DE10241881B3 - Verfahren zum Recyceln von Bildschirmglas entsorgter Bildröhren - Google Patents

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Abstract

Das vorgenannte Recycling erfolgt typischerweise durch Aufbereitung des Bildschirmglases als Anteil für das Erschmelzen des Glases bei der Bildschirm-Herstellung. DOLLAR A Bei den bekannten Verfahren zum Recyceln von Bildschirmglas ist es notwendig, das Bildschirmglas einer chemischen und optischen Analyse zu unterwerfen. Dieses Verfahren ist sehr aufwendig und gefährdet die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens maßgebend. DOLLAR A Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine derartige Analyse nicht notwendig. Die Glaszusammensetzung des Bildschirmrezyklats wird geschätzt, wobei Grundlagen für diese Schätzung die statistische Altersverteilung der zurückgegebenen Geräte und die Marktanteile der Glashersteller sind und es erfolgt anschließend ein iteratives Annähern an die reale Zusammensetzung und die entsprechende maximale Zugabemenge an Glasrezyklat. Dazu erfolgt anfangs eine recht geringe Zugabe, z. B. 2,5%, an Glasrezyklat, so dass die Toleranzen der Schmelzzusammensetzung auch dann nicht überschritten werden, falls die Schätzung der Zusammensetzung weit von der wirklichen Zusammensetzung abweichen würde. Iterativ wird die Schätzung in der Zusammensetzung anhand einer Analyse der Schmelze korrigiert und die prozentuale Zugabemenge gesteigert, bis die maximal mögliche bzw. die gewünschte Zugabemenge erreicht ist. Das Glasrezyklat kann dabei in Form von Schirmglasmehl oder von Schirmglasscherben vorliegen.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Recyceln von Bildschirmglas entsorgter Bildröhren durch Aufbereitung des Bildschirmglases als Anteil für das Erschmelzen des Glases bei der Bildschirm-Herstellung.
  • Jährlich fallen mit steigender Tendenz beträchtliche Mengen an Bildröhren aus entsorgten Fernsehgeräten oder PC-Monitoren an. Durch die konsequent aus Umwelt- und Energiespargründen angestrebte Wertstoff-Trennung in der Abfallwirtschaft ist die Glasindustrie bemüht, das Glas der entsorgten Bildröhren zu recyceln. Dabei ist im Besonderen das Recycling des Glases der Bildschirme wegen der speziellen Glaszusammensetzung, die von Bildschirm zu Bildschirm, abhängig vom Herstellungszeitpunkt und Ursprungsland unterschiedlich sein können, ein problematisches Unterfangen, wie es beispielsweise in nachstehenden Veröffentlichungen beschrieben ist: Markus Schlögl: „Recycling von Elektro- und Elektronikschrott", Seiten 91, 92, 102 sowie „Bildröhren wieder aufbereiten" im Umweltmagazin H. 8/1992, Seiten 62, 63 und U. Liehr: „Europaweite Initiative: Recycling von Bildröhrenglas" in WLB Wasser, Luft und Boden 10/1998, Seiten 63, 64.
  • Das recycelte Bildschirmglas kann bisher lediglich für relativ minderwertige Zwecke, beispielsweise als Glaskies in der Bauindustrie, eingesetzt werden. In der Behälterglasindustrie verbietet sich das Einschmelzen von Bildschirmglas wegen des anderen Viskositätsverlaufs mit der Temperatur.
  • Den sehr strengen Qualitätsanforderungen der Bildschirmglashersteller genügt herkömmlich aufbereitetes Bildschirmglas aber auf keinen Fall. So ist es möglich, dass das recycelte Bildschirmglas noch Schwermetallreste der Schirmbeschichtung oder der Glasfritte zum Anschmelzen des Trichters an den Bildschirm enthält. Einige Bildschirmgläser, insbesondere diejenigen von Monochrom-Bildröhren, können auch merkbare Konzentrationen an Blei bzw. Bleioxid enthalten, die für moderne Schirmgläser völlig unakzeptabel sind. Weiter kann Schmutz und Abrieb aus dem Recycling prozeß zu einer Anreicherung unerwünschter Bestandteile führen, die die Verwendung des Glasrezyklats beim Einschmelzen des Gemenges für Schirmgläser wesentlich erschwert.
