DE10228728A1 - Hufschuh - Google Patents
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Abstract
Hufschuh zur Behandlung der akuten und chronischen Hufrehe, mit einem Bodenteil (2), einem Kragen (1) und einer keilförmigen Sohle (3), wobei die keilförmige Sohle (3) eine Mehrzahl von Rippen und/oder Stegen (7) aufweist, deren freie Enden die Lauffläche des Hufschuhs bilden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Hufschuh zur Behandlung der akuten und chronischen Hufrehe, mit einem Bodenteil, einem Kragen und einer keilförmigen Sohle.
- Einen technischen Hintergrund für einen derartigen Hufschuh bildet beispielsweise die Offenlegungsschrift DE 40 05 388 A1. Diese offenbart einen Hufschuh, bei dem oben ein Formteil aus Kunststoff mit einem massiven Bodenteil und einem mit dem Pferdehuf angepassten Kragen vorgesehen ist. Dieser wird seitlich am Pferdehuf angeklebt. Unten am Bodenteil ist ein handelsübliches Hufeisen angebracht.
- Neben dem aus dieser Offenlegungsschrift bekannten Hufschuh gibt es ferner Hufschuhe, welche der Behandlung der akuten und chronischen Hufrehe dienen. Diese unterscheiden sich von dem in der Offenlegungsschrift DE 40 05 388 A1 offenbarten Hufschuh dadurch, dass anstelle des handelsüblichen Hufeisens eine keilförmige Sohle angebracht ist. Diese keilförmige Sohle erhöht das hintere Ende des Hufes (Trachtenhochstellung). Die Erhöhung des hinteren Hufes führt zu einer Entlastung der tiefen Beugesehne. Während der Erkrankung eines Tieres an der Hufrehe, wird die tiefe Beugesehne des Tieres nämlich auf schmerzhafte Weise dauerhaft belastet. Eine Entlastung der tiefen Beugesehne mittels eines Hufschuhs mit keilförmiger Sohle führt zu einer spürbaren Erleichterung für das Tier. Aus dem Buch "Der Huf und sein nagelloser Hufschutz: Möglichkeiten der Anwendung" von B. Hertsch, H. Dallmer, S. Höppnder (ISBN 3-8854-524-6) ist ferner ein in dem Gebrauchsmuster DE 84 38 230.9 unter den Huf schnallbarer Hufschuh bekannt, welcher mit einer keilförmigen Sohle versehen ist. Dieser Hufschuh hat sich im Grunde in der Praxis bewährt. Die tiefe Beugesehne wurde spürbar entlastet und die Schmerzen der Pferde spürbar reduziert.
- Die derzeit bekannten Hufschuhe zur Behandlung der akuten oder chronischen Hufrehe haben jedoch den Nachteil, dass sie relativ schwer sind und den erkrankten Huf durch das Gewicht zu der Belastung durch die Krankheit zusätzlich belasten.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Hufschuh vorzuschlagen, welcher die an dem Huf befestigte Masse reduziert.
- Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch einen Hufschuh gelöst, bei dem die keilförmige Sohle eine Mehrzahl von Rippen und/oder Stegen aufweist, deren freie Enden die Lauffläche des Hufschuhs bilden. Dadurch das die Lauffläche durch die freien Enden der Rippen bzw. Stege gebildet wird, entstehen zwischen den Stegen und Rippen Fächer welche nicht mit Material ausgefüllt sind. Die keilförmige Sohle hat dadurch eine geringere Masse als eine massive Sohle. Das Gewicht welches auf dem Huf lastet wird dadurch reduziert und der erkrankte Huf geschont.
