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Die
Erfindung betrifft ein Cockpit eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Montage eines derartigen
Cockpits.
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Durch
die
DE 199 30 014
A1 ist es bekannt, Leiterbahnen direkt auf Bauteile eines
Kraftfahrzeugs aufzubringen. So wird beispielsweise eine Folie mit darauf
angeordneten Leiterbahnen als flexible Leiterplatte ausgebildet
und auf der Unterseite eine Dämmschicht
angebracht.
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Die
DE 100 21 064 A1 zeigt
einen Folienleitungssatz für
ein Cockpit eines Kraftfahrzeugs, der zwischen zwei Schichten eines
Cockpitmoduls angeordnet ist. Der Folienleitungssatz verläuft auf
der Innenseite der Formschale des Cockpits.
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Es
ist des Weiteren aus der
DE
197 37 788 C1 bekannt, dass ein Cockpit eines Kraftfahrzeugs im
wesentlichen durch einen sich zwischen zwei Tragsäulen erstreckenden
Querträger
getragen wird, an den Strukturkörper,
wie beispielsweise Profilschalen, sowie verschiedene Funktions-
und Verkleidungselemente montiert werden. Um eine Schalldämmung zwischen
Motorraum und Fahrzeuginnenraum zu erreichen, ist innerhalb des
Cockpits eine Schalldämmmatte
verlegt, die beispielsweise beim Zusammenfügen von den Profilschalen zwischen diese
eingesetzt und dadurch fixiert wird. Des weiteren wird innerhalb des
Cockpits ein Kabelbaum verlegt, der elektrische Verbraucher des
Cockpits aber auch des Fahrzeuginnenraums versorgt.
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Um
Beschädigungen
des Kabelbaums zu vermeiden, wird dieser in der Regel in relativ
geschützten
Bereichen des Cockpits verlegt. Wie beispielsweise die
DE 197 53 178 A1 zeigt,
kann ein rinnenförmiger
Bereich des Cockpitquerträgers
den Kabelbaum so aufnehmen, dass er geschützt verlegt ist.
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Die
Verlegung der Kabel sowie der Schalldämmmatte innerhalb des Cockpits
wird in der Regel von Hand vorgenommen und ist deshalb zeitaufwendig.
Aufgrund der zunehmend kompakteren Bauweise von Cockpits ist die
Montage mit aufwendigen Durchfädel-
und Einlegearbeiten verbunden.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Cockpit für ein Kraftfahrzeug zu schaffen,
bei dem die Montage erleichtert und kostengünstiger ist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist der
Kabelbaum als Folienleitungssatz ausgebildet und in Einbaulage flächig mit
der Schalldämmmatte
verbunden. Der Folienleitungssatz unterscheidet sich von einem herkömmlichen
Kabelbaum dadurch, dass ein oder mehrere flache Kupferbahnen in
Kunststoff eingebracht werden und als Streifen mit einem flachen aber
breiten Querschnitt ausgebildet sind. Von diesen Streifen gehen
an geeigneter Stelle Ausbindungen wieder in Form von Streifen im
benötigten
Winkel ab. Von den Streifen können
gegebenenfalls auch mehrere übereinander
angebracht sein. Die Streifen sind in Längsrichtung biegsam, so dass
eine Verlegung im Cockpit möglich
ist.
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Erfindungsgemäß bilden
der Folienleitungssatz und die Schalldämmmatte ein gemeinsames Bauteil,
das außerhalb
des Cockpits vorgefertigt werden kann. Wenn bei der Montage die
Schalldämmmatte
verlegt und befestigt wird, ist zugleich der elektrische Leiter
ohne weitere Befestigungen mitverlegt. Zudem wird der Folienleiter
durch die Schalldämmmatte
während
der Montage sowie in seiner Einbaulage geschützt. Dadurch wird kein zusätzliches Dämm- und
Schutzmaterial für
den elektrischen Leiter benötigt.
Hinzu kommt, dass der Querträger
keine Vertiefungen aufweisen muss, um den Folienleiter geschützt am Querträger zu verlegen.
Der Querträger
kann damit als kostengünstiges
Rohr ausgebildet sein. Von Vorteil ist auch, dass keine weiteren
Maßnahmen
zum Klapperschutz der verlegten Leitungen benötigt werden, da die Schalldämmmatte
neben ihrer luftschallabsorbierenden Eigenschaften, flexibel und
weich genug ist, den Folienleitungssatz bei Vibrationen abzudämpfen.
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Von
dem Folienleitungssatz können
Versorgungsleitungen abzweigen, die durch Ausschnitte in der Schalldämmmatte
geführt
sind. Je nach Lage eines zu versorgenden elektrischen Verbrauchers – entweder
vor oder hinter der Schalldämmmatte – können die
Versorgungsleitungen bereits in der Vorfertigung durch die entsprechenden
Ausschnitte in der Schalldämmmatte
gefädelt
werden. In der Endmontage des Cockpits kann der Monteur die positionierten
Enden der Versorgungsleitungen ergreifen und anschließen.
