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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rohrleuchte mit einer staub- und wasserdichten Verschlussvorrichtung für Rohrelemente.
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Obwohl auf beliebige Rohrleuchten anwendbar, werden die vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrundeliegende Problematik in Bezug auf eine Rohrleuchte mit rundem Querschnitt erläutert.
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Allgemein sind Rohrleuchten verschiedenster Durchmesser und Wanddicken im Einsatz, beispielsweise als Handleuchte für einen Werkstatteinsatz, als ortsfeste Maschinenleuchten, als Sicherheitsleuchten oder dergleichen.
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Herkömmliche Rohrleuchten besitzen an beiden Rohrabschlüssen bzw. Rohrenden Verschlüsse, die in einem aufwendigen Spritzgussverfahren hergestellt sind und für eine Abdichtung des inneren der Rohrleuchte in ein Gewinde der Rohrleuchte drehbar sind. Bei Rohrleuchten mit einer geringen Wanddicke ist es allerdings äußert problematisch ein Innengewinde in dem Rohrinneren vorzusehen.
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Weitere Verschlüsse besitzen einen Dichtring, der durch ein Drehteil derart gequetscht wird, dass eine Ausdehnung des Umfangs des Dichtrings eine Abdichtung des Rohrinneren bewirkt. In dem Drehteil ist eine Öffnung für ein Einführen eines Anschlusskabels für einen elektrischen Kontakt vorgesehen. Als nachteilig bei diesem Verschluss hat sich die Tatsache herausgestellt, dass durch Handhabungsfehler beim Drehen des Drehteils eine Verdrillung des Anschlusskabels erfolgen kann, was zu einer Schädigung führen kann.
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Ferner müssen die oben genannten relativ komplexen Verschlüsse mittels eines teuren Spritzgussverfahrens hergestellt werden.
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Für beliebige Rohrelemente existieren Verschlussvorrichtungen, die aus der
DE 100 28 503 A1 oder der
US 5,247,731 A bekannt sind. Aus der
JP 09105698 A ist eine Inspektionsvorrichtung be- kannt, welche dazu ausgebildet ist, Rohre von innen abzuschließen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rohrleuchte mit einer luftdichten Verschlussvorrichtung für Rohrelemente zu schaffen, welche eine einfache Struktur besitzt, mittels eines billigeren Drehverfahrens hergestellt werden kann und welche nicht in ein Gewinde im Rohrinneren gedreht werden muss.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand des Anspruchs 1.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Idee besteht darin, dass die Verschlussvorrichtung ein Pfropfenteil, das einen Kopfabschnitt und einen Gewindeabschnitt aufweist; ein Spannteil, das über ein Gegengewinde auf dem Gewindeschaft des Pfropfenteils drehbar gelagert ist; und eine elastische, insbesondere ringförmige Dichteinrichtung besitzt, welche zwischen dem Kopfabschnitt des Pfropfenteils und dem Spannteil auf mindestens einer geneigten Anlagefläche aufliegend angeordnet ist, wobei durch eine Drehung des Spannteils der Umfang der Dichteinrichtung durch Verschiebung derselben auf der mindestens einen geneigten Anlagefläche veränderbar ist.
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Die erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung besteht somit aus einfachen Einzelteilen, die im Zusammenspiel einen einfach zu bedienenden luftdichten Verschluss bilden.
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In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen Verschlussvorrichtung.
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Insbesondere ist gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung die Dichteinrichtung als O-Ring ausgebildet, wobei dieser auf einer ersten konischen Anlagefläche aufliegt. Die erste konische Anlagefläche ist beispielsweise an der der Dichteinrichtung zugewandten Seite des Kopfabschnitts des Pfropfenteils angeordnet.
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Ein weiteres Spann- bzw. Spreizteil kann beispielsweise zwischen der Dichteinrichtung und dem Spannteil auf dem Gewindeschaft des Pfropfenteils verschiebbar angeordnet sein.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel besitzt das Spreizteil eine zweite konische Anlagefläche an der der Dichteinrichtung zugewandten Seite, die ebenfalls die Dichteinrichtung aufnimmt.
