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Die
Erfindung betrifft eine dezentrale lufttechnische Einrichtung, insbesondere
zum Heizen oder Kühlen
eines Raumes.
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Zum
einen ergibt sich aus Normen für
Aufenthaltsräume
eine Frischluftrate pro Stunde und Person in Höhe von circa 40m3/h
beziehungsweise von circa 5m3/h pro Quadratmeter
Nutzfläche.
Andererseits ist für Büroräume Kühlleistung
aufzubringen, um die Wärmelasten
zum Beispiel durch anwesende Personen (circa 100 W (Watt) pro Person),
Geräte
(PC's, Fax, Kopierer,
Beleuchtung, usw.) und Sonneneinstrahlung zu kompensieren und dann
ansteigende Raumtemperaturen über
26°C zu
verhindern. Einerseits ist daher die Zufuhr von Frischluft erforderlich,
andererseits Kühlleistung
aufzubringen. Da aus der Umgebung von außen in den Raum eingebrachte
Frischluft normalerweise wärmer
oder kälter
beziehungsweise feuchter oder trockener als Raumluft ist, muss die
Frischluft in aufwendigen Verfahren konditioniert werden, was oftmals
dazu führt,
dass aus Kostengründen
lediglich der vorgeschrieben Mindest-Frischluft-Volumenstrom dem Raum zugeführt wird. Im
Normalfall kann die erwähnte
Kühlleistung
nicht mit dem genannten Pflicht-Volumenstrom der Frischluft abgeführt werden,
dass heißt,
es ist gar nicht möglich,
die Frischluft so stark abzukühlen,
dass sie die Wärmelast im
Raum kompensiert, ohne dabei Kondensationserscheinungen zu bewirken,
die zur Vermeidung der Bildung von Feuchtigkeitsnestern zu vermeiden
sind. Das extrem starke Abkühlen
ist auch aus Komfortgründen
(thermische Behaglichkeit) nicht sinnvoll.
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Bekannte
Ausbildungsvarianten für
die Frischluftzufuhr sind Klimazentralen, die mindestens die Mindest-Frischluftmenge
zentral aufbereiten und über
ausgedehnte Kanalnetze den Räumen
zuführen.
Ferner sind dezentrale Geräte
bekannt. Dies sind dem jeweiligen Raum zugeordnete Geräte, die
an der Fassade, in der Brüstung,
am Boden oder an der Decke angeordnet sein können, um auf kurzem Weg die
Frischluft, bevorzugt die Mindest-Frischluft-Menge, in den Raum
einzublasen. Als Frischluft wird hierbei die Umgebungsluft (Außenluft)
verwendet. Schließlich
ist für
die Frischluftzufuhr die natürliche
Lüftung
zu erwähnen,
dass heißt es
werden – sofern
möglich – Fenster
des Raumes geöffnet.
Bekannte Variationen zum Aufbringen der Kühlleistung sind Klimazentralen,
die die benötigte
Kühlleistung
zentral bereitstellen und zum Beispiel einen über den Mindest-Frischluftstrom
hinausgehenden Luft-Volumenstrom
zuführen.
In einem solchen Falle muss das Kanalnetz entsprechend größer bemessen
sein. Ferner sind zum Aufbringen der Kühlleistung dezentrale Geräte bekannt.
Hierbei kann es sich um mit kaltem Wasser gespeiste Umluftkühlgeräte handeln,
die die Umluft mittels eines Ventilators fördern. Ferner sind Kühldecken
bekannt, die durch Strahlungskühlung
großer
Flächen
eine Raumkühlung
herbeiführen.
Mittels sogenannter Induktionsgeräte wird Primärluft durch
Induktionsdüsen
geleitet, um durch Induktionswirkung einen Umluftstrom anzutreiben,
der einen Wärmetauscher
passiert.
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Bei
einem bekannten, dezentralen Direktkühl- bzw. -heizsystem wird Außenluft
in der benötigten
Mindest-Frischluftmenge angesaugt und durch einen Wärmetauscher
geleitet. Hierdurch erfolgt eine Direktkühlung beziehungsweise Direkterhitzung
der Luft, die in den Raum eingeblasen wird. Im Winter ist durch
einen Frostwächter
sicherzustellen, dass die zum Beispiel –14°C kalte Außenluft nicht zum Einfrieren
des Wassers im Wärmetauscher
führt.
