DE10244481A1

DE10244481A1 - Verschraubung für abgedichtete Leitungsdurchführungen

Info

Publication number: DE10244481A1
Application number: DE2002144481
Authority: DE
Inventors: Karlheinz Binder
Original assignee: Pflitsch GmbH and Co KG
Current assignee: Pflitsch GmbH and Co KG
Priority date: 2002-09-24
Filing date: 2002-09-24
Publication date: 2004-03-25

Abstract

Um eine Verschraubung für abgedichtete Leitungsdurchführungen mit einem stationär anzuordnenden Doppelnippel (1), einer auf diesen aufschraubbaren Druckschraube (6) mit axialer Durchgangsöffnung sowie einem zwischen Rohrnippel (1) und Druckschraube (6) eingefügten ringartigen Klemm-Dichteinsatz (5), wobei die Leitung durch diese Teile hindurchgeführt und der Klemm-Dichteinsatz (5) von dem miteinander verschraubten Doppelnippel (1) und der Druckschraube (6) so verformt ist, dass sowohl eine Zugentlastung als auch eine Abdichtung der Leitung erfolgt, zu schaffen, bei der eine gute Klemmwirkung erreicht werden kann, ein außerordentlich großer Spannbereich für das Klemmen von durchgeführten Kabeln zur Verfügung gestellt wird und eine Beschädigung des Kabelmantels beim Anziehen der Druckschraube und Spannen des Klemm-Dichteinsatzes weitgehend vermieden wird, der Klemm-Dichteinsatz (5) zwischen seinen axialen Enden einen nach radial innen einknickenden Scharnierbereich (8) aufweist, durch den die lichte Weite des Klemm-Dichteinsatzes (5) durch Anziehen der Druckschraube (6) verkleinerbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Verschraubung für abgedichtete Leitungsdurchführungen mit einem stationär anzuordnenden Doppelnippel, einer auf diesen aufschraubbaren Druckschraube mit axialer Durchgangsöffnung sowie einem zwischen Doppelnippel und Druckschraube eingefügten ringartigen Klemm- Dichteinsatz, wobei die Leitung durch diese Teile hindurchgeführt und der Klemm- Dichteinsatz von dem miteinander verschraubten Doppelnippel und der Druckschraube so verformt ist, dass sowohl eine Zugentlastung als auch eine Abdichtung der Leitung erfolgt.
Derartige Verschraubungen werden bei Leitungsdurchführungen an Gehäusewandungen beispielsweise an elektrischen Geräten eingesetzt, um eine abgedichtete Einführung von Kabeln oder dergleichen zu ermöglichen. Um bei solchen Verschraubungen hohe Klemmkräfte auf das durchgeführte Kabel oder dergleichen aufbringen zu können, also eine sichere Zugentlastung zu bilden, sind am Ende des Klemm- Dichteinsatzes Zähne vorgesehen, die durch Aufschrauben der Druckschraube zueinander gedrängt werden, so dass eine im Durchmesser verjüngte Durchführungsöffnung gebildet ist, bzw. sich die Zähne am Mantel des durchgeführten Kabels abstützen. Diese Klemm- Dichteinsätze mit den Zähnen bestehen aus relativ hartem Werkstoff, insbesondere Kunststoff, so dass bei einem festen Anschrauben der Druckschraube sich die Zähne in den Mantel des Kabels oder dergleichen eindrücken und der Mantel gegebenenfalls beschädigt werden kann. Zudem ist bei einer solchen Ausbildung für unterschiedliche Spannbereiche eine unterschiedliche Bemessung der unterschiedlichen Teile erforderlich, da die üblichen Klemm- Dichteinsätze nicht beliebig im Durchmesser reduziert werden können, wenn die Druckschraube aufgeschraubt wird.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verschraubung gattungsgemäßer Art zu schaffen, bei der eine gute Klemmwirkung erreicht werden kann, ein außerordentlich großer Spannbereich für das Klemmen von durchgeführten Kabeln zur Verfügung gestellt wird und eine Beschädigung des Kabelmantels beim Anziehen der Druckschraube und Spannen des Klemm- Dichteinsatzes weitgehend vermieden wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, dass der Klemm- Dichteinsatz zwischen seinen axialen Enden einen nach radial innen einknickenden Scharnierbereich aufweist, durch den die lichte Weite des Klemm- Dichteinsatzes durch Anziehen der Druckschraube verkleinerbar ist.
