DE10230850A1 - Verfahren zum Abdecken einer Schnittkante einer Kartonbahn - Google Patents
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Abstract
Beschrieben werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abdecken einer Schnittkante einer an beiden Oberflächen mit einer siegelfähigen Schutzschicht versehenen Kartonbahn. Hierfür dient ein um die Schnittkante faltbarer und durch Erwärmen und Verpressen mit den Oberflächen der Kartonbahn verbindbarer Abdeckstreifen. Dieser wird als siegelfähiges Streifenband mit einer Flachseite an die Schnittkante der kontinuierlich gelieferten Kartonbahn an einer Vereinigungsstelle herangeführt. Danach wird er parallel zu der zu schützenden Schnittkante geführt und dabei umgefaltet und anschließend verpresst. Erfindungsgemäß wird die Kartonbahn an beiden Oberflächen im Bereich der abzudeckenden Schnittkante vor Erreichen der Vereinigungsstelle auf Siegeltemperatur erwärmt. Danach wird das Streifenband bei Erreichen der Vereinigungsstelle, noch vor dem Umfalten, an die Schnittkante angeheftet.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abdecken einer Schnittkante einer an beiden Oberflächen mit einer siegelfähigen Schutzschicht versehenen Kartonbahn mittels eines um die Schnittkante faltbaren und durch Erwärmen und Verpressen mit den Oberflächen der Kartonbahn verbindbaren Abdeckstreifens, der als siegelfähiges Streifenband mit einer Flachseite an die Schnittkante der kontinuierlich gelieferten Kartonbahn an einer Vereinigungsstelle herangeführt und anschließend parallel zu der zu schützenden Schnittkante geführt und dabei umgefaltet und anschließend verpresst wird.
- Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
- Bei Faltschachteln oder dosenähnlichen Behältern, die mit einem vorzugsweise flüssigen Füllgut befüllt werden, ergibt sich das Problem, dass die Schnittkanten, insbesondere die inneren Schnittkanten, nicht oberflächengeschützt sind. Durch die offene Schnittkante kann das Füllgut in den Karton eindringen. Aus diesem Grunde wird bei einem bekannten Verfahren und einer bekannten Vorrichtung der eingangs genannten Art (Deutsche Offenlegungsschrift
21 02 001 ) vorgesehen, zumindest für die spätere innere Schnittkante einen Kantenschutz anzubringen. Als Kantenschutz dient dabei ein Streifenband aus biegsamem, undurchlässigem Material, welches um die zu schützende Schnittkante umgefaltet und mit beiden Oberflächen der die Schnittkante enthaltenden Kartonbahn dicht verbunden wird. Bei dem bekannten Verfahren wird ein Streifenband von einer Vorratsrolle abgewickelt, parallel zu der zu schützenden Schnittkante der Kartonbahn geführt und dabei umgefaltet. Dabei ist vorgesehen, dass die Kartonbahn und das Streifenband nach dessen Umfalten gemeinsam erwärmt und anschließend verpresst werden. Nachteilig bei dem bekannten Verfahren und der bekannten Vorrichtung ist es, dass das Streifenband mehr oder weniger lose um die offene Schnittkante herumgefaltet ist, bevor das Erwärmen und das Verpressen stattfinden. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, den Abdeckstreifen derart fest an die zu schützende Schnittkante anzulegen, dass er keinesfalls mehr verrutschen kann.
- Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Kartonbahn an beiden Oberflächen im Bereich der abzudeckenden Schnittkante vor Erreichen der Vereinigungsstelle auf Siegeltemperatur erwärmt und das Streifenband bei Erreichen der Vereinigungsstelle, noch vor dem Umfalten, an die Schnittkante angeheftet wird.
- Durch die erfindungsgemäße Reihenfolge der Verfahrensschritte wird das Streifenband bereits vor dem Umfalten an der zu schützenden Schnittkante sicher fixiert. Das Streifenband liegt somit bereits vor dem Umfalten und auch danach immer sicher an der Schnittkante an.
