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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Ablegen eines Spinnkabels gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff
des Anspruch 7.
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Ein gattungsgemäßes Verfahren sowie eine gattungsgemäße Vorrichtung
sind beispielsweise aus der
EP
1 013 592 A1 bekannt.
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Beim Schmelzspinnen von einzelnen
oder mehreren Faserbündeln
werden diese in Form eines Spinnkabels zur Zwischenspeicherung in
eine Kanne abgelegt, um das Spinnkabel einer Weiterverarbeitung
zuführen
zu können.
Dabei ist es erforderlich, daß zwischen
der Spinnkabelzuführung
und der Kanne eine Relativbewegung ausgeführt wird, um somit eine gleichmäßige Befüllung der
Kanne zu erhalten. Hierzu sind im Stand der Technik grundsätzlich zwei verschiedene
Varianten bekannt. Bei einer ersten Variante wird die Kanne mittels
einer Changiereinrichtung relativ zur Einlaufposition des Spinnkabels
bewegt. Derartige Verfahren und Vorrichtungen wie beispielsweise
aus der
EP 0 875 477
A2 bekannt, besitzen den Nachteil, daß die zu befüllende Kanne
bewegt werden muß,
was insbesondere zum Ende der Befüllung einen erheblichen Kraftaufwand
und dementsprechend ausgelegte große Antriebe erfordert.
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Bei einer zweiten Variante steht
die Kanne während
des Befüllens
still. Dabei wird das Spinnkabel bei Einlauf in die Kanne durch
zusätzliche
Mittel in Form eines Drehtellers bewegt. Diese Variante ist aus
der
EP 1 013 592 A1 ,
von der die Erfindung ausgeht, bekannt.
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Bei dem bekannten Verfahren und der
bekannten Vorrichtung wird das Spinnkabel mittels eines drehend
angetriebenen Drehtellers rotierend bewegt. Der Drehteller ist exzentrisch
in einer drehbaren Lagerplatte gehalten, die der Drehteller bewegung überlagern
wird. Dem Drehteller ist ein Fördermittel
vorgeordnet, welches das Spinnkabel kontinuierlich zu dem Drehteller
führt.
An dem Drehteller ist ein Führungsrohr
gehalten, in welchem das Spinnkabel geführt ist.
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Das bekannte Verfahren und die bekannte Vorrichtung
besitzt den wesentlichen Nachteil, daß durch die Drehbewegung des
Drehtellers und der Lagerplatte beim Ablegen des Spinnkabels ein
Drall in dem Spinnkabel erzeugt wird, welcher sich besonders bei
dicken Spinnkabeln nachteilig beim späteren Abziehen aus der Kanne
auswirkt. Zudem wird durch zusätzliche
Führungsmittel
die Förderung
des Spinnkabels durch zusätzliche
Umlenkungen in die Kanne behindert, so daß nur geringe Fülldichten
innerhalb der Kanne beim Ablegen des Spinnkabels erreicht werden
können.
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Es ist nun Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart
weiterzubilden, daß bei
einer stillstehenden Kanne das Spinnkabel bei geradem Lauf drallfrei
in die Kanne gefördert
und mit gleichmäßiger Befüllungsdichte
in der Kanne abgelegt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 1 und durch eine Vorrichtung
mit den Merkmalen nach Anspruch 7 gelöst. Weitere vorteilhafte Weiterbildungen
sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der jeweiligen
abhängigen
Ansprüche
gegeben.
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Die Erfindung besitzt den besonderen
Vorteil, daß das
Spinnkabel unmittelbar ohne zusätzliche Führungsmittel
in die Kanne gefördert
und abgelegt wird. Hierzu wird die Bewegung des Spinnkabels zum
Ablegen in die Kanne durch oszillierende Bewegungen des Fördermittels
beim Fördern
ausgeführt. Dadurch
verändert
sich die Förderrichtung
ständig, so
daß die
Einlaufposition des Spinnkabels in die Kanne durch die Förderrichtung
bestimmt ist. Hieraus ergeben sich zwei besondere Vorteile bei der
Ablage des Spinnkabels. Zum einen kann die durch das Fördermittel
in das Spinnkabel eingebrachte Energie ungemindert zur Erzeugung
einer Befüllungsdichte genutzt
werden. Andererseits wird durch die oszillierenden Bewegungen die
Laufeigenschaft des Spinnkabels nicht verändert. Das Spinnkabel wird
zum Ablegen unmittelbar durch das Fördermittel gelenkt, so daß ungewünschte Überlagerungseffekte
in dem Spinnkabel vermieden werden. Das Spinnkabel wird völlig drallfrei
in die Kanne abgelegt.
