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Die Erfindung betrifft eine Schaltung
und ein Verfahren, mittels welcher sich der Arbeitspunkt einer BGR-Schaltung
einstellen lässt.
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Schaltungen, welche eine von Temperatur- und
Versorgungsspannungsschwankungen unabhängige, konstante Ausgangsspannung
erzeugen, werden in der Halbleiterschaltungstechnik in vielfältiger Weise
benötigt.
Sie werden sowohl in analogen, digitalen als auch in analog-digital-gemischten Schaltkreisen
eingesetzt. Ein häufig
verwendeter Typ solcher Schaltungen sind die sogenannten BGR (Bandgap
Reference)-Schaltungen.
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Das Grundprinzip einer BGR-Schaltung
besteht darin, zwei Teilsignale (Spannungen oder Ströme), die
ein gegenläufiges
Temperaturverhalten aufweisen, zu addieren. Während eines der beiden Teilsignale
mit zunehmender Temperatur fällt,
steigt das andere Teilsignal mit zunehmender Temperatur an. Aus
der Summe der beiden Teilsignale wird dann die über einen gewissen Bereich
temperaturkonstante Ausgangsspannung abgeleitet. Die Ausgangsspannung
einer BGR-Schaltung wird gemäß üblichem Sprachgebrauch
im Folgenden auch als Referenzspannung bezeichnet.
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Ein stabiler Arbeitspunkt einer BGR-Schaltung
liegt bei der Bandgap-Spannung von 1,211 V. Mittels eines Spannungsteilers
lässt sich
diese Referenzspannung noch in andere Spannungen umformen. In Abhängigkeit
von dem Offset des für
die BGR-Schaltung
verwendeten Operationsverstärkers und
von Leckströmen
kann eine BGR-Schaltung einen weiteren stabilen Arbeitspunkt bei
0 V aufweisen. Zwischen den beiden stabilen Arbeitspunkten liegt ein
instabiler Arbeitspunkt, der bei kleinen Leckströmen und kleinen Offset-Spannungen
in der Nähe
von 0 V liegt. Beim Starten der BGR-Schaltung muss die BGR-Schaltung von dem
stabilen Arbeitspunkt bei 0 V in den höher gelegenen stabilen Arbeitspunkt,
welcher aus der Bandgap-Spannung
von 1,211 V abgeleitet wird, gebracht werden. Zu diesem Zweck wird
in der Regel eine zusätzliche
Schaltung verwendet, welche auch als Start-Up-Schaltung bezeichnet
wird.
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Um in der BGR-Schaltung den höher gelegenen
Arbeitspunkt einzustellen, wird häufig ein externer Einstellstrom
in die BGR-Schaltung
eingespeist. Dieser Einstellstrom muss während des Normalbetriebs der
BGR-Schaltung komplett abgeschaltet sein.
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Bei der Einführung neuer Technologien, die im
Hochvolumen noch nicht stabil laufen, kann der instabile Arbeitspunkt
aufgrund verschlechterter Offset- und Leckstromeigenschaften um
mehrere 100 mV zu positiveren Spannungen hin verschoben sein. Sofern
der Abschaltpunkt des externen Einstellstroms aufgrund einer starken
Prozess- und Matching-Abhängigkeit
hohen Schwankungen unterworfen ist, muss der Abschaltpunkt bei der
Entwicklung der BGR-Schaltung so tief gewählt werden, dass die BGR-Schaltung
während
des Normalbetriebs nicht von dem Einstellstrom beeinflusst wird.
Jedoch kann ein tief liegender Abschaltpunkt zu Problemen in der BGR-Schaltung
führen,
da dadurch möglicherweise anstelle
des höher
gelegenen stabilen Arbeitspunkts der instabile Arbeitspunkt erreicht
wird.
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Bei der Einstellung des höher gelegenen
stabilen Arbeitspunkts ist es daher notwendig, das Anlaufverhalten
der BGR-Schaltung
zu überwachen
damit der Abschaltpunkt des Einstellstroms möglichst genau bestimmt werden
kann. Zu diesem Zweck sind zwei Vorgehensweisen bekannt. Zum einen
kann die Ausgangsspannung der BGR-Schaltung überwacht werden. Zum anderen
kann der Strom in der BGR-Zelle gemessen werden.
