DE1022933B - Gewichtsentlastetes, z.B. oberes Scharnier fuer hebbare Kipp-Schwenk-Fluegel von Fenstern, Tueren od. dgl. - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf ein gewichtsentlastetes, z. B. oberes Scharnier für hebbare, wahlweise um eine lotrechte Achse kippbare Flügel von Fenstern, Türen od. dgl.

Bei bisher bekannten Scharnieren für hebbare Flügel wird in der Regel die eine der beiden Scharnierhülsen zusammen mit dem Flügel angehoben, so daß zwischen den bei gesenktem Flügel dicht aneinanderliegenden Scharnierhülsen ein Spalt entsteht, in welchem sich Schmutz oder Fremdkörper absetzen können und welcher außerdem das geschlossene Äußere des Scharnieres stört. Auch bei ein- und auskuppelbaren Scharnieren für Kipp-Schwenk-Flügel und für hebbare Kipp-Schwenk-Flügel ergibt sich ein Spalt, wenn der schiebbare Scharnierbolzen fest mit einer Hülse verbunden ist und aus der anderen Hülse herausgezogen wird.

Es sind des weiteren Scharniere mit Höheneinstellung bekannt, bei denen auf eine Verlängerung des unteren Teiles des Scharnierbolzens eine Mutter aufgeschraubt ist, auf der sich unter Zwischenschaltung einer mit einem Schlitz versehenen Hülse eine mit dem Flügelrahmen verbundene weitere Hülse abstützt. Durch Schrauben der Mutter kann der Flügel durch Vermittlung der zwischengeschalteten Hülse gehoben oder gesenkt werden. Der Scharnierbolzen ist hierbei mittels eines Stegteiles mit dem feststehenden Rahmen verbunden. Ein Kuppeln bzw. Entkuppeln der Scharnierhülsen bzw. des Flügels vom Scharnierbolzen ist bei dieser bekannten Ausführung jedoch nicht möglich.

Des weiteren wurde ein Beschlag für Kipp-Schwenk-Flügel vorgeschlagen, bei welchem der Scharnierbolzen am feststehenden Rahmen angebracht ist und von einer auf der Rückseite mit einem Schlitz versehenen Scharnierhülse in beiden Stellungen abgedeckt wird. Der Flügel wird hierbei jedoch nicht angehoben; vielmehr wird lediglich eine einzige Scharnierhülse zum wechselweisen Ein- oder Auskuppeln des Scharnierbolzens zusammen mit einem Stellgestänge in lotrechter Richtung geschoben.

Die Erfindung bezweckt vor allem eine solche Bauart der Scharnierhülsen, daß einerseits diese mit dem Scharnierbolzen zum Schwenken um die lotrechte Achse kuppelbar, zum Kippen des Flügels jedoch entkuppelbar sind und daß andererseits die Scharnierhülsen auch bei angehobenem Flügel eine geschlossene zusammenhängende Bauart beibehalten. Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß auf einem in an sich bekannter Weise an dem einen Rahmen (z. B. dem feststehenden Rahmen) mittels eines Steges befestigten Scharnierbolzen am anderen Rahmen (z. B. dem Flügelrahmen) befestigte Scharnierhülsen sowie zwischen diesen eine mit einem Längsschlitz für den Gewichtsentlastetes, z. B. oberes Scharnier für hebbare Kipp-Schwenk-Flügel

von Fenstern, Türen od. dgl.

Anmelder: Vereinigte Baubeschlag-Fabriken

Gretsch & Co. G.m.b.H., Stuttgart-Feuerbach, Steiermärker Str. 12

Dipl.-Ing. Walter Vöster, Stuttgart,

und Carl Dietz, Stuttgart-Bad Cannstatt,

sind als Erfinder genannt worden

Steg versehene Hülse schiebbar gelagert sind und daß die eine der am anderen Rahmen befestigten Hülse anschließend an die vorgenannte geschlitzte Hülse mit einem sich nur über einen Teil ihrer Länge erstreckenden, einseitig offenen Schlitz von solcher Breite versehen ist, daß der mit seinem Ende in die Scharnierhülse hineinragende Scharnierbolzen in der einen, insbesondere gesenkten Höhenlage des Flügels zum Kippen desselben aus dem Schlitz seitlich heraustreten kann, in der anderen, insbesondere angehobenen Höhenlage des Flügels dagegen zum Schwenken desselben um die lotrechte Achse über den Schlitz hinaus in die Hülse hineinragt und dadurch an einem seitlichen Austritt aus dieser gehindert wird.