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Um eine gleichmäßige Befüllung der Kanne zu erhalten,
wird das Spinnkabel bei einer ersten vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung durch zwei überlagert
stattfindende oszillierende Bewegungen des Fördermittels geführt. Dabei
sind die Bewegungsrichtungen der beiden Bewegungen quer zueinander
ausgerichtet, so daß jeder
Bereich in der Kanne gleichmäßig befüllt werden
kann.
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Die Bewegungen können grundsätzlich durch ein oszillierendes
Verschwenken des Fördermittels
und oder durch eine oszillierende Linearbewegung des Fördermittels
ausgeführt
werden. So läßt sich
das Fördermittel
vorteilhaft durch zwei überlagerte
Schwenkbewegungen oder durch zwei überlagerte Linearbewegungen
oder durch eine Schwenkbewegung und eine überlagerte Linearbewegung ausführen.
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Die Bewegungen des Fördermittels
werden gleichzeitig bevorzugt mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
ausgeführt.
So wird zur Ablage des Spinnkabels bevorzugt eine Bewegung des Fördermittels
entsprechend einer Changierung schnell ausgeführt, so daß das Spinnkabel in einer Längsrichtung
hin und her verlegt wird, um die Kanne zu füllen. Die zweite Bewegung wird
dagegen langsam ausgeführt,
um innerhalb der Kanne eine Lage des Spinnkabels neben der anderen
zu erzeugen.
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Um Anpassungen an die Geometrie der
Kanne sowie an der Beschaffenheit und der Größe des Spinnkabels vornehmen
zu können,
wird gemäß einer
besonders vorteilhaften Verfahrensvariante die Geschwindigkeiten
der Bewegung des Fördermittels unabhängig voneinander
geändert
und eingestellt. Dabei besteht auch die Möglichkeit, den während der Bewegung
ausgeführten
Auslenkungsweg zu ändern.
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Zur Durchführung des Verfahrens ist eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
vorgesehen, bei welcher der das Fördermittel tragende bewegliche
Träger
zumindest ein Antrieb zugeordnet hat, so daß das Fördermittel in oszillierenden
Bewegungen quer zur Förderrichtung
beim Fördern
kontinuierlich geführt wird.
Somit wird während
des Förderns
des Spinnkabels die Förderrichtung
ständig
verändert,
so daß das Spinnkabel
eine sich stetig verändernde
Einlaufposition in die Kanne einnimmt. Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
liegt darin, daß das Spinnkabel
ausschließlich
durch das Fördermittel
in die stillstehende Kanne gefördert
und geführt
wird.
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Eine besonders einfache und wirkungsvolle Möglichkeit,
das Spinnkabel über
den gesamten Querschnitt einer Kanne gleichmäßig abzulegen, läßt sich
durch die vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erreichen, bei welcher dem Fördermittel
zwei bewegliche Träger
zugeordnet sind. Dabei werden die beweglichen Träger durch zwei unabhängig voneinander
steuerbare Antrieb zu jeweils einer oszillierenden Bewegung angetrieben, wobei
die Bewegungsrichtungen der Träger
quer zueinander ausgerichtet sind.
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Um die eigentliche Funktion des Fördermittels
im wesentlichen ohne Einschränkung
ausführen zu
können,
wird bei einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante der Träger durch
eine Schwinge gebildet, die das Fördermittel trägt. Der
Schwinge ist ein Antrieb zugeordnet, um beispielsweise eine schnelle
Schwenkbewegung zum Ablegen des Spinnkabels auszuführen.
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Die überlagerte zweite Bewegung
des Fördermittels
läßt sich
dabei dadurch erreichen, daß die Lagerung
der Schwinge an einer zweiten Schwinge angebracht oder an einem
Schlitten gehalten ist. Dabei läßt sich
die zweite Schwinge oder der Schlitten durch einen zugeordneten
Antrieb eine langsame Bewegung zur Führung der ersten Schwinge und
damit zur Führung
des Fördermittels überlagert
ausführen.