Im Sommer kann zum Beispiel 32°C
heiße
und feuchte Außenluft
ohne Kondensation nur bis zum Taupunkt von etwa 20°C abgekühlt werden.
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Aus
der
EP 0 756 139 A2 ist
eine Mischluftfördereinrichtung
bekannt, die gleichzeitig Außenluft
und Raumluft fördert
und durch einen Wärmetauscher
saugt.
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Die
DE 21 48 047 A betrifft
eine Einrichtung, bei der ein Ventilator Sekundärluft durch einen Einlass fördert. Die
Sekundärluft
streicht an einem Primärlufteinlass
entlang und kann Primärluft
mitreißen.
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Die
EP 1 162 411 A1 betrifft
eine zentrale Einrichtung, bei der über ein Leitungsnetz Primärluft in
einen Luftverteilkasten einströmt
und dann über
Düsen zu
einem Wärmetauscher
gelangt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine dezentrale lufttechnische
Einrichtung zu schaffen, mit der, trotz geringem Frischluft-Volumenstrom, vorzugsweise
dem normgemäßen Mindest-Frischluft-Volumenstrom, ein
angenehmes Raumklima geschaffen wird. Dies erfolgt ohne Kondensationserscheinungen
sowohl im Kühlfall,
im Heizfall und gegebenenfalls auch im reinen Lüftungsfall.
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Diese
Aufgabe wird durch eine dezentrale lufttechnische Einrichtung gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Maßnahme,
mittels einer nur von Primärluft/Außenluft
durchströmten
Primärluftfördereinrichtung,
insbesondere Außenluftfördereinrichtung,
die geförderte
Primärluft
beziehungsweise Außenluft
beziehungsweise ein Anteil davon mit einem Sekundärluftstrom,
insbesondere einen Raumluftstrom, oder einem Anteil davon zusammenzuführen, insbesondere
zu Mi schen, und den zusammengeführten
Luftstrom dann insgesamt oder zumindest einen Teil davon mindestens
einem Wärmetauscher
zuzuführen
und den mittels des Wärmetauschers
behandelten Luftstrom dann in den Raum einzubringen, ist durch die
Mischung von Außen-
und Raumluft vermieden, dass insbesondere im Winter vor dem Wärmetauscher
Lufttemperaturen herrschen, die ein Einfrieren bewirken könnten. Insbesondere
besitzt der zusammengeführte
Luftstrom stromaufwärts
des Wärmetauschers
bereits eine Temperatur über
0°C, da
die kalte Außenluft
durch das Beimischen warmer Raumluft erwärmt wird. Gegenüber dem
erwähnten
dezentralen Direktkühlungs-
beziehungsweise Direktheizungssystem können daher größere Volumenströme durch
den Wärmetauscher
gefahren werden. Mit wärmetechnisch
verbesserten Fassaden von Gebäuden
und sinkenden k-Werten der Verglasung dieser Gebäude gewinnt auch der Kühlfall im
Winter immer mehr an Bedeutung. Zum Beispiel kann in einem 3-Achs-Büro an heiteren
Tagen trotz Außentemperaturen
von minus 14°C
eine Kühllast
von 600 W anfallen. Den dezentralen Klimageräten steht in diesem Fall zum
Beispiel eine freie Kühlleistung
von 1.440 W zur Verfügung,
wenn zum Beispiel 120 m
3/h Außenluft
in den Raum gefördert
wird. Durch Nachheizung der Außenluft
wird sich die Ausblastemperatur so einstellen, dass die erforderliche
Kühlleistung
erbracht wird. Es stellt sich nun die Frage nach den Ausblastemperaturen
verschiedener Gerätekonzepte.
Ein Vergleich zeigt folgende Tabelle:
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In
der Tabelle sind die Werte eines dezentralen, bekannten Systems
ohne Induktionswirkung mit und ohne Wärmerückgewinnung (WRG) gegenübergestellt
dem dezentralen System mit Direktinduktion (erfindungsgemäße Ausgestaltung),
wobei wiederum keine Wärmerückgewinnung
oder eine zentrale Wärmerückgewinnung
vorgesehen ist. Bei der zentralen Wärmerückgewinnung erfolgt diese in
der zentralen Abluft mit Wärmepumpe.
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Aus
der Tabelle ist ersichtlich, dass sich bei einem herkömmlichen
dezentralen Gerät
ohne Induktion eine Ausblastemperatur von 7,0°C bei der geforderten Kühlleistung
einstellen würde.
