Bei
der Herstellung von Mikrochips erfolgt die Strukturierung der Halbleitersubstrate
mit lithografischen Verfahren. Dazu wird zunächst ein lichtempfindlicher
Fotolackfilm auf dem Substrat aufgetragen und anschließend abschnittsweise
belichtet. Die abschnittsweise Belichtung kann durch direktes Beschreiben
mit einem Elektronenstrahl erfolgen oder auch indem eine Maske,
welche die nötigen
Informationen über
die abzubildende Struktur enthält, in
den Strahlengang zwischen Lichtquelle und Fotolack angeordnet wird.
Die Belichtung mit einer Fotomaske erfolgt im Allgemeinen mit sehr
kurzwelligem monochromatischem Licht, welches beispielsweise mit
einem Laser erzeugt wird. In der industriellen Fertigung von Mikrochips
wird gegenwärtig
Licht mit einer Wellenlänge
von bis hinab zu 193 nm verwendet. Gegenwärtig werden intensive Forschungsbemühungen unternommen,
um die zur Zeit verwendeten lithografischen Verfahren auch für noch kürzere Wellenlängen, insbesondere
157 nm, anzupassen. Durch die Belichtung erfolgt eine chemische
Modifikation des Fotolacks, wodurch selektiv nur die belichteten oder
nur die unbelichteten Abschnitte des Fotolackfilms in einem Entwickler
löslich
werden. In einem Entwicklungsschritt werden dann die löslichen
Abschnitte des Fotolackfilms abgelöst, und das unter dem Fotolackfilm
angeordnete Substrat wird freigelegt. Die unlöslichen Abschnitte des Fotolacks
bilden eine Fotolackstruktur aus, welche das unter dem Fotolackfilm
angeordnete Substrat vor einem Angriff, beispielsweise durch Ätzmedien,
schützt.
Man unterscheidet positive Fotolacks, bei welchen die belichteten
Abschnitte des Fotolackfilms in eine lösliche Form überführt werden,
sowie negative Fotolacks, bei welchen die belichteten Bereiche in
eine unlösliche
Form überführt werden,
beispiels weise durch eine Vernetzung der im Fotolack enthaltenen
Polymere, und nach der Entwicklung auf dem Substrat als strukturierter
Fotolack verbleiben. Um Fehlbelichtungen durch Reflexe zu vermeiden,
ist unterhalb des Fotolackfilms im Allgemeinen ein Antireflexfilm
angeordnet, welcher die einfallende Strahlung absorbiert, beispielsweise
durch Interferenz. Diese Antireflexfilme werden meist durch Sputtern
auf das Substrat aufgebracht, wobei eine genaue Kontrolle der Schichtdicke
des zu erzeugenden Antireflexfilms erforderlich ist. Nach dem Strukturieren
des Fotolackfilms liegt der Antireflexfilm bzw. das Substrat in
den Gräben
der Fotolackstruktur frei und kann mit einem Ätzmedium abgetragen werden.
Durch diesen Ätzvorgang
wird die durch den strukturierten Fotolack vorgegebene Struktur
also in das Substrat übertragen.
Dazu können
zum Beispiel nasschemische Verfahren verwendet werden. Insbesondere
bei Strukturen mit sehr geringen Abmessungen oder Strukturen, welche
sehr tief in das Substrat eingeätzt
werden, wie zum Beispiel Gräben
für Deep
Trench Kondensatoren, wird jedoch zum Ätzen im Allgemeinen ein Plasma
verwendet. Das Plasma kann eine Vorzugsrichtung aufweisen, wodurch
das Substrat anisotrop geätzt
werden kann. Dadurch ist auch eine maßstabsgetreue Übertragung
der durch den strukturierten Fotolack vorgegebenen Struktur in das
Substrat möglich,
wobei Gräben
mit einer Tiefe von bis zu 50 μm
erzeugt werden können.
