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Die Erfindung betrifft einen Kraftstofftank mit einer Anzahl von Kammern, die durch Schwallwände, in denen sich Durchlässe befinden, getrennt sind, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Kraftstofftanks von Kraftfahrzeugen, insbesondere auch Lastkraftwagen, sind durch Schwallwände getrennt, die zwar mit Durchlässen für einen Niveauausgleich innerhalb des Tanks versehen sind, ein Hin- und Herschwappen des gesamten Tankinhalts jedoch verhindern. Die Schwallwände unterteilen den Kraftstofftank somit in eine Anzahl von Kammern. In einer dieser Kammern befindet sich ein Entnahmegerät, bestehend aus einer Kraftstoffpumpe, einer Filtereinrichtung, einem Saugkopf und/oder dergleichen.
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Wenn das Fahrzeug eine Steigung beführt, etwa eine Verladerampe eines Fährschiffes oder eines Straßentransportfahrzeuges, während sich im Tank nur noch ein relativ geringer Kraftstoffvorrat befindet, besteht die Gefahr, dass der Kraftstoff aus der mit dem Entnahmegerät versehenen Kammer, die auch als Entnahmekammer bezeichnet werden soll, vollständig abfließt, so dass das Entnahmegerät Luft ansaugt. Dieser Fall kann bereits dann eintreten, wenn noch relativ große Mengen von Kraftstoff im Tank enthalten sind. So haben beispielsweise Untersuchungen gezeigt, dass bei einem Lastkraftwagen-Tank mit 800 Litern Fassungsvermögen selbst dann, wenn sich noch 120 Liter im Tank befinden, bei einer Neigung von 10° Luft angesaugt wird. Das gilt natürlich erst recht bei einer Neigung von bis zu 16°, die beispielsweise beim Verladen auf einen Straßentransporter erreicht wird.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kraftstofftank der eingangs genannten Art zu schaffen, der so aufgebaut ist, dass bei zu einer relativ geringen Kraftstoff-Restmenge sichergestellt ist, dass Kraftstoff für den Motorbetrieb zur Verfügung steht.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Kraftstofftank mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Erfindungsgemäß erstreckt sich eine Saugleitung des Entnahmegeräts entlang der Schwallwand im wesentlichen bis zum Boden der Kammer, und der Kanal verläuft flach über dem Boden in der Längsmittellinie des Tanks.
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Bei einer derartigen Anordnung wird bei einer Neigung des Tanks von der Entnahmekammer in Richtung der benachbarten Kammer das in der Entnahmekammer befindliche Ende des Kanals relativ angehoben. Der in der Entnahmekammer befindliche Kraftstoff kann daher nur insoweit abfließen, wie er sich in der geneigten Stellung oberhalb der Öffnung des Kanals in der Entnahmekammer befindet. Der unterhalb dieser Öffnung befindliche Kraftstoff verbleibt mit einem im Querschnitt dreieckigen Restbestand in der Entnahmekammer zurück. Bei geeigneter Dimensionierung des Tanks und insbesondere der Entnahmekammer steht daher auch in der geneigten Stellung des Tanks ausreichend Kraftstoff für den Betrieb des Motors zur Verfügung.
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Der Kanal wird beispielsweise gebildet durch ein auf den Boden des Tanks aufgeschweißtes Blechprofil, dessen längsseitigen Ränder dicht mit dem Boden verbunden sind und außerdem dicht in die Schwallwand eingefügt sein müssen, damit der Kraftstoffaustausch nur durch den Kanal erfolgen kann. Bei waagerechtem Stand des Tanks kann über den Kanal der Kraftstoffaustausch unbehindert in der üblichen Weise stattfinden. Nur in der geneigten Stellung, in der der Kraftstoff bei der üblichen Ausgestaltung eines Tanks durch den Durchlaß in der Schwallwand in die benachbarte Kammer und weiter nach unten abfließen würde, wird der Einlaß dieses Durchlasses in der geschilderten Weise angehoben, so daß der unterhalb der Einlaßöffnung des Kanals in der Entnahmekammer befindliche Kraftstoff zurückbleibt.
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Der Kanal kann auch durch ein auf dem Boden des Tanks liegendes und in geeigneter Weise befestigtes und gegenüber der Schwallwand abgedichtetes Rohr gebildet werden.
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Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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1 ist eine Draufsicht auf einen Lastkraftwagen-Tank;
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2 ist eine Seitenteilansicht des Tanks von oben in 1 in der waagerechten Stellung;
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3 entspricht 2, zeigt den Tank jedoch in der geneigten Stellung.
