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Die Erfindung bezieht sich auf ein
Fahrzeug mit Gepäckträger.
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Die räumlichen Kapazitäten von
Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen wie Personenkraftwagen,
nehmen besonders im freizeit- und reiseorientierten Verkehr einen
hohen Stellenwert ein. Neben dem Bedarf für eine bequeme Gepäckverstauung
ist die Nachfrage gestiegen, Gegenstände, beispielsweise Ski oder
Fahrräder,
mit wenig Montageaufauf Gepäckträgern transportieren
zu können, die
an dem Fahrzeug angebracht sind. Es wurden sehr ver schiedene Arten
von Gepäckträgern zur Montage
an Fahrzeugen vorgeschlagen. Hierzu gehören insbesondere Dachgepäckträger sowie
Heck- und Frontgepäckträger.
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Aus der Druckschrift
DE 44 24 612 ist ein Heckgepäckträger bekannt,
der als Baueinheit aus einem Querträger und einer Abdeckung im
Bereich eines hinteren Stoßfängers des
Fahrzeugs angebracht ist. Die Baueinheit ist um eine Achse verschwenkbar,
so daß die
zur Aufnahme von Gegenständen
genutzte Baueinheit zwischen einer Normalstellung und einer Gebrauchsstellung
verschwenkt werden kann. In der Gebrauchsstellung ist die Baueinheit,
einschließlich
der gesamten Verkleidung des hinteren Stoßfängers nach hinten von dem Fahrzeug wegklappt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein
Fahrzeug mit einem Gepäckträger anzugeben,
welcher aus der Normalstellung in eine Gebrauchsstellung so verlagerbar
ist, daß die
Nutzungseigenschaften des Fahrzeugs im wesentlichen erhalten bleiben,
wenn die Gebrauchsstellung eingenommen wird.
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Diese Aufgabe wird bei einem Fahrzeug
mit einem Gepäckträger zum
Aufnehmen eines Gegenstands im Bereich eines Stoßfängers, wobei ein Trägerbauteil
des Gepäckträgers zwischen
einer Normalstellung und einer Gebrauchsstellung verlagerbar ist,
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß das
Trägerbauteil
mittels einer Gelenkverbindung angebracht ist, so daß das Trä gerbauteil
beim Verlagern zwischen der Normalstellung und Gebrauchsstellung eine
Schwenkbewegung und eine vertikale Translationsbewegung zum Anheben
des Trägerbauteils
ausführt.
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Ein wesentlicher Vorteil, welcher
mit der Erfindung gegenüber
dem Stand der Technik erreicht wird, besteht darin, daß das Trägerbauteil
des Gepäckträgers, welches
die tragende Funktion für
die zu transportierenden Gegenstände übernimmt,
aufgrund der Anordnung mit Hilfe der Gelenkverbindung bei der Verlagerung
zwischen der Normalstellung und der Gebrauchsstellung eine kombinierte
Bewegung ausführt.
Die kombinierte Bewegung umfaßt
einerseits eine Schwenkbewegung des Trägerbauteils beim Ausklappen
des Gepäckträgers, so daß dieser zur
Aufnahme von Gegenständen
genutzt werden kann. Gleichzeitig wird das Trägerbauteil aufgrund einer Translationsbewegung
angehoben, was dazu führt,
daß der
Böschungswinkel
des Fahrzeugs in dem Bereich, in welchem der Gepäckträger an dem Fahrzeug angeordnet
ist, im Vergleich zum Ausklappen des Gepäckträgers mittels ausschließlicher Schwenkbewegung,
wie es im Stand der Technik vorgesehen ist, vergrößert wird.
Die im Stand der Technik vorgesehene Schwenkbewegung des Gepäckträgers in
die Gebräuchsstellung
führt zu
einer wesentlichen Verkleinerung des Böschungswinkels im Bereich des
Hecks des Fahrzeugs. Demgegenüber
ist bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeug
vorgesehen, daß das
Trägerbauteil
des Gepäckträgers beim Übergang
in die Gebrauchsstellung nicht nur geschwenkt, sondern auch angehoben
wird.