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Um nach Befüllung einer Kanne einen möglichst
schnellen Wechsel der Kannen vornehmen zu können, ist ein Halter vorgesehen,
welcher zumindest das Fördermittel
und einen Träger
hält und
welcher zwischen mehreren Ablagepositionen führbar ist. Damit läßt sich
das Fördermittel
nach der Befüllung
schnell zu einer anderen Ablageposition mit einer leeren Kanne führen.
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Zur gleichmäßigen und intensiven Förderung des
Spinnkabels ist das Fördermittel
bevorzugt durch zwei angetriebene Haspelwalzen gebildet. Der Antrieb
der Haspelwalzen erfolgt dabei unabhängig von der durch die Träger eingeleiteten
Positionsveränderungen
der Haspelwalzen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Vorrichtung
sind insbesondere zum Ablegen dicker Spinnkabel mit großen Spinntitern
der Faserbündel
von beispielsweise >12.000 dtex
geeignet, die insbesondere für
die Weiterverarbeitung für
Stapelfasern genutzt wird. Hierzu ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
unmittelbar einer Spinneinrichtung nachgeordnet, welche ein oder mehrere
Faserbündel
aus einer Polymerschmelze spinnt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist unter Hinweis
auf die beigefügten
Zeichnungen anhand einiger Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nachfolgend näher
beschrieben.
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Es stellen dar:
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1 schematisch
ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einer vorgeordneten Spinneinrichtung
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2 schematische
Ansichten des Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäße Vorrichtung nach 1
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3 schematisch
ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
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4 schematisch
ein weiteres Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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In 1 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
schematisch in einer Ansicht mit einer vorgeordneten Spinneinrichtung
dargestellt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist in 1 durch das Bezugszeichen 3 gekennzeichnet
und nachfolgend als Ablegevorrichtung bezeichnet. Der Ablegevorrichtung 3 ist
eine Spinneinrichtung 1 und ein Abzugswerk 2 vorgeordnet.
Die Ablegevorrichtung 3 umfaßt ein Fördermittel 11 und eine
Kanne 4.
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Die Spinneinrichtung 1 weist
eine Spinndüse 6 auf,
die ein Faserbündel 7 extrudiert.
Hierbei kann die Spinndüse 6 mehr
als 80.000 Düsenbohrungen aufweisen.
Unterhalb der Spinndüse
weist die Spinneinrichtung 1 üblicherweise Abkühleinrichtungen
auf die zur Abkühlung
des Faserbündels
einen Kühlluftstrom
erzeugen. Die Kühleinrichtung
ist in diesem Beispiel nicht dargestellt. Ebenso ist die Anzahl
der Spinndüsen
der Spinneinrichtung l beispielhaft. So können zwei, drei, vier, fünf oder
noch mehr Spinndüsen
parallel nebeneinander angeordnet sein, die jeweils ein Faserbündel extrudieren.
Um das Faserbündel 7 zu
dein Spinnkabel 15 zusammenzuführen, können zwischen der Spinneinrichtung 1 und
dem Abzugswerk 2 mehrere Präparationseinrichtungen 8 angeordnet
sein. Dabei wird auf das Faserbündel und
auf das Spinnkabel 15 ein Präparationsmittel aufgetragen.
Bei Verwendung mehrerer Spinndüsen können alle
Faserbündel
durch Präparationseinrichtung
bzw. Präparationswalzen
zu einem Spinnkabel zusammengeführt
werden.
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Das Abzugswerk enthält mehrere
angetriebene Abzugswalzen 9, die von dem Spinnkabel 15 teilumschlungen
werden. Durch die Abzugswalzen 9 wird das Spinnkabel 15 von
der Spinndüse 6 abgezogen
und zur Ablegevorrichtung 3 geführt.
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Die Ablegevorrichtung 3 weist
das Fördermittel 11 auf,
das aus zwei zusammenwirkend angetriebenen Haspelwalzen 13.1 und 13.2 gebildet
ist. Das Fördermittel 11 ist
oberhalb der Kanne 4 in einem Halter 5 geführt.
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Zur Erläuterung der Ablegevorrichtung 3 wird neben
der 1 auch Bezug genommen
auf die 2, die neben der in 1 schematisch dargestellten
Vorderansicht eine Seitenansicht der Ablegevorrichtung 3 ohne
Kanne darstellt. Hierbei ist die Ablegevorrichtung in 2.1 in einer nicht ausgelenkten
Position des Fördermittels 11 und
in 2.2 in einer ausgelenkten
Position des Fördermittels 11 gezeigt.
