-
Die Erfindung betrifft eine Welle für einen elektromotorisch antreibbaren Verdichter, insbesondere für einen Verdichter, der als Aufladevorrichtung einer Brennkraftmaschine oder zur Versorgung eines Brennstoffzellensystems mit Luft oder einem anderen sauerstoffhaltigen Gas eingesetzt werden soll. Die Erfindung betrifft auch ein Laufzeug für einen Verdichter mit einer solchen Welle sowie einen Verdichter mit einem entsprechenden Laufzeug.
-
Eine Aufladung von Brennkraftmaschinen, insbesondere zu dem Zweck der Leistungssteigerung, ist weit verbreitet. Dazu ist in einen Frischgasstrang einer solchen Brennkraftmaschine ein Verdichter integriert, der im Betrieb das durch diesen geführte Frischgas, das anschließend einem Verbrennungsmotor der Brennkraftmaschine für eine Verbrennung mit Kraftstoff zugeführt wird, verdichtet, wodurch die Füllung des oder der Brennräume des Verbrennungsmotors und damit die von diesem erzeugbare Antriebsleistung im Vergleich zu einem entsprechenden, nicht aufgeladenen Verbrennungsmotor erhöht werden kann.
-
Am weitesten verbreitet ist ein Antrieb eines solchen Verdichters mittels einer Turbine, die in einen Abgasstrang der Brennkraftmaschine integriert ist. Abgas, das die Turbine durchströmt, bewirkt eine Rotation eines Turbinenlaufrads der Turbine, das drehantreibend mit einem Verdichterlaufrad des Verdichters verbunden ist und dadurch den Antrieb des Verdichters bewirkt. Ein solcher mittels einer (Abgas-)Turbine angetriebener Verdichter wird üblicherweise als Abgasturbolader bezeichnet.
-
Ein Nachteil eines Abgasturboladers liegt in einem verzögerten Ansprechverhalten als Reaktion auf eine Lasterhöhung im Betrieb des Verbrennungsmotors, da eine solche Lasterhöhung erst zu einem vergrößerten Abgasmassenstrom führen muss, der aufgrund der zurückzulegenden Strömungswege und der Massenträgheit des Laufzeugs des Abgasturboladers erst verzögert zu einer höheren Antriebsleistung für den Verdichter und damit zu einer größeren Verdichtungsleistung führt.
-
Um ein möglichst schnelles Ansprechverhalten eines Verdichters zu erreichen, kann dieser elektromotorisch antreibbar ausgestaltet sein. Dabei kann der Elektromotor als einziger Antrieb des Verdichters oder als Zusatzantrieb eines als Abgasturbolader ausgebildeten Verdichters vorgesehen sein. Bei einer Funktion des Elektromotors als Zusatzantrieb eines Abgasturboladers ist üblicherweise vorgesehen, dass dieser nur dann betrieben wird, wenn die zugehörige Turbine keine ausreichende Antriebsleistung bereitstellt. Eine solche Verwendung weist den Vorteil eines relativ geringen Bedarfs an elektrischer Energie auf.
-
Da Verdichter von schnell laufenden Brennkraftmaschinen, wie sie in radbasierten und nicht schienengebundenen Kraftfahrzeugen zum Einsatz kommen, sehr hohe Betriebsdrehzahlen von bis zu Zwei- bis Dreihunderttausend Umdrehungen pro Minute erreichen, ist die Konstruktion und die Herstellung eines solchen Verdichters relativ aufwändig. Dies gilt insbesondere, weil eine möglichst geringe Massenträgheit des Laufzeugs realisiert werden sollte. Gleichzeitig müssen Unwuchten in der Rotation des Laufrads weitestgehend vermieden werden, was entsprechend geringe Fertigungstoleranzen erfordert. Besonders aufwändig ist die Konstruktion und Herstellung eines elektromotorisch antreibbaren Verdichters, da die Welle des Verdichters als Rotor des Elektromotors ausgestaltet oder mit diesem drehantreibend verbunden werden muss.
-
Brennstoffzellensysteme, wie sie mittlerweile häufiger für die Versorgung von elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeugen mit elektrischer Energie eingesetzt werden, können ebenfalls einen elektrisch angetriebenen Verdichter umfassen, um den Brennstoffzellen ausreichende Mengen von Luft oder einem anderen sauerstoffhaltigen Gas zuführen zu können.