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Die Bestimmung des Stroms durch die BGR-Zelle
hat sich als die bessere der zwei Vorgehensweisen erwiesen, da der
Abschaltpunkt auf 1/100, 1/10 oder 1/2 des Betriebsstroms der BGR-Zelle
gesetzt werden kann. Um eine Schaltung, die zur Einstellung des
Arbeitspunkts der BGR-Schaltung und zur nachfolgenden Abschaltung des
Einstellstroms dient, möglichst
robust auszulegen, muss der Abschaltpunkt auf 1/4 des Betriebsstroms
der BGR-Zelle gesetzt werden.
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Beim Anschluss einer resistiven Last
an die BGR-Schaltung ist zu beachten, dass ein großer Teil des
Ausgangsstroms in die Last und nicht durch die BGR-Zelle fließt. Daher
ist der Ausgangsstrom der BGR-Schaltung in diesem Fall nicht dazu
geeignet, den Strom in der BGR-Zelle zu bestimmen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine
Schaltung zur Einstellung des Arbeitspunkts einer BGR-Schaltung
zu schaffen, die eine hohe Präzision
und eine einfache Topologie aufweist. Ferner soll ein entsprechendes
Verfahren angegeben werden.
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Die der Erfindung zugrunde liegende
Aufgabenstellung wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche 1 und 13 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Schaltung dient zur Einstellung
des Arbeitspunkts einer BGR-Schaltung. Die Schaltung weist neben
der BGR-Schaltung, mit welcher sich eine temperaturstabilisierte
Referenzspannung erzeugen lässt,
eine Einstellschaltung auf.
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Die BGR-Schaltung enthält einen
Operationsverstärker,
von dessen Ausgangsspannung die Referenzspannung abgeleitet werden
soll, und einen BGR-Schaltungszweig mit zwei Bauelementen. Die Temperaturabhängigkeiten
der zwei Bauelemente sind während
des Betriebs der BGR-Schaltung gegenläufig. Dabei kann es sich insbesondere
um die Temperaturabhängigkeiten
der über
den Bauelementen jeweils abfallenden Spannungen handeln. Ein Eingang
des Operationsverstärkers
ist mit dem BGR-Schaltungszweig über eine
Verbindungsleitung verbunden. Über
dem BGR-Schaltungszweig fällt
die an dem Ausgang des Operationsverstärkers abgreifbare Ausgangsspannung
ab.
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Die Einstellschaltung enthält einen
Spannungsvergleicher, einen Hilfsschaltungszweig, eine erste Stromquelle
und eine zweite Stromquelle. Der Hilfsschaltungszweig weist die
gleichen Bauelemente in der gleichen Anordnung wie der BGR-Schaltungszweig auf.
Die erste Stromquelle speist den Hilfsschaltungszweig. Der Spannungsvergleicher vergleicht
die Ausgangsspannung des Operationsverstärkers mit der Spannung, die über dem
Hilfsschaltungszweig abfällt.
In Abhängigkeit
von diesem Vergleich generiert die zweite Stromquelle einen Einstellstrom
und speist damit die Verbindungsleitung.
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Die erfindungsgemäße Schaltung ermöglicht durch
die Einkoppelung des Einstellstroms die Einstellung des Arbeitspunkts
der BGR-Schaltung. Der Einstellstrom wird anhand des Spannungsvergleichs erzeugt.
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Bei dem Spannungsvergleich wird die über dem
BGR-Schaltungszweig
abfallende Spannung mit der über
dem Hilfsschaltungszweig abfallenden Spannung verglichen. Die über dem
Hilfsschaltungszweig abfallende Spannung wird durch den von der ersten
Stromquelle in dem Hilfsschaltungszweig erzeugten Strom hervorgerufen.
Da der Hilfsschaltungszweig eine exakte Nachbildung des BGR-Schaltungszweigs
ist, stellt der Spannungsvergleich auch einen Vergleich des durch
den BGR-Schaltungszweigs
fließenden
Stroms mit dem von der ersten Stromquelle erzeugten Strom dar. Das Ergebnis
des Vergleichs bestimmt die Größe des Einstellstroms.
Der Einstellstrom erzeugt eine Spannungsdifferenz an den Eingängen des
Operationsverstärkers
und veranlasst dadurch den Operationsverstärker, seine Ausgangsspannung
entsprechend zu ändern.
