-
Die Erfindung betrifft einen Rollladenkasten, mit
einem Rollladenpanzer sowie wenigstens einer zusätzlichen Abdeckungsbahn, z.
B. Fliegengitter, Sonnenschutzfolie, Markisentuch etc., und mit
einem Antrieb.
-
Ein Rollladenkasten der eingangs
beschriebenen Ausführungsform
wird beispielhaft in der
DE 198
55 166 A1 behandelt. Diese befasst sich mit einer Rollladen-Vorhang-Kombination
zur Vermittlung von Stimmungsbildern und verfügt über einen von einer ersten
Wickelwelle abrollbaren Rollladen sowie einen zumindest teilweise
transparenten Vorhang, der sich von einer zweiten Wickelwelle abrollen
lässt. Rollladenpanzer
und Vorhang können
getrennt voneinander bedient werden.
-
Bei solchen Rollladenkästen besteht
ein ständiges
Problem dann, wenn der Rollladenpanzer sowie die Abdeckungsbahn
beispielsweise ferngesteuert und elektrisch bedient werden sollen.
Hierfür hat
es bisher keine erfolgversprechenden Ansätze gegeben, die mit wenig
Aufwand auskommen. – Zwar ist
es bekannt, den elektrischen Antrieb inklusive Getriebe auf kleinem
Bauraum zusammenzufassen, wie dies im Rahmen der
EP 1 079 061 A2 beschrieben wird.
Die gemeinsame Ansteuerung von Rollladenpanzer und zusätzlicher
Abdeckungsbahn bleibt jedoch unerwähnt. Hier will die Erfindung
insgesamt Abhilfe schaffen.
-
Der Erfindung liegt das technische
Problem zugrunde, einen Rollladenkasten der eingangs beschriebenen
Gestaltung so weiterzuentwickeln, dass sich sowohl der Rollladenpanzer
als auch die Abdeckungsbahn motorisch sowie fernbedienbar bewegen
lassen, und zwar mit möglichst
geringem konstruktiven Aufwand.
-
Zur Lösung dieser technischen Problemstellung
ist ein gattungsgemäßer Rollladenkasten
dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb sowohl auf den Rollladenpanzer
als auf die Abdeckungsbahn arbeitet. Zu diesem Zweck verfügt der Antrieb
in der Regel über
einen Elektromotor und ein Getriebe, wobei sowohl eine Rollladenpanzerwelle
des Rollladenpanzers sowie eine Welle der Abdeckungsbahn wahlweise
mit dem Antrieb in Eingriff gebracht werden. Dazu ist das Getriebe
entsprechend gestaltet, wie nachfolgend noch näher erläutert wird.
-
In der Regel verfügt der Antrieb über ein
von dem Elektromotor beaufschlagtes Zentralritzel. Neben diesem
Zentralritzel mag noch ein Abtriebsritzel für die Welle der Abdeckungsbahn
vorgesehen werden. Dieses Abtriebsritzel lässt sich bedarfsweise in Eingriff
mit dem Zentralritzel bringen, so dass als Folge hiervon die Welle
der Abdeckungsbahn über
das Zentralritzel und folglich den Elektromotor bewegt wird.
-
Dagegen ist der Rollladenpanzer zumeist mittels
einer ausrückbaren
Kupplung an den Elektromotor direkt angeschlossen. Diese ausrückbare Kupplung
sorgt also dafür,
dass der Elektromotor in eingerücktem
Zustand unmittelbar auf die Rollladenpanzerwelle des Rollladenpanzers
arbeitet, während die
Kupplung in ausgerücktem
Zustand die Rollladen- panzerwelle von dem Elektromotor trennt.
-
Eine Steuerelektronik sorgt nun dafür, dass die
verschiedenen Betriebszustände
umgesetzt werden. So ist es denkbar, die ausrückbare Kupplung zwischen dem
Rollladenpanzer und dem Elektromotor von der Steuerelektronik anzusteuern.