Bei einem erfindungsgemäßen Gerät mit Direktinduktion,
also gemäß dem erfindungsgemäßen Prinzip,
beträgt
die Ausblastemperatur durch Beimischung von Raumluft 14,5°C. Aus Komfortgründen kann
vorgesehen sein, dass mittels eines Reglers die Ausblastemperatur
auf zum Beispiel 16°C
begrenzt ist. Bei einem Gerät,
das Außenluft
direkt durch den Wärmetauscher
fördert,
müsste
die Außenluft
demnach mit 1.200 W nachgeheizt werden, um dann 240 W Kühlleistung
im Raum zu erreichen. Bei einem erfindungsgemäßen Gerät mit Direktinduktion beträgt die Nachheizung
nur 960 W (das heißt
20% weniger), wobei eine Kühlleistung
von 480 W (100 Steigerung) im Raum erzielt wird.
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Werden
beide Systeme mit Wärmerückgewinnung
betrieben (herkömmliche
Systeme mit einem dezentralen Wärmerückgewinner/erfindungsgemäße Direktinduktionsgeräte mit zentraler
Abluft-Wärmerückgewinnung
und Wärmepumpe),
dann zeigt sich, dass die erforderliche Nachheizung und damit der
Heizenergiebe darf gesenkt werden kann. Die nutzbare freie Kühlung kann
bei Begrenzung der Ausblastemperatur durch eine Wärmerückgewinnung
nicht erhöht
werden. Liegen Ausblastemperatur und Raumtemperatur fest, dann kann
nur über
eine Erhöhung
des Volumenstromes mehr freie Kühlung
genutzt werden. Wird die Ausblastemperatur nicht begrenzt, dann
stellt sich bei Direktinduktion immer ein größerer thermischer Komfort für den Nutzer
ein, da die Ausblastemperatur verfahrensbedingt näher an der
Raumtemperatur liegt, als bei herkömmlichen Systemen.
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Nach
einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Primärluftanteil/Außenluftanteil
des zusammengeführten
Luftstroms der benötigten
Mindest-Frischluft-Menge
zur Einhaltung der Luftanforderungen im Raum entspricht (Frischluft
mindestens pro Person 40m3/h oder 5m3/h pro m2 Nutzfläche des
Raumes).
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Vorzugsweise
wird – wie
bereits erwähnt – die Einrichtung
derart ausgebildet, dass die Anteile von Primärluft/Außenluft und Sekundärluft/Raumluft
des zusammengeführten
Luftstromes derart gewählt
werden, dass die Temperatur des zusammengeführten Luftstroms vor dem Wärmetauscher über 0°C liegt.
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Es
ist vorteilhaft, wenn die dezentrale lufttechnische Einrichtung
als dezentrales Einzelgerät,
insbesondere dezentrales Klimagerät, ausgebildet und vorzugsweise
als Überflur-,
Unterflur- oder Deckeneinbau-Gerät
ausgebildet ist. Im Falle eines Überflurgerätes kann
auch die Ausbildung als Brüstungs gerät, insbesondere
als in der Fassade integriertes Gerät, vorgesehen sein.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist das dezentrale Einzelgerät im Bereich
der Fassade des Raumes aufgestellt. Hierdurch ist auf kurzem Wege
das Einleiten von Außenluft
möglich.
Insbesondere kann vorgesehen sein, das ein einzelner Raum mit mehreren
dezentralen Einzelgeräten
ausgestattet ist.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Sekundärluftstrom/Raumluftstrom oder
ein Anteil davon einen weiteren Wärmetauscher durchströmt, bevor
er auf die geförderte
Primärluft/Außenluft
oder den Anteil der geförderten
Primärluft/Außenluft
trifft. Die Sekundärluft/Raumluft
wird somit zunächst
durch den weiteren Wärmetauscher
konditioniert und trifft erst dann mit der Primärluft/Außenluft zusammen, um die Mischluft
zu bilden, die dann den ersten Wärmetauscher,
also nicht den weiteren, zweiten Wärmetauscher, durchströmt. Es ist
jedoch auch möglich,
dass nur ein einziger Wärmetauscher
vorhanden ist, so dass der weitere Wärmetauscher einen Bereich dieses
Wärmetauschers
bildet und ein anderer Bereich des Wärmetauschers für die Mischluft
zur Verfügung
steht.