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Des Weiteren ermöglicht die erfindungsgemäße Schaltung
auch das Abschalten des Einstellstroms. Liefert der Spannungsvergleich
ein bestimmtes Ergebnis, so kann vorgesehen sein, dass der Abschaltpunkt
erreicht ist und dass dementsprechend der Einstellstrom abgeschaltet
wird. Vorzugsweise ist dies der Fall, wenn die Ausgangsspannung
des Operationsverstärkers
genauso groß oder
größer ist
wie die über
dem Hilfsschaltungszweig abfallende Spannung. Das bedeutet, dass
der Abschaltpunkt durch die Größe des von
der ersten Stromquelle erzeugten Stroms bestimmt ist.
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Von Vorteil gegenüber bisherigen dem gleichen
Zweck dienenden Schaltungen ist die erfindungsgemäße Schaltung
wegen ihrer hohen Präzision
und ihrer einfachen Topologie.
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Vorteilhafterweise weist der BGR-Schaltungszweig
einen Widerstand und eine nachgeschaltete Diode auf. Die Diode ist
insbesondere aus einem Transistor aufgebaut, dessen Basisanschluss
bzw. Gateanschluss mit seiner Kollektor-Emitter-Strecke bzw. mit seiner Drain-Source-Strecke
verbunden ist. Die Verbindungsleitung zwischen dem BGR-Schaltungszweig
und dem Eingang des Operationsverstärkers ist zwischen dem Widerstand
und der Diode angeordnet. Gemäß dem Aufbau
der erfindungsgemäßen Schaltung
weist der Hilfsschaltungszweig bei dieser vorteilhaften Ausgestaltung
ebenfalls einen Widerstand und eine in Reihe geschaltete Diode auf.
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Vorzugsweise ist die Verbindungsleitung
auf der Seite des Operationsverstärkers an seinen nicht-invertierenden
Eingang gekoppelt. Da durch die Eingänge eines Operationsverstärkers idealerweise kein
Strom fließt,
fließt
der Einstellstrom über
den BGR-Schaltungszweig und insbesondere über die Diode ab.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung sieht vor, dass der Spannungsvergleicher ein Differenzverstärker mit
einer dritten Stromquelle, einem ersten Transistor und einem zweiten
Transistor ist. Die Ausgangsspannung des Operationsver stärkers liegt
an dem ersten Transistor an, und die über dem Hilfsschaltungszweig
abfallende Spannung liegt an dem zweiten Transistor an. Der Differenzverstärker stellt
eine einfache und kostengünstige
Ausführungsform
des Spannungsvergleichers dar.
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Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung ist der Differenzverstärker derart
dimensioniert, dass, falls die Ausgangsspannung des Operationsverstärkers kleiner
ist als die über
dem Hilfsschaltungszweig abfallende Spannung, der von der dritten
Stromquelle generierte Strom im Wesentlichen durch den ersten Transistor fließt.
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Vorzugsweise ist dem ersten Transistor
ein erster Stromspiegel nachgeschaltet.
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Zwischen dem ersten Transistor und
dem erster Stromspiegel kann vorteilhafterweise ein von einer vierten
Stromquelle erzeugter Strom eingekoppelt werden. Insbesondere weist
der von der vierten Stromquelle erzeugte Strom den halben Wert des von
der dritten Stromquelle erzeugten Stroms auf. Diese Maßnahme ist
vorteilhaft, da sich dadurch der Einstellstrom noch abrupter abschalten
lässt.
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Alternativ zu der vorstehend beschriebenen Maßnahme kann
vorteilhafterweise ein zweiter Stromspiegel vorgesehen sein, welcher
eingangsseitig von dem zweiten Transistor gespeist wird und ausgangsseitig
mit den Gate- oder Basisanschlüssen des
ersten Stromspiegels verbunden ist. Diese Maßnahme ermöglicht ebenfalls ein möglichst
abruptes Abschalten des Einstellstroms.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft,
wenn die zweite Stromquelle mindestens einen dritten Stromspiegel
enthält,
dessen Eingangsstrom aus dem von dem Spannungsvergleicher durchgeführten Vergleich
hervorgeht und dessen Ausgangsstrom der Einstellstrom ist.
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Die erste Stromquelle kann beispielsweise aus
einem Widerstand und einer Diode oder aus einem PTAT (Proportional
to Absolute Temperature)-Generator aufgebaut sein.
