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Vorrichtung zur Gewinnung vonAmmoniak Die Erfindung betrifft eine
Einrichtung zur Gewinnung von Ammoniak in Form von Ammonsulfat aus einem ammoniakhaltigen
Gas, z. B. Koksofengas.
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Es ist bekannt, daß man das Gas in einem irgendwie gearteten Absorbergefäß
mit Schwefelsäure bzw. einer schwefelsauren Ammonsulfatlösung in direkte Berührung
bringt, beispielsweise, indem man die Absorptionslösung in. das Gas hinein. fein
zerstäubt. Die sich in dem Absorber ansammelnde Absorptionslösung, in der nunmehr
zusätzliches Ammonsulfa.t gebildet worden ist, wird anschließend in eine Vorrichtung
geführt, die: häufig als Krista,llisator bezeichnet wird, und in, der eine Art Sichtung
der Aminons.ulfatkristalle je nach ihrer Korngröße stattfindet. Die gröberen. Salzkristalle,
die sich vorzugsweise, im unteren. Teil des Kristallisators anreichern, werden aus
der Vorrichtung entfernt, während die feinen Kristalle, mit der Absorptionslösung
oben abgezogen und :gegebenenfalls durch Zusatz von frischer Säure oder frischen
Wasserns wieder in einem Kreislauf in den. Absorber zurückgeführt werden., Die Erfindung
hat zum Ziel, die Bildung und Abtrenn,ung der Ammonsulfatkristalle in dem zuvor
erwähnten Kristallisator zu verbessern.. Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß
der Flüssigkeitseingang des Kristallisators durch eine Umgehungsleitung mit dem
Flüssigkeitsausgang desselben verbunden ist und in dieser Umgehungsleitung Regelorgane
angeordnet sind, mittels derer der durch den. Kristallisator fließende Flüssigkeitsstrom
unabhängig von der dem Absorber laufend zugeführten Flüssigkeitsmenge geregelt wird.
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Zum besseren. Verständnis der Erfindung sind mehrere Ausführungsformen
in den Zeichnungen, dargestellt.
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Abh. 1 zeigt ein allgemeines Schaltbild: einer bestimmten. Ausführungsform
der Erfindung; Ab.b.2 zeigt das Schaltbild einer anderen. Ausführungsform; Ab.b.
3 zeigt einen Schnitt durch eine schematisch dargestellte Ausführungsform, die der
Abb,2 entspricht.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 1 tritt das Koksofengas durch Leitung
2 in den Absorber 1 ein, den es durch Leitung 3 verläßt, um anschließend in einen
zweiten Absorber 4 übergeführt zu werden, aus dein es durch Leitung 5 wieder austritt.
Bei dem Durchgang des Gases durch diesen Absorber wird. es mit verdünnter Schwefelsäure
so in, Berührung gebracht, daß praktisch das gesamte in ihm .enthaltene Ammonialc
unter Bildung von. Ammonsulfat ausgewaschen wird.
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Die mit Ammonsulfat gesättigte Schwefelsäurelösung - im folgenden
»Lauge« genannt - wird in den Absorber 1 durch Sprühdüsen 6 eingeführt. Die durch.
Aufnahme von Ammoniak übersättigte Lauge läuft durch Leitung 7 ab und gelangt in
den Kristallisator 8, wo die Übersättigung unter Bildung von Ammonsulfatkristallen
abgebaut wird. Die im Kristallisa,tor 8 anfallende Mutterlauge gelangt über die
Pumpe 9 und die Leitungen 10 und 11 wieder zu den Sprühdüsen 6 zurück. Damit ist
der erste oder Hauptkreislauf der Lauge durch Absorber und Kristallisatar geschlossen.
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Es braucht nicht besonders betont zu werden., daß der Absorber 1 auf
einem höheren Niveau als der Kristallisator 8 angeordnet ist, damit ein Abfluß der
übersättigten Lösung ohne Zwischenschaltung einer Pumpe aus dem Absorber 1 erfolgen,
kann.
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Ein verhältnismäßig kleiner Teil der im Absorber 1 anfallenden., übersättigten
Lauge wird. gesondert durch die Überlaufleitung 12 abgezogen und in den Teerscheider
13 geführt. Dort wird der von der Lauge aus dem Koksofengas ausgewaschene Teer von
der Ammonsulfatlösung abgetrennt. Der Teerscheid.er 13 dient gleichzeitig dazu,
die Frischsäure durch Leitung 14 in. den Kreislauf einzuführen.