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Für eine besonders
geschützte
Verlegung des Folienleitungssatzes kann die Schalldämmmatte im
Nahbereich des Querträgers
verlegt werden. Dadurch kann der Folienleitungssatz ebenfalls nahe
des Querträgers
angeordnet sein und durch diesen gegen Beschädigung geschützt werden.
Die spezielle Anordnung und der Verlauf der Schalldämmmatte sind
abhängig
von den Baurraumverhältnissen
im Cockpit.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann sich der Folienleitungssatz teilweise zwischen der Schalldämmmatte
und dem Querträger
erstrecken. Der Folienleitungssatz ist dabei vorzugsweise auf der dem
Querträger
zugeordneten Seite der Schalldämmmatte
verlegt. Damit wird der Folienleitungssatz von der einen Seite durch
die Schalldämmmatte und
auf der anderen Seite durch den Querträger geschützt.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann der Folienleitungssatz auf der vom Querträger abgewandten Seite der Schalldämmmatte
in teilweiser Überdeckung
mit dem Querträger
verlaufen. Auch hierbei ist der Folienleitungssatz zumindest gegen Belastungen
in Querrichtung geschützt.
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Des
weiteren kann die Schalldämmmatte zweilagig
ausgebildet sein, wobei der Folienleitungssatz zwischen den zwei
Lagen verläuft.
Das hat den Vorteil, dass bei Verlegung des Folienleitungssatzes, die
nicht im Nahbereich des Querträgers
erfolgen kann, ein optimaler Schutz gegen Beschädigung gegeben ist.
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Ein
weiterer Bestandteil der Erfindung ist ein Verfahren zur Montage
eines Cockpits nach den Merkmalen des Patentanspruchs 7.
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Der
Folienleitungssatz wird zunächst
in einer vorgegebenen, von der Cockpitkonstruktion abhängigen Lage
vorzugsweise in der Vorfertigung auf der Schalldämmmatte ausgerichtet. Anschließend erfolgt die
Verbindung des Folienleitungssatzes mit der Schalldämmmatte,
beispielsweise durch Verkleben, Verschweißen oder Verklipsen. Erst jetzt
wird die Schalldämmmatte
mit dem Folienleitungssatz als ein einziges Bauteil in das Cockpit
eingebracht, dort ausgerichtet und befestigt.
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Nach
dem Verbinden des Folienleitungssatzes mit der Schalldämmmatte
können
eine oder mehrere der Versorgungsleitungen durch Ausschnitte in der
Schalldämmmatte
gefädelt
werden. Auch dieser Verfahrensschritt erfolgt vorzugsweise noch
außerhalb
des Cockpits in der Vorfertigung.
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Erst
nach Verlegung der Schalldämmmatte im
Cockpit können
die entsprechenden Versorgungsleitungen an elektrische Verbraucher
im Cockpit angeschlossen werden.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung
erläutert.
Dabei zeigen:
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1 einen
Querschnitt durch ein Cockpit mit einer Schalldämmmatte in einer ersten Ausführungsform,
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2 einen
Querschnitt durch ein Cockpit mit einer Schalldämmmatte in einer zweiten Ausführungsform,
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3 einen
Querschnitt durch ein Cockpit mit einer Schalldämmmatte in einer dritten Ausführungsform
sowie
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4 einen
Querschnitt durch einen Querträger
eines Cockpits mit einer zweilagigen Schalldämmmatte.
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In 1 ist
ein Querschnitt durch ein Cockpit 1 eines Kraftfahrzeugs
ausschnittsweise dargestellt. Das Cockpit 1 ist unterhalb
einer nicht dargestellten Windschutzscheibe angeordnet und erstreckt
sich in Fahrzeugquerrichtung nahezu über die gesamte Fahrzeugbreite.
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Zum
Fahrzeuginnenraum hin wird das Cockpit 1 durch eine verkleidete
Formschale 2 begrenzt, während das Cockpit 1 zum
Motorraum mit einer Profilschale 3 abschließt. Das
Cockpit 1 ist auf einem Querträger 4 gelagert, der
mit beiden nicht dargestellten A-Säulen der Tragstruktur des Fahrzeugs verbunden
ist.
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Das
Cockpit 1 ist mit verschiedenen Funktionsgruppen bestückt, wie
beispielsweise einem Handschuhfach 5 und einem Beifahrerairbag 6 auf der
Beifahrerseite. Auf der nicht dargestellten Fahrerseite nimmt das
Cockpit 1 beispielsweise Anzeigeinstrumente sowie die Lenksäule auf.
Die Ausgestaltung des Cockpits 1 kann beliebig sein und
ist für
die Erfindung nicht weiter wesentlich. Daher wird von einer näheren Beschreibung
des Cockpits 1 abgesehen.
