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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Signalauswertung, vorzugsweise an Verbrennungsmotoren,
wobei Signalverläufe
mit einer hohen Taktrate erfasst und einer hochauflösenden Winkelbasis
zugeordnet werden.
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Die Auswertung von Messsignalen an
Verbrennungsmotoren erfordert zusätzlich zu einer genauen Messung
der Parameter die exakte Zuordnung der aufgenommenen Messwerte zu
einer möglichst
hochauflösenden
Winkelbasis. Eine schnelle und genaue Messung von Parametern ist
mittels hochauflösender
Messsysteme und schneller A/D-Wandler möglich. Schwierigkeiten bereitet
die exakte Zuordnung der Messwerte zu einer Winkelbasis. Dies trifft
auf alle sich in Abhängigkeit
von der Stellung von Kurbel- oder Nockenwelle ändernden Signale an Verbrennungsmotoren
zu. Für
die Steuerung, Entwicklung und Applikation von Verbrennungsmotoren
ist die exakte Zuordnung der Messwerte von Parametern wie Brennraumdruck,
Saugrohrdruck, Ionenstromverläufe,
Abgasgegendruck usw. zu einer Winkelbasis eminent wichtig.
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Eine genaue Winkelauflösung ist
nach dem Stand der Technik mit verschiedenen Maßnahmen erreichbar. Eine Variante
ist es, einen hochauflösenden
Winkelmarkengeber zu verwenden, d. h. einen Winkelmarkengeber mit
geringen Fertigungstoleranzen und einer entsprechend hohen Anzahl
an umfangsverteilten Winkelmarken. Solche Geberräder sind kostspielig, aufwendig
zu fertigen und bedürfen einer
hochgenauen Montage. Eine weitere Variante ist der Einsatz von derzeit
an Motoren vorhandenen Winkelmarkengebern, die eine geringere Anzahl
an Winkelmarken aufweisen, wobei eine nachfolgende Extrapolation
zwischen den Winkelmarken stattfindet. Diese kostengünstigeren
Geberräder
liefern die Winkelbasis für
die Steuerung von Zündung
und Einspritzung. Diese Winkelmarkengeber weisen jedoch nur eine
geringe Winkelauflösung
auf. Der Einsatz von derartigen Geberrädern und die Auswertung der erzeugten
Signale als Synchronisationsimpuls mit nachfolgender Extrapolation
der Winkelwerte zur Messung weiterer Zwischenwerte zwischen Winkelmarken
ist aufgrund der ungleichförmigen
Drehbewegung der Kurbel- oder Nockenwelle mit hohen Ungenauigkeiten
behaftet. Eine genaue Zuordnung der Messwerte zwischen den Winkelmarken
kann damit nicht erfolgen. Heutige Einspritz- und Zündungssteuerverfahren,
insbesondere für
direkteinspritzenden Verbrennungsmotoren, benötigen jedoch hochaufgelöste, winkelgenaue
Messwerte. Weiterhin ist es notwendig für die Applikation und die Entwicklung
von Motoren Werte der zu messenden Parameter in Bezug auf die Winkelbasis
des Motors hochaufgelöst
zu ermitteln. Eine Verbesserung der Extrapolation zwischen den Winkelmarken
durch Vorhersage der Drehungleichförmigkeit mittels eines Vorhersagemodells ist
aufwendig und trotz komplizierter Vorhersagealgorithmen fehlerbehaftet.
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Im Stand der Technik sind Verfahren
und Vorrichtungen beschrieben, die Teilungsfehler von Geberrädern korrigieren
und die Auflösung
einfacher Winkelmarkengeber mittels einfacher Extrapolationsalgorithmen
verbessern.
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Vorbekannt ist aus der
DE 40 04 110 C2 ein Verfahren
und eine Einrichtung zur Steuerung einer magnetventilgesteuerten
Kraftstoffpumpe. Auf der Basis der Signale, die von zwei mit Sensoren
abgetasteten Geberrädern
erzeugt werden, wird durch einen Berechnungsalgorithmus ein Ansteuersignal
für ein
Magnetventil einer Einspritzpumpe erzeugt. Ein auf der Kurbelwelle
angeordnetes Geberrad, mit einer geringen Anzahl an Segmentmarkierungen,
liefert ein Synchronisationssignal, während ein zweites, feiner geteiltes
Geberrad an der Nockenwelle der Einspitzpumpe angeordnet ist und
ein Abtastsignal der Winkelmarken dieses Geberrades liefert. Ein Zeitwert
oder Winkelwert für
den jeweiligen Einspritzimpuls wird in einem Steuergerät berechnet.