  • Die DE 199 00 184 A1 beschreibt ein Verfahren, bei dem Bildschirmglas auch unbekannter Zusammensetzung so aufbereitet wird, dass das Glas wieder in einer Glashütte dem Bildschirmglas-Gemenge bei der Neuherstellung von Bildschirmen zugesetzt werden kann, so dass das Recycling von Bildschirmglas in einem geschlossenen Kreislauf durchgeführt werden kann. Das bekannte Verfahren wird in der Weise durchgeführt, dass der Bildschirm im Ganzen oder in abgetrennten Teilen auf seine chemischen und optischen Eigenschaften analysiert wird, das Glas von anhaftenden und eingeschmolzenen Fremdstoffen befreit, zerkleinert und die Mischung homogenisiert wird, aus dem Prozeß stammende Metallteilchen entfernt werden und der Prozeß einem Qualitätssicherungsverfahren unterliegt.
  • Auch der Philips-Artikel von J.M. Hermanns und J.G.J. Peelen sowie R. Bei „Recycling of TV Glass: Profit or Doom?" in American Ceramic Society Bulletin, Vol. 80, No. 3 S. 5156 beschreibt die Probleme beim Recycling von Bildschirmglas im geschlossenen Kreislauf und beschreibt die Grund-Verfahrensschritte für zwei Recycling-Optionen, nämlich die Verwendung des recycelten Bildschirmglases im gemahlenen Zustand als Rohstoff für das Gemenge oder als Zusatz für die Schmelze in Form von Scherben.
  • Im Fall der vorgenannten DE 199 00 184 A1 wird das Glas jedes zu recycelnden Bildschirmes auf seine chemische Zusammensetzung sowie – falls erforderlich – auf seine optische Transmission und seinen Farbpunkt analysiert und entsprechend dem Untersuchungsergebnis klassifiziert.
  • Nach dem Zerkleinern der klassifizierten Bildschirme in Brechern und Mühlen erfolgt eine aufwendige Homogenisierung über Zwangsmischer, so dass das bekannte Verfahren nicht wirtschaftlich durchführbar sein dürfte.
  • Im Fall des Philips-Artikels ist bei der ersten Option vorgesehen, von dem gemahlenen Bildschirmglas repräsentative Proben zu nehmen und zu analysieren, sowie ist bei der zweiten Option, die als die bevorzugteste dargestellt wird, vorgesehen, über eine Analyse die chemische Zusammensetzung der Scherben zu ermitteln. Es ist daher ebenfalls notwendig, jeden einzelnen Bildschirm zu identifizieren, was nach eigenen Bekundungen der Verfasser des Artikels nicht ökonomisch darstellbar ist, weil es keine Möglichkeit gäbe, einen Bildschirm einfach und kostengünstig chemisch wie optisch zu identifizieren.
  • Die FR 2 813 879 A1 beschreibt die Herstellung von homogenen Glaszusammensetzungen aus einer Mischung von Gläsern. Die Mischung von Gläsern stammt aus recycelten Bildröhren, wobei das Trichterglas und das Glas der Schirme spektroskopisch getrennt werden. Die Glasscherben werden hierbei nach BaO-Gehalt bzw. ihrem PbO-Gehalt unterschieden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs bezeichnete Verfahren so zu führen, dass keine aufwendige Identifizierung der Farbbildschirme und aufwendige Analyse an den Recyclingscherben bzw. an dem gemahlenen Bildschirmglas notwendig ist und ein wirtschaftliches Bildschirmrecycling im Kreislauf durchführbar ist.