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Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass die Förderung
der Raumluft/Sekundärluft
mittels durch die Primärluft/Außenluft
bewirkter Induktion erfolgt. Alternativ kann auch vorgesehen sein,
dass die Förderung
der Raumluft/Sekundärluft
mittels einer Strömungsmaschine,
insbesondere eines Ventilators, durchgeführt wird. Für die Primärluft/Außenluft ist stets eine Fördereinrichtung,
beispielsweise eine Strömungsmaschine,
insbesondere ein Ventilator, vorgesehen. Ferner ist von Vorteil,
wenn die Förderung
von Primärluft/Außenluft
und Sekundärluft/Raumluft
mit derselben Strömungsmaschine,
insbesondere demselben Ventilator, erfolgt.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung ist gekennzeichnet durch eine
insbesondere stufenlos einstellbare Luftstelleinrichtung, die stromaufwärts der
Strömungsmaschine
angeordnet ist und der Primärluft/Außenluft
sowie Sekundärluft/Raumluft
als jeweils im Volumenstrom einstellbare Eingangsgrößen zugeführt werden. Je
nach Einstellung beziehungsweise Einregelung der Luftstelleinrichtung
setzt sich die Mischluft aus einem entsprechenden Prozentsatz Primärluft/Außenluft
sowie Sekundärluft/Raumluft
zusammen, wobei im Extremfall 0 Prozent Primärluft/Außenluft und 100 Prozent Sekundärluft/Raumluft
vorliegen und im anderen Extremfall 100 Prozent Primärluft/Außenluft
sowie 0 Prozent Sekundärluft/Raumluft.
Sämtliche
Zwischengrößen sind
vorzugsweise stufenlos einstellbar.
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Ferner
ist von Vorteil, wenn die Zusammenführung von geförderter
Primärluft/Außenluft
und Sekundärluft/Raumluft
unmittelbar vor dem Wärmetauscher
erfolgt, also in einer Zone unmittelbar vor dem aktiven Teil des
Wärmetauschers.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum dezentralen Heizen oder
Kühlen
eines Raumes, mit einer Primärluftförderung,
insbesondere Außenluftför derung,
wobei mindestens ein Anteil der geförderten oder die gesamte geförderte Primärluft/Außenluft
mit einem Sekundärluftstrom,
insbesondere Raumluftstrom, oder einem Anteil davon bevorzugt, unter
Induktionswirkung zusammengeführt
werden und anschließend
der zusammengeführte
Luftstrom insgesamt oder ein Teil davon mittels eines Wärmetauschers
wärme-
oder kältebehandelt
wird und nach dieser Behandlung in den Raum strömt.
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Die
Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert, und
zwar zeigt:
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1 eine
schematische Längsschnittansicht
durch eine dezentrale lufttechnische Einrichtung zum Heizen oder
Kühlen
eines Raumes,
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2 eine
weitere Ausführungsform
einer Einrichtung gemäß 1,
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3 eine
weitere Ausführungsform
einer Einrichtung gemäß 1,
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4 eine
schematische Ansicht des Aufbaus einer dezentralen lufttechnischen
Einrichtung,
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5 eine
Ausfügungsvariante
des Aufbaus der 4,
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6 eine
Ausführungsvariante
des Aufbaus der 4,
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7 ein
der 4 entsprechendes Ausführungsbeispiel einer dezentralen
lufttechnischen Einrichtung, jedoch mit zusätzlichem Wärmetauscher für die Raumluft
und
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8 eine
schematische Ansicht eines mit lufttechnischer Einrichtung ausgestatteten
Raumes eines Gebäudes
oder dergleichen.
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Die 1 zeigt – in schematischer
Darstellung – eine
dezentrale lufttechnische Einrichtung 1, die ein Gehäuse 2 aufweist.
Im Gehäuse 2 ist
ein Wärmetauscher 3 und
eine Induktionseinrichtung 4 angeordnet. Der Wärmetauscher 3 ist
in Schrägstellung
innerhalb des Gehäuses 2 positioniert,
sodass sich zur Wand 5 des Gehäuses 2 ein Austrittsraum 6 und
zur Wand 7 des Gehäuses 2 ein
Mischraum 8 ergibt. Die Induktionseinrichtung 4 weist
zum Wärmetauscher 3 zur
Ausbildung einer Durchtrittsöffnung 9 einen
Abstand auf.