- Gemäß der Erfindung kann der Hufschuh Mittel zum Unterschnallen aufweisen, mit welchen der Hufschuh unter den erkrankten Huf geschnallt wird. Ein Verkleben welches mit einem erfindungsgemäßen Hufschuh grundsätzlich möglich ist, kann also durch ein Unterschnallen des Hufschuhs unter den Huf ersetzt werden. Der Vorteil ist, das insbesondere beim Auftreten der akuten Hufrehe der Pferdebesitzer oder Pfleger ohne das Hinzuziehen eines Tierarztes durch Unterschnallen des Hufschuhs unter den Huf des Pferdes eine Trachtenhochstellung erreichen kann. Die Mittel zum Unterschnallen sind dabei vorteilhaft Gurte, welche am hinteren Ende des Bodenteils angebracht sind. Die Gurte können dabei durch auf der Außenseite des Kragens vorgesehene Schnallen geführt sein. Die Gurte können sich erfindungsgemäß nach dem Unterschnallen vor bzw. hinter dem Huf bzw. der Hand des Tieres kreuzen. Vorteilhaft können die Gurte mit Klettverschlüssen verschlossen werden.
- Gemäß der Erfindung kann die Lauffläche der keilförmigen Sohle eine konvexe Wölbung aufweisen. Die konvexe Wölbung der Lauffläche erleichtert die Drehung des Hufschuhs bzw. der Pferdehand auf einem ebenen Boden.
- Ein Ausführungsbeispiel für den erfindungsgemäßen Hufschuh ist anhand der Zeichnung näher beschrieben. Darin zeigt
- Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Hufschuhs von vorne und unten,
- Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Hufschuhs von hinten,
- Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des Hufschuhs seitlich von vorne,
- Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des Hufschuhs von vorne,
- Fig. 5 eine Ansicht von hinten und
- Fig. 6 eine Seitenansicht.
- Der in den Fig. 1 bis 6 dargestellte Hufschuh weist ein Bodenteil 2 auf welches die Form eines Hufeisens hat. An dieses Bodenteil 2 ist im vorderen und seitlichen Bereich ein Kragen 1 angesetzt. Die Innenkontur dieses Kragen 1 entspricht der Außenkontur eines Pferdehufes. Im vorderen Bereich sind an der Außenseite des Kragens 1 zwei Schnallen 5 angebracht, durch welche Gurte 4 gezogen sind. Auf der Unterseite des Bodenteils 2 ist eine keilförmige Sohle 3 vorgesehen. Diese Sohle 3 hat eine durchgehende Platte 33, welche an dem hufeisenförmigen Bodenteil 2 befestigt ist. Von dieser durchgehenden Platte 33 erstrecken sich in Längsrichtung verlaufende Stege und in Querrichtung verlaufende Rippen 31 nach unten. Die Länge der Rippen 31 ist dabei an der Spitze des Hufschuhs größer als am Ende. Dadurch wird die Keilform der Sohle 3 hergestellt. Ebenfalls nimmt die Länge der die Rippen 31 verbindenden Stege 33 von der Spitze zum Ende der Sohle 3 zu.
- Durch die sich kreuzenden, querliegenden Rippen 31 und sich in Längsrichtung erstreckenden Stege 31 werden in der Sohle 3 einzelne Fächer gebildet. Einem hinterem Fach 32 kommt für die Befestigung der Gurte 4 eine besondere Bedeutung zu. Im Bereich des Faches 32 ist in der Platte 33 eine Ausnehmung vorgesehen, durch welche die Gurte 4 hindurchgeführt sind. Die Gurte sind dann an einem in dem Fach 32 gelagerten Stift 8 befestigt. Der Stift 8 ist in der Mitte um ungefähr 30 Grad gebogen. Die an dem Stift 8 befestigten Gurte laufen daher unter einem Winkel von circa 30 Grad gegenüber der Senkrechten zueinander geneigt aus der in der Platte 33 vorgesehenen Ausnehmung heraus. Oberhalb der Platte 33 bzw. des Bodenteils 2 kreuzen sich die aus der Ausnehmung herauslaufenden Gurte 4, wobei die sich kreuzenden Gurte 4 durch einen Niet 71 aneinander fixiert sind. Die Gurte 4 werden dann um die Hand eines Pferdes gelegt, wobei die Gurte 4 oberhalb des Hufes an der Hand anliegen. Die Gurte 4 laufen um die Hand des Pferdes herum und sind wie bereits beschrieben auf der Vorderseite durch die an dem Kragen 1 angebrachten Schnallen 5 geführt. Dabei kreuzen sich die beiden Gurte 4 erneut. Das durch die Schnallen 5 geführte Ende der Gurte 4 wird parallel zu dem in die Schnalle 5 einlaufenden Gurten 4 geführt und wird mittels eines Klettverschlusses 6 an den in die Schnallen 5 einlaufenden Gurten 4 fixiert.
