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Verfahren zum Abbau von Böden und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Download PDF

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Abstract

Verfahren zum Abbau von Böden, insbesondere von standfesten bindigen Böden, wobei zumindest eine um ihre Längsachse rotierende Aufdüslanze in den Boden vorgetrieben wird und wobei aus zumindest einer Öffnung der Aufdüslanze eine Flüssigkeit unter hohem Druck zur Auflockerung des Erdreiches in den Boden eingedüst wird. Die Aufdüslanze wird auf einer Kreisbahn bewegt, wobei unterschiedliche Neigungswinkel der Aufdüslanze bezüglich einer Vertikalachse eingestellt werden. Das aufgelockerte Erdreich wird mit zumindest einer Pumpe abgefördert.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abbau von Böden, insbesondere von standfesten bindigen Böden. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. – Standfeste bzw. bindige Böden meint insbesondere Böden mit einem relativ hohen Mergelanteil, beispielsweise mit einem Mergelanteil von 20 Gew.-% und mehr. – Der Abbau des Bodens mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vor allem für das Absenken eines Senkkastens bzw. Caissons in dem durch Bodenabbau erzeugten Schacht geeignet. In diesem Zusammenhang haben sich die erfindungsgemäßen Maßnahmen ganz besonders bewährt.
  • Aus der Praxis ist es bekannt, rollige Böden in einer Arbeitskammer eines Senkkastens im Spülverfahren abzubauen. Diese Arbeitskammer wird zur Verdrängung des Grundwassers während des Absenkvorganges ständig unter entsprechendem Luftüberdruck gehalten. Zum Abbau werden manuell bediente Wasserkanonen zum Auflockern des rolligen Bodens verwendet. Mit Hilfe von Pumpen wird das Erdreich/Spülflüssigkeits-Gemisch, in der Regel ein Sand/Wasser-Gemisch abgefördert. Der Abbau von standfesten bindigen Böden erfolgt in der Praxis in mechanischer Abbauweise. Für den Abbau der standfesten Böden werden insbesondere elektro-hydraulisch betriebene Abbaugeräte oder Aufrührgeräte eingesetzt. Dieses für standfeste Böden bekannte Verfahren hat den Nachteil, dass die Abbauleistung im Vergleich zu der Abbauleistung beim Spülverfahren für rollige Böden lediglich etwa 10 % beträgt. Aufgrund der Druckbelastung ist grundsätzlich die zulässige Aufenthaltsdauer des Personals in der Arbeitskammer, in der die Auflockerung und Abförderung des Erdreichs erfolgt, aus gesundheitlichen Gründen nach der Druckluftverordnung begrenzt. Deshalb muss bei dem bekannten Verfahren mit hohem manuellen Aufwand relativ viel Personal auf der Baustelle vorgehalten werden. Die Kosten für das Absenken des Caissons werden im wesentlichen bestimmt durch die Faktoren Personal, Geräte-Vorhaltung und Energieverbrauch. Eine geringe Absenkgeschwindigkeit ist daher gleichbedeutend mit relativ hohen Kosten für die Baumaßnahmen.
  • Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, ein Verfahren zum Abbau von Böden, insbesondere von standfesten bindigen Böden anzugeben, mit dem ein sehr effektiver, zügiger und funktionssicherer Bodenabbau möglich ist und bei dem die oben genannten Nachteile vermieden werden können. Außerdem liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens anzugeben.
  • Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung ein Verfahren zum Abbau von Böden, insbesondere von standfesten bindigen Böden,
    wobei zumindest eine um ihre Längsachse rotierende Aufdüslanze in den Boden vorgetrieben wird und wobei aus zumindest einer Öffnung der Aufdüslanze eine Flüssigkeit unter hohem Druck zur Auflockerung des Erdreiches in den Boden eingedüst wird,
    wobei die Aufdüslanze auf einer Umlaufbahn bewegt wird,
    wobei unterschiedliche Neigungswinkel der Aufdüslanze bezüglich einer Vertikalachse eingestellt werden und wobei das aufgelockerte Erdreich mit zumindest einer Pumpe abgefördert wird. – Eine erfindungsgemäße Aufdüslanze kann neben der ersten Öffnung für das Eindüsen der Flüssigkeit zumindest eine zweite Öffnung zum Eindüsen von Druckluft aufweisen. Das zusätzliche Eindüsen von Druckluft wird je nach Festigkeit des bindigen Bodens vorgesehen. – Bei der Umlaufbahn handelt es sich zweckmäßigerweise um eine geschlossene Umlaufbahn. Nach sehr bevorzugter Ausführungsform wird die Aufdüslanze auf einer Kreisbahn bewegt. Auf diese letztgenannte sehr bevorzugte Ausführungsform wird nachfolgend in erster Linie Bezug genommen.
  • Bei der Flüssigkeit, die unter hohem Druck eingedüst wird, handelt es sich zweckmäßigerweise um Wasser. Dass die Flüssigkeit unter hohem Druck eingedüst wird, meint auch, dass unterstützend zusätzlich Druckluft eingedüst werden kann. Auf diese Weise wird ein wirksames Schneiden des Bodens und ein effektives Auflockern des Erdreiches erzielt. Es entsteht ein förderfähiges Erdreich/Wasser-Gemisch, das mit Hilfe von Pumpen abgefördert werden kann. Erdreich meint vor allem eine Mischung, die überwiegend aus Sand und Mergel besteht. Die zumindest eine Öffnung der Aufdüslanze zum Eindüsen der Flüssigkeit und die ggf. vorgesehene zumindest eine zweite Öffnung zum Eindüsen von Druckluft befindet sich zweckmäßigerweise im Bereich des Lanzenendes, das in den Boden eingebracht wird. – Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Aufdüslanze auf einer Kreisbahn um eine Vertikalachse bewegt wird. Dann verläuft die Vertikalachse durch den Kreismittelpunkt der Kreisbahn. Dass die Aufdüslanze auf einer Kreisbahn bewegt wird, meint vorzugsweise aber nicht zwingend, dass die Aufdüslanze kontinuierlich entlang der Kreisbahn und bevorzugt in eine Richtung entlang der Kreisbahn bewegt wird. Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass die Aufdüslanze lediglich auf Kreisbahnabschnitten bewegt wird bzw. auf der Kreisbahn hin- und herbewegt werden kann.
  • Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird in dem durch Abförderung des Erdreiches entstehenden Schacht ein Senkkasten allmählich abgesenkt. Die Seitenwände des Senkkastens weisen zweckmäßigerweise bodenseitig Schneiden auf, die ein Eindringen in den Boden erleichtern. Durch die erfindungsgemäße Variation des Arbeitsbereiches bzw. des Aktionsradius der Aufdüslanzen kann ein relativ großer Bodenbereich erfasst werden, und zwar bis zu den Schneiden der Seitenwände des Senkkastens. Die Anzahl und Anordnung der Aufdüslanzen wird zweckmäßigerweise in Abhängigkeit vom Querschnitt bzw. Grundriss des Senkkastens gewählt.
  • Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass nach dem Vortreiben der Aufdüslanze in eine erste Bodentiefe die Aufdüslanze auf ihrer Kreisbahn bewegt wird und dabei nacheinander verschiedene Neigungswinkel eingestellt werden, so dass eine erste Bodenschicht abgetragen wird. Anschließend wird die Aufdüslanze in eine zweite Bodentiefe vorgetrieben und auf ihrer Kreisbahn bewegt und dabei werden nacheinander verschiedene Neigungswinkel eingestellt, so dass eine zweite Bodenschicht abgetragen wird usw. fort. Dass die Bodenschicht abgetragen wird, meint im Rahmen der Erfin dung, dass die Bodenschicht auf die erfindungsgemäße Weise aufgelockert und das zugehörige Erdreich dann abgefördert wird. Dass die Aufdüslanze in eine erste bzw. zweite Bodentiefe vorgetrieben wird, meint, dass das Lanzenende der Aufdüslanze in diese Bodentiefe eingeführt wird. – Erfindungsgemäß erfolgt somit ein schichtweiser Abbau des Bodens bzw. des Erdreiches, und zwar zweckmäßigerweise ein gleichmäßiger flächiger Abbau. Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Aufdüslanze bzw. das Lanzenende kontinuierlich auf einer Kreisbahn bewegt werden und durch Veränderung des Neigungswinkels wird dann der Radius der Kreisbahn variiert. Auf diese Weise ist es möglich, gleichsam Kreisflächen in den Boden einzuschneiden und Zylinderabschnitte bzw. Zylinderschichten des Bodens abzutragen. Die Aufdüslanzen werden zweckmäßigerweise vertikal oder um den Neigungswinkel geneigt bis zu etwa 2 m vorgetrieben. Dabei können beispielsweise Kreisflächen bis zu einem Durchmesser von etwa 2 m in den Boden eingeschnitten werden. Wie vorstehend bereits gesagt, kann eine Aufdüslanze auch vertikal, d. h. mit einem Neigungswinkel von 0° und parallel zur Vertikalachse vorgetrieben werden. Vorzugsweise ist der Neigungswinkel der Aufdüslanze im Bereich zwischen 0° und 50° variabel einstellbar.
  • Eine sehr bevorzugte Ausführungsform, der im Rahmen der Erfindung besondere Bedeutung zukommt, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Menge und/oder die Zusammensetzung des abgeförderten Erdreich/Flüssigkeits-Gemisches und/oder die Position des abgesenkten Senkkastens gemessen wird und dass in Abhängigkeit von diesen Messwerten die Bodentiefe der Aufdüslanze und/oder die Position der Aufdüslanze auf ihrer Kreisbahn und/oder der Neigungswinkel der Aufdüslanze und/oder die Drehzahl der Aufdüslanze und/oder der Druck der eingedüsten Flüssigkeit eingestellt wird, zweckmäßigerweise automatisch eingestellt wird. Nach sehr bevorzugter Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Verfahren vollautomatisch durchgeführt. Im Vergleich zum Stand der Technik können manuelle Arbeiten weitgehend reduziert werden. Zweckmäßigerweise werden alle Bewegungsabläufe und deren Antriebe programmgesteuert betrieben. Mit dem vollautomatischen Verfahrensablauf wird ein sehr gleichmäßiger kontrollierter flächiger Abbau des Bodens erzielt. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass alle Komponenten bzw. Antriebe der erfindungsgemäßen Vorrichtung über eine entsprechende Schnittstelle an einen Rechner angeschlossen sind und auf diese Weise der schichtweise Abbau des Bodens programmgesteuert realisiert wird. Vorzugsweise sind am Senkkasten Inclinometer an zumindest drei Punkten angeordnet, um ein exakt vertikales Absenken des Senkkastens zu gewährleisten.
  • Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei zumindest eine Aufdüslanze vorgesehen ist, die zumindest eine Öffnung zum Ausstoßen von Flüssigkeit unter hohem Druck aufweist,
    wobei ein Rotationsantrieb für die Rotation der Aufdüslanze um ihre Längsachse vorgesehen ist,
    wobei eine Einrichtung für den Vortrieb der Aufdüslanze in den Boden vorgesehen ist,
    wobei die Aufdüslanze zur Verwirklichung einer Kreisbahnbewegung am Rand einer drehbaren Scheibe befestigt ist und
    wobei die Aufdüslanze zur Einstellung unterschiedlicher Neigungswinkel schwenkbeweglich an der Scheibe fixiert ist. – Wie oben bereits dargelegt, kann die Aufdüslanze neben der zumindest einen ersten Öffnung zum Eindüsen von Flüssigkeit auch zumindest eine zweite Öffnung zum Eindüsen von Druckluft (Hochdruck) aufweisen.
