DE10228624B4

DE10228624B4 - Beschlag für einen Flügel

Info

Publication number: DE10228624B4
Application number: DE10228624A
Authority: DE
Inventors: Erwin Röder
Original assignee: Geze GmbH
Current assignee: Geze GmbH
Priority date: 2002-06-26
Filing date: 2002-06-26
Publication date: 2006-08-10
Anticipated expiration: 2022-06-27
Also published as: DE10228624A1

Abstract

Beschlag für einen Flügel, mit einem Rahmen und mit einem im Falz zwischen Rahmen und Flügel angeordneten Gestänge, mit einer Bremse, welche den Flügel in einem Öffnungsbereich bremst, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremse (3) einen Bremsschuh (4) aufweist, wobei der Bremsschuh (4) in einem entlang des Rahmens (2) oder des Flügels (1) festgelegten Profil (5) geführt ist und durch eine am Bremsschuh angeordnete Führung (11) in Anlage mit der Wandung des Profis (5) gebracht wird.

Description

Die Erfindung betrifft einen Beschlag für einen Flügel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Die DE 196 07 234 A1 zeigt einen Beschlag für einen um eine horizontale Achse schwenkbaren Flügel eines Fensters, mit einer über ein Gestänge steuerbaren Öffnerschere, die zum Verschwenken des Flügels in eine Putzstellung vom Flügel oder vom Blendrahmen abkoppelbar ist, und mit einer Falzschere, die den Flügel in der Putzstellung abstützt, wobei die Falzschere eine Bremse aufweist, um den Flügel aus einer teilweise geöffneten Stellung kontinuierlich gebremst in die Putzstellung zu überführen.

Nachteilig ist, dass die Fang- und Putzschere erst aus der ungebremsten, teilweise geöffneten Anschlagstellung gelöst werden muss, und dann erst gebremst in die Putzstellung überführt werden kann. Die Konstruktion der Bremse und des Freilaufs ist aufwändig.

Aus der DE 84 14 545 U1 ist ein Bremsklappenhalter für Möbelklappen mit einteiligem Bremsgehäuse bekannt, bei dem in dem Führungskanal für die Führungsstange sich versetzt gegenüber liegende Bremsflächen angeordnet sind, deren Bremskraft durch das Klappengewicht über Zugschenkel beeinflusst wird, und wobei die Bremskraft durch eine dem Zugschenkel gegenüber angeordnete Stellschraube regulierbar ist, wobei innerhalb des Führungskanals des Bremsgehäuses eine Vorspannfeder angeordnet ist.

Nachteilig ist dabei die freiliegende Bauweise mit einer Führungstange, welche in den Klappenbereich hineinragt, und daher für die Anwendung auf Fensterflügel nicht geeignet ist. Weiterhin ist die Konstruktion zur Einstellung und Vorspannung der Bremse aufwändig. Die Bremse ist nicht für hohe Gewichte geeignet, wie sie bei Fensterflügeln auftreten.

Fang- und Putzscheren werden eingesetzt, um ein Herabfallen eines Flügels zu verhindern, wenn dieser von seiner Öffnungs- und Schließvorrichtung gelöst wird, beispielsweise um den Flügel zu reinigen, oder bei einem Defekt der Öffnungs- und Schließvorrichtung. Dabei ist es erforderlich eine beim möglichen Herabfallen des Flügels auftretende hohe impulsartige Haltekraft, den sogenannten Fangstoß, zu verringern oder zu vermeiden, da besonders bei großen Flügeln hohe Kräfte auftreten können, welche den Flügel und die Beschläge beschädigen oder zerstören können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsmäßigen Beschlag für einen Flügel auszubilden, welcher für hohe Flügelgewichte geeignet ist.

Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.