Zur Begrenzung der Schiebebewegung der mit dem Längsschlitz versehenen Scharnierhülse weist dieselbe außerdem eine Längsausnehmung auf, in welche ein am Scharnierbolzen oder am Steg befestigter Stift eingreift.

Vorzugsweise ist des weiteren bei Kipp-Hebe-Schwenk-Flügeln mit einer einerseits in der lotrechten Schwenkachse oder in deren Nähe am feststehenden Rahmen und andererseits — z. B. mit Spiel — am Flügel angelenkten Ausstellstütze das Ausstellstützengelenk am feststehenden Rahmen mit dem hebbaren Teil der Hebevorrichtung verbunden, so daß es mit dem Anheben des Flügels ebenfalls angehoben wird. Die Ausstellstütze kann hierbei in einfachster Weise unmittelbar auf dem Scharnierbolzen mit einer Scharnierhülse schwenkbar gelagert sein.

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Hierdurch wird vermieden, daß die Ausstellstütze beim Anheben oder Senken des Flügels durchgebogen oder schräg gestellt wird, so daß sie ohne Spiel am feststehenden Rahmen angelenkt werden kann. In diesem Fall trägt der Scharnierbolzen vorzugsweise an seinem unteren Ende eine mit dem Flügel fest verbundene, in einer Stellung vom Scharnierbolzen in waagerechter Richtung entkuppelbare Scharnierhülse und an seinem oberen Ende eine das Lager der Aus-

Bandeisens entsprechend Fig. 7 nach innen zu einer geschlossenen Hülse umgebogen, so daß der Scharnierbolzen 13 an einem Austritt in Richtung / aus der Scharnierhülse gehindert wird.

Zwischen der unteren Scharnierhülse 17 und der oberen Scharnierhülse 18 ist eine Zwischenhülse 25 eingesetzt, welche einen Längsschlitz 26 aufweist, durch den der Steg 12 zur festen Verbindung mit dem Scharnierbolzen 13 hindurchgeführt ist. Ein Stift 27

g
stellstütze bildende Scharnierhülse. Beide Hülsen sind ίο (Fig. 5), insbesondere zur Sicherung gegen uner-

wünschtes axiales Heruntergleiten der Hülse vom Scharnierbolzen, greift in eine Längsausnehmung 28 von solcher Länge ein, daß die Zwischenhülse 25 mit Bezug auf den Scharnierbolzen 13 einen Hub h gleich *5 dem Hub des Flügels ausführen kann.

Die obere Scharnierhülse 18 ist mit einem Z-förmigen Teil 29 verschweißt, welcher seinerseits mit der Ausstellstütze 30 verschweißt ist, dessen entgegen-

g gesetztes Ende z. B. mit einem Zapfen in einer am

Fig. 2 einen Schnitt durch das Scharnier nach der 20 Flügelrahmen angeordneten Schlitzführung gleitet. In Linie 2-2 in Fig. 1, der geschlossenen Stellung greift die Ausstellstütze 30

in einen nach hinten geöffneten U-förmigen Bock 31 ein, welcher am Flügelrahmen 11 befestigt ist und einen Zapfen 32 trägt. Der Zapfen 32 dient als Ge25 lenkzapfen für eine zweite Ausstellstütze 33, deren anderes Ende beispielsweise in einer Schlitzführung am feststehenden Rahmen schiebbar geführt ist. Die Anordnung kann grundsätzlich der Ausführung nach Fig. 14 bis 1.6 des älteren Patents 959 353 entder Schnittlinie 2-2 in Fig. 1 übereinstimmt, schwenk- 30 sprechen.

bar sowie um eine in der Zeichnung nicht dargestellte In der in Fig. 1 bis 7 gezeichneten Lage des Flügels

befindet sich dieser in seiner tiefsten, der gesenkten Stellung, und zwar in geschlossenem Zustand. Aus dieser Stellung heraus kann der Flügel gekippt werden, wie beispielsweise durch die strichpunktierte Linie 11' in Fig. 3 angedeutet ist. Hierbei schwingt die Ausstellstütze 30 mit der oberen Scharnierhülse 18 um das obere Ende 16 des Scharnierbolzens 13, beispielsweise in die Lage 30', wie in Fig. 3 angedeutet. Die Ausstellstütze 33 macht eine etwa entgegengesetzte Schwingbewegung. Sie stellt sich zur Ausstellstütze 30 entsprechend der Lage 33' über Kreuz ein.

pp g Die untere, mit dem Flügel 11 fest verbundene

Die Verriegelung tritt selbsttätig außer Wirkung, 45 Scharnierhülse 17 kann hierbei in Pfeilrichtung /' wenn der Flügel in die gehobene Stellung zum kippen, da das untere Ende 15 des Scharnierbolzens Schwenken um die lotrechte Achse gebracht wird. durch die Aussparung23 von der Hülse 17 freigegeben

Die Fig. 1 zeigt das obere, in der lotrechten wird (s. 17'in Fig. 3).