-
Die
DE 10 2016 101 437 A1 offenbart einen Rotor für einen Elektromotor eines elektromotorisch antreibbaren Verdichters, der eine Abtriebswelle und einen oder mehrere, dann axial hintereinander angeordnete Magnetringe aufweist, die direkt auf die Abtriebswelle aufgeklebt sind.
-
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine vorteilhafte Ausgestaltung einer Welle für einen elektromotorisch antreibbaren Verdichter anzugeben.
-
Diese Aufgabe ist bei einer Welle gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst. Ein Laufzeug mit einer solchen Welle sowie ein Verdichter mit einem solchen Laufzeug sind Gegenstände der Patentansprüche 8 und 10. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen der Welle, des Laufzeugs und des Verdichters sind Gegenstände der weiteren Patentansprüche und ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung.
-
Eine erfindungsgemäße Welle für einen elektromotorisch antreibbaren Verdichter umfasst einen rohrförmigen Wellengrundkörper mit grundsätzlich beliebigen, vorzugsweise jedoch kreisringförmigen Querschnittsflächen und einen innerhalb des Wellengrundkörpers angeordneten Magnetkörper, wobei der Wellengrundkörper außenseitig jeweils eine Lagerfläche für zumindest ein und vorzugsweise für mindestens zwei Radiallager sowie für mindestens ein Axiallager aufweist. Diese Ausgestaltung mit innerhalb eines rohrförmigen Wellengrundkörpers angeordnetem Magnetkörper ermöglicht eine relativ leichte sowie hinsichtlich des Bauraums vorteilhafte Ausgestaltung. Durch die Integration des Magnetkörpers in den Wellengrundkörper kann dieser beziehungsweise kann die Welle zudem direkt als Rotor des elektromotorisch antreibbaren Verdichters beziehungsweise des Elektromotors davon genutzt werden. Dadurch, dass der Wellengrundkörper auch die Lagerflächen für die Radial- und Axiallager aufweist, kann eine Welle realisiert werden, die relativ einfach herstellbar sowie vorteilhaft als Teil eines (erfindungsgemäßen) Laufzeugs zur Herstellung eines (erfindungsgemäßen) Verdichters montiert werden kann.
-
Ein solches erfindungsgemäßes Laufzeug umfasst neben einer erfindungsgemäßen Welle zumindest noch ein Verdichterlaufrad, wobei für eine Koppelung zwischen der Welle und dem Verdichterlaufrad und/oder zwischen der Welle einem gegebenenfalls vorgesehenen Turbinenlaufrad vorzugsweise vorgesehen ist, dass ein Steckabschnitt einer Nabe des Verdichterlaufrads und/oder ein Steckabschnitt einer Nabe des Turbinenlaufrads (jeweils) in ein offenes Ende des Wellengrundkörpers eingesteckt ist/sind. Diese Kopplung zwischen der Welle und dem Verdichterlaufrad und/oder zwischen der Welle und dem Turbinenlaufrad sollte zumindest drehfest, vorzugsweise unbeweglich ausgestaltet sein, wozu eine formschlüssige und/oder stoffschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung vorgesehen sein kann. Eine stoffschlüssige Verbindung kann insbesondere als Klebeverbindung und/oder als Schweißverbindung und/oder als Lötverbindung vorgesehen sein. Eine kraftschlüssige Verbindung kann insbesondere mittels einer Presspassung der zusammengesteckten Abschnitte der Welle sowie des Verdichterlaufrads und/oder des Turbinenlaufrads realisiert werden.
-
Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass der Wellengrundkörper über seiner gesamten Länge hohl ausgestaltet ist. Sofern dieser beziehungsweise eine entsprechende Welle lediglich mit einem Verdichterlaufrad zu einem Laufzeug kombiniert wird, kann vorgesehen sein, dass ein Ende des Wellengrundkörpers mittels eines Verschlussdeckels verschlossen ist.
-
Eine formschlüssige und/oder stoffschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung kann auch für eine zumindest drehfeste, vorzugsweise unbewegliche Koppelung zwischen dem Wellengrundkörper und dem Magnetkörper vorgesehen sein.