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Aus dem Teerscheider gelangt die Lauge durch Leitung 15 in den Mutterlaugenbehälter
16, der als eine Art Pufferbehälter dient, um die sich in den. verschiedenen Zeitabschnitten.
im Überschuß ansammelnde Lauge zu speichern, insbesondere dann, wenn der Sättiger
mit frischer Lauge gefüllt wird. Eine Auffrischung der Lauge erfolgt mit Wasser
und verdünnter
Säure, wodurch der Gehalt der Lösung an Ammonsulfat
in allenTeilen des Kreislaufes auf unter 100% der vollen Sättigung gebracht wird.
Diese gelegentliche, totale Auffrischung ist notwendig, um Kristallansätze in. den,
verschiedensten Teilen der Vorrichtung wieder aufzulösen.
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Aus dem Mu.tte:rlaugenbehälter 16 wird die Lauge der Pumpe 17 zugeführt,
die die Lauge durch Leitung 18 den Sprühdüsen 19 des zweiten Absorbers 4 zuführt.
Die aus diesem Absorber ablaufende Lauge gelangt durch Leitung 20 wieder in den
Hauptkreislauf zurück.
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Durch die Zufuhr der Frischsäure zum Teerscheider 13 sowie durch die
Zufügung sonstigen Wassers werden der Sättigungsgrad der Lauge für Ammonsulfa.t
herab- und die Säurekonzentration heraufgesetzt. Die durch die, Sprühdüsen 19 im
zweiten Absorber eingeführte Lauge ist deshalb in der Lage, auch das Pyridin. aus
dein Koksofengas zu entfernen und zu gewinnen.
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Der Kristallisator 8 ist in Form eines zylindrischen Gefäßes mit senkrechter
Mittelachse ausgebildet und hat einen abgerundeten Boden. Die Zu- und Abflußleitungen
zum Kristallisator sind so angeordnet, daß die Lauge von unten nach oben. mit einer
gewissen Geschwindigkeitsverminderung fließt, so daß eine Sichtung der Kristalle
hinsichtlich ihrer Größe stattfindet. Die Kristalle brauchbarer Größe werden durch
die Saugleitung 21 abgezogen und über die Pumpe 22 dem Absetztrichter 23 zugeführt.
Die sich dort abscheidende Mutterlauge läuft durch Leitung 24 in die Leitung 7 und
damit in den Kreislauf zurück. Die Kristalle selbst gelangen in den anschließenden
Scheider, z. B. eine Zentrifuge 25. Die dort abgetrennte Mutterlauge läuft durch
Leitung 26 in den Mutterlaugenbehälter 16 ab, während die Kristalle durch Leitung
27 abgezogen werden.
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Die Pumpe 9 erzeugt in der Leitung 11 einen Überdruck, wie, durch
die dicke Linie angedeutet. Dieser Teil der Leitung stellt sozusagen die Hochdruckseite
des Hauptkreislaufes dar. Die Menge an. Lauge, die durch die Zerstäuberdüsen 6 hindurchgeht,
wird durch den Druck in dem Hochdruckteil der Leitung 11 bestimmt und begrenzt und
ist im praktischen Betrieb im wesentlichen unverändert. Zum Druckausgleich ist eine
Umgehungsleitung 28 und 29 vorgesehen, in. der ein Druckreduzierventi130 angeordnet
ist. Durch geeignete Einstellung des Ventils 30 kann eine bestimmte Menge der von
der Pumpe 28 geförderten Lauge auch durch die Leitung 29 unmittelbar in den Niederdruckteil
des Kreislaufes gelangen. Auf diese Weise ist es möglich, die Aufwärtsgeschwindigkeit
der Sättigerlösung im Krista,llisator 8 innerhalb gewisser Grenzen zu vergrößern
oder zu verkleinern und damit die Kristallgröße in gewünschter Weise zu beeinflussen.
Weitere Vorteile der Nebenschlußleitung 28/29 ergeben sich bei der Beschreibung
der Abb. 2.
