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Die Erfindung betrifft eine Gasanalyseeinrichtung
zur Qualitätsüberwachung
eines gasförmigen
Stoffes oder Stoffgemisches, insbesondere Luft, mit einer Probennahmeeinheit
und einer nachgeschalteten Messeinheit.
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Derartige Einrichtungen werden üblicherweise
in der Umwelttechnik insbesondere bei der Luftqualitätsüberwachung
eingesetzt. Die Luft – genauer die
Umgebungsluft – stellt
für den
menschlichen Organismus sowie für
die gesamte lebende Mitwelt das lebensnotwendigste Medium da. Da
die menschliche Lunge keine wesentlichen Filteranlagen aufweist
und somit gegenüber äußeren Einflüssen wie
Luftverschmutzung extrem gefährdet
ist, muss ein hoher Anspruch an die Luftqualität gestellt werden. Zur Überwachung
der Luftqualität
reicht die natürliche
Sensorik des Menschen – vor
allem der Geruchssinn und die visuelle Wahrnehmung – alleine
nicht aus, um ihn dauerhaft vor allen Schadstoffen zu schützen. Heutzutage
gibt es bereits eine Vielzahl von Schadstoffen und Giften, die geruchlos
und/oder visuell für
den Menschen nicht wahrnehmbar sind. Trotz technischem Fortschritt
und einem enormen Wissensanstieg ist jedoch auch in der Zukunft
nicht damit zu rechnen, dass keine Schadstoffe und Gifte mehr existieren.
Vielmehr ist aufgrund ständig
neuer Produkte und Verfahren mit weiteren, zum Teil auch unbekannten
Schadstoffen und Giften zur rechnen. Hinzu kommt, dass durch die
Forschung bislang unbekannte Auswirkungen verschiedener Stoffe auf
das menschliche Biosystem entdeckt werden und dadurch die Zahl der
als schädlich
einzustufenden Stoffe weiter ansteigt. Gerade bei kontaminierten – die Gesundheit
des Menschen gefährdenden – Stoffen reicht
das bloße
Erkennen dieser Stoffe meist nicht aus, um den Menschen und seine
Mitwelt rechtzeitig zu schützen.
Vielmehr müssen
frühzeitig,
nämlich
unmittelbar bei Auftritt bzw. Bildung von gesundheitsgefährdenden
Stoffen, diese erkannt und notwendige Maßnahmen wie Neutralisierungsschritte
eingeleitet werden, um den menschlichen Organismus vor Schäden durch
diese Stoffe zu bewahren. Nicht zuletzt die immer strengeren gesetzlichen
Auflagen machen eine Luftqualitätsanalyse
vor allem auch im Bereich des Arbeitsschutzes unabdingbar. Insbesondere
handelt es sich bei den hier interessierenden Stoffen um Luftinhaltsstoffe,
die partikelgebunden (Aerosol) und/oder gasförmig vorliegen können.
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Es ist allgemein bekannt, dass bei
exakten und zuverlässigen
Luftanalysen die Probennahme und Probenanalyse örtlich getrennt voneinander stattfinden.
Dabei erfolgt die Probennahme mittels spezieller Probennahmeeinrichtungen,
welche dann zur separaten Analyse zu einem Labor transportiert werden.
Dabei müssen
zur Untersuchung von Luftproben, insbesondere auf pathogene Anteile,
die Fremdstoffe zur weiteren Analyse im Allgemeinen in Wasser oder
einem anderen Lösungsmittel
gelöst werden.
Die Probennahme erfolgt dabei mittels stationärer oder transportabler Luftprobennehmer,
welche in der Regel auf dem Prinzip der Zentrifugaltrennung, der
Gaswäsche
oder der Membranfiltertechnologie basieren.
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Nachteilig ist dabei der hierfür erforderliche hohe
Zeit- und Transportaufwand. Insbesondere der Transport, welcher
gegebenenfalls spezielle Transportbehälter, die ihrerseits eventuell
mit Thermoeinheiten ausgebildet sind, erfordert und gegebenenfalls unter
Vakuum erfolgen muss, verzehrt eine nicht zu unterschätzende Menge
an Zeit. Durch die Logistik, insbesondere auch durch Verwaltungsvorgänge in den
Analyselabors werden zudem weitere Zeitanteile vergeudet. Zudem
sind die bekannten Analyseeinrichtungen meist recht großbauend
und/oder sehr empfindlich, so dass diese nicht für den mobilen Einsatz vor Ort
geeignet sind.