Für die Messung
des jeweiligen Winkelwertes werden ausgehend von einem Synchronisierimpuls
des Kurbelwellengeberrades die Winkelmarken des Geberrades der Nockenwelle
gezählt,
die zu dem vorgegebenen Winkelwert gehören. Auf diese Weise ist die
Genauigkeit der Winkeleinstellung von der Teilung des Geberrades
abhängig.
Um Winkelzwischenwerte bestimmen zu können, werden auf der Basis
der aktuell berechneten Drehzahl Winkelwerte zwischen den Segmentmarkierungen
interpoliert. Dazu wird das zugehörige Segment, das vor dem jeweiligen
Sollwinkelwert liegt, detektiert und nach dem Erkennen des zu diesem
Segment gehörenden
Impulses wird eine weitere aus der aktuellen Drehzahl berechneten Restzeit
abgewartet, bevor der Steuerimpuls für das Magnetventil ausgelöst wird.
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Weiterhin vorbekannt sind Verfahren
zur Korrektur von mechanischen Fehlern von Geberrädern. Diese
Teilungsfehler wirken sich für
eine aktuelle und hochgenaue Berechnung der Drehzahl ungünstig aus,
da aufgrund verschiedener Abstände
der Segmente schwankende Drehzahlen erkannt werden, die z. B. durch
geeignete Filterung korrigiert werden müssen. Beispielsweise zeigt
die
DE 100 17 107
A1 ein Verfahren zur Korrektur von Winkel- oder Drehzahlwerten.
Diese werden aus Impulsen berechnet, die durch Abtastung eines Geberrades
mittels eines Sensor gewonnen werden. Der Teilungsfehler der Segmente
wird durch die Ermittelung einer normierten Segmentzeit bei der
Berechnung der Drehzahl bzw. Winkelwerte berücksichtigt.
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Weiterhin vorbekannt ist aus der
DE 198 60 378 A1 eine
Einrichtung zur Signalauswertung, bei der eine hochauflösende Winkelbestimmung
dadurch erreicht wird, dass die Impulse einer systemeigenen Impulsfolge,
die eine höhere
Frequenz aufweist als die von einem Geberrad erzeugte Impulsfolge,
zwischen den Impulsen des Geberrades gezählt werden. Die Frequenz der
Impulsfolge wird dabei gemäß der Drehzahl
des Geberrades angepasst.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, Messwerte aus Signalverläufen
bereitzustellen, die einer hochaufgelösten Winkelbasis zugeordnet
werden können,
wobei Winkelmarkengeber geringer Auflösung eingesetzt werden.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft erfolgt die Bereitstellung
von Messwerten des Signalverlaufes zeitsynchron mit hoher Auflösung, wobei
diese Messwerte in einer Speichereinheit, vorzugsweise einem Ringspeicher,
derart abgelegt werden, dass eine Zeitzuordnung reproduzierbar ist.
Die Zeitpunkte des Auftretens von Winkelmarken werden gleichfalls
in eine Speichereinheit geschrieben, wobei aus den Zeitpunkten der
Winkelmarken rückwärts zwischen den
Impulsen liegende Winkelzwischenschritte berechnet werden. Aus dem
gemessenen Signalverlauf werden zwischen den Abtastzeitpunkten liegende Messwerte
interpoliert und den berechneten Winkelschritten zugeordnet. Damit
kann an jeder beliebigen Stelle des Signalverlaufes mit nahezu beliebig
hoher Winkelauflösung
ein Wert des Signalverlaufes berechnet werden. Die Zuordnung zur
Winkelbasis geschieht jeweils für
einen oder mehrere vergangene Segmentzeiten, so dass eine genaue
Zuordnung aufgrund der bekannten Drehgeschwindigkeit zwischen den
Segmenten erfolgen kann.