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Nachstehend
werden die Begriffe „Außenluft" und „Raumluft" verwendet. Diese
stellen Konkretisierungen des Oberbegriffs „Primärluft" für
den Begriff „Außenluft" und „Sekundärluft" für den Begriff „Raumluft" dar. Wenn daher
von „Außenluft" beziehungsweise „Raumluft" die Rede ist, soll
hierunter stets auch der jeweils allgemeinere Begriff „Pri märluft" beziehungsweise „Sekundärluft" verstanden werden.
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Im
Betrieb wird der Induktionseinrichtung 4 Außenluft 10 mittels
einer in der 1 nicht dargestellten Strömungsmaschine
zugeführt.
Die Außenluft 10,
die in einen Luftverteilkasten 11 des Gehäuses 2 strömt, tritt durch
nicht dargestellte Induktionsdüsen
in den Mischraum 8 ein und erzeugt dort aufgrund der Düsenwirkung eine
Induktionswirkung, die dazu führt,
dass durch die Durchtrittsöffnung 9 Raumluft 12 aus
einem Raum 16 angesaugt wird. Im Mischraum 8 werden
Außenluft 10 und
Raumluft 12 zusammengeführt.
Der zusammengeführte
Luftstrom 13, der Mischluft 14 bildet, durchsetzt
den Wärmetauscher 3 und
wird dabei – je
nach Kühlwasser – oder Heizwassertemperatur
des Wärmetauschers 3 – gekühlt (Sommerbetrieb)
beziehungsweise erhitzt (Winterbetrieb) und gelangt in den Austrittsraum 6 als
Zuluft 15, die in den Raum 16 eines Gebäudes oder dergleichen
eintritt. Von Bedeutung ist, dass – in Strömungsrichtung gesehen – vor dem
Wärmetauscher 3, insbesondere
unmittelbar vor dem Wärmetauscher 3,
die Zusammenführung
von Außenluft 10 und
Raumluft 12 durch Induktionswirkung erfolgt, wobei hohe
Induktionsverhältnisse
(Sekundärluft
zu Primärluft
beziehungsweise Außenluft
zu Raumluft) erzeugt werden können,
die im Bereich von 0 bis 6 liegen. Dies bedeutet, dass ein Teil
Außenluft
zum Beispiel 5 Teile Raumluft durch Induktionswirkung ansaugt, sodass
insgesamt 6 Teile den Wärmetauscher
durchströmen
und in Raum 16 austreten.
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Zur
Verdeutlichung der Luftströmungen
ist die Einrichtung der 1 nochmals innerhalb eines Raumes 16 gemäß 8 gezeigt.
Die Vorrichtung 1 ist in der 8 im Bereich
der Fassade 17 des Raumes 16 angeordnet, wobei
die Fassade 17 ein Fenster 18 aufweist. Unterhalb
des Fensters 18 befindet sich die dezentrale lufttechnische
Einrichtung 1, die als Brüstungsgerät ausgebildet ist. Der Luftverteilkasten 11 steht über einen
Mauerdurchbruch 19 in der Fassade 17 mit der Außenluft
in Verbindung. Eine nicht dargestellte Luftförderanlage saugt Außenluft
an und führt
sie den Induktionsdüsen
der Induktionseinrichtung 4 zu. In den Mischraum 8 wird
aufgrund der Induktionswirkung Raumluft 12 gesaugt, die
vor dem Wärmetauscher 3 mit
der Außenluft 10 vermischt
wird. Die Mischluft durchsetzt den Wärmetauscher 3 und
gelangt gemäß Pfeil 20 in
den Raum 16.
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Die 2 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer dezentralen lufttechnischen Einrichtung 1, die ein
Ansaugen von Raumluft 12 von zwei Seiten her ermöglicht.
Hierzu weist das Gehäuse 2 zwischen
den Wänden 5 und 7 einen
waagerecht eingebauten Wärmetauscher 3 auf.
Die Induktionseinrichtung 4 ist mittig unter dem Wärmetauscher
angeordnet, wobei ihr Luftverteilkasten 11 sowohl zu der
Wand 5 als auch zu der Wand 7 jeweils eine Durchtrittsöffnung 9 belässt. Tritt
nun Außenluft 10 durch
entsprechende, nicht dargestellte Primärluftdüsen in den Mischraum 8 – der strömungstechnisch
gesehen – vor
dem Wärmetauscher 3 liegt, ein,
so wird durch Induktionswirkung von beiden Seiten her, also durch
beide Durchtrittsöffnungen 9 Raumluft 12 angesaugt und
gelangt in den Mischraum 8. Die so gebildete Mischluft 14 durchsetzt
den Wärmetauscher 3 und
tritt nach oben hin als Zuluft 15 in den Raum 16 ein.