Durch diese Ausbildung wird erreicht, dass bei der bestimmungsgemäßen Benutzung der Verschraubung ein durch die Verschraubung geführtes Kabel durch Anziehen der Druckschraube dadurch fest eingespannt und auch abgedichtet wird, dass der Scharnierbereich beim Anschraubvorgang der Druckschraube zunehmend nach radial innen einknickt, so dass ein sehr großer Spannbereich zum Spannen von durchgeführten Leitungen oder dergleichen zur Verfügung gestellt wird. Der Spannbereich hängt lediglich von der Länge der den Scharnierbereich bildenden Elemente ab. Zudem wird durch diese Ausbildung eine Anspannung an den Mantel des durchgeführten Kabels sichergestellt, ohne dass Beschädigungen des Kabelmantels zu erwarten sind.
Besonders bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass der Scharnierbereich durch axial gerichtete, gleichmäßig auf den Umfang verteilt angeordnete Stege des Klemm- Dichteinsatzes gebildet ist.
Um das Einknicken des Scharnierbereiches nach radial innen beim Anziehen der Druckschraube zu erleichtern, ist zudem vorgesehen, dass jeder Steg mittig seiner Längserstreckung eine V-förmige nach radial innen gerichtete Abwinklung aufweist.
Zudem ist bevorzugt vorgesehen, dass jeder Steg an der Spitze seiner V-förmigen Abwinklung eine filmscharnierartige Verdünnung aufweist.
Hierdurch wird die Leichtgängigkeit des Scharnierbereiches, insbesondere dessen Einknicken, gefördert.
Um ausreichend Platz für das Einknicken der Stege, die das Scharnier bilden, zu schaffen, ist vorgesehen, dass zwischen den benachbarten Stegen etwa stegbreite Fensterausschnitte vorgesehen sind, deren Länge etwa der Steglänge gleicht.
Unter Umständen kann zusätzlich vorgesehen sein, dass der Klemm- Dichteinsatz an seinem der Druckschraube zugewandten Ende Zähne aufweist, deren freie der Druckschraube zugewandte Enden nicht miteinander verbunden sind und die mit der Druckschraube korrespondierende Funktionsflächen aufweisen, die durch eine entsprechende Innenkontur der Druckschraube nach radial innen verstellbar sind.
Eine besonders bevorzugte Weiterbildung wird darin gesehen, dass der Klemm- Dichteinsatz aus relativ hartem Werkstoff, insbesondere Kunststoff, besteht und innen liegend und/oder außen liegend mit einer Komponente aus weichem, elastischen Dichtwerkstoff, insbesondere Kunststoff, beschichtet ist.
Durch diese Ausbildung wird sowohl die ausreichende Klemmkraft auf das durchgeführte Element, beispielsweise das durchgeführte Kabel, sichergestellt und zugleich auch die Abdichtung im Bereich der Verschraubung sichergestellt.
Um eine gute Abdichtung zwischen dem Dichteinsatz und dem Innenmantel des Doppelnippels zu erreichen kann vorgesehen sein, dass der Klemm- Dichteinsatz aus relativ hartem Werkstoff, insbesondere Kunststoff, besteht und innen liegend und/oder außen liegend mit einer Komponente aus weichem, elastischen Dichtwerkstoff, insbesondere Kunststoff, beschichtet ist.
Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass der Klemm- Dichteinsatz ein im Zweikomponentenspritzverfahren hergestellter Körper ist.
Unter Umständen ist bevorzugt vorgesehen, dass jeder Steg aus hartem Werkstoff, insbesondere Kunststoff, besteht und die filmscharnierartige Verdünnung an der Spitze seiner V-förmigen Abwinklung durch einen weichen Werkstoff, insbesondere Kunststoff, gebildet ist.
Um die Abdichtung zu verbessern, kann auch vorgesehen sein, dass der Klemm- Dichteinsatz mindestens im Bereich der Zähne innen liegend eine umlaufende, ringartige Schicht aus Dichtwerkstoff, insbesondere aus Kunststoff vorzugsweise Elastomer, aufweist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im Folgenden näher beschrieben.
Es zeigt:
1 eine erfindungsgemäße Verschraubung in explosionsartiger Darstellung;
2 die Verschraubung in der Sollmontagelage teilweise geschnitten;
3 die Verschraubung in Draufsicht gesehen.
