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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Entfernen von im Zuge des Formens von Höhlkörpern aus
thermoplastischem Kunststoff in einem Formwerkzeug an den geformten Hohlkörpern entstehenden
Abfallteilen. Im Rahmen der Erfindung meint Hohlkörper z.B.
Behälter,
Kanister, Flaschen oder dgl. mit Einfüllöffnung und/oder Griff.
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Im Zuge der Herstellung von Hohlkörpern aus
thermoplastischen Kunststoffen erzeugt z.B. ein Extruder mit einem
Blaskopf einen schlauchförmigen Vorformling,
der dann in noch heißem
Zustand von einem Formwerkzeug bzw. Blaswerkzeug umschlossen und
durch mittels eines Blasdorns eingebrachter Druckluft aufgeweitet
wird, so dass der betreffende Hohlkörper die Innenkontur des Blaswerkzeuges bzw.
des Formwerkzeuges erhält.
Dabei entstehen an dem geformten Hohlkörper Abfallteile bzw. Abfallstücke, die
auch als "scrap", Butzen oder Grat
bzw. Anguss bezeichnet werden und über verhältnismäßig dünne Materialstege bzw. Materialbrücken mit
dem eigentlichen Hohlkörper
verbunden sind. Im Zuge des Blasformens entstehen derartige Abfallteile
beispielsweise im unteren Bereich des Behälters oder aber auch im oberen
Bereich des Behälters,
z.B. im Bereich oberhalb einer Behälterschulter oder eines Griffes
bzw. neben einem Griff als sogenannter Schulterabfall.
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Es ist aus der Praxis bekannt, derartige
Abfallteile bzw. Abfallstücke
mit Hilfe einer Stanzvorrichtung von dem geformten Hohlkörper zu
trennen. Während
es bei dem Abfall im unteren Bereich des Behälters möglich ist, die getrennten Abfallteile
beispielsweise auf einem unterhalb des Behälters bzw. des Formwerkzeuges
angeordneten Förderband
zu sammeln, gelingt dieses bei dem im oberen Behälterbereich angeordneten Schulterabfall
regelmäßig nicht.
Denn die im Zuge des Trennens der Abfallteile fallen bzw. springen
diese unkontrolliert von dem Behälter
ab, so dass sie zum Zwecke der Wiederverwertung mit verhältnismäßig hohem
Aufwand gleichsam aufgesammelt werden müssen. Durch das unkontrollierte
Herabfallen bzw. Abspringen besteht ferner die Gefahr, dass die
Abfallteile verschmutzt werden und somit nicht oder allenfalls nach
einer aufwendigen Reinigung wieder verwendet werden können. Außerdem kennt
man eine Vorrichtung zur Entfernung von im Zuge des Formens von
Hohlkörpern aus
thermoplastischem Kunststoff in einem Formwerkzeug in einem an den
geformten Hohlkörpern entstehenden
Abfallteilen, bei welchen die Abfallteile unmittelbar nach der Formgebung
im noch heißen und
folglich unverfestigten Zustand entfernt werden sollen. Dazu ist
ein schwenkbares Schnittwerkzeug mit mehreren Stanzmessern bzw.
Schneidmessern zum gleichzeitigen Entfernen von Schulterabfall,
Griffabfall und Bodenabfall vorgesehen (vgl.
US 3 795 162 ).
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Ferner ist eine Vorrichtung zum Entfernen von überschüssigem Material
bei geblasenen Hohlkörpern
aus Kunststoff bekannt, bei welcher der Hohlkörper durch Formbacken gespannt
und durch mehrere Stanzstempel entgratet wird, welche an einer gemeinsamen
Stempelplatte befestigt sind. Im Zuge des Entfernens des Materials
treffen die an der Stempelplatte befestigten Stanzstempel auf das
abzutrennende Material des Hohlkörpers,
trennen dieses ab und schieben es in den Be reich eines Auffangschachtes,
wo es aufgefangen wird (vgl.