Ebenso sorgt die Steuerelektronik dafür, dass das Abtriebsritzel
der Abdeckungsbahn mit dem Zentralritzel in Eingriff gebracht wird
oder eben nicht. Eine weitere Funktion der Steuerelektronik liegt
darin, den von dem Elektromotor aufgenommenen Strom zu erfassen
und auszuwerten. Je nachdem ob dieser Strom zuvor eingestellte Höchstwerte überschreitet
oder nicht, gibt die Steuerelektronik abhängige Steuersignale aus. Diese
können
beispielsweise dafür
sorgen, dass die Bewegung des Rollladenpanzers durch Öffnen der
ausrückbaren
Kupplung unterbrochen wird. Das wird man naturgemäß dann vornehmen,
wenn der von dem Elektromotor aufgenommene Strom bestimmte Schwellwerte überschreitet,
die indiziell für eine
Blockierung des Rollladenpanzers sprechen.
-
In gleicher Weise mag die Steuerelektronik bei
einer Blockade der Abdeckungsbahn dafür sorgen, dass das für den Antrieb
der Abdeckungsbahn verantwortliche Abtriebsritzel von dem Zentralritzel (wieder)
entfernt wird, so dass die Abdeckungsbahn anschließend nicht
mehr von dem Elektromotor beaufschlagt wird.
-
Es hat sich als besonders günstig erwiesen, wenn
als Elektromotor ein sogenannter Niederspannungsmotor, insbesondere
Gleichstrom-Schrittmotor, zum Einsatz kommt. Zunächst einmal sind solche Niederspannungsmotoren
robust und werden vielfach eingesetzt, beispielsweise in der Automobilindustrie.
Sie verfügen
bereits bei geringen Drehzahlen über
ein hohes Drehmoment, sind folglich für den Antrieb von Rollladenpanzern
und Abdeckungsbahnen prädestiniert,
bei denen es insbesondere zum Beginn der Bewegung darauf ankommt,
Verharrungskräfte zu überwinden.
Hinzu kommt, dass solche Elektromotoren äußerst klein und kompakt bauen,
folglich wenig Platz im Rollladenkasten beanspruchen.
-
Auf diese Weise ist es möglich, dass
der Antrieb zusammen mit einem Seitendeckel für einen Kastenkörper eine
auswechselbare Baueinheit bildet. Diese Baueinheit kann problemlos
gegen eine solche ausgetauscht werden, bei welcher am Seitendeckel
eine übliche
Aufrolleinheit für
einen Rollladengurt angeordnet ist. Dadurch gelingt ein praktisch modularer
Aufbau, der es ermöglicht,
einen Rollladenpanzer mit Rollladengurt dahingehend umzurüsten, dass
nunmehr der Rollladenpanzer elektrisch angetrieben wird. Selbstverständlich kann
auch umgekehrt verfahren werden.
-
Darüber hinaus empfiehlt die Erfindung,
eine oder mehrere Solarzellen vorzusehen, die in Verbindung mit
einem Energiespeicher die elektrische Versorgung des Elektromotors
sicherstellen bzw. unterstützen
können.
Das ist besonders vorteilhaft dadurch möglich, dass es sich bei dem
Elektromotor – wie
beschrieben – um
einen Niederspannungsmotor, insbesondere Gleichstrom-Schrittmotor, handelt. Denn
die Ausgangsspannung einer solchen Solarenergieversorgungseinrichtung
entspricht zumeist der Versorgungsspannung des betreffenden Niederspannungsmotors,
so dass bei dieser Ausgestaltung keine Spannungsanpassung erfolgen
muss. Selbstverständlich
gelingt mit Hilfe der Solarzellen in Verbindung mit dem Energiespeicher
auch eine Unterstützung
der elektrischen Versorgung des Antriebes dahingehend, dass insgesamt
der Stromverbrauch reduziert wird. Die Solarzellen lassen sich in
diesem Zusammenhang vorteilhaft am frontseitigen Blenddeckel des
Rollladenkastens bzw. seines Kastenkörpers anbringen, so dass zumeist
optimale Sonnenbestrahlungsbedingungen gegeben sind.
-
Schließlich schlägt die Erfindung vor, die Steuereinheit
zusammen mit einem Transformator in einer Schalteinheit zur Bedienung
des Rollladenkastens zusammenzufassen. – Im Ergebnis wird ein Rollladenkasten
zur Verfügung
gestellt, welcher die Möglichkeit
eröffnet,
nicht nur den Rollladenpanzer, sondern wenigstens noch eine zusätzliche
Abdeckungsbahn mit ein und demselben Antrieb zu bedienen. Das kann
gleichzeitig oder stufenweise erfolgen. Natürlich liegt es auch im Rahmen
der Erfindung, mit zwei zusätzlichen
Abdeckungsbahnen, beispielsweise einer Fliegengitterbahn und einem
Markisentuch, insbesondere einer Markisolette, zu arbeiten. Dann übernimmt
der Antrieb in Verbindung mit der Steuerelektronik die getrennte
oder gleichzeitige Ansteuerung des Rollladenpanzers, der Fliegengitterbahn
sowie der Markisolette bzw. des Markisentuches.