- Zweckmäßig ist es, wenn das Streifenband bei dem genannten Verfahrensschritt an der Vereinigungsstelle an die Schnittkante angepresst wird. Dies kann beispielsweise durch eine Ringnut in einer das Streifenband an der Vereinigungsstelle umlenkenden Führungsrolle geschehen, in welche die Schnittkante mit einem gewissen Druck „eintaucht". Gleichzeitig wird es dadurch möglich, das Streifenband an der Vereinigungsstelle zur Schnittkante auszurichten. Dadurch wird der Abdeckstreifen stets in der gewünschten Art, beispielsweise mittig, zur Schnittkante geführt.
- In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Streifenband nach dem Anheften zunächst in V-Form und anschließend in U-Form umgefaltet und danach mit den Oberflächen der Kartonbahn verpresst wird. Ein solches mehrstufiges Falten vergleichmäßigt den Vorgang.
- Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, insbesondere den Vorrichtungsansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels.
- Es zeigen:
-
1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, -
1A in stark vergrößerter Darstellung eine Teilansicht der1 längs der Schnittfläche IA-IA, -
2 eine Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Richtung des Pfeiles II der1 , -
3 in stark vergrößerter Darstellung einen Teilschnitt längs der Schnittfläche III-III der2 , -
4 in ebenfalls stark vergrößerter Darstellung einen Teilschnitt längs der Schnittfläche IV-IV der2 , -
5 in ebenfalls stark vergrößerter Darstellung einen Teilschnitt längs der Schnittfläche V-V der2 , -
6 einen Teilschnitt durch die geschützte Kartonbahn längs der Schnittfläche VI-VI der2 . - Die in
1 und2 dargestellte kontinuierlich gelieferte Kartonbahn1 wird in Transportrichtung A durch ein Lieferwalzenpaar2 transportiert. - Wie aus der vergrößerten Schnittdarstellung nach
1A ersichtlich, ist die zugeschnittene Kartonbahn1 mit zwei parallel zueinander verlaufenden Oberflächen3 und4 versehen, die jeweils eine siegelfähige Schutzschicht5 bzw.6 aufweisen. Bei diesen Schutzschichten5 und6 kann es sich um Schichten aus Polyester handeln. Die seitliche offene Schnittkante7 ist jedoch nach dem Zuschneiden der Kartonbahn1 nicht mit einer Schutzschicht5 ,6 versehen, so dass nach dem Herstellen eines Behälters irgendwelcher Art diese Schnittkante7 ungeschützt ist, so dass gegebenenfalls Füllgut durch diese Schnittkante7 in das Behältermaterial eindringen kann. - Aus diesem Grunde ist es üblich, die ungeschützten Schnittkanten
7 durch einen Abdeckstreifen8 – vergleiche auch die später zu beschreibende6 – anzudecken und dadurch zu schützen. Ein solcher Abdeckstreifen8 wird gemäß1 und2 , und wie auch bereits aus dem eingangs erläuterten Stand der Technik bekannt, als Streifenband9 von einer Vorratsrolle10 in Abzugsrichtung B abgewickelt und anschließend um die zu schützende Schnittkante7 in später noch zu beschreibender Weise umgefaltet. Bei diesem Streifenband9 handelt es sich um ein flüssigkeitsundurchlässiges, sehr flexibles und äußerst dünnes Material, welches nach dem Schützen der Schnittkante7 die Wandstärke der Kartonbahn1 nicht merklich verändert. Trotz seiner Dünnwandigkeit kann der Abdeckstreifen8 aus mehreren Materialschichten bestehen, beispielsweise zwei Polyesterschichten, zwischen denen sich eine Polyethylen-Einlage befindet, welche dem Handling des Streifenbandes9 dient. Selbstverständlich ist aber auch ein Streifenband9 aus Monomaterial möglich. - Das Streifenband
