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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auswechseln der
Leerhülse
gegen eine mit einem Langgut bewickelte Vorlagespule an der Abspulstelle
einer Maschine zur Verarbeitung dieses Langguts nach Oberbegriff
von Anspruch 1, eine Vorlagespule zur Durchführung des Verfahrens nach Oberbegriff
von Anspruch 9, eine Abspulstelle zur Durchführung dieses Verfahrens nach
Anspruch 14 und eine Maschine zur Verarbeitung von Langgut nach
Anspruch 18.
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Nach
derartigen Verfahren werden Vorlagespulen während der Unterbrechung des
kontinuierlichen Betriebs zugehöriger
Maschinen zur Verarbeitung des auf den Vorlagespulen aufgewickelten Langguts
eingelegt.
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Derartige
Verfahren sind Gegenstand der DE-AS 1 214 122 und der
CH 438 113 . Der Spulenwechsel Vollspule
gegen Leerhülse
erfolgt schwenkkraftbedingt und setzt daher schräg aufrecht stehende Spulendorne
voraus, die von den Vollspulen beim Spulenwechsel genau getroffen
werden müssen.
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Das
Einlegen der Vorlagespulen geschieht während der Unterbrechung des
kontinuierlichen Betriebs zwischen dem Ende der Spulenreise einer
voraus abgewickelten Vorlagespule und dem Beginn der Spulenreise
einer neuen Vorlagespule. Während dieser
Auswechselungszeiten steht die betreffende Maschine still. Es ist
daher mit jeder Auswechselung auch ein Produktionsausfall verbunden,
der sich allerdings nicht vermeiden läßt, da jede Vorlagespule nur
eine begrenzte Menge des Langguts für ihre Spulenreise enthält.
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Bei
derartigen Maschinen wird üblicherweise die
Vorlagespule an zwei Lagerstellen drehbar gelagert, um das Langgut
tangential von der Vorlagespule abziehen zu können.
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Zur
Auswechselung werden bei Maschinen mit horizontaler Maschinenachse
zumindest zeitweise die Lagerstellen so angeordnet, daß die Spulenlängsachse
im wesentlichen horizontal ausgerichtet ist um die Auswechselung
vollziehen zu können.
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Bei
Maschinen mit vertikaler Maschinenachse bleibt die Spulenlängsachse
stets horizontal ausgerichtet.
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Die
Lagerstellen sind Bestandteil einer entsprechenden Spulenhalterung
für die
Vorlagespule.
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Geeignete
Maschinen, bei denen entsprechendes Langgut verarbeitet wird, sind
zum Beispiel Strickmaschinen, Webmaschinen oder auch Flechtmaschinen,
jeweils mit vertikaler bis horizontaler Maschinenachse, ohne daß diese
Aufzählung
vollständig
sein kann und als grundsätzliche
Beschränkung der
Erfindung zu verstehen ist.
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Um
bei derartigen Maschinen die Produktionsausfallzeiten während des
Spulenwechsels so gering wie möglich
zu halten, ist man bestrebt, die Vorlagespulen entsprechend groß zu machen.
Diese Maßnahme
trifft aber naturgemäß auf schwierig handhabbare
Vorlagespulen, insbesondere dann, wenn diese an Spulenhalterungen
sitzen, die nur schwierig zugänglich
sind.
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Anhand
des Beispiels einer Flechtmaschine zum Umflechten eines zentralen
Schlauchs im kontinuierlichen Betrieb sind die einzelnen Abspulstellen durch
die radial nach außen
vorgelagerten Schwenkhebel und Gleitbahnsegmente oftmals nur schwierig zugänglich.
Da insbesondere bei derartigen Maschinen Vorlagespulen gruppenweise
in unterschiedlichen Drehrichtungen rotieren, ist der Austausch
der Vielzahl von Leerhülsen
gegen neue Vorlagespulen sehr zeitaufwendig und bedarf auch großer körperlicher
Anstrengung, weil die Zugänglichkeit
der Spulenhalterungen begrenzt ist.
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Daher
lassen sich insbesondere bei derartigen Maschinen nicht beliebig
große
Vorlagespulen verwenden, auch wenn die heute übliche Fertigungspräzision derartiger
Maschinen trotz der hohen auftretenden Fliehkräfte durchaus größere Vorlagenspulen
zulassen würde.