DE
23 65 03 B2
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Schließlich ist aus der
DE 36 39 269 A1 eine Blasformmaschine
mit einer Stanzmaske zum Abtrennen der Abfälle eines in einer Blasform
geblasenen und von der Stanzmaske übernommenen Hohlkörpers mittels
eines oder mehrerer Stanzmesser bekannt. Die Stanzmaske und die
Stanzmesser bilden mit den den Stanzmessern zugehörigen Halterungs- und
Führungselementen
eine als Block austauschbare Baueinheit.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zum Entfernen von im Zuge des Formens von Hohlkörpern aus
thermoplastischem Kunststoff an dem geformten Hohlkörper entstehenden
Abfallteilen, insbesondere Schulterabfallteilen, zu schaffen, welche
einfach und funktionsgerecht aufgebaut ist und eine einwandfreie
und kostengünstige
Wiederverwertung der Abfallteile ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die
Erfindung eine Vorrichtung zum Entfernen von im Zuge des Formens
von Hohlkörpern
aus thermoplastischem Kunststoff in einem Formwerkzeug an den geformten
Hohlkörpern
entstehenden Abfallteilen, mit einer Stanzvorrichtung mit zumindest
einem Stanzelement zum Trennen des Abfallteils von dem Hohlkörper, mit
einer Aufnahmevorrichtung mit zumindest einem Aufnahmeelement zum
Aufnehmen des abgetrennten Abfallteils, wobei das Aufnahmeelement und
das Stanzelement zum Trennen und Aufnehmen des Abfallteils gegeneinander
verfahrbar sind, und mit einer Sammel- und/oder Abführeonrichtung
für die
Abfallteile, an welche das Abfallteil von der Aufnahmevorrichtung
abgegeben wird.
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Bei der Sammel- und/oder Abführvorrichtung für die abgetrennten
Abfallteile kann es sich um einen unterhalb des Hohlkörpers bzw.
des Formwerkzeuges angeordneten Sammelbehälter bzw. Transportbehälter handeln.
Vorzugsweise ist die Sammel- und/oder Abführvorrichtung aber als Förderband bzw.
Transportband ausgebildet, welches die Abfallteile einerseits sammelt
und andererseits kontinuierlich abfördert. Die Erfindung geht folglich
von der Erkenntnis aus, dass eine einwandfreie Wiederverwertung
der abgetrennten Abfallteile dann möglich ist, wenn verhindert
wird, dass die abgetrennten Abfallteile insbesondere der Schulterabfall,
unkontrolliert von dem Hohlkörper
herabfallen bzw. abspringen. Dieses gelingt im Rahmen der Erfindung
dadurch, dass nicht lediglich eine Stanzvorrichtung mit einem Stanzelement
vorgesehen ist, welche das Abfallteil von dem Hohlkörper abtrennt,
sondern darüber
hinaus eine der Stanzvorrichtung zugeordnete Aufnahmevorrichtung
mit einem Aufnahmeelement, welche das abgetrennte Abfallteil aufnimmt.
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Dazu sind das Aufnahmeelement und
das Stanzelement gegeneinander verfahrbar. Gegeneinander verfahrbar
meint im Rahmen der Erfindung, dass zumindest eines dieser Elemente
gegen das jeweils andere Element verfahrbar ist, wobei die ses andere
Element dann fest bzw. ortsfest angeordnet sein kann. Vorzugsweise
sind aber beide Elemente verfahrbar ausgebildet bzw. angeordnet.
Nach bevorzugter Ausführungsform
weist die Aufnahmevorrichtung einen oder mehrere Aufnahmedorne bzw.
Aufnahmespieße
oder -stifte als Aufnahmeelemente auf, wobei die Aufnahmedorne das
Abfallteil im Zuge des Aufnehmens durchdringen bzw. das Abfallteil
auf die Aufnahmedorne aufgesteckt wird. Ferner weist die Aufnahmevorrichtung
zumindest einen Aufnahmestelltrieb zum im Wesentlichen horizontalen
Verfahren der Aufnahmeelemente, z.B. der Aufnahmedorne, auf. Die
Stanzvorrichtung weist vorzugsweise zumindest einen Stanzstelltrieb
zum im Wesentlichen horizontalen Verfahren des Stanzelementes auf.