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Eine Synchronisierung zwischen der
Abtastfolge, mit der das Messsignal ermittelt wird und den Winkelmarkierungen
ist nicht erforderlich. Die Messwerte des Signalverlaufs und die
Zeiten des Auftretens der Winkelmarken werden unabhängig voneinander
aufgenommen und einer gemeinsamen Zeitbasis zugeordnet.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft wird damit die winkelbezogene
Auflösung
der Messwerte nicht durch die Teilung des Geberrades und auch nicht durch
die Abtastrate des A/D-Wandlers begrenzt. Es können Zwischenwerte des Messsignals
an beliebigen Stellen mit hoher Genauigkeit bestimmt werden.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft kann die Abtastrate
des A/D Wandlers gesteuert werden, wobei diese Steuerung beispielsweise
gemäß der Drehzahl der
Brennkraftmaschine stattfindet, indem bei hohen Drehzahlen eine
hohe Rate an Abtastwerten des Messsignals bereitgestellt wird, um
eine genaue Ermittlung der Messwerte zu gewährleisten. Es ist damit weiterhin möglich, beispielsweise
bestimmte Winkelbereiche mit einer hohen und andere mit niedriger Abtastrate
abzutasten, um so die Summenabtastrate niedrig zu halten.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung
der Erfindung besteht darin, die Anzahl der zur Interpolation benutzten
Mess- und Winkelwerte variabel und frei wählbar zu gestalten. Es ist
damit möglich,
z. B. in Abhängigkeit
von der Betriebsart des Motors (beispielsweise Schubbetrieb), oder
betriebspunktabhängig
von Drehzahl und Last, die Anzahl der Messwerte, die zur Interpolation
genutzt werden, zu verändern.
Beispielhaft für
eine Betriebsart, in der die Einspritzmenge direkt aus dem Signal
des Druckverlaufs in der Kompressionsphase ermittelt wird, ist die
Bereitstellung des Ergebnisses so früh wie möglich notwendig. Die Anzahl
der Messwerte, über
die eine Interpolation erfolgt, muss hier gering sein, wobei unter Umständen nur über zwei
aufeinanderfolgende Messwerte interpoliert wird. In einer anderen
Betriebsart des Motors, z. B. bei Schubbetrieb, erfolgt die Adaption
des oberen Totpunktes des Verbrennungsmotors in Bezug zum Winkelsystem.
Bei einer solchen Betriebsart ist es erforderlich, eine möglichst hohe
Genauigkeit der Interpolation zu erzielen. Es ist in dieser Betriebsart
nicht problematisch, wenn die Ergebnisse erst nach einer weiteren
halben Umdrehung der Kurbelwelle zur Verfügung stehen. Dementsprechend
kann eine größere Anzahl
von Winkelwerten in die Berechnung einbezogen werden. Die Genauigkeit
der Interpolation wird entsprechend der Betriebsart angepasst.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung
des Verfahrens wird zur exakten Ermittlung der Winkelwerte, der
vorher ermittelte Geberradfehler mit einbezogen.
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Anhand einer Zeichnung werden nachfolgend
eine Anwendung und ein Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Verfahrens
und der Vorrichtung erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine
Prinzipdarstellung der Vorrichtung für eine Anwendung des Verfahrens
zur Signalauswertung an einem Verbrennungsmotor,
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2 ein
Diagramm der verschiedenen Messsignale und berechneten Größen in ihrer
periodischen Zeitabfolge,
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3 einen
schematischen Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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4 eine
schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Signalauswertung.
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1 zeigt
in einer Prinzipdarstellung einen möglichen Anwendungsfall der
Vorrichtung und des Verfahrens zur Signalauswertung an einem Verbrennungsmotor:
Dargestellt ist ein Verbrennungsmotor mit 4 Zylindern Z1 – Z4, der
ein Kurbelgehäuse
KG aufweist, in dem eine Kurbelwelle KW gelagert ist. An dieser
ist ein Geberrad KGR angeflanscht, dem gegenüber beabstandet ein Sensor
S1 angeordnet ist. Der Sensor S1 ist im Kurbelgehäuse KG befestigt und
detektiert die auf dem Geberrad KGR vorhandenen Winkelmarken. Das
Signal des Sensors S1 liegt einem Steuergerät SG an, das aus den vom Sensor 1
detektierten Winkelmarken (W1 – Wx)
die Winkellage der Kurbelwelle ermittelt. Das Kurbelwellengeberrad
ist hierbei beispielhaft dargestellt. Es kann sich auch um ein Geberrad
an einer Nockenwelle handeln, wobei deren Winkellage dann für die Ermittlung des
Winkelbezuges herangezogen wird.