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Insbesondere
bei Flechtmaschinen ist es heute üblich, die Vorlagespulen durch
zwei seitlich angeordnete Drehflansche zu erfassen, wobei einer der
Drehflansche ortsfest und der andere Drehflansch in Richtung zum
gegenüberliegenden
Drehflansch federbelastet ist. Dabei ist allerdings aufgrund der
engen Bauweise die Eingrifftiefe der Drehflansche in die Spulenhülsen beschränkt und
steht folglich einer Erhöhung
der Spulengewichte (=Spulenvolumina) und Maschinendrehzahlen entgegen.
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Man
kann sich leicht vorstellen, daß bei
derartigen Spulenhalterungen, die außerdem schwer zugänglich sind,
das Hereinheben neuer Vorlagespulen sehr kraftaufwendig ist, da
zugleich mit dem Hereinheben einer neuen Vorlagespule auch der federbelastete
Drehflansch geöffnet
werden muß.
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Zur
Fixierung der Vorlagespule muß diese dann
von Hand entsprechend ausgerichtet werden, damit der federbelastete
Drehflansch in das zugeordnete Ende der Spulhülse eingefahren werden kann.
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Während dieses
Vorgangs darf allerdings das präzise
aufgewickelte Langgut nicht verschoben werden, um das Ablaufverhalten
der Vorlagespule nicht zu stören.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren vorzuschlagen,
welches geeignet ist, insbesondere an schwer zugänglichen Spulenhalterungen
im Zuge einer Auswechselung auch Vorlagespulen einzulegen, die deutlich
größer und damit
schwerer sind als übliche
Vorlagespulen ohne daß damit
eine erhöhte
Kraftanstrengung während des
Fixierens der Vorlagespulen verbunden wäre.
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Diese
Aufgabe wird ergänzt
durch die Aufgabe, entsprechende Vorlagespulen vorzuschlagen sowie
eine Abspulstelle so auszuführen,
daß das
erfindungsgemäße Verfahren
unter Verwendung entsprechender Vorlagespulen leicht anwendbar ist.
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Ferner
ist es Aufgabe, eine entsprechende Maschine zur Durchführung des
Verfahrens vorzuschlagen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale der Ansprüche
1, 9, 14 und 18.
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Aus
der Erfindung ergibt sich der Vorteil, daß die Vorlagespulen bereits
mit dem Einlegen in ihre betreffende Spulenhalterung fixiert sind.
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Dieser
Vorteil wird dadurch erreicht, daß die Vorlagespule mit zumindest
einem ihrer überstehenden
Hülsenenden
in eine entsprechende Halbschale eingelegt wird, die Bestandteil
der Spulenhalterung ist. Dabei wird die Vorlagespule aus vor wiegend
vertikaler Richtung kommend in die Halbschale eingelegt. Die betreffende
Halbschale ist zu diesem Zweck im wesentlichen nach oben gerichtet
offen, so daß das
Hülsenende
einfach auf die Halbschale aufgelegt werden kann.
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Danach
wird eine zur ersten Halbschale korrespondierende Halbschale über die
erste Halbschale gelegt und beide Halbschalen werden gegeneinander
fixiert.
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Innerhalb
der Halbschalen ist nun die Vorlagespule mit ihrem betreffenden
vorstehenden Hülsenende
drehbar gelagert, so daß das
Langgut tangential abgezogen werden kann.
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Wesentlich
ist dabei, daß die
Halbschalen das entsprechende Hülsenende
jeweils höchstens zur
Hälfte
umgreifen und keine Hinterschneidung für das einzuführende Hülsenende
bieten.
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Dabei
genügt
es prinzipiell, wenn lediglich eine der beiden Lagerstellen der
Spulenhalterung mit einer derartigen Kombination aus miteinander
korrespondierenden Halbschalen ausgebildet ist.
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Diese
Betrachtung erfolgt vor dem Hintergrund, daß das andere Hülsendende
der Vorlagespule ohne weiteres in eine axial zur Spulenlängsachse ausgerichtete Öffnung in
der Spulenhalterung eingeführt
werden kann, während
das gegenüberliegenden
Hülsenende
anschließend
von den korrespondierenden Halbschalen fixiert wird.
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Werden
jedoch beide Hülsenenden
in jeweils eine Halbschale der Spulenhalterung eingelegt, so kann
die Spulenhalterung insgesamt sehr kurz gebaut werden, da die Vorlagespule
ohne Bewegung mit axialer Komponente an die Spulenhalterung herangefahren
werden kann.
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Zur
leichteren Handhabung entsprechend schwerer Vorlagespulen, die ohne
weiteres Spulenvolumina bis zu mindestens 2000 cm3 aufweisen
können,
kann das erfindungsgemäße Verfahren
durch das Heranführen
der Vorlagespule mittels eines programmgesteuerten Handlingsgeräts sinnvoll
ergänzt werden.