  • Die Lösung dieser Aufgabe gelingt bei einem Verfahren zum Recyceln von Bildschirmglas entsorgter Farbbildröhren durch Aufbereitung des Bildschirmglases als Anteil für das Erschmelzen des Glases bei der Bildschirm-Herstellung mit den Schritten:
    • – Abtrennen der Bildschirme von den Trichtern der Farbbildröhren
    • – Reinigen der Bildschirme und Entfernen von Fremd-Komponenten
    • – Brechen der Bildschirmgläser auf eine vorgegebene Scherbengröße
    • – Schätzen der Zusammensetzung der Schirmglasscherben auf der Basis der statistischen Altersverteilung der entsorgten Geräte und der Marktanteile der verschiedenen Glashersteller
    • – Berechnen des Versatzes für eine kleine Zugabemenge an Schirmglasscherben
    • – Entnahme einer Probe aus der Schmelze und Analyse der Schmelzzusammensetzung
    • – Korrektur der Schätzung und Anpassung des Versatzes abhängig von dem Analyseergebnis, bis die maximale Zugabemenge an Schirmglasscherben erreicht ist.
  • Dieses Verfahren nach der Erfindung kommt ohne eine Identifizierung der Schirme aus. Es werden keine Analysen an den Recyclingscherben durchgeführt. Die Zusammensetzung der eingesetzten Scherben wird lediglich geschätzt. Grundlagen für diese Schätzung sind die statistische Altersverteilung der zurückgegebenen Geräte und die Marktanteile der verschiedenen Glashersteller. Es kann angenommen werden, dass für ein hinreichend großes Los die reale Zusammensetzung der Scherben dem rechnerisch ermittelten Wert sehr nahe kommt. Dabei ist es wesentlich, dass das Los gut homogenisiert wird und die Scherben aus entsorgten Farbbildröhren, d.h. aus dem sogenannten End-of-Life-Bereich stammen. Produktionsrückläufer der Röhren- bzw. der Gerätehersteller müssen getrennt behandelt werden, ebenso monochrome Bildröhren.
  • Dabei erfolgt anfangs eine recht geringe Zugabe an Recyclingscherben, so dass die Toleranzen der Schmelzzusammensetzung auch dann nicht überschritten werden, falls die Schätzung der Zusammensetzung weit von der wirklichen Zusammensetzung abweicht. Iterativ wird die Schätzung der Zusammensetzung anhand einer Analyse der Schmelze korrigiert und die prozentuale Zugabemenge gesteigert, bis die maximal mögliche bzw. die gewünschte Zugabemenge erreicht ist.
  • Entstammen nachfolgende Lose aus den gleichen „Produktionsquellen", also von den gleichen Bildröhrenzerlegern, die einen konstanten „Input" mit gleicher Verteilung von TV-Geräten und Monitoren verarbeiten, so kann eine sehr ähnliche Zusammensetzung der Scherben angenommen werden. In diesem Fall kann gleich mit einer höheren Zugabemenge an Scherben gestartet werden.
  • Dieses iterative Verfahren funktioniert selbstverständlich auch, um gemahlenes Schirmglas als Rohstoff zu verwenden. Vorteilhaft bei gemahlenem Schirmglas sind die einfachere Homogenisierung des Materials und die Möglichkeit, das Schirmglasmehl, wie einen ganz normalen Rohstoff, dem Gemenge zuzugeben.
  • Die Erfindung bezieht sich daher auch auf ein Verfahren zum Recyceln von Bildschirmglas entsorgter Farbbildröhren durch Aufbereitung des Bildschirmglases Anteil für das Erschmelzen des Glases bei der Bildschirm-Herstellung mit den Schritten:
    • – Abtrennen der Bildschirme von den Trichtern der Farbbildröhren
    • – Reinigen der Bildschirme und Entfernen von Fremd-Komponenten
    • – Mahlen der Bildschirmgläser auf eine vorgegebene Korngröße zu Schirmglasmehl
    • – Schätzen der Zusammensetzung des Schirmglasmehles auf der Basis der statistischen Altersverteilung der entsorgten Geräte und der Marktanteile der verschiedenen Glashersteller
    • – Berechnen der üblichen Gemengekomponenten für eine kleine Zugabemenge an Schirmglasmehl als Rohstoff
    • – Entnahme einer Probe aus der Schmelze und Analyse der Schmelzzusammensetzung
    • – Korrektur der Schätzung und Anpassung der Gemengezusammensetzung abhängig von dem Analyseergebnis, bis die maximale Zugabemenge an Schirmglasmehl erreicht ist.