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Bei der Ausführungsform der Erfindung gemäß Abb.2 sind eine Reihe
von Details unverändert gegenüber der Ausführungsform gemäß Abb. 1 und deshalb auch
mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Der Hauptunterschied zwischen den beiden
Ausführungsformen besteht darin, daß der Kristallisator in der Abb. 2 in dem Hochdruckteil
des Hauptflüssigkeitskreislaufes angeordnet ist, während er bei der Ausführungsform
gemäß Abb. 1 ini 2,\Tiederdruckteil liegt. Dieser auf den ersten Blich geringfügig
erscheinende Unterschied in der Bauart hat jedoch verhältnismäßig beträchtliche
Vorteile, die in keinem Verhältnis zu der baulichen Abänderung stehen.
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Die durch Leitung 7 aus dem Absorber 1 ablaufende Lauge gelangt in
die Pumpe 31 und wird dann unter Druck durch Leitung 32 in den Kristallisator 33
eingeführt, der in schien -,vesentliclien Bauelementen dem Kristallisator 8 der
Abb. 1. entspricht, jedoch druckfest ausgeführt ist. Vom Kopf des Kristallisators
gelangt die Lauge durch die Leitungen 34 und 35 in den Absorber 1. Da diese Leitungen
keine nennenswerten Strömungswiderstände enthalten, ist der Di-ucl< der Pumpe
31 praktisch mit seinem vollen Wert an den Sprühdüsen 6 wirksam. Am Kopf des Sättigers
33 ist ferner eine Leitung 36 angeschlossen, die über die Leitung 29 mit
der Niederdruckseite des Kreislaufe in Verbindung steht. In der Leitung 36 ist eine
Druckreduziervorrichtung angeordnet, die aus einem Ventil 37 und einer Blende 38
besteht. Die Leitung 36 gabelt sich hinter der Blende in den schon erwähnten Leitungszug
29 und in eine weitere Leitung 39, die in den direkten Erhitzer 40 einmündet. Die
Flüssigkeitsverteilung auf die beiden Leitungszüge wird durch die beiden Ventile
41 und 42 reguliert. Aus dem Erhitzer 40 fließt die Lauge durch Leitung 43 in den
indirekten Erhitzer 44 und von dort aus durch Leitung 45 wieder in den Niederdruckteil
des Kreislaufes zurück.
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Der direkte Erhitzer 40 kann an sich von einer beliebigen Bauart sein.
Die Lauge wird hier durch Einwirkung von direktem Wasserdampf auf eine bestimmte
Temperatur gebracht. Ferner wird dort frische Schwefelsäure zugeführt. Durch die
Erwärmung der Lösung sowie die Verdünnung durch frische Schwefelsäure und das sich
aus dem Dampf bildende Kondensat wird ein Teil der Kristalle aufgelöst. Der direkte
Wasserdampf wirkt gleichzeitig auch im Sinne einer besseren Durchmischung von Kristallen
und Lauge. Durch den indirekten Erhitzer 44 wird weitere Wärme in das System eingeführt.
uni, falls es notwendig ist, Wasser zu verdampfen.
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Die Ausführungsform der Erfindung gemäß Abb. 2 hat einige Vorteile,
die man bei der Ausführungsform gemäß Abb. 1 nicht erreichen. kann. Während bei
der zuerst lwschriebenen Ausführungsform die gesamte Lauge aus dein Kristallisator
durch die Leitung 10 abgezogen wird, falls man nicht zusätzliche Pumpen verwenden
will, erfolgt die Abführung der Lauge aus dem Sättiger 33 der Abb. 2 in Form von
mehreren Strömen, die aus verschiedenen Ebenen des S'sittigers entnommen werden.
Der Seitenstrom durch Leitung 36 wird von der höchsten Stelle des Kristallisators
abgenommen, während der Hauptstrom von einem tieferen Niveau abgezogen wird. Da
der Krista.llisator im Hochdruckteil des Hauptkreises liegt, kann die Pumpe 31 den
Flüssigkeitsstrom in beiden Kreisen unabhängig von ihrer jeweiligen Anordnung aufrechterhalten.
Auf diese Weise läßt sich eine weitere Klassitizierun- der Kristalle ini Kristallisator
erreichen, und zwar in dein Bereieli zwischen den Abzugsleitungen 34 und 36. Durch
die Leitung 36 werden nunmehr nur noch sehr feine Kristalle abgezogen, die in den
nachgeschalteten ''orrichtungen leichter aufgelöst werden.