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Der Kopfabschnitt des Pfropfenteils ist an die Form des Rohrelementes angepasst, wobei beide vorzugsweise rund ausgebildet sind. Dabei weist der Kopfabschnitt des Pfropfenteils vorzugsweise einen Durchmesser auf, der etwas kleiner ausgebildet ist als der Innendurchmesser des Rohrelementes.
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Vorzugsweise besitzt der Gewindeschaft des Pfropfenteils ein Innengewinde, in welches ein Anschlussstück für einen elektrischen Kontakt schraubbar ist. Für einen Zugang zu den Kontakten des An- schlussstücks kann das Pfropfenteil beispielsweise einen durchgehenden mittigen Durchbruch aufweisen.
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Aufgrund der Einfachheit der Bauteile der Verschlussvorrichtung sind diese gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel mittels eines einfachen und relativ billigen Drehverfahrens hergestellt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend in der Beschreibung näher erläutert.
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In den Figuren zeigen:
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1 eine Explosionsansicht zweier gegenüberliegend angeordneter Verschlussvorrichtungen; und
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2 eine Vorderansicht einer mit zwei Verschlussvorrichtungen abgedichteten Rohrleuchte, teilweise im Schnitt, gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten.
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1 illustriert eine Explosionsansicht eines Verschlusspaares 1, 1'. Die beiden Verschlüsse 1, 1' weisen jeweils ein Pfropfenteil 2 bzw. 2' auf, welches jeweils vorzugsweise einen Kopfabschnitt 3 bzw. 3' und einen daran senkrecht angeformten Gewindeschaft 4 bzw. 4' besitzt. Der Kopfabschnitt 3 bzw. 3' ist vorteilhaft in Richtung des Gewindeschafts 4 bzw. 4' konisch zur Bildung einer ersten konischen Anlagefläche 5 bzw. 5' abgeschrägt.
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Auf der konischen Anlagefläche 5 bzw. 5' ist jeweils eine ringförmige Dichteinrichtung 6 bzw. 6', beispielsweise in Form eines O-Rings 6 bzw. 6', vorgesehen. Der O-Ring 6 bzw. 6' weist jeweils vorzugsweise im nicht gedehnten Normalzustand einen Durchmesser auf, der so gewählt ist, dass der O-Ring 6 bzw. 6' über den jeweiligen Gewindeschaft 4 bzw. 4' geschoben werden kann und formschlüssig auf der konischen Anlagefläche 5 bzw. 5' zur Anlage kommt, wie in 1 dargestellt ist.
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Der Gewindeschaft 4 bzw. 4' besitzt jeweils zumindest an dem dem Kopfabschnitt 3 bzw. 3' abgewandten Ende des Gewindeschafts 4 bzw. 4' ein Außengewinde 8 bzw. 8'.
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Ferner weist der Verschluss 1 bzw. 1' jeweils ein Spreizteil 10 bzw. 10' auf, welches auf dem jeweiligen Gewindeschaft 4 bzw. 4' verschiebbar ist. Das Spreizteil 10 bzw. 10' besitzt an der der Dichteinrichtung 6 bzw. 6' zugewandten Seite vorzugsweise ebenfalls eine zweite konische Anlagefläche 11 bzw. 11', einen ersten an der konischen Anlagefläche 11 bzw. 11' angeformten Abschnitt 12 bzw. 12' und einen zweiten daran anschließenden Abschnitt 13 bzw. 13', welcher einen größeren Durchmesser als der erste Abschnitt 12, 12' aufweist.
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Die zweite konische Anlagefläche 11 bzw. 11' des Spreizteils 10, 10' spannt zusammen mit der ersten konischen Anlagefläche 5 bzw. 5' des Pfropfenteils 2 bzw. 2' die zugehörige Dichteinrichtung 6 bzw. 6' vollständig von beiden Seiten ein, wie in 2 dargestellt ist. Die beiden konischen Anlageflächen 5 bzw. 5' des Pfropfenteils 2 bzw. 2' und 11 bzw. 11' des Spreizteils 10 bzw. 10' sind vorteilhaft derart dimensioniert, dass sich die Stirnseiten des Pfropfenteils 2 bzw. 2' und des Spreizteils 10 bzw. 10' bei einer Spannung des O-Rings 6 bzw. 6' nicht berühren.