  • Ausgestaltungen der Erfindung sind in Unteransprüchen gekennzeichnet und ergeben sich auch aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Verfahren nach der Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Flussdiagrammen.
  • In 1 ist dabei der an sich bekannte Verfahrensablauf für die Trennung der Farbbildröhre und der Säuberung des Bildschirmes dargestellt. Im ersten Schritt 1 erfolgt die Aufgabe eines homogenen Gemisches an TV- und Pr-Monitorröhren als ganze Bildröhren, die belüftet sind. Falls in der Stufe 2 festgestellt wird, dass die Röhren organisch beschichtet sind, werden diese Röhren aussortiert oder die Beschichtung entfernt und dann wieder in den Kreislauf eingegeben. Sind sie nicht beschichtet, dann erfolgt im Schritt 3 eine Säuberung der Röhren von außen, d.h. eine Entfernung aller äußeren Anhaftungen wie Silikon, Gummi etc.
  • Danach erfolgt im Schritt 4 eine Entfernung des Spannbandes und eventueller Klebereste. Im Verfahrensschritt 5 wird die Trennung des Bildschirmes vom Trichter durchgeführt. Dabei muß der Trennprozeß sicherstellen, dass die Schirmglasfraktion keinerlei Anhaftungen von Glaslot oder Konusglas enthält. Im nachfolgenden Schritt 6 wird festgestellt, ob das Schirmglas bleifrei ist oder nicht. Dies kann am einfachsten durch Detektion mit UV-Fluoreszenz erfolgen. Der Schritt 6 kann dabei auch vor der Trennung gemäß dem Schritt 5 liegen. Ist das Schirmglas nicht bleifrei, dann wandert der Schirm in die Mischglasaufbereitung. Ist er bleifrei, dann werden im Schritt 7 die Maske und die Abschirmung entfernt sowie im Schritt 8 die Leuchtschicht und im Schritt 9 die Pins für die Justierung der Lochmaske.
  • Nach der Durchführung der Trennung der Farbbildröhre und ihrer Säuberung erfolgt im Schritt 10 eine Zwischenlagerung der Bildschirme. Diese Lagerung muß ohne Kontakt zu färbenden Oxiden erfolgen. Die Lagerung kann auch räumlich beim nachfolgenden Aufbereitungsschritt erfolgen.
  • In 2 ist der Verfahrensablauf für eine erste Alternative des Wiedereinsatzes der zwischengelagerten Bildschirme dargestellt, und zwar der Wiedereinsatz als Schirmglasmehl. Bei dieser Variante kann das Schirmglasmehl direkt bei der Herstellung des Gemenges verwendet werden. In der Stufe 11 erfolgt ein ein- oder mehrstufiges Vorbrechen der zwischengelagerten Bildschirme, wobei das Brechen möglichst abriebarm erfolgen soll. Im Schritt 12 erfolgt mit üblichen Methoden eine Fe-Abscheidung, damit das Schirmglasmehl frei von Eisen ist. In der Stufe 13 erfolgt ein Mahlen des vorgebrochenen Glases, z.B. ein Mahlen durch Brechen im Eigenbett, insbesondere mit einer Zentrifugalmühle.