Die nachfolgende Beschreibung gilt sowohl für 1 und 2 insoweit
kein ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist.
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Das Fördermittel 11 ist
an einer ersten Schwinge 12 gehalten. Die Schwinge 12 ist über eine Schwenkachse 16 an
einer zweiten Schwinge 14 drehbar gelagert. Der ersten
Schwinge 12 ist ein erster Antrieb 17 zugeordnet,
durch welchen die erste Schwinge 12 oszillierend angetrieben
wird, so daß das
Fördermittel 11 eine
in 1 gestrichelt dargestellte
Schwenkbewegung ausführt.
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Die zweite Schwinge 14,
trägt oberhalb
der ersten Schwinge 12 eine Einlaufwalze 10, durch
welche das zugeführte
Spinnkabel 15 umgelenkt und zu dein Fördermittel 11 geführt wird.
Die zweite Schwinge 14 ist schwenkbar an einem Lagerzapfen 18 gehalten,
der an dem Halter 5 angeordnet ist. Der zweiten Schwinge 14 ist
ein zweiter Antrieb 19 zugeordnet, durch welchen die zweite
Schwinge 14 in eine quer zur Schwenkrichtung der ersten
Schwinge 12 ausgerichteten Bewegungsrichtung geführt wird.
Die Antriebe 17 und 19 sind mit einer Steuereinrichtung 20 verbunden.
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Der Halter 5 ist verfahrbar
ausgebildet, um zwischen zwei Ablagepositionen für die Spinngabel 15 zu
wechseln. In 1 ist die
zweite Ablageposition des Spinnkabels 15 gestrichelt dargestellt.
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Bei der in 1 dargestellten Anordnung wird durch
die Spinneinrichtung 1 und das Abzugswerk 2 ein
Spinnkabel 15 zur Ablage in eine Kanne zur Verfügung gestellt.
Dabei wird das Spinnkabel 15 durch das Fördermittel
in Richtung zur bereitgestellten Kanne 4 gefördert. Um
eine gleichmäßige Befüllung der
Kanne 4 zu erhalten, wird über die Steuereinrichtung 20 der
erste Antrieb 17 der ersten Schwinge 12 derart
angesteuert, daß eine
kontinuierlich oszillierende Schwenkbewegung an der ersten Schwinge
eintritt, so daß das
Fördermittel 11 in
einer ersten Bewegungsrichtung hin- und hergeführt wird. Dadurch ändert sich
die Förderrichtung
des Spinnkabels 15, das durch die gestrichelten Pfeile
in 1 gekennzeichnet
ist.
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Zur Ausführung einer quergerichteten
Auslenkbewegung des Fördermittels 11 wird
die erste Schwinge 12 mittels der zweiten Schwinge 14 in
ihrer Position verändert.
In 2.1 und 2.2 ist die Situation dargestellt,
bei welcher die zweite Schwinge 14 durch den zweiten Antrieb 19 verschwenkt
wird. Die Schwenkbewegung der zweiten Schwinge 14 wird dabei
mit einer langsameren Geschwindigkeit oszillierend ausgeführt, um
eine gleichmäßige Befüllung der
Kanne 4 zu erreichen.
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In jeder ausgelenkten Position des
Fördermittels 11 wird
das Spinnkabel 15 kontinuierlich in die Kanne 4 gefördert. Somit
wird jede der Einlaufpositionen innerhalb der Kanne 4 durch
die sich ständig ändernde
Förderrichtung
bestimmt. Das Spinnkabel 15 tritt somit ohne zusätzliche
Umlenkung aus dem Fördermittel 11 direkt
in die Kanne 4 ein. Die Schwenkbewegung der ersten Schwinge l2 und
die Schwenkbewegung der zweiten Schwinge 14 sind über die
Antriebe 17 und 19 und der Steuereinrichtung 20 unabhängig voneinander
einstellbar. Bevorzugt werden die Schwenkbewegungen der Schwingen 12 und 14 mit
unterschiedlichen Geschwindigkeiten ausgeführt. Die Schwenkwinkel, welche
die Schwingen 12 und 14 bei den Bewegungen durchlaufen
sind derart bemessen, daß das
Spinnkabel 15 in jedem Bereich der Kanne 4 abgelegt
werden kann. Je nach Größe der Kanne 4 können die
Schwenkwinkel der Schwingen 12 und 14 eingestellt
werden.
