DE10223811B4 - Schneidvorrichtung, insbesondere zum Zerkleinern von Spänen - Google Patents
Schneidvorrichtung, insbesondere zum Zerkleinern von Spänen Download PDFInfo
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Abstract
Schneidvorrichtung,
insbesondere zum Zerkleinern von Spänen, mit einem Schneidwerk
(2) und einer dem Schneidwerk (2) nachgeordneten Nachschnittvorrichtung,
wobei die Nachschnittvorrichtung gleichzeitig eine Sichtervorrichtung
(4) ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichtervorrichtung (4)
derart ausgestaltet ist, dass in jeder Position der Sichtervorrichtung
(4) ein freier Durchtritt von einem Bereich vor der Sichtervorrichtung
(4) zu einem Bereich nach der Sichtervorrichtung (4) versperrt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung, insbesondere zum Zerkleinern von Spänen, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
- Eine Schneidvorrichtung ist aus der
EP 0 712 663 A1 bekannt. Diese zeigt ein Schneidwerk mit einem Spanzerkleinerungsraum und einer um ihre Längsachse drehbar gelagerten Trommel in dem Spanzerkleinerungswerk, wobei sich am Umfang der Trommel spiralförmig angeordnete Schneidmesser befinden, die in an der Längsseite des Spanzerkleinerungsraumes angeordnete entsprechend ausgestaltete Gegenmesser einlaufen. Unter der Trommel ist ein an den Radius der Trommel angepasstes Sieb angeordnet, unter dem sich ein Spanauffangraum befindet. - Ferner ist aus der
DE 100 06 757 C1 eine Vorrichtung zum Zerkleinern von Spänen in Form eines Einwellenspänebrechers bekannt, wobei direkt unterhalb von der Scherwelle ein entsprechend gebogener Lochsiebboden angeordnet ist. Ferner ist seitlich ein Grobteilauswurfelement in Form einer Auswurf klappe vorgesehen. - Weiterhin sind den Druckschriften
GB 14 39 103 AT 3 05 897 - Derartige Schneidwerke lassen jedoch noch Wünsche, insbesondere hinsichtlich der Spanqualität und Handhabbarkeit, offen.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Schneidwerk der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schneidvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Dadurch, dass die Schneidvorrichtung eine dem Schneidwerk nachgeordnete Nachschnittvorrichtung aufweist, die gleichzeitig auch eine Sichtervorrichtung ist, erfolgt in einer Stufe eine Längenbegrenzung der Späne. Dies ist insbesondere bei zähen Materialien, die üblicherweise lange Späne bilden, vorteilhaft, da diese die herkömmlichen Siebböden auch unzerkleinert passieren.
- Vorzugsweise weist die Schneidvorrichtung zwei parallel zueinander angeordnete Wellen auf, wobei die erste Welle dem Schneidwerk und die zweite Welle der Nachschnitt- und Sichtervorrichtung zugeordnet ist. Eine derartige Anordnung ermöglicht einen konstruktiv relativ einfachen Aufbau. Dabei handelt es sich beim Schneidwerk vorzugsweise um eine Einwellenmaschine, welche auf ihrer Welle mitrotierende Messer trägt, die mit feststehenden Schneiden zusammenwirken.
- Vorzugsweise weist die zweite, zur Nachschnitt- und Sichtervorrichtung gehörende Welle taschenartige Ausnehmungen auf. Diese sind mit Schneiden versehen. Die taschenartigen Ausnehmungen ermöglichen auf sehr einfache Weise eine Begrenzung der maximalen Größe der Späne, so dass keine langen Späne in die Spankammer gelangen können.
- Vorzugsweise sind je zwei taschenartige Ausnehmungen einem Messer des Schneidwerks zugeordnet. Dabei sind die beiden taschenartigen Ausnehmungen auf einer Höhe in Hinblick auf die Längsachse der zweiten Welle um 180° versetzt zueinander angeordnet. Die in Längsrichtung der zweiten Welle benachbarten taschenartigen Vertiefungen sind versetzt zueinander angeordnet und minimal etwas mehr als der Öffnungswinkel, optimal 360°/Anzahl der taschenartigen Ausnehmungen, versetzt. Dabei beträgt der Öffnungswinkel vorzugsweise 30 bis 60°, ist in jedem Fall aber so auszulegen, dass es keine Position mit einem freien Durchtritt gibt. Der Scheitel des Öffnungswinkels ist vorzugsweise bezüglich der Längsachse der zweiten Welle auf die andere Seite versetzt angeordnet. Vorzugsweise weisen die taschenartigen Ausnehmungen eine Öffnung auf, deren Breite etwa der Breite der Messer der ersten Welle entspricht.