-
Ein erfindungsgemäßer Verdichter umfasst zumindest ein solches Laufzeug sowie ein das Laufzeug aufnehmendes und vorzugsweise direkt drehbar lagerndes Gehäuse. In das Gehäuse kann weiterhin bevorzugt ein Stator eines Elektromotors des Verdichters integriert sein.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform einer erfindungsgemäßen Welle kann vorgesehen sein, dass der Wellengrundkörper einen umlaufenden und vorzugsweise sich radial bezüglich einer Rotations- beziehungsweise Längsachse der Welle erstreckenden Axiallagerabschnitt aufweist, der an seinen zwei axialen Stirnseiten jeweils eine Lagerfläche für das Axiallager umfasst. Dadurch kann in vorteilhafter Weise eine beidseitige axiale Abstützung beziehungsweise Lagerung der Welle innerhalb des Gehäuses des Verdichters realisiert werden.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltungsform einer erfindungsgemäßen Welle kann vorgesehen sein, dass im Bereich der Lagerfläche(n) des Radiallagers oder zumindest eines der Radiallager und/oder im Bereich des Axiallagers rillenförmige Vertiefungen, die insbesondere spiralförmig verlaufen können, in die Außenseite des Wellengrundkörpers eingebracht sind. Diese können dazu dienen, im Betrieb des Verdichters und damit bei einer Rotation der Welle ein aerostatisches Lager zu realisieren, so dass der Wellengrundkörper im Bereich der Lagerflächen sowie von dazugehörigen Gegenlagerflächen, die insbesondere direkt von dem Gehäuse eines erfindungsgemäßen Verdichters ausgebildet sein können, durch einen dünnen Luftfilm voneinander separiert sind. Dadurch kann eine leichte und reibungsarme Lagerung der Welle innerhalb des Gehäuses des Verdichters realisiert sein.
-
Weiterhin bevorzugt kann vorgesehen sein, dass jeweils eine Deckscheibe, die vorzugsweise aus einem flexiblen und insbesondere elastischen Material bestehen oder ein solches Material umfassen kann, mit einer oder, vorzugsweise, mit beiden axialen Stirnseiten des Magnetkörpers verklebt ist. Dadurch kann vermieden werden, dass Partikel des den Magnetkörper ausbildenden Materials, das gegebenenfalls relativ porös und/oder brüchig sein kann, sich von dem Magnetkörper lösen und durch eine Verlagerung innerhalb des Wellengrundkörpers zu einer Unwucht bei einer Rotation der Welle führen können.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform einer erfindungsgemäßen Welle kann vorgesehen sein, dass der Wellengrundkörper einteilig ausgebildet ist, was zu einer möglichst leichten und auch relativ einfach montierbaren Ausgestaltung führen kann. Möglich ist aber auch eine mehrteilige, dann insbesondere zweiteilige oder dreiteilige Ausgestaltung des Wellengrundkörpers, was insbesondere dann vorgesehen sein kann, wenn die zwei Wellengrundkörperteile oder zumindest zwei der Wellengrundkörperteile aus unterschiedlichen Materialien ausgebildet sind und/oder wenn dadurch eine Montage des Magnetkörpers innerhalb des Wellengrundkörpers vereinfacht oder ermöglicht wird. Dabei kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der/die Wellengrundkörperteile, der/die für eine Verbindung mit der Nabe des Verdichterlaufrads und/oder der Nabe des Turbinenlaufrads vorgesehen ist/sind, aus Aluminium ausgestaltet sind. Dies kann insbesondere vorteilhaft sein, wenn zumindest auch die Nabe(n) und vorzugsweise das Verdichterlaufrad und/oder das Turbinenlaufrad insgesamt (gegebenenfalls mit Ausnahme einer Beschichtung) ebenfalls aus Aluminium ausgestaltet sind.
-
Andererseits kann der Wellengrundkörper insgesamt (sowohl bei einteiliger als auch mehrteiliger Ausgestaltung) oder zumindest ein Wellengrundkörperteil aus Stahl oder Titan ausgestaltet sein, wodurch sich eine vorteilhaft hohe Festigkeit für den Wellengrundkörper oder zumindest für ein Wellengrundkörperteil davon, insbesondere für ein zentral gelegenes Wellengrundkörperteil, realisiert werden kann.
-
Eine Ausgestaltung aus Aluminium oder Titan umfasst erfindungsgemäß nicht nur eine Ausgestaltung aus dem jeweiligen Reinmaterial, sondern auch aus beliebigen Legierungen davon, wobei dann Aluminium oder Titan Hauptbestandteil der jeweiligen Legierung sein sollte.