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Die erfindungsgemäße Schaltung kann in besonders
vorteilhafter Weise beim Starten der BGR-Schaltung, beispielsweise
aus dem ausgeschalteten Zustand, verwendet werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur Einstellung
des Arbeitspunkts einer BGR-Schaltung, welche eine temperaturstabilisierte
Referenzspannung erzeugt. Die BGR-Schaltung weist einen Operationsverstärker und
einen BGR-Schaltungszweig auf. Der BGR-Schaltungszweig umfasst zwei
Bauelemente, deren Temperaturabhängigkeiten
während des
Betriebs der BGR-Schaltung gegenläufig sind. Dabei kann es sich
insbesondere um die Temperaturabhängigkeiten der über den
Bauelementen jeweils abfallenden Spannungen handeln. Ein Eingang
des Operationsverstärkers
ist über
eine Verbindungsleitung mit dem BGR-Schaltungszweig verbunden. Über dem
BGR-Schaltungszweig fällt
die an dem Ausgang des Operationsverstärkers abgreifbare Ausgangsspannung
ab. Aus der Ausgangsspannung des Operationsverstärkers soll im Normalbetrieb
der BGR-Schaltung die Referenzspannung gewonnen werden.
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In einem ersten Verfahrensschritt
wird eine Hilfsspannung erzeugt, welche über einem Hilfsschaltungszweig,
der in seiner schaltungstechnischen Anordnung und Dimensionierung
dem BGR-Schaltungszweig
gleicht, abfällt.
In einem zweiten Verfahrensschritt wird die Ausgangsspannung mit
der Hilfsspannung verglichen. In einem dritten Verfahrensschritt
wird ein Einstellstrom in Abhängigkeit
von dem Ergebnis des Vergleichs generiert. In einem vierten Verfahrensschritt
wird der Einstellstrom in die Verbindungsleitung eingespeist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist vorteilhaft,
da sich mit ihm der Arbeitspunkt der BGR-Schaltung mit hoher Präzision und
mit nur geringem Aufwand einstellen lässt. Außerdem ermöglicht das Verfahren, den Einstellstrom
bei der Aufnahme des Normalbetriebs der BGR-Schaltung wieder abzustellen.
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Vorzugsweise wird der Einstellstrom
nur dann erzeugt, wenn die Ausgangsspannung des Operationsverstärkers kleiner
als die Hilfsspannung ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend in
beispielhafter Weise unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. In
diesen zeigen:
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1 ein
Schaltbild einer BGR-Schaltung mit einer Einstellschaltung aus dem
Stand der Technik;
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2 ein
Schaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Schaltung;
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3 ein
Schaltbild eines zweiten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Schaltung;
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4 ein
Schaltbild eines dritten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Schaltung; und
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5 ein
Schaltbild der BGR-Schaltung mit einer weiteren Einstellschaltung.
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In 1 ist
eine BGR-Schaltung 1 mit einer Einstellschaltung 2 dargestellt.
Sowohl die BGR-Schaltung 1 als auch die Einstellschaltung 2 sind
aus dem Stand der Technik bekannt.
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Die BGR-Schaltung 1 umfasst
einen Operationsverstärker
OP1, Widerstände
R1, R2, R3 und R4 sowie Dioden D1 und D2. Dabei sind die Widerstände R1,
R2 und R3 sowie die Dioden D1 und D2 innerhalb der BGR-Schaltung 1 einer
BGR-Zelle 3 zugeordnet.
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Die Widerstände R2 und R1 sowie die Diode D2
sind in der angegebenen Reihenfolge seriell angeordnet. Das eine
Ende dieser Reihenschaltung ist mit dem Ausgang des Operationsverstärkers OP1 verbunden
und das andere Ende liegt an einer Masse VSS an. In der gleichen
Weise sind der Widerstand R3 und die Diode D1 in Reihe geschaltet
und mit dem Ausgang des Operationsverstärkers OP1 bzw. mit der Masse
VSS verbunden.
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Die Verbindungsleitung zwischen den
Widerständen
R1 und R2 ist an den invertierenden Eingang des Operationsverstärkers OP1
geschaltet. Die Verbindungsleitung zwischen dem Widerstand R3 und der
Diode D1 ist über
eine weitere Verbindungsleitung an den nicht-invertierenden Eingang
des Operationsverstärkers
OP1 geschaltet. In diese weitere Verbindungsleitung kann ein zusätzlicher
Strom Iein eingekoppelt werden.
