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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Verdichtung von Verbrennungsluft, insbesondere für eine kraftfahrzeugtechnische
Verbrennungsmaschine, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1, sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Vorrichtung.
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Es ist bekannt, die Leistungsdichte
einer Brennkraftmaschine durch Verdichtung der zur Verbrennung des
Kraftstoffes benötigten
Ladeluft mittels eines Abgasturboladers zu erhöhen. Der Abgasturbolader weist
dabei eine Turbine auf, die im Abgasstrom des Verbrennungsmotors
angeordnet ist und einen, in der Ladeluftzuführung der Brennkraftmaschine
angeordneten Verdichter betreibt.
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Abgasturbolader weisen, insbesondere
bei Kraftfahrzeugantrieben, den Nachteil eines verzögerten und
unzureichenden Ansprechverhaltens bei niedrigen Drehzahlen der Brennkraftmaschine
auf (sogenanntes „Turboladerloch").
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Zur Verbesserung der Ladeluftzuführung, speziell
bei niedrigen Drehzahlen der Brennkraftmaschine, ist es bekannt,
den Abgasturbolader mittels eines elektrischen Hilfsantriebes zu
unterstützen. Dies
kann beispielsweise durch einen in den Abgasturbolader integrierten
Elektromotor erreicht werden, der bei niedrigen Drehzahlen der Brennkraftmaschine
die Welle des Abgasturboladers unterstützend antreibt. Dies bedingt
jedoch sowohl eine hohe Drehzahlbelastbarkeit des Elektromotors
als auch einen hohen elektrischen Leistungsbedarf aufgrund der hohen
Massenträgheitsmomente
der in hitzebeständigem
Stahl ausgeführten
Turbine eines Abgasturboladers.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile ist
beispielsweise aus der
US 6,029,452 bekannt,
einen separaten, rein elektrisch betriebenen Hilfslader (elektrischer
Zusatzverdichter, EZV) in der Ladeluftzuführung einer Brennkraftmaschine
in Reihe zu einem konventionellen Abgasturbolader zu betreiben.
Dies hat den Vorteil, dass der separat in der Ladeluftzuführung eingesetzte,
elektrische Zusatzverdichter auf einen Einsatz im untersten Drehzahlbereich
der Brennkraftmaschine optimiert werden kann. Im hohen Drehzahlbereich
der Brennkraftmaschine, der seinerseits zu einer hohen Drehzahl
bzw. zu einem hohen Durchsatz an Ladeluft durch den Abgasturbolader führt, wird
eine Bypass-Lösung
verwandt, um die Ladeluft unter Umgehung des dann nicht mehr benötigten,
elektrischen Zusatzverdichters direkt dem Kompressor des Abgasturboladers
zuzuführen.
Hierzu kann beispielsweise, wie in der
US 5,904,471 beschrieben, ein im Zusatzverdichter
integrierter Bypasskanal genutzt werden, welcher den Ladeluftstrom
so umlenkt, dass dieser nicht mehr durch den Verdichter des elektrischen
Zusatzverdichters strömt.
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Die Ausführung des Strömungsverdichters ist
bei elektrischen Zusatzverdichtern der Bauweise von Abgasturboladern
entlehnt und entspricht dieser im Design und Werkstoffauswahl. Einer
der Hauptunterschiede zwischen einem elektrischen Zusatzverdichter
und einem klassischen Abgasturbolader ist die sehr unterschiedliche,
zur Verfügung
stehende Antriebsleistung. Diese kann bei einem Abgasturbolader
mehrere 10 KW betragen; bei einem elektrischen Zusatzverdichter
ist die Antriebsleistung jedoch wegen der Bordnetzbelastung auf
wenige KW begrenzt. Insbesondere beim Hochlaufen des Verdichterrades
eines elektrischen Zusatzverdichters ist dies von Bedeutung, da
die Anlaufzeit hauptsächlich von
der verfügbaren
Antriebsleistung und des Massenträgheitsmomentes des zu beschleunigenden Rotors
bestimmt ist.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe ist es, einen gattungsgemäßen, elektrischen Zusatzverdichter
dahingehend zu optimieren, dass er unter Beibehaltung einer kompakten Bauweise
ein möglichst
gutes Ansprechverhalten und damit verbunden ein möglichst
schnelles Erreichen seiner maximalen Drehzahlen ermöglicht.
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Vorteile der
Erfindung
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Verdichtung
von Verbrennungsluft, insbesondere von Verbrennungsluft für eine kraftfahrzeugtechnische Verbrennungsmaschine,
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat gegenüber den Ladeluftverdichtern des
Standes der Technik den Vorteil, dass aufgrund der geringen Massenträgheit des
erfindungsgemäßen Verdichterrades
ein sehr schnelles Hochlaufen des Verdichters und ein entsprechend
schnelles Erreichen der optimalen Umdrehungszahl des Verdichterrades
ohne übermäßige Belastung
des elektrischen Bordnetzes realisiert werden kann. Die Realisierung
des Verdichterlaufrades in Kunststoff führt aufgrund des geringeren
Massenträgheitsmomentes des
Rotors zu verbesserten Dynamikeigenschaften im Vergleich zu den
metallischen Verdichterrädern des
Standes der Technik. Zur Verbesserung der Hochlaufeigenschaften,
insbesondere der Hochlaufzeit, bringt der Einsatz von Verdichterlaufrädern aus Kunststoff
erhebliche Vorteile, wobei der benötigten, hohen Stabilität des Rotors
durch eine geeignete Materialauswahl und entsprechende, konstruktive
Weiterbildungen Rechnung getragen werden kann.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Verdichtung
von Verbrennungsluft ermöglicht
darüber
hinaus die Anwendbarkeit kostengünstiger
Fertigungsverfahren, so dass die Materialkosten eines entsprechenden
Verdichters deutlich gesenkt und dessen Montage erheblich erleichtert
werden kann.