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Derartiges
Handlingsgerät
weist eine Hubvorrichtung auf, so daß die angehobene Vorlagespule
allein unter Maschinenkraft ausgewechselt werden kann.
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Hierfür werden
Ausführungsbeispiele
angegeben.
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Das
Handlingsgerät
kann derartige Vorlagespulen entweder nur einseitig mittels eines
Tragdorns ergreifen, wobei zweckmäßigerweise dann ein Gegengewicht
am Tragdorn vorgesehen ist, um das zum Teil erhebliche Gewicht der
Vorlagespule im Sinne einer horizontalen Ausrichtung der Spulenlängsachse
auszugleichen.
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Alternativ
kann das Handlingsgerät
aber auch beide sich gegenüberliegenden
freien Enden der Spulenhülse über ein
verbindendes Joch umgreifen, so daß die Wirkungslinie der Haltekraft,
die von der Hubvorrichtung auf die Vorlagespule ausgeübt wird,
praktisch durch den Schwerpunkt der Anordnung geht.
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Von
wesentlicher Bedeutung ist insofern die Kombination aus einer Spulenhalterung,
die zumindest zwei zueinander korrespondierende Halbschalen aufweist,
von denen eine vertikal nach oben geöffnet ist, wenn die Maschine
in der Auswechselposition steht, zusammen mit einem programmgesteuerten
Handlingsgerät,
welches in dieser Auswechselposition den Spulenwechsel Leerhülse gegen
neue Vorlagespule vollautomatisch auszuführen im Stande ist.
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Zu
diesem Zweck bilden die beiden Halbschalen jeder Lagerstelle eine
nach oben aufklappbare Halterung, in welche die jeweilige Vorlagespule allein
unter ihrem Schwerkrafteinfluß eingelegt
wird und auf diese Weise bereits unmittelbar danach schwerkraftbedingt
fixiert ist.
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Damit
wird die Voraussetzung zum angestrebten vollautomatischen Spulenwechsel
an derartigen Maschinen geschaffen, da ein programmgesteuertes Handlingsgerät Spulen
beliebiger Volumina millimetergenau reproduzierbar in den Spulenhalterungen
positionieren kann ohne daß die
Gefahr besteht, den Spulenaufbau zum Beispiel durch Handkontakt
zu stören
und damit das Ablaufverhalten der Spule zu beeinträchtigen.
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Es
lassen sich daher Dank der vorliegenden Erfindung auch Maschinen
zur Verarbeitung des Langguts schaffen, die infolge des durch den
Spulenwechsel unbeeinflußten
Ablaufverhaltens aufweisen, die deutlich höher liegen als heute übliche Bearbeitungsgeschwindigkeiten.
Darüber
hinaus ermöglichen
die zugleich erhöhten
Spulenvolumina ein besseres Verhältnis
von Produktionszeit/Rüstzeit
und damit eine höhere
Ausbeute.
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Geht
man davon aus, daß nach
heutigem Stand Standardspulen ein Volumen zwischen 180 und 350 cm3 aufweisen und insbesondere Großflechtmaschinen
mit Spulenvolumina bis zu 2000 cm3 arbeiten,
so können
dank der Erfindung auch sehr engbauende Schnellflechtmaschinen mit
sehr großen
Spulenvolumina bestückt
werden. Die heute üblichen
Handlingsgeräte
benötigen
aufgrund der aufklappbaren Lagerstellen für die herausstehenden Hülsenenden
nur einen sehr geringen Bewegungsspielraum und sind daher der bislang
bekannten Methode der manuellen Auswechselung der Spulen deutlich überlegen.
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Insbesondere
eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren
zur Auswechselung einer Vielzahl von Vorlagespulen, die an mehreren
Abspulstellen einer Maschine vorgesehen sind. Am Beispiel einer Flechtmaschine
sind mehrere derartige Abspulstellen vorgesehen, die sich um eine
vertikale bis horizontale Maschinenachse gruppenweise und karussellartig
drehen. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
in kurzer Zeit auch relativ schwere Vorlagespulen nacheinander ausgewechselt
werden.
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Weiterer
Kern der Erfindung ist eine Vorlagespule in einer Aufmachung, die
das erfindungsgemäße Verfahren
unterstützt.
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Hierzu
weist die Vorlagespule eine Spulenhülse auf, auf welcher das Langgut
in einem Spulenpaket aufgewickelt ist, dessen Stirnseiten einen
geringeren Abstand voneinander einnehmen als die Breite der Spulenhülse. Auf
diese Weise entstehen beidseits des Spulenpakets jeweils überstehende Hülsenenden,
auf denen entsprechende Lager angeordnet werden können, die
in den Halbschalen zu liegen kommen.