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Die Zylinder Z1 – Z4 sind nach oben von einem
Zylinderkopf ZK abgeschlossen, wobei zwischen Zylinder und Zylinderkopf
ZK eine Zylinderkopfdichtung ZKD angeordnet ist. In der Zylinderkopfdichtung
ZKD des Brennraums ist ein Brennraumdrucksensor S2 angeordnet, der
den im Brennraum herrschenden Druck aufnimmt. Das Messsignal des
Sensors S2 liegt einem Steuergerät
SG an, in welchem das erfindungsgemäße Verfahren abläuft. Anstelle
des Brennraumdrucksensors S2 können auch
andere Sensoren, z. B. Sensoren für den Saugrohrdruck, Ionenstrom,
Abgasgegendruck usw., die einen Motorparameter bestimmen, benutzt
werden.
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2 zeigt
in einem Diagramm die verschiedenen Messsignale und berechneten
Größen in ihrer periodischen
Zeitabfolge. Soweit Bezugszeichen des Ausführungsbeispiels verwendet werden,
wird hierbei auf die 1 verwiesen.
Anhand des Diagramms soll nachfolgend das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert werden.
In dem Diagramm ist ein Messsignal MS, über einer Zeitachse t aufgetragen. Das
Messsignal MS kann ein Strom-, Spannungs- oder Drucksignal sein, das eine physikalische
am Verbrennungsmotor zu messende Größe verkörpert. Beispielsweise kann
das Messsignal MS der Brennraumdruck sein, der wie im Ausführungsbeispiel
(siehe 1) von einem
Brennraumdrucksensor aufgenommen wird. Die durchgezogenen Linien,
die beidseitig durch ausgefüllte
Kreise abgeschlossen sind, zeigen auf dem Messsignal MS liegende
Abtastwerte MW1 – MWx
und auf der Zeitachse t liegende Abtastzeitpunkte t(MW1) – t(MWx)
eines A/D Wandlers. Das Messsignal MS wird durch den A/D-Wandler,
der zeitsynchron Abtastwerte MW1 – MWx aufnimmt, abgetastet
und digital gewandelt. Nach der Abtastung liegt eine Folge von digitalen
Messwerten MW1 – MWx
vor, die nachfolgend abgespeichert wird. Die durchgezogene Linie,
welche die Messwerte MW1 – MWx
verbindet stellt dabei eine Interpolation des Messsignals MS zwischen
den aufgenommenen Werten MW1 – MWx
dar. Die Art der Interpolation ist für die Erfindung nicht entscheidend.
Es kann sich um eine lineare Interpolation, eine Interpolation mit einem
Polynom zweiter oder höherer
Ordnung oder beispielsweise um eine Spline-Interpolation handeln. Für das Steuergerät sind nur
digitale Mess-/Rechenwerte verarbeitbar, wobei der Aufwand mit hohen
Abtastraten und genauer Digitalisierung steigt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung
ermittelt zeitlich unabhängig
von den Signalen des Winkelmarkengebers bzw. den Abtastzeitpunkten
des A/D Wandlers frei bestimmbare Zwischenwerte des Messsignals
MS.
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Es werden unabhängig von den Abtastzeitpunkten
des A/D Wandlers t(MW1) – t(MWx)
und unabhängig
vom zeitlichen Auftreten der Geberradimpulse t(G1) – t(Gx)
Zwischenwerte des Messsignals Px an beliebigen Stellen der Winkellage
der Kurbelwelle t(Wx) ermittelt. Die strichliniert dargestellten, mit
großen
Quadraten beidseitig abgeschlossenen Linien verkörpern die vom Sensor S1 aufgenommenen
und vom Geberrad KWG erzeugten Impulse G1 – Gx. Die Impulse G1 – Gx stehen
jeweils für
eine bestimmte Winkelstellung der Kurbelwelle KW.