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Vorteilhafte Weiterbildungen und
Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden
durch die in den Unteransprüchen
enthaltenen Merkmale ermöglicht.
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Aufgrund der geringeren Materialdichte
des erfindungsgemäßen Verdichterrades
sowie einem damit einhergehenden, reduzierten Trägheitsmoment können vergleichsweise
große
Laufräder
vorgesehen werden, ohne Dynamikverluste befürchten zu müssen. Diese größeren Laufräder wiederum
ermöglichen
den Werkstoff Kunststoff, da höhere
Absoluttoleranzen für
die Laufradfertigung erlaubt sind, so dass auch mit höheren Toleranzen
in den Maßen
des Verdichterrades entsprechend gute Wirkungsgrade der Verdichtung
erreicht werden können.
Aufgrund des größeren Verdichterrades
kann zudem die maximale Drehzahl des Verdichters reduziert werden, was
zu einer entsprechenden Reduzierung der Materialbelastung und insbesondere
der des Antriebes führt.
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Zudem ist es möglich, die Geometriegestaltung
im Hinblick auf eine optimale Formsteife und Festigkeit des Verdichterrades
aufgrund des leicht formbaren Werkstoffes Kunststoff zu optimieren.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besitzt das Verdichterrad eine Deckscheibe, die ebenfalls aus Kunststoff hergestellt
ist, und mit dem Rumpf des Verdichterrades verbaut ist. Diese Maßnahme verbessert
die Steifigkeit des Verdichterrades und reduziert die Spaltverluste
des Verdichters.
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Eine weitere Erhöhung der Festigkeit des erfindungsgemäßen Verdichterrades
ergibt sich durch die Verwendung einer Bodenplatte, die mit den
Verdichterschaufeln verbunden ist und diese fixiert. Auf der den
Verdichterschaufeln abgewandten Unterseite der Bodenplatte des Verdichterrades
lassen sich in vorteilhafter Weise Stützelemente ausbilden, die die mechanische
Stabilität
des erfindungsgemäßen Verdichterrades
zusätzlich
erhöhen.
Beispielsweise lässt
sich die Bodenplatte in axialer Richtung sternförmig verrippen, wobei die Bodenverrippung
mit über
dem Laufradradius abnehmender Rippenstärke ausgeführt sein kann. Die variierende
Materialstärke dieser
Stützelemente
für die
Bodenplatte des Verdichterrades gewährleistet eine Optimierung
zwischen der erforderlichen Steifigkeit des Verdichterrades und
einem möglichst
geringen Trägheitsmoment desselbigen.
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Um die Festigkeit des erfindungsgemäßen Verdichterrades
zu erhöhen
und materialinterne Verspannungen im Verdichterrad zu reduzieren,
können in
einer vorteilhaften Ausführungsform
die Verdichterschaufeln mit ihrem Inneren, d. h. ihrem der Welle zugewandten
Ende, jeweils genau über
einem Stützelement
der Verrippung der Bodenplatte beginnen. So kann beispielsweise
jeder Verdichterschaufel ein entsprechendes Stützelement auf der Unterseite
der Bodenplatte zugewiesen sein.
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In vorteilhafter Weise lässt sich
die Verrippung der Bodenplatte des Verdichterrades so ausgestalten,
dass die Verdichterschaufeln die entsprechenden Stützelemente
der Bodenplatte in nahezu rechtem Winkel überstreichen. Auf diese Weise
ist es möglich,
unerwünschte,
mehrachsige Spannungszustände
in der Bodenplatte des Verdichterrades zu vermeiden bzw. deutlich
zu reduzieren. Es wird zudem eine doppelte Überschneidung von radial verlaufenden
Bodenrippen und nahezu tangential verlaufenden Verdichterschaufeln
realisiert. Diese Paarung ist für
die im Betrieb des Verdichters auftretende Materialbelastung und
insbesondere für
die sich ergebende Verformung des Laufrades optimal.
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In vorteilhafter Weise lässt sich
die nahezu rechtwinklige Überschneidung
der Verdichterschaufeln mit den zugeordneten Stützelementen der Bodenverrippung
dadurch erreichen, dass die Stützelemente
der Bodenplatte in ihrer radialen Ausrichtung einen gekröpften Endbereich
aufweisen, der aus der radialen Vorzugsrichtung der Verrippung abweicht. Eine
mehrachsige Spannungsbeaufschlagung der Bodenscheibe wird auf diese
Weise ebenfalls weitgehend vermieden, wobei sich ein zusätzlicher,
stabilisierender Effekt für
die Bodenplatte des Verdichterrades einstellt. Durch diese festigkeitstechnischen Konsequenzen
der gekröpften
Verrippung der Bodenplatte des Verdichterrades kann mit vergleichsweise
dünnen
Rippen gearbeitet werden, so dass eine entsprechende Materialreduzierung
und damit einhergehend eine Reduzierung des Trägheitsmomentes des Verdichterrades
möglich
ist. Die Kröpfung
der Rippen folgt direkt aus der Verschneidesituation zwischen der
Bodenscheibe und den die Stützelemente
für die
Bodenscheibe bildenden Bodenrippen.