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Die 3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer dezentralen lufttechnischen Einrichtung 1, die im
wesentlichen dem Ausführungsbeispiel
der 1 entspricht, sodass hier nur auf die Unterschiede
eingegangen werden soll. Diese bestehen darin, dass die Wand 5 des
Gehäuses 2 nicht
bis in den unteren Bereich des Wärmetauschers 3 reicht,
sondern die aktive Zone des Wärmetauschers 3 derart
durchsetzt, dass die Wand 5 mit einem Abschnitt 21 bis
in den Bereich des Mischraums 8 reicht. Auch besteht zwischen
dem Wärmetauscher 3 und
dem Luftverteilkasten 11 keine Durchtrittsöffnung 9,
sondern die beiden Bauteile enden aneinander, sodass zwischen ihnen
keine Raumluft 12 eintreten kann. Der Wärmetauscher 3 ist
aufgrund der besonderen Führung
der Wand 5 in zwei Bereiche 22 und 23 unterteilt,
wobei der Bereich 22 quasi die Funktion des Wärmetauschers 3 gemäß 1 übernimmt
und der Bereich 23 einen „weiteren Wärmetauscher" bildet, der – wie nachstehend
noch ausgeführt
wird – der
Behandlung der Raumluft 12 dient, bevor diese zum Mischraum 8 gelangt.
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Im
Betrieb der Einrichtung 1 gemäß 3 wird der
Induktionseinrichtung 4 Außenluft 10 mittels
einer nicht dargestellten Strömungsmaschine,
beispielsweise einem Ventilator, zugeführt. Die Außenluft 10 tritt durch
nicht dargestellte Primärluftdüsen in den
Mischraum 8 ein und erzeugt dort eine Indukti onswirkung,
die dazu führt,
dass Raumluft 12 aus dem Raum 16 angesaugt wird
und den Bereich 23 des Wärmetauschers 3 durchströmt. Hierbei
kann die Raumluft 12 – je
nach Betriebsart des Bereichs 23 des Wärmetauschers 3 oder Betriebsart
des gesamten Wärmetauschers 3 – wärmetechnisch
vorkonditioniert werden, das heißt entweder beheizt oder gekühlt werden.
Die so vorbehandelte Raumluft 12 gelangt durch die Induktionswirkung
in den Mischraum 8 und trifft dort auf die Außenluft 10.
Es kommt zur Ausbildung von Mischluft 14, die den weiteren Bereich 22 – in umgekehrter
Richtung wie die Raumluft 12 im Bereich 23 – den Wärmetauscher 3 durchströmt und in
den Austrittsraum 6 gelangt. Beim Durchtritt der Mischluft 14 durch
den Bereich 22 des Wärmetauschers 3 wird
die Mischluft – entsprechend
der Betriebsart des genannten Bereichs 22 beziehungsweise
des gesamten Wärmetauschers 3 – temperaturmäßig konditioniert,
das heißt,
gekühlt
oder erwärmt.
Die so behandelte Luft tritt als Zuluft 15 in den Raum 16.
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Die 4 verdeutlicht
eine dezentrale lufttechnische Einrichtung 1 anhand eines
Blockschaltbilds. Außenluft 10 wird
mittels einer Strömungsmaschine 24,
insbesondere eines Ventilators 25, angesaugt, und einem Schalldämpfer 26 zugeführt. Die
den Schalldämpfer 26 verlassende
Außenluft
trifft auf die Induktionseinrichtung 4 und gelangt durch
die Induktionsdüsen
(nicht dargestellt) in den Mischraum 8. Von der Seite her
strömt in
den Mischraum 8 Raumluft 12. Die aus Außenluft 10 und
Raumluft 12 gebildete Mischluft 14 durchsetzt
den Wärmetauscher 3 und
gelangt als Zuluft 15 in den Raum 16.
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Das
Blockdiagram der 5 verdeutlicht eine Bauvariante
einer dezentralen lufttechnischen Einrichtung 1, bei der
die Strömungsmaschine 25 nicht
nur Außenluft 10,
sondern auch Raumluft 12 ansaugt. Die Raumluft 12 durchsetzt
dabei einen Schalldämpfer 27.
Die von der Strömungsmaschine 24 geförderte,
sich aus Außenluft 10 und
Raumluft 12 zusammensetzende Förderluft/Mischluft gelangt
zum Schalldämpfer 26 und von
dort zum Wärmetauscher 3.
