DE10232450A1

DE10232450A1 - Hydraulisch angetriebene Schwerlasttransporteinrichtung mit Hydraulikaggregat

Info

Publication number: DE10232450A1
Application number: DE2002132450
Authority: DE
Original assignee: GEORG KRAMP FA; GEORG KRAMP Firma
Current assignee: GEORG KRAMP FA; GEORG KRAMP Firma
Priority date: 2002-07-17
Filing date: 2002-07-17
Publication date: 2004-01-29

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Schwerlasttransporteinrichtung mit Hydraulikaggregat, welche mittels hydraulisch angetriebener Fahr- und Lenkmodule das Bewegen und Manövrieren schwerster Lasten ermöglicht.

Description

Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einer Schwerlasttransporteinrichtung mit Hydraulikaggregat nach der Gattung des Hauptanspruchs. Um sehr schwere Lasten (Maschinen) innerhalb von Werkhallen oder sonstigen Gebäuden zu bewegen, können auf Grund der beengten Platzverhältnisse Hilfsaggregate, wie beispielsweise Gabelstapler oder Lastkraftwagen, nicht oder nur erschwert eingesetzt werden. Zur Bewältigung solcher Transportaufgaben wurden derartige gattungsgemäße Schwerlasttransporteinrichtungen entwickelt, die es erlauben große Lasten auf engem Raum zu manövrieren und zu rangieren.
Eine bekannte Transporteinrichtung der gattungsgemäßen Art ( EP 1086853 A1 ) verfügt über mehrere Laufrollen welche paarweise von einem Hydraulikmotor angetrieben und zu Antriebseinheiten zusammengefasst sind. Die Hydraulikmotoren werden von einem getrennten Hydraulikaggregat versorgt. Das Hydraulikaggregat unterstützt genau zwei Strömungskreisläufe für Hydraulikflüssigkeit einen für die Hydraulikmotoren auf der rechten und einen für diejenigen auf der linke Seite der Schwerlasttransporteinrichtung. Es sind jeweils zwei Antriebseinheiten quer zur Fahrrichtung zu einem Fahrmodul verbunden. Zwei in Längsrichtung pendelnd gelagerte Antriebseinheiten sind mittels miteinander verbundener Querstreben, auf deren zur Last hin gerichteten Oberfläche ein um seine Vertikalachse schwenkbar gelagerte Drehteller befestigt ist, zu einem Lenkmodul verbunden. Die Verwendung eines Drehtellers erlaubt durch entgegengesetzte Laufrichtung der beiden Hydraulikmotoren an den beiden Antriebseinheiten des Lenkmoduls ein Schwenken des Lenkmoduls gegenüber der Längsachse des Gespanns aus Fahr- und Lenkmodul, wodurch die Richtungssteuerung der gesamten modular zusammengesetzten Schwerlasttransporteinrichtung ermöglicht werden soll.
Die Steuerung der Laufrichtung der Hydraulikmotoren erfolgt über die Umkehrung der Strömungsrichtung der Hydraulikflüssigkeit in den beiden Hydraulikkreisläufen, jeweils einem für die Hydraulikmotoren von Lenk- und Fahrmodul auf der rechten und auf der linken Seite der Schwerlasttransporteinrichtung. Eine Richtungsänderung der Schwerlasttransporteinrichtung erfolgt durch Beibehaltung der Strömungsrichtung im Strömungskreislauf auf der einen und durch gleichzeitige Umkehrung der Strömungsrichtung im Strömungskreislauf auf der anderen Seite der Schwerlasttransporteinrichtung. Beim Fahrmodul, welches durch die Gewichtskraft der zu transportierenden Last unter der selben in Längsrichtung nicht schwenkbar angeordnet ist, soll dieses zu einem Blockieren der Antriebseinheiten führen. Das Lenkmodul soll durch die gegenläufige Laufrichtung der beiden Antriebseinheiten um die Vertikalachse des Drehtellers auf der Stelle schwenken. Durch die Notwendigkeit der entgegengesetzten Strömungsrichtung in den beiden Strömungskreisläufen auf der rechten und auf der linken Seite, ist die Schwenkbewegung des Lenkmoduls zu dem nur im Stillstand auszuführen. Die Fachwelt war, speziell bei dieser Anordnung, bislang