Schwenkachse angeordnete Scharnier. Es besteht aus Soll der Flügel geschwenkt werden, so muß er zu-

einem in den feststehenden Rahmen fischbandartig ein- 5° nächst aus der in Fig. 1 und 2 gezeichneten Stellung

Di Hb id

durch eine Zwischenhülse gegeneinander abgestützt, welche auf dem Scharnierbolzen, z. B. durch Anschlage begrenzt, axial gleiten kann. Doch ist die Erfindung auch auf eine Gelenkvorrichtung mit nur zwei übereinander angeordneten Hülsen anwendbar.

Ein Ausführungsbeispiel ist in der Beschreibung und den Zeichnungen dargestellt. Hierbei zeigt

Fig. 1 die obere rechte Ecke eines Kipp-Hebe-Schwenk-Flügels in Ansicht,

Fig. 3 eine Draufsicht im Schnitt nach der Linie 3-3 in Fig. 1 und

Fig. 4 bis 7 vier Querschnitte durch die Fig. 2 entsprechend den Linien 4-4, 5-5, 6-6 bzw. 7-7 und

Fig. 8 einen gleichen Schnitt wie Fig. 2, jedoch bei gehobenem Flügel.

Am feststehenden Rahmen 10 ist der Flügel 11 einerseits um eine lotrechte Schwenkachse, welche mit

g g

untere waagerechte Kippachse kippbar gelagert. Der Flügel kann durch eine ebenfalls nicht dargestellte Hebevorrichtung mit Bezug auf den feststehenden Rahmen gehoben werden derart, daß der Flügel in gesenkter Stellung um die untere waagerechte Kippachse gekippt und in gehobener Stellung um die lotrechte Schwenkachse (2-2) geschwenkt werden kann. Verriegelungsvorrichtungen, z. B. in Gestalt von Rollzapfengetrieben, können an beiden lotrechten Kanten des Flügels vorgesehen sein. In der gesenkten Stellung des Flügels kann dann dieser wahlweise durch das Verriegelungsgetriebe verriegelt oder zum Kippen um die waagerechte Kippachse freigegeben werden. D

gesetzten Steg 12, auf welchem der Scharnierbolzen 13 aufgesetzt ist. Der flach ausgebildete Steg 12 ist z. B. in einen Schlitz 14 des Scharnierbolzens 13 eingesetzt und mit diesem fest verbunden. Der Scharnierbolzen 13 ragt mit seinen Enden 15 und 16 über den Steg 12 nach unten und oben hinaus, wobei er auf seinem unteren Ende eine Scharnierhülse 17 und auf seinem oberen Ende eine Scharnierhülse 18 lose drehbar trägt. Die Scharnierhülsen sind durch Stopfen 19 bzw. 20 nach unten bzw. oben abgeschlossen.

Die untere Scharnierhülse 17 bildet ein Stück mit dem gekröpften Befestigungslappen 21, welcher in den Flügelrahmenil eingesetzt ist. Im oberen Teil dieser unteren Scharnierhülse ist das Ende 22 des die Hülse bildenden Bandeisens tangential abgebogen (s. in Fig. 6). Es entsteht eine Öffnung 23, welche einen Durchtritt des Scharnierbolzens 13 in Pfeilrichtung f bzw. ein Abziehen der Scharnierhülse vom Scharnierbolzen in entgegengesetzter Richtung f gestattet. Im unteren Teil der Hülse ist das Ende 24 des um den Hub Ii angehoben werden. Dieser Hub wird von dem Flügelrahmen einerseits über den Befestigungslappen 21 auf die untere Scharnierhülse 17 und andererseits von dem Lagerbock 31 über die Ausstellstütze 30 auf die obere Scharnierhülse 18 übertragen. An dieser Bewegung nimmtauch die Zwischenhülse 25 teil, indem sie auf dem Scharnierbolzen 13 gleitet. Hierdurch wird die Hülse 17 um den Hub h so weit nach oben geschoben, daß das untere Ende 15 des Scharnierbolzens durch das nach innen umgebogene Ende 24 der Hülse gegen ein Heraustreten aus der Aussparung 23 in Richtung / gesichert wird (Fig. 7 und 8). Das obere Ende 16 des Scharnierbolzens 13 bleibt hierbei im Eingriff mit der Scharnierhülse 18 der Ausstellstütze 30. Beim Schwenken des Flügels um die lotrechte Achse nimmt die Ausstellstütze 30 in fester Kupplung mit dem Flügel mittels der Hülse 17 an der Bewegung desselben teil.