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In vorteilhafter Weise lassen sich
für das
erfindungsgemäße Verdichterrad
dreidimensional gekrümmte
Verdichterschaufeln ausbilden, die beispielsweise auch näherungsweise
T-Trägerförmig beziehungsweise
in Form eines einseitigen T-Trägers
ausgestaltet sein können.
So kann beispielsweise ein Schenkel der Verdichterschaufeln im Wesentlichen
parallel zur Achse der Antriebswelle des Verdichtenades verlaufen
und ein zweiter Schenkel der Verdichterschaufel vorwiegend radial
zu dieser Achse ausgerichtet sein. Auf diese Weise ist es möglich, ggf.
auch ohne Bodenplatte ein Verdichterrad aus Kunststoff mit entsprechender
Stabilität
herzustellen.
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Ein Verzicht auf die Bodenplatte
des Verdichterrades bedeutet eine erhebliche Material- und somit auch Massenreduzierung
und ermöglicht
in vorteilhafter Weise ein zusätzlich
reduziertes Trägheitsmoment.
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In einer weiteren, vorteilhaften
Ausführungsform
kann ein metallisches Naben-Einlegeteil
genutzt werden, um eine formschlüssige
Kraftübertragung von
der Antriebswelle auf das Verdichterrad auszuüben. Eine optimale, homogene
Krafteinleitung des Naben-Einlegeteils in das Verdichterrad lässt sich
in vorteilhafter Weise dadurch erreichen, dass die Nabe auf ihrer
dem Verdichterrad zugewandten Außenseite in Umfangsrichtung
einen „Hypotrochoidenprofil" aufweist.
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Ein Nabeneinlegeteil mit einer Außenkontur, entsprechend
dieser mathematischen Funktion, erlaubt das Übertragen hoher Leistungen, ähnlich der Laufräder, die
rein aus metallischen Werkstoffen bestehen, führt jedoch zu einer sehr geringen
Kerbwirkung. In vorteilhafter Weise lässt sich ein solches Nabeneinlegeteil
beispielsweise in einem Strangpressverfahren herstellen.
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Zur axialen Absicherung besitzt die
Nabe in axialer Richtung zumindest eine Ausnehmung bzw. einen Einstich
in das Strangprofil, in die das Kunststoffverdichterrad eingreift
und somit axial gesichert wird.
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In vorteilhafter Weise lässt sich
die erfindungsgemäße Vorrichtung
von einem in dem Gehäuse
der Vorrichtung integrierten, elektrischen Motor antreiben. Dazu
ist der Rotor des elektrischen Antriebes mit der Welle des Verdichterrades
wirkverbunden. Aufgrund des geringen Massenträgheitsmomentes des Verdichterrades
ergeben sich für
den elektrisch angetriebenen Verdichter gute Dynamikeigenschaften.
Der Einsatz von Laufrädern
unter Einsparung vom Trägheitsmoment
führt insbesondere zu
einer Verbesserung der Hochlaufeigenschaften, insbesondere der Hochlaufzeit
des elektrischen Zusatzverdichters. Auf diese Weise ist es möglich, die zum
Hochlaufen des elektrischen Zusatzverdichters benötigte Leistung,
die aus dem Bordnetz des Kraftfahrzeuges gezogen werden muss, in
realistischen Grenzen zu halten.
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Abhängig von der Größe des erfindungsgemäßen Verdichterrades
ist es möglich,
mit Hilfe des elektrischen Antriebes das Verdichterrad auf Umdrehungszahlen
bis zu 80.000 Umdrehungen/Min. zu beschleunigen. Ein typischer Arbeitsbereich
des erfindungsgemäßen Verdichters
liegt im Bereich zwischen 45.000 und 80.0000 Umdrehungen/Min.
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Ein Verdichterlaufrad, das aus einem
Polymer bzw. aus einem Verbund mehrerer Polymere bzw. faserverstärkten Polymere
besteht, zeichnet sich unter Anderem durch nachfolgende Vorteile
aus. Ein solches Verdichterrad ermöglicht eine hohe Stabilität bei geringem
Materialgewicht. Aufgrund des geringen Massenträgheitsmomentes des Verdichterrades
ergeben sich gute Dynamikeigenschaften des Verdichters. So können beispielsweise
Polyphenylensulfid (PPS) oder Polyetheretherketon (PEEK) in vorteilhafter
Weise als Material für
das erfindungsgemäße Verdichterrad
eingesetzt werden. Diese Materialien ermöglichen eine verbesserte Dynamik
des Verdichters aufgrund des geringeren Massenträgheitsmomentes, welches sich
durch die geringere Massendichte ergibt. Zudem ermöglicht diese
Materialauswahl auch die Anwendung kostengünstiger Fertigungsverfahren
für das
erfindungsgemäße Verdichterlaufrad
und somit für
die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Verdichtung von Verbrennungsluft. So lassen sich speziell für Kunststoff
geeignete Geometriegestaltungsmaßnahmen im Hinblick auf eine optimale
Formsteife und Festigkeit des Verdichterrades in vorteilhafter Weise
nutzen. Das Verdichterrad selbst kann beispielsweise der metallischen
Einlegenabe direkt umspritzt werden und in einem axialen Entformungsprozess
aus dem entsprechenden Spritzwerkzeug herausgelöst werden. Auf diese Weise
lässt sich
ein mechanisch stabiles Verdichterrad kostengünstig herstellen.