Für die
Erzeugung derartiger Strukturen sind relativ lange Ätzzeiten
erforderlich. Der strukturierte Resist muss daher eine ausreichende Ätzresistenz
aufweisen, um auch zum Ende des Ätzvorgangs
noch eine ausreichende Schichtdicke aufzuweisen, um die Struktur
fehlerfrei in das Substrat übertragen
zu können.
Dies bereitet jedoch erhebliche Schwierigkeiten. Um eine genaue Abbildung
der zu erzeugenden Struktur im Fotolackfilm zu ermöglichen,
wird dieser sehr dünn
ausgeführt,
um eine ausreichende Tiefenschärfe
zu gewährleisten.
Die aus dem Fotolackfilm erzeugte Struktur weist daher ebenfalls
eine sehr geringe Schichtdicke auf. Eine ausreichende Beständigkeit der
aus dem Fotolack erzeugten Struktur gegenüber einem Ätzplasma ist daher meist nicht
gegeben. Ferner umfassen die Fotolacke als wesentlichen Bestandteil
meist organische Polymere. Im Sauerstoffplasma werden diese Polymere
sehr leicht zu Kohlendioxid und Wasser oxidiert. Die Maske würde daher
sehr schnell abgetragen werden, weshalb eine Übertragung der Struktur in
das Substrat nicht erfolgreich durchgeführt werden kann. Um diese Schwierigkeiten
zu überwinden,
wird mit der aus dem Fotolack erzeugten Maske zunächst eine
Maske aus einem Material erzeugt, welches eine hohe Beständigkeit
gegenüber
dem zum Ätzen
des Substrats verwendeten Plasma aufweist. Dazu wird auf dem zu ätzenden
Substrat zunächst
eine Schicht aus einem Hartmaskenmaterial aufgebracht. Die Dicke
dieser Schicht wird relativ groß gewählt, um
während
des Ätzens
des Substrats eine ausreichende Beständigkeit des Hartmaskenmaterials
gegenüber
dem Ätzplasma
zu gewährleisten.
Auf die Hartmaskenschicht wird eine Antireflexschicht aufgebracht,
beispielsweise durch Sputtern. Auf die Antireflexschicht wird schließlich eine
Schicht aus einem Fotolack aufgebracht. Der Fotolackfilm wird nun,
wie oben beschrieben, belichtet und entwickelt, so dass ein strukturierter
Fotolack erhalten wird. In den Gräben des strukturierten Fotolacks
liegt wiederum die Antireflexschicht frei. Mit einem Plasma wird
nun zunächst
in den Gräben
die Antireflexschicht abgetragen und anschließend die Struktur mit einem
geeigneten Ätzplasma
in die Hartmaskenschicht übertragen.
Abschließend
wird der strukturierte Fotolack entfernt, beispielsweise durch Ablösen in einem
Lösungsmittel.
Auf dem Substrat ist nun eine Struktur aus einem Hartmaskenmaterial
angeordnet, welche eine im Vergleich zur Ätzresistenz des Fotolackfilms
erheblich höhere
Beständigkeit
gegenüber
dem zum Ätzen
des Substrats verwendeten Plasma aufweist. Mit einem geeigneten Ätzplasma
wird nun das in den Gräben freiliegende
Substratmaterial abgetragen und so die durch die Hartmaske vorgegebene
Struktur in das Substrat übertragen.
Abschließend
wird die Hartmaske entfernt, beispielsweise mit einem geeigneten Plasma
oder durch Ablösen
mit einem geeigneten Lösungsmittel.
Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Erzeugung von strukturierten
Hartmasken zur Verfügung
zu stellen welches einfach und kostengünstig durchgeführt werden
kann.