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Ein weiterer Vorteil den- Ausführungsform gemäß Alb. 2 ist der, daß
die: Pumpe 31 auch benutzt werden kann, uni den durch die Saugleitung 21 abgezogenen
Kristallbrei in den Absetztrichter 23 zu fördern. Der Brei gelangt aus dein Kristallisator
durch die Leitung 46 und eine geeignete Druckininderungseinrichtung 47 in den Absetztricbter
23. Wenn letzterer in gecigii:
tcr Hölle angeordnet ist, mag der
Druck in? Kristallisator ausrcichend sein, um den Kristallbrei auch ohne besolidere
Druckminderungseinrichtun.gen in der Leitung 46 zii dem Absetztrichter zu fördern.
In diesem Falle wirkt also die Flüssigkeitssäule in der Leiturig 46 als Druckhalteeinrichtung.
Will man jc-docli den Absetztrichter höher anordnen bzw. eine größere Umlaufgeschwindigkeit
erreichen, so müssen in der Leitung 46 besondere Pumpeinrichtungen vorges-ell:li
werden.
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Die Ahb.3 ist eine etwas detaillierte Darstellung der Ausführungsform
der Erfindung gemäß Abb. 2. Die Vorrichtung besteht zunächst aus einer als bauliche
Einheit ausgebildeten Absorptions- und Kristallisationseinrichtung 50. Der Kristallisa.tor
51 ist praktisch vollständig von dem Absorber 52 umgeben, der oben mit einer ringförmigen
Platte 53, die den Zwischenraum zwischen dem zylindrischen. Teil de> Absorber- und
Kristallisatormantels überdeckt, abg- auch schlossen ist. Sowohl Kristallisator
als Absorber sind gas- und flüssigkeitsdicht ausgebildet. Von der Abschlußplatte
53 geht ein Gaskanal 54 ab, der sich nach unten in den freien Raum zwischen Absorber-
und Kristallisatormantel öffnet. An den Gaskanal 54 schließt sich eine Gaseintrittsöffnung
55 all, durch die das Koksofengas in den Sättiger gelangen kalin.
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Gegenüber dem Gaskanal 54 befindet sich ein weiterer Gaskanal 56,
der ähnlich aufgebaut ist wie der zuvor erwähnte. An diesen Gaskanal ist eine Gasaustrittsleitung
57 angeschlossen. Das dem Gaskanal 54 zugeführte Koksofengas teilt sich nach Eintritt
in den. Sättiger in zwei Ströme, die vorn bzw. hinten um den Kristallisatorkessel
heruinfließen und sich auf der dem Eintritt entgegengesetzten Seite wieder zu einem
einheitlichen Strom vereinigen, der dann durch den Gaskanal 56 abzieht.
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An die Absorptionseinrichtung schließt sich eine Einrichtung 58 zum
Abscheiden des im abziehenden Gas enthaltenen Nebels an. Diese besteht aus einem
Rohr 59, das innen schraubenlinienförmige. Einbauten 60 aufweist, die dem Gas eine
Wirbelbewegung erteilen. Unterhalb der Einbauten 60 ist die Gasleitung auf einen
größeren Querschnitt 61 erweitert. Innerhalb dieser Erweiterung bildest das Gasleitungsstück
62 eine Art Wehr, wobei der Querschnitt der Gasleitung an dieser Stelle gleich oder
kleiner als der vorhergehende Querschnitt ist. Das Wehr endet kurz unterhalb der
Unterkante des Rohres 59, so da,ß ein ringförmiger Spalt entsteht, durch den der
niedergeschlagene Nebel in den ringförmigen Sammelkanal 63 gelangen kann, der zwischen
der Erweiterung 61 und dem Rohr 62 gebildet ist. Das Kondensat kann dann durch Leitung
64 ablaufen.
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Die- von der Erweiterung 61 nach unten führende Gasleitung .°lidet
in eitlem schrägen Boden, oberhalb dessen die Gasleitung 65 seitlich angesetzt ist.
Aln tiefsten Punkt des schrägen Bodens ist eine Ablaufleitung 66 vorgesehen, durch
die weiteres Kondensat abgezogen werden ka.lin, welches dann zusammen mit dein Kondensat
aus der Leitung 64 in die Leitung 67 abläuft.