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Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Verdichtung von Verbrennungsluft sind der nachfolgenden Zeichnung
sowie der zugehörigen
Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele zu
entnehmen.
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Zeichnung
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Verdichtung von Verbrennungsluft bzw. mehrere Ausführungsbeispiele
eines erfindungsgemäßen Verdichterrades
einer Vorrichtung zur Verdichtung von Verbrennungsluft dargestellt,
die in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden. Die Figuren der
Zeichnung, deren Beschreibung sowie die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale
in Kombination. Ein Fachmann wird diese Merkmale auch einzeln betrachten
und zu sinnvollen, weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 einen
Querschnitt durch einen elektrisch betriebenen Ladeluftverdichter
in schematischer Darstellung,
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2 ein
erstes Ausführungsbeispiel
für ein erfindungsgemäßes Verdichterrad
in perspektivischer Darstellung,
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3 das
erfindungsgemäße Verdichterrad gemäß 2 in axialer Aufsicht,
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4 einen
Schnitt durch das erfindungsgemäße Verdichterrad
gemäß 3
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5 ein
zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Verdichterrades
in perspektivischer Darstellung,
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6 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Verdichterrades
in perspektivischer Darstellung,
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7 die
Unterseite des erfindungsgemäßen Verdichterrades
gemäß 6 in perspektivischer Darstellung,
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8 die
Ansicht der Unterseite eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verdichterrades
in perspektivischer, geschnittener Darstellung,
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9 eine
schematische Darstellung des Verlaufs der Stützelemente sowie der Verdichterschaufeln
eines erfindungsgemäßen Verdichterrades gemäß 8,
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10 ein
Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Naben-Einlegeteils in perspektivischer
Darstellung.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Verdichtung von Verbrennungsluft, insbesondere für eine kraftfahrzeugtechnische
Verbrennungsmaschine in einer vereinfachten schematischen Übersichtsdarstellung. Der
Ladeluftverdichter 10 weist ein Gehäuse 12 auf, in dem
ein Elektromotor 14 sowie ein Verdichterteil 16 integriert
sind. In dem Ausführungsbeispiel
der 1 ist der Verdichterteil 16 als
Radialverdichter ausgebildet. Ein Verdichtergehäuse 18 weist ein topfförmiges Basisteil
20 mit einer kreisförmigen
Bodenwand 22 auf. Der Bodenwand 22 gegenüberliegend weist
das Verdichtergehäuse 18 eine
trichterförmige Deckelwand 24 auf,
die eine zentrale Öffnung 26 besitzt,
welche den Lufteinlass 28 des Ladeluftverdichters 10 darstellt.
Der Raum 30 zwischen der Bodenwand 22 und der
Deckelwand 24 bildet den Verdichterraum 32 des
Ladeluftverdichters 10 und ist durch eine seitliche Öffnung 34,
welche sich in Umfangsrichtung des Verdichtergehäuses 18 erstreckt
mit dem Innenraum 36 einer als Hohlkörper ausgebildeten Schnecke 38 verbunden.
Die Schnecke 38 weist einen sich in Umfangsrichtung des
Verdichtergehäuses 18 vergrößernden
Durchmesser auf. Der Endbereich im Abschnitt der Schnecke 38 besitzt
einen Luftauslass 40, der über entsprechede Verbindungsmittel
mit dem Verbrennungsraum eines Motors verbunden werden kann.
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Wie in 1 dargestellt,
ist im Verdichterraum 32 des Ladeluftverdichters 10 ein
Verdichterrad 42 angeordnet, welches über eine Welle 44 von
dem Elektromotor 14 des Ladeluftverdichters 10 angetrieben
wird. Das Verdichterrad 42 weist eine Unterseite 46 auf,
die der Bodenwand 22 des Verdichtergehäuses 18 zugewandt
ist. Die Welle 44 ist durch die Bodenwand 22 des
Verdichtergehäuses 18 hindurchgeführt und
mit dem Rotor 48 des Elektromotors 14 wirkverbunden.
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Die von der Unterseite 46 des
Verdichterrades 42 abgewandte Oberseite 50 des
Verdichterrades ist in an sich bekannter Weise mit Verdichterstrukturen 52 in
Form von dreidimensional strukturierten Verdichterschaufeln 54 versehen,
deren zur Deckelwand 24 hin abstehender, äußerster
Rand 56 an die Innenkontur der trichterförmigen Deckelwand 24 angepasst
ist.
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Vom Lufteinlass 28 aus erstreckt
sich ein Strömungskanal 58 für die Ladeluft
an der Innenseite der Deckelwand 24 entlang bis zur Öffnung 34, von wo
aus der Strömungskanal über den
Innenraum 36 der Schnecke 38 mit dem Luftauslass 40 verbunden ist.
Der an der Innenseite der Deckelwand 24 ausgebildete und
sich entlang dieser bis zur Öffnung 34 erstreckende
Abschnitt des Strömungskanals 58 bildet einen
Verdichterabschnitt.