der festen Überzeugung, dass mit einer solchen Einrichtung beliebig schwere Lasten transportiert werden können. Dieses Vorurteil der Fachwelt wurde durch Versuche des Anmelders widerlegt, bei denen eine solche aus vier Antriebseinheiten, also zwei Modulen bestehende Schwerlasttransporteinrichtung, lediglich bis zu einer Belastungsgrenze von insgesamt 15 Tonnen, also knapp einem Viertel der ursprünglich prognostizierten Belastungsgrenze, voll funktionsfähig blieb, und bei höherer Belastung völliges Funktionsversagen der Lenkung auftrat. Bei hohen Lasten und dem Versuch das Gespann durch Veränderung der Fahrtrichtung des Lenkmoduls gegenüber der Längsachse der Schwerlasttransporteinrichtung zu lenken, sucht die Hydraulikflüssigkeit den Weg des geringsten Wiederstandes und strömt, anstelle über beide Motoren des hoch belasteten Lenkmoduls eine Schwenkbewegung desselben durchzuführen, über den Motor der am geringsten belasteten Antriebseinheit ab, wodurch es zu einem mit hohem Verschleiß verbundenen Durchdrehen der Laufrollen an einer einzelnen Antriebseinheit kommt. Beim bekannten Transporteinrichtung der gattungsgemäßen Art kann zudem nicht entgegen der herrschenden Meinung der Fachwelt, durch eine Steigerung der Anzahl der Fahrmodule, die Belastbarkeit erhöht werden, da zwangsläufig mit einer Zunahme der ungesteuerten Fahrmodule die Manövrierbarkeit bei hohen Lasten gänzlich verschwindet.
Die Erfindung und Ihre Vorteile
Die erfindungsgemäße Schwerlasttransporteinrichtung mit Hydraulikaggregat mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs weist gegenüber dem Stand der Technik, den Vorteil auf, dass das Hydraulikaggregat zur Gewährleistung der Lenkfunktion bei hoher Nutzlast mit hydraulischen Mengenteilern für die regelbare Aufteilung der Durchflussmenge der Hydraulikflüssigkeit durch die Hydraulikkreisläufe auf der rechten und auf der linken Seite der Schwerlasttransporteinrichtung ausgestattet ist, so dass voneinander unabhängige Hydraulikkreisläufe mit regelbaren Durchflussmengen entstehen. Beim bisherigen Stand der Technik, bei dem der Aufbau des Hydraulikaggregats mit nur einem einzigen, ungeregelten Hydraulikkreislauf im Hydraulikaggregat bis zu den Abzweigungen der ausschließlich über Ventile gesteuerten Hydraulikkreisläufe für die rechte und für die linke Seite des Schwerlasttransporteinrichtung erfolgt, kann die Hydraulikflüssigkeit über einen einzigen Motor abströmen und lässt so, insbesondere beim Lenken, ein Blockieren aller anderen Motoren zu.
Durch den Einbau mindestens eines hydraulischen Mengenteilers zwischen die Hydraulikpumpe und die Abzweigungen der über Ventile steuerbaren Hydraulikkreisläufe für die beiden Seiten der Schwerlasttransporteinrichtung, wird eine regelbare Aufteilung der Durchflussmenge vorgegeben, wodurch Wechselwirkung zwischen den Hydraulikkreisläufen der jeweils rechts- bzw. linksseitigen Anschlüsse für die Hydraulikmotoren der Lenk- und Fahrmodule, wie das oben beschriebene Abströmen der gesamten Hydraulikflüssigkeit über nur einen einzigen Motor ausgeschlossen wird. Die erfindungsgemäße Schwerlasttransporteinrichtung erlaubt zudem die Lenkung während der Fahrt, wodurch die Spitzenbelastung der Hydraulikkreisläufe und der Hydraulikmotoren, wie sie beim Lenken im Stillstand auftritt, abgebaut wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, für jeden Hydraulikmotor der erfindungsgemäßen Schwerlasttransporteinrichtung mittels hydraulischer Mengenteiler einen eigenen, unabhängigen Hydraulikkreislauf auszubilden.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, das Hydraulikaggregat mit um die Vertikalachse schwenkbar gelagerten Laufrollen auszustatten und mit der Schwerlasttransporteinrichtung, vorzugsweise dem hinteren Fahrmodul, lösbar zu verbinden.
