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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Offenend-Spinnen mit einem Spinnrotor, der mit einem rotierbaren
Schaft radial in den Keilspalten eines vorderen und eines hinteren
Stützscheibenpaares und
axial in einem unmittelbar hinter dem hinteren Stützscheibenpaar
befindlichen Spurlagergehäuse derart
gelagert ist, dass er zur Bedienungsseite der Vorrichtung hin durch
eine Einführöffnung des
Spurlagergehäuses
aus der Lagerung herausziehbar und wieder in das Spurlagergehäuse einführbar ist.
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Eine Vorrichtung dieser Art ist durch
die
DE 197 34 425
A1 Stand der Technik. Die bekannte Vorrichtung arbeitet
mit einem Spurlagergehäuse,
welches als Fettpatrone mit einer Spurlagerkugel für den Schaft
ausgebildet ist. Zwischen dem hinteren Stützscheibenpaar und der vorderen
Stirnseite des Spurlagergehäuses
ist ein Spalt vorhanden, der sich bisweilen mit Faserflug vollsetzt.
Dabei kann sich um den rotierenden Schaft ein entsprechend geschlossener
Faserring bilden. Wenn der Spinnrotor durch die Einführöffnung des
Spurlagergehäuses
aus seiner Lagerung herausgenommen wird, fällt der Faserring in sich zusammen.
Wird anschließend
der Spinnrotor wieder in seine Lagerung eingeführt, können bei diesem Vorgang Fasern
vom Schaft durch die Einführöffnung hindurch
in das Spurlagergehäuse
geschoben werden. Eine Verschmutzung im Innern des Spurlagergehäuses kann
dann unter Umständen zum
Ausfall der axialen Lagerung führen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu
Grunde, einen Ausfall des Spurlagers durch derartig eingeschobene
Fasern zu verhindern.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass
in den Bereich zwischen dem hinteren Stützscheibenpaar und der Einführöffnung des
Spurlagergehäuses
eine Blasdüse
gerichtet ist, die an eine maschinenfeste Druckluftleitung angeschlossen
ist.
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Bei dieser Ausgestaltung, die pro
Spinnstelle eine Blasdüse
enthält,
gibt es somit eine zentrale Beblasung des kritischen Bereiches,
unabhängig
von einem Wartungsvorgang bei einer etwaigen Betriebsunterbrechung.
Damit wird entweder verhindert, dass sich in dem kritischen Bereich überhaupt
Fasern festsetzen können,
oder, sofern sich Fasern festgesetzt haben, werden diese sicher
entfernt.
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Bei einer Ausführung ist vorgesehen, dass die
einzelnen Blasdüsen
kontinuierlich einen leichten Luftstrom ausstoßen. Wenn dies ständig und
an allen Spinnstellen gleichzeitig geschieht, kann sich ein Faserring
erst gar nicht bilden. Bei entsprechender Auslegung der Druckluftleitung
ergibt sich darüber
hinaus ein ganz spezieller Vorteil, der darin besteht, dass man
das mechanische Spurlager gegebenenfalls optional gegen ein axiales
Luftlager austauschen kann, dem dann über die bereits vorhandene Druckluftleitung
die erforderliche Druckluft zugeführt wird. Umgekehrt lässt sich
ein axiales Luftlager durch ein mechanisches Spurlager ersetzen,
wobei die beim Luftlager ohnehin vorhandene Druckluftleitung dann
für das
Beblasen des kritischen Bereiches zwischen dem hinteren Stützscheibenpaar
und dem Spurlagergehäuse
verwendet werden kann. Bezüglich
der optionalen Verwendung eines mechanischen Spurlagergehäuses und
eines axialen Luftlagers sei auf die bereits zitierte
DE 197 34 425 A1 Bezug
genommen.
