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Die Erfindung betrifft ein Trampolin,
mit
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Grundgestell, das einen Rahmen aufweist
- – einem
Sprungtuch, das vorzugsweise an seiner Unterseite Aufnahmeelemente
aufweist, und
- – einer
elastischen Befestigungseinrichtung zum Verbinden der Aufnahmeelemente
mit dem Rahmen.
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Trampoline gewinnen in der modernen
Physiotherapie mehr und mehr an Bedeutung. Bei Übungen auf einem Trampolin
wird ein Großteil
aller Muskeln des menschlichen Körpers
angesprochen. Mit einem einzigen einfachen Übungsgerät kann also eine Vielzahl von
Muskelpartien trainiert werden. Training auf einem Trampolin hat
darüber
hinaus einen positiven Einfluß auf
das Immunsystem und verbessert das Balancegefühl. Im übrigen sind Trampoline für Kinder
wie auch für
Erwachsene geeignet und machen Spaß.
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Es sind sogenannte Mini-Trampoline
bekannt, die ein nicht-elastisches Sprungtuch aufweisen. Das Sprungtuch
ist über
Federn an einem Rahmen befestigt. Eine derartige Federaufhängung stellt bei
der Benutzung zwar erhebliche Beschleunigungskräfte zur Verfügung und
gestattet damit hohes Springen, sie belastet jedoch die Kniegelenke
und Bänder
des Springenden in erheblichem Maße. Der Körper muß bei jedem Sprung in der Phase
der Abfederung die gesamten Bremskräfte auf einem verhältnismäßig kurzen
Weg aufnehmen. Dies kann zu körperlichen
Schäden
führen.
Es wurde ferner festgestellt, daß die Muskeln aufgrund der
raschen Abbremsung nur verhältnismäßig kurzzeitig
belastet werden. Der Trainingseffekt ist daher entsprechend gering.
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Man ist dazu übergegangen, ein elastisches Seil
zur Befestigung des Sprungtuchs an dem Rahmen zu verwenden. Die
höhere
Elastizität
einer solchen Befestigung sorgt für ein „weicheres" Abbremsen des Körpers und vermindert die Belastung
von Gelenken, Sehnen und Bandscheiben. Außerdem wird der Körper über eine
längere
Sprungphase belastet. Der Trainingseffekt der Muskulatur ist daher gegenüber herkömmlichen
Trampolinen mit Federaufhängung
erheblich verbessert. Das Springen auf dem Trampolin wird als sehr
viel angenehmer empfunden.
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Aus der Praxis ist ein Trampolin
bekannt, das ein Sprungtuch mit auf der Unterseite des Sprungtuchs
im Umfangsbereich angeordneten Schlaufen aufweist. Durch die Schlaufen
ist ein elastisches Seil gezogen, das jeweils zwischen zwei Schlaufen
um den Rahmen des Trampolins gewunden ist. Ein derartiges Trampolin
hat sich bewährt.
Es hat eine ausreichende Lebensdauer und darüber hinaus eine gegenüber metallischen
Einzelfedern geringere Verletzungsgefahr. Ist das Seil verschlissen,
wird es gegen ein neues Seil ausgewechselt, das wie zuvor beschrieben
abwechselnd durch die Laschen gefädelt und um den Rahmen gewunden
wird. Danach ist das Trampolin wieder einsatzfähig.
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Ein Nachteil des bekannten Trampolins
besteht darin, daß das
gesamte Seil ausgewechselt werden muß, wenn lediglich eine Stelle
des Seils abgenutzt ist. Es wurde ferner gefunden, daß zunehmend
Bedarf an einer individuellen Einstellbarkeit des Trampolins besteht.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein
Trampolin zu schaffen, das eine gegenüber dem bekannten Trampolin
verbesserte Haltbarkeit und Einstellbarkeit der Elastizität aufweist
und möglichst
einfach in der Benutzung ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein gattungsgemäßes Trampolin,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Befestigungseinrichtung mehrere
ringförmige
Seilabschnitte aufweist, die jeweils den Rahmen umschlingen und
in die Aufnahmeelemente eingehängt
sind.
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Die Erfindung vereint mehrere Vorteile.
Insbesondere die Haltbarkeit ist gegenüber bekannten Lösungen deutlich
erhöht.