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Hinzu kommt, dass die zu untersuchende Probe
mit einer Vielzahl von anderen Komponenten wie Transporteinrichtungen,
Umfülleinrichtungen
und Analyseeinrichtungen in Kontakt kommt. Eine kontaminierte Probe
wird somit einer Vielzahl von Einrichtungen und Orten ausgesetzt,
wodurch eine Verbreitung der Kontaminierung erleichtert wird. Bei
einer Kontamination durch die Probe müssen die eingesetzten Materialien
zur Wiederverwendung einzeln gereinigt werden, was bei entsprechender
Kontamination einen enormen Aufwand verursacht. Alternativ können die
zum Teil recht teuren Komponenten bei einem unwirtschaftlichen Recyclingaufwand
fachgerecht entsorgt werden. Beide Möglichkeiten stellen damit einen
kostenaufwendigen und ökologisch
und ökonomisch
schwer zu rechtfertigenden Aufwand da.
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Aus der
DE 44 39 433 A1 geht eine
Analysevorrichtung hervor, die die vorstehend aufgezeigten Probleme
dadurch löst,
dass eine mit einer Probennehmervorrichtung genommene Probe unter
Anwendung eines immunochemischen Analyseschritts mit der Probennehmervorrichtung
direkt vor Ort analysiert wird. Dabei wird die Probe über ein
Filtersystem mittels einer Pumpe in ein Glasbehälter befördert, die so gewonnenen Proben
in einem Extraktionsgefäß gelöst und anschließend mit
einem Immunoassay analysiert.
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Diese Analyseeinrichtung ist damit
zwar kleinbauend und es kann eine Luftprobe mobil und direkt vor
Ort analysiert werden; jedoch besteht hier der Nachteil, dass mit
einer Vorrichtung nur eine einzige Probe genommen werden kann, mehrere
Einzelteile benötigt
werden und dass Ergebnis recht ungenau und durch die notwendigen
Handgriffe und Montagevorgänge
stark fehlerbehaftet ist.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine kleinbauende und mobil einsetzbare Einrichtung zu schaffen,
die genaue und reproduzierbare Analyseergebnisse liefert, mehrfach
verwendbar ist und mehrere Analysevorgänge automatisch ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von
einer Gasanalyseeinrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen
gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung schließt die technische
Lehre ein, dass die Probennahmeeinheit und die nachgeschaltete Messeinheit
in einem vom gasförmigen Stoff
oder Stoffgemisch durchströmbaren
Kanal eines Behälters
angeordnet sind, und eine Probe und ein Lösungsmittel über den
Kanal zu der Probennahmeeinheit und danach der Messeineinheit zuführbar sind,
wobei Mittel zur Erzeugung mindestens eines künstlichen Kraftfeldes vorzugsweise
quer zur Durchströmungsrichtung
des Behälters
vorhanden sind, die die Positionierung und den Transport zwischen
der Probennahmeeinheit und der Messeinheit des Lösungsmittels und der gelösten Probe
während der
Analyse realisieren.
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Diese Lösung bietet aufgrund der angewendeten
Mikrosystemtechnik den Vorteil, dass Probennahmeeinheit und Messeinheit
in einer einzigen geschlossenen Apparatur untergebracht sind, wobei der
Transport zwischen beiden Einrichtungen ohne zusätzliche Transportbehälter erfolgt
und wobei die Fixierung der Probe sowohl während der Probennahme und -aufbereitung
sowie der Probenanalyse mittels Kraftfelder erfolgt und somit keine
speziellen Halterungen benötigt
werden, wodurch weniger Bauteile benötigt werden und dementsprechend
die Kontaminierung von Bauteilen minimal ist.
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Eine die Erfindung verbessernde Maßnahme sieht
vor, dass der durchströmbare
Behälter
Mittel zur Zuführung
der Umgebungsluft zu der Probennahmeeinheit aufweist, um eine definierte
Luftprobe zu der Probennahmeeinheit zu führen.