-
Das alles gelingt unter Rückgriff
auf eine besonders kompakte Ausgestaltung, weil der Antrieb zusammen
mit dem Seitendeckel eine auswechselbare Baueinheit mit kompakten
Ausmaßen
bildet. Ein wesentlicher Grund hierfür ist darin zu sehen, dass der
Antrieb einen Niederspannungs-Elektromotor aufweist,
welcher über
geringe Außenabmessungen verfügt. Der
in diesem Zusammenhang zumeist obligatorische Transformator, um
die in Gebäuden
regelmäßig vorhandene
Wechselspannung in die benötigte
Gleichspannung umzuwandeln, ist außerhalb des Rollladenkastens
platziert, benötigt
dort folglich keinen Bauraum. Vielmehr wird der Transformator inklusive
der Steuereinheit und ein oder mehreren Schaltern zur Bedienung
der gesamten Anlage zu der Schalteinheit zusammengefasst. Diese
steht über
lediglich eine Zuleitung mit dem Rollladenkasten elektrisch in Verbindung.
Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
-
Der Antrieb der einzelnen Abtriebskomponenten
bzw. Wellen kann nicht nur über
Ritzel bzw. Zahnräder,
sondern auch über
Zahnriemen oder eine Kombination aus beiden Antriebstechniken erfolgen. Das
Getriebe kann folglich als Zahnradgetriebe und/oder Riemengetriebe,
insbesondere Zahnriemengetriebe ausgebildet sein. Die Form- und
Kraftschlüssigkeit
der einzelnen Abtriebskomponenten kann über elektromagnetisch angesteuerte
Kupplungen mit einer eingebauten mechanischen Festsetzung erfolgen.
Diese Komponenten können
in die entsprechenden Zahnräder
oder Zahnriemenräder integriert
sein.
-
Im Folgenden wird die Erfindung anhand
einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert.
Die einzige Figur zeigt einen Seitendeckel eines Rollladenkastens
in schematischer Aufsicht.
-
Der in der einzigen Figur zu erkennende
Seitendeckel 1 gehört
zu einem Rollladenkasten, dessen Kastenkörper aus einzelnen nicht dargestellten Blenddeckeln
zusammengesetzt ist. Zum endseitigen Abschluss des Kastenkörpers dienen
die Seitendeckel 1 von denen einer in der Figur gezeigt
wird.
-
Innerhalb des Rollladenkastens ist
ein Rollladenpanzer 2 angeordnet, der lediglich schematisch angedeutet
ist. Darüber
hinaus findet sich in dem Rollladenkasten eine Abdeckungsbahn 3,
die im Rahmen des Ausführungsbeispiels
als Fliegengitterbahn ausgebildet ist. Alternativ oder zusätzlich kann an
dieser Stelle natürlich
auch eine Sonnenschutzfolie, ein Markisentuch, eine Markisolette
etc. verwirklicht werden.
-
Zum grundsätzlichen Aufbau gehört ferner ein
Antrieb 4, 5, 6, welcher sowohl auf den
Rollladenpanzer 2 als auf die Abdeckungsbahn 3 arbeitet.
Das wird im Folgenden noch näher
erläutert
werden.
-
Der Antrieb 4, 5, 6 setzt
sich aus einem Elektromotor 4 und einem Getriebe 5, 6 zusammen.
Bei dem Getriebe 5, 6 handelt es sich um ein Zentralritzel 5 sowie
ein Zwischenritzel 6. Das Zentralritzel 5 sowie
eine Welle 7 des Rollladenpanzers 2 bewegen sich
auf einer gemeinsamen Achse.
-
Bei dem Elektromotor 4 handelt
es sich um einen Gleichstrommotor geringer Abmessungen. Dieser arbeitet über das
Zwischenritzel 6 auf das Zentralritzel 5, welches
seinerseits unter Zwischenschaltung einer lediglich angedeuteten
Kupplung mit der Rollladenpanzerwelle 7 in Verbindung steht.
