DE10220770C1 - Cabriolet-Fahrzeug mit einem rückwärtigen Stauraum für das Verdeck - Google Patents

Abstract

Für ein Cabriolet-Fahrzeug mit rückwärtigem Stauraum und zwischen Kofferraumdeckel und Karosserie liegendem Tragrahmen sowie mit dem Tragrahmen in eine nach hinten oben geschwenkte Öffnungslage verschwenkbarem Kofferraumdeckel wird die Anbringung längsseitlicher, dem Kofferraumdeckel vorgelagerter Abdeckklappen am Tragrahmen vorgesehen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem rück­ wärtigen Stauraum für das Verdeck gemäß dem Oberbegriff des An­ spruches 1.

Cabriolet-Fahrzeuge der vorgeschilderten Art sind aus der Pra­ xis bekannt und bezüglich der Abstützung des Kofferraumdeckels gegenüber der Karosserie über einen dazwischen liegenden Trag­ rahmen beispielsweise aus der DE 195 16 876 C1. Der Kofferraum­ deckel ist dabei gegenüber dem Tragrahmen nach vorne oben in eine Beladestellung und zusammen mit dem Tragrahmen nach hinten oben in eine Öffnungsstellung verschwenkbar, wodurch ein größe­ rer Zugang zum Stauraum für das Verdeck geschaffen wird. Die aus der Praxis bekannte Lösung ist darüber hinaus mit seitli­ chen Abdeckklappen versehen, die dem Kofferraumdeckel vorgela­ gert im Bereich von seitlichen Tragabstützungen liegen, über die das Verdeck im rückwärtigen Anschlussbereich mit der Karos­ serie verbunden ist und die bei im Stauraum abgelegten und dem­ entsprechend abgeklappten Tragabstützungen den von den Tragab­ stützungen bei geschlossenem Verdeck eingenommenen Bereich ü­ berdecken. Bei geschlossenem Verdeck sind die Abdeckklappen um längsseitliche Schwenkachsen aufgeschwenkt und liegen in längs­ seitlicher Überdeckung zu den Tragabstützungen und damit auch im seitlichen Blickfeld sowie in einer besonders bauraumkriti­ schen Zone.

Aus der DE 38 01 148 C1 ist es des Weiteren für Cabriolet- Fahrzeuge bekannt, den Stauraum für das Verdeck, der anschlie­ ßend an den Fondsitzbereich des Fahrzeuginnenraums vorgesehen ist, mit einem gesonderten Verdeckkastendeckel abzudecken, der um eine rückwärtige Querachse nach hinten oben in eine den Zu­ gang zum Stauraum freigebende Öffnungsstellung verschwenkbar ist und der seinerseits als Träger für seitliche Abdeckklappen ausgebildet ist, die bei im Stauraum abgelegtem Verdeck gegen­ über dem Verdeckkastendeckel ausgeklappt den seitlichen Durch­ trittsbereich der rückwärtigen Tragabstützungen des Verdecks ü­ berdecken und bei geöffnetem Verdeckkastendeckel und abgelegtem Verdeck unter diesen eingeklappt sind. Die Steuerung der Ein- und Ausklappbewegung erfolgt mechanisch in Abhängigkeit von der Verdeckstellung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Cabriolet- Fahrzeug der eingangs genannten Art mit wechselseitig nach hin­ ten und nach vorne aufklappbarem Kofferraumdeckel eine Anord­ nung für die Abdeckklappen zu schaffen, die bei Maximierung des Zugangsquerschnittes zum Stauraum die wechselseitige Beweglich­ keit des Kofferraumdeckels nicht einschränkt.

Gemäß der Erfindung wird dies durch eine Ausgestaltung gemäß dem Anspruch 1 erreicht, wobei die Abdeckklappen in einer auf­ rechten Fahrzeuglängsebene verschwenkbar am Tragrahmen ange­ lenkt sind und aus ihrer Überdeckungslage zu den Tragabstützun­ gen unter den Kofferraumdeckel einschwenkbar sind. Bei einer solchen Anordnung ist einerseits eine stabile Abstützung der Abdeckklappen gewährleistet, ohne dass der Kofferraumdeckel be­ lastet würde und es ist andererseits der Kofferraumdeckel ge­ genüber den Abdeckklappen verschwenkbar, so dass die Überde­ ckung der insbesondere durch die C-Säulen gebildeten Tragab­ stützungen durch die Abdeckklappen auch bei in die Beladestel­ lung nach vorne oben verschwenktem Kofferraumdeckel aufrechter­ halten werden kann.