Die Seilabschnitte umgreifen nämlich
an jeder Aufhängung
den Rahmen mit zwei Seilsträngen,
wobei jedem Aufnahmeelement ein Seilabschnitt zugeordnet sein kann.
Die Ausbildung des Seilabschnitts als Ring ist besonders gut halt-
und handhabbar. Ist ein Seilabschnitt verschlissen, wird er einfach
einzeln ausgetauscht. Die übrigen
Seilabschnitte bleiben unberührt.
Ein lästiges Einfädeln wie
bei herkömmlichen
Trampolinen kann also entfallen.
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Ein weiterer Effekt trägt zur Steigerung
der Haltbarkeit bei: Durch die Einzelaufhängung des Tuchs an mehreren
Stellen ist das Tuch stets zentriert, und zwar auch bei zeitweiser
dezentraler Belastung. Bei bekannten Trampolinen mit einem durchgängigen Seil
als Aufhängung
besteht die Gefahr, daß sich
bei nicht-mittiger Belastung – beispielsweise
durch Springen im Randbereich das Tuchs – das Zentrum des Sprungtuchs
gegen den Rahmen verschiebt, so daß einige Komponenten mehr als
andere und unter einem ungünstigen
Winkel beansprucht werden. Ggf. kann das Tuch sogar so weit verrutschen,
daß es
zur Anlage an den Rahmen kommt und damit der Verschleiß stark
zunimmt. Bei der Erfindung ist dies ausgeschlossen. Hier ist das Tuch
an mehreren Stellen einzeln am Rahmen befestigt.
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Ein anderer Vorteil der Erfindung
besteht in der einfachen Einstellbarkeit der Sprungtuch-Federwirkung.
Werden ei nige Seilabschnitte abgenommen, so wird das Tuch „weicher". Das Trampolin kann
so in kurzer Zeit an unterschiedliche Gewichte von Nutzern oder
verschiedene Arten von Übungen angepaßt werden.
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In wesentlicher Weiterbildung der
Erfindung wird vorgeschlagen, daß die ringförmigen Seilabschnitte in einer
Aufspannung des Tuchs unterschiedliche Elastizitäten aufweisen. Damit kann das Sprungtuch
individuell eingestellt werden, ohne auf das Sprungtuch stabilisierende
Aufhängungen
verzichten zu müssen.
Die Verstellung des Sprungtuch-Widerstandes kann durch Austausch
von nur einigen wenigen Seilabschnitten sehr feinstufig verändert werden.
Bereits die Einfügung
von beispielsweise nur zwei Seilabschnitten mit höherer Federkonstante
kann das Sprungtuchverhalten ändern.
Es sei darauf hingewiesen, daß der
Austausch vorzugsweise symmetrisch erfolgen sollte. Es sind aber
gleichermaßen
andere Fälle
denkbar, bei denen nur eine einseitig stärkere Belastung des Körpers gewünscht ist.
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Besonders einfach ist die individuelle
Einstellbarkeit auch für
den nicht geübten
Anwender, wenn den Seilabschnitten mit unterschiedlicher Elastizität unterschiedliche
Farben und/oder Muster zugeordnet sind. Die Farben und/oder Muster
kennzeichnen unterschiedliche „Stärken" eines Seilabschnitts,
die vom Anwender einer mit dem Trampolin ausgelieferten Tabelle
entnommen werden können. Gerade
in Physiotherapie-Praxen mit häufig
wechselnden Patienten ist die einfache und exakte Einstellbarkeit
von großer
Wichtigkeit, und zwar ebenfalls unter der Voraussetzung einer ausreichenden Haltbarkeit.
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Grundsätzlich kann jeder Seilabschnitt
in zwei Aufnahmeelementen eingehängt
sein. Der Seilabschnitt wird dazu schräg über den Rahmen geschlungen.
Mit dieser Art der Aufspannung des Sprungtuchs kann jedes Aufnahmeelement
entweder einfach oder zweifach belegt werden, wobei bei der zweifachen
Belegung stets ein Seilabschnitt unter einem (dem zweiten) anderen
Seilabschnitt liegt, was einen Austausch des unten liegenden Seilabschnitts erschwert.
Die lediglich einfache Belegung jedes Aufnahmeelements hat den Nachteil,
daß nur
eine begrenzte Vorspannung auf das Sprungtuch aufgebracht werden
kann. Als besonders vorteilhaft hat es sich daher erwiesen, daß jeder
Seilabschnitt in einem (einzigen) Aufnahmeelement eingehängt ist.