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Bei einer anderen Ausführung kann
vorgesehen sein, dass die einzelnen Blasdüsen periodisch über ein
Zeitventil ansteuerbar sind. Diese Ausgestaltung ist dann zweckmäßig, wenn
es sich herausstellt, dass für
das Beblasen des kritischen Bereiches größere Volumina an Blasluft erforderlich
sind. Man kann dann beispielsweise einzelne Sektionen, die jeweils
eine bestimmte Anzahl von Blasdüsen
enthalten, an die maschinenfeste Druckluftleitung anschließen und
dabei die einzelnen Sektionen periodisch jeweils über ein
Zeitventil zu unterschiedlichen Zeiten steuern. Beispielsweise kann
vorgesehen sein, dass alle vier Stunden eine Beblasung des kritischen
Bereiches zwischen dem hinteren Stützscheibenpaar und dem Spurlagergehäuse stattfindet.
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Weitere Vorteile und Merkmale der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger
Ausführungsbeispiele.
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Es zeigen:
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1 eine
teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 eine
Ansicht in Richtung des Pfeiles II der 1,
wobei aus Gründen
der Übersichtlichkeit einige
Bauteile, insbesondere die Andrückrolle,
weggelassen wurden,
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3 in
schematischer Darstellung eine Variante, bei welcher die Blasdüsen jeweils
einer Maschinensektion periodisch über ein Zeitventil ansteuerbar
sind.
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Die in den 1 und 2 teilweise
dargestellte Vorrichtung zum Offenend-Spinnen enthält einen
rotierbaren Spinnrotor 1, der in bekannter Weise aus einem
Rotorteller 2 und einem damit drehfest verbundenen Schaft 3 besteht.
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Der Schaft 3 ist radial
in den Keilspalten 4 eines vorderen Stützscheibenpaares 5 und
eines hinteren Stützscheibenpaares 6 gelagert.
Der Schaft 3 liegt dabei auf den insgesamt vier Stützscheiben 7 auf
und treibt diese an. Die Achsen 8 der Stützscheiben 7 sind
jeweils in einem Lagergehäuse 9 gelagert, welches
seinerseits an einer Halterung 10 des betreffenden Spinnaggregates
befestigt ist.
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Für
die axiale Lagerung des Spinnrotors 1 ist ein Spurlagergehäuse 11 vorgesehen,
welches sich unmittelbar hinter dem hinteren Stützscheibenpaar 6 befindet
und in welches das Ende des Schaftes 3 hineinragt. Im Inneren
des Spurlagergehäuses 11 befindet
sich eine Spurlagerkugel 12, die ihrerseits durch ein einstellbares
Widerlager 13 abgestützt
ist. Das Spurlagergehäuse 11 ist
im vorliegenden Falle eine Fettpatrone, die auch die Spurlagerkugel 12 umschließt und die
die Abstützfläche zwischen
dem Schaft 3 und der Spurlagerkugel 12 mit Schmierfett versorgt.
Das Spurlagergehäuse 11 enthält eine
Einführöffnung 14 für den Schaft 3.
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Angetrieben ist der Schaft 3 durch
einen Tangentialriemen 15, der in Laufrichtung A durch
die Spinnmaschine hindurchläuft
und dabei sämtliche Spinnrotoren 1 einer
Maschinenseite antreibt. Der Tangentialriemen 15 ist im
Bereich jedes Spinnrotors 1 mit einer Andrückrolle 16 belastet,
die frei drehbar an einem nicht dargestellten Schwenkarm angeordnet
und mittels einer ebenfalls nicht dargestellten Belastungsfeder
gegen den Tangentialriemen 15 angedrückt ist.
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Die Stützscheibenpaare 5 und 6 sind
in bekannter Weise leicht windschief zueinander angeordnet, so dass
in Verbindung mit der Laufrichtung A des Tangentialriemens 15 ein
Axialschub auf den Schaft 3 gegen die Spurlagerkugel 12 erreicht
wird. Dadurch behält
der Spinnrotor 1 in axialer Richtung seine Betriebsposition
bei. Der Spinnvorgang selbst ist dem Fachmann bekannt und braucht
deshalb nicht erläutert
zu werden.