Bei dem Stanzelement kann es sich z.B. um eine Stanzplatte, ein
Stanzprofil, einen Stanzstempel oder dergleichen handeln. Bei den
Stelltrieben kann es sich um pneumatisch oder hydraulisch wirkende
Zylinderkolbenanordnungen oder aber auch um Spindeltriebe handeln.
Dabei sind der Aufnahmestelltrieb und das Aufnahmeelement einerseits
und der Stanzstelltrieb und das Stanzelement andererseits vorzugsweise
im Wesentlichen in einer horizontalen Ebene oberhalb des Hohlkörpers bzw.
des Formwerkzeuges, und zwar im Wesentlichen auf Höhe des abzutrennenden
Abfallteiles, angeordnet. Der hier im Vordergrund stehende Schulterabfall
kragt regelmäßig über das
Behälterhöchste vor.
Ferner wirken Aufnahmestelltrieb und Aufnahmeelement einerseits
und Stanzstelltrieb und Stanzelement andererseits vorzugsweise aus
einander gegenüberliegenden
Richtungen auf das Abfallteil. Folglich lassen sich die Aufnahmedorne
einerseits und das Stanzelement andererseits aus entgegengesetzten
Richtungen in den Bereich des Abfallteiles oberhalb des Hohlkörpers bringen.
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Durch Vorfahren des Stanzelementes,
z.B. der Stanzplatte gegen das Abfallteil mit Hilfe des Stanzstelltriebes
wird dann das Abfallteil von dem Hohlkörper gelöst, wobei der Materialsteg
bzw. die Materialbrücke
zwischen Abfallteil und Hohlkörper durchtrennt
wird. Zugleich oder anschließend
wird im Zuge des Vorfahrens der Stanzplatte das Abfallteil auf die
Aufnahmedorne der Aufnahmeeinrichtung aufgesteckt bzw. aufgespießt, so dass
eine kontrollierte Übergabe
des Abfallteils an die Aufnahmeeinrichtung erfolgt. Alternativ dazu
besteht auch die Möglichkeit,
die Aufnahmedorne durch Betätigung des
Aufnahmestelltriebes gegen das Abfallteil und die Pressplatte vorzufahren.
Jedenfalls kann das Abfallteil nach dem Abtrennen und Übergeben
an die Aufnahmedorne gezielt mittels der Aufnahmevorrichtung an
beispielsweise das Förderband übergeben werden.
Dazu können
die Aufnahmedorne beispielsweise aus dem Bereich des Behälters zurückgefahren
werden, so dass das Abfallteil anschließend von den Aufnahmedornen
auf das Förderband
abgeworfen werden kann, ohne dass die Gefahr besteht, dass das Abfallteil
gegen den Hohlkörper
prallt und das Förderband
verfehlt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Aufnahmevorrichtung
in unveränderter Position
zu lassen und das Formwerkzeug sowie den Behälter zu entfernen, z.B. in
eine andere Bearbeitungsstation zu überführen. Dann kann das Abfallteil gezielt
auf das Förderband
abgeworfen werden, ohne dass der Behälter oder das Formwerkzeug
die Übergabe
stören.
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Nach einem weiteren Vorschlag der
Erfindung weist die Aufnahmevorrichtung nicht nur den Aufnahmestelltrieb
und die Aufnahmeelemente, z.B. die Aufnahmedorne, sondern darüber hinaus
zumindest ein im Wesentlichen horizontal verfahrba res Presselement,
z.B. eine Pressplatte, ein Pressprofil, einen Pressstempel oder
dergleichen auf. Dieses Presselement ist mittels zumindest eines
Pressstelltriebes relativ zu dem Aufnahmeelement, z.B. dem Aufnahmedorn,
gegen das Abfallteil und/oder gegen das Stanzelement verfahrbar.