Die Abdeckungsbahn 3 dreht sich dagegen um eine von der
Welle 7 beabstandete Achse und verfügt über ein weiteres angeschlossenes
Ritzel 9. Dieses Ritzel 9 kann mit Hilfe eines
verstellbaren Abtriebsritzels 10 mit dem Zentralritzel 5 in
Eingriff gebracht werden. Dazu lässt
sich das Abtriebsritzel 10 in der durch einen Doppelpfeil
angedeuteten Richtung im Vergleich zum feststehenden Zentralritzel 5 hin-
und herbewegen, und zwar mit diesen in Eingriff bringen und hiervon
wieder lösen.
-
Sobald das Abtriebsritzel 10 mit
dem Zentralritzel 5 in Eingriff gebracht worden ist, dreht
sich auch das Ritzel 9 für die Abdeckungsbahn und folglich
deren Welle. Für
die Verstellung des Abtriebsritzels 10 sorgt eine nicht
näher spezifizierte
Linearstelleinrichtung 11, die von einer Steuereinheit 12 beaufschlagt wird.
Auch die Kupplung bzw. schaltbare Kupplung 8 ist an die
Steuereinheit bzw. Steuerelektronik 12 angeschlossen. Gleiches
gilt für
den Elektromotor 4.
-
Die Steuerelektronik 12 wertet
den. von dem Elektromotor 4 aufgenommenen Strom zur Bewegung
des Rollladenpanzers 2 und/oder der Abdeckungsbahn 3 aus. Überschreitet
der aufgenommene Strom bestimmte Schwellwerte, so deutet dies auf eine
Blockade des Rollladenpanzers 2 und/oder der Abdeckungsbahn 3 hin.
Im erstgenannten Fall wird daraufhin die Kupplung 8 ausgerückt. Im
zweiten Fall beaufschlagt die Steuerelektronik 12 die Linearstelleinrichtung 11,
so dass die Abdeckungsbahn 3 über das Ritzel 9 und
schließlich
das von dem Zentralritzel 5 entfernte Abtriebsritzel 10
vom Antrieb freikommt.
-
Anhand der Darstellung erkennt man,
dass der Antrieb 4, 5, 6 zusammen mit
dem Seitendeckel 1 eine auswechselbare Baueinheit bildet,
die in den Kastenkörper
endseitig eingesetzt werden kann. Das kann beispielsweise im Austausch
mit einem herkömmlichen
Seitendeckel geschehen, welcher eine Rollladengurteinheit aufweist.
-
Nicht dargestellt ist die Möglichkeit,
eine oder mehrere Solarzellen vorzusehen, die in Verbindung mit
einem ebenfalls nicht gezeigten Energiespeicher für die elektrische
Versorgung des Elektromotors 4 sorgen bzw. diese elektrische
Versorgung des Elektromotors 4 unterstützen. Die Steuereinheit bzw. Steuerelektronik 12 wird
zusammen mit einem Transformator 13 in einer Schalteinheit 14 zusammengefasst,
welche die komplette Bedienung des Rollladenkastens sicherstellt.
Der Transformator 13 wandelt dabei in der Regel die Netzspannung
von ca. 220 Volt in eine Gleichspannung von beispielsweise 12 Volt
oder 24 Volt um, damit der als Gleichstrommotor ausgeführte Elektromotor 4 die
erforderliche Betriebsspannung erhält. Die Schalteinheit 14 verfügt über alle
notwendigen Schalter, Einheiten und Anzeigen, welche die Bedienung
einerseits des Rollladenpanzers 2 und andererseits der
Abdeckungsbahn 3 ermöglichen.
-
Selbstverständlich können neben dem Rollladenpanzer 2 auch
mehr als eine Abdeckungsbahn 3 von der Schalteinheit 14 angesteuert
werden. Denkbar ist es hier, den Rollladenpanzer 2 beispielsweise
mit einem Fliegengitter und zusätzlich
einer Markisolette zu kombinieren, die insgesamt von dem einzigen
Antrieb 4, 5, 6 beaufschlagt werden und
deren Steuerung zusammengenommen mit Hilfe der Schalteinheit 14 erfolgt.
Es versteht sich, dass der Rollladenpanzer 2 und die Abdeckungsbahn
3 gemeinsam oder auch getrennt voneinander mit Hilfe des Antriebes 4, 5, 6 bewegt
werden können,
je nachdem wie die spezifischen Anforderungen sind.