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Dabei
bilden die zueinander korrespondierenden Halbschalen jeweils einen
Lagersitz zur Aufnahme der hülsenendseitig
angeordneten Lager der Vorlagespule, so daß diese frei innerhalb der
Lagersitze drehbar ist.
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Als
Lager kommen beispielsweise Kunststofflager in Betracht, abhängig von
der Drehzahl und der angestrebten Anzahl von Verarbeitungszyklen
einer derartigen Spulenhülse
können
jedoch auch Wälzlager
verwendet werden. Zur Vermeidung einer Wechselwirkung zwischen den
Lagerbahnen und der oftmals staubigen Umgebung wird vorgeschlagen, beidseits
geschlossene Wälzlager
zu verwenden.
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Dabei
bietet es Vorteile, hohle Spulhülsen
zu verwenden, da die Handhabung von Vorlagespulen mit hohlen Spulenhülsen während der
Auswechselung einer Leerhülse
gegen eine neue Vorlagespule einfacher ist.
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Von
wesentlicher Bedeutung für
die Erfindung ist auch die Ausgestaltung entsprechender Aufspulstellen,
mit zwei zueinander korrespondierenden Halbschalen, die entlang
einer Axialebene geteilt und wahlweise öffen- bzw. schließbar sind.
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Zur
einfachen Handhabung wird zusätzlich vorgeschlagen,
daß die
Halbschalen auf ihrer von der jeweils anderen Lagerstelle abgewandten
Seite einen Durchbruch aufweisen, um die eventuell überstehende
Lagerhülse
ungehindert drehen zu lassen.
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Derartige
Aufspulstellen können
auch gruppenweise an einem rotierenden Gestell vorgesehen werden,
wie dies beispielsweise bei Flechtmaschinen üblich ist. Es entsteht auf
diese Weise ein Karussell von Aufspulstellen, welches um die horizontale bis
vertikale Maschinenachse rotiert, während das zentral geführte zu
umflechtende Gut verarbeitet wird.
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Der
guten Ordnung halber soll ausdrücklich auch
gesagt werden, daß die
erfindungsgemäßen Abspulstellen
auch an zwei gegenläufig
zueinander rotierenden Gestellen vorgesehen sein können, wie diese
aus den heute üblichen
Flechtmaschinen bekannt sind.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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2 ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung in axialer Aufsicht,
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3 das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Einlegen der Vorlagespule in eine hierfür geeignete Abspulstelle,
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4 das
erfindungsgemäße Verfahren
in Verbindung mit einem Handlingsgerät mit Tragdorn,
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4a das
erfindungsgemäße Verfahren
in Verbindung mit einem Handlingsgerät mit umgreifendem Joch,
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5 das
erfindungsgemäße Verfahren
an einer Flechtmaschine mit vertikaler Maschinenachse,
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6 das
erfindungsgemäße Verfahren
an einer Flechtmaschine mit horizontaler Maschinenachse.
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Sofern
im folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung
stets für
alle Figuren.
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Die
Figuren zeigen Details zu Vorrichtungen, mit denen das erfindungsgemäße Verfahren
ausgeführt
werden kann. Vorgesehen ist eine mit einem Langgut 2 bewickelte
Vorlagespule 1. Auf eine Spulenhülse 27, die sich längs der
Spulenlängsachse 5 erstreckt,
ist ein Spulenpaket 6 aufgewickelt, welches durch zwei
sich gegenüberliegende
Stirnflächen 6a, 6b begrenzt
ist.
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Eine
derartige Vorlagespule wird an der Abspulstelle 4 einer
Maschine 3 zur Verarbeitung des Langguts 2 benutzt,
wobei die Vorlagespule mit im wesentlichen horizontaler Ausrichtung
der Spulenlängsachse 5 in
eine entsprechende Spulenhalterung 7 eingelegt und in der
eingelegten Position fixiert wird.
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Hierzu
wird die Maschine in eine Auswechselposition gefahren, die im Zugriffsbereich
eines Handlingsgeräts 15 liegt
und in der die Längsachse der
Spulenhülse
im wesentlichen horizontal liegt.
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Wesentlich
ist, daß das
Einlegen der Vorlagespule 1 im wesentlichen aus vorwiegend
vertikaler Richtung geschieht. Hierzu weist die Vorlagespule 1 zumindest
ein überstehendes
Hülsenende 13, 14 auf,
welches in eine bezüglich
des Spulenpaketes 6 außenends
angeordneten Halbschale 8 von oben kommend eingelegt wird.