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Eine weitere die Erfindung verbessernde Maßnahme sieht
vor, dass der Behälter
Mittel zur Steuerung des Probendurchflusses durch den Kanal aufweist.
Hierdurch lässt
sich eine hinsichtlich Umfang, Volumen und Zusammensetzung genau
definierte Probe bestimmen und es wird genau die benötigte Probenmenge
genommen, die zur Analyse notwendig ist, wodurch eine erhöhte Kontaminierung oder
Belastung der Gasanalyseeinrichtung aufgrund einer zu großen Probenmenge
verhindert wird.
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Von besonderem Vorteil ist es, wenn
die Mittel zur Steuerung des Probendurchflusses als mindestens eine
Pumpe und einen Durchflussmesser ausgebildet sind, mit denen ein
konstanter Probendurchfluss durch den Behälter im Rahmen einer Regelung realisierbar
ist. Dadurch, dass der Probenfluss konstant gehalten werden kann,
lässt sich
der Probendurchfluss besser regulieren und die Probenaufbereitung
wird durch einen konstanten Probenfluss erleichtert.
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Eine weiterführende Verbesserung ist es, dass
der benachbart zu einer optischen Messeinheit befindliche Wandungsbereich
des Behälters
aus einem lichtdurchlässigen
Material besteht, um von außen
emittierte Lichtstrahlen in den Innenbereich des Behälters zur
optischen Analyse durchzulassen. Da zu der optischen Analyse Licht,
genauer emittierte Lichtstrahlen, benötigt werden, ist es vorteilhafter,
die Lichtquelle außerhalb
des Behälters
anzubringen, da erstens eine Lichtquelle im Inneren des Behälters nur schwer
zugänglich
und dementsprechend schwer zu montieren, demontieren, auszutauschen
etc. ist, und zweitens eine intern angeordnete Lichtquelle den Bauraum
des Behälters
unnötig
vergrößern würde und
somit einen evtl. mobilen Einsatz erschweren würde. Die zumindest teilweise
transparente beziehungsweise lichtdurchlässige Gestaltung der Behälterwandung
im Bereich der optischen Analyseeinheit erfordert einen deutlich
geringeren Aufwand.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft,
dass die Probennahmeeinheit mindestens ein regulierbares Kühlelement
umfasst, um Wasser aus der Umgebungsluft mittels Kondensation durch
Kühlung
zu gewinnen. Die zu untersuchende Substanz muss für die hier
verwendeten Verfahren gelöst,
vorzugsweise in Wasser gelöst,
vorliegen. Somit ist vorteilhafter Weise bei der Gewinnung des Wassers
aus der Umgebungsluft bereits ein gewisser Bestandteil der zu untersuchenden
Substanz in dem gewonnenen Wasser enthalten, wodurch nachträglich eine
geringere Menge der zu untersuchenden Substanz in dem durch Kondensation
gewonnenen Wasser gelöst
werden muss, um eine ausreichende Sättigung zu erhalten. Hierdurch
ist eine schnellere Analyse möglich.
Weiterhin müssen
keine zusätzlichen
Vorrichtungen wie beispielsweise eine externe Wasserzufuhr etc.
vorgesehen werden. Auf diese Weise lässt sich der Bauraum und vor
allem die Anzahl der Bauteile reduzieren.
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Vorteilhaft ist, dass das Kühlelement
innerhalb und/oder außerhalb
des Behälters
angeordnet sein kann, um Wasser aus der Umgebungsluft mittels der
Kondensation zu gewinnen. Auch eine Kombination, dass heißt die Verwendung
eines internen und eines externen Bauteils ist möglich. Ebenfalls beschränkt sich
die erfindungsgemäße Gasanalyseeinrichtung
nicht auf die Verwendung von zwei Kühlelementen. Vielmehr können auch
mehrere Kühlelemente
in oder an der Gasanalyseeinrichtung angeordnet sein. Vorteilhaft
ist jedoch der Einsatz von maximal zwei Kühlelementen. Hierdurch wird
die Anzahl der Bauteile gering gehalten. Die Verwendung eines internen
Kühleelements,
das heißt,
ein innerhalb des Behälters
angeordnetes Kühlelement,
bringt den Vorteil mit sich, dass die Gasanalyseeinrichtung einfacher
zu handhaben ist, da keine Bauteile außerhalb des Behälters hervorstehen,
und dass das Kühlelement
gleichzeitig besser vor äußeren Einwirkungen geschützt ist.