-
Ein erfindungsgemäßer Verdichter kann insbesondere als Frischgasverdichter einer Brennkraftmaschine vorgesehen sein, wozu das Verdichterlaufrad und ein dieses aufnehmender Gehäuseabschnitt in einen Frischgasstrang der Brennkraftmaschine integriert ist, über die Frischgas zu einem Verbrennungsmotor der Brennkraftmaschine geführt werden kann. Abgas, das bei der Verbrennung von Kraftstoff mit Sauerstoff des Frischgases in einem oder mehreren Brennräumen des Verbrennungsmotors entstanden ist, kann über einen Abgasstrang abgeführt werden, in den das gegebenenfalls vorgesehene Turbinenlaufrad des Verdichters beziehungsweise eine das Turbinenlaufrad umfassende Abgasturbine (als Teil des Verdichters), die insbesondere als Hauptantrieb für den Verdichter vorgesehen sein kann, integriert ist. Eine solche Brennkraftmaschine kann insbesondere Teil eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines radbasierten und nicht schienengebundenes Kraftfahrzeugs (vorzugsweise ein PKW oder ein LKW) oder eines anderen Nutzfahrzeugs, Schiffs oder Zugs sein. Dabei kann der Verbrennungsmotor der Brennkraftmaschine insbesondere zur (direkten oder indirekten) Bereitstellung der Fahrantriebsleistung für das Kraftfahrzeug vorgesehen sein. Auch eine stationäre Verwendung einer solchen Brennkraftmaschine ist vorteilhaft möglich.
-
Ein erfindungsgemäßer Verdichter kann weiterhin als Bestanteil eines Brennstoffzellensystems vorgesehen sein und dazu dienen, der oder den Brennstoffzellen des Brennstoffzellensystems ausreichende Mengenströme von Luft oder einem anderen sauerstoffhaltigen Gas zuzuführen.
-
Das Brennstoffzellensystem kann dabei für die Versorgung eines elektrisch angetriebenen oder antreibbaren Kraftfahrzeugs mit elektrischer Energie eingesetzt werden und dementsprechend Bestandteil eines solchen Kraftfahrzeugs, insbesondere eines radbasierten und nicht schienengebundenes Kraftfahrzeugs (vorzugsweise ein PKW oder ein LKW) oder eines anderen Nutzfahrzeugs, Schiffs oder Zugs sein. Auch eine stationäre Verwendung eines solchen Brennstoffzellensystems ist vorteilhaft möglich.
-
Eine weitere Verwendung eines erfindungsgemäßen Verdichters kann z.B. in einer Kabinenluftversorgung eines Flugzeugs liegen.
-
Eine erfindungsgemäße Welle kann auch in einer anderen Maschine, beispielsweise in einer elektrisch angetriebenen Pumpe zum Einsatz kommen.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausgestaltungsbeispielen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt, jeweils in vereinfachter Darstellung:
- 1: ein erfindungsgemäßes Laufzeug gemäß einer ersten Ausgestaltungsform;
- 2: eine erfindungsgemäße Welle für ein Laufzeug gemäß einer zweiten Ausgestaltungsform; und
- 3: eine erfindungsgemäße Welle für ein Laufzeug gemäß einer dritten Ausgestaltungsform.
-
Die 1 zeigt eine Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Laufzeugs 1 für einen elektromotorisch antreibbaren Verdichter. Das Laufzeug 1 umfasst eine erfindungsgemäße Welle 2, die einerseits einen rohrförmigen und damit hohl ausgestalteten Wellengrundkörper 3 mit kreisringförmigen Querschnittsflächen sowie ein mittig (bezüglich der Erstreckung des Wellengrundkörpers 3 entlang der Längs- und Rotationsachse 4 der Welle 2) innerhalb des Wellengrundkörpers 3 angeordneten, zylindrischen Magnetkörper 5. Der Wellengrundkörper 3 und der Magnetkörper 5 sind dabei unbeweglich, beispielsweise stoffschlüssig miteinander verbunden.
-
Das Laufzeug 1 umfasst weiterhin ein Verdichterlaufrad 6 sowie ein Turbinenlaufrad 7, wobei jeweils ein zylindrischer Steckabschnitt 8 einer Nabe 9 des Verdichterlaufrads 6 und des Turbinenlaufrads 7 in eines der beiden axialen Enden des Wellengrundkörpers 3 eingesteckt und mit diesem beispielsweise stoffschlüssig unbeweglich verbunden ist.