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Ferner ist zwischen den Ausgang des
Operationsverstärkers
OP1 und die Masse VSS ein Widerstand R4 geschaltet.
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Der Ausgang des Operationsverstärkers OP1
stellt auch den Ausgang der BGR-Schaltung 1 dar. Im Normalbetrieb
der BGR-Schaltung 1 ist
an ihrem Ausgang eine temperaturstabilisierte Referenzspannung abgreifbar.
Der Temperaturstabilität
der Referenzspannung liegt die Gegenläufigkeit der Temperaturabhängigkeiten
der beiden Spannungen, die über
dem Widerstand R3 bzw. über
der Diode D1 abfallen, zugrunde. Die Diode D1 und auch die Diode D2
können
beispielsweise jeweils aus einem Bipolartransistor aufgebaut sein,
dessen Basisanschluss mit seinem Kollektoranschluss verbunden ist.
Die Basis-Emitter-Spannung
der Diode D1 weist dann beispielsweise einen Temperaturkoeffizienten
von –2 mV/K
auf. Die Temperaturabhängigkeit
der über
dem Widerstand R3 abfallenden Spannung hängt von der Dimensionierung
der Widerstände
R1, R2 sowie R3 und von dem Temperaturkoeffizienten der Temperaturspannung
VT der Diode D2 ab. Durch eine geeignete Wahl dieser Bauelemente
und aufgrund des schaltungstechnischen Aufbaus der BGR-Schaltung 1 weist
die über
dem Widerstand R3 abfallende Spannung einen Temperaturkoeffizienten
von +2 mV/K auf. Insgesamt ergibt sich daraus eine über einen
gewissen Temperaturbereich stabile Referenzspannung.
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Der BGR-Schaltung 1 ist
die Einstellschaltung 2 nachgeschaltet. Die Einstellschaltung 2 umfasst
Transistoren N1, N2, P1, P2, P3 und P4 sowie eine Konstantstromquelle
I1. Die Transistoren N1, N2, P1, P2, P3 und P4 sind MOSFETs. Die
jeweilige Dotierung ihrer Kanäle
wird durch den Buchstaben N bzw. P in ihrem Bezugszeichen angegeben.
Diese Nomenklatur gilt auch für
weiter unten aufgeführte Transistoren.
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Die Transistoren N1 und N2 sind in
einer Stromspiegelschaltung hinter den Eingang der Einstellschaltung 2 geschaltet.
Dabei fließt
durch den Transistor N1 der Eingangsstrom der Einstellschaltung 2,
welcher gleichzeitig der Ausgangsstrom der BGR-Schaltung 1 ist.
Durch den Transistor N2 fließt der
gespiegelte Eingangsstrom in den Transistor P1, welcher wiederum
in einer Stromspiegelschaltung mit dem Transistor P2 verbunden ist.
Ferner ist der Transistor P2 in einer Differenzverstärkerstufe
enthalten, welche ferner den Transistor P3 und die Konstantstromquelle
I1 umfasst. Dabei ist die Konstantstromquelle I1 mit den Drain-Source-Strecken
der Transistoren P2 und P3 verbunden. Die Transistoren P3 und P4
bilden einen weiteren Stromspiegel. Der Transistor P4 generiert
den Strom Iein, welcher von der Einstellschaltung 2 in
die BGR-Schaltung 1 eingekoppelt wird.
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Die Funktion der in 1 gezeigten Schaltungsanordnung ist Folgende.
Mittels der Einstellschaltung 2 soll der durch den Widerstand
R3 und die Diode D1 fließende
Strom in dem Transistor N1 repliziert werden. Dazu sind die Transistoren
N1 und N2 über
ihr W/L-Verhältnis
so eingestellt, dass ihre Steilheit gm dem Widerstand R3 entspricht.
Allerdings können
der Widerstand R3 und die Steilheit gm aufgrund von Herstellungsprozessschwankungen
und verschiedenen Temperaturkoeffizienten nie matchen. Demgegenüber weist
die Diode D1 ein ähn liches Temperatur-
und Stromverhalten wie die Temperaturspannung VT der Transistoren
N1 und N2 auf. Insgesamt wird durch die in 1 gezeigte Anordnung eine nur ungenaue
Replizierung des in der BGR-Zelle 3 durch den Widerstand
R3 und die Diode Dl fließenden
Stroms erzielt.