Die den Wärmetauscher 3 verlassende
Luft (Zuluft 15) gelangt in den Raum 16.
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Das
Ausführungsbeispiel
der 6 entspricht dem Ausführungsbeispiel der 5.
Unterschiedlich ist lediglich, dass stromaufwärts der Strömungsmaschine 24 eine
Luftstelleinrichtung 28 angeordnet ist, die zwei Eingänge 29, 30 und
einen Ausgang 31 besitzt. Bevorzugt weist die Luftstelleinrichtung 28 eine
kontinuierlich verstellbare Stellklappe 32 auf. Je nach
Stellung der Stellklappe 32 wird der Eingang 30 geöffnet und
in gleicher Weise der Eingang 29 verschlossen. Auf diese
Art und Weise ist es möglich,
dass durch die beiden Eingänge 29 und 30 zusammen
100 Prozent Luft eintritt, wobei das Mischungsverhältnis der
durch die beiden Eingänge 29 und 30 eintretenden
Luft durch die Klappenstellung beeinflusst wird. So ist es beispielsweise
möglich,
dass der Eingang 29 20 Prozent der Luft einlässt mit
der Folge, dass der Eingang 30 80 Prozent der an ihm liegenden
Luft eintreten lässt.
Daraus resultiert, dass – je
nach Einstellung der Luftstelleinrichtung 28 – das Verhältnis von
Raumluft 12 und Außenluft 10 eingestellt
werden kann, da dem Eingang 29 Raumluft 12 über einen
Schall dämpfer 27 zugeführt wird
und an dem Eingang 30 Außenluft 10 ansteht.
Das entsprechende, von der Luftstelleinrichtung 28 bereitgestellte
Luftgemisch tritt aus dem Ausgang 31 der Luftstelleinrichtung 28 aus und
wird – angesaut
von der Strömungsmaschine 24 – über den
Schalldämpfer 26 dem
Wärmetauscher 3 und von
dort als Zuluft 15 dem Raum 16 zugeführt.
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Die 7 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
das der Bauform des Ausführungsbeispiels
der 4 entspricht. Auf die zugehörige Beschreibung wird daher
verwiesen. Unterschiedlich ist lediglich, dass ein weiterer Wärmetauscher 3' vorgesehen
ist, der von der Raumluft 12 durchsetzt wird. Die Raumluft
wird also mittels des Wärmetauschers 3' vorbehandelt
und gelangt erst dann zum Mischraum 8. Vergleicht man die
Ausführungsform
der 7 mit der Darstellung der 3, so ist
der Wärmetauscher 3 dem
Bereich 22 und der Wärmetauscher 3' dem Bereich 23 entsprechend
wirksam. Während
in der 3 eine integrierte Bauform vorliegt, sind die
Wärmetauscher 3 und 3' in 7 separate
Baueinheiten.
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Bei
allen Ausführungsbeispielen
ist entscheidend, dass die Mischluft, die sich aus Primärluft und
Sekundärluft
zusammensetzt beziehungsweise aus Außenluft und Raumluft vor dem
Wärmetauscher 3 zusammengeführt und
dann als Mischluft gemeinsam den Wärmetauscher 3 durchsetzt.
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Beim
Gegenstand der Erfindung wird Außenluft mit dem genau benötigten Mindest-Frischluft-Volumenstrom verwendet,
um einen normgerechten Betrieb durchzuführen. Wie bereits erwähnt, kann
die Förderung
der Sekundärluft/Raumluft
entweder mittels einer Strömungsmaschine
erfolgen oder aber aufgrund des Induktionsprinzips herbeigeführt sein,
das heißt,
primäre
Luft induziert die sekundäre
Luft nach dem Prinzip der Strahlpumpe. Der Wärmetauscher weist bei allen
Ausführungsbeispielen
der Erfindung vorzugsweise einen niedrigen Druckverlust auf, um
einen möglichst
hohen sekundären
Volumenstrom zu ermöglichen.
Durch die Erfindung wird die Gefahr des Einfrierens der Wärmetauschers
bei kalter Außenluft
im Winter in Abhängigkeit
der Außenlufttemperatur
vermieden, das heißt,
auf zusätzliche
Schutzmaßnahmen,
wie zum Beispiel Frostwächter,
kann zumeist ganz verzichtet werden. Die Schutzfunktionen, die das
erfindungsgemäße, dezentrale
Klimagerät
für ein
Gebäude
und die Fassade des Gebäudes übernimmt,
haben eine außerordentlich
hohe Priorität.