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Zur Realisierung der Gelenkverbindung
mit mechanischen Mitteln, die auch bei häufiger Nutzung des Gepäckträgers eine
ausreichende Funktionalität gewährleisten
und eine kostengünstige
Herstellung unterstützen,
kann eine Fortbildung der Erfindung vorsehen, daß die Gelenkverbindung als
mindestens ein Gelenkscharnier ausgeführt ist.
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Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung
sieht vor, daß der
Gepäckträger in der
Normalstellung in den Stoßfänger integriert
ist. Auf diese Weise wird erreicht, daß der Gepäckträger an dem Fahrzeug kein nachteilig
wirkendes Bauteil bildet, insbesondere bleibt die Länge des
Fahrzeugs im Vergleich zu einem Fahrzeug ohne Gepäckträger unverändert.
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Um die aerodynamischen Eigenschaften
des Fahrzeugs mit Gepäckträger im Vergleich
zu einem Fahrzeug ohne Gepäckträger nicht
zu verschlechtern, kann bei einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung vorgesehen sein, daß der
Gepäckträger in der
Normalstellung hinter einer Stoßfängerverkleidung
angeordnet ist..
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung kann vorsehen, daß der
Stoßfänger dreiteilig ist,
wobei der Gepäckträger in der
Normalstellung in ein Mittelteil des dreiteiligen Stoßfängers integriert
ist und beim Verlagern in die Gebrauchsstellung das Mittelteil verlagert
wird. Hierdurch wird nur das Mittelteil des dreiteiligen Stoßfängers beim
Verlagern des Träger bauteils
in die Gebrauchsstellung mit bewegt. Seitliche Abschnitte des Stoßfängers verbleiben
in ihrer normalen Stellung, so daß sie ihre Funktionalität auch vollständig zur
Verfügung
stellen, wenn das Trägerbauteil
in Gebrauchsstellung ist. Dieses betrifft insbesondere die Unterstützung der Aerodynamik
des Fahrzeugs. Bei dem aus der Druckschrift
DE 44 24 612 bekannten Heckgepäckträger wurde
im Gegensatz hierzu die gesamte Stoßfängerabdeckung in eine Gebrauchsstellung
geschwenkt, was hinter Fahrzeug zu zusätzlichen Luftverwirbelungen
führt.
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Zur stabilen Befestigung des Gepäckträgers sieht
eine zweckmäßige Ausführungsform
der Erfindung vor, daß das
Gelenkscharnier an einem Grundträger
des Stoßfängers montiert
ist.
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Vorteilhaft kann bei einer Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen sein, daß für einen Fahrzeugbereich, in
welchem der Stoßfänger angeordnet
ist, ein Böschungswinkel
mit dem Trägerbauteil
in Normalstellung im wesentlichen gleich einem Böschungswinkel mit dem Trägerbauteil
in der Gebrauchsstellung ist. Die Aufrechterhaltung des Böschungswinkel
auch in der Gebrauchsstellung des Trägerbauteils wird mit Hilfe
der kombinierten Bewegung beim Verlagern des Trägerbauteils aus der Normalstellung
in die Gebrauchsstellung erreicht. Einerseits wird das Trägerbauteil
mit Hilfe der Schwenkbewegung für
eine Nutzung ausgefahren. Zusätzlich
zu der Schwenkbewegung gewährleistet
die Gelenkverbindung eine vertikale Translationsbewegung zum Anheben
des Trägerbauteils,
so daß sich
der Böschungswinkel
gemäß dieser
Ausführungsform
im wesentlichen nicht verkleinert. Auf diese Weise wird erreicht,
daß sich
die Gebrauchseigenschaft des Fahrzeugs hinsichtlich einer Nutzung
auf Wegen mit Gefälle
bzw. Steigungen nicht verschlechtern, wenn das Trägerbauteil
in der Gebrauchsstellung ist.
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Um die Verwendung des Gepäckträgers für den häufig gewünschten
Transport von Fahrrädern zu
ermöglichen,
sieht eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung vor, daß das
Trägerbauteil
Transportmittel zum Aufnehmen von Laufrädern wenigstens eines Fahrrads
aufweist.