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Der durch den Transistor N1 fließende Strom wird
mittels der aus den Transistoren N1 und N2 bzw. P1 und P2 aufgebauten
Stromspiegelschaltungen in die Differenzverstärkerstufe gespiegelt. Der in
der Differenzverstärkerstufe
durch die Konstantstromquelle I1 generierte Strom ist der Mindeststrom,
der durch den Transistor N1 fließen muss. Ist der durch den
Transistor N1 fließende
Strom kleiner als dieser Mindeststrom, so bewirkt die Differenzverstärkerstufe,
dass der Differenzstrom dieser beiden Ströme durch die Drain-Source-Strecke des Transistors
P3 fließt.
Der Strom Iein ergibt sich als Spiegelung des Differenzstroms mittels
des aus den Transistoren P3 und P4 aufgebauten Stromspiegels.
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Der Strom Iein wird in die BGR-Schaltung 1 am
nichtinvertierenden Eingang des Operationsverstärkers OP1 eingekoppelt und
fließt
dort über
die Diode D1 gegen die Masse VSS ab. Dadurch erzeugt der Strom Iein über der
Diode D1 einen Spannungsabfall, welcher wiederum eine positive Potentialdifferenz
zwischen den Eingängen
des Operationsverstärkers
OP1 zur Folge hat. Aufgrund der positiven Potentialdifferenz an
seinen Eingängen
erhöht
der Operationsverstärker
OP1 seine Ausgangsspannung.
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Die Einstellschaltung 2 ist
so konzipiert, dass der Strom Iein abgeschaltet wird, sobald in
der BGR-Zelle 3 genügend
Strom fließt,
dass der stabile Arbeitspunkt von der BGR-Schaltung 1 alleine erreicht
werden kann. Der von der Konstantstromquelle I1 erzeugte Strom gibt
dabei vor, wann der Strom Iein abgeschaltet wird.
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Die Konstantstromquelle I1 kann beispielsweise
aus einem Widerstand und einer Diode oder aus einem PTAT-Generator
aufgebaut sein.
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In 2 ist
als erstes Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Schaltung
die bereits in 1 gezeigte
BGR-Schaltung 1 mit
einer Einstellschaltung 4 dargestellt.
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Die BGR-Schaltungen 1 aus
den 1 und 2 sind identisch. Daher weisen
gleiche Bauelemente in den 1 und 2 dieselben Bezugszeichen
auf.
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Die Einstellschaltung 4 weist
einen Widerstand R5, eine Diode D3, Transistoren N3, N4, P5, P6,
P7 und P8 sowie Konstantstromquellen I2 und I3 auf.
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Der Eingang der Einstellschaltung 4 ist
mit dem Ausgang der BGR-Schaltung 1 verbunden. Hinter den
Eingang der Einstellschaltung 4 ist eine Differenzverstärkerstufe
geschaltet, welche die Konstantstromquelle I3 sowie die Transistoren
P5 und P6 umfasst. Der Drain-Source-Strecke des Transistors P5 ist
eine Stromspiegelschaltung mit den Transistoren N3 und N4 nachgeschaltet.
Die Drain-Source-Strecke des Transistors N4 speist eine weitere
aus den Transistoren P7 und P8 aufgebaute Stromspiegelschaltung.
Diese Stromspiegelschaltung erzeugt in der Drain-Source-Strecke
des Transistors P8 den Einstellstrom Iein, welcher genauso wie in
der in 1 gezeigten Schaltungsanordnung
an dem nicht-invertierenden Eingang des Operationsverstärkers OP1
in die BGR-Schaltung 1 eingespeist wird.
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Der Widerstand R5 und die Diode D3
sind in Reihe geschaltet. Diese Reihenschaltung wird auf der Seite
des Widerstands R5 von der Konstantstromquelle I2 gespeist, und
auf der Seite der Diode D3 ist die Reihenschaltung mit der Masse
VSS verbunden. Der von der Diode D3 abgewandte Anschluss des Widerstands
R5 ist mit dem Gateanschluss des Transistors P6 verbunden.