-
Jeweils zwischen derjenigen Stirnseite der Nabe 9 des Verdichterlaufrads 6 und des Turbinenlaufrads 7, die innerhalb des Wellengrundkörpers 3 angeordnet ist, und der jeweils angrenzenden Stirnseite des Magnetkörpers 5 ist ein Abstand vorgesehen, wobei innerhalb der dadurch ausgebildeten Spalte jeweils eine kreisförmige Deckscheibe 10 aus einem elastischen Material angeordnet ist, wobei die beiden Stirnseiten beziehungsweise Großflächen der Deckschreiben 10 eine Klebebeschichtung aufweisen, wodurch die Deckscheiben 10 mit den Stirnseiten sowohl des Magnetkörpers 5 als auch des Verdichterlaufrads 6 oder des Turbinenlaufrads 7 stoffschlüssig verbunden sind.
-
Der Wellengrundkörper 3 ist einteilig aus beispielsweise Stahl oder Titan ausgestaltet, wobei dieser einen hohlzylindrischen Hauptteil 11 aufweist, dessen kreisringförmige Querschnittsflächen über der Länge unverändert ausgestaltet sind. In einem Abschnitt des Hauptteils 11, der in Richtung eines der axialen Enden versetzt angeordnet ist, erstreckt sich in radialer Richtung bezüglich der Rotationsachse 4 ein Axiallagerabschnitt 12, der umlaufend ausgestaltet ist und folglich eine Ringscheibenform aufweist. Die zwei axialen Stirnseiten dieses Axiallagerabschnitts 12 sind jeweils teilweise als Lagerfläche 13 für ein Axiallager 14 der Welle 2 vorgesehen. Diese können somit Gegenlagerflächen kontaktieren, wobei die Gegenlagerflächen von Lagerelementen 15 ausgebildet sind, die Teil eines im Übrigen nicht dargestellten Gehäuses des das Laufzeug 1 aufnehmenden Verdichters sind. Das Axiallager 14 dient dazu, axiale Kräfte, die auf die Welle 2 wirken, an dem Gehäuse abzustützen und dabei eine möglichst reibungsarme Rotation der Welle zu gewährleisten.
-
Beidseitig des Axiallagerabschnitts 12 weist der Wellengrundkörper 3 beziehungsweise der Hauptabschnitt 11 davon außenseitig jeweils eine umlaufende Lagerfläche 13 eines Radiallagers 16 auf, wobei diese Lagerflächen 13 jeweils möglichst nah an einem der axialen Enden des Wellengrundkörpers 3 gelegen sind. Auch diese Lagerflächen 13 der Radiallager 16 können jeweils eine Gegenlagerfläche eines Lagerelements 15 kontaktieren, wobei diese Lagerelemente 15 ebenfalls Teil des Gehäuses des Verdichters sein können. Die Radiallager 16 dienen dazu, radial bezüglich der Rotationsachse 4 gerichtete Kräfte, die auf die Welle 2 wirken, und Kippmomente, die um radial bezüglich der Rotationsachse 4 ausgerichtete Achsen wirken, abzustützen, wobei auch die Radiallager 16 eine möglichst reibungsarme Rotation der Welle 2 relativ zu dem Gehäuse gewährleisten sollen.
-
Um eine solche möglichst reibungsarme Relativrotation zu realisieren, kann vorgesehen sein, dass im Bereich der Lagerflächen 13 der Radiallager 16 und des Axiallagers 14 spiralförmig verlaufende, rillenförmige Vertiefungen vorgesehen sind (nicht dargestellt). Diese bewirken bei einer Rotation der Welle 2 die Ausbildung eines Luftspalts innerhalb des jeweiligen Lagers 14, 16. Dadurch wird eine im Wesentlichen kontaktfreie Relativrotation zwischen der Welle 2 und dem Gehäuse erreicht.