Jeder Seilabschnitt kann – egal
ob wegen Verschleiß oder im
Austausch zu einem Seilabschnitt mit einer unterschiedlichen Elastizität – für sich ausgetauscht
werden, und zwar völlig
unabhängig
von benachbarten Seilabschnitten. Die Einhängung jedes Seilabschnitts
in einem einzigen Aufnahmeelement gestattet ferner eine besonders
gleichmäßige und
maximale Vorspannung. Im übrigen
ist auch der Verschleiß gering,
da keine Seilstränge,
wie beispielsweise bei einer "schrägen" Aufspannung der
Seilabschnitte aufeinander reiben.
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Vorzugsweise sind die Aufnahmeelemente als
Haken ausgebildet, die sich nach innen öffnen. In Haken kann der ringförmige Seilabschnitt
besonders leicht eingehängt
werden. Sie bieten darüber
hinaus vorzüglichen
Halt in Zugrichtung. Die Haken können beispielsweise
durch Nieten am Sprungtuch befestigt sein. Eine derartige Befestigung
hat sich bereits bei anderen Aufnahmeelementen als vorteilhaft erwiesen.
Die Niete sind auf der Oberseite des Sprungtuchs flach und damit
ungefährlich
für den
Nutzer des Trampolins. Die Haken können unterschiedlich ausgebildet
sein. Alternativ zu einem "klassischen" geöffneten
Haken sei beispielsweise ein öffen-
und verschließbarer
Haken, wie z. B. ein Karabinerhaken, erwähnt.
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Damit das Seil bei der Be- und Entlastung des
Sprungtuchs sicher vom Hakenelement gehalten wird, wird vorgeschlagen,
daß sich
das Hakenelement zu seinem freien Ende hin verbreitert. Selbst bei einem
raschen Zurückschnellen
nach Belastung des Sprungtuchs in die Ausgangsstellung zurück sitzt
jeder Seilabschnitt sicher in seinem zugeordneten Hakenelement.
Ein Einhängen
des Seilabschnitts in den Haken wird bei unbelastetem Sprungtuch
vorgenommen und ist trotz des verbreiterten Endes vollkommen unproblematisch.
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Beim Einsatz des Trampolins findet
zwischen den Seilabschnitten und den Aufnahme- bzw. Hakenelementen
bei Belastung des Sprungtuches durch die Dehnung der Seilabschnitte
eine Relativbewegung statt. Vorzugsweise ist zur Verringerung des Verschleißes der
Seilabschnitte – und
damit für
eine längere
Lebensdauer – die
nach innen gerichtete Wandung der Haken im wesentlichen in ihrem
mit einem Seilabschnitt belegten Bereich abgerundet ausgebildet.
Der seilbelastete Teil des Hakens gestattet also ein beinahe widerstandsloses
Gleiten der Seilstränge über den
Haken.
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Im folgenden wird die Erfindung unter
Bezugnahme auf die beigelegte Zeichnung anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels
genauer beschrieben. Die Zeichnung zeigt in
- 1 eine perspektivische Draufsicht
auf ein erfindungsgemäßes Trampolin,
- 2 in schematischer
Darstellung die erfindungsgemäße Befestigung
des Sprungtuchs am Rahmen,
- 3 in schematischer
Darstellung eine Teilansicht des Trampolins von unten,
- 4 eine alternative
Ausführungsform
eines Hakens,
- 5 eine alternative
Art der Befestigung des Sprungtuchs am Rahmen.
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Das erfindungsgemäße Trampolin weist ein Grundgestell 1 mit
einem Rahmen 2 auf. Am Rahmen 2 ist ein Sprungtuch 3 über Seilabschnitte 4 befestigt. Die
Seilabschnitte 4 sind in Haken 5 (siehe 2) eingehängt, die
im Umfangsbereich des Sprungtuchs 3 angenietet sind.
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Der Rahmen 2 des Trampolins
ist im wesentlichen kreisförmig
ausgebildet. Eine derartige Kreisform hat sich bewährt. Gleichermaßen sind
viereckige und andere Grundformen des Rahmens denkbar.
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Das Sprungtuch 3 reicht
mit seinem Außenrand
mindestens bis nahe an den Rahmen 2 heran. Damit werden
die Seilabschnitte 4 überdeckt,
die sonst bei Freilegung zu Verletzungen des Trainierenden führen könnten. Die
die Haken 5 haltenden Niete 6 auf der Oberseite
des Sprungtuchs 3 sind flach. Auch dies schließt etwaige
Verletzungen aus.