Eine Anordnung des Kühlelements
außerhalb
des Behälters
bringt den Vorteil, dass das Kühlelement
leichter austauschbar ist und größere und
damit leistungsfähigere
Kühlelemente
einsetzbar sind.
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Vorzugsweise ist das Kühlelement
als ein Peltierelement ausgebildet, um Wasser aus der Umgebungsluft
durch Kondensation zu gewinnen. Ein Peltierelement stellt ein marktübliches,
einfaches Bauteil dar, dessen Einsatz zuverlässige und damit reproduzierbare
Ergebnisse liefert.
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Ebenso lässt sich ein Vorteil dadurch
erzielen, dass das als Peltierelement ausgebildete Kühleelement
sandwichartig zwischen einer ersten Elektrode und einer zweiten
Elektrode zur Erzeugung des Kraftfeldes angeordnet ist, wobei das
Peltierelement mindestens einen hochdotierten Halbleiter aufweist, um über elektrische
Wechselwirkungen eine für
die Probennahme und Probenaufbereitung benötigte Temperatur einzustellen.
Diese speziellen Peltierelemente sind sehr zuverlässig und
benötigen
wenig Bauraum, so dass sie auch im Inneren des Behälters eingesetzt
werden können.
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Vorteilhaft ist es, dass die Probennahmeeinheit
mindestens einen Regelkreis aufweist, mit dem die Temperatur des
Kühlelements
regulierbar ist, um das Volumen des Lösungsmittels und den Anteil
der darin gelösten
Probe in einen zumindest hinsichtlich Volumen, Umfang und/oder Zusammensetzung
definierten Zustand zu bringen, und diesen Zustand aufrecht zu erhalten.
So lässt
sich auf einfache, genaue und reproduzierbare Weise eine definierte
Probe nehmen und aufbereiten.
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Von ganz besonderem Vorteil ist es,
dass direkt im Bereich der Probennahmeeinheit Mittel zur Erzeugung
mindestens eines künstlichen
Kraftfeldes vorgesehen sind, welches vorzugsweise quer zur Durchströmungsrichtung
des Behälters
angeordnet ist, um eine Probe mittels dieses Kraftfeldes zu positionieren
und zu fixieren. Hierdurch können
sämtliche sonst üblicherweise
verwendeten Haltevorrichtungen eingespart werden, wodurch erstens
weniger Bauteile benötigt
werden und zweitens bei einer möglicherweise
auftretenden Kontamination der Gasanalyseeinrichtung weniger Bauteile
kontaminiert werden und dadurch der Reinigungs- und/oder Entsorgungsaufwand
deutlich verringert wird.
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Vorzugsweise sind die Mittel zur
Erzeugung eines Kraftfeldes, welches vorzugsweise quer zur Durchströmungsrichtung
des Behälters
angeordnet ist, mindestens zwei voneinander beabstandete, gegenpolige
Elektroden, wobei eine zweite Elektrode an einer dem Kanal zugewandten
Seite des Kühlelements
angeordnet ist und eine dritte Elektrode gegenüberliegend der zweiten Elektrode
angeordnet ist, um ein Kraftfeld zur Fixierung der Probe zu realisieren.
Durch Erzeugung eines elektrischen Feldes mittels der beiden Elektroden
lässt sich
das Feld sehr gut regulieren und gleichzeitig lassen sich auf einfache
Weise Messergebnisse gewinnen, die direkt verarbeitet werden können.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft,
dass zur Erzeugung des Kraftfeldes die zweite Elektrode mit einer
hydrophilen Schicht und eine der zweiten Elektrode gegenüberliegende
dritte Elektrode mit einer hydrophoben Schicht überzogen ist, um einen Spalt zwischen
dem als Wassertropfen ausgebildeten, die hydrophile Schicht kontaktierenden
Lösungsmittel und
der dritten Elektrode zu erzeugen. Somit lassen sich in einem genau
definierten Bauraum, genauer in dem Spalt, auf einfache Weise zwei
unterschiedliche Kraftfelder erzeugen.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung
wird dadurch erreicht, dass der Regelkreis mindestens ein Element
zur Erfassung von elektrischen Werten des zwischen der zweiten und
der dritten Elektrode erzeugten Kraftfeldes aufweist, um über die
erfassten Werte die an das Kühlelement
angelegte Spannung und damit die zu erzeugende Temperatur des Kühleelements
zu steuern. So lässt
sich das Probenvolumen auf einfache Weise regulieren.