Die
Aufgabe wird gelöst
mit einem Verfahren zur Erzeugung von strukturierten Hartmasken,
umfassend die folgenden Schritte:
- (a) Bereitstellen
eines Substrats;
- (b) Aufbringen einer Starterkomponente auf das Substrat, wobei
eine Starterschicht erhalten wird;
- (c) Aufbringen eines Fotolacks auf die Starterschicht;
- (d) Strukturierung des Fotolacks, wodurch ein strukturierter
Fotolack mit Stegen und zwischen den Stegen angeordneten Gräben erhalten
wird, wobei in den Gräben
die Starterschicht freigelegt ist;
- (e) Aufbringen eines härtbaren
Hartmaskenmaterials auf den strukturierten Fotolack, wodurch in den
Gräben
ein mit der Starterschicht in Kontakt stehender Hartmaskenanteil
erhalten wird;
- (f) selektives Aushärten
des in den Gräben
mit der Starterschicht in Kontakt stehenden Hartmaskenanteils;
- (g) Entfernen von nicht ausgehärtetem Hartmaskenmaterial;
- (h) Entfernen des strukturierten Fotolacks, so dass eine Hartmaske
erhalten wird, in welcher die Stege des strukturierten Fotolacks
Gräben
bilden.
Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
wird die Hartmaske durch eine chemische Reaktion aus dem Hartmaskenmaterial
erzeugt, welche in den von dem strukturierten Fotolack vorgegebenen
Gräben
ausgehärtet
wird. Das Hartmaskenmaterial muss härtbar sien, d.h. es muss gezielt
in eine Form überführt werden
können,
die eine hohe Ätzresistenz
gegenüber einem
Plasma aufweist. Als Starterschicht wird daher eine Schicht aus
einer Starterkomponente verwendet, welche eine Aushärtung des
Hartmaskenmaterials bewirken kann. Der Aushärtungsvorgang beginnt in den
Abschnitten des Hartmaskenmaterials, welche sich unmittelbar an
die Starterschicht anschließen, und
schreitet dann in diejenigen Bereiche des Hartmaskenmaterials fort,
welche weiter von der Starterfläche
entfernt angeordnet sind. Dadurch kann die Aushärtung des Hartmaskenmaterials
so gesteuert werden, dass das Hartmaskenmaterial selektiv nur in den
Gräben
des strukturierten Fotolacks ausgehärtet wird. Eine Kontrolle der
Aushärtung
des Hartmaskenmaterials kann beispielsweise durch die Dauer erreicht
werden, während
der eine Aushärtung
des Hartmaskenmaterials erfolgt. Es kann jedoch auch die Geschwindigkeit
der Aushärtung
beeinflusst werden, indem beispielsweise die Dosis der Starterkomponente
in der Starterschicht an die Reaktionszeit angepasst wird, während der
eine Aushärtung
des Hartmaskenmaterials erfolgen soll. Ferner kann die Aushärtung des
Hartmaskenmaterials zum Beispiel auch über die Temperatur gesteuert
werden. Dazu kann das Substrat, im Allgemeinen ein Siliziumwafer, beispielsweise
auf eine Hotplate gelegt und von der Substratrückseite erhitzt werden.
Da
die Hartmaske in den Gräben
des strukturierten Fotolacks durch eine chemische Aushärtung direkt
erzeugt wird, entfallen die bei den bisher durchgeführten Verfahren
erforderlichen Abscheide- und Ätzschritte,
in welchem die vom strukturierten Fotolack vorgegebene Struktur
in die Hartmaskenschicht übertragen
wird. Das erfindungsgemäße Verfahren
umfasst daher im Vergleich zu dem bisher üblichen Verfahren zur Herstellung
einer Hartmaske einen Arbeitsschritt weniger und erfordert kein
teures und aufwändiges
Plasmaabscheiden und Ätzen
des Hartmaskenmaterials in einem Plasma. Dadurch kann das erfindungsgemäße Verfahren
mit wesentlich einfacheren Vorrichtungen durchgeführt werden, was
Kostenvorteile ergibt.
Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
wird zunächst
ein Substrat bereitgestellt. Das Substrat kann an sich beliebig
gestaltet sein. Im Allgemeinen wird ein Siliziumwafer als Substrat
verwendet, in welchem auch bereits mikroelektronische Bauelemente
integriert sein können.