Auf diese Weise besteht die Möglichkeit,
das Abfallteil zunächst
durch Vorfahren einerseits des Stanzelementes oder andererseits
des Presselementes zwischen diesen beiden gleichsam als Halteelemente
funktionierenden Bauteilen zu fixieren, bevor das Abfallteil von
dem Behälter
abgetrennt wird. Dieses Fixieren bzw. Pressen führt zunächst zu einer Verfestigung
des Abfallteiles. Im Übrigen
besteht die Möglichkeit,
in dieser Arbeitsstellung den Blasdorn aus der beispielsweise neben dem
Griffbereich des Hohlkörpers
und damit in der Nähe
des Abfallteiles angeordneten Behälteröffnung zu entfernen, ohne dass
die Gefahr besteht, dass das Abfallteil von dem Blasdorn unkontrolliert
mitgerissen wird. Schließlich
ermöglicht
diese Fixierung ein störungsfreies
Einfahren der Aufnahmedorne bzw. Spieße in das Abfallteil bzw. ein
kontrolliertes Aufstecken des Abfallteils auf die Aufnahmedorne
mit Hilfe der Stanzvorrichtung. Wird das Abfallteil durch Vorfahren des
Stanzelementes auf die Aufnahmedorne aufgesteckt, so versteht es
sich, dass das Presselement bzw. die Pressplatte zuvor oder zugleich
bzw. synchron mit dem Stanzelement zurückgefahren wird. Stanzelement
und Presselement sind dabei so geformt, dass sie ohne weiteres von
den Aufnahmedornen durchgriffen werden können. Dieses gelingt vorzugsweise
dadurch, dass die Stanzplatte und/oder die Pressplatte mit den Aufnahmedornen
fluchtende Führungsdurchbrechungen
aufweisen, welche von den Aufnahmedornen im Zuge des Trennens des
Abfallteiles bzw. im Zuge des Verfahrens durchgriffen werden.
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher das Stanzelement und/oder das Presselement
zugleich als Kühlelemente,
z.B. Kühlplatten,
mit Kühlmittelzufuhr
zum Kühlen
des Abfallteils vor dem Lösen
ausgebildet sind. Durch die Presswirkung und/oder die Kühlwirkung
von Stanzelement und Presselement wird folglich eine Verfestigung
des Abfallteiles erzielt, bevor das Abfallteil von dem Hohlkörper gelöst wird.
Dabei kann mit Wasserkühlung
oder Luftkühlung
gearbeitet werden, d.h. als Kühlmittelzufuhr
dienen entsprechende Kühlluftleitungen
oder Kühlwasserleitungen.
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Ferner schlägt die Erfindung vor, dass
die Aufnahmevorrichtung zumindest eine Trägerplatte oder ein Trägerprofil
aufweist, an welcher die Aufnahmedorne und gegebenenfalls der Pressstelltrieb
befestigt sind, wobei die Trägerplatte
mittels des Aufnahmestelltriebes z.B. horizontal verfahrbar ist.
Folglich gelingt auf konstruktiv einfache Weise ein Vor- und Zurückfahren
der Pressplatte mit Hilfe des Pressstelltriebes relativ zu den Aufnahmedornen bzw.
Aufnahmeelementen.
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In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung
ist das Presselement (z.B. die Pressplatte) zugleich als Abstreifelement,
d.h. als Press- und Abstreifelement (z.B. als Press- und Abstreifplatte)
zum Abstreifen des abgetrennten Abfallteiles von den Aufnahmedornen
ausgebildet. Dem Presselement kommt folglich gleichsam doppelte
oder sogar dreifache Funktion zu. Einerseits lässt sich das Abfallteil mit
der Pressplatte gegen die Stanzplatte pressen und folglich fixieren.
Außerdem
kann die Pressplatte als Kühlplatte
zum Kühlen
des Abfallteiles dienen. Schließlich
kann mit Hilfe der Pressplatte in ihrer Funktion als Abstreifplatte
die Übergabe
des Abfallteiles von der Aufnahmevorrichtung an das Förderband
realisiert werden. Denn durch Vorfahren der Pressplatte bzw. Abstreifplatte
gleichsam über
die Aufnahmedorne hinaus wird das Abfallteil von den Aufnahmedornen
abgestriffen bzw. abgeschoben und kann so ungehindert auf beispielsweise
das Förderband
fallen.