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Nach einer weiteren möglichen
Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Messeinheit
mindestens eine Optik umfassend mindestens eine Lichtquelle sowie
Mittel zur Umlenkung, Filtrierung und Änderung der von der Lichtquelle emittierten
Lichtstrahlen zur Analyse der Probe aufweist. Auf diese Weise lässt sich
ein optisches Analyseverfahren realisieren, welches kontaktlos die Probe
analysiert und somit selber nicht bei der Analyse einer kontaminierten
Probe verunreinigt wird.
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Vorzugsweise umfassen die Mittel
zur Umlenkung, Filtrierung und Änderung
des von der Lichtquelle emittierten Lichts Spiegel, Prismen, Beugungsgitter,
Lichtspalte und dergleichen, um das emittierte Licht beziehungsweise
die emittierten Lichtstrahlen zur Analyse der Probe aufzubereiten.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung
ist es, dass auch die Messeinheit separate Mittel zur Erzeugung
eines künstlichen
Kraftfeldes, ebenfalls vorzugsweise quer zur Durchströmungsrichtung
des Behälters
umfasst, um eine Probe mittels dieses Kraftfeldes von der Probennahmeeinheit
zur Messeinheit zu transportieren und die Probe während der
Analyse zu fixieren. Auf diese Weise werden keine Transportbehälter benötigt, welche
neben einem höheren
Bauraum auch einen höheren
Reinigungsaufwand erfordern würden.
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Diese Mittel zur Erzeugung eines
Kraftfeldes umfassen vorzugsweise eine vierte und eine fünfte Elektrode,
die voneinander beabstandet angeordnet und entgegengesetzt gepolt
sind, wobei die fünfte Elektrode
an der dem Innenraum der Behälter
zugewandten Oberfläche
eine Sensorschicht aufweist und der Abstand zwischen den Elektroden
so ausgebildet ist, dass die Probe im Wesentlichen den gesamten Spalt
zwischen der Messschicht und der gegenüberliegenden Elektrode ausfüllt. Auf
diese Weise lässt sich
eine zuverlässige
und wiederholbare Messwerte liefernde Gasanalyseeinrichtung realisieren.
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Weitere die Erfindung verbessernde
Maßnahmen
sind in den Unteransprüchen
angegeben oder werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung
mehrerer bevorzugter Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Figuren nähre dargestellt.
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Es zeigt:
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1 eine
Seitenansicht eines Ausschnitts einer Gasanalyseeinrichtung in Schnittdarstellung,
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2 eine
Seitenansicht eines Ausschnitts einer anderen Gasanalyseeinrichtung
am Anfang der Probennahme in Schnittdarstellung,
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3 eine
Seitenansicht eines Ausschnitts der Gasanalyseeinrichtung nach 2 am Ende der Probennahme
in Schnittdarstellung,
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4 eine
Seitenansicht eines Ausschnitts einer Gasanalyseeinrichtung während des
Transports der Probe zwischen Probennahme- und Messeinheit in Schnittdarstellung,
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5 eine
Seitenansicht eines Ausschnitts einer Gasanalyseeinrichtung während der
Messung in Schnittdarstellung, und
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6 eine
Seitenansicht eines Ausschnitts einer Gasanalyseeinrichtung während der
Kühlung
in Schnittdarstellung.
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Die Gasanalyseeinrichtung nach 1 umfasst eine Behälter 1,
eine Probennahmeeinheit 2 und eine Messeinheit 3.
Der Behälter 1 weist
einen durchgängigen
Kanal 4 auf, der den Behälter 1 in ein oberes
und einen unteres Behälterteil 1', 1'' teilt. Über den
Kanal 4 wird der Behälter 1 mit
der zu untersuchenden Umgebungsluft versorgt und die untersuchte
Luft wird ebenfalls über
den Kanal 4 wieder abgeführt. An der Stelle, an der
die Probennahmeeinheit 2 untergebracht werden soll, erfährt der
Kanal 4 eine Verbreiterung in Richtung des oberen Behälterteils 1' und
eine anschließende
Verengung auf das vorherige Maß des
Kanals 4, wodurch eine Kavität 5 realisiert ist.