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Dabei
umgreift die Halbschale 8 das betreffende Hülsenende 13, 14 höchstens
zu Hälfte
desjenigen Umfangs, den das Hülsenende
aufweist. Anschließend
wird die so vorfixierte Vorlagespule 1 auf der weiteren
Hälfte
dieses Hülsenendes
dadurch fixiert, daß eine
zweite und zur ersten Halbschale korrespondierende Halbschale 9 das
betreffende Hülsenende
umgreift.
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Auf
diese Weise entsteht zwischen den beiden Halbschalen 8, 9 ein
Drehlager, innerhalb dessen die Vorlagespule 1 im Sinne
der Abspulrotation durch tangentialen Abzug des Langguts drehbar
gelagert ist.
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Insbesondere 2 und 3 zeigen,
daß erste
Halbschale 8 und zweite Halbschale 9 über ein Klappscharnier 10 miteinander
verbunden sind, welches über
den Riegel 11 zur Fixierung der Vorlagespule 1 geschlossen
werden kann.
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Die
Darstellungen der 2 bis 6 zeigen
darüber
hinaus Maschinensituationen, bei denen die Vorlagespule 1 von
oben in die nach oben offene erste Halbschale 8 eingelegt
wird. Da diese Halbschale 8 das jeweilige Hülsenende 13, 14 zumindest an
einem Teilumfang umgreift, der jedoch keinesfalls größer als
der hälftige
Teilumfang ist, ruht die Vorlagespule 1, nachdem sie in
die Halbschale 8 eingelegt wurde unter dem Einfluß der Schwerkraft.
Sie kann somit axial und radial nicht mehr verrutschen, auch wenn
die korrespondierende zweite Halbschale 9 noch nicht geschlossen
worden ist.
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Ohne
Beschränkung
der Erfindung zeigen die Ausführungsbeispiele
Situationen, bei welchen die Vorlagespule 1 jeweils zwei überstehende
Hülsenenden 14 aufweist,
wobei jedes überstehende
Hülsenende
in eine entsprechende Paarung aus Halbschalen 8, 8' eingelegt und
auf die eben beschriebene Weise drehbar fixiert wird.
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Zur
Arbeitserleichterung zeigen insbesondere die 4, 4a den
Einsatz eines Hängefördergeräts, während 5 den
Einsatz eines mehrachsigen Manipulators zeigt. Hängefördergerät bzw. Manipulator sind Handlingsgeräte im Sinne
der Erfindung
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Derartiges
Hängefördergerät 15 besteht
aus einer Hubvorrichtung 16, die über ein Hängebahngestell 18 mit
einer oberhalb der Spulenhalterung 7 angeordneten Hängebahn 17 verbunden
ist.
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Entlang
der Hängebahn 17 ist
das Hängefördergerät 15 programmgesteuert
verfahrbar.
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Im
vorliegenden Fall wird die Hubvorrichtung 16 gebildet von
einer Winde 20, die über
einen Elektromotor 19 dann in Gang gesetzt wird, wenn über die programmierbare
Steuerung 21 ein entsprechender Befehl gegeben wird.
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Dann
wird die Winde 20 derart in Drehung versetzt, daß das Hubseil 22 ausgefahren
oder eingezogen wird.
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Das
freie Ende des Hubseils 22 ist mit einem Tragdorn 23 verbunden.
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Hierzu
weist der Tragdorn 23 eine entsprechende Verbindungsstelle 24 zum
Hubseil 22 auf.
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Ein
mögliches
Ausführungsbeispiel
für das erfindungsgemäße Verfahren
besteht nun darin, daß das
Hängefördergerät 15 zuerst
mit dem Tragdorn 23 in die Spulenhülse 27 eingesteckt
wird, die zu diesem Zweck hohl ist, und daß anschließend die Vorlagespule 1 mittels
des eingesteckten Tragdorns 23 an ihre Aufspulstelle 4 verbracht
und dort eingelegt wird.
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Da
hier die Verbindungsstelle 24 zwischen dem Hubseil 22 und
dem Tragdorn 23 außerhalb
des Aufsteckbereichs der Vorlagespule 1 angeordnet ist, ist
auf der anderen Seite des Tragdorns 23, welche der Vorlagespule 1 gegenüberliegt,
ein Gegengewicht 25 vorgesehen, dessen Drehmoment bezüglich der
Verbindungsstelle 24 so bemessen ist, daß der Tragdorn 23 während dieses
Vorgangs im wesentlichen horizontal ausgerichtet bleibt.