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Die Lauge wird aus dein Absorber durch die Leitung 68 mittels einer
Umlaufpumpe 69 abgezogen, und durch Leitung 70 wieder in den Krista.llisator zurückgeführt.
Die Einführung der Lauge geschieht am tiefsten Teil des Bodens durch eine Öffnung
71. die von einer Verteilervorrichtung 72 überdeckt ist.
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Im obercn Teil des Absorbers l:,efincleii sich mehrere Zerstiitili.erdiisen
73, die radial aus dein zylindrischen Teil des Kesscls 51 herausragen und um den
ganze!i Umfang des Kessels 51 verteilt sind. Die Achse der Düsenmündungen ist so
geneigt, daß die zerstäubte Lauge -,-in,- Richtung entgegen der Ha,uptgasrichtting
in dic:>cm Teil des Sättigers hat und alle Ol;erflächenteilc einschließlich des
Deckels 53 des Absorbers befeuchtet werden.
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Der Ha.tiptkreislauf des Verfahrens besteht also darin, daß die Lauge
durch die Düsen 73 in den Absorber hinein versprüht, darin durch Leitung 68 mittels
der Purnpe 69 ahgczogen und durch die- Lüitung 70 wieder in. den Kristallisator
zurückgeführt wird. Innerhalb der Leitung 70 kann eiii Ventil 74 vorgesehen sein.
welches den Druck im Kristallisator einzustellen gestattet.
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Am höchsten Punkt des Kristallisators ist eine Rohrleitung 75 angeschlossen,
durch welche die voll der Übersättigung befreite Lauge aus dem Kristallisator zu
dem Auflösungsbehälter 76 abgezogen wird. In den Behälter 76 mündet die Leitung
75 bei 77 vorzugsweise tangential ein, so daß in diesem eine wirbelartige Fliissigkeitsströrnung
aufwärts stattfindet. Die Lauge: verläßt schließlich die Einrichtung 76 durch Leitung
78.
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Von oben ragt in die Einrichtung 76 eine Leitung 79 hinein, durch
die direkter Dampf aufgegeben werden kann. Der untere Teil der Leitung 79 ist durchlöchert,
so daß der Dampf radial in den Innenraum eintreten und die wirbelnde Bewegung der
Flüssigkeit mitmachen kann. Ferner ist eine Leitung 80 vorgesellen., durch die frische
Säure zugeführt werden kann.
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Die durch Leitung 78 ablaufende Lauge gelangt in den indirekten Erhitzer
81, wo noch die Kristalle aufgelöst werden, die in. der Einrichtung 76 nicht gelöst
werden konnten, wobei gleichzeitig die- Temperatur der Lauge erhöht wird, um eine
verstärkte, Verdampfung von überschüssigem Wasser zu bewirken. Aus dem indirekten
Erhitzer 81 läuft dann die Lauge durch die Leitung 82 in den Absorber zurück.
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Im Zuge der Leitung 75 sind Druckregulierorgane 83 und 84 vorgesehen,
die so, eingestellt sind, daß bei der gewünschten Strömungsgeschwindigkeit in der
Leitung 75 der dadurch verursachte Druckabfall gleich ist der Druckdifferenz zwischen
dem Hochdruck- und Niederdruckteil des Hauptkreislaufes. Auf diese Weise kann man
den für die Sprühdüsen 73 erforderlichen Arbeitsdruck im Kristallisator aufrechterhalten
und gleichzeitig einen Umlauf der Sättigerlösung durch die Leitung 75 ohne zusätzliche
Pumpen erreichen.
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In der Nähe des Bodens des Kristallisa.tors ist der Sangkopf 85 einer
Heberleitung angebracht, durch den der Kristallbrei abgezogen und durch Leitung
86 crem Ahsetztrichter 87 zugeführt wird. Die im Absetztrichter anfallende Mutterlauge,
die noch kleine Kristalle enthält, wird durch Leitung 88 abgezogen und -,wieder
dem Absorber zugeführt. Die größeren Kristalle jedoch gelangen vom Boden des Absetztrichters
87 in die Zentrifuge 89, aus der die Kristalle einem Trockner 90 zugeführt und von
da aus durch Leitung 91 allgezogen und einem beliebigen Verwendungs7wecl: zugeführt
werden. Die in der Zentrifuge anfallende Mutterlauge, läuft durch Leitung 92 in
den Mutterlaugenbehälter 93, der im Niederdruckteil der Einrichtung vorgesehen ist.