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In abgewandelter Ausführungsform
besteht aber auch die Möglichkeit,
bei der Aufnahmevorrichtung als Aufnahmeelement statt der Aufnahmedorne eine
Aufnahmeplatte, Aufnahmewanne oder dergleichen vorzusehen, auf bzw.
in welche das Abfallteil nach dem Abtrennen gleichsam aufgelegt
bzw. eingelegt wird. Ferner kann die Aufnahmevorrichtung als Aufnahmeelement
alternativ oder zusätzlich
eine Saugvorrichtung zum Ansaugen des Abfallteiles aufweisen. Eine
solche Ausführungsform
bietet sich insbesondere bei der Behandlung von verhältnismäßig kleinen
bzw. leichten Abfallteilen an, da in diesem Fall mit verhältnismäßig geringen
Saugleistungen gearbeitet und auf Aufnahmedorne und eine Abstreifplatte
verzichtet werden kann.
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Ferner ist Gegenstand der Erfindung
ein Verfahren zum Entfernen von im Zuge des Formens von Höhlkörpern aus
thermoplastischem Kunststoff in einem Formwerkzeug an dem geformten
Hohlkörper entstehenden
Abfallteilen, mit einer Vorrichtung der beschriebenen Art, wonach
das Abfallteil zu nächst zwischen
dem Presselement und dem Stanzelement fixiert und gegebenenfalls
gekühlt
wird, wonach danach das Abfallteil durch Vorfahren des Stanzelementes
von dem Höhlkörper getrennt
und an die Aufnahmeelemente übergeben
wird, wonach anschließend
die Aufnahmeelemente mit dem Abfallteil in dem Bereich der Sammel-
und/oder Abführvorrichtung
zurückgefahren
werden, und wonach das Abfallteil durch Vorfahren der Pressplatte
bzw. Abstreifplatte auf oder in die Sammel- und/oder Abführvorrichtung
abgeworfen wird.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand
einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Entfernen von Abfallteilen in einer schematischen Seitenansicht,
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2 den
Gegenstand nach 1 in
einer anderen Funktionsstellung,
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3 den
Gegenstand nach 2 in
einer weiteren Funktionsstellung und
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4 den
Gegenstand nach 3 in
einer weiteren Funktionsstellung und
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5 ausschnittsweise
den Gegenstand nach 1 in
einer Draufsicht.
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In den Figuren ist eine Vorrichtung
zum Entfernen von Abfallteilen 1 bzw. Materialresten von
einem geformten Hohlkörper 2 dargestellt,
wobei die Abfallteile im Zuge des Formens des Hohlkörpers aus
thermoplastischem Kunststoff in einem Formwerkzeug 3 an
dem Hohlkörper 2 entstehen.
Bei dem Hohlkörper 2 handelt
es sich im Ausführungsbeispiel um
einen Behälter
bzw. Kanister mit Griff 4 und Einfüllöffnung 5. Die dargestellte
Vorrichtung dient insbesondere zum Entfernen des oberhalb des Griffes 4 oder
neben dem Griff angeformten sogenannten Schulterabfall 1,
welcher über
eine verhältnismäßig dünne Materialbrücke 6 mit
dem geformten Hohlkörper 2 verbunden
ist. Das Formwerkzeug bzw. Blaswerkzeug 3, in welches der
schlauchförmige
Vorformling durch Druckluft angeformt wird, ist in den Figuren angedeutet.
Zum Einbringen der Druckluft in den Vorformling dient ein in den
Figuren nicht dargestellter Blasdorn.
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1 zeigt
nun die erfindungsgemäße Vorrichtung
in einer ersten Funktionsstellung unmittelbar nach dem Blasformen,
in welcher der nicht dargestellte Blasdorn noch in die Behälteröffnung 5 eingeführt ist.