In der Zeichnung ist eine Verschraubung für abgedichtete Leitungsdurchführungen gezeigt. Sie besteht aus einem stationär anzuordnenden Doppelnippel 1, an dessen Außenumfang eine Kontur 2 zum Angriff eines Schraubenschlüssels oder dergleichen vorgesehen ist. Bei 3 und gegebenenfalls auch bei 4 weist der Doppelnippel 1 Außengewinde auf. In den Doppelnippel wird ein ringartiger Klemm- Dichteinsatz 5 eingesteckt. Komplettiert wird die Verschraubung durch eine Druckschraube 6, die eine Außenkontur 7 zum Angriff eines Schraubenschlüssels oder dergleichen aufweist, und die Innengewinde besitzt. In der Montagesolllage, die in 2 gezeigt ist, ist die Druckschraube mit dem Doppelnippel 1 gewindemäßig verbunden, wobei durch das Aufschrauben der Druckschraube axiale Kräfte auf den Klemm- Dichteinsatz 5 einwirken, so dass dieser zu einem durchgeführten Kabel oder dergleichen hin nach radial innen verspannt wird, um eine Zugentlastung und eine Abdichtung zu erreichen.
Erfindungsgemäß weist der Klemm- Dichteinsatz 5 zwischen seinen axialen Enden einen nach radial innen einknickbaren Scharnierbereich 8 auf, durch den die lichte Weite des Klemm- Dichteinsatzes 5 verkleinert werden kann, sofern die Druckschraube 6 auf den Rohrnippel aufgeschraubt wird. Durch eine Stützkante 9 wird die Druckschraube 6 auf die in der Zeichnungsfigur 2 obere Randkante des Klemm- Dichteinsatzes 5 ein und drückt diese nach unten, wodurch der Scharnierbereich 8 nach innen einknickt und sich an den Mantel eines durchgeführten Kabels oder dergleichen anlegt. Bei der gewählten Ausbildung ist eine gute Klemmwirkung im Scharnierbereich 8 zu erreichen, wobei zudem ein sehr großer Spannbereich für unterschiedliche Durchmesser durchzuführender Kabel oder dergleichen sichergestellt ist.
Der Scharnierbereich 8 ist durch axial gerichtete, gleichmäßig auf den Umfang verteilt angeordnete Stege 10 gebildet, wobei jeder Steg mittig seiner Längserstreckung eine etwa V-förmige, nach radial innen gerichtete Abwinklung 14 aufweist. Jeder Steg 10 weist vorzugsweise an der Spitze seiner V-förmigen Abwinklung 14 eine filmscharnierartige Verdünnung auf. Zwischen den benachbarten Stegen 10 sind Fensterausschnitte 11 vorgesehen, deren Länge und Breite etwa der Abmessung der Stege 10 entspricht.
Zusätzlich weist der Klemm- Dichteinsatz 5 an seinem der Druckschraube 6 zugewandten Ende Zähne 12 auf, deren freie, der Kanten 9 der Druckschraube 6 zugewandten Enden nicht miteinander verbunden sind und die mit den Flächen 9 der Druckschraube 6 korrespondierende schräge Funktionsflächen aufweisen, so dass beim Anziehen der Druckschraube 6 die Zähne 12 nach radial innen verstellt werden.
Der Klemm- Dichteinsatz 5 besteht insgesamt aus relativ hartem Kunststoff, wobei innen liegend und außen liegend eine Komponente aus weichem Kunststoff vorgesehen ist. Die Herstellung erfolg vorzugsweise im Zweikomponentenspritzverfahren. Lediglich die Zähne 12 weisen außenseitig keine elastische Dichtschicht auf. Allerdings ist innen liegend der Klemm- Dichteinsatz 5 auch im Bereich der Zähne 12 mit einer ringartigen oder hülsenartigen Schicht 13 aus Dichtwerkstoff (Elastomer) versehen. Die Anordnung des weichen Elastomerwerkstoffes ist in der Zeichnung durch gestrichelte Linien verdeutlicht.
Zur weiteren Verbesserung der Abdichtung kann der Klemm-Dichteinsatz 5 in dem vom Doppelnippel 1 umgebenden Bereich eine Dichtwulst 15 oder einen in eine Nut eingesetzten Dichtring 16, jeweils vorzugsweise aus Elastomer, aufweisen.
Die Erfindung stellt eine Verschraubung zur Verfügung, die einen außerordentlich großen Spannbereich besitzt, mit der eine gute Klemmwirkung und damit eine gute Zugentlastung zu erreichen ist, und die eine Absichtung im Bereich der Kabeldurchführung oder dergleichen sicherstellt.
Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.
Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.