In Ausgestaltung der Erfindung erweist es sich als zweckmäßig, wenn die Abdeckklappen gegenüber dem Tragrahmen in dessen ver­ decknahen Bereich um eine liegende, in Fahrzeugquerrichtung sich erstreckende Schwenkachse verschwenkbar abgestützt sind, wobei durch geschränkte Lagen der Schwenkachse, beispielsweise eine schräg nach vorne innen angestellte Lage der Schwenkachsen auch günstige Verhältnisse bezüglich einer raumsparenden und raumgünstigen Anordnung der Abdeckklappen im Überdeckungsbe­ reich zum Kofferraumdeckel realisiert werden können, bei gleichzeitiger Anpassung an die Karosseriegegebenheiten in der Überdeckungslage der Abdeckklappen zu den Tragabstützungen.

Im Rahmen der Erfindung liegt auch die Abstützung der Abdeck­ klappen über eine Lenkeranordnung gegenüber dem Tragrahmen, die zusätzliche weitere Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet.

In Verbindung mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist auch eine einfache Steuerung und Betätigung der Abdeckklappen zu er­ reichen, wobei diese bevorzugt über einen eigenständigen Stell­ antrieb erfolgt, beispielsweise unter Vermittlung von Steigeka­ beln als Antriebsmitteln zu einem Antriebsmotor, der bevorzugt im Bereich der rückseitig gelegenen Schwenkachse des Tragrah­ mens gegenüber der Karosserie liegt. Zweckmäßigerweise erfolgt die Steuerung der Abdeckklappen derart, dass sie bei der Ver­ schwenkung des Verdeckes unterhalb des Kofferraumdeckels liegen und dadurch den Schwenkweg für das Verdeck nicht beeinträchti­ gen, wobei der Schwenkzyklus für das Verdeck dem Schwenkzyklus für die Abdeckklappen vor- bzw. nachgelagert ist, also ausge­ hend von geöffnetem, im Stauraum abgelegtem Verdeck und ausge­ schwenkten Abdeckklappen zunächst der Tragrahmen aufgeschwenkt und die Abdeckklappen unter den Kofferraumdeckel eingeschwenkt werden, bevor das Verdeck geschlossen wird. Ist das Verdeck ge­ schlossen, dann wird bei unter den Kofferraumdeckel einge­ schwenkten Abdeckklappen der Tragrahmen geschlossen. Dieser wird dann bei eingeklappten Abdeckklappen zum Öffnen des Verde­ ckes wieder aufgeschwenkt und es wird das Verdeck im Stauraum abgelegt, bevor die Abdeckklappen ausgeschwenkt und der Trag­ rahmen geschlossen wird.

Hierbei sind auch gewisse Überlappungen möglich, sofern die eingeklappte Stellung der Abdeckklappen erreicht wird, bevor das Verdeck bei der Schließ- oder Öffnungsbewegung in den ge­ genüber dem geöffneten Kofferraumdeckel kritischen Raumbereich einläuft.

Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen. Ferner wird die Erfindung nachstehend an­ hand eines Ausführungsbeispieles mit weiteren Details erläu­ tert, wobei

Fig. 1 eine schematisierte Darstellung des rückwärtigen Tei­ les eines Cabriolet-Fahrzeuges in Seitenansicht zeigt, und zwar bei geschlossenem Verdeck und ge­ schlossenem Kofferraumdeckel,

Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung bei in den Stauraum überführtem Verdeck und den Zugang zum Stau­ raum vergrößernder, nach hinten oben aufgeklappter Stellung des Kofferraumdeckels, und

Fig. 3 wiederum schematisiert, in teilweise aufgeschnittener Draufsicht, den Kofferraumdeckel mit Tragrahmen und diesem zugeordneter Abdeckklappe.