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1 zeigt eine Draufsicht auf einen Tank 10 eines Lastkraftwagens zusammen mit angrenzenden, nicht im einzelnen dargestellten Rahmenteilen 12 des Lastkraftwagens. Der Tank 10 ist an den Rahmenteilen mithilfe von zwei den Tank umschlingenden Bändern 14, 16 befestigt. Der Tank hat eine im wesentlichen zylindrische Form. Er kann auch einen rechteckigen Querschnitt haben. Er ist im Inneren durch zwei gestrichelt dargestellte, quer zur Zylinderachse 18 verlaufende Schwallwände 20, 22 in drei in Reihe liegende Kammern 24, 26, 28 unterteilt. Die Schwallwände 20, 22 sind im unteren Bereich mit nicht gezeigten Durchlässen versehen, die einen Niveauausgleich innerhalb des Tanks ermöglichen. Die Schwallwände dienen nur dazu zu verhindern, daß der gesamte Kraftstoffvorrat in dem Tank hin- und herschwappen kann.
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Die rechts in 1 gezeigte Kammer 28 besitzt an ihrer oberen Seite einen Kraftstoffeinlaß 30, der durch einen Deckel 32 verschlossen ist. Im übrigen befindet sich auf dem Tank ein Entnahmegerät 34, zu dem eine in das Innere des Tanks eintretende Saugleitung 36 gehört, die sich im wesentlichen bis zum Boden der Kammer 28 des Tanks 10 erstreckt.
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Im übrigen wird auf dem Boden der Kammer 28 des Tanks 10 ein Kanal 38 gebildet, der in 1 dargestellt ist, so daß hier gewissermaßen die obere Tankwand als durchsichtig behandelt wird. Dieser Kanal ist in den Durchlaß der Schwallwand 22 zwischen der Kammer 28, die auch als Entnahmekammer bezeichnet werden kann, und der benachbarten Kammer 26 integriert. Ein Flüssigkeitsaustausch zwischen den Kammern 28 und 26 kann daher nur durch den Kanal 38 erfolgen. Dieser Kanal ist an seinen beiden längsseitigen Enden offen und besitzt folglich eine erste Öffnung 42 im Bereich der vorderen Wand 40 des Tanks und eine zweite Öffnung 44 auf der Seite der benachbarten Kammer 26 der Schwallwand 22.
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2 und 3 sind Seitenansichten zu 1. In diesen Zeichnungen befindet sich die hintere Wand 40 des Tanks auf der linken Seite. Der Kanal 38 verläuft flach über den Boden in der Längsmittellinie des zylindrischen Tanks. Nicht bezeichnete Pfeile kennzeichnen die Fahrtrichtung.
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2 zeigt den Tank in waagerechter Stellung. In dieser Stellung wirkt der Kanal 38 wie eine üblicherweise verwendete Durchlaßöffnung im unteren Bereich der Schwallwand 22. In dieser Stellung ist also ein unbehinderter Niveauausgleich innerhalb der Kammern des Tanks möglich.
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Wenn nun der Tank nach links, also bezogen auf das Fahrzeug nach vorwärts geneigt wird, wie es in 3 gezeigt ist, würde bei der üblichen Konstruktion der Kraftstoff aus der Entnahmekammer 28 vollständig in Richtung der beiden benachbarten Kammern abfließen. Das Entnahmegerät 34 würde Luft ansaugen und der Motor des Fahrzeugs stehenbleiben. Das kann gerade in steilen Passagen zu problematischen Situationen führen, wenn beispielsweise das Fahrzeug ohne Motorbetrieb in die untere Stellung zurückmanövriert werden muß. Dasselbe gilt auch bei in Fahrtrichtung vorne angeordneten Tankgerät und Neigung des Fahrzeugs nach hinten.
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3 läßt jedoch erkennen, daß aufgrund des erfindungsgemäß vorgesehenen Kanals 38 Kraftstoff nur über die Öffnung 42 am hinteren Ende des Tanks und durch den Kanal 38 aus der Entnahmekammer 28 abfließen kann. Da bei der Neigung des Tanks der Bereich der Öffnung 42 des Kanals an der hinteren Wand 40 des Tanks angehoben wird und nur derjenige Kraftstoff abfließen kann, der oberhalb der Öffnung 42 des Kanals steht, bleibt stets ein im Querschnitt dreieckiges Volumen in der Entnahmekammer 28 zurück, wie es in 3 gezeigt ist. Durch geeignete Dimensionierung des Tanks und insbesondere der Kammer 28 sowie des Kanals 38 kann sichergestellt werden, daß dieses Kraftstoffvolumen für den Betrieb über eine vorgegebene Zeit ausreicht.
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Der Kanal 38 kann in verschiedener Weise realisiert werden. Als vorteilhaft hat sich eine Konstruktion erwiesen, bei der ein langgestreckter, quer zur Längsrichtung gewölbter Blechstreifen auf den Tankboden geschweißt wird.
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Naturgemäß müssen dessen längsseitigen Ränder gegenüber dem Boden dicht sein, und der Kanal muß im übrigen auch dicht in die Schwallwand zwischen der Entnahmekammer 28 und der benachbarten Kammer 26 eingefügt sein. Es kann aber auch ein auf dem Boden befestigtes Rohr verwendet werden.