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Wie in der 1 zu erkennen ist, greifen im Betrieb
des Ladeluftverdichters 10 die Verdichterschaufeln 54 des
Verdichterrades 42 in den Verdichtungsabschnitt des Strömungskanals
ein. Der der Deckelwand zugewandte obere Rand der Verdichterschaufeln 54 ist
in diesem Fall nur noch durch einen sehr kleinen Spalt von der Deckelwand 24 beabstandet.
Dieser Spalt verhindert, dass ein Anstoßen der Schaufeln 54 an
die Deckelwand 24 erfolgt. Die im Betrieb des Verdichters
durch den Lufteinlass 28 in den Verdichtungsabschnitt gelangende
Ladeluft wird durch die Verdichterschaufeln 54 des rotierenden Verdichterrades 42 beschleunigt
und der Totaldruck aufgrund der übertragenen
kinetischen Energie bis zur Öffnung 34 hin
zunehmend erhöht.
Die beschleunigte Ladeluft gelangt durch die Öffnung 34 in den Innenraum 36 der
Schnecke 38 und wird von dort zum Luftauslass 40 geleitet.
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Der Elektromotor 14 zum
Antrieb des Verdichterrades 42 umfasst einen Stator 60 sowie
einen Rotor 48, die in einem Motorgehäuse 62 angeordnet sind.
Das Motorgehäuse 62 ist
auf die Bodenwand 22 des Verdichtergehäuses 18 aufgesetzt
und weist eine Öffnung 64 zur
Durchführung
der Antriebswelle 44 des Verdichterrades 42 auf.
Der Rotor 48 des Elektromotors 14 im Ausführungsbeispiel
der 1 ist als sogenannter
Innenläufer
ausgebildet. Es ist aber auch möglich,
den Rotor 48 als Glockenläufer auszubilden, wobei in
einem solchen Fall der Rotor konzentrisch um den Stator herum angeordnet
ist.
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2 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Verdichterrades
in perspektivischer Darstellung. Das Verdichterrad gemäß Ausführungsbeispiel
der 2 weist eine zentrale Nabe 70 zur
Wirkverbindung des Verdichterrades 42 mit der nicht dargestellten
Antriebswelle 44 des erfindungsgemäßen Ladeluftverdichters 10 auf.
Am Umfang der Nabe 70 sind mehrere, dreidimensionale gekrümmte Verdichterschaufeln 54 angeordnet,
die im Falle des Ausführungsbeispiels
nach 2 einstöckig mit
der Nabe ausgeformt sind. Die radiale Formgebung der einzelnen Verdichterschaufeln 54 erzeugt
im Betrieb eine gleichförmige
Spannungsverteilung in dem Bauteil. Erfindungsgemäß besteht
das Verdichterrad aus einem Polymerwerkstoff. Zur Erzielung der
erforderlichen Verwindungssteife der Verdichterschaufeln sind diese
näherungsweise
in Form eines einfachen T-Trägers
ausgebildet. Wie beispielsweise der axialen Darstellung des Verdichterrades
in der 3 zu entnehmen
ist, besitzen die Verdichterschaufeln eine flächige Komponente 72, die im
Wesentlichen in axialer Richtung des Verdichterrades ausgebildet
ist (radialer Radtyp). An diese Komponente 72 der Verdichterschaufeln
schließt sich
in Richtung auf die Ansaugöffnung 76 des
Verdichterrades eine zweite Verdichterschaufelkomponente 74 an,
die im Wesentlichen radial zur Achse des Verdichterrades verläuft axialer
Radtyp. Das Verdichterrad besitzt eine Deckscheibe 78,
die mit den äußeren, der
Nabe 70 abgewandten Enden der flächigen Komponenten 72 fest verbunden
ist. Die Deckscheibe 78 sorgt somit für eine erhöhte Stabilität des erfindungsgemäßen, aus
einem Kunststoff gefertigten Verdichterrades. Zudem führt die
Deckscheibe 78 nach den in 2 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispielen
zu einem erhöhten
Austrittsdruck der verdichteten Ladeluft in den Innenraum 36 der Schnecke 38 des
Ladeluftverdichters.
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Die Ansaugöffnung 76 des Verdichterrades 42 ist
dem Lufteinlass 28 des Ladeluftverdichters, wie er beispielhaft
in 1 dargestellt ist,
zugewandt.
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Die Deckscheibe 78 des Verdichterrades 42 ist
ebenfalls aus einem Polymerwerkstoff hergestellt und kann beispielsweise
auch durch Schweißen
mit dem Rumpf des Verdichterrades verbaut sein. Diese Maßnahme verbessert
die Steifigkeit des Verdichterrades und reduziert die Spaltverluste
bei der Kompression der Ladeluft im Verdichtergehäuse des
Ladeluftverdichters.
