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Die
Erfindung betrifft eine Aufhängevorrichtung
für eine
Leuchte, insbesondere eine Hängeleuchte,
zur Befestigung an einem Bauträger.
Die Leuchte weist vorzugsweise ein kanalartiges Leuchtengehäuse zur
Aufnahme elektrischer Bauelemente, wie elektronische Vorschaltgeräte, Anschlussklemmen
und dergleichen, und ein mit dem Leuchtengehäuse verbindbares und zumindest
teilweise lichtdurchlässiges
Element auf. Das lichtdurchlässige Element
kann beispielsweise als Lichtlenkprofil oder einfache Leuchtenabdeckung
ausgebildet sein.
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Das
Leuchtengehäuse
kann z.B. aus stranggepresstem Aluminium gefertigt bestehen, womit
dieses eine hohe Biege- und Torsionsstreifigkeit aufweist. Das lichtdurchlässige Element
ist entweder als Kunststoffelement oder Glaselement ausgebildet.
Im Falle von Kunststoff kommen vorzugsweise sogenannte „lichttechnischen" Kunststoffe zum
Einsatz, wie z. B. Polycarbonat oder PMMA. Im wesentlichen handelt
es sich dabei um amorphe, lichtdurchlässige Kunststoffe, durch welche
der von einer in der Leuchte angeordneten Lampe ausgestrahlte Lichtstrom hindurchtritt.
Durch die geometrische Ausgestaltung und die Beschaffenheit der
Oberflächenstruktur
des Kunststoffelements sowie der Anord nung von Reflektoren kann
der Lichtstrom bedarfsgerecht gelenkt werden. Eine Prismenstruktur
auf der Oberfläche
bewirkt beispielsweise ein diffuses, aber gerichtetes Licht. Auch
ist die Kombination eines direkten Lichtanteils und eines indirekten
Lichtanteils durch entsprechende Lichtlenkung des von der Lampe
ausgesendeten Lichtstroms möglich.
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Die
Leuchten werden in unterschiedlichen Wattagen angeboten, so dass
unterschiedlich groß ausgebildete
elektronische Vorschaltgeräte
(EVGs) erforderlich sind. Aufgrund der geometrischen Ausbildung
der Leuchte ist es nicht immer möglich,
diese relativ schweren EVG's
mittig anzuordnen, so dass im Ergebnis Kippmomente auf die Leuchtenmittelachse
in der Aufhängung
wirken. Toleranzunterschiede in dem Leuchtengehäuse können ebenfalls ungewünschte Kippmomente
hervorrufen. Üblicherweise wird
davon ausgegangen, dass der Schwerpunkt derartiger Hängeleuchten
aufgrund von Toleranzunterschieden und verschieden angeordneten
schwerer elektrischer Bauelemente zwischen 60 und 100 mm schwankt.
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Aufgehängt wird
eine derartige Leuchte üblicherweise
mit einer als Drahtseil ausgebildeten Aufhängevorrichtung, die an einem
Bauträger,
z.B. einer Decke, befestigt ist. Aufgrund der unterschiedlichen Kippmomente
wird die Leuchte normalerweise mittels einer sogenannten Triangel-Aufhängung an
der Decke befestigt. Diese besteht aus einem von der Decke herabhängenden
Drahtseil mit einer am Ende vorgesehenen Fixiervorrichtung. Diese
Fixiervorrichtung nimmt ein weiteres Seil rutschfrei auf, dessen beiden
Enden beidseitig an dem Leuchtengehäuse befestigt sind, um eine
gerade Aufhängung
der Leuchte zu realisieren. Demnach sind insgesamt vier Befestigungspunkte
des Seils an dem Leuchtengehäuse
erforderlich, jeweils zwei auf einer Seite des Leuchten gehäuses.
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Aus
verschiedenen Gründen
ist es wünschenswert,
dass eine Befestigung auch an den aus Kunststoff oder Glas gefertigten
Leuchtenbauteilen, wie z. B. dem Lichtlenkprofil erfolgen kann.
Da eine derartige Leuchte ein Gewicht von mehreren Kilo aufweisen
kann und die EN 60598 eine Festigkeit der Werkstücke erfordert, die einer Belastung
des fünffachen
der Leuchtenmasse standhält,
können
die Drahtseilenden nicht einfach unmittelbar an dem Kunststoff oder
Glas befestigt werden, sondern müssen
durch Verstärkungsprofile
in Form von Unterlegplatten, hinterlegt werden, die eine verbreiterte
Auflagefläche
bereitstellen. Diese Verstärkungsprofile
erzeugen in dem Kunststoff- oder Glaselement eine unerwünschte Schattenbildung
in der transparenten Oberfläche,
die aus designtechnischen Gründen
unakzeptabel ist.