Oberhalb des geformten Behälters 2 ist
der über
den Materialsteg bzw. die Materialbrücke 6 mit dem Behälter 2 verbundene
Schulterabfall 1 erkennbar. Die Vorrichtung weist eine
Stanzvorrichtung 7 mit einem Stanzelement 8 zum
Trennen des Abfallteils 1 von dem Hohlkörper 2 sowie eine
Aufnahmevorrichtung 9 mit Aufnahmeelementen 10 zum
Aufnehmen des abgetrennten Abfallteiles 1 auf. Ferner ist
eine Sammel- und/oder Abführeinrichtung 11 für die Abfallteile 1 vorgesehen.
Das Aufnahmeelement 10 und das Stanzelement 8 sind
zum Trennen und Aufnehmen des Abfallteiles 1 in horizontaler
Richtung gegeneinander ver fahrbar. Ferner ist das Aufnahmeelement 10 zum
Abgeben des Abfallteiles 1 an die Sammel- und/oder Abführeinrichtung 11 in
den Bereich der Sammel- und/oder Abführeinrichtung 11 verfahrbar.
Die Sammel- und/oder Abführvorrichtung 11 für die abgetrennten
Abfallteile 1 ist als Förderband 11 ausgebildet,
wobei die Aufnahmevorrichtung 9 die abgetrennten Abfallteile 1 an
dem Behälter
vorbei auf das Förderband 11 abwirft.
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Die Aufnahmevorrichtung 9 weist
als Aufnahmeelemente zwei parallel zueinander und nebeneinander
in einer Ebene angeordnete und horizontal ausgerichtete Aufnahmedorne 10 vorgegebener
Länge auf,
welche das Abfallteil 1 im Zuge des Aufnehmens durchdringen.
Ferner weist die Aufnahmevorrichtung 9 einen Aufnahmestelltrieb 12 zum
im Wesentlichen horizontalen Vor- und Zurückfahren der Aufnahmedorne
bzw. Spieße 10 auf.
Die Stanzvorrichtung 7 weist einen Stanzstelltrieb 13 zum
im Wesentlichen horizontalen Vor- und Zurückfahren des Stanzelementes 8 auf,
wobei das Stanzelement 8 im Ausführungsbeispiel als im Wesentlichen
vertikal orientierte Stanzplatte 8 ausgebildet ist. Folglich
lassen sich durch Betätigung
von Aufnahmestelltrieb 12 und/oder Stanzstelltrieb 13 die
Aufnahmedorne 10 und die Stanzplatte 8 gegeneinander
verfahren. Dabei arbeiten sämtliche
Stelltriebe im Wesentlichen in einer horizontalen Ebene. Stanzplatte 8 und
Aufnahmedorne 10 arbeiten dabei aus entgegengesetzten Richtungen
gegeneinander bzw. auf das Abfallteil 1. Die einzelnen
Stelltriebe 12, 13 sind jeweils als pneumatisch
arbeitende Zylinderkolbenanordnungen mit Aufnahmezylinder 12a und
Aufnahmekolben 12b bzw. Stanzzylinder 13a und
Stanzkolben 13b ausgebildet. Der Aufnahmekolben 12b bildet
dabei einen horizontal verfahrbaren Aufnahmearm, an welchem die
Aufnahmedorne 10 mittelbar oder unmittelbar befestigt sind.
Der Stanzkolben 13b bildet einen horizontal verfahrbaren
Stanzarm, an welchem das Stanzelement 8 mittelbar oder
unmittelbar befestigt ist.
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Ferner weist die Aufnahmevorrichtung 9 ein im
Wesentlichen ebenfalls horizontal verfahrbares Presselement 14 in
Form einer vertikal orientierten Pressplatte 14 auf, wobei
die Pressplatte 14 mittels eines Pressstelltriebes 15 relativ
zu den Aufnahmedornen 10 und gegen das Abfallteil 1 und/oder
gegen das Stanzelement 8 verfahrbar ist. Auch der Pressstelltrieb 15 ist
als pneumatische wirkende Zylinderkolbenanordnung 15 ausgebildet
und zwar mit Presszylinder 15a und Presskolben 15b.