Claims

Verschraubung für abgedichtete Leitungsdurchführungen mit einem stationär anzuordnenden Doppelnippel (1), einer auf diesen aufschraubbaren Druckschraube (6) mit axialer Durchgangsöffnung sowie einem zwischen Doppelnippel (1) und Druckschraube (6) eingefügten ringartigen Klemm- Dichteinsatz (5), wobei die Leitung durch diese Teile hindurchgeführt und der Klemm- Dichteinsatz (5) von dem miteinander verschraubten Rohrnippel (1) und der Druckschraube (6) so verformt ist, dass sowohl eine Zugentlastung als auch eine Abdichtung der Leitung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemm- Dichteinsatz (5) zwischen seinen axialen Enden einen nach radial innen einknickenden Scharnierbereich (8) aufweist, durch den die lichte Weite des Klemm- Dichteinsatzes (5) durch Anziehen der Druckschraube (6) verkleinerbar ist.
Verschraubung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Scharnierbereich (8) durch axial gerichtete, gleichmäßig auf den Umfang verteilt angeordnete Stege (10) des Klemm- Dichteinsatzes (5) gebildet sind.
Verschraubung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Steg (10) mittig seiner Längserstreckung eine V-förmige nach radial innen gerichtete Abwinklung (14) aufweist.
Verschraubung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Steg (10) an der Spitze seiner V-förmigen Abwinklung (14) eine filmscharnierartige Verdünnung aufweist.
Verschraubung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den benachbarten Stegen (10) etwa stegbreite Fensterausschnitte (11) vorgesehen sind, deren Länge etwa der Steglänge gleicht.
Verschraubung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemm- Dichteinsatz (5) an seinem der Druckschraube (6) zugewandten Ende Zähne (12) aufweist, deren freie der Druckschraube (6) zugewandte Enden nicht miteinander verbunden sind und die mit der Druckschraube (6) korrespondierende Funktionsflächen aufweisen, die durch eine entsprechende Innenkontur (9) der Druckschraube (6) nach radial innen verstellbar sind.
Verschraubung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemm- Dichteinsatz (5) aus relativ hartem Werkstoff, insbesondere Kunststoff, besteht und innen liegend und/oder außen liegend mit einer Komponente aus weichem, elastischen Dichtwerkstoff, insbesondere Kunststoff, beschichtet ist.
Verschraubung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemm- Dichteinsatz (5) in einem vom Mantel des Doppelnippels (1) umgebenden Bereich eine angeformte Dichtwulst oder eine in eine umlaufende Nut eingesetzten Dichtring aufweist.
Verschraubung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemm- Dichteinsatz (5) ein vorzugsweise im Mehrkomponentenspritzverfahren hergestellter Körper ist.
Verschraubung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Steg (10) aus hartem Werkstoff, insbesondere Kunststoff, besteht und die filmscharnierartige Verdünnung an der Spitze seiner V-förmigen Abwinklung (14) durch einen weichen Werkstoff, insbesondere Kunststoff, gebildet ist.
Verschraubung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemm- Dichteinsatz (5) mindestens im Bereich der Zähne (12) innen liegend eine umlaufende, ringartige Schicht (13) aus Dichtwerkstoff, insbesondere aus Kunststoff vorzugsweise Elastomer, aufweist.