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Es ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
und der Vorrichtung möglich,
zu einer beliebigen Winkellage der Kurbelwelle einen hochgenauen Messwert
des Messsignals zu ermitteln, ohne einen aufwendigen hochgenauen
Winkelmarkengeber zu verwenden. Aus den Impulsen des Geberrades
G1 – Gx,
das z. B. bei typischen serieneingesetzten Geberrädern 60 – 2 Segmente
aufweist und eine entsprechende Anzahl an Impulsen pro Kurbelwellenumdrehung
erzeugt, werden durch die bekannte Zuordnung der Impulse G1 – Gx zur
Winkelstellung, auf Basis der Zeitpunkten der Impulse t(G1) bis
t(Gx) und der berechenbaren Drehgeschwindigkeit zwischen den Impulsen – Abstand
der Markierungen des Geberrades und Zeit für deren Durchlauf T = t(Gx) – t(Gx-1) – die Zeitpunkte
t(W1) bis t(Wx) für
eine hochauflösende
Winkelbasis berechnet. Diese berechneten Winkelschritte t(W1) bis
t(Wx) sind im Diagramm mit punktierten und an den Enden mit kleinen
Quadraten abgeschlossenen Linien dargestellt.
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So kann z. B. ein Algorithmus zur
Berechnung von Steuergrößen der
Brennkraftmaschine damit auf beliebig feine Winkelwerte Wx zurückgreifen, wobei
das zu diesem Winkelwert gehörige
und von dem Steueralgorithmus benötigte Messsignal MWx, im Diagramm
durch ein Quadrat auf der die Abtastwerte verbindenden Linie dargestellt
ist. Dieser Wert kann auf einem Abtastwert des A/D Wandlers liegen, wie
im Diagramm zum Zeitpunkt t(W1) dargestellt. Der ermittelte Wert
des Messsignals P1 am gewünschten
Winkelwert W1 ist dann gleich dem Abtastwert des AD-Wandlers MW1.
Der gewünschte
Signalwert kann jedoch auch zwischen den Abtastwerten des A/D Wandlers
MW1 – MWx
liegen. Dieser Wert, z. B. P3, muss dann ermittelt werden. Dies
geschieht, hier beispielhaft für
den Punkt P3 erläutert, indem
eine Interpolation zwischen den Abtastwerten MW2 und MW3 erfolgt
und zu dem gewünschten Zeitpunkt
t(W3) bzw. Winkelwert W3 aus der Interpolation der Folge der Abtastzeitpunkte
MW1 – MWx das
zugehörige
Signal P3 berechnet wird.
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Durch Zuordnung der zwischen den
Messwerten MW1 – MWx
interpolierten Werte P1 – Px
zu den berechneten Zeitwerten der Winkel t(W1) – t(Wx) über die gemeinsame Zeitbasis
t kann eine nahezu beliebig hohe Auflösung des Messsignals MS und
die Zuordnung zu der jeweils durch die Berechnung verfeinerten Winkelbasis
W1 – Wx
erfolgen.
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3 zeigt
in einem schematischen Ablaufplan ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In einem ersten Verfahrensschritt VS1 werden diskrete Messwerte
MW eines Messsignals MS aufgenommen. Parallel dazu, aber unabhängig von
der Aufnahme der Messwerte MW des Messsignals MS, werden die Signale
eines Geberrades G1 – Gx,
welches die Winkellage einer Welle kennzeichnet, aufgenommen. In
einem zweiten Verfahrensschritt VS2 werden beide Messsignale mit
einer Zeitzuordnung G1 – Gx
mit t(G1) – t(Gx)
und MW1 – MWx
mit t(MW1) – t(MWx))
abgespeichert. Die Zeitzuordnung ermöglicht, reproduzierbar festzustellen,
zu welchem Zeitpunkt t(MWx) das Messsignal MWx, bzw. zu welchem
Zeitpunkt t(Gx) der jeweilige Impuls des Geberrades Gx detektiert
wurde. Für die
Bestimmung des Zeitpunktes von Messsignal t(MW) und Winkelsignal
t(Gx) wird dabei die gleiche Zeitbasis t verwendet. In einem dritten
Verfahrensschritt VS3 wird der gesuchte Winkelwert Wx, zu dem die
Zuordnung eines Wertes des Messsignals Px erfolgen soll, ermittelt.