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Zu Wartungszwecken ist der Spinnrotor 1 bei Bedarf
durch die Einführöffnung 14 des
Spurlagergehäuses 11 zur
Bedienungsseite 17 des Spinnaggregates hin aus seiner Lagerung herausziehbar.
Es kann in umgekehrter Bewegungsrichtung dann wieder in das Spurlagergehäuse 11 eingeführt werden.
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Wie aus 1 ersichtlich,
ist zwischen dem hinteren Stützscheibenpaar 6 und
dem Spurlagergehäuse 11 ein
spaltartiger Bereich 18 vorhanden, der sich häufig mit
Faserflug vollsetzt. Dabei bildet sich um den rotierenden Schaft 3 des
Spinnrotors 1 mitunter ein geschlossener Faserring. Wenn
zu Wartungszwecken der Spinnrotor 1 aus seiner Lagerung
zur Bedienungsseite 17 hin herausgenommen wird, fällt der
Faserring in sich zusammen. Wird anschließend der Spinnrotor 1 wieder
in seine Lagerung eingeführt, können bei
diesem Vorgang Fasern vom Schaft 3 durch die Einführöffnung 14 des
Spurlagergehäuses 11 in
die Lagerung geschoben werden. Dadurch verschmutzt das Innere des
Spurlagergehäuses 11 bzw. das
Innere der Fettpatrone, so dass das Spurlager insgesamt unter Umständen ausfallen
kann.
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Zur Abhilfe ist nun vorgesehen, den
kritischen Bereich 18 kontinuierlich oder periodisch zu beblasen
und damit vom schädlichen
Faserring zu befreien. Zu diesem Zwecke ist in den Bereich 18 zwischen
dem hinteren Stützscheibenpaar 6 und
der Einführöffnung 14 des
Spurlagergehäuses 11 bei
jedem Spinnaggregat eine Blasdüse 19 gerichtet,
die an eine maschinenfeste Druckluftleitung 20 angeschlossen
ist. Diese Druckluftleitung 20 verläuft in Maschinenlängsrichtung
und gewährleistet
eine zentrale Beblasung, auch während
eines Spinnvorganges und unabhängig
von einer etwaigen Betriebsunterbrechung anlässlich eines Wartungsvorganges.
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Für
die Reinigung des kritischen Bereiches 18 gibt es unterschiedliche
Möglichkeiten:
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Bei einer Ausführung ist vorgesehen, dass die
einzelnen Blasdüsen 19 kontinuierlich
einen leichten Luftstrom ausstoßen,
der so bemessen ist, dass er zwar das Aufkommen eines Faserringes
verhindert, jedoch den Spinnvorgang keinesfalls beeinträchtigt.
Bei einer anderen Variante ist hingegen vorgesehen, dass das Beblasen
des kritischen Bereiches 18 nur periodisch erfolgt, wobei
dann größere Volumina
eines Luftstromes möglich
sind. Eine solche Ausgestaltung wird nachfolgend anhand der schematischen 3 beschrieben.
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Auch bei der Ausführung nach 3 ist jedem einzelnen Schaft 3 im
kritischen Bereich 18 wieder eine Blasdüse 19 zugeordnet,
wobei jedoch jeweils eine Anzahl benachbarter Blasdüsen 19 zu
einer Sektion 21, 22, 23 zusammengefasst
ist. Man erkennt in 3,
dass von der maschinenfesten Druckluftleitung 20 einzelne
Abzweigungen 25 abgehen, die jeweils über ein Zeitventil 24 mit
einer verkürzten Sektionsleitung 26 verbunden
sind. Die einzelnen Sektionsleitungen 26 werden, über eine
strichpunktiert dargestellte Steuerleitung 27 und die Zeitventile 24 gesteuert,
zu unterschiedlichen Zeiten periodisch mit Druckluft beaufschlagt.
Auf diese Weise lassen sich die einzelnen Sektionen, von denen in 3 insgesamt drei Sektionen 21, 22, 23 schematisch
dargestellt sind, zu unterschiedlichen Zeiten ansteuern. Dies kann
beispielsweise in einem Turnus von mehreren Stunden geschehen.