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2 zeigt
das Sprungtuch 3 an einer Seite zum Teil hochgeklappt.
Der an der Unterseite des Sprungtuchs 3 befestigte Haken 5 öffnet sich
zum Zentrum des Sprungtuchs hin. Die erfindungsgemäße Befestigung
des Seilabschnitts ist einfach. Er wird mit einem "Ende" in den Haken 5 eingehängt, um
den Rahmen 2 herumgeschlungen und mit seinem anderen "Ende" ebenfalls in den
Haken 5 eingehängt.
Damit wird das Sprungtuch 3 vorgespannt. Ein Auswechseln
der Seilabschnitte 4 – beispielsweise
zum Einsetzen von Seilabschnitten mit einer anderen Elastizität – ist gleichermaßen einfach.
Es ist vorgesehen, daß bei
Auslieferung eines Trampolins unterschiedliche Sätze von Seilabschnitten 4 zur
individuellen Einstellung der Trampolin-Charakteristik mitgeliefert
werden.
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3 zeigt
in schematischer Darstellung einen Ausschnitt des Trampolins von
unten. Die Haken 5 sind im Umfangsbereich über zwei
Niete 6 befestigt. Selbstverständlich können auch mehrere Niete oder
auch nur ein Niet zur Befestigung vorgesehen sein. Neben zwei Seilabschnitten 4a ist
ein weiterer Seilabschnitt 4b mit einer anderen Elastizität eingehängt. Durch
Austauschen einzelner Seilabschnitte gegen andere Seilabschnitte
mit unterschiedlicher Elastizität
kann das Sprungtuchverhalten in weiten Grenzen variiert werden.
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Beim Zurückschnellen des Sprungtuchs
in die Ausgangslage muß sichergestellt
werden, daß die
Seilabschnitte 4 sicher in den Haken 5 gehalten werden.
Hierzu sind die Haken 5 an ihrem freien Ende 7 verbreitert.
Die Verbreiterung verhindert ein Herausgleiten der Seilabschnitte.
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4 zeigt
eine alternative Ausführungsform
eines Hakens 5. Der Haken 5 ist als Doppelhaken
ausgebildet, wobei ein erstes "Ende" des Seilabschnitts 4 in
den vorderen Teil 8 des Hakens 5 und das hintere "Ende" des Seilabschnitts 4 in
einen hinteren Teil 9 des Hakens eingehängt ist. Ein derartiger Doppelhaken
sorgt dafür,
daß sich
der Seilabschnitt 4 an keiner Stelle berührt. Etwaiger
Verschleiß durch Aneinanderreiben
des Seilabschnitts wird dadurch verringert. Ebenfalls zur Verringerung
des Verschleißes
ist vorgesehen, daß die
Haken 5 in ihrem mit dem Seilabschnitt 4 belegten
Bereich abgerundet ausgebildet sind (siehe auch 3). Insbesondere die abgerundeten Auslaufkanten
der Haken 5 gestatten also ein verschleißfreies
Gleiten der Seilabschnitte 4 über die Haken.
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5 schließlich zeigt
eine alternative Befestigung der Seilabschnitte 4 am Rahmen 2.
Der Seilabschnitt 4 ist einmal vollständig um den Rahmen 2 herumgeschlungen
und ein "Ende" ist durch die gebildete
Schlaufe hindurchgeführt
und in den Haken 5 eingehängt. Eine derartige Befestigung
liefert lediglich die halbe Federsteifigkeit im Vergleich zu einem "beidseitig" eingehängten Seilabschnitt 4.
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Im Rahmen des Erfindungsgedankens
sind durchaus Abwandlungsmöglichkeiten
gegeben. So sind die Aufnahmeelemente beispielsweise nicht auf eine
Hakenform festgelegt. Die Seilabschnitte können beispielsweise direkt
mit dem Sprungtuch verbunden sein. Auch kann ein elastisches Sprungtuch oder
ein Sprungtuch mit elastischen Bereichen z. B. im Außenumfang
verwendet werden. Unter "Sprungtuch" wird jedes flexible
Material verstanden. Als besonders geeignet und widerstandsfähig hat
sich ein Verbund aus textilem Stoff mit Kunststoff erwiesen.