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Sobald bei der in 1 dargestellten Situation die Kanne 4 mit
dein Spinnkabel 15 gefüllt
ist, erfolgt ein Wechsel der Ablegepositionen. Hierzu wird der Halter 5 in
eine zweite benachbarte Ablegeposition geführt und fixiert. Das Spinnkabel
wird dabei mit Hilfseinrichtungen durchtrennt und in die neue leere Kanne 4 ein gelegt.
Die volle Kanne läßt sich
somit auf einfache Art und Weise durch eine neue leere Kanne austauschen.
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In 3 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
schematisch in einer Querschnittsansicht dargestellt. Das Ausführungsbeispiel
in 3 zeigt die Ablegeeinrichtung, bei
welchem das Fördermittel 11 an
dein Halter 5 geführt
ist und die Kanne 4 unterhalb des Fördermittels 11 angeordnet
ist. Die Funktion und der Aufbau der Ablegevorrichtung ist im wesentlichen
identisch zu dein vorhergehenden Ausführungsbeispiel, so daß an dieser
Stelle nur die Unterschiede aufgezeigt werden.
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Das Fördermittel 11 wird
auch hierbei durch zwei Haspelwalzen gebildet, die an der Schwinge 12 schwenkbar
gehalten sind. Die Schwinge 12 ist durch die Schwenkachse 16 an
einem Schlitten 21 gehalten. Der Schlitten 21 ist über eine
Linearführung 22 an
dem Halter 5 geführt.
Dabei ist dem Schlitten 21 ein Linearantrieb 23 zugeordnet,
durch welchen der Schlitten 21 in seiner Position veränderbar
ist. Der Linearantrieb 23 und der Antrieb 17 der
Schwinge 12 sind mit der Steuereinrichtung 20 gekoppelt.
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Zur Führung des Spinnkabels 15 während der
Förderung
durch das Fördermittel 11 wird
das Fördermittel 11 durch
die Schwinge 12 in eine Schwenkrichtung quer zur Zeichnungsebene
und durch den Schlitten 21 und dem Linearantrieb 23 in eine
Bewegungsrichtung in Zeichnungsebene bewegt. Der Schlitten 21 wird
hierzu durch den Linearantrieb 23 oszillierend bewegt,
wobei die Linearbewegung mit einer langsameren Geschwindigkeit ausgeführt wird,
als die Schwenkbewegung der Schwinge 12. Der Hub des Schlitten 21 wird
durch den Linearantrieb 23 bestimmt, wobei eine Hubänderung durch
Steuerung des Linearantriebes 23 ausführbar ist.
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In 4 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
schematisch in mehreren Ansichten dargestellt. Das Ausführungsbeispiel
in 4 zeigt ausschließlich die
Ablageeinrichtung, welche ein Abzugswerk und eine Spinneinrichtung
vorgeordnet ist. Die Spinneinrichtung und das Abzugswerk könnte beispielsweise
wie zuvor in dein Ausführungsbeispiel
nach 1 beschrieben ausgebildet
sein. Die Ablageeinrichtung ist in der 4.1 schematisch in einer Querschnittsansicht und
in 4.2 schematisch in
einer Draufsicht dargestellt. Wegen der Übersichtlichkeit sind die Bauteile
gleicher Funktion mit identischen Bezugszeichen versehen.
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Das Fördermittel 11, das
durch zwei Haspelwalzen 13.1 und 13.2 sowie einen
Walzenhalter 25 gebildet ist, wird von einer Schwinge 12 getragen. Die
Schwinge 12 ist hierzu fest mit dein Walzenhalter 25 verbunden.
Die Schwinge 12 ist an zwei Enden über die Schwenkachsen 16.1 und 16.2,
die sich gegenüberliegen,
an einem Halter 5 gelagert. Die Schwinge 12 und
der Halter 5 sind jeweils als ein rechteckiges Gestellprofil
ausgebildet, wobei das Gestellprofil des Halters 5 die
Schwinge 12 mit Abstand umschließt. Die Schwinge 12 ist über die
Schwenkachsen 16.1 und 16.2 schwenkbar an dein
Halter 5 gehalten. Die Schwenkbewegung der Schwinge 12 wird
dabei durch einen mit der Schwenkachse 16.1 gekoppelten
Antrieb 17 gesteuert.