In dieser Kavität 5 ist
die Probennahmeeinheit 2, welche ebenfalls zweiteilig ausgebildet
ist, angeordnet. Der obere, erste Teil 2' der Probennahmeeinheit 2 umfasst
ein als Peltierelement ausgebildetes Kühleelement 6, genauer
ein internes Mikro-Peltierelement, welches sandwichartig zwischen zwei
gegenpoligen Elektroden 7, 8 gelagert ist. Mit
einer ersten flächigen
Elektrode 7 ist das Kühlelement 6 an
der Wandung des oberen Behälterteils 1' ortsfest
angeordnet. Die dem unteren Behälterteil 1'' zugewandte
zweite, flächig
ausgebildete Elektrode 8 ist an ihrer ebenfalls dem unteren
Behälterteil 1'' zugewandten
Oberfläche
mit einer hydrophilen Schicht 9 überzogen. Das Kühlelement 6 umfasst
einen dreischichtigen, hoch dotierten Halbleiter. Die mittlere Schicht
des dotierten Halbleiters ist von einem P-Typen, die beiden äußeren Schichten dagegen von
einem N-Typ.
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Der untere, zweite Teil 2'' der
Probennahmeeinheit 2 umfasst eine dritte, ebenfalls flächig ausgebildete
Elektrode 10, welche gegenpolig zu der zweiten Elektrode 8 gepolt
ist. Die dritte Elektrode 10 ist ortsfest an dem unteren
Behälterbereich 2'' angeordnet.
Der untere Behälterbereich 2'' und
die dritte Elektrode 10 sind in dem Bereich der Kavität 5 mit
einer hydrophoben Schicht 11 ummantelt. Das obere Probennahmeeinheitelement 2' und
das untere Probennahmeeinheitelement 2'' sind voneinander
beabstandet und formen zusammen einen ersten Spalt 12.
Durch die sich gegenüber
befindlichen Probennahmeeinheitelemente 2', 2'' werden
bei Betrieb der Gasanalyseeinrichtung zwei sich überlagernde Kraft-Felder in
dem Spalt 12 erzeugt. Zum einen entsteht durch die zwei
unterschiedlichen Schichten 9, 11 ein Kraftfeld,
welches einen hydrophilen Stoff, im vorliegenden Fall Wasser oder
eine wässrige
Lösung,
zu der hydrophilen Schicht 9 hin bewegt und verhindert,
dass ein hydrophiler Stoff auf die hydrophobe Schicht 11 gelangt.
Zum anderen wird durch die gegenpoligen Elektroden 8, 10 ein
elektrisches Feld in dem Spalt 12 erzeugt. Dieses elektrische
Feld weist eine Kapazität
C auf, welche sich durch Einbringung eines die elektrischen Stoffes
in das elektrische Feld ändert.
Gelangt beispielsweise ein hydrophiler Stoff wie Wasser in die beiden
sich überlagernden Felder,
wird er zu der hydrophilen Schicht 9 bewegt, an welcher
er haften bleibt. Durch die Einbringung und das Verweilen des hydrophilen
Stoffs in dem elektrischen Feld verändert sich die Kapazität dieses Feldes.
Die Veränderung
ist über
ein die elektrische Kapazität
messendes Messgerät
(nicht dargestellt) messbar und der Wert wird an einen Regelkreis (ebenfalls
nicht dargestellt) weitergegeben. Dieser Regelkreis regelt unter anderem
das interne Mikro-Peltierelement. Das Mikro-Peltierelement, welches
durch Kühlung,
genauer durch Kondensation die Gewinnung eines hydrophilen Stoffes
aus der zugeführten
Umgebungsluft realisiert, wird nun entsprechend des Regelkreises
gesteuert, so dass eine definierte Probe in der Probennahmeeinheit 2 genommen
wird.