Es ist aber auch möglich,
Substrate aus anderen Materialien zu verwenden, zum Beispiel Glas
oder Polymermaterialien. Auf das Substrat wird die Starterkomponente
aufgebracht. Die Starterkomponente wird entsprechend zum Hartmaskenmaterial
ausgewählt
und muss eine Aushärtung
des Hartmaskenmaterials initiieren können. Die Starterkomponente
wird vorzugsweise in Lösung
aufgebracht. Dabei können übliche Verfahren
verwendet werden, beispielsweise Tauchverfahren oder Sprühverfahren.
Besonders bevorzugt wird die Lösung
der Starterkomponente auf das Substrat aufgeschleudert, da dies
eine gleichmäßige Schichtdicke
der Starterschicht bei einer definierten Schichtdicke ermöglicht.
Die Starterkomponente kann jedoch auch lösungsmittelfrei aufgebracht
werden, beispielsweise durch Aufdampfen. Wird die Starterkomponente
als Lösung
aufgebracht, wird das Lösungsmittel
nach dem Auftragen verdampft. Dazu kann das Substrat kurzfristig
erwärmt
werden, um einerseits das Lösungsmittel
vollständig
zu verdampfen und andererseits eine gleichmäßige Schichtqualität der Starterschicht
zu gewährleisten.
Die Temperatur wird dabei so gewählt,
dass einerseits das Lösungsmittel
möglichst
vollständig
aus der Starterschicht ausgetrieben wird und andererseits die Starterkomponente
nicht thermisch zersetzt wird. Auf die Starterschicht wird anschließend ein
Fotolack aufgebracht. Der Fotolack wird vorzugsweise ebenfalls als
Lösung
aufgebracht, wobei beispielsweise die oben aufgeführten Verfahren
angewendet werden können.
Als Fotolack wird vorzugsweise ein fotoempfindlicher Lack verwendet, wie
er für
die Strukturierung von Halbleitern üblich ist und beispielsweise
von kommerziellen Herstellern angeboten wird. Es können sowohl
negativ arbeitende Fotolacke verwendet werden, wie auch positiv
arbeitende Fotolacke. Bevorzugt werden positiv arbeitende Fotolacke
verwendet. Besonders bevorzugt werden chemisch verstärkte Fotolacke
verwendet, da diese eine hohe Lichtempfindlichkeit aufweisen und
somit kürzere
Belichtungszeiten ermöglichen. Wird
der Fotolack in Lösung
aufgebracht, wird das Substrat anschließend erwärmt, um das Lösungsmittel
möglichst
vollständig
zu verdampfen und eine gleichmäßige Schichtqualität des Lackfilms
zu erhalten. Das Lösungsmittel
des Fotolacks wird dabei so gewählt,
dass die Starterschicht möglichst
wenig angelöst
wird und keine Vermischung von Starterschicht und Lackschicht eintritt.
Der
Fotolackfilm wird nun in üblicher
Weise strukturiert. Dazu wird der Fotolack zunächst abschnittsweise belichtet,
wozu beispielsweise eine Fotomaske, welche die Information über die
abzubildende Struktur enthält,
im Strahlengang zwischen Lichtquelle und Fotolackfilm angeordnet
wird. Der belichtete Fotolack wird anschließend in üblicher Weise getempert und
dann mit einem Entwickler entwickelt, so dass selektiv entweder
die belichteten Abschnitte (bei Positivlacken) oder die unbelichteten Bereiche
(bei Negativlacken) abgelöst
werden. Auf der Substratoberfläche
sind nun erhabene Bereiche aus dem Material des Fotolacks angeordnet,
welche im Weiteren als Stege bezeichnet werden. Zwischen den Stegen
sind Gräben
angeordnet, in denen die Starterschicht freigelegt ist.
Auf
dem strukturierten Fotolack wird nun ein Hartmaskenmaterial aufgebracht.