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Der Widerstand R5 und die Diode D3
der Einstellschaltung 4 sind jeweils baugleich mit dem Widerstand
R3 und der Diode D1. Folglich weist die aus dem Widerstand R5 und
der Diode D3 aufgebaute Reihenschaltung den gleichen Aufbau wie
der rechte Schaltungszweig der BGR-Zelle 3 auf. Durch die
aus dem Widerstand R5 und der Diode D3 aufgebauten Reihenschaltung
fließt
ein von der Konstantstromquelle I2 generierter Strom. Dieser Stromfluss erzeugt
einen Spannungsabfall über
der Reihenschaltung. Die über
der entsprechenden Reihenschaltung in der BGR-Schaltung 1 abfallende
Spannung ist gleich der Ausgangsspannung des Operationsverstärkers OP1.
Da diese Spannung gleichzeitig die Ausgangsspannung der BGR-Schaltung 1 ist, kann
die über
dem Widerstand R3 und der Diode D1 abfallende Spannung mittels der
Differenzverstärkerstufe
mit der über
dem Widerstand R5 und der Diode D3 abfallenden Spannung verglichen
werden.
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In Abhängigkeit von dem vorstehend
beschriebenen Vergleich fließt
ein Strom durch die Transistoren P5 oder P6. Sofern die am Ausgang
der BGR-Schaltung 1 anliegende Spannung kleiner ist als
die über
dem Widerstand R5 und der Diode D3 abfallenden Spannung, fließt der von
der Konstantstromquelle I3 erzeugte Strom durch die Drain-Source-Strecke
des Transistors P5. Dieser Strom erzeugt mittels der aus den Transistoren
N3 und N4 bzw. P7 und P8 aufgebauten Stromspiegelschaltungen den Strom
Iein. Der Strom Iein wirkt in der BGR-Schaltung 1, wie
es bereits in der Beschreibung zu 1 dargelegt
wurde.
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Sofern die am Ausgang der BGR-Schaltung 1 anliegende
Spannung größer ist
als die über
dem Widerstand R5 und der Diode D3 abfallende Spannung, fließt der von
der Konstantstromquelle I3 erzeugte Strom durch die Drain-Source-Strecke
des Transistors P6 gegen die Masse VSS ab. In diesem Fall fließt kein
Strom durch den Transistor P5, und der Strom Iein ist abgeschaltet.
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Ein Vorteil der in 2 gezeigten Einstellschaltung 4 gegenüber der
in 1 gezeigten Einstellschaltung 2 ist,
dass in der Einstellschaltung 4 eine echte Nachbildung
des rechten Schaltungszweigs der BGR-Zelle 3 eingesetzt
wird. Die Nachbildung in der Einstellschaltung 4 ermöglicht es
bei der Einstellung des Arbeitspunkts der BGR-Schaltung 1, den
Abschaltpunkt des Stroms Iein präzise
einzustellen. Der somit genau definierte Abschaltpunkt erlaubt es,
den von der Einstellschaltung 4 generierten Strom Iein
bei wesentlich höheren
Stromwerten als den von der Einstellschaltung 1 generierten
Strom Iein abzuschalten. Somit ist garantiert, dass der höher gelegene
stabile Arbeitspunkt von der BGR-Schaltung 1 erreicht wird
und dass der Strom Iein den Normalbetrieb der BGR-Schaltung 1 in
keiner Weise stört.
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In den 3 und 4 sind als zweites und drittes
Ausführungsbeispiel
der Erfindung weitere Einstellschaltungen 5 und 6 gezeigt,
die Weiterentwicklungen der Einstellschaltung 4 aus 2 darstellen.
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Die Einstellschaltung 5 enthält im Unterschied
zu der Einstellschaltung 4 eine zusätzliche Konstantstromquelle
I4. Der von der Konstantstromquelle I4 generierte Strom wird in
den einen Zweig der Differenzverstärkerstufe zwischen den Transistoren
P5 und N3 eingekoppelt. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel weist der von
der Konstantstromquelle I4 erzeugte Strom den halben Wert des von
der Konstantstromquelle I3 erzeugten Stroms auf. Die Einkoppelung
des zusätzlichen
Stroms ist vorteilhaft, da sich dadurch der Strom Iein im Vergleich
zur Einstellschaltung 4 noch abrupter abschalten lässt.
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Eine weitere Möglichkeit, um die Abschaltcharakteristik
des Stroms Iein gegenüber
der Einstellschaltung 4 noch weiter zu verbessern, ist
in 4 gezeigt.