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Hinter der Probennahmeeinheit 2 in
Strömungsrichtung
befindet sich unmittelbar hinter der Verengung des Kanals 4 die
Messeinheit 3. Die Messeinheit 3 umfasst ebenfalls
zwei Teile, ein oberes Messeinheitelement 3' umfassend
eine vierte, flächige
Elektrode 13 und ein unteres Messeinheitelement 3'' umfassend
eine fünfte,
im Wesentlichen flächige,
zumindest teilweise lichtdurchlässige
Elektrode 14 sowie eine Sensorschicht 15 und eine
an späterer
Stelle beschriebene Optik. Die vierte Elektrode 13 des
oberen Messeinheitelements 3' ist mit einer Oberfläche an der
Wandung des oberen Behälterteils 1' ortsfest
angeordnet. Über
eine elektrische leitende Verbindung ist die vierte Elektrode 13 mit
der zweiten Elektrode 8 des oberen Probennahmeeinheitelements 2' verbunden.
Die fünfte
Elektrode 14 des unteren Messeinheitelements 3'' ist
ebenfalls mit einer Oberfläche
an der Wandung des unteren Behälterbereichs 1'' ortsfest
angeordnet. Dabei ist die fünfte Elektrode 14 so
ausgebildet, dass sie zumindest teilweise Lichtstrahlen durch lässt. Dies
kann durch Verwendung eines lichtdurchlässigen Materials oder aber
durch eine spezielle Formgebung realisiert werden. In dem vorliegenden
Fall ist die fünfte
Elektrode 14 in Form eines Gitters ausgebildet, so dass
Lichtstrahlen zwischen den Elektroden-Gitterstäben hindurch gelangen können. Der
Bereich der Wand des unteren Behälterbereichs 1'',
auf dem die fünfte
Elektrode 15 angeordnet ist, ist aus einem lichtdurchlässigen Material
geformt. Außerhalb
des Kanals 4 befindet sich in dem Bereich, in dem der untere
Behälterbereich 1' aus
lichtdurchlässigem
Material besteht, die Optik 16. Unter anderem umfasst die
hier dargestellte Optik 16 ein Prisma 16' zur
Aufbereitung von einer Lichtquelle emittierten Lichtstrahlen.
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Gemäß 2 sind zur Kühlung der Probe 17 zwei
als Peltierelement ausgebildete Kühlelemente 6a, 6b vorgesehen,
wobei ein internes Peltierelement 6a innerhalb und ein
zweites externes Peltierelement 6b außerhalb des Behälters 1 auf
der Wandung des oberen Behälterbereichs 1' ortsfest
angeordnet sind. Weiter zeigt die 2 schematisch
den Beginn der Probennahme. Hierbei wird Umgebungsluft in die Gasanalyseeinrichtung
zugeführt,
die den Behälter 1 durchströmt. Die
Durchströmung
kann mittels einer Pumpe (nicht dargestellt) realisiert werden,
welche über
ein einen Durchflussmesser umfassenden Regelkreis gesteuert wird.
Die Pumpe befindet sich vorteilhafter Weise hinter der Messeinheit 3,
da so die Messung nicht durch eine möglich Kontaminierung der Pumpe
beeinflusst wird. Vorzugsweise ist in diesem Fall die Pumpe als
Ansaugpumpe ausgebildet. Bei der Durchströmung der Umgebungsluft entsteht durch
Kühlung
im Bereich der Probennahme 2 hydrophiles Kondensat, welches
sich an verschiedenen Bereichen der hydrophilen Schicht 9 des
oberen Probennahmeeinheitelements 2' niederschlägt. Dabei wird
die elektrische Kapazität
des elektrischen Feldes und dessen Veränderung gemessen.
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Ist eine definierte Größe der Probe 17 erreicht,
wie es in 3 dargestellt
ist, hat sich der Spalt 12 zwischen den beiden Probennahmeeinheitelementen 2' und 2'' verringert.
Die Probe 17 ist bei Erreichen einer definierten Größe tropenförmig ausgebildet.
Das stets ein Spalt 12 zwischen zweiter und dritter Elektrode 8, 10 vorhanden
ist, wird durch die hydrophobe Schicht 11 erreicht, welche
einen dauerhaften Kontakt mit dem hydrophilen Lösungsmittel, vorzugsweise Wasser,
verhindert. Zudem ist die Größe beziehungsweise
das Volumen der Probe 17 über den Regelkreis, genauer über beide
Kühlelemente 6a, 6b steuerbar.