Auf diese Weise kann die winkelbezogene Auflösung des Messsignals MS vorgegeben
werden. Die Winkelwerte W1 – Wx
zwischen den Segmenten werden durch die bekannte Zuordnung der Einzelsegmente
G1 – Gx
zur Stellung der Kurbelwelle und der durch die Abfolge der Impulse berechneten
Drehgeschwindigkeit der Kurbelwelle zwischen den Segmenten ermittelt.
In einem vierten Verfahrensschritt VS4 wird der Zeitwert t(Wx) berechnet,
der dem gesuchten Winkelwert Wx zugehörig ist. Hierbei werden aus
den gespeicherten Geberradimpulsen G1 – Gx und den jeweils dazu gehörigen Zeitwerten
t(G1) – t(Gx),
die Zeitwerte t(W1) – t(Wx)errechnet,
die dem jeweils gesuchten Winkelwerten W1 – Wx entsprechen. Es ist damit
möglich
winkelbezogene Zeitwerte t(W1) – t(Wx)
zu bestimmen, die zwischen den Impulsen des Geberrades G1 – Gx liegen,
wodurch virtuell eine höherer
Winkelauflösung des
Messsignals MS erzielt wird, die nahezu vorgebbar ist. In einem
fünften
Verfahrensschritt VS5 wird gemäß dem gewünschten
Zeitwert (beispielhaft t(W1)) aus der Folge der Werte des Messsignals MW1 – MWx, der
zu diesem Zeitschritt t(W1) zugehörige Messwert MW1 = P1 ausgewählt, wobei,
wenn zu dem jeweiligen Zeitwert kein Wert des Messsignals aufgenommen
wurde, z. B. am Punkt P3 durch Interpolation zwischen den Messwerten
MW2 und MW3 ein Zwischenwert des Messsignals MS an dieser Stelle
P3 berechnet wird. In einem weiteren Verfahrensschritt VS6 erfolgt
die Speicherung bzw. Ausgabe des ermittelten Signalwertes Px.
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4 zeigt
in einer Prinzipdarstellung die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Signalauswertung. Ein
Sensor S1, zur Messung eines Motorparameters, z. B. dem Brennraumdruck,
ist einem A/D Wandler A/DW angeschlossen. Dieser tastet mit einer
vorgebbaren Taktrate das Messsignal ab. Am Ausgang des A/D Wandlers
werden digitale Messwerte MW1 – MWx
des Messsignals MS bereitgestellt. Die Messwerte MW1 – MWx werden
nachfolgend in einer Speichereinheit RS1, vorzugsweise einem Ringspeicher,
abgelegt, wobei zusätzlich
zu jedem Messwert MWx je eine Zeitzuordnung t(MWx) abgespeichert wird,
die das Auftreten des Messwertes in Bezug auf eine Zeitbasis ZB
kennzeichnet.
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Ein Sensor S2, beispielsweise der
die Impulse eines Kurbelwellengeberrades aufnehmende Sensor, ist
einer Auswerteeinheit AW angeschlossen. Der Auswerteeinheit AW liegt
dabei das Signal der Zeitbasis ZB an. Die Signale des Geberrades
G1 – Gx
die in einer nachfolgenden Speichereinheit RS2, vorzugsweise einem
Ringspeicher abgelegt werden, werden dabei mit einer Zeitzuordnung
t(G1) – t(Gx) versehen,
die entsprechend ihrem zeitlichen auftreten, gemäß dem Signal der gemeinsamen
Zeitbasis ZB zugeordnet werden. In einer nachfolgenden Zentralen
Verarbeitungseinheit CPU wird aus den Signalen G1 – Gx, bzw.
deren zeitlichem Auftreten t(G1) – t(Gx) und den digitalisierten
Messwerten MW1 – MWx
und deren zeitlichem Auftreten t(MW1) – t(MWx) bezüglich der
gemeinsamen Zeitbasis ZB, zu den gewünschten Winkelwerten (W1 – Wx) durch
Zuordnung eines zugehörigen
Messwertes (Mx) an der Stelle (Px) oder durch Interpolation zwischen
den Messwerten (Mx) der zugehörige
Signalwert (Px) an der gewünschten
Winkelstelle (Wx) ermittelt.