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Die Einstellschaltung 6 enthält eine
zusätzliche
aus Transistoren N5 und N6 aufgebaute Stromspiegelschaltung. Dabei
ist der Transistor N6 als Diode beschaltet und wird von dem Transistor
P6 gespeist. Die Drain-Source-Strecke des Transistors N5 ist mit
den Gateanschlüssen
der Transistoren N3 und N4 verbunden.
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In 5 ist
eine weitere Einstellschaltung 7 dargestellt. Die in 5 gezeigte BGR-Schaltung 1 ist
wieder identisch mit den in den 1 bis 4 gezeigten BGR-Schaltungen 1.
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Die in 5 gezeigte
Einstellschaltung 7 basiert auf der in 1 gezeigten Einstellschaltung 2. Daher
weisen gleiche Bauelemente in den 1 und 5 dieselben Bezugszeichen
auf.
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Im Unterschied zu der Einstellschaltung 2 sind
bei der Einstellschaltung 7 hinter den Eingang der Einstellschaltung 7 ein
Operationsverstärker OP2,
Transistoren P9 und P10, ein Widerstand R6 und eine Diode D4 geschaltet.
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Der nicht-invertierende Eingang des
Operationsverstärkers
OP2 ist an den Ausgang der BGR-Schaltung 1 gekoppelt. Der
invertierende Eingang des Operationsverstärkers OP2 ist mit einem Anschluss
des Widerstands R6 verbunden. An den anderen Anschluss des Widerstands
R6 ist die Diode D4 geschaltet, welche wiederum mit ihrem zweiten Anschluss
an der Masse VSS anliegt.
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Der Widerstand R6 und die Diode D4
stellen wie der Widerstand R5 und die Diode D3 aus 2 bis 4 exakte
Nachbildungen des Widerstands R3 und der Diode D1 dar.
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Die Gateanschlüsse der Transistoren P9 und P10
sind mit dem Ausgang des Operationsverstärkers OP2 verbunden. Die Drain-Source-Strecke des Transistors
P9 bzw. P10 speist den Widerstand R6 bzw. den Transistor N1.
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Die Einstellschaltung 7 ist
eine Erweiterung der in 1 gezeigten
Einstellschaltung 2. In der Einstellschaltung 2 stellt
der Transistor N1 nur eine schlechte Nachbildung des rechten Schaltungszweigs
der BGR-Zelle 3 dar. Aufgrund der resistiven Beschaltung
des Ausgangs der BGR-Schaltung 1 kann der Strom in der
BGR-Zelle 3 mit der Einstellschaltung 2 nicht
genau gemessen werden. In der Einstellschaltung 5 wird
dieses Problem behoben, indem der Operationsverstärker OP2
als Spannungs-Strom-Konverter eingesetzt wird. Dabei vergleicht
der Operationsverstärker
OP2 die an seinen Eingängen
anliegenden Spannungen und stellt dementsprechend seine Ausgangsspannung
ein. Die Ausgangsspannung erzeugt aufgrund der nachgeschalteten
Transistoren P9 und P10 zwei Ströme, von
denen einer die Nachbildung des rechten Schaltungszweigs der BGR-Zelle 3 und
der andere den Transistor N1 speist. Aufgrund dieser Schaltungsanordnung
weist der durch den Widerstand R6 und die Diode D4 fließende Strom
den gleichen Stromwert wie der durch den rechten Schaltungszweig
der BGR-Zelle 3 fließende
Strom auf. Dasselbe gilt auch für
den Stromfluss durch den Transistor N1. Die dem Transistor N1 nachgeschaltete
Schaltungsanordnung ist mit der Schaltungsanordnung der Einstellschaltung 2 identisch.
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Nachteilig an der Einstellschaltung 7 gegenüber den
Einstell= schaltungen 4 bis 6 ist, dass aufgrund des Spannungs-Strom-Konverters die Komplexität der Einstellschaltung 7 wesentlich
höher ist als
die Komplexität
der Einstellschaltungen 4 bis 6. Es ist folglich
vorteilhafter, den Abschaltpunkt des Stroms Iein mittels eines Vergleichs,
bei welchem die Ausgangsspannung der BGR-Schaltung 1 mit
der durch die Konstantstromquelle I2 generierten Spannung über der
Nachbildung des rechten Schaltungszweigs der BGR-Zelle 3 verglichen
wird, zu bestimmen, als den Strom durch die BGR-Zelle 3 zu
replizieren und anhand des replizierten Stroms den Abschaltpunkt
festzulegen.