Ein zentrales Thema nimmt die erwähnte Gefahr des Einfrierens
des Wärmetauschers
ein. Bei einer Fehlfunktion, zum Beispiel einem Ausfall der den
Wärmetauscher
versorgenden Warmwasserpumpe muss im Winter „die Fassade geschlossen werden", das heißt, der
Außenlufteintritt
muss teilweise oder ganz verhindert werden, da sonst der Wärmetauscher
durch Einfrieren zerstört
werden würde.
Die Unterschreitung der Lufteintrittstemperatur unter 0°C an einer
Stelle des Wärmetauschers
genügt
dann bereits aus, um diesen innerhalb weniger Minuten zu zerstören. Deshalb
ist es zumeist nicht ausreichend, einen einzelnen, punktuell wirkenden
Temperaturfühler
zu verwenden. Bevorzugt wird ein Kapillarrohrfühler eingesetzt, der so angeordnet beziehungsweise
gebogen ist, dass er die gesamte Wärmetauscherfläche, die
in die Richtung der Außenluft zeigt,
abgedeckt beziehungsweise dessen Temperatur erfasst. Bei dem erfindungsgemäßen Vorgehen
der Direktinduktion stellt sich erst bei einer Außentemperatur
von zum Beispiel –14°C eine Eintrittstemperatur
von 0°C
in den Wärmetauscher
ein. Wegen der sich daraus ergebenden Verfahrenssicherheit von 14
K (Kelvin) gegen Einfrieren kann der Frostschutz durch eine Kontrolle
der Ausblastemperatur wesentlich vereinfacht werden. Durch die erfindungsgemäße Anordnung
kann bei gleichem primären
Luft- beziehungsweise Gasstrom und gleicher Kühlmittelvorlauf- beziehungsweise
Heizmittelvorlauftemperatur im Raum eine höhere Kühl- beziehungsweise Heizleistung
erreicht werden, als bei einer Anordnung, bei der ausschließlich der
primäre
Luft- beziehungsweise Gasstrom gekühlt beziehungsweise geheizt
wird. Ferner wird durch die erfindungsgemäße Anordnung im Kühlfall die
Einstellung einer kälteren
Kühlmitteltemperatur
möglich,
ohne das Kondensat anfällt,
dass heißt
es ist immer eine höhere
kondensatfreie Kühlleistung
möglich
als bei einem direkten Durchblasen durch den Wärmetauscher.
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Bei
der erfindungsgemäßen Direktinduktion
wird eine deutliche Leistungserhöhung
dadurch erzielt, dass der durch den Wärmetauscher geförderte Volumenstrom
durch Induktionswirkung erhöht
wird. Hierbei wird die Außenluft
zunächst
mit der Raumluft gemischt und die Mischluft dann durch den Wärmetauscher
gefördert.
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Durch
Beimischung von Raumluft zur Außenluft
vor dem Eintritt in den Wärmetauscher
kann die Entstehung von Kondensat stark reduziert oder auch ganz vermieden
werden. Ein schneller Anstieg der Außenluftfeuchte, zum Beispiel
durch ein Gewitter, führt
bei der Außenluft
zu einem raschen Anstieg der Taupunktstemperatur und bei bekannten,
direkt durchströmenden
Wärmetauschern
zur Kondensatabscheidung. Wird durch die erfindungsgemäße Direktinduktion
die „trockene" Raumluft der Außenluft
beigemischt, wird der Taupunkt am Wärmetauschereintritt zeitlich
stark verzögert
erreicht, so dass Zeit genug für
die Regelung der Einrichtung besteht, die Vorlauftemperatur im Raum
oder im Gebäude
anzuheben und somit Kondensation wirkungsvoll zu vermeiden. Neben
der Mischung von Raum- und Außenluft
kommen bei der Erfindung auch Speichereffekte zum Tragen, die dazu
führen,
dass die Raumfeuchte langsamer ansteigt, als es die Mischungsrechnung
erwarten lässt.
Günstige
geometrische Verhältnisse
des Wärmetauschers
(zum Beispiel eine Tiefe von nur etwa 40 bis 50 mm) und der damit
verbundenen kurzen Verweildauer der Luft an der Wärmetauscherlamelle
unterstützen
diesen Effekt zusätzlich.