Im Nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel in der Zeichnung anhand der Figuren näher erläutert.
Dabei zeigen:
1 die Seitenansicht eines Fensters mit einem Beschlag und mit am Rahmen angeordneter Bremse in zwei unterschiedlichen Öffnungsstellungen des Flügels;
2 die Draufsicht der Bremse entsprechend 1;
3 einen Bremsschuh in der Seitenansicht;
4 die Anordnung des Bremsschuhs im Profil in der Ruhelage und in der Wirkstellung.
Der in 1 dargestellte Beschlag für einen schwenkbaren Flügel 1 eines Fensters oder einer Klappe mit einem Rahmen 2 weist ein im Falz zwischen Rahmen 2 und Flügel 1 angeordnetes Gestänge auf, mit einer Bremse 3, welche den Flügel 1 in einem Öffnungsbereich bremst. Dabei ist der Hebel 6 am Flügel 1 und an dem im Profil 5 verschiebbar angeordneten Bremsschuh 4 gelenkig gelagert. Das Profil 5 ist vertikal seitlich im Falz zwischen dem Flügel 1 und dem Rahmen 2 am Rahmen 2 festgelegt. Der Flügel 1 ist in einer teilweise geöffneten Stellung und einer weiter geöffneten Stellung dargestellt. Daraus wird ersichtlich, dass bei unterschiedlichen Öffnungsweiten des Flügels 1 sich die Kraftwirkungsrichtung entlang des Hebels 6 auf den Bremsschuh 4 verändert.
Der Beschlag kann bei Verwendung großer Flügeln 1 auch jeweils beidseitig im Falz des Rahmens 2 angeordnet sein, um eine einseitige Belastung des Flügels 1 durch nur einen Beschlag zu verhindern. Auch kann der Beschlag umgekehrt angeordnet sein, wobei das Profil 5 mit der Bremse 3 seitlich am Flügel 1 festgelegt und über den Hebel 6 gelenkig mit dem Rahmen 2 verbunden ist.
In den 2 und 3 ist die Anordnung der Bremse 3 mit dem Bremsschuh 4 im Profil 5 dargestellt. Der Bremsschuh 4 ist über den in der Aufnahme 9 angeordneten Gelenkbolzen 10 am Hebel 6 gelenkig festgelegt. Der Hebel 6 ist andernends ebenfalls gelenkig am Flügel 1 festgelegt. Das Profil 5 weist einen c-förmigen Querschnitt auf, in welchem der Bremsschuh 6 geführt ist. Der Bremsschuh 4 weist im Bereich der Anlenkung des Hebels 6 ab dem Kipppunkt 7 eine zur Mittelachse hin abgeschrägte Bremsfläche 8 auf. Dabei kann nur die Bremsfläche 8 aus einem geeigneten, den entsprechenden Reibwert und die erforderlichen Abnützungseigenschaften aufweisenden Material gebildet sein, oder es kann auch der gesamte Bremsschuh 4 aus derartigem Material ausgebildet werden.
Bei geschlossenem Flügel 1 befindet sich der Bremsschuh 4 im oberen Bereich des Profils 5, wobei der Hebel 6 annähernd parallel zum Profil 5 verläuft. Wird der Flügel 1 geöffnet, wirkt eine Kraft entlang des Hebels 6 auf den Bremsschuh 4 ein. Durch die Anlenkung des Hebels 6 oberhalb des Kipppunkts 7 kann der Bremsschuh 4 in eine Bremsstellung verschwenken. In der 4 ist diese Wirk stellung des Bremsschuhs 4'' mit Anlage der Bremsfläche 8'' an der Wandung des Profils 5 dargestellt.
Der Bremsschuh 4' stellt die Ruhelage dar, in welcher die Bremsfläche 8' sich nicht in Anlage mit der Wandung des Profils 5 befindet. In Abhängigkeit des durch den Öffnungswinkel des Flügels 1 bestimmten Winkels der Krafteinleitung durch den Hebel 6 auf den Bremsschuh 4 kippt der Bremsschuh 4 über den Kipppunkt 7. Der Anpressdruck der Bremsfläche 8 auf die Wandung des Profils 5 nimmt in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel und des Gewichts des Flügels 1 zu. Weiterhin ist die Bremskraft und der Beginn der Bremsung auch von der Lage des Kipppunktes 7 und von der Lage der Anlenkung des Hebels 6 in der Aufnahme 9 am Bremsschuh 4 abhängig.
Wird der Flügel 1 in Richtung seiner Schließlage geführt, wird der Bremsschuh 4 entlastet und der Flügel 1 lässt sich ohne erhöhten Kraftaufwand schließen. Dabei dient die Führung 11 am Bremsschuh 4 einem leichten Gleiten im Profil 5. Denkbar ist es auch die Führung 11 federnd auszubilden, um die Bremsfläche 8 in Anlage mit der Wandung des Profils 5 zu bringen.
Die konstruktiv bedingte stetige Zunahme der Bremskraft bei größeren Öffnungswinkeln des Flügels 1 gewährleistet ein sicheres Abbremsen des Flügels 1, wobei die Bremse wartungsfrei und selbstnachstellend ist. Es sind keine Einstellmaßnahmen und es ist kein Nachstellen der Bremse 3 erforderlich. Gegenüber Fangvorrichtungen, welche eine Bremswirkung erst nach Überwinden der Fangstellung aufweisen, wirkt die Bremse 3 kontinuierlich über nahezu den gesamten Öffnungsbereich des Flügels 1. Eine besondere Freilaufeinrichtung für ungebremste Bereiche und zum Schließen des Flügels 1 ist ebenfalls nicht erforderlich.
Zum weiteren Öffnen des Flügels 1 kann die Kraft am Hebel 6 durch Anheben des Flügels 1 reduziert werden, da die Bremskraft dadurch herabgesetzt wird. Wird dabei der Flügel 1 fallen gelassen tritt durch das Einwirken der Gewichtskraft auf den Hebel 6 und somit auf den Bremsschuh 4 sofort die Bremswirkung wieder ein, und der Flügel wird gehalten.
Bei gewollter Betätigung des Flügels 1 durch eine Öffnungs- und Schließvorrichtung tritt keine Bremswirkung ein, da das Flügelgewicht über die Öffnungs- und Schließvorrichtung abgestützt ist.
Da die Bremse den Flügel kontinuierlich abbremst entstehen keine Kraftstöße, wie diese bei bekannten Fangvorrichtungen auftreten können. Beschädigungen des Beschlags oder des Fensters werden wirkungsvoll vermieden. Es wird auch vermieden, dass der Flügel 1 aus einer Fangstellung gelöst werden muss, um in eine Putzstellung überführt werden zu können.