  • In der Stufe 14 erfolgt eine Homogenisierung des gemahlenen Materials durch Mehrfachumlauf, damit eine Korngröße 3 mm erreichbar ist. Ist die Korngröße noch nicht erreicht, wird das gemahlene Produkt an die Stufe 13 zurückgegeben. Dabei kann auch anstelle der Stufe 12 in einer Stufe 12a eine Fe-Abscheidung erfolgen. Umgekehrt ist diese Stufe 12a nicht notwendig, falls die Stufe 12 vor der Mahlstufe eingeschaltet ist.
  • Nach dem Homogenisieren des Materials in der Stufe 14 erfolgt in der Stufe 15 eine Lagerung des Schirmglasmehles in einem Ausgangslager 15. Diese Lagerung soll trocken und ohne Kontakt zu färbenden Oxiden, d. h. insbesondere ohne Verwendung von Containern sowie losweise erfolgen.
  • Die dargestellte räumliche Trennung zwischen Bildröhrentrennung/Schirmsäuberung und dem Mahlprozeß ist nicht zwingend notwendig. Der Schritt der Zwischenlagerung kann auch entfallen, d.h. an die Bildröhrentrennung und die Schirmsäuberung kann sich direkt die Stufe 11, das Vorbrechen, anschließen.
  • Im Verfahrensschritt 16 erfolgt eine Schätzung der Zusammensetzung des Schirmglasmehles. Grundlagen für diese Schätzung sind die statistische Altersverteilung der zurückgegebenen Geräte und die Marktanteile der verschiedenen Glashersteller. Es kann angenommen werden, dass für ein hinreichend großes Los die reale Zusammensetzung des Schirmglasmehles dem rechnerisch ermittelten Wert sehr nahe kommt. Dabei ist wichtig, dass das Los gut homogenisiert wird und die Bildschirme allein aus dem End-of-Life-Bereich stammen.
  • In der Stufe 17 erfolgt eine Berechnung der übrigen Gemengekomponenten für eine kleine Zugabemenge von Schirmglasmehl. Die kleine Menge Schirmglasmehl ist so bemessen, dass sichergestellt ist, dass die Toleranzen der Schmelzzusammensetzung auf jeden Fall eingehalten werden, falls die Schätzung der Zusammensetzung weit von der wirklichen Zusammensetzung abweichen würde. Die anfängliche geringe Zugabe an Recycling-Schirmglasmehl liegt beispielsweise in der Größenordnung von 2,5 % Anteils-% des Gemenges.
  • Nun wird iterativ die Schätzung der Zusammensetzung des Schirmglasmehles anhand einer Analyse der Schmelze korrigiert und die prozentuale Zugabemenge gesteigert, bis die maximal mögliche, bzw. die gewünschte Zugabemenge erreicht ist. Dies erfolgt in den nachfolgenden Stufen l8 ff.
  • In der Stufe 18 erfolgt die Herstellung des Gemenges und des Versatzes. Im Schritt 19 erfolgt die Einlage des Versatzes. Schritt 20 kennzeichnet eine Probennahme aus der Schmelze und die Analyse der Zusammensetzung. Ist die Zusammensetzung der Schmelze nicht in Ordnung, was im Schritt 21 festgestellt wird, erfolgt in der Stufe 22 eine Korrektur der Schätzung sowie eine Anpassung der Gemengezusammensetzung in der Stufe 18. Ist die Zusammensetzung der Schmelze dagegen in Ordnung, wird in der Stufe 23 abgefragt, ob die maximale Zugabemenge an Schirmglasmehl erreicht worden ist. Falls nicht, erfolgt in der Stufe 24 eine Erhöhung der Zugabe des Schirmglasmehles und eine Anpassung der Gemengezusammensetzung an die erhöhte Zugabemenge. Ist die maximale Zugabemenge erreicht, dann erfolgt ein Dauerbetrieb mit den eingestellten Parametern. Die maximale Zugabemenge ist dabei erreicht, wenn es bei weiterer Erhöhung der Zugabemenge keine Möglichkeit mehr gibt, die übrigen Gemengekomponenten so anzupassen, dass die angestrebte Glaszusammensetzung erreicht wird.