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Alternativ
hierzu zeigt 4a ein Ausführungsbeispiel, bei welchem
die Verbindungsstelle 24 zwischen dem Hubseil 22 und
der Vorlagespule 1 so positioniert ist, daß die Kraftlinie
der auf das Hubseil 22 wirkenden Zugkraft genau durch den
Schwerpunkt der Anordnung geht.
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Zu
diesem Zweck ist ein Joch vorgesehen, bei dem ausgehend von einem
Mittelteil 37, welches die Verbindungsstelle 24 zum
Hubseil 22 aufweist, jeweils ein Teiljoch 38, 39 zur
Seite abgeht, mit welchem die hohle Spulenhülse 27 zum Transport
zur Abspulstelle 4 ergriffen wird.
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Damit
in beiden Ausführungsbeispielen
sowohl der Tragdorn 23 als auch das Joch 37, 38, 39 nach
dem Einlegen der Vorlagespule ungehindert entfernt werden kann,
ist vorgesehen, daß die
jeweils ersten und zweiten Halbschalen 8, 9, welche
die Lagerstellen 34, 35 für ein jeweils zugeordnetes
Wälzlager 30 bilden,
einen nach außen
gerichteten Durchbruch 36 aufweisen.
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Dieser
Durchbruch ist außerhalb
des jeweiligen Lagersitzes 29 vorgesehen, in welchen das
betreffende Lager – hier
Wälzlager 30 – eingelegt
wird. Obwohl in den vorliegenden Ausführungsbeispielen vorwiegend
Wälzlager 30 gezeigt
sind, kommen zur Durchführung
der Erfindung auch ohne weiteres Gleitlager in Frage.
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Zu
diesem Zweck ist das linke Wälzlager
gemäß 1 mit
dem Bezugszeichen 28 versehen, welches für Lager
allgemeiner Art gültig
sein soll.
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Darüber hinaus
zeigt insbesondere 5, daß das erfindungsgemäße Verfahren
auch an einer Maschine 3 anwendbar ist, bei welcher mehrere
Abspulstellen 4, 4' karussellartig
drehbar um eine vertikale Maschinenachse 50 angeordnet
sind. In diesem Fall wird vorgeschlagen, daß an allen Abspulstellen 4, 4' jeweils eine
Vorlagespule 1 nach der anderen eingelegt wird. Zu diesem
Zweck wird das Handlingsgerät 15 an
derjenigen Stelle der Maschine 3 angeordnet, die zum Auswechseln
der Vorlagespulen dann am besten zugänglich ist, wenn sich die Maschine
in der Auswechselposition befindet. Zur Auswechselung wird danach
das jeweilige Karussel stückweise
weitergefahren, so daß die
jeweils ankommende Leerhülse 51 entnommen
und gegen eine volle Vorlagespule 1 ausgetauscht werden
kann.
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Insbesondere
zeigen die 1 bis 4 Details
zur Vorlagespule 1. Man kann sich leicht vorstellen, daß das auf
der Vorlagespule 1 aufgewickelte Langgut 2 unter
Rotation der Vorlagespule 1 tangential von dieser abgezogen
wird. Die Vorlagespule 1 ist auf einer Spulenhülse 27 aufgemacht,
von der mindestens ein Hülsenende,
vorzugsweise beide Hülsenenden 13, 14 über die
zum jeweiligen Hülsenende benachbarte
Stirnfläche 6a, 6b des
Spulenpakets 6 heraussteht.
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Wesentlich
ist, daß auf
dem herausstehenden Hülsenende 6a, 6b ein
Lager 28 sitzt, welches mit seinem Außenumfang in einen korrespondierenden
Lagersitz 29 der Abspulstelle einzulegen ist.
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Zur
Reinhaltung des jeweils verwendeten Lagers, hier eines Wälzlagers 30,
dienen Lagerdeckel 30a, 30b, welche zwischen Innenring
und Außenring
des jeweiligen Wälzlagers
sitzen und die Wälzkörper vor
eindringendem Schmutz schützen.
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Derartige
Wälzlager
werden als geschlossene Wälzlager
bezeichnet.
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Darüber hinaus
zeigt 5 einen Sonderfall. Dort sind ergänzend zum
bisher gesagten zwei Gruppen von Abspulstellen 4, 4' vorgesehen,
die in jeweils entgegengesetzter Richtung um die vertikale Maschinenachse 26 herum
rotieren.
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Dieses
Ausführungsbeispiel
zeigt den typischen Fall einer Flechtmaschine.
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Die
Abspulstellen 4 jeder dieser Gruppen sind jeweils über ein
Gestell 32, 33 miteinander verbunden.