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Der
Erfindung liegt demzufolge das technische Problem zugrunde, eine
gattungsgemäße Hängeleuchte
derart weiterzuentwickeln, dass unerwünschte Schattenbildungen an
durchsichtigen Leuchtengehäuseelementen
vermieden werden, auch wenn eine Befestigung der Seilenden im Bereich
dieser Elemente erforderlich ist, um eine gerade Ausrichtung der
Leuchte zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe dadurch gelöst,
dass die Aufhängevorrichtung
als kragarmförmiger
Bügel ausgebildet
ist, der ein an dem Leuchtengehäuse
befestigtes Befestigungsende und ein von der Leuchte abstehendes
Freiende aufweist, dass das Montageseil an den Enden des Bügels befestigbar
ist und dass das Freiende des Bügels
in Einbaulage über
das teilweise lichtdurchlässige Leuchtengehäuseelement
oder in anderer Weise nicht zur Befestigung des Montageseils für ein Austarieren
bereitsteht. Durch diese Ausbildung ist es lediglich erforderlich,
den Bügel
einseitig mit dem Befestigungsende an dem Leuchtenge häuse zu befestigen,
weiches die erforderliche Festigkeit zum Tragen der Leuchte aufweist.
Das Freiende des Bügels kann über Bereiche
der Leuch te ragen, welche aus Kunststoff oder Glas ausgebildet sind
oder in anderer weise nicht zur Befestigung des Seilendes für ein Austarieren
der Leuchte bereit stehen. Der Bügel
ist so dimensioniert, dass er nur mit dem Befestigungsende an dem
Leuchtengehäuse
befestigt werden muss, gleichwohl aber eine ausreichende Biegesteifigkeit
aufweist, wenn ein Seilende an dem Freiende befestigt ist. Durch
entsprechende geometrische Ausbildung des Bügels und vorzugsweise an den
Enden vorgesehenen Befestigungspunkten für die Seilenden sind beliebig
ausgebildete Leuchten gerade aufhängbar, insbesondere auch asymmetrische Leuchten
(Leuchte mit außermittigem
Leuchtenschwerpunkt in Bezug auf die Gesamtbreite der Leuchte).
In Einbaulage überbrückt der
Bügel den Leuchtenschwerpunkt,
sodass der Leuchtenschwerpunkt zwischen dem Frei- und das Befestigungsende liegt.
Da das Freiende über
dem lichtdurchlässigem Leuchtenelement
angeordnet sein kann, muss das Seilende nicht mit dem lichtdurchlässigen Leuchtenelement
verbunden werden. Somit ist erstmalig unabhängig von der Ausbildung der
Leuchte zur Sicherstellung einer definierten Aufhängung der
Leuchtenschwerpunkt immer zwischen den beiden Befestigungspunkten
der Seilaufhängung
positionierbar. In Abhängigkeit
von der Ausbildung der Leuchte ist der Bügel vorzugsweise so auszubilden,
dass die Befestigungsenden in Einbaulage äquidistant von dem Leuchtenschwerpunkt
liegen.
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Mittels
einer feststellbaren Triangel-Aufhängung kann eine weitere Justage
der Leuchte bewerkstelligt werden.
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Die
Befestigung der Seilenden an den Befestigungsenden erfolgt vorzugsweise
mittels bekannter Seilkauschen, die in eine entsprechende Aufnehmung
des Bügels
einhängbar
sind.
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Die
erfindungsgemäße Aufhängevorrichtung ermöglicht es
erstmals asymmetrische Leuchten aufzuhängen, ohne dass ein schattenbildendes
Befestigungselement in dem Lichtlenkelement aus Kunststoff oder
Glas angeordnet werden muss. Beispielsweise kann die Leuchte mit
einem linksseitig angeordneten Leuchtengehäuse versehen sein, an dem rechtsseitig
ein flügelförmiges Lichtverteilungselement
befestigt ist. Naturgemäß ist der
Schwerpunkt einer derartigen Leuchte mehr in Richtung zu dem schwereren
Leuchtengehäuse
gelegen und erfordert einen Befestigungspunkt für das Seilende auch oberhalb
des lichtdurchlässigen
Lichtlenkprofils. Durch die erfindungsgemäße Aufhängevorrichtung kann der zweite
Befestigungspunkt für
das Seil knapp oberhalb des lichtdurchlässigen Leuchtengehäuseelements
angeordnet werden.