Das Hartmaskenmaterial wird bevorzugt ebenfalls in Lösung aufgebracht,
wobei die oben genannten Verfahren angewendet werden können. Bevorzugt
wird das Hartmaskenmaterial als Lösung auf die Oberfläche des Substrats
aufgeschleudert. Auf diese Weise werden die Gräben des strukturierten Fotolacks
mit dem Hartmaskenmaterial aufgefüllt. Wird das Hartmaskenmaterial
als Lösung
aufgeschleudert, werden die Bedingungen bevorzugt so gewählt, dass
ein möglichst
geringer Anteil an überschüssigem Hartmaskenmaterial
auf der Oberfläche
des Substrats verbleibt.
In
den Gräben
des strukturierten Fotolacks steht das Hartmaskenmaterial nun in
Kontakt mit der Starterkomponente, wodurch das Hartmaskenmaterial
selektiv in den Gräben
ausgehärtet
werden kann. Nach dem selektiven Aushärten des Hartmaskenmaterials
werden nicht ausgehärtete
Anteile des Hartmaskenmaterials entfernt, indem diese beispielsweise
mit einem Lösungsmittel
abgelöst
werden. Abschließend
wird das Material des strukturierten Fotolacks entfernt, so dass
eine Hartmaske erhalten wird, in welcher die Stege des strukturierten
Fotolacks Gräben
bilden. Die erhaltene Hartmaske bildet also ein negatives Abbild
des strukturierten Fotolacks. Der strukturierte Fotolack wird vorzugsweise
mit einem Lösungsmittel
entfernt, wobei die Entfernung des nicht ausgehärteten Hartmaskenmaterials
und des Materials des strukturierten Fotolacks bevorzugt in einem
gemeinsamen Schritt durchgeführt
wird. Es ist jedoch auch möglich,
das Material des strukturierten Fotolacks mit anderen Verfahren
zu entfernen, beispielsweise mit Hilfe eines Sauerstoffplasmas. Sofern
ausgehärtetes
Hartmaskenmaterial auf der Oberseite des strukturierten Fotolacks
verblieben ist, kann dieses vor dem Ablösen des Materials des strukturierten
Fotolacks entfernt werden, beispielsweise durch eine mechanische
Bearbeitung, wie Schleifen oder Polieren.
Die
erhaltene Hartmaske kann direkt einen Bestandteil des herzustellenden
Mikrochips bilden und beispielsweise als zwischen Leiterbahnen angeordnetes
Dielektrikum wirken. Dazu werden die Gräben der Hartmaske mit einem
leitfähigen
Material ausgefüllt,
beispielsweise Polysilizium oder bevorzugt Kupfer. Die Hartmaske
kann jedoch auch als Maske für
eine Strukturierung des unter der Hartmaske angeordneten Substrats
dienen. Bei dieser Ausführungsform
wird die durch die Gräben der
Hartmaske vorgegebene Struktur in das Substrat übertragen. Dazu wird vorzugsweise
ein geeignetes Plasma verwendet.
Wie
bereits einleitend erwähnt,
wird unter dem Fotolackfilm im Allgemeinen eine Antireflexschicht
angeordnet, durch welche Reflexe im Fotolack vermieden werden sollen.
Die Reflexe können sonst
zu einer fehlerhaften Abbildung der zu erzeugenden Struktur führen. Dazu
wurde bei herkömmlichen
Verfahren eine separate Antireflexschicht aufgetragen, welche nach
der Strukturierung des Fotolackfilms mit nasschemischen Verfahren
oder in einem Plasmaätzschritt
in den in den Gräben
freiliegenden Abschnitten wieder entfernt werden muss. In einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Starterschicht als Antireflexschicht ausgebildet. Dies
kann beispielsweise erreicht werden, indem die Schichtdicke der
Starterschicht entsprechend gewählt
wird oder der Starterschicht entsprechende absorbierende Substanzen
beigegeben werden. Die Starterschicht kann dann gemeinsam mit den
auf ihr angeordneten Stegen des strukturieren Fotolacks abgelöst werden,
so dass auch hier eine Vereinfachung des Verfahrens gegenüber den
aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren erreicht werden kann.