1: Flügel
2: Rahmen
3: Bremse
4: Bremsschuh
5: Profil
6: Hebel
7: Kipppunkt
8: Bremsfläche
9: Aufnahme
10: Gelenkbolzen
11: Führung

Claims

Beschlag für einen Flügel, mit einem Rahmen und mit einem im Falz zwischen Rahmen und Flügel angeordneten Gestänge, mit einer Bremse, welche den Flügel in einem Öffnungsbereich bremst, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremse (3) einen Bremsschuh (4) aufweist, wobei der Bremsschuh (4) in einem entlang des Rahmens (2) oder des Flügels (1) festgelegten Profil (5) geführt ist und durch eine am Bremsschuh angeordnete Führung (11) in Anlage mit der Wandung des Profis (5) gebracht wird.
Beschlag für einen Flügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestänge einen Hebel (6) aufweist, welcher einenends gelenkig am Flügel (1) bzw. am Rahmen (2) angeordnet und andernends am Bremsschuh (4) festgelegt ist.
Beschlag für einen Flügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsschuh (4) einstückig ausgebildet ist.
Beschlag für einen Flügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsschuh (4) eine gegen die Längsachse des Bremsschuhs (4) geneigte Bremsfläche (8) aufweist.
Beschlag für einen Flügel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Neigung der Bremsfläche (8) des Bremsschuhs (4) im Bereich der Anlenkung des kraftübertragenden Hebels (6) erstreckt.
Beschlag für einen Flügel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Neigung der Bremsfläche (8) ein Kipppunkt (7) gebildet wird.
Beschlag für einen Flügel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass durch Kippen des Bremsschuhs (4) am Kipppunkt (7) der Bremsvorgang eingeleitet wird.
Beschlag für einen Flügel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Anlenkung des Hebels (6) ein vom Öffnungswinkel und Gewicht des Flügels (1) abhängiges Kippmoment entsteht, welches die Bremskraft bestimmt.
Beschlag für einen Flügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremskraft über den Öffnungsbereich abhängig von der Öffnungsweite des Flügels (1) durch den zunehmenden Anpressdruck der Bremsfläche 8 auf die Wandung des Profils 5 kontinuierlich verstärkt wird.