- Vorzugsweise ist ein Grobteilauswurf vorgesehen. Insbesondere ist durch den Grobteilauswurf sowohl das Schneidwerk als auch die Nachschnitt- und Sichtervorrichtung zugänglich, vorzugsweise von der Seite, so dass Grobteile, welche die Schneidvorrichtung blockieren oder verstopfen, ohne Aufwand bzw. ohne Probleme entfernt werden können.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
-
1 einen Schnitt durch eine Schneidvorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel mit geschlossen und, gestrichelt dargestellt, geöffnet dargestelltem Grobteilauswurf, -
2 eine Draufsicht auf die Schneidvorrichtung von1 , -
3 eine Seitenansicht der Schneidvorrichtung von1 mit darunter geschnitten dargestellter Nachschnitt- und Sichtervorrichtung, -
4 eine vergrößerte Darstellung eines Querschnittes der Nachschnitt- und Sichtervorrichtung, -
5 eine schematische Darstellung einer im Eingangsbereich leicht variierten Variante mit geschlossenem Grobteilauswurf, und -
6 eine schematische Darstellung der Variante von5 mit geöffnetem Grobteilauswurf. - In den Figuren ist eine Schneidvorrichtung
1 mit einem Schneidwerk2 , einer Nachschnitt- und Sichtervorrichtung4 und einem Grobteilauswurf6 dargestellt. Das Schneidwerk2 wird durch eine Einwellenmaschine gebildet, welche eine Welle20 aufweist. Die Welle20 trägt mehrere, im vorliegenden Fall sieben, voneinander beabstandete und versetzt zueinander angeordnete Messer21 , welche mit feststehenden Schneiden22 ,23 zusammenwirken und dazu dienen, von oben zugeführte Späne, insbesondere Metallspäne wie bspw. Aluminium- oder Stahlspäne, zu ergreifen, mitzunehmen und an den Schneidkanten22 ,23 abzuscheren. Hierbei dienen die Schneiden22 einem axialen Schnitt, die Schneiden23 einem radialen Schnitt. Die Welle20 wird mittels eines Getriebemotors mit einem Frequenzumformer angetrieben. Eine zweite Welle40 wird über ein Zahngetriebe mit einer Rutschkupplung ebenfalls vom Getriebemotor angetrieben. Im Normalbetrieb dreht sich die zweite Welle40 ca. 2,5 mal schneller als die erste Welle20 . - Im Boden
30 des Schneidwerks2 , welcher durch ein entsprechend dem äußeren Radius der Messer21 gebogenes Blech gebildet ist und zwischen dem die Schneiden22 ,23 bildende Platten angeordnet sind, sind – vertikal unter der Längsachse der Welle20 – Öffnungen31 vorgesehen. Diese Öffnungen31 weisen Abmessungen von ca. 20 × 40 mm auf. - Unterhalb der Öffnungen
31 ist die die Nachschnitt- und Sichtervorrichtung4 bildende, zweite Welle40 angeordnet, wobei die Längsachsen der beiden Wellen20 und40 parallel zueinander verlaufen und vertikal zueinander angeordnet sind. Die zweite Welle40 weist – jeweils in Höhe der Messer21 der ersten Welle20 – taschenartige Vertiefungen41 auf, wobei in Hinblick auf deren Ausgestaltung auf die3 und4 verwiesen wird. Die taschenartigen Vertiefungen41 weisen Schneiden42 auf, die der Nachzerkleinerung der Späne dienen, welche durch die Öffnungen31 gelangt sind. Dabei wirken die taschenartigen Vertiefungen41 gleichzeitig als Maß für die maximale Größe der Späne, welche in eine nachfolgend angeordnete, nicht dargestellte Spankammer gelangen. - Hierbei sind jeweils zwei taschenartige Vertiefungen
41 einem Messer21 zugeordnet, wobei die taschenartigen Vertiefungen41 jeweils um 180° versetzt zueinander auf der gleichen Höhe bezüglich der Längsrichtung der zweiten Welle40 angeordnet sind. Dabei sind jeweils in Längsrichtung der zweiten Welle40 benachbarte taschenartige Vertiefungen41 um einen Winkel von 360°/7 zueinander verdreht angeordnet. Die taschenartigen Vertiefungen41 weisen im äußeren Bereich einen Öffnungswinkel von ca. 50° auf. Dabei ist der Scheitelpunkt des Öffnungswinkels nach innen versetzt. Innen sind die taschenartigen Vertiefungen41 abgerundet. Die Breite der taschenartigen Vertiefungen41 , in Längsrichtung der Welle40 gesehen, entspricht etwas mehr als der Breite der Messer21 , ebenfalls in Längsrichtung der Welle20 gesehen. - Auf Grund der konstruktiven Ausgestaltung der taschenartigen Vertiefungen
41 wird ein Festklemmen von Spänen und somit ein Zusetzen der taschenartigen Vertiefungen41 verhindert. - Die Funktion der Schneidvorrichtung