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Eine kompakte Ausführung des
Gepäckträgers wird
bei einer zweckmäßigen Fortbildung
der Erfindung dadurch erreicht, daß die Transportmittel zwischen
einer eingefahrenen und einer ausgefahrenen Stellung verlagerbar
sind, wobei das Trägerbauteil
in die Normalstellung verlagert werden kann, wenn die Transportmittel
in der eingefahrenen Stellung sind. Bei den Transportmitteln kann
es sich beispielsweise um eine im Querschnitt U- bzw. V-förmige Schiene handeln,
deren Länge
mittels des Verschiebens von Abschnitten verändert werden kann.
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Zur Vermeidung einer Beschädigung des Fahrzeugs
beim Transport von Gegenständen
auf dem Trägerbauteil
sieht eine Ausführungsform
der Erfindung zweckmäßig vor,
daß an
dem Trägerbauteil
Abstandsmittel angeordnet sind, um in der Gebrauchsstellung einen
Gegenstand auf dem Gepäckträger in einem
Abstand von einer Fahrzeugkarosserie zu halten.
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Ein kompakte Ausgestaltung des Gepäckträgers wird
bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der
Erfindung dadurch unterstützt,
daß die
Abstandsmittel schwenkbar an dem Trägerbauteil montiert sind. Auf
diese Weise ist es möglich,
die Abstandsmittel einzuklappen, wenn das Trägerbauteil in die Normalstellung
gebracht werden soll.
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Zur Vereinfachung der Handhabung
und zum Gewährleisten
eines ausreichenden Sicherheitsstandards kann bei einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, daß die Gelenkverbindung selbstblockierend
ist, wenn das Trägerbauteil
in der Normal- und/oder der Gebrauchsstellung ist.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 ein
perspektivische Darstellung eines Stoßfängers mit integriertem Gepäckträger für ein Fahrzeug;
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2 eine
perspektivische Darstellung des Stoßfängers nach 1, wobei sich ein Trägerbauteil in einer Gebrauchsstellung
befindet;
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3 eine
perspektivische Darstellung des Stoßfängers mit dem Trägerbauteil
in der Gebrauchsstellung von oben;
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4 eine
schematische Darstellung eines Mittelteils des Stoßfängers mit
Gepäckträger von
der Seite;
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5 eine
schematische Darstellung des Mittelteils des Stoßfängers, wobei verschiedene Stellungen,
einer Stoßfängerverkleidung
beim Verlagern zwischen der Normalstellung und der Gebrauchsstellung
dargestellt sind; und
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6 eine
schematische Darstellung eines Heckbereichs des Fahrzeugs.
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1 zeigt
eine perspektivische Darstellung eine Stoßfängers 100 für ein Kraftfahrzeug.
Der Stoßfänger 100 umfaßt seitliche
Teile 110, 120 sowie ein Mittelteil 130.
In 1 sind Verkleidungsabschnitte 110a, 120a bzw. 130a der
Seitenteile 110, 120 und des Mittelteils 130 dargestellt.
Im Bereich des Stoßfänger 100 können die üblichen
Ergänzungsteile
wie Nummernschild, andere Kennzeichenelemente, Reflektoren, Beleuchtungsmittel, usw.
angeordnet sein (in 1 nicht
dargestellt). Das Nummernschild ist hierbei in der Regel im Bereich des
mittleren Verkleidungsteils 130a angeordnet, kann jedoch
auch seitlich hiervon plaziert werden.
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2 zeigt
den Stoßfänger 100 nach 1, wobei das Mittelteil 130 aus
seiner Normalstellung (vgl. 1)
in eine Gebrauchsstellung gebracht wurde. Gemäß 2 sind an einem Grundträger 140 des
Stoßfängers 100 zwei
Gelenkscharniere 150, 160 angebracht, um eine
Trägerbauteil 170 eines Gepäckträgers an
dem Grundträger 140 zu
montieren. Mit Hilfe der Gelenkscharniere 150, 160 können das
Mittelteil 130 des Stoßfängers 100,
insbesondere das Verkleidungsteil 130a, und somit das Trägerbauteil 170 zwischen
einer Normalstellung (vgl. 1) und
einer Gebrauchsstellung (vgl. 2)
verlagert werden.