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In der Leitung 86, durch die der Kristallbrei abgezogen wird, ist
eine atis zwei Ventilen und eitler Blende bestehende Druckreguliereinrichtung 94
vorgesehen, um die Strömungsgeschwindigkeit des
Kristallbreies in
der Leitung einzustellen, ohne den Druck, der für die Zerstäubung der Lauge durch
die Düsen 73 benötigt wird, zu sehr herabzusetzen.
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In dem Absorber ist ein Überlaufrohr 95 in einer gewissen Höhe so
angebracht, daß der Flüssigkeitsspiegel einen ausreichenden, ringförmigen Raum für
die Durchleitung des Gases freiläßt. Das Überlaufrohr 95 mündet in die U-förmige
Gassperre 96 ein, die über die Leitung 67 in den Teerscheider 97 hineinragt. Die
im Teerscheider anfallende Lauge gelangt anschließend in den Mutterlaugenbehälter
93. Dem Flüssigkeitsverschluß 96 wird durch Leitung 98 frische Lauge zugeführt,
um Kristallablagerungen innerhalb der Einrichtungen zu vermeiden und den Säuregrad
der Lösung zu erhöhen. Aus dem Mutterlaugenbehälter 93 wird die Lauge mittels der
Pumpe 99 abgezogen und dann durch Leitung 100 Sprühdüsen 101 zugeführt, die in dem
Gaskanal 56 angeordnet sind und der Nachwäsche des Gases dienen.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung sei im folgenden ein zahlenmäßiges
Ausführungsbeispiel gegeben. Der äußere Durchmesser des Absorbers betrug dabei 4,85
m und der Durchmesser des Kristallisators 3,35 m, so daß also zwischen den beiden
Gefäßen ein freier Querschnitt von, etwa 8,80 m2 bestand. Eine solche Einrichtung
ist in der Lage, etwa 2000000 m3 Koksofengas in 24 Stunden zu verarbeiten und dabei
etwa 19500 kg Ammoniak auszuwaschen.
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Die durch Leitung 68 abgezogene und in den Kristallisator zurückgeführte
Sättigerlösung läuft in einer Menge von 172001 je Minute um, so daß im Kristallisator
eine mittlere Aufwärtsbewegung von 19601 je Minute und m2 oder auch von 190 cm je
Minute vorhanden ist.
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Durch die Leitung 75 werden in jeder Minute 25001 Lösung und durch
die Leitung 86 245 1 Kristallbrei abgezogen.
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In den Auflösungsbehälter werden stündlich 650 kg Wasserdampf und
1345 1 Schwefelsäure von 60° Be eingegeben. Dem indirekten Erhitzer wird eine solche
Menge Dampf zugeführt, daß das Wassergleichgewicht im Prozeß erhalten bleibt. Die
zur Aufrechterhaltung des Säuregleichgewichtes erforderliche Schwefelsäuremenge,
nämlich 4351 je Stunde, wird durch Leitung 98 in den Flüssigkeitsverschluß 96 und
von dort in den Teerscheider 97 geleitet. Aus dem Mutterlaugen-Behälter 93 wird
die Sättigerlösung in einer Menge von 7601 je Minute abgezogen und den Sprühdüsen
101 zugeführt. Unter diesen Bedingungen wird der Säuregrad der Sättigerlösung im
Absorber, d. h. im Hauptkreislauf, bei etwa 5 bis 8"/o gehalten, während er in dem
zweiten Kreislauf, der zu den Sprühdüsen 100 führt, etwa 8 bis 10% beträgt. Die
durch die Düsen 73 versprühte Lösung ist im wesentlichen an Ammonsulfat gesättigt
und enthält darüber hinaus eine gewisse Menge von Ammonsulfatkristallen. Nachdem
die Lösung mit dem Gas in Berührung gekommen ist, beträgt ihre Konzentration an
Ammonsulfat 100,5% der Sättigungskonzentration. In der Leitung 68 wird eine solche
Strömungsgeschwindigkeit aufrechterhalten, daß, wenn überhaupt, so nur eine geringfügige
Kristallisation außerhalb des Kristallisators stattfindet, weil der Abbau des Übersättigungsgrades
der Lösung auf jeden Fall nur im Kristallisator stattfinden soll.