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Anstelle
einer asymmetrischen Leuchte kann die Leuchte zweiflügelig ausgebildet
sein, wobei Lichtlenkprofile beidseitig an einem mittig angeordneten
Leuchtengehäuse
befestigt sind.
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Zur
Realisierung eines besonders ästhetischen
und filigranen Aufbaus ist der Bügel
vorzugsweise so ausgebildet, dass das Freiende in Einbaulage nahe
an der Oberfläche
des lichtdurchlässigen Leuchtengehäuseelements
angrenzt.
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Das
Befestigungsende des Bügels
am Leuchtengehäuse
kann ferner drehbar ausgebildet sein, damit der Bügel zur
Vereinfachung des Zugriffs auf Bauteile innerhalb des Lichtlenkprofils
seitlich verschwenkbar ist. Beispielsweise ist dieses der Fall für das Einsetzen
einer Leuchtstofflampe innerhalb des Lichtlenkelements oder für das Auswechseln
von elektronischen Vorschaltgeräten
innerhalb des Leuchtengehäuses.
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Vorzugsweise
ist eine Rastvorrichtung vorgesehen, mit welcher der Bügel in verschiedenen Sollpositionen
fixierbar ist. Die Rastvorrichtung kann beispielsweise als gefederte
Kugelraste ausgestaltet sein.
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Schließlich kann
der Bügel
zur Anpassung an verschiedenartig ausgebildete Leuchten und Reduzierung
der Lagerhaltungskosten teleskopierbar sein.
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Die
Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft veranschaulicht und
anhand der Figuren detailliert beschrieben. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht
einer asymmetrischen Leuchte mit der erfindungsgemäßen Aufhängevorrichtung,
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2 einen Querschnitt durch
das Kopfende der Leuchte entlang der Linie A-A gemäß 3,
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3 eine detaillierte Draufsicht
des erfindungsgemäßen Bügels in
Einbaulage,
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4 eine Draufsicht des Bügels gemäß 3 in gedrehter Stellung
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5 eine Draufsicht des Bügels,
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6 eine Seitenansicht des
Bügels
gemäß 5 und
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7 ein Schnitt entlang der
Linie B-B gemäß 5 zur Darstellung der Befestigung
des Bügels
am Leuchtengehäuse.
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Gemäß den Zeichnungen
besteht die Leuchte im wesentlichen aus einem in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichneten
Leuchtengehäuse
und einem seitlich an diesem befestigten Lichtlenkprofil 2.
Das Leuchtengehäuse 1 ist
beidseitig durch Kopfstücke 11 verschlossen.
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Die 2 zeigt einen Querschnitt
durch das Kopfstück 11 des
Leuchtengehäuses 1.
In den beidseitig vorgesehenen Kopfstücken 11 des Leuchtengehäuses 1 sind
entsprechende Versteifungsrippen vorgesehen, um die erforderliche
Torsionsstreifigkeit des im wesentlichen kanalartigen Leuchtengehäuses 1 zu
realisieren. Das Leuchtengehäuse 1 selbst
ist durch eine abnehmbare Gehäuseabdeckung 12 verschlossen.
Innerhalb des Leuchtengehäuses 1 sind die
elektronischen Bauelemente, wie Vorschaltgeräte, Anschlussklemmen und dergleichen
angeordnet.
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In
der Figur rechtsseitig ist an dem Leuchtengehäuse 1 ein halbschalenförmiges Aluminiumprofil 4 befestigt,
an dem seinerseits nicht dargestellte Reflektoren montierbar sind.