In den Figur ist mit 1 das ausschnittweise dargestellte Cabrio­ let-Fahrzeug bezeichnet, mit 2 dessen abklappbares Verdeck, das als Hardtop oder Softtop ausgebildet sein kann, mit 3 der Kof­ ferraum des Fahrzeugs, mit 4 der dem Kofferraum im Übergang zum Fahrzeuginnenraum 5 vorgelagerte Stauraum für das zusammenge­ faltete Verdeck 2 und mit 6 der Kofferraumdeckel, der den Kof­ ferraum 3 und im Wesentlichen auch den Stauraum 4 überdeckt.

Dem Kofferraumdeckel 6 ist ein Tragrahmen 7 zugeordnet, gegen­ über dem der Kofferraumdeckel 6 in seinem bezogen auf die Fahrtrichtung F vorderen Endbereich über eine in Fahrzeugquer­ richtung verlaufende Achse 8 schwenkbar angelenkt ist und der seinerseits im Bereich seines rückwärtigen unteren Endes über eine Achse 9 gegenüber der Karosserie 10 verschwenkbar ist. Zwischen Tragrahmen 7 und Kofferraumdeckel 6 ist des Weiteren eine schematisch angedeutete Verriegelung 11 vorgesehen. Wird diese geöffnet, so kann der Kofferraumdeckel 6 in seine in Fig. 1 strichpunktiert angedeutete vordere obere Beladestellung ge­ genüber dem weiterhin karosseriefest abgestützten Tragrahmen 7 verschwenkt werden. Die Abstützung des Tragrahmens 7 gegen die Karosserie 10 erfolgt über die Schwenkachse 9 und beabstandet zu dieser ist eine Verriegelung 12 zwischen Tragrahmen 7 und Karosserie 10 vorgesehen.

Am Tragrahmen 7 ist, jeweils dem Längsseitenbereich der Karos­ serie 10 benachbart, eine Abdeckklappe 13 vorgesehen, die über eine liegende, in Fahrzeugquerrichtung sich erstreckende Schwenkachse 14 aus ihrer unter den Kofferraumdeckel 6 einge­ klappten Lage (Fig. 1) in ihre gegenüber dem Kofferraumdeckel 6 ausgeklappte Lage (Fig. 2) verschwenkbar ist, in der sie bezo­ gen auf die Fahrtrichtung in Verlängerung des Kofferraumdeckels 6 liegt und im Überdeckungsbereich zu rückwärtigen, nicht dar­ gestellten und insbesondere durch die C-Säulen gebildeten Tra­ gabstützungen, über die das Verdeck 2 mit der Karosserie 10 verbunden ist. Nicht dargestellt ist der Antrieb für die symme­ trisch zur Fahrzeuglängsmittelebene 15 (Fig. 3) liegenden Ab­ deckklappen 13, wobei Fig. 3 für die bezogen auf die Fahrtrich­ tung F rechtsseitige Abdeckklappe 13 im aufgeschnittenen Be­ reich des Kofferraumdeckels 6 die unter dem Kof­ ferraumdeckel 6 eingeschwenkte Lage zeigt, sowie auch die ge­ genüber dem Kofferraumdeckel 6 nach vorne ausgeschwenkte Lage, in der die Abdeckklappe 13 von unten gegen den Kofferraumdeckel 6 in einem randseitigen Überlappungsbereich verspannt ist, so dass die wechselseitige Ausrichtung zwischen Kofferraumdeckel 6 und Abdeckklappe 13 formschlüssig erfolgt. Die Anlage der Ab­ deckklappe 13 gegen den Kofferraumdeckel 6 kann durch entspre­ chende Verspannung des hier nicht gezeigten Antriebes für die Verschwenkung der Abdeckklappen 13 gegenüber dem Tragrahmen 7 erfolgen.

Fig. 3 veranschaulicht die Anlenkung der Abdeckklappe 13 über einen Hebel 16 an der zum Tragrahmen 7 lagefesten Schwenkachse 14 sowie die Verbindung der Abdeckklappe 13 mit dem Hebel 16 ü­ ber eine begrenzt bewegliche Gelenkverbindung 17, beispielswei­ se ein elastisches Gelenk, so dass auch toleranzbedingte Abwei­ chungen in der konstruktiv vorgegebenen Anschlusslage der aus­ geklappten Abdeckklappe 13 gegenüber dem Kofferraumdeckel 6 in Verbindung mit der Verspannung dieser Teile gegeneinander aus­ geglichen werden können.