  • Wie man aus der Beschreibung des Flussdiagrammes erkennt, ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren keine Analyse der Rezyklat-Schirmglaszusammensetzung notwendig. Es ist lediglich eine Analyse der Schmelze notwendig, die ohnehin durchgeführt werden muß.
  • In 3 ist eine Alternative des Wiedereinsatzes des zwischengelagerten Bildschirmes dargestellt, und zwar der Wiedereinsatz als Schirmglasscherben. Ausgehend von der Zwischenlagerung der Stufe 10 werden die Bildschirme in einer Stufe 11 durch ein- oder mehrstufiges Vorbrechen zerkleinert. Im Anschluß daran erfolgt in der Stufe 25 ein Brechen auf eine Scherbengröße < 50 mm. Das Brechen soll dabei möglichst abriebarm sein. Auf das Brechen erfolgt in der Stufe 12 eine übliche Fe-Abscheidung. Die von Eisen befreiten Scherben werden dann in der Stufe 26 homogenisiert, beispielsweise durch eine Mischbettlagerung. Die homogenisierten Scherben werden dann im Ausgangslager 15a gelagert. Die Lagerung soll dabei trocken und ohne Kontakt zu färbenden Oxiden, d. h. insbesondere ohne Verwendung von Containern sowie losweise erfolgen, genau wie im Fall des Ausgangslagers 15 für das Schirmglasmehl beim Verfahrensablauf nach 2.
  • Auch hierbei ist ein Zwischenlager 10, d.h. eine räumliche Trennung zwischen Bildröhrentrennung/Schirmsäuberung und Brechprozeß in der Stufe 25 nicht zwingend nötig. Die Stufe 11, d.h. das ein- oder mehrstufige Vorbrechen, kann Sich direkt an die Stufe 9 der 1, die Entfernung der Pins, anschließen.
  • Die Zugabe der Scherben zu dem Versatz erfolgt nach dem gleichen Prinzip wie in 2 hinsichtlich des Schirmglasmehles, d.h. es erfolgt eine Abschätzung der Glaszusammensetzung der Scherben und ein iteratives Annähern an die reale Zusammensetzung durch eine entsprechende maximale Zugabemenge. Die Recyclingscherben im Ausgangslager werden dabei wie die Eigen-/Produktionsscherben in den Versatz gegeben. In der Stufe 16a erfolgt daher die Schätzung der Scherbenzusammensetzung und in der Stufe 17a die Berechnung des Korrekturgemenges für kleine Zugabemengen. Wie bereits beschrieben, erfolgt anfangs eine recht geringe Zugabe, z.B. 2,5 %, an Recyclingscherben, so dass die Toleranzen der Schmelzzusammensetzung auch dann nicht überschritten werden, falls die Schätzung der Zusammensetzung weit von der wirklichen Zusammensetzung abweichen würde. Analog den Schritten 18 bis 24 nach 2 erfolgt auch im Falle des Verfahrens nach 3, des Wiedereinsatzes des Bildschirmglases in Form von Scherben, durch eine iterative Korrektur der Schätzung der Zusammensetzung anhand einer Analyse der Schmelze, wobei die prozentuale Zugabemenge an Scherben gesteigert wird, bis die maximal mögliche bzw. die gewünschte Zugabemenge erreicht ist. Im Fall der 3 ist dabei die Zugabemenge die Scherbenzugabe, wogegen im Fall der 2 die Zugabe das Schirmglasmehl ist. Im übrigen gilt zu den Schritten 17a bis 24a das zu den Schritten 17bis 24 in 2 Gesagte entsprechend.
  • Ebenso wie bei dem Verfahrensablauf nach 2 ist auch im Fall des Wiedereinsatzes des Bildschirmglases in Form von Scherben nach 3 keine Analyse an den Recyclingscherben notwendig. Die Zusammensetzung der eingesetzten Scherben wird lediglich geschätzt. Grundlagen für diese Schätzung sind die statistische Altersverteilung der zurückgegebenen Geräte und die Marktanteile der verschiedenen Glashersteller.