Das Volumen der Probe 17 wird für die Dauer der Probenaufbereitung
im Wesentlichen konstant gehalten. Strömt nun ein Partikel durch den Kanal 4 des
Behälters 1,
so bestehen zwei Möglichkeiten,
was mit einem, den Kanal 4 durchströmenden Partikel passieren kann,
dessen Volumen größer ist, als
das Volumen, welches durch den Spalt 12 noch ohne Kontakt
mit der Probe 17 passieren kann. Zum einen kann der Partikel
durch die Probe 17 hindurch gelangen ohne mit ihr zu reagieren,
oder er kann zum anderen von der Probe 17 absorbiert werden.
Die Probe 17 wird solange in der Probennahme gehalten, bis
die Probe 17 eine gewünschte
Konzentration an den zu untersuchenden Stoffen aufweist. Die Konzentration
lässt sich
ebenfalls über
das zwischen der zweiten und der dritten Elektrode 8,10 erzeugte
elektrische Feld, genauer die Kapazität des elektrischen Feldes,
in dem sich die Probe 17 befindet, messen. Sobald die Probenaufbereitung
abgeschlossen ist, wird an die vierte Elektrode 13 und
die fünfte
Elektrode 14 der Messeinheit 3 eine Spannung angelegt, wodurch
ein elektrisches Feld zwischen der vierten Elektrode 13 und
der fünften
Elektrode 14 erzeugt wird.
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Die Probe 17 wird nun gemäß 4 aufgrund ihrer hohen Dielektrizität in das
neu erzeugte elektrische Feld gezogen. Dabei beginnt die Probe 17 den
gesamten Spalt zwischen der vierten Elektrode 13 und der
fünften
Elektrode 14 auszufüllen.
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Sobald die Probe 17 den
gesamten Feld-Bereich zwischen der vierten Elektrode 13 und
der fünften
Elektrode 14 ausgefüllt
hat, wie es in 5 zu
sehen ist, beginnt die Analyse der Probe 17. Die Analyse
erfolgt über
ein optisches Verfahren. In einem ersten optischen Verfahren werden
Lichtstrahlen, die durch ein Prisma aufbereitet wurden, direkt durch
die Sensorschicht 15 und fünfte Elektrode 14 zur
Probe 17 emittiert. Die Lichtstrahlen durchdringen die
Probe 17 und werden von der vierten Elektrode 13 zurück auf die
Sensorschicht 15 reflektiert. Dabei wird die Absorption
des Lichtes gemessen. Bei diesem Verfahren ist das Prisma 16' nicht
erforderlich.
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Das zweite Verfahren erfolgt in einem
Polarisation Anisotrophie Modus. Hierbei ist das Prisma 16' erforderlich,
um einen rechten Winkel zwischen den fremderregten und den ausgesendeten
Strahlen zu erzielen.
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Ein einfacherer Aufbau der Gasanalyseeinrichtung
ist alternativ in 6 dargestellt.
Hierbei ist das als Peltierelement ausgebildete Kühlelement 6 außerhalb
des Behälters 1 auf
der Wandung des oberen Behälterbereichs 1' ortsfest
angeordnet. Die Temperaturverteilung ist schematisch durch die bogenförmigen Ringe
im Bereich des Kühlelements 6 dargestellt.
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- 1
- Behälter
- 1'
- oberer
Behälterbereich
- 1''
- unterer
Behälterbereich
- 2
- Probennahmeeinheit
- 2'
- oberes
Probennahmeeinheitelement
- 2''
- unteres
Probennahmeeinheitelement
- 3
- Messeinheit
- 3'
- oberes
Messeinheitelement
- 3''
- unteres
Messeinheitelement
- 4
- Kanal
- 5
- Kavität
- 6
- Kühlelement
- 6a
- internes
Kühlelement
- 6b
- Externes
Kühlelement
- 7
- Elektrode
- 8
- Elektrode
- 9
- hydrophile
Schicht
- 10
- dritte
Elektrode
- 11
- hydrophobe
Schicht
- 12
- Spalt
- 13
- Elektrode
- 14
- Elektrode
- 15
- Sensorschicht
- 16
- Optik
- 16'
- Prisma
- 17
- Probe