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Der Verschluss 1 bzw. 1' umfasst ferner jeweils ein Spannteil 15 bzw. 15', welches vorzugsweise ringförmig ausgebildet ist, und ein durchgehendes Innengewinde 16 bzw. 16' für einen Eingriff mit dem Gewinde des entsprechenden Gewindeschafts 4, 4' des Pfropfenteils 2 bzw. 2' aufweist. Der Außendurchmesser des Spannteils 15 bzw. 15' entspricht beispielsweise dem Außendurchmesser des zweiten Abschnitts 13 bzw. 13' des Spreizteils 10 bzw. 10'.
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Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel weist einer der Verschlüsse, nämlich Verschluss 1 in 1, einen mittigen Durchbruch 18 mit einem vorzugsweise durchgehenden Innengewinde 19 auf. Der Durchbruch 18 kann auch außermittig vorgesehen sein, um bestimmte Einsatzbedingungen zu begünstigen.
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2 zeigt eine Seitenansicht einer Rohrleuchte 21, wobei an den Abschlussenden jeweils ein Verschluss 1, 1' angeordnet ist. Anhand 2 soll im folgenden die Funktionsweise der Verschlüsse 1 bzw. 1' detaillierter erläutert werden.
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Der Kopfabschnitt 3; 3' des jeweiligen Pfropfenteils 2; 2' besitzt vorzugsweise einen Durchmesser, der etwas kleiner ist als der Innendurchmesser der abzudichtenden Rohrleuchte 21. Somit kann das Pfropfenteil 2 bzw. 2' mit auf der konischen Anlagefläche 5 bzw. 5' angeordneter Dichteinrichtung 6 bzw. 6' in die jeweilige Öffnung der Rohrleuchte 21 auf einfache Weise eingeführt werden. Ferner wird aufgrund des Spiels zwischen dem Kopfabschnitt 3; 3' des Pfropfenteils 2; 2' und der Innenwandung der Rohrleuchte 21 beim Drehen des Spannteils 15 bzw. 15' der Kopfabschnitt 3; 3' etwas verkantet, wodurch eine zusätzliche reibschlüssige Haftung bewirkt wird.
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Das über den jeweiligen Gewindeschaft 4 bzw. 4' des Pfropfenteils 2 bzw. 2' geschobene Spreizteil 10 bzw. 10' wird ebenfalls mit dem ersten Abschnitt 12 bzw. 12', der vorzugsweise einen etwas kleiner Durchmesser aufweist als das Rohrinnere, in die Rohrleuchte 21 eingeführt. Der zweite Abschnitt 13 bzw. 13' kommt dabei zur Anlage mit der entsprechenden Stirnseite der Rohrleuchte 21.
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Die beiden konischen Anlageflächen 5 bzw. 5' des Pfropfenteils 2 bzw. 2' und 11 bzw. 11' des Spreizteils 10 bzw. 10' sind, wie oben bereits erläutert, derart ausgebildet, dass sich die Stirnseiten des Pfropfenteils 2 bzw. 2' und des Spreizteils 10 bzw. 10' bei einer Spannung des O-Rings 6 bzw. 6', d. h. bei einer Relativbewegung der beiden konischen Anlageflächen aufeinander zu, nicht berühren. Somit ist eine optimale Ausdehnung des O-Rings 6 bzw. 6' gewährleistet.