Sowohl die Stanzplatte 8 als auch die Pressplatte 14 weisen
jeweils mit den Aufnahmedornen 10 fluchtende Führungsdurchbrechungen 16, 17,
z.B. Führungsbohrungen,
auf, welche von den Aufnahmedornen 10 im Zuge des Trennens
des Abfallteiles 1 bzw. im Zuge des Verfahrens der einzelnen
Bauteile, durchgriffen werden. Im Übrigen können Pressplatte 14 und/oder
Stanzplatte 8 eine an die Form des abzutrennenden Abfallteils 1 angepasste
Form aufweisen. Dieses ist in den Figuren für das Presselement 14 angedeutet.
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Außerdem sind das Stanzelement 8 und/oder
das Presselement 14 jeweils als Kühlelemente 8, 14,
nämlich
als Kühlplatten 8, 14 mit
jeweils Kühlmittelzufuhr 18, 19 zum
Kühlen
des Abfallteiles 1 vor dem Trennen ausgebildet. Die Aufnahmevorrichtung 9 weist
außerdem
eine Trägerplatte 20 bzw.
ein Trägerprofil
auf, an welchem einerseits die Aufnahmedorne
10 und andererseits
der Pressstelltrieb 15 angeordnet bzw. befestigt sind.
Dabei ist die Trägerplatte 20 mittels
des Aufnahmestelltriebes 12 verfahrbar. Mit Hilfe des Pressstelltriebes 15 ist
darüber
hinaus die Pressplatte 14 relativ zu der Trägerplatte 20 verfahrbar.
Außerdem
ist die Pressplatte 14 zugleich als Abstreifplatte 14 zum
Abstreifen des Abfallteiles von den Aufnahmedornen 10 ausgebildet.
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Dabei kann mit einer einzigen Aufnahmezylinderkolbenanordnung 12 und
einer einzigen Presszylinderkolbenanordnung 15 gearbeitet
werden, wobei die Presszylinderkolbenanordnung 15 versetzt
zu der Aufnahmezylinderkolbenanordnung 12 an der Trägerplatte 20 befestigt
sein kann. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Presszylinderkolbenanordnung 15 und
die Aufnahmezylinderkolbenanordnung 12 gleichsam fluchtend
angeordnet sind, wobei die Presszylinderkolbenanordnung 15 gleichsam
in den Kolben 12b der Aufnahmezylinderkolbenanordnung 12 eintaucht.
Darüber
hinaus besteht die Möglichkeit,
mit mehreren Aufnahmezylinderkolbenanordnungen und/oder mit mehreren Presszylinderkolbenanordnungen
zu arbeiten. So kann es beispielsweise zweckmäßig sein, zwei parallel angeordnete
Aufnahmezylinderkolbenanordnungen vorzusehen, an deren Kolben eine
gemeinsame Trägerplatte
befestigt ist, wobei eine einzige Presszylinderkolbenanordnung mittig
an der Trägerplatte
angeordnet ist und gleichsam zwischen den beiden Kolben der Aufnahmestelltriebe
arbeitet.
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In 1 ist
angedeutet, dass das Förderband 11 im
Wesentlichen parallel zu den Arbeitsrichtungen der einzelnen Stelltriebe 12, 13, 15 und
insbesondere parallel zu der Arbeitsrichtung des Aufnahmestelltriebes 12 unterhalb
des Hohlkörpers 2 bzw. unterhalb
des Formwerkzeuges 3 angeordnet ist und sich auch in dem
Bereich neben bzw. schräg
unterhalb des Hohlkörpers
bzw. Formwerkzeuges erstreckt.
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Die beschriebene Vorrichtung arbeitet
vorzugsweise wie folgt:
Nach dem Formen des Behälters 2 in
dem Formwerkzeug 3 mit Hilfe des Blasdorns wird von der
einen Seite (von rechts) die Stanzplatte 8 mit Hilfe des Stanzstelltriebes 13 so
weit vorgefahren (Pfeil A), dass sie gegen das Abfallteil 1 anliegt.