-
Die 2 und 3 zeigen alternative Ausgestaltungsformen von Wellen 2 für jeweils ein Laufzeug 1 eines elektromotorisch antreibbaren Verdichters. Dabei ist der Wellengrundkörper 3 der Welle 2 gemäß der 2 dreiteilig ausgestaltet, wobei ein zentraler Wellengrundkörperteil 3a vorgesehen ist, der hohlzylindrisch ausgestaltet ist und aus Stahl oder Titan bestehen kann. Mit den Enden dieses zentralen Wellengrundkörperteils 3a ist jeweils ein endseitiger Wellengrundkörperteil 3b verbunden, wobei einer dieser endseitigen Wellengrundkörperteile 3b eine Lagerfläche 13 für eines der Radiallager 16 und der andere endseitige Wellengrundkörperteil 3b die Lagerflächen 13 des anderen Radiallagers 16 sowie des Axiallagers 14 aufweist. Die beiden endseitigen Wellengrundkörperteile 3b können aus Aluminium ausgestaltet sein, wobei im Bereich der Lagerflächen 13, ergänzend oder alternativ zu rillenförmigen Vertiefungen, eine Beschichtung 22, beispielsweise aus Plasmakeramik mit Polyetheretherketon (PEEK), aufgebracht sein kann. Die beiden endseitigen Wellengrundkörperteile 3b dienen einer Verbindung mit einem Verdichterlaufrad oder einem Turbinenlaufrad (jeweils nicht dargestellt), wobei eine solche Verbindung auf einer Verschraubung beruhen kann, wozu die endseitigen Wellengrundkörperteile 3b Innengewinde 17 aufweisen. Eine exakte Axialpositionierung des Verdichterlaufrads und des Turbinenlaufrads kann durch einen Kontakt mit einem innenliegenden Absatz 18 und/oder einem außenliegenden Absatz 18 des jeweils angrenzenden endseitigen Wellengrundkörperteils 3b realisiert sein.
-
Die Verbindung zwischen dem zentralen Wellengrundkörperteil 3a und den endseitigen Wellengrundkörperteilen 3b kann, wie dies in der 2 gezeigt ist, beispielsweise mittels einer Laser-Rundschweißnaht 19 realisiert sein. Dabei kann jeweils im Bereich der Fügestellen durch eine Ausgestaltung der kontaktierenden Endabschnitte der Wellengrundkörperteile 3a, 3b mit ringförmig umlaufenden, ineinander greifenden Vorsprüngen 20 eine gute Stabilität der Fügestellen realisiert werden.
-
Die mehrteilige Ausgestaltung des Wellengrundkörpers 3 gemäß der 2 kann sinnvoll oder notwendig für eine Montage des Magnetkörpers 5 sein, der ansonsten aufgrund einer hinsichtlich der Innendurchmesser abgestuften Ausgestaltung der endseitigen Wellengrundkörperteile 3b nicht oder zumindest nicht in einteiliger Form in den Wellengrundkörper 3 eingebracht werden könnte.
-
Ein Unterschied der Welle 2 gemäß der 2 gegenüber derjenigen gemäß der 1 liegt weiterhin darin, dass bei derjenigen gemäß der 2 die Lagerflächen 13 für die beiden Radiallager 16 auf derselben Seite bezüglich des Axiallagerabschnitts 12 gelegen sind.
-
Die in der 3 dargestellte Welle 2 unterscheidet sich von derjenigen gemäß der 2 lediglich darin, dass eine Verbindung zwischen den Wellengrundkörperteilen 3a, 3b unter Verwendung von jeweils zwei ringförmigen Zwischenelementen 21 erfolgt, wobei die Zwischenelemente 21 jeweils über eine Laser-Rundschweißnaht 19 mit dem angrenzenden Wellengrundkörperteil 3a, 3b und die jeweils zwei Zwischenelemente 21 je Fügestellen miteinander mittels einer Laser-Stumpfschweißnaht miteinander verbunden sein können.
-
Abweichend von den gezeigten Ausgestaltungsbeispielen kann auch vorgesehen sein, dass der Magnetkörper 5 nicht zwischen den beiden Radiallagern 16 beziehungsweise den entsprechenden Lagerflächen 13 sondern außerhalb davon angeordnet ist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Laufzeug
- 2
- Welle
- 3
- Wellengrundkörper
- 3a
- zentraler Wellengrundkörperteil
- 3b
- endseitiger Wellengrundkörperteil
- 4
- Längs- und Rotationsachse
- 5
- Magnetkörper
- 6
- Verdichterlaufrad
- 7
- Turbinenlaufrad
- 8
- Steckabschnitt
- 9
- Nabe
- 10
- Deckscheibe
- 11
- Hauptteil des Wellengrundkörpers
- 12
- Axiallagerabschnitt
- 13
- Lagerfläche
- 14
- Axiallager
- 15
- Lagerelement
- 16
- Radiallager
- 17
- Innengewinde
- 18
- Absatz
- 19
- Laser-Rundschweißnaht
- 20
- Vorsprung
- 21
- Zwischenelement
- 22
- Beschichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102016101437 A1 [0008]