Da sich alle drei Scharnierhülsen beim Heben oder Senken des Flügels gemeinsam schieben, werden

Spalte zwischen den Hülsen in der einen oder anderen Stellung des Flügels vermieden.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Gewichtsentlastetes, z. B. oberes Scharnier für hebbare und wahlweise um eine lotrechte Achse schwenkbare oder um eine waagerechte Achse kippbare Flügel von Fenstern, Türen od. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß auf einem in an sich bekannter Weise mit einem Steg an dem einen Rahmen (z. B. dem feststehenden Rahmen 10) befestigten Scharnierbolzen (15) am anderen Rahmen (z. B. dem Flügelrahmen 11) befestigte Scharnierhülsen (17,, 18) sowie zwischen diesen eine mit einem Längsschlitz (26) für den Steg (12) versehene Hülse (25) schiebbar gelagert sind und daß die eine der am anderen Rahmen (11) befestigten Hülsen (17) anschließend an die vorgenannte geschlitzte Hülse mit einem sich nur über einen Teil ihrer Länge erstreckenden einseitig offenen Schlitz (23) von solcher Weite versehen ist, daß der mit seinem Ende (15) in die Scharnierhülse hineinragende Scharnierbolzen (15) in der einen, insbesondere gesenkten Höhenlage des Flügels zum Kippen desselben aus dem Schlitz (23) seitlich heraustreten kann, in der anderen, insbesondere angehobenen Höhenlage des Flügels dagegen zum Schwenken desselben um die lotrechte Achse über den Schlitz (23) hinaus in die Hülse (17) hineinragt und dadurch an einem seitliehen Austritt aus dieser gehindert wird.

2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Längsschlitz (26) versehene, nur schiebbare Scharnierhülse (25) zur Begrenzung ihrer Schiebebewegung eine Längsausnehmung (28) aufweist, in welche ein am Scharnierbolzen (13) befestigter Stift (27) eingreift.

3. Scharnier nach den Ansprüchen 1 und 2 mit einem einerseits in der lotrechten Schwenkachse oder in der Nähe derselben am einen Rahmen, insbesondere am feststehenden Rahmen, und andererseits längs beweglich am anderen Rahmen, insbesondere am Flügelrahmen, angelenkten Ausstellstütze, dadurch gekennzeichnet, daß das eine der beiden Gelenke der Ausstellstütze (30), insbesondere das dieselbe mit dem feststehenden Rahmen (10) verbindende Gelenk (18), am feststehenden Rahmen lotrecht schiebbar geführt und mit einem hebbaren Teil des anderen Rahmens derart verbunden ist, daß es an der Bewegung des anderen Rahmens teilnimmt, also insbesondere mit dem Anheben des Flügels ebenfalls angehoben wird.

4. Scharnier nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstellstütze (30) unmittelbar auf dem Scharnierbolzen (13) mit einer Scharnierhülse (18) schwenkbar gelagert ist.

5. Scharnier nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Scharnierbolzen (13) an seinem einen, insbesondere unteren Ende eine mit dem Flügel (11) fest verbundene, bei gesenktem Flügel vom Scharnierbolzen (13) in waagerechter Richtung entkuppelbare Scharnierhülse (17) und an seinem anderen, insbesondere oberen Ende eine das Schwenklager der Ausstellstütze (30) bildende Scharnierhülse (18) je schiebbar trägt und beide Hülsen (17, 18) durch die Zwischenhülse (25) gegeneinander abgestützt sind, welche auf dem Scharnierbolzen (13) axial schiebbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 132 375, 855 509,
211;

deutsche Patentanmeldung V 3479 V/68 c (bekanntgemacht am 6. 3. 1952);

deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 338 290.

Entgegengehaltene ältere Rechte:
Deutsches Patent Nr. 963 933.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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