Die
Starterkomponente kann in Substanz die Starterschicht ausbilden.
Es kann jedoch auch vorteilhaft sein, die Starterkomponente in einer
Matrix zu fixieren. Auf diese Weise kann die Starterkomponente zum
Beispiel einfacher auf dem Substrat fixiert werden, oder es kann
die Starterschicht durch das Material der Matrix in seinen physikalischen
Eigenschaften, beispielsweise in seinen Antireflexeigenschaften,
modifiziert werden. Dazu wird die Starterschicht von einer Polymermatrix
gebildet, in welcher die Starterkomponente enthalten ist. Die Starterkomponente
kann dann beispielsweise aus der Starterschicht in das Hartmaskenmaterial
diffundieren oder es kann die Starterkomponente durch äußere Energiezufuhr
z.B. durch Erwärmen
oder Belichten aktiviert werden und dann an der O berfläche der
Starterschicht eine Aushärtung
des Hartmaskenmaterials initiieren.
Die
Starterkomponente wird in Abhängigkeit vom
Hartmaskenmaterial ausgewählt
und muss eine Aushärtung
des Hartmaskenmaterials initiieren können. Die Starterkomponente
kann daher in vielfältiger Weise
ausgestaltet sein. Die Starterkomponente kann beispielsweise eine
Säure oder
eine Base sein und beispielsweise eine anionische oder kationische Polymerisation
des Hartmaskenmaterials auslösen. Die
Starterkomponente kann jedoch auch ein Radikalstarter sein, welcher
beispielsweise durch Bestrahlung oder Erwärmen aktiviert wird und eine
radikalische Polymerisation des Hartmaskenmaterials initiiert. Ebenso
ist es auch möglich,
die Starterkomponente als Oxidationsmittel oder als Reduktionsmittel auszugestalten,
welche eine Aushärtung
des Hartmaskenmaterials, beispielsweise in einer anionischen oder
einer kationischen Polymerisation initiieren.
Bevorzugt
ist die Starterkomponente zunächst
in einer inerten Form in der Starterschicht enthalten und wird erst
durch eine äußere Energiezufuhr in
eine aktive Form überführt. Auf
diese Weise lässt sich
die Prozessführung
wesentlich vereinfachen. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist dazu die Starterkomponente als fotoaktivierbare Verbindung ausgebildet.
Nach der Strukturierung des Fotolacks kann das Substrat dann mit
einer geeigneten Wellenlänge
belichtet werden, um beispielsweise Säuren oder Basen freizusetzen
oder freie Radikale zu erzeugen. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Starterkomponente als thermisch aktivierbare Verbindung
ausgebildet. Zum Aushärten
des Hartmaskenmaterials wird das Substrat nach dem Auftragen des
Hartmaskenmaterials erhitzt, indem es beispielsweise auf eine Hotplate
gegeben wird. Als fotoaktivierbare Verbindungen oder thermisch aktivierbare
Verbindungen können übliche Verbindungen
verwendet werden, wie sie beispielsweise aus der Prozessierung von
Fotolacken bekannt sind. Die Starterkomponente wird dabei ge eignet
so ausgewählt,
dass sie selektiv aktiviert werden kann, also beispielsweise nicht
in den zuvor durchgeführten
Arbeitsschritten freigesetzt wird.
Eine
weitere Möglichkeit,
eine Aushärtung des
Hartmaskenmaterials zu erreichen, besteht darin, als Starterkomponente
ein Material für
eine stromlose Galvanik vorzusehen. Dazu enthält die Starterschicht entsprechende
Keime. Diese Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist insbesondere dann geeignet, wenn die Hartmaske aus einem metallischen
Material aufgebaut ist. Die in der Starterschicht vorgesehenen Keime
lösen sich während der
Abscheidung der Metallstrukturen auf. Die Starterschicht kann beispielsweise
durch die oberste Schicht eines Halbleitersubstrats gebildet werden,
in welche als Keime eine Dotierung eingebracht worden ist.