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5 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen, aus
Kunststoff gefertigten Verdichterrades für einen Ladeluftverdichter
eines Verbrennungsmotors. Das Verdichterrad ist aus einem Polymer
bzw. einem faserverstärkten
Polymer, wie beispielsweise Polyphenylensulfid (PPS) oder Polyetheretherketon
(PEEK) gefertigt. Andere Kunststoffe können zur Ausformung des erfindungsgemäßen Verdichterrades
ebenfalls herangezogen werden. So bieten sich beispielsweise kohlefaserverstärkte PPS
(z.B. „Stat-CON
1006") als mögliche Werkstoffe
an. Das Verdichterrad gemäß dem Ausführungsbeispiel
der 5 besitzt eine Vielzahl
von radial angeordneten, dreidimensional gekrümmten Verdichterschaufeln,
die sternförmig
um einen zentralen Ring 82 angeordnet sind. Der zentrale
Ring 82 trägt über entsprechende
radiale Streben 84 die Nabe 86 des ausführungsgemäßen Verdichterrades. In
der, dem zentralen Ring 82 entgegengesetzten axialen Richtung
weist das Verdichterrad gemäß Ausführungsbeispiel
der 5 eine Bodenscheibe 88 auf,
die bis auf eine zentrale Öffnung
zur Durchführung
der Antriebswelle des Elektromotors geschlossen ist. Im Ausführungsbeispiel
der 5 sind die Verdichterschaufeln 80 einstöckig aus
der Bodenscheibe 88 ausgeformt. In anderen Ausführungsbeispielen
kann eine entsprechende Bodenplatte auf den Kranz der Verdichterschaufeln
aufgebracht werden und mit diesen beispielsweise durch Verkleben, Verschweißen oder
andere dem Fachmann bekannte Verbindungsmethoden, fest verbunden
werden. Die Verdichterschaufeln 80 weisen in axialer Richtung ausgehend
von der Bodenplatte 88 eine zunehmend sich steigernde Krümmung auf
und münden nahezu tangential
in einer zur Bodenscheibe 88 parallelen Ebene, die im montierten
Zustand des Verdichterrades im Lufteinlass des Ladeluftverdichters
zu liegen kommt.
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Die spezielle Formgestaltung der
gekrümmten
Verdichterschaufeln 80 ergibt sich durch eine Optimierungsroutine,
welche aerodynamische Eigenschaften, wie beispielsweise ein möglichst
hohes Verdichtungsverhältnis
in Relation setzt zu mechanischen Eigenschaften, wie beispielsweise
der benötigten
Stabilität
und Steifigkeit des aus Kunststoff gefertigten Verdichterrades.
Dabei ermöglicht
das Kunststoffmaterial des Verdichterrades die dem Fachmann aus
der Kunststofftechnik bekannten Formgebungsverfahren (beispielsweise
Guss- oder Spritzgusstechniken) zur Entformbarkeit des Verdichterrades.
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6 zeigt
eine alternative Ausführungsform
eines Verdichterrades. Zusätzlich
zu der in 5 gezeigten
Bodenscheibe 88 weist das Verdichterrad gemäß der Ausführungsform
in 6 eine Deckscheibe 90 auf,
die auf dem der Bodenscheibe 88 abgewandten, axialen Ende
der Verdichterschaufeln aufliegt und mit diesen verbunden ist. Die
Deckscheibe 90 besitzt eine zentrale Öffnung 92 zur Ansaugung
der zu verdichtenden Luft durch die Verdichterschaufeln. Der zentrale
Ring 82, der Rand 94 sowie das der Bodenscheibe
abgewandte Ende der Verdichterschaufeln liegen in etwa in einer
gemeinsamen Ebene, die parallel zur Bodenscheibe verläuft. Durch
die Ausbildung einer ebenfalls aus Kunststoff bestehenden Deckscheibe
am Verdichterrad werden die Spaltverluste im Verdichtergehäuse reduziert
und die Steifigkeit des Kunststoffverdichterrades zusätzlich verbessert.
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Im montierten Zustand des Verdichterrades kommt
die Deckscheibe 90 in geringem Abstand zur Deckelwand 24 des
Verdichtergehäuses 18 gemäß dem Ausführungsbeispiel
eines Ladeluftverdichters nach 1,
zu liegen. Die Bodenscheibe 88 verläuft dabei parallel zur Bodenwand 22 des
Verdichtergehäuses.
Die durch die zentrale Öffnung 26 des
Ladeluftverdichters 10 angesaugte Luft gelangt über die zentrale Öffnung 92 des
Verdichterrades in das Innere des Verdichterrades, welches durch
die Deckscheibe 90, die Bodenscheibe 88 sowie
die Verdichterschaufeln 80 gebildet wird. Durch eine entsprechend
hochzahlige Rotation des Verdichterrades, die beispielsweise im
Bereich bis zu 80.000 Umdrehung/Min. liegen kann, wird die angesaugte
Luft im Verdichterrad beschleunigt und komprimiert. Die dermaßen komprimierte
Luft tritt an den radialen Enden 96 der Verdichterschaufeln
aus und wird, wie bereits beschrieben, in den Innenraum 36 der
Verdichterschnecke 38 geleitet.
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7 zeigt
die Unterseite des Verdichterrades nach dem Ausführungsbeispiel der 6. Die Bodenscheibe 88 weist
auf ihrer den Verdichterschaufeln 80 abgewandten Unterseite 98 rippenförmige Stützelemente 100 auf,
die einen im Wesentlichen radialen Verlauf haben. Ausgehend von
dem zentralen Nabenelement 86 zur Aufnahme einer Antriebswelle
reduziert sich die axiale Höhe
der Stützelemente
mit ihrer radialen Ausdehnung. Im Ausführungsbeispiel der 7 sind die sternförmig angeordneten
Stützelemente
einstöckig
mit der Bodenscheibe 88 des Verdichterrades ausgeformt.