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Um eine Verschiebung der Dichteinrichtung 6 bzw. 6' auf den konischen Anlageflächen 5 bzw. 5' und 11 bzw. 11' für eine Änderung des Umfangs der Dichteinrichtung 6 bzw. 6' zu erreichen, muss das Pfropfenteil 2 bzw. 2' relativ zum Spreizteil 10 bzw. 10' bewegt werden. Eine derartige Relativbewegung wird mittels Drehung des Spannteils 15 bzw. 15' in Befestigungsrichtung erzielt, wodurch das jeweilige Pfropfenteil 2 bzw. 2' relativ zum jeweiligen Spreizteil 10 bzw. 10' hin bewegt wird. Zu diesem Zweck ist der Außendurchmesser des zweiten Abschnitts 13 bzw. 13' des jeweiligen Spreizteils 10 bzw. 10' in etwa gleich dem Außendurchmesser der Rohrleuchte 21 ausgebildet. Somit liegt die der Rohrleuchte 21 zugewandete Stirnseite des zweiten Abschnitts 13 bzw. 13' des Spreizteils 10 bzw. 10' auf der jeweiligen Stirnseite der Rohrleuchte 21 auf. Dadurch wird bei einer Drehung des an dem zweiten Abschnitt 13 bzw. 13' anliegenden Spannteils 15; 15' in Befestigungsrichtung das entsprechende Pfropfenteil 2 bzw. 2' in Richtung des Spreizteils 10 bzw. 10' bewegt und der O-Ring 6 bzw. 6' durch eine passende Relativbewegung der beiden konischen Anlageflächen 5 bzw. 5' und 11 bzw. 11' derart gedehnt, dass sein Umfang bis zu einer festen Anlage an der Innenwand der Rohrleuchte 21 ausgedehnt ist.
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Somit erfolgt durch einfache Drehung des Spannteils 15 bzw. 15' ein staub- und wasserdichter Verschluss der Rohrleuchte mit Hilfe einfacher Einzelbauteile. Ohne großem Kostenaufwand können die Einzelbauteile an verschiedene Rohrdimensionen, beispielsweise Rohrdurchmesser, Wandstärke und dergleichen, angepasst mittels eines Drehverfahrens hergestellt werden. Als Material der Verschlüsse 1 bzw. 1' ist insbesondere jedes in einem Drehverfahren leicht zu bearbeitendes Material, beispielsweise nicht-elastisches und nicht-plastisches Kunststoff, verwendbar.
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Insbesondere sind die Verschlüsse auch bei Rohrleuchten mit sehr dünnen Wänden anwendbar, in welches aufgrund der geringen Wandstärke ein Innengewinde zum Einschrauben eines Verschlusses nicht realisierbar ist.
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Wie oben bereits erwähnt weist einer der beiden Verschlüsse, nämlich Verschluss 1 in 2, ein Anschlussstück 22 für einen elektrischen Kontakt auf. Dazu besitzt das Pfropfenteil 2 vorzugsweise einen mittigen Durchbruch 18 und ein Innengewinde 19, in welches das Anschlussstück 22 zumindest teilweise verschraubbar ist. Somit ist über den mittigen Durchbruch 18 ein rohrseitiger Zugang zu den Kontakten 23 des Anschlussstücks 22 gewährleistet.
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Somit erfolgt bei einem Festdrehen des Verschlusses 2 durch Drehung des Spannteils 15 keine Bewegung des Anschlussstücks 22, wodurch eine mögliche Verdrehung des Anschlusskabels vermieden wird. Selbiges gilt beim Lösungsvorgangs des Verschlusses 1. Ferner erfolgt durch das Einschrauben des Anschlussstücks 22 eine Zugentlastung für das elektrische Kontaktkabel.
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Somit schafft die vorliegende Erfindung eine Rohrleuchte mit einer staub- und wasserdichten Verschlussvorrichtung für Rohrelemente, die einfach und mittels eines billigen Drehverfahrens herstellbar ist. Durch eine einfache Drehung des Spannteils wird die Dichteinrichtung derart ausgedehnt und an die Innenwandung des Rohrelements angedrückt, dass ein dichter Abschluss entsteht.
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Ferner kann für jede Rohrdimension auf einfache und billige Weise ein entsprechend angepasstes Verschlussstück hergestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1'
- Verschluss
- 2, 2'
- Pfropfenteil
- 3, 3'
- Kopfabschnitt
- 4, 4'
- Gewindeschaft
- 5, 5'
- erste Anlagefläche
- 6, 6'
- Dichteinrichtung
- 8, 8'
- Außengewinde
- 10, 10'
- Spreizteil
- 11, 11'
- zweite Anlagefläche
- 12, 12'
- erster Abschnitt
- 13, 13'
- zweiter Abschnitt
- 15, 15'
- Spannteil
- 16, 16'
- Innengewinde
- 18
- mittiger Durchbruch
- 19
- Innengewinde
- 21
- Rohrleuchte
- 22
- Anschlussstück
- 23
- Kontakte