Außerdem wird
die Pressplatte 14 durch Betätigung von einerseits Aufnahmestelltrieb 12 (Pfeil
B) und andererseits Pressstelltrieb 15 (Pfeil C) von der
gegenüberliegenden
Seite (von links) so weit vorgefahren, dass die Pressplatte 14 ebenfalls
gegen das Abfallteil 1 anliegt, so dass das Abfallteil
insgesamt zwischen Stanzplatte 8 einerseits und Pressplatte 14 andererseits
fixiert ist. Diese Funktionsstellung ist in 1 dargestellt. Es ist erkennbar, dass
die Pressplatte 14 über
die Aufnahmedorne 10 hinaus relativ zu der Trägerplatte 20 vorgefahren
ist, so dass die Aufnahmedorne 10 noch nicht zum Einsatz
kommen. In dieser Funktionsstellung erfolgt nun eine Verfestigung
des Abfallteiles 1, indem der Stanzplatte 8 und/oder
der Pressplatte 14 zugleich Kühlluft zugeführt wird.
In der in 1 dargestellten
Funktionsstellung kann nun der nicht dargestellte Blasdorn aus der
Behälteröffnung 5 herausgezogen
werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass das Abfallteil 1 unkontrolliert
abreist. 1 zeigt folglich
gleichsam die Funktionsstellung "Abfall
kühlen
und verfestigen".
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Demgegenüber zeigt 2 die Funktionsstellung "Abfall trennen bzw.
stanzen". Dazu wird
die Stanzplatte 8 um ein vorgegebenes Maß weiter
in Richtung der Aufnahmedorne 10 vorgefahren (Pfeil D).
Synchron dazu wird die Pressplatte 14 ebenfalls in Richtung
der Trägerplatte 20 der
Aufnahmevorrichtung 9 zurückgefahren (Pfeil E). Im Zuge
des Vorfahrens der Stanzplatte 8 wird das Abfallteil 1 von
dem Behälter 2 abgetrennt
und auf die Aufnahmedorne 10 aufgesteckt. Nun wird die
Aufnahmevorrichtung mit den Aufnahmedornen 10 durch Betätigung des
Aufnahmestelltriebes 12 zurückgefahren, d.h. von dem Behälter entfernt
(Pfeil F). Zugleich besteht die Möglichkeit, auch die Stanzplatte 8 durch
Betätigung
des Stanzstelltriebes 13 zurückzufahren, und zwar in entgegengesetzter
Richtung (Pfeil G). Eine vergleichende Betrachtung der 1 und 3 macht deutlich, dass der abgetrennte
Abfall 1 nun aus dem Bereich des Hohlkörpers 2 entfernt und
in den Bereich oberhalb des Förderbandes 11 gebracht
wurde.
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Die Übergabe des Abfalls von der
Aufnahmevorrichtung an das Förderband
ist in 4 dargestellt.
Dazu wird die Pressplatte 14, welche zugleich als Abstreifplatte
dient, durch Betätigung
des Pressstelltriebes 15 vorgefahren (Pfeil H), und zwar
so weit, dass das Abfallteil 1 von den Aufnahmedornen 10 heruntergeschoben
wird und auf das Förderband 11 fallen
kann.
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Im Übrigen zeigen die Figuren,
dass zumindest der Aufnahmestelltrieb 12 an einem Gestell 21 befestigt
ist, welches über
ein oder mehrere Träger 22 mit
dem Formwerkzeug 3 in Verbindung steht. Außerdem nimmt
das Gestell 21 eine Führung 23 für den Stelltrieb 12,
bzw. dessen Kolben 12b auf. Der Kolben 13b des
Stanzstelltriebes 13 ist gleichsam zweiteilig ausgebildet,
wobei die beiden Kolbenabschnitte über einen Verbindungsflansch 24 miteinander
verbunden sind. Insofern bildet der eine Kolbenabschnitt den eigentlichen,
mit dem Zylinder 13a zusammenwirkenden Kolben, während der
andere Kolbenabschnitt gleichsam einen Stanzarm bildet, an welchen
die Stanzplatte 8 befestigt ist.
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Es versteht sich, dass zum Steuern
der einzelnen Stelltriebe 12, 14, 15 und
der Kühlluftzufuhr 18, 19 entsprechende
Steuereinrichtungen vorgesehen sind. Diese sind nicht dargestellt.