Eine zusätzliche vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, das Hydraulikaggregat mit einer selbst auf- und abwickelnden Kabeltrommel auszustatten, so dass die Gefahr verringert wird, Stromkabel odgl., welche an die Hydraulikeinheit angeschlossen werden, zu überfahren.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels, den Zeichnungen und den Ansprüchen entnehmbar.
Zeichnung
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
1 eine Schwerlasttransporteinrichtung in der Draufsicht bestehend aus zwei Fahrmodulen und einem Lenkmodul und einem Hydraulikaggregat,
2 den Schaltplan des Hydraulikaggregats in einer einfachen Ausführung mit zweifach Mengenteiler und
3 den Schaltplan des Hydraulikaggregats in einer komfortablen Ausführung mit vierfach Mengenteiler.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
Eine erfindungsgemäße Schwerlasttransporteinrichtung besteht wie in 1 dargestellt aus vier Antriebseinheiten (1), die von Hydraulikmotoren (2) angetrieben werden, und welche paarweise zu Modulen, einem Lenkmodul (3) und einem Fahrmodul, zusammengekoppelt sind und einem Hydraulikaggregat (9).
Zwei Antriebseinheiten (1) sind über Querstreben (4) zu einem Lenkmodul (3) zusammengeschlossen, bei dem ein um die Vertikalachse schwenkbarer Drehteller (6) auf einer die Querstreben (4) verbindenden Platte oder einem die Querstreben (4) verbindenden Profil angeordnet ist, und bei dem Querstreben und Verbindungsplatte bzw. Verbindungsprofil einen starren Rahmen bilden, in den die Antriebseinheiten (1) über längs angeordnete Pendellager (5) zwischen den überstehenden Enden der Querstreben (4) so eingehängt sind, dass die Laufrollen der Antriebseinheit (1) zur Bodendecke hin ausgerichtet sind.
Zwei andere Antriebseinheiten (1) sind über eine Traverse (7), die durch an diesen Antriebseinheiten (1) angebrachte Ösen (8) geführt ist, in Querrichtung im Abstand zueinander verstellbar zu einem Fahrmodul verbunden.
Ein mit um die Vertikalachse schwenkbaren gelagerten Rollen ausgestattetes Hydraulikaggregat (9) ist mit einer Stange (10) an das Fahrmodul angekoppelt und folgt so den Bewegungen der Schwerlasttransporteinrichtung. Sämtliche Hydraulikmotoren (2) der Antriebseinheiten (1) sind über separate Leitungen (11) mit dem Hydraulikaggregat (9) verbunden.
Bei dem in 2 gezeigten Schaltplan sind für das Hydraulikaggregat der erfindungsgemäßen Schwerlasttransporteinrichtung die Normsymbole für Hydraulikschaltpläne verwendet. Mittels hydraulischer Mengenteiler 25 werden die Durchflussmengen in den beiden Hydraulikkreisläufen gesteuert. Es wird jeweils ein Hydraulikkreislauf auf der rechten und auf der linken Seite der mit L (Lenkmodul) und F (Fahrmodul) vereinfacht dargestellten Schwerlasttransporteinrichtung ausgebildet.
Bei dem in 3 gezeigten Schaltplan des Hydraulikaggregats einer weiter verbesserten Schwerlasttransporteinrichtung werden alle Hydraulikmotoren (21, 22, 23 und 24) der mit L (Lenkmodul) und F (Fahrmodul) vereinfacht dargestellten Schwerlasttransporteinrichtung jeweils von eigenen, mittels hydraulischer Mengenteiler 25 voneinander getrennt regelbaren Hydraulikkreisläufen versorgt. Diese Anordnung erlaubt beispielsweise durch Regelung der Durchflussmengenverteilung z.B. von 25% der von der Hydraulikpumpe 26 geförderten Gesamtmenge an Motor 21, 25% an Motor 22, 15% an Motor 23 und 35% an Motor 24 die Lenkung der Schwerlasttransporteinrichtung auch während der Fahrt.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination zueinander erfindungswesentlich sein.