Während in Fig. 1 die Verschwenkung des Kofferraumdeckels 6, unabhängig von der jeweiligen Stellung des Verdeckes 2 - ge­ schlossen oder offen - gegenüber dem Tragrahmen 7 in eine Bela­ destellung für den Kofferraum 3 veranschaulicht ist, zeigt Fig. 2, bezogen auf das im Verdeckkasten 4 abgelegte Verdeck 2 - in­ soweit in Volllinien dargestellt - eine nach hinten oben um die Schwenkachse 9 aufgestellte Lage des Tragrahmens 7 und des mit diesem verbundenen Kofferraumdeckels 6, wobei die Abdeckklappe 13 gegenüber dem Kofferraumdeckel nach vorne ausgeschwenkt ist und in Verlängerung desselben liegt, wie auch in Fig. 3 darge­ stellt, so dass nach Absenken des Tragrahmens 7 mit dem Koffer­ raumdeckel 6 die anhand der Fig. 3 geschilderte Überdeckungsla­ ge erreicht ist. Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist, was nicht dargestellt ist, während des Ein- und Ausschwenkens des Verdeckes 2 die Abdeckklappe 13 unter den Kofferraumdeckel 6 bevorzugt eingeschwenkt, um bei möglichst kleinem Öffnungswin­ kel von Tragrahmen 7 und Kofferraumdeckel 6 einen möglichst großen Freigang für das Verdeck während der Umstellung zwischen Öffnungs- und Schließlage zu erreichen.

Mit 18 ist symbolisch ein Stellzylinder veranschaulicht, über den der Tragrahmen mit dem Kofferraumdeckel 6 in die in Fig. 2 veranschaulichte Öffnungsstellung aufgeschwenkt werden kann, wobei im Rahmen der Erfindung selbstverständlich auch andere Verstellmöglichkeiten liegen und für die Verstellung des Trag­ rahmens und die Verstellung der Abdeckklappen 13 selbstver­ ständlich auch eine gemeinsame Antriebsquelle vorgesehen sein kann.

Claims (6)

1. Cabriolet-Fahrzeug mit einem rückwärtigen Stauraum für das Verdeck und einem heckseitigen Kofferraumdeckel, bei dem der Kofferraumdeckel, über einen Tragrahmen an der Karosserie abge­ stützt, gegenüber dem Tragrahmen nach vorne oben in eine Bela­ destellung und zusammen mit dem Tragrahmen nach hinten oben in eine Öffnungsstellung für den Stauraum zu verschwenken ist, bei dem das Verdeck im rückwärtigen Anschlussbereich an die Karos­ serie mit seitlichen Tragabstützungen versehen ist, und bei dem der Bereich der Tragabstützungen bei im Stauraum abgelegtem Verdeck von dem Kofferraumdeckel vorgelagerten, seitlichen Ab­ deckklappen überdeckt ist, die bei geschlossenem Verdeck aus ihrer Überdeckungslage zu den Tragabstützungen ausgeschwenkt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckklappen (13) in einer aufrechten Fahrzeuglängs­ ebene verschwenkbar am Tragrahmen (7) angelenkt sind und aus ihrer Überdeckungslage zu den Tragabstützungen unter den Kof­ ferraumdeckel (6) einschwenkbar sind.

2. Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckklappen (13) um eine liegende, in Fahrzeugquer­ richtung sich erstreckende Schwenkachse (14) zum Tragrahmen (7) verschwenkbar sind.

3. Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (14) für die jeweilige Abdeckklappe (13) schräg nach vorne innen angestellt ist.

4. Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckklappen (13) jeweils über eine Lenkeranordnung gegenüber dem Tragrahmen (7) angelenkt sind.

5. Cabriolet-Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckklappen (13) in ihrer gegenüber dem Kofferraum­ deckel (6) ausgeschwenkten Lage gegen den Kofferraumdeckel (6) verspannt sind.

6. Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckklappen (13) in ihrer ausgeschwenkten Lage gegen den Kofferraumdeckel (6) formschlüssig ausgerichtet sind.