9 wird an einer Vereinigungsstelle11 mit seiner Flachseite12 an die Schnittkante7 der Kartonbahn1 herangeführt. Dies geschieht mittels einer Führungsrolle13 , die in Antriebsrichtung C umläuft und die später noch eingehender beschrieben wird. Das ab der Vereinigungsstelle11 parallel zur Schnittkante7 geführte Streifenband9 wird anschließend mittels einer Falteinrichtung14 um die Schnittkante7 umgefaltet. Damit der Abdeckstreifen8 fest mit den Schutzschichten5 und6 der Kartonbahn1 verbunden werden kann, ist noch vor der Vereinigungsstelle11 eine Heizeinrichtung15 vorgesehen, wobei gegen beide Oberflächen3 und4 der Kartonbahn1 im Bereich der Schnittkante7 Heißluftdüsen16 gerichtet sind. Dadurch werden die siegelfähigen Schutzschichten5 und6 der Kartonbahn1 bereits vor der Vereinigungsstelle11 auf Siegeltemperatur gebracht. Das Streifenband9 kann auf Grund der gewählten Reihenfolge der Funktionselemente bereits an der Vereinigungsstelle11 mit seiner Flachseite12 mittig an die Schnittkante7 angeheftet werden, bevor es mittels der Falteinrichtung14 umgefaltet und danach mittels einer zwei Anpressrollen18 aufweisenden Presseinrichtung17 an die Oberflächen3 und4 der Kartonbahn1 angepresst wird. Das Streifenband9 kann dadurch während des Faltvorganges nicht mehr verrutschen, und außerdem liegt der Abdeckstreifen8 an der zu schützenden Schnittkante7 fest an. - Wie insbesondere aus
1 ersichtlich ist, ist die Führungsrolle13 als das Streifenband9 umlenkende Umlenkrolle ausgebildet. Dadurch lässt sich das Streifenband9 an die Schnittkante7 anpressen und gleichzeitig zur Schnittkante7 ausrichten. Die Führungsrolle13 besitzt hierfür seitliche Ringbunde19 und20 , zwischen denen das Streifenband9 geführt ist. Die Schnittkante7 der Kartonbahn1 ist durch eine Umfangsrille21 der Führungsrolle13 geführt. Die Kartonbahn1 taucht also mit einem gewissen Druck in die Umfangsrille21 ein und fixiert dabei das Streifenband9 an der Schnittkante7 . - Die Falteinrichtung
14 führt ein zweistufiges Umfalten des Streifenbandes9 um die Schnittkante7 durch, wobei zunächst in einem stationär angeordneten Formblech22 das Streifenband9 V-förmig und in einer nachfolgenden, in Drehrichtung D angetriebenen Formrolle23 U-förmig umgefaltet wird. Dies wird später anhand der4 und5 eingehender beschrieben werden. - Nachfolgend werden anhand der stark vergrößert dargestellten
3 bis5 einzelne Funktionselemente näher erläutert. - Gemäß
3 wird das für den Abdeckstreifen8 vorgesehene Streifenband9 durch die Führungsrolle13 mittig an die Schnittkante7 der Kartonbahn1 angedrückt und angeheftet, da die Schutzschichten5 und6 der Oberflächen3 und4 der Kartonbahn1 zuvor an der Heizeinrichtung15 auf Siegeltemperatur gebracht worden waren. Man erkennt in3 die seitlichen Ringbunde19 und20 der Führungsrolle13 , wodurch das Streifenband9 seitlich geführt und damit zur Schnittkante7 ausgerichtet wird. Man erkennt ferner, wie die Schnittkante7 der Kartonbahn1 in die Umfangsrille21 der Führungsrolle13 eintaucht und dadurch das Streifenband9 an die Schnittkante7 andrückt. - Die
4 zeigt das stationäre Formblech22 mit seinen im Wesentlichen V-förmigen Faltflächen24 und25 , wobei lediglich der Schlitzgrund zur Anpassung an die Schnittkante7 von der idealen V-Form abweicht. Der Abdeckstreifen8 wird somit V-förmig vorgefaltet und dadurch an die Oberflächen3 und4 angenähert. Den Faltflächen24 und25 gehen kleine Nasen26 und27 voraus, welche einer gleichschenkligen Formung dienen. - Die in
5 dargestellte umlaufende Formrolle23 besitzt Wandungen28 und29 , die mit einer geeigneten Einlaufschräge beginnen und anschließend in einem schmalen Faltschlitz30 parallel zueinander verlaufen. Dadurch wird der Abdeckstreifen8 bzw. das Streifenband9 U-förmig um die zu schützende Schnittkante7 umgefaltet. Das Ergebnis sieht man an der6 . Da die Erwärmung der Schutzschichten5 und6 der Kartonbahn1 bis zu den Anpressrollen18 nachwirkt, können die freien Schenkel des Abdeckstreifens8 fest an die Oberflächen3 und4 der Kartonbahn1 angepresst werden.