  • Bei der Scheibe handelt es sich zweckmäßigerweise um eine Stahlscheibe. Der Durchmesser bzw. der Radius der Scheibe bestimmt und definiert die Kreisbahnbewegung der Aufdüslanze. Durch Variation des Neigungswinkels der Aufdüslanze kann der Radius der Kreisbahn verändert werden, über die sich das Lanzenende im Boden bewegt. Vorzugsweise wird der Rotationsantrieb für die Rotation der Aufdüslanze um ihre Längsachse hydraulisch angetrieben und zweckmäßigerweise wird auch die Einrichtung für den Vortrieb der Aufdüslanze in den Boden bzw. für das Ziehen der Aufdüslanze aus dem Boden hydraulisch angetrieben. Weiterhin liegt es im Rahmen der Erfindung, dass ein Rotationsantrieb für die Rotation der Scheibe hydraulisch angetrieben wird. Vorzugsweise ist auch ein hydraulischer Antrieb für die Einstellung des Neigungswinkels der Aufdüslanze vorhanden.
  • Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung zumindest eine geschlossene Kammer aufweist, welche geschlossene Kammer in eine Druckkammer einerseits und eine Arbeitskammer andererseits aufgegliedert ist.
  • Vorzugsweise ist oberhalb der drehbaren Scheibe eine Druckkammer vorgesehen, in welcher Druckkammer die Aufdüslanze mit dem Druckmedium beaufschlagt wird und ist unterhalb der drehbaren Scheibe eine Arbeitskammer für die Auflockerung des Erdreiches mit der Aufdüslanze vorgesehen. In der unteren Arbeitskammer erfolgt also das Eindüsen der Flüssigkeit und ggf. Druckluft unter hohem Druck und somit das Auflockern des Erdreiches und das Abfördern des Erdreiches. Der Durchmesser der drehbaren Scheibe wird bevorzugt in Abhängigkeit von der Höhe der Arbeitskammer gewählt. Wenn beispielsweise die Höhe der Arbeitskammer 2,50 m beträgt, so hat zweckmäßigerweise die drehbare Scheibe einen Durchmesser von ebenfalls 2,50 m. Vorzugsweise ist die drehbare Scheibe mit zumindest einer aktivierbaren Dichtung gegen einen Ringflansch abgedichtet. Insoweit kann eine Abdichtung zwischen Druckkammer und Arbeitskammer aktiviert werden, um für Reparatur- oder Wartungszwecke einen Zugang von der atmosphärischen Seite her zu ermöglichen.
  • Vorzugsweise wird die erfindungsgemäße Aufdüslanze auf einer neigbaren Lafette geführt. Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass die neigbare Lafette in der Druckkammer und zweckmäßigerweise oberhalb der drehbaren Scheibe angeordnet ist. – Im Übrigen ist in der Arbeitskammer zumindest eine Pumpe vorgesehen und ist an die Pumpe zumindest eine Förderleitung für die Abförderung des Erdreich/Flüssigkeits-Gemisches angeschlossen. Bei der Pumpe handelt es sich zweckmäßigerweise um eine Baggerpumpe.
  • Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein sehr effektiver und zügiger Abbau auch von standfesten bindigen Böden im Spülverfahren möglich ist. Dabei wird der Boden schichtweise kontrolliert abgetragen. Der Erfindung liegt weiterhin die Erkenntnis zugrunde, dass das erfindungsgemäße Verfahren überraschend effektiv bei vollautomatischer Verfahrensführung arbeitet. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten Maßnahmen durch eine relativ vorteilhafte Energiebilanz aus und zeichnet sich fernerhin durch geringen Aufwand im Hinblick auf Personal und Material aus. Insbesondere die Arbeiten von Personal unter Druckluft können auf ein Minimum reduziert werden und deshalb wird einerseits ein beachtlicher Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen an diesen Arbeitsplätzen geleistet. Außerdem kann andererseits beim Absenken eines Senkkastens mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen eine überraschend hohe Absenkgeschwindigkeit erreicht werden. Insoweit zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren durch eine erhebliche Kosteneinsparung aus. – Die nachfolgende Tabelle zeigt Absenkgeschwindigkeiten für einen Senkkasten mit beispielhaft gewählten lichten Abmessungen im Grundriss von 10,0 × 6,0 m bezüglich eines Verfahrens nach dem Stand der Technik einerseits und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren andererseits in Abhängigkeit vom Mergel-Anteil des Bodens. Hinsichtlich der Förderleistungen ist Folgendes zu beachten: 36/3 m3/h bedeutet 36 m3/h Sand und 3 m3/h Mergel, 36/12 m3/h bedeutet 36 m3/h Sand und 12 m3/h Mergel, 36/18 m3/h bedeutet 36 m3/h Sand und 18 m3/h Mergel. Der abgesenkte Senkkasten hat im Querschnitt Abmessungen von 10 × 6 m und eine Tiefe von 30 m von der Bodenoberfläche aus gemessen bis zur Unterkante des Senkkastens bzw. bis zur Unterkante der Schneiden des Senkkastens.