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Der Halter 5 ist in einer
Linearführung 22 an einer
zweiten Schwinge 14 geführt.
Die zweite Schwinge 14 ist ebenfalls durch ein rechteckiges
Gestellprofil gebildet, an dessen langen Innenseiten die Linearführung 22 für den Halter 5 ausgebildet
ist. An der Schwinge 14 läßt sich somit der Halter 5 zwischen
mehreren Ablageplätzen 24 hin-
und herführen.
Die Schwinge 14 ist an zwei Enden durch die Lagerzapfen 18.1 und 18.2 an
einem Maschinengestell 26 schwenkbar gelagert. Die Schwenkbewegung
der Schwinge 14 wird durch den Antrieb 19, welcher
mit dein Lagerzapfen 18.2 gekoppelt ist, gesteuert.
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Bei dem in 4 gezeigten
Ausführungsbeispiel
der Ablegeeinrichtung ist der Halter 5 in einer linken
Ablegeposition 24 einer Schwinge 14 gehalten.
Während
des Ablegens eines Spinnkabels wird der Halter 5 an der
Schwinge 14 arretiert. Beim Ablegen eines Spinnkabels werden
die Haspelwalzen 13.1 und 13.2 des Fördermittels 11 kontinuierlich
angetrieben, so daß das
Spinnkabel in Richtung einer in dem Ablageplatz 24 gehaltenen
Kanne 4 einläuft.
Zur Füllung
der Kanne 4 wird durch den Antrieb 17 die Schwinge 12 oszillierend
bewegt, so daß das
Fördermittel 11 seine
Förderrichtung
ständig
variiert. Die zweite Bewegung des Fördermittels 11 wird über den Antrieb 19 durch
die Schwinge 14 bewirkt. Hierbei ist die Schwenkbewegung
der Schwinge 14 im Vergleich zur Schwenkbewegung der Schwinge 12 mit langsamerer
Geschwindigkeit ausgeführt.
Sie dient lediglich dazu, um das Spinnkabel gleichmäßig über den
gesamten Querschnitt der Kanne 4 verteilen zu können.
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Als Antriebe 17 und 19 können elektrische, elektromechanische,
pneumatische oder hydraulische Mittel verwendet werden.
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Sobald die Kanne 4 gefüllt ist,
wird die Bewegung der Schwinge 14 gestoppt und der Halter 5 gelöst. Sodann
wird der Halter 5 in den benachbarten Ablageplatz 24 geführt und
erneut arretiert. Nun kann eine neue Kanne mit dem Spinnkabel befällt werden.
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Die gezeigten Ausführungsbeispiele
in den 1 bis 4 sind in ihrem Aufbau beispielhaft. Grundsätzlich sind
alle zur Ausführung
einer Bewegung des Fördermittels
geeigneten Einrichtungen verwendbar, um das Spinnkabel beim Fördern derart
zu führen, daß eine anschließende Kanne
gleichmäßig mit
hoher Befüllungsdichte
gefüllt
wird. Insoweit erstreckt sich die Erfindung auf alle Vorrichtungen,
bei welcher eine stillstehende Kanne eingesetzt wird und bei welcher
das Spinnkabel oder ein ähnliches
strangförmiges
Gut ausschließlich
durch Bewegung des Fördermittels
geführt
wird.
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- 1
- Spinneinrichtung
- 2
- Abzugswerk
- 3
- Ablegevorrichtung
- 4
- Kanne
- 5
- Halter
- G
- Spinndüse
- 7
- Faserbündel
- 8
- Präparationseinrichtung
- 9
- Abzugswalze
- 10
- Einlaufwalze
- 11
- Fördermittel
- 12
- Erste
Schwinge
- 13
- Haspelwalze
- 14
- Zweite
Schwinge
- 15
- Spinnkabel
- 16
- Schwenkachse
- 17
- Erster
Antrieb
- 18
- Lagerzapfen
- 19
- Zweiter
Antrieb
- 20
- Steuereinrichtung
- 21
- Schlitten
- 22
- Linearführung
- 23
- Linearantrieb
- 24
- Ablageplatz
- 25
- Walzenhalter
- 26
- Maschinengestell