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Es
ist demnach ein Gestell 32 für die eine Drehrichtung und
ein weiteres Gestell 33 für die andere Drehrichtung vorgesehen.
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Jede
dieser Abspulstellen 4, 4' wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
mit Vorlagespulen bestückt,
wobei die Vorlagespulen 1 ebenfalls erfindungsgemäß ausgestattet
sind.
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Ergänzend hierzu
zeigt 5 ein Ausführungsbeispiel,
bei welchem das Handlingsgerät 15 als
mehrachsiger Manipulator ausgestattet ist.
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Dieser
Manipulator arbeitet mit seinem Kopf zwischen einem Leerhülsenmagazin 47 und
einem Magazin 46 für
neue Vorlagespulen. Angesteuert wird der Manipulator von einer elektronischen
Steuerung 40, die über
entsprechende Steuerleitungen 48 mit dem Manipulator verbunden
ist.
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Hierzu
greift der Manipulator programmgesteuert mit seinen Greifarmen 49 auf
die in der Auswechselposition befindli che Abspulstelle 4 zu
und entnimmt die soeben angekommene Leerhülse.
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Diese
Leerhülse
wird anschließend
programmgesteuert dem Leerhülsenmagazin 47 zugeführt, wo
sie zunächst
gesammelt wird, bevor sie einem erneuten Auf- und Abspulzyklus zugeführt werden
kann.
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Die
Leerhülsen 51 sind
mit ihren erfindungsgemäß außenends
angeordneten Lagerstellen so konzipiert, daß sie zum Beispiel 1000 Auf-
und Abwickelzyklen ohne weiteres überstehen können.
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Vor
der Entnahme der Leerhülse 51 wird über die
Greifarme 49 die oben liegende Halbschale 9, 9' geöffnet, so
daß die
Leerhülse 51 ebenfalls durch
die Greifarme 49 einfach entnommen werden kann.
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Anschließend wird
aus den Vorlagespulenmagazin 46 eine neue Vorlagespule 1 so
ergriffen, daß die
Wicklungen dabei nicht angetastet werden.
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Dies
kann auf die oben beschriebene Weise geschehen.
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Die
so ergriffene Vorlagespule 1 wird alsdann in die in der
Wechselposition der Maschine befindliche Spulenhalterung 7 eingelegt
und die geöffneten
oberen Halbschalen 9, 9' werden anschließend von
den Greifarmen 49 entlang dem durch das Klappscharnier 10 vorgegebenen
Freiheitsgrad geschlossen und entsprechend verriegelt.
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Es
ist somit an derartigen Flechtmaschinen erstmals für einen
vollautomatischen Spulenwechsel gesorgt, der nacheinander an allen
Abspulstellen durchgeführt
werden kann.
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Dabei
kommt der Programmsteuerung des Handlingsgeräts 15 eine wesentliche
Bedeutung zu. Die Programmsteuerung ist abhängig vom jeweiligen Maschinentyp
und Einsatzzweck über
die gezeigten Peripheriegeräte
wahlweise programmierbar, wobei insbesondere den Drehimpulsgebern 41, 42 erhöhte Bedeutung
zukommt.
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Diese
Drehimpulsgeber erfassen die jeweilige Anzahl von Gesamtumdrehungen,
welche die beiden Gestelle 32, 33, an denen die
Abspulstellen befestigt sind, jeweils ausführen.
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Da
zum Beispiel das jeweilige Volumen der vollen Vorlagespule bekannt
ist, läßt sich
auf diese Weise auch die mögliche
Gesamtlauflänge
der Vorlagespule berechnen und über
eine entsprechende Gleichung in eine Anzahl von Maschinenumdrehungen
umrechnen.
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Damit
hat die elektronische Steuerung 40 praktisch sämtliche
Informationen, um das Ende der Spulenreise zu erkennen, danach erfolgt
die Auswechselung der Leerhülsen
gegen neue Vorlagespulen.
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Ferner
liefern die Drehimpulsgeber 41, 42 auch Informationen
an die elektronische Steuerung 40 zur jeweiligen Winkellage,
in der sich die Maschine befindet. Auf diese Weise kann die jeweils
vorgegebene Auswechselposition exakt angefahren werden.
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Dabei
ist auch von Bedeutung, daß bei
derartigen Flechtmaschinen ein zentraler Antriebsmotor 43 besteht,
der über
ein Eingangsgetriebe 44 seine Drehbewegung in die Maschinenachse
einleitet.