  • Figure 00100001
  • Aus der Tabelle ist ohne weiteres ersichtlich, dass das erfindungsgemäße Verfahren im Vergleich zum Stand der Technik eine höhere Absenkleistung ermöglicht und somit auch eine beachtliche Kosteneinsparung.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
  • 1 eine Seitenansicht eines schematischen Schnittes durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit Senkkasten und
  • 2 einen Querschnitt durch den Gegenstand nach 1 ausschnittsweise.
  • Die Figuren zeigen eine Vorrichtung zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Abbau von Böden, insbesondere von standfesten Böden. Die Vorrichtung dient zur Herstellung eines Schachtes 16 für die allmähliche Absenkung eines Senkkastens 1. Im Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung zwei Kammern 2 auf, wobei jede Kammer 2 in eine Druckkammer 3 und eine darunter angeordnete Arbeitskammer 4 aufgeteilt ist. In jeder Kammer 2 ist eine um ihre Längsachse rotierende Aufdüslanze 5 vorgesehen, die in den Boden 6 vorgetrieben wird. Jede Aufdüslanze 5 weist zumindest eine nicht dargestellte Öffnung auf, aus der eine Flüssigkeit unter hohem Druck zur Auflockerung des Erdreiches in den Boden 6 ausgestoßen bzw. eingedüst wird. Die Auflockerung des Erdreiches ist in den 1 und 2 schematisch angedeutet worden.
  • Jede Aufdüslanze 5 ist auf einer Kreisbahn um die Vertikalachse 7 bewegbar. Die Aufdüslanze 5 ist zur Verwirklichung der Kreisbahnbewegung am Rand einer drehbaren Scheibe 8 befestigt. Durch Drehung der Scheibe 8 wird die Kreisbahnbewegung der Aufdüslanze 5 realisiert. Jede Aufdüslanze 5 ist auf einer neigbaren Lafette 9 geführt, die in der Druckkammer 3 vorgesehen ist und jede Aufdüslanze 5 ist schwenkbeweglich an der drehbaren Scheibe 8 befestigt. Auf diese Weise können unterschiedliche Neigungswinkel a zwischen der Aufdüslanze 5 und der Vertikalachse 7 eingestellt werden. Durch die möglichen Variationen der Position des Lanzenendes 10 jeder Aufdüslanze 5 kann eine schichtweise Abtragung des Bodens 6 auf einfache und effektive Weise erfolgen. In der 1 wurde neben der Aufdüslanze 5 strichpunktiert eine weitere mögliche Position der Aufdüslanze 5 angedeutet. In der 2 wurden strichpunktiert drei verschiedene Orientierungen bzw. Positionen für die Aufdüslanze 5 angedeutet.
  • In einer Druckkammer 3 ist die Aufdüslanze 5 mit einem Druckmedium beaufschlagbar, wobei es sich zweckmäßigerweise um mit einer Hochdruckpumpe eingeführtes Wasser und zusätzlich optional um Druckluft handelt. Durch die unter hohem Druck in den Boden eingedüste Flüssigkeit wird das Erdreich aufgelockert und somit zu einem förderfähigen Erdreich/Wasser-Gemisch, das mit einer Pumpe 11 über eine Förderleitung 12 abförderbar ist.