Die sternförmig
angeordneten und zudem mit der Nabe des Verdichterrades verbundenen
Stützelemente 100 führen zu
einer erhöhten
Stabilität
des aus einem Kunststoff bestehenden Verdichterrades, wobei Spannungsspitzen
innerhalb des Materials vermieden werden. Die so verrippte Bodenscheibe 88 weist eine
nahezu homogene Spannungsverteilung auf, so dass das erfindungsgemäße Kunststoffverdichterrad auch
im Bereich hoher Drehzahlen in der Größenordnung bis zu 100.000 Umdrehung/Min.
sicher genutzt werden kann.
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Die Variation in der axialen Höhe der Stützelemente über ihre
radiale Ausdehnung erfolgt im dargestellten Ausführungsbeispiel der 7 in nicht linearer, nahezu
parabelartiger Form. Ein anderer, beispielsweise auch linearer Verlauf
der Stützelemente auf
ihrer der Bodenscheibe abgewandten Seite ist ebenso möglich.
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8 zeigt
eine weitere Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verdichterrades
in einer geschnittenen Detailansicht. Die auf der Unterseite 134 der
Bodenscheibe 132 aufgebrachten Stützelemente 136 weisen
einen im wesentlichen sternförmigen bzw.
radialen Verlauf auf. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der 7 besitzen die Stützelemente 136 gemäß dem Ausführungsbeispiel
der 8 ein gekröpftes Ende 130,
welches aus der radialen Hauptrichtung der Stützelemente abweicht. Die gekröpften Stützelemente 136 gemäß dem Ausführungsbeispiel
nach 8 stellen einen
optimalen Kompromiss zwischen dem zu reduzierenden Trägheitsmoment
des Verdichtenades und der anzustrebenden hohen Festigkeit desselben
dar. Durch die fertigungstechnischen Konsequenzen der gekröpften Verrippung
können
vergleichsweise dünne
Rippen genutzt werden, die trotz ihrer reduzierten Masse die notwendige
Festigkeit des Verdichterrades ermöglichen.
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Im Ausführungsbeispiel der 8 ist die Bodenscheibe 132 im
Gegensatz zu dem in 7 dargestellten
Ausführungsbeispiel
nicht eben, sondern in radialer Richtung gekrümmt. Die auf der Unterseite 134 der
Bodenscheibe 132 aufgebrachten Stützelemente 136 weisen
in Richtung auf den Scheibenmittelpunkt hin eine zunehmende axiale
Ausdehnung auf, die der Krümmung
der Bodenscheibe 132 Rechnung trägt. Die Stützelemente münden in
einem zentralen Kranz 114, der als Nabe des Verdichterrades fungiert.
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Im Ausführungsbeispiel nach der 8 ist in die Nabe des Verdichterrades
ein Nabeneinlegeteil aus Metall, insbesondere einem Leichtmetall
eingelegt, um eine möglichst
effektive Momentenübertragung
von der Antriebswelle des Elektromotors des Ladeluftverdichters
auf das Verdichterrad zu ermöglichen.
Als mögliche
Werkstoffe für
das Nabeneinlegeteil 104 kommen beispielsweise Aluminium-Legierungen
in Frage. Das Kunststoffverdichterrad kann teilweise oder insgesamt
dem metallischen Nabeneinlegeteil 104 umspritzt werden
und durch einen axialen Entformungsprozess ausgebildet werden. In 8 sind ebenfalls die einstöckig mit
der Bodenscheibe 132 verbundenen Verdichterschaufeln 106 dargestellt,
die auf ihrem der Bodenscheibe 132 entgegengesetzten, axialen
Ende Verbindungsstifte 108 zur Befestigung einer in 8 nicht dargestellten Deckscheibe
des Verdichterrades ausweisen.
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Das Nabeneinlegeteil 104 erlaubt
eine formschlüssige
Kraftübertragung
auf die Antriebswelle auch unter Vorspannung. Über die gezielte Formgebung
des Einlegeteils 104 ist eine homogene Krafteinleitung
in das Kunststoffverdichterrad möglich. Dies
erlaubt das Übertragen
hoher Leistungen in das beispielsweise als Spritzbauteil ausgeformte
Verdichterrad.
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10 zeigt
in einer Detailansicht das Nabeneinlegeteil 104. Das Nabeneinlegeteil
ist metallisch und weist eine starke Verrundung an seiner äußeren, dem
Verdichterrad zugewandten Oberfläche 108 auf.
Das Nabeneinlegeteil 104 zeigt in seiner Umfangsrichtung
den funktionalen mathematischen Verlauf einer Hypotrochoiden. Diese
erfindungsgemäße, äußere Form
des Nabeneinlegeteils führt
in vorteilhafter Weise zu einer sehr geringen Kerbwirkung in der
Wechselwirkung mit dem Kunststoffverdichterrad, gewährleistet
aber eine zuverlässige
Momentenübertragung
der antreibenden Welle auf das Verdichterrad. Zur Aufnahme der antreibenden
Welle weist das metallische Nabeneinlegeteil 104 eine zentrale
Bohrung 110 auf, in die die antreibende Welle des Elektromotors
des Ladeluftverdichters eingepresst wird. Andere Verbindungsmethoden
zwischen der Antriebswelle des Elektromotors und dem Nabeneinlegeteil 104 sind
selbstverständlich
ebenso möglich.