: Fig. 1
1: Antriebseinheit
2: Hydraulikmotor
3: Lenkmodul
4: Querstrebe
5: Pendellagerung
6: Drehteller
7: Traverse
8: Öse
9: Hydraulikaggregat
10: Stange
11: Leitungen
I: Fahrtrichtung
: Fig. 2 und Fig. 3
21: Hydraulikmotor
22: Hydraulikmotor
23: Hydraulikmotor
24: Hydraulikmotor
25: hydraulischer Mengenteiler
26: Hydraulikpumpe
L: Lenkmodul
F: Fahrmodul

Claims

Modular aufgebaute Schwerlasttransporteinrichtung mit Hydraulikaggregat zum Unterschieben unter zu transportierende Lasten – mit Antriebseinheiten (1) zur Abstützung der zu transportierenden Last zu einer festen Bodendecke hin, – mit in Richtung Bodendecke offenen und kastenförmigen Rahmen dieser Antriebseinheiten, an welchen durch Hydraulikmotoren (2) antreibbare Laufrollen gelagert sind, – mit jeweils zwei Antriebseinheiten (1), welche durch Querstreben (4) und Pendellager (5) miteinander zu einem Lenkmodul (3) verbunden sind, wobei die Querstreben (4) längs zur Fahrtrichtung miteinander fest verbunden sind, – mit jeweils zwei Antriebseinheiten (1), welche zu einem Fahrmodul starr verbunden sind, – mit einem zentralen, über Schläuche odgl. mit den Hydraulikmotoren verbindbaren Hydraulikaggregat (9), welches durch Ventile steuerbare Hydraulikkreisläufe zum Antrieb der Hydraulikmotoren (2) aufweist, – mit Anschlüssen am Hydraulikaggregat (9) zum Anschluss der jeweils auf einer Seite der Schwerlasttransporteinrichtung angeordneten Hydraulikmotoren (2) und – mit mindestens einem Fahrmodul, einem Lenkmodul (3) und einem Hydraulikaggregat (9) pro Schwerlasttransporteinrichtung dadurch gekennzeichnet, – dass jeweils zwei Antriebseinheiten (1) über eine Traverse (7) verstellbar im Abstand zu einem Fahrmodul verbindbar sind, – dass auf dem Lenkmodul (3) ein mittels Radial- und Axiallager um eine Vertikalachse schwenkbar abgestützter Drehteller (6) angeordnet ist, – dass die Kraftübertragung zwischen Hydraulikmotoren (2) und Laufrollen über mindestens einstufige Getriebe erfolgt und – dass das Hydraulikaggregat (2) mindestens einen hydraulischen Mengenteiler (25) aufweist zur Erzeugung zweier voneinander unabhängiger Hydraulikkreisläufe zur Versorgung der jeweils auf einer Seite der Schwerlasttransporteinrichtung angeordneten Hydraulikmotoren (22 und 24, 21 und 23).
Hydraulikaggregat für ein Schwerlasttransporteinrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, – dass zur Vermeidung von Wechselwirkungen jeder Hydraulikmotor (21, 22, 23, 24) über einen eigenen, durch hydraulische Mengenteiler (25) voneinander getrennten, Hydraulikkreislauf versorgbar ist.
Hydraulikaggregat für ein Schwerlasttransporteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, – dass zur Abstützung gegenüber einer festen Bodendecke um die Vertikalachse schwenkbar gelagerte Rollen am Hydraulikaggregat (9) angeordnet sind und – dass das Hydraulikaggregat (9) mit der Schwerlasttransporteinrichtung verbindbar ist, so dass es den Fahrbewegungen folgt.
Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, – dass zur Aufnahme des Stromkabels für die Energieversorgung eine selbstauf- und -abwickelnde Kabeltrommel am Hydraulikaggregat angeordnet ist.