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Das
Lichtlenkprofil 2 hat eine im wesentlichen flügelförmige Gestalt
mit einem bogenförmigen Abschnitt 21,
an dem ein sich einseitig erstreckender geringfügig nach oben gewölbter Flügel 22 einstückig angeformt
ist. Das untere Ende des bogenförmigen Abschnitts 21 ist
mit einem Kreisbogensegment 23 in einer Rastenmulde des
Aluminiumprofils 4 eingesetzt. Der Flügel 22 ist oberseitig
durch eine lösbar aufsetzbare
und verrastbare Abdeckung 24 geschlossen, um ein Hohlkammerprofil
zu bilden. Der bogenförmige
Abschnitt 21, der Flügel 22 und
die Abdeckung 24 sind aus lichttechnischem Kunststoff gefertigt
und somit lichtdurchlässig
für das
durch eine in den Fassungen 5 angeordnete Leuchtstofflampe
erzeugte Licht. Ein Teil des Lichts tritt durch den bogenförmigen Abschnitt 21 als
Direktlichtanteil nach unten und ein weiterer Teil durch den Flügel 22 als
indirekter Lichtanteil seitlich aus der Leuchte aus.
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Wie
insbesondere aus der 2 ersichtlich ist,
wird die Leuchte über
eine sogenannte Triangel-Aufhängung
an einer Decke befestigt. Diese Triangel-Aufhängung besteht aus einem senkrecht
von der Decke herabhängenden
Befestigungsseil 6, das an seinem unteren Ende ein Befestigungselement 7 aufweist.
Dieses Befestigungselement 7 dient zur rutschfreien Aufnahme
eines Montageseils 8. An den Enden des Montageseils 8 sind
bekannte Seilkauschen 81 befestigt, die beidseitig in entsprechende Ausnehmungen
von an dem Leuchtengehäuse 1 befestigten
Bügels 9 einhängbar sind.
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Der
Bügel 9 weist
ein mit dem Leuchtengehäuse 1 verbindbares
Befestigungsende 91 und ein nicht mit dem Leuchtengehäuse 1 verbindbares
Freiende 92 auf. Der Bügel 9 ist
in der vorliegenden Ausführungsform
im als Kragarm ausgebildet, der eine an das Leuchtengehäuse 1 angepasste
Wölbung aufweist,
damit sich dieser in Einbaulage harmonisch an die Oberseite der
Leuchte anschmiegt.
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Der
Bügel 9 ist
mittels einer Schraube 10 mit dem Kopfstück 11 des
Leuchtengehäuses 1 verschraubt,
die in einem zylindrischen Fuß 93 mit
einer Durchgangsöffnung
des Bügels 9 versenkt
ist.
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In
den Kopfstücken 11 sind
in ihrer Wirkungsweise bekannte Kugelrasten 13 vorgesehen,
die in Einbaulage durch eine Feder 94 unterseitig gegen die
Unterseite des Fußes 93 drücken. Der
Bügel 9 weist
korrespondierend zu den Kugelrasten 13 ausgebildete halbkugelförmige Ausnehmungen 95 auf, in
welche die Kugel der Kugelrasten 13 zur Fixierung in der
entsprechenden Sollposition einpressbar ist. Vorderseitig ist an
dem Fuß 93 zudem
ein hervorstehender Anschlag angeformt.
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In
der 3 ist der Bügel 9 in
der Montagestellung dargestellt, in welcher das Freiende rechtsseitig
des Leuchtenschwerpunktes 12 liegt. In Einbaulage liegen
das Befestigungsende 91 und das Freiende 92 rechts-
und linksseitig von dem Leuchtenschwerpunkt 12, da zur
Sicherstellung einer definierten Aufhängung der Leuchtenschwerpunkt
zwischen den Befestigungspunkten der Seilaufhängung liegen muss. Der Bügel 9 überspannt
also den im Bereich des instabilen Kunststoffelements liegenden Leuchtenschwerpunkt 12.
In dem Kunststoffelement muss deshalb kein Befestigungselement vorgesehen sein.
Entsprechend ist der Bügel
leicht gewölbt
ausgebildet, um ein möglichst
nahes Anliegen an die Oberfläche
der Abdeckung 24 zu realisieren und so einen harmonischen
Gesamteindruck zu vermitteln.
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- 1
- Leuchtengehäuse
- 11
- Kopfstück
- 12
- Gehäuseabdeckung
- 2
- Lichtlenkprofil
- 21
- bogenförmiger Abschnitt
- 22
- Flügel
- 23
- Kreisbogensegment
- 24
- Abdeckung
- 4
- Aluminiumprofil
- 5
- Fassung
- 6
- Befestigungsseil
- 7
- Befestigungselement
- 8
- Montageseil
- 81
- Seilkausche
- 9
- Bügel
- 91
- Befestigungsende
- 92
- Freiende
- 93
- Fuß
- 94
- Feder
- 95
- Ausnehmung
- 12
- Leuchtenschwerpunkt
- 13
- Kugelraste