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Das Nabeneinlegeteil 104 wird
aus einem sogenannten Strangprofil gewonnen und kann beispielsweise
durch ein Strangpressverfahren hergestellt werden. Die erfindungsgemäße Formgebung des
Einlegeteils erlaubt eine homogene Krafteinleitung in das Spritzbauteil
des Verdichterrades und ermöglicht
so das Übertragen
hoher Leistungen durch den antreibenden Elektromotor auf das Verdichterrad.
Zur axialen Fixierung des Spritzbauteils auf dem Nabeneinlegeteil 104 weist
dieses an seinem Umfang mehrere Einkerbungen 112 auf, die
in axialer Richtung in etwa in der Mitte des Einlegeteils eingebracht
sind. Diese mittleren Einstiche in das Strangpressprofil des Nabeneinlegeteils
dienen nach der Umspritzung mit Kunststoff der Axialsicherung des Kunststoff-Spritzbauteils auf
diesem Nabeneinlegeteil und wirken so beispielsweise einer strömungsmechanisch
bedingten Axialzukraft am Spritzbauteil entgegen.
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9 zeigt
in schematischer Weise die relative Anordnung der Verdichterschaufeln
in Bezug auf den Verlauf der Stützelemente
der Bodenscheibe. In dieser Figur wird in axialer Richtung von den
Verdichterschaufeln 120 durch die in dieser Darstellung
als transparent anzusehende Bodenscheibe 124 hindurch auf
die Stützelemente 126 geblickt.
Die Stützelemente 126 verlaufen
von der Nabe 128 des Verdichterrads ausgehend, im Wesentlichen
radial. Abweichend von dieser radialen Richtung weisen die Stützelemente
jeweils ein gekröpftes
Ende 130 auf. In radialer Richtung besitzen die Stützelemente 126 sowohl
eine abnehmende axiale Höhe
als auch eine sich reduzierende Materialstärke.
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Die nahezu tangential verlaufenden
Verdichterschaufeln 120 beginnen mit ihrem inneren, der Nabe
zugewandten Ende direkt über
jeweils einem Stützelement
der Bodenscheibe 124. Dabei schneiden sich die Projektionslinien
vom Stützelement
und Verdichterschaufel unter einem Winkel von nahezu 90°. Die Verdichterschaufeln 126 überstreichen
zudem ein weiteres Stützelement
der Bodenplatte 124 des Verdichterrades im Bereich ihres
gekröpften
Endes 130. Im Ausführungsbeispiel
der 9 überschneidet
jeweils eine Verdichterschaufel ein Stützelement der Bodenplatte im
Bereich des gekröpften Endes 130 des
Stützelementes 126 derart,
dass sich ein Winkel von nahezu 90° zwischen den Projektionen der
Verdichterschaufel und dem gekröpften Ende
des Stützelementes
ergeben.
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Die erfindungsgemäße Ausformung der Stützelemente
sowie die relative Anordnung der Stützelemente zum Verlauf der
Verdichterschaufeln hat den Vorteil, dass unerwünschte, mehrachsige Spannungszustände in den
Stützelementen
bzw. in dem Verdichterrad vermieden werden können. Die Paarung von radial
verlaufenden Bodenrippen mit nahezu tangential verlaufenden Verdichterschaufeln
führt zu
einer doppelten Überschneidung
beider Bauteilgruppen. In dieser Ausformung ist die im Betrieb auftretende
Materialbelastung bzw. die eintretende Verformung des Kunststofflaufrades
gering, so dass auch im Bereich sehr hoher Umdrehungszahlen des erfindungsgemäßen Ladeluftverdichters
der Einsatz eines Kunststoffverdichterrades möglich ist. Die Kröpfung der
radialen Enden der Stützelemente
im Bereich der zweiten „Überschneidung„ mit den
Verdichterschaufeln führt
zu einer senkrechten Überschneidung
der beiden Bauteilgruppen, so dass ebenfalls Spannungsspitzen unter
den extremen Betriebsbedingungen des Kunststoffrades vermieden werden
können.
Eine mehrachsige Spannungsbeaufschlagung der Bodenscheibe wird auf
diese Weise weitgehendst vermieden und eine daraus resultierende
Verformung des Verdichterrades in tolerierbaren Grenzen gehalten.
Die erfindungsgemäße Bodenverrippung
mit über
dem Laufradradius abnehmender Rippenstärke in axialer sowie dazu senkrechter
Richtung in Verbindung mit den gekröpften radialen Außenenden
der Stützelemente
führt zu
einem optimalen Verhältnis
zwischen dem Trägheitsmoment
des Verdichterrades und der erforderlichen Stabilität desselben.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Verdichtung
von Verbrennungsluft ist nicht auf die in den Zeichnungen präsentierten
Ausführungsbeispiele
beschränkt.
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Insbesondere ist die Vorrichtung
nicht beschränkt
auf die Verwendung lediglich eines einzelnen Verdichterrades.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung lässt sich in
vorteilhafter Weise dadurch herstellen, dass ein metallisches Nabeneinlegeteil
mit Kunststoff umspritzt wird und beispielsweise in einem axialen
Umformungsprozess herausgebildet wird.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nicht beschränkt auf
ein Kunststoffverdichterrad mit den in der Beschreibung explizit
aufgeführten
Materialien.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt die
Anwendbarkeit von kostengünstigen
Fertigungsverfahren, beispielsweise Guss- bzw. Spritzgusstechnik
für das
Verdichterrad durch die Sicherstellung der Entformbarkeit.