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Durch
das Umkehrgetriebe 45 werden die beiden Gestelle, an denen
jeweils die Oberspulen bzw. Unterspulen sitzen, in zueinander gegengesetzte
Drehrichtung versetzt. Ungeachtet dessen erfassen jedoch die Drehimpulsgeber 41, 42 die
jeweils vorbeistreichende Anzahl von Drehimpulsen, die ihrerseits
der Rechnereinheit aufgegeben werden.
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Ergänzend hierzu
zeigt 6 ein Ausführungsbeispiel,
bei welchem in Ergänzung
zum bisher gesagten die Maschinenachse 50 horizontal ausgerichtet
ist.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel
ist die Auswechselposition so bestimmt, daß die jeweilige Längsachse
der Spulenhülse
dann im wesentlichen horizontal steht. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist
dies die untere Position, in welcher die oberen Halbschalen 9 bereits
geöffnet
sind um die Maschine mit einer neuen Vorlagespindel programmgesteuert zu
bestücken.
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Weiterhin
zeigt 1 eine Weiterbildung, bei welcher die Vorlagespule 1 an
einer ihrer Stirnflächen eine
Vorrichtung zum Ankoppeln eines form- bzw. reibschlüssigen Antriebs
aufweist.
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Im
vorliegenden Fall wird dies realisiert durch einen fest mit der
Stirnseite verbundenen Zahnkranz 52, der mit einem maschinenfest
gelagerten Ritzel 53 kämmt.
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Achsseitig
ist das Ritzel 53 mit einer vorzugsweise ebenfalls elektronisch
angesteuerten Bremse bzw. einem elektronisch angesteuerten Motor
gekoppelt, so daß die
Drehzahl der Vorlagespule entweder gebremst oder beschleunigt werden
kann.
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Diese
Maßnahme
dient der Ablaufsteuerung derartiger Ablaufspulen im Falle hoher
Beschleunigungen bei Materialien geringer Festigkeit. Hierdurch lassen
sich Überspannungen
im abzuwickelnden Langgut vermeiden und die Produktqualität erhöhen.
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Dabei
kann die Bremse bzw. der Motor 54 auch über die elektronische Steuerung 40 angesteuert
werden, wobei zu erwähnen
ist, daß trotz
der engen Bauweise derartiger Abspulstellen durch den programmgesteuerten
Spulenwechsel mit Hilfe des Handlingsgeräts auch dann keine Platzprobleme
entstehen, wenn seitlich an der Vorlagespule 1 Brems- bzw.
Antriebsvorrichtungen angekoppelt sind.
-
- 1
- Vorlagespule
- 2
- Langgut
- 3
- Maschine
- 4
- Abspulstelle
- 4'
- weitere
Abspulstelle
- 5
- Spulenlängsachse
- 6
- Spulenpaket
- 6a
- Stirnfläche
- 6b
- Stirnfläche
- 7
- Spulenhalterung
- 8
- erste
Halbschale
- 8'
- weitere
erste Halbschale
- 9
- zweite
Halbschale
- 9'
- weitere
zweite Halbschale
- 10
- Klappscharnier
- 11
- Riegel
- 12
- Drehlager
- 13
- erstes überstehendes
Hülsenende
- 14
- zweites überstehendes
Hülsenende
- 15
- Handlingsgerät
- 16
- Hubvorrichtung
- 17
- Hängebahn
- 18
- Hängebahngestell
- 19
- Elektromotor
- 20
- Winde
- 21
- programmierbare
Steuerung
- 22
- Hubseil
- 23
- Tragdorn
- 24
- Verbindungsstelle
zur Hubvorrichtung
- 25
- Gegengewicht
- 27
- Spulenhülse
- 28
- Lager
- 29
- Lagersitz
- 30
- Wälzlager
- 30a
- Lagerdeckel
- 30b
- Lagerdeckel
- 31
- Axialebene
- 32
- Gestell
für Abspulstellen,
erste Gruppe
- 33
- Gestell
für Abspulstellen,
zweite Gruppe
- 34
- Lagerstelle
- 35
- Lagerstelle
- 36
- Durchbruch
- 37
- Mittelteil
- 38
- Teiljoch
- 39
- Teiljoch
- 40
- elektronische
Steuerung
- 41
- Drehimpulsgeber,
Oberspule
- 42
- Drehimpulsgeber,
Unterspule
- 43
- Antriebsmotor
- 44
- Eingangsgetriebe
- 45
- Umkehrgetriebe
- 46
- Vorlagespulenmagazin
- 47
- Leerhülsenmagazin
- 48
- Steuerleitungen,
Handlingsgerät
- 49
- Greifarm
- 50
- Maschinenachse
- 51
- Leerhülse
- 52
- Zahkranz
- 53
- Ritzel
- 54
- Bremse/Motor