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Das Trägerbauteil 170 dient
zum Aufnehmen von Gegenständen,
die mit Hilfe eines Fahrzeugs zu transportieren sind, an dem der
Stoßfänger 100 angebracht
werden kann. Üblicherweise
handelt es sich bei dem Stoßfänger 100 um
einen Stoßfänger für den Heckbereich
des Fahrzeugs, so daß mit
Hilfe der Gelenkscharniere 150, 160 und dem Trägerbauteil 170 ein
Heckgepäckträger gebildet
wird. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, daß der Stoßfänger 100 im Frontbereich des
Fahrzeugs angeordnet wird, so daß ein Frontgepäckträger gebildet
ist. Voraussetzung hierfür
ist jedoch, daß die
auf dem Frontgepäckträger transportierten
Gegenstände
den Sichtbereich der Fahrzeuginsassen nicht behindern.
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3 zeigt
den Stoßfänger 100 mit
dem Trägerbauteil 170 in
der Gebrauchsstellung nach 2 in
Draufsicht. Das Trägerbauteil 170 umfaßt eine Transportschiene 180,
die gemäß 3 Verlängerungsabschnitte 190, 200 aufweist.
Die Verlängerungsabschnitte 190, 200 sind
so verschiebbar gelagert, daß sie
aus der in 3 gezeigten
Gebrauchsstellung in eine Normalstellung geschoben werden können, in
welcher sie sich nicht über
das Mittelteil 130 des Stoßfängers 100 erstrecken,
so daß das
Trägerbauteil 170 zusammen
mit dem Mittelteil 130 des Stoßfängers 100 in die Normalstellung
(vgl. 1) verlagert werden
kann. Bei der Transportschiene 180 handelt es sich beispielsweise
um eine Schiene mit U- oder V-förmigen
Querschnitt zum Aufnehmen von Laufrädern eines Fahrrads.
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4 zeigt
eine schematische Darstellung des Verkleidungsteils 130a des
Mittelteils 130 am Stoßfänger 100 von
der Seite. Auf einer dem Fahrzeug (in 4 nicht
dargestellt) zugewandten Seite 300 des Verkleidungsteils 130a.
ist das Gelenkscharnier zusammen mit dem; Trägerbauteil 170 und
der Transportschiene 180 angeordnet, wenn sich das Trägerbauteil 170 in
der Normalstellung befindet. Dieses ist im linken Bereich von 4 gezeigt. Beim Verlagern
in die Gebrauchsstellung, führt
das Trägerbauteil 170 einerseits
eine Schwenkbewegung und andererseits eine Translationsbewegung
zum Anheben aus. In der Gebrauchsstellung (vgl. rechter Bereich
in 4) ist das Trägerbauteil
170 im wesentlichen um 90° gedreht.
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5 zeigt
eine schematische Darstellung, in welcher einzelne Positionen von
Endpunkten 400, 410 des Verkleidungsteils 130a
beim Verlagern des Mittelteils 130 zwischen der Gebrauchsstellung
und der Normalstellung gezeigt sind. Die verschiedenen Positionen
sind in 5 mit Hilfe
der Bezugszeichen 1 bis 9 bzw. 1' bis 9' gekennzeichnet.
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6 zeigt
eine schematische Darstellung eines Heck- bzw. Frontbereichs eines
Kraftfahrzeugs. In einen Stoßfänger 600 ist
der unter Bezugnahme auf die 1 bis 5 beschriebene Gepäckträger integriert.
Der Böschungswinkel α, welcher
die Situation charakterisiert, in der der Gegepäckträger in der Normalstellung in
den Stoßfänger 600 integriert
ist, ist im wesentlichen gleich einem Böschungswinkel β, der sich
ergibt, wenn das Mittelteil 610 des Stoßfängers 600 in der Gebrauchsstellung ist.
Die Aufrechterhaltung des Böschungswinkels, welcher
als Parameter beispielsweise die Nutzung eines Kraftfahrzeugs im
Gelände
oder auf Wegen mit Gefälle/Steigung
beeinflußt,
wird dadurch gewährleistet,
daß das
Mittelteil 610 mit dem Gepäckträger beim Verlagern in die Gebrauchsstellung
sowohl eine Schwenk- als auch eine vertikale Translationsbewegung
zum Anheben ausführt.
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Die in der vorstehenden Beschreibung,
den Ansprüchen
und der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung
in ihren verschiedenen Ausführungsformen von
Bedeutung sein.