  • Die beiden Varianten der Erfindung nach den 2 und 3 unterscheiden sich daher lediglich in der Art der Zugabe des Recyclingmaterials. Das Schirmglasmehl kann direkt bei der Herstellung des Gemenges verwendet werden. Die Recyclingscherben werden wie die Eigen-/Produktionsscherben in den Versatz gegeben.

Claims (8)

  1. Verfahren zum Recyceln von Bildschirmglas entsorgter Farbbildröhren durch Aufbereitung des Bildschirmglases als Anteil für das Erschmelzen des Glases bei der Bildschirm-Herstellung, mit den Schritten: – Abtrennen der Bildschirme von den Trichtern der Farbbildröhren – Reinigen der Bildschirme und Entfernen von Fremd-Komponenten – Brechen der Bildschirmgläser auf eine vorgegebene Scherbengröße – Schätzen der Zusammensetzung der Schirmglasscherben auf der Basis der statistischen Altersverteilung der entsorgten Geräte und der Marktanteile der verschiedenen Glashersteller – Berechnen des Versatzes für eine kleine Zugabemenge an Schirmglasscherben – Entnahme einer Probe aus der Schmelze und Analyse der Schmelzzusammensetzung – Korrektur der Schätzung und Anpassung des Versatzes abhängig von dem Analyseergebnis, bis die maximale Zugabemenge an Schirmglasscherben erreicht ist.
  2. Verfahren zum Recyceln von Bildschirmglas entsorgter Farbbildröhren durch Aufbereitung des Bildschirmglases als Anteil für das Erschmelzen des Glases bei der Bildschirm-Herstellung, mit den Schritten: – Abtrennen der Bildschirme von den Trichtern der Farbbildröhren – Reinigen der Bildschirme und Entfernen von Fremd-Komponenten – Mahlen der Bildschirmgläser auf eine vorgegebene Korngröße zu Schirmglasmehl – Schätzen der Zusammensetzung des Schirmglasmehles auf der Basis der statistischen Altersverteilung der entsorgten Geräte und der Marktanteile der verschiedenen Glashersteller – Berechnen der üblichen Gemengekomponenten für eine kleine Zugabemenge an Schirmglasmehl als Rohstoff – Entnahme einer Probe aus der Schmelze und Analyse der Schmelzzusammensetzung – Korrektur der Schätzung und Anpassung der Gemengezusammensetzung abhängig von dem Analyseergebnis, bis die maximale Zugabemenge an Schirmglasmehl erreicht ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die kleine Zugabenmenge an Schirmglasscherben zum Versatz so bemessen ist, dass die Toleranzen der Versatz-Zusammensetzung auf jeden Fall eingehalten werden, falls die Schätzung der Zusammensetzung weit von der tatsächlichen Zusammensetzung abweichen würde.
  4. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem die kleine Zugabemenge an Schirmglasmehl zum Gemenge so bemessen ist, dass die Toleranzen der Gemengezusammensetzung auf jeden Fall eingehalten werden, falls die Schätzung der Zusammensetzung weit von der tatsächlichen Zusammensetzung abweichen würde.
  5. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem die anfängliche Zugabemenge an Schirmglasscherben zum Versatz im Bereich von 2,5 Gew.-% des Versatzes liegt.
  6. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem die anfängliche Zugabemenge an Schirmglasmehl zum Gemenge im Bereich von 2,5 Gew.-% des Gemenges liegt.
  7. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem die anfängliche Zugabemenge an Schirmglasscherben zum Versatz im Bereich von 5 % Gew.-% des Versatzes liegt, wenn das Glasrezyklat von denselben, die Bildröhren zerlegenden Unternehmen stammt.
  8. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem die anfängliche Zugabemenge an Schirmglasmehl zum Gemenge im Bereich von 5 Gew.-% des Gemenges liegt, wenn das Glasrezyklat von denselben, die Bildröhren zerlegenden Unternehmen stammt.
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