1 ist folgende: Von oben werden zu zerkleinernde Späne zugeführt, die von den Messern21 des Schneidwerks2 erfasst und in Zusammenwirkung mit den Schneiden22 und23 zerschnitten werden. Entsprechend zerkleinerte Späne gelangen nach unten zum Boden30 des Schneidwerks2 , wo sie durch die Öffnung31 gelangen. Befindet sich eine taschenartige Vertiefung41 gerade in ihrer obersten Position, so fallen kleinere Späne hinein oder größere Späne gelangen teilweise hinein. Auf Grund der Drehung der Welle40 der Nachschnitt- und Sichtervorrichtung4 erfolgt bei langen Spänen ein Schnitt mittels der Schneide42 , so dass Späne, die nicht ganz in die taschenartige Vertiefung41 passen, entsprechend zerkleinert werden, weshalb die Nachschnitt- und Sichtervorrichtung4 sowohl eine Schnittfunktion als auch eine Größenbegrenzungsfunktion hat. - Gelangen zu stark verdichtete Späne oder Grobteile in die Schneidvorrichtung
1 , so dass auch ein Reversierbetrieb nicht weiterhilft und/oder das Schneidwerk2 und/oder die Nachschnitt- und Sichtervorrichtung4 verklemmt ist, so können diese Späne oder Grobteile mit Hilfe des Grobteilauswurfs6 beseitigt werden. Dabei wird der auf einer Seite der Schneidvorrichtung1 angeordnete Grobteilauswurf6 geöffnet, so dass sowohl das Schneidwerk2 als auch die Nachschnitt- und Sichtervorrichtung4 gut von außen zugänglich sind. Zum Entfernen der Späne bzw. Grobteile kann die Schneidvorrichtung1 kurz vor und zurück laufengelassen werden, woraufhin die Späne bzw. Grobteile problemlos der Schneidvorrichtung1 entnommen werden können. Dies ist in den5 und6 durch eine leicht im Eingangsbereich der Schneidvorrichtung1 variierte Variante schematisiert dargestellt. -
- 1
- Schneidvorrichtung
- 2
- Schneidwerk
- 4
- Nachschnitt- und Sichtervorrichtung
- 6
- Grobteilauswurf
- 20
- Welle
- 21
- Messer
- 22, 23
- Schneide
- 30
- Boden
- 31
- Öffnung
- 40
- Welle
- 41
- taschenartige Vertiefung, taschenartige Ausnehmung
- 42
- Schneide
Claims (15)
- Schneidvorrichtung, insbesondere zum Zerkleinern von Spänen, mit einem Schneidwerk (
2 ) und einer dem Schneidwerk (2 ) nachgeordneten Nachschnittvorrichtung, wobei die Nachschnittvorrichtung gleichzeitig eine Sichtervorrichtung (4 ) ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichtervorrichtung (4 ) derart ausgestaltet ist, dass in jeder Position der Sichtervorrichtung (4 ) ein freier Durchtritt von einem Bereich vor der Sichtervorrichtung (4 ) zu einem Bereich nach der Sichtervorrichtung (4 ) versperrt ist. - Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidvorrichtung (
1 ) zwei parallel zueinander angeordnete Wellen (20 ,40 ) aufweist, wobei die erste Welle (20 ) dem Schneidwerk (2 ) und die zweite Welle (40 ) der Nachschnitt- und Sichtervorrichtung (4 ) zugeordnet ist. - Schneidvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Welle (
20 ) Messer (21 ) des Schneidwerks (2 ) trägt. - Schneidvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Welle (
40 ) taschenartige Ausnehmungen (41 ) aufweist. - Schneidvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die taschenartigen Ausnehmungen (
41 ) Schneiden (42 ) aufweisen. - Schneidvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass je zwei taschenartige Ausnehmungen (
41 ) einem Messer (21 ) des Schneidwerks (2 ) zugeordnet sind. - Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die taschenartigen Ausnehmungen (
41 ) einen Öffnungswinkel von 30 bis 60° aufweisen. - Schneidvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheitel des Öffnungswinkels bezüglich der Längsachse der zweiten Welle (
40 ) auf die andere Seite versetzt angeordnet ist. - Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die taschenartigen Ausnehmungen (
41 ) eine Öffnung aufweisen, deren Breite etwa der Breite der Messer (21 ) entspricht. - Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich die erste Welle (
20 ) langsamer als die zweite Welle (40 ) dreht. - Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich die zweite Welle (
40 ) zwei bis drei, insbesondere ca. 2,5 mal schneller als die erste Welle (20 ) dreht. - Schneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb für jede Welle eine einzeln einstellbare Drehmomentbegrenzung aufweist.
- Schneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rutschkupplung vorgesehen ist.
- Schneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Grobteilauswurf (
6 ) vorgesehen ist. - Schneidvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Grobteilauswurf (
6 ) das Schneidwerk (2 ) und die Nachschnitt- und Sichtervorrichtung (4 ) seitlich freigibt.
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Inventor name: BINDER, BRUNNO DIPL.-ING., 72175 DORNHAN, DE |
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