  • In der in 1 linken Kammer 2 weist die drehbare Scheibe 8 im Übrigen ein zweckmäßigerweise verschließbares Mannloch 13 auf. Fernerhin sind Materialschleusen 14 und eine Personenschleuse 15 dargestellt.

Claims (9)

  1. Verfahren zum Abbau von Böden, insbesondere von standfesten bindigen Böden, wobei zumindest eine um ihre Längsachse rotierende Aufdüslanze (5) in den Boden (6) vorgetrieben wird und wobei aus zumindest einer Öffnung der Aufdüslanze (5) eine Flüssigkeit unter hohem Druck zur Auflockerung des Erdreiches in den Boden (6) eingedüst wird, wobei die Aufdüslanze (5) auf einer Umlaufbahn, vorzugsweise auf einer Kreisbahn bewegt wird, wobei unterschiedliche Neigungswinkel (a) der Aufdüslanze (5) bezüglich einer Vertikalachse (7) eingestellt werden und wobei das aufgelockerte Erdreich mit zumindest einer Pumpe (11) abgefördert wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in dem durch Abförderung des Erdreiches entstehenden Schacht (16) ein Senkkasten (1) allmählich abgesenkt wird.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei nach Vortreiben der Aufdüslanze (5) in eine erste Bodentiefe die Aufdüslanze (5) auf ihrer Umlaufbahn bewegt wird und dabei nacheinander verschiedene Neigungswinkel (α) eingestellt werden, so dass eine erste Bodenschicht abgetragen wird und wobei die Aufdüslanze (5) anschließend in eine zweite Bodentiefe vorgetrieben wird und auf ihrer Umlaufbahn bewegt wird und dabei nacheinander verschiedene Neigungswinkel (α) eingestellt werden, so dass eine zweite Bodenschicht abgetragen wird usw. fort.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Menge und/oder die Zusammensetzung des abgeförderten Erdreich/Flüssigkeits-Gemisches und/oder die Position des abgesenkten Senkkastens (1) gemessen wird und wobei in Abhängigkeit von diesen Messwerten die Bodentiefe der Aufdüslanze (5) und/oder die Position der Aufdüslanze (5) auf ihrer Umlaufbahn und/oder der Neigungswinkel (α) der Aufdüslanze (5) und/oder die Drehzahl der Aufdüslanze (5) und/oder der Druck der eingedüsten Flüssigkeit automatisch eingestellt wird.
  5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei zumindest eine Aufdüslanze (5) vorgesehen ist, die zumindest eine Öffnung zum Ausstoßen von Flüssigkeit unter hohem Druck aufweist, wobei ein Rotationsantrieb für die Rotation der Aufdüslanze (5) um ihre Längsachse vorgesehen ist, wobei eine Einrichtung für den Vortrieb der Aufdüslanze (5) in den Boden (6) vorgesehen ist, wobei die Aufdüslanze (5) zur Verwirklichung einer Kreisbahnbewegung am Rand einer drehbaren Scheibe (8) befestigt ist und wobei die Aufdüslanze (5) zur Einstellung unterschiedlicher Neigungswinkel (α) schwenkbeweglich an der Scheibe (8) fixiert ist.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 5, wobei oberhalb der Scheibe (8) eine Druckkammer (3) vorgesehen ist, in welcher Druckkammer (3) die Aufdüslanze (5) mit Druckmedium beaufschlagt wird und wobei unterhalb der Scheibe (8) eine Arbeitskammer (4) für die Auflockerung des Erdreiches mit der Aufdüslanze (5) vorgesehen ist.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei die Aufdüslanze (5) auf einer neigbaren Lafette (9) geführt ist.
  8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die Scheibe (8) mit zumindest einer aktivierbaren Dichtung gegen einen Ringflansch abgedichtet ist.
  9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei in der Arbeitskammer (4) zumindest eine Pumpe (11) vorgesehen ist und wobei an die Pumpe (11) zumindest eine Förderleitung (12) für die Abförderung des Erdreich/Flüssigkeits-Gemisches angeschlossen ist.
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