In
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Starterschicht als stromleitende Schicht ausgebildet. Die
stromleitende Schicht kann dabei entweder als separate Schicht auf
dem Substrat abgeschieden sein. Es ist jedoch auch möglich, die
Leitfähigkeit
des Substrats an der Oberfläche
durch eine entsprechende Dotierung zu erhöhen, um so eine stromleitende
Schicht auszubilden. Das Halbleitermaterial wird dann in einem galvanischen
Prozess auf der Oberfläche
der Starterschicht abgeschieden, wobei selektiv nur in den freiliegenden
Abschnitten der Starterschicht eine Abscheidung des Materials erfolgt.
Diese Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
eignet sich ebenfalls besonders für die Herstellung von Hartmasken
aus metallischen Materialien.
Als
Hartmaskenmaterial kann an sich jedes Material verwendet werden,
das durch eine Starterkomponente in ein Material überführt werden
kann, das eine hohe Ätzresistenz
gegenüber
dem zum Ätzen
des Substrats verwendeten Plasma aufweist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
enthält
das Hartmaskenmaterial polymerisierbare Monomere oder Oligomere.
Durch die Starterkomponente kann dann eine Polymerisation ausgelöst werden,
durch welches das Hartmaskenmaterial in eine unlösliche Form überführt wird,
welche auf dem Substrat bzw. der Starterschicht haftet. Geeignet
sind zum Beispiel monomere oder oligomere ungesättigte Kohlenwasserstoffe, welche
einen hohen Anteil an siliziumhaltigen Gruppen aufweisen. Es können jedoch
auch andere monomere oder oligomere Verbindungen verwendet werden,
welche die geforderten Eigenschaften aufweisen.
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
enthält
das Hartmaskenmaterial eine polymere Vorläuferverbindung. Diese polymere
Vorläuferverbindung
kann beispielsweise eine zum ausgehärteten Hartmaskenmaterial unterschiedliche
Polarität
aufweisen. Die polymere Vorläuferverbindung kann
dann zunächst
in einem geeigneten Lösungsmittel
gelöst
und auf dem strukturierten Fotolack bzw. in den von diesen ausgebildeten
Gräben
aufgebracht werden. Nach Verdampfen des Lösungsmittels kann die polymere
Vorläuferverbindung
durch einen als Starterkomponente wirkenden Katalysator in ein Polymer überführt werden,
das eine andere Polarität aufweist
und in dem für
den Auftrag der polymeren Vorläuferverbindung
verwendeten Lösungsmittel nicht
mehr löslich
ist. Dies kann beispielsweise durch eine Cyclisierungsreaktion erreicht
werden, in welcher ein Poly-o-hydroxyamid in ein entsprechendes Carbazol überführt wird.
Nach einer kontrollierten selektiven Aushärtung der polymeren Vorläuferverbindung
kann überschüssiges Material
mit dem zuvor verwendeten Lösungsmittel
wieder abgelöst
werden, wobei nur die ausgehärteten
Abschnitte des Polymers auf dem Substrat verbleiben.
Wie
bereits erwähnt,
kann die Hartmaske auch aus einem metallischen Material bestehen,
das beispielsweise durch ein galvanisches Verfahren erzeugt wird.
Das Hartmaskenmaterial enthält
dazu ein Metallsalz oder eine Organometallverbindung. Das Metallsalz
kann dann zum metallischen Material reduziert werden. Je nach Oxidationsstufe
der Organometallverbindung erfolgt die Aushärtung ebenfalls durch eine
Reduktion oder, sofern das Metall bereits in der Oxidationsstufe
0 vorliegt, durch eine Zersetzung der Organometallverbindung.
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
enthält
das Hartmaskenmaterial oberflächenaktivierte metallische,
halbmetallische oder nichtