-
Die Erfindung betrifft eine Nivelliervorrichtung
für ein
an einem Baukörper
zu befestigendes Geländer.
-
Ein an einem Baukörper zu befestigendes (Balkon-)Geländer wird üblicherweise
möglichst maßgetreu
in einer Werkstatt vorgefertigt und anschließend an der Baustelle an dem
Baukörper
befestigt. Gefordert ist, dass ein Balkongeländer genau horizontal an der
Balkonplatte oder genau parallel zur Frontseite des Gebäudes, aus
welchem die Betonplatte vorsteht, befestigt werden muss. Selten
erstreckt sich eine Betonplatte exakt horizontal oder ihre Stirnfläche selten
parallel zur Frontseite des Gebäudes.
Es ist daher ein Ausgleich oder eine Nivellierung des Geländers zweckmäßig an dessen
Pfosten erforderlich.
-
Ein derartiger Ausgleich ist bislang
mittels Unterlegmaterial wie etwa Plättchen oder Scheiben, durchgeführt worden,
was jedoch nicht nur zeitraubend, sondern auch wenig dauerhaft und
nicht ausreichend genau ist. Durch willentliche oder unbeabsichtigte
Bewegungen des Geländers
können
sich die Unterlegscheiben lockern oder verschieben, so dass die
geforderte Ausrichtung des Geländers
dann nicht mehr gegeben ist.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Nivelliervorrichtung für ein an einem Baukörper zu
befestigendes Geländer
zu schaffen, die einfach zu handhaben sowie genauer einstellbar ist
und deren einmal getroffene Einstellung unabhängig von Belastungen des Geländers erhalten
bleibt.
-
Dazu sieht die Erfindung eine um
ihre Achse verdrehbare Exzenterwalze vor, deren quer zur Achse genommene
größte Ausdehnung
um höchstens einige
Zentimeter sich von der quer zur Achse genommenen kleinsten Ausdehnung
unterscheidet und die axial zwischen ein Geländerteil und den Baukörper einschiebbar
und in einer gedrehten Sollposition arretierbar ist.
-
Bei der Erfindung entfällt jegliches
Unterlegmaterial und es wird eine bessere Sicherheit der eingestellten
Position am vorgegebenen Bauteil erreicht. Ferner ermöglicht die
Exzenterwalze eine stufenlose Anpassung des Geländers an eine vorgegebene Referenzlage.
-
Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, daß die
Exzenterwalze an einem Schenkel eines Winkelprofils mittels einer
Schraube relativ zum anderen Schenkel des Winkelprofils verdrehbar
gehalten ist, wobei zweckmäßig in die
Achse der Exzenterwalze wenigstens eine Stellschraube eingeschnitten
ist, deren Gewinde den Schenkel durchdringt. Das Winkelprofil verbessert
die Stabilität der
Exzenterwalze und erleichtert ihre Anordnung zwischen dem Geländerteil,
an welchem der andere Schenkel zweckmäßig befestigt ist, und dem
Baukörper.
Zwecks Arretierung der Exzenterwalze in der Sollposition besitzen
in besonders einfacher Ausgestaltung der Erfindung der andere Schenkel
des Winkelprofils und das Geländerteil
fluchtende Durchgangsbohrungen für
einen Arretierbolzen, der in die vorteilhaft im wesentlichen als
Hohlwalze ausgebildete Exzenterwalze seitlich eindringen kann.
-
Die Stabilität der Halterung der Exzenterwalze
wird in Weiterbildung der Erfindung dadurch verbessert, daß das Winkelprofil
als U-Profil ausgebildet ist, wobei die Exzenterwalze zwischen den
zwei gegenüberliegenden
Schenkeln des U-Profils
drehbar gehalten ist. Eine Fortbildung der Erfindung sieht dazu
vor, daß in
eine Stirnseite der Achse eine erste Stellschraube und in die gegenüberliegende
Stirnseite der Achse eine zweite, zur ersten Stellschraube fluchtende
Stellschraube eingeschnitten sind, wobei die Gewindegänge der
ersten und der zweiten Stellschraube entgegengesetzten Drehsinn
aufweisen und jeder Gewindegang den zugehörigen Schenkel durchdringt.
Durch Drehen an der ersten Stellschraube kann die Exzenterwalze
beispielsweise nach oben und durch Drehen an der zweiten Stellschraube
kann die Exzenterwalze dann nach unten verstellt werden.
-
Die Exzenterwalze besteht zweckmäßig aus einem
Leichtmetall wie etwa Aluminium, einer Aluminiumlegierung oder aus
einem wetterfesten Kunststoff. Ihr Mantel hat beispielsweise Käfigstruktur
und ist dazu etwa aus mehreren parallelen beabstandeten die Stirnseiten
verbindenden Stegen gebildet.
-
Im übrigen sind bevorzugte Ausgestaltungen der
Erfindung in den Unteransprüchen
angegeben. Die Erfindung wird nachstehend anhand des in der beigefügten Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels
im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine
schematische Ansicht eines Geländerpfostens
mit Betonplatte und zwei Nivelliervorrichtungen;
-
2 eine
Stirnansicht einer Exzenterwalze aus der Nivelliervorrichtung nach 1;
-
3 eine
schematische Seitenansicht der Nivelliervorrichtung;
-
4 eine
perspektivische Darstellung der zwischen den gegenüberliegenden
Schenkeln eines U-Profils gehaltenen Exzenterwalze; und
-
5 und 6 schematische Darstellungen verschiedener
Einstellungen der Exzenterwalze.
-
Der Pfosten 1 eines im übrigen nicht
dargestellten Balkongeländers,
der zweckmäßig ein
endseitiger Pfosten aus einem rechtwinkeligen Hohlprofil ist, besitzt
ein unteres Ende 2, welches rechtwinklig zum aufrechten
Teil des Pfostens 1 nach innen abgebogen ist. Das Ende 2 weist
wenigstens eine Durchgangsöffnung 3 auf,
durch die sich ein nicht dargestellter Bolzen hindurch in eine Betonplatte 10,
beispielsweise eine Balkonplatte, von unten hinein zur Verankerung
des Geländerpfostens 1 erstrecken
soll. Zwischen der Betonplatte 10 und dem Ende 2 sind längs des
Endes 2 zwei beabstandete, gleichartige Nivelliervorrichtungen 5, 6 derart
angeordnet, daß sich
die Durchgangsöffnung 3 zwischen
ihnen befindet. Die Nivelliervorrichtung 5 wird nachfolgend
im einzelnen mit dem Bemerken beschrieben, daß die Nivelliervorrichtung 6 in
gleicher Weise ausgeführt ist.
-
Wie 4 zeigt,
besteht die Nivelliervorrichtung 5 aus einem U-Profil 12 mit
einer Basis 13 und zwei gegenüberliegenden aufrechten Schenkeln 14, 16.
Zwischen den Schenkeln 14 und 16 und oberhalb der
Basis 13 ist eine im Ganzen mit 20 bezeichnete Exzenterwalze
gehalten, welche die Außenkontur
einer Hohlwalze besitzt. Der Mantel der Hohlwalze besteht aus mehreren
parallelen und in Umfangsrichtung beabstandeten Längsstegen,
von denen in 4 die Längsstege 21, 23 zu
erkennen sind. Die gegenüberliegenden
Enden jedes Längssteges 21, 23 sind
in je einem ovalen Ring 22, 24 gehalten, wobei
jeder der beiden Ringe 22, 24 je einen kurzen
Mittelsteg 25 und einen sich quer dazu erstreckenden langen
Mittelsteg 27 aufweist. Der kurze Mittelsteg 25 und
der lange Mittelsteg 27 gehen von einer massiven Achse 28 der
Hohlwalze aus, um welche die Hohlwalze verdrehbar ist.
-
Der Schenkel 14 und der
zu diesem parallele Schenkel 16 sind mit je einer Durchgangsöffnung versehen,
wobei beide Durchgangsöffnungen
fluchten. Die Durchgangsöffnung
im Schenkel 14 wird von einer ersten Stellschraube 32 durchgriffen,
und zwar dergestalt, dass der Kopf 31 der ersten Stellschraube 32,
der größer ist
als die lichte Weite der Durchgangsöffnung im Schenkel 14,
vor dem Schenkel 14 verbleibt, während sich der Gewindeschaft 33 der Stellschraube 32 drehbar
durch die Durchgangsöffnung
erstreckt und in die Achse 28 eingeschnitten ist. Entsprechend
erstreckt sich durch die Durchgangsöffnung durch den Schenkel 16 der
Gewindeschaft 43 einer zweiten Stellschraube 42,
der in die Achse 28 von deren gegenüberliegendem Ende her eingeschnitten
ist und wobei der Kopf 41 der zweiten Stellschraube 42 außerhalb
des Schenkels 16 verbleibt. Ist die Achse 28 hohl,
ist ihre lichte Weite kleiner als der Außendurchmesser der Gewindeschäfte 33, 43 der
zugehörigen
Stellschrauben, damit diese sich in das Material der Achse 28 einschneiden
können.
-
Der Gewindegang des Gewindeschafts 33 hat
einen Drehsinn, der zum Drehsinn des Gewindeganges des Gewindeschaftes 43 entgegengesetzt ist.
Die erste Stellschraube 32 ist daher beispielsweise eine
rechtsdrehende, während
die zweite Stellschraube 42 eine linksdrehende Stellschraube
ist. Daher kann durch Einwärtsdrehen
der ersten Stellschraube 32 die Exzenterwalze 20 beispielsweise aus
der in 4 angedeuteten
Stellung nach oben gedreht werden (5),
während
durch Linksdrehen der zweiten Stellschraube 42 die Exzenterwalze 20 abwärts gedreht
werden kann. Somit kann die Exzenterwalze 20 aus ihrer
unwirksamen Stellung gemäß 4, in welcher sie über die
Höhe der
Schenkel 14 und 16 nicht hinausragt, über jede
Zwischenstellung (6)
stufenlos bis in die erhabene Stellung gemäß 5 gedreht
werden, in welcher die Exzenterwalze 20 sich maximal über die
Schenkel 14, 16 erhebt. Es ist daher möglich, durch
Drehen an der ersten Stellschraube 32 oder an der zweiten
Stellschraube 42 beispielsweise den vertikalen Abstand
des Endes 2 von der Unterseite der Betonplatte 10 so
einzustellen, daß sich
an der Kontaktstelle der Exzenterwalze 20 an der Betonplatte 10 eine
Bezugsstelle für
das am Pfosten 1 befestigte Balkongeländer ergibt, von der ausgehend
das Balkongeländer
genau horizontal ausgerichtet werden kann.
-
Dazu wird zunächst die Exzenterwalze 20 in ihrer
Sollposition dadurch arretiert, daß ein nicht dargestellter Arretierbolzen
durch fluchtende Bohrungen in der Basis 13 und in dem Ende 2 gesteckt
und in den Mantel der Exzenterwalze getrieben wird. Da der gegenseitige
Abstand der Längsstege 21, 23 kleiner gewählt ist,
als der Durchmesser des Gewindeschaftes des Arretierbolzens dringt
dessen Gewindeschaft entweder selbstschneidend in einen Längssteg
oder in den Zwischenraum zwischen zwei Längsstegen ein und verhakt sich
dort bleibend. Als eine einfachere Art der Arretierung bietet sich
die Möglichkeit
an, die Exzenterwalze in ihrer Sollposition mit einem schnell aushärtenden
Gießharz
auszufüllen,
das sie relativ zur Basis 13 oder, wenn ein Winkelprofil
nicht vorhanden sein sollte, relativ zum Ende 2 dauerhaft festlegt.
-
Für
die endgültige
Ausrichtung des Balkongeländers
dient die Nivelliervorrichtung 6, deren Exzenterwalze soweit
gegen die Betonplatte 10 gedreht wird, bis die gewünschte Ausrichtung
erreicht ist. Daraufhin wird die Exzenterwalze der Nivelliervorrichtung
in gleicher Weise arretiert, wie das vorstehend für die Exzenterwalze 20 beschrieben
wurde. Anschließend
kann ein Bolzen durch die zwischen beiden Nivelliervorrichtungen 5, 6 befindliche Öffnung 3 im
Ende 2 in die Betonplatte 10 getrieben werden, der
den Pfosten 1 in der ausgerichteten Position verankert.
-
Erfahrungsgemäß genügt für die Erfindung eine Ausführungsform,
bei der die Höhendifferenz zwischen
der voll eingefahrenen Stellung der Exzenterwalze 20 gemäß 4 und der voll ausgefahrenen
Stellung der Exzenterwalze 20 gemäß 5 höchstens
einige Zentimeter beträgt,
wobei üblicherweise
eine Höhendifferenz
von bis zu etwa 2 Zentimeter ausreicht.
-
In einer vereinfachten Ausführungsform
der Erfindung ist beispielsweise die Nivelliervorrichtung 6 durch
ein festes, etwa auf dem Ende 2 befestigtes Distanzstück ersetzt,
dessen Höhe
ungefähr
dem gewünschten
Abstand des Endes 2 von der Balkonplatte 10 entspricht.