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Im
Nahbereich des Querträgers 4 ist über die gesamte
Fahrzeugbreite eine Schalldämmmatte 7 in Fahrzeughochrichtung
verlegt. Die Schalldämmmatte 7 ist
als textiles Vlies ausgebildet und weist luftschallabsorbierende
Eigenschaften auf, um Motorgeräusche
vom Fahrzeuginnenraum fernzuhalten. Die Schalldämmmatte 7 ist flexibel
gestaltet und durch nicht näher
dargestellte Befestigungsmittel an der Profilschale 3 oder
an der Formschale 2 fixiert.
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In
horizontaler Überdeckung
mit dem Querträger 4 ist
auf der dem Querträger 4 zugewandten Seite 8 der
Schalldämmmatte 7 ein
Folienleiter 9 befestigt, so dass dieser zwischen dem Querträger 4 und
der Schalldämmmatte 7 verläuft. Der
Folienleiter 9 erstreckt sich im wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung
auf Höhe
des Querträgers 4 und
versorgt elektrische Verbraucher des Cockpits 1. Die Befestigung des
Folienleiters auf der Schalldämmmatte 7 erfolgt durch
Verklebung, Verschweißung
oder Verklipsung. Es ist jedoch auch denkbar, dass der Folienleiter
auf dem Querträger
verklebt und anschließend
von der Schalldämmmatte 7 abgedeckt
wird.
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Im
Gegensatz zu den herkömmlich
verwendeten Kabelbäumen,
die relativ starre Gebilde sind, haben Folienleiter spezielle Anforderungen
an die Montage und die Befestigung im Fahrzeug. Die flächige Auflage
des Folienleiters 9 auf der Schalldämmmatte 7 und deren
Verbindung miteinander bewirken, dass keine weiteren Halterungen
für den
Folienleiter 9 im Cockpit vorgesehen werden müssen. Zudem
bedarf es keiner zusätzlichen
Maßnahmen, um
Klappergeräusche
zu vermeiden. Die Schalldämmmatte 7 übernimmt
diese Aufgabe mit. Des weiteren ist der Folienleiter 9 bereits
beim Einbringen in das Fahrzeug durch die Schalldämmmatte 7 geschützt. Eventuell
abzweigende Versorgungsleitungen des Folienleiters 9 können provisorisch
auf der Schalldämmmatte 7 fixiert
werden, so dass diese den Monteur bei der Montage nicht behindern.
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In 2 ist
eine zweite Ausführung
eines Cockpits 1' eines
Kraftfahrzeugs dargestellt. Gleiche, jedoch apostrophierte Bezugsziffern
bedeuten im folgenden gleiche Bauteile mit gleichen Funktionen,
jedoch in anderer Ausgestaltung.
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Der
in 2 dargestellte Querträger 4' ist an seiner dem Motorraum zugewandten
Seite 10 abgeflacht, wobei die Schalldämmmatte 7' flächig an
dieser abgeflachten Seite 10 anliegt. Auf der dem Querträger 4' abgewandten
Seite 11 der Schalldämmmatte 7' ist auf Höhe des Querträgers 4' der Folienleiter 9' beispielsweise
mittels Klebeverbindung befestigt. Somit ist der Folienleiter 9' an dem Querträger 4' entlang ohne
aufwendige Maßnahmen
geschützt
verlegt.
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Von
dem Folienleiter 9' zweigen
einzelne Versorgungsleitungen 12, 13 und 14 ab,
die zu elektrischen Verbrauchern im Cockpit 1' geführt werden. Die
Versorgungsleitungen 12 und 13 werden durch Ausschnitte 15 und 16 in
der Schalldämmmatte 7' gefädelt, so
dass die Enden der Versorgungsleitungen 12 und 13 auf
der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite des Cockpits 1' zum Anschließen an den
jeweiligen elektrischen Verbraucher zur Verfügung stehen.
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3 zeigt
eine dritte Ausgestaltungsform des Cockpits 1. Hierbei
ist der Folienleiter 9'' oberhalb des
Querträgers 4 an
der dem Querträger 4 zugewandten
Seite 8 befestigt. Von dem Folienleiter 9'' zweigen wiederum Versorgungsleitungen 12'' und 13'' ab,
die nicht durch Ausschnitte in der Schalldämmmatte 9'' gefädelt werden müssen, da
sich die anzuschließenden
Enden bereits auf der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite des
Cockpits 1 befinden.
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In 4 ist
lediglich der Cockpitquerträger 4''' mit
der Schalldämmmatte 9''' dargestellt.
Die Schalldämmmatte 9''' ist
zweilagig ausgebildet und umfasst eine obere Lage 17 und
eine untere Lage 18. Zwischen den zwei Lagen 17 und 18 ist
der Folienleiter 9''' geschützt verlegt. Um den Folienleiter 9''' auch vor
Biegung zu schützen,
ist er in Überdeckung
mit dem Querträger 4''' angeordnet.
Die Schalldämmmatte 7''' liegt
flächig
auf dem Querträger 4''' auf
und ist mit diesem verbunden.