- Aus der Seitenansicht der Fig. 6 ist erkennbar, dass die freien Enden der Stege 31 nicht auf einer Geraden sondern vielmehr auf einer nach außen gewölbten Kurve liegen. Daher sind auch die längs angeordneten Stege 31 nicht gerade sondern nach außen gewölbt. Ebenso können die querliegenden Rippen 31 in ihrer Erstreckungsrichtung nach außen gewölbt sein. Durch die Wölbung der quer liegenden Rippen 31 und/oder der Wölbung der in Längsrichtung liegenden Stege 31 ergibt sich eine konvexe Wölbung der durch die freien Enden der Stege bzw. Rippen gebildeten Lauffläche des Hufschuhs. Eine derartige gewölbte Lauffläche vereinfacht eine Drehung des Hufschuhs auf einer ebenen Fläche, da eine geringere Reibkraft wirkt. Dieses stellt eine spürbare Erleichterung für die an Hufrehe erkrankten Pferde dar.
- Ebenso ist die Gewichtsreduzierung durch die durch Stege und Rippen gebildete keilförmige Sohle eine Erleichterung für die an Hufrehe erkrankten Tiere. Das Gewicht der keilförmigen Sohle 3 wird auf ein Mindestmaß reduziert und die Belastung wird auf ein Mindestmaß reduziert.
- Ferner stellt die Anordnung der Gurte 4 an der Hand oberhalb des Hufs neben der Reduzierung des Gewichts des Hufschuhs eine Verbesserung gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten anschnallbaren Hufschuhen dar. Der Hufschuh hängt beim Anheben des Hufes nämlich nicht mehr ausschließlich am Huf, sondern das Gewicht wird zum Grossteil von den Gurten 4 unmittelbar auf die Hand des Pferdes abgeleitet.
Claims (8)
1. Hufschuh zur Behandlung der akuten und chronischen Hufrehe,
mit einem Bodenteil (2), einem Kragen (1) und einer keilförmigen
Sohle (3), dadurch gekennzeichnet, dass die keilförmige Sohle
(3) eine Mehrzahl von Rippen und/oder Stegen (7) aufweist,
deren freie Enden die Lauffläche des Hufschuhs bilden.
2. Hufschuh nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, dass der Hufschuh Mittel zum Unterschnallen
(4) aufweist, mit welcher der Hufschuh unter den erkrankten Huf
geschnallt werden kann.
3. Hufschuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Mittel zum Unterschnallen Gurte (4) sind.
4. Hufschuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Gurte (4) am hinteren Ende des Bodenteils (2) angebracht sind.
5. Hufschuh nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Gurte (4) auf der Außenseite des Kragen (1) durch Schnallen
(5) geführt sind.
6. Hufschuh nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass
zwei Gurte (4) vorgesehen sind, die sich nach dem
Unterschnallen vor und hinter Huf bzw. der Hand des Tieres
kreuzen.
7. Hufschuh nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Gurte (4) mit Klettverschlüssen (6) festlegbar sind.
8. Hufschuh nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die keilförmige Sohle (3) eine konvexe
Wölbung aufweist.
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