Claims (11)
- Verfahren zum Abdecken einer Schnittkante einer an beiden Oberflächen mit einer siegelfähigen Schutzschicht versehenen Kartonbahn mittels eines um die Schnittkante faltbaren und durch Erwärmen und Verpressen mit den Oberflächen der Kartonbahn verbindbaren Abdeckstreifens, der als siegelfähiges Streifenband mit einer Flachseite an die Schnittkante der kontinuierlich gelieferten Kartonbahn an einer Vereinigungsstelle herangeführt und anschließend parallel zu der zu schützenden Schnittkante geführt und dabei umgefaltet und anschließend verpresst wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartonbahn an beiden Oberflächen im Bereich der abzudeckenden Schnittkante vor Erreichen der Vereinigungsstelle auf Siegeltemperatur erwärmt und das Streifenband bei Erreichen der Vereinigungsstelle, noch vor dem Umfalten, an die Schnittkante angeheftet wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Streifenband an der Vereinigungsstelle an die Schnittkante angepresst wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Streifenband an der Vereinigungsstelle zur Schnittkante ausgerichtet wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Streifenband nach dem Anheften zunächst in V-Form und anschließend in U-Form umgefaltet und danach mit den Oberflächen der Kartonbahn verpresst wird.
- Vorrichtung zum Abdecken einer Schnittkante einer an beiden Oberflächen mit einer siegelfähigen Schutzschicht versehenen Kartonbahn mittels eines um die Schnittkante faltbaren Abdeckstreifens, mit einem Lieferwalzenpaar zum kontinuierlichen Transport der Kartonbahn, mit einer Vorratsrolle für einen als siegelfähiges Streifenband vorzulegenden Abdeckstreifen, mit einer Führungsrolle zum Heranführen des Streifenbandes mit einer Flachseite an die Schnittkante an einer Vereinigungsstelle, mit einer Heizeinrichtung zum Erwärmen der Kartonbahn und des Streifenbandes auf Siegeltemperatur, mit einer Falteinrichtung zum Umfalten des Streifenbandes um die Schnittkante sowie mit einer Presseinrichtung zum Anpressen des umgefalteten Streifenbandes an die Oberflächen der Kartonbahn, zum Durchführen des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung (
15 ) in Transportrichtung (A) der Kartonbahn (1 ) vor der Vereinigungsstelle (11 ) vorgesehen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass für beide Oberflächen (
3 ,4 ) der Kartonbahn (1 ) im Bereich der Schnittkante (7 ) Heißluftdüsen (16 ) vorgesehen sind. - Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsrolle (
13 ) als an der Vereinigungsstelle (11 ) befindliche, das Streifenband (9 ) umlenkende Umlenkrolle ausgebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsrolle (
13 ) mit seitlichen Ringbunden (19 ,20 ) für das Streifenband (9 ) sowie mit einer Umfangsrille (21 ) für die Schnittkante (7 ) der Kartonbahn (1 ) versehen ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Falteinrichtung (
14 ) aus einem stationär angeordneten Formblech (22 ) und einer rotierbaren Formrolle (23 ) besteht. - Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Formblech (
22 ) mit im Wesentlichen V-förmigen Faltflächen (24 ,25 ) versehen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Formrolle (
23 ) mit einem schmalen, parallele Wandungen (28 ,29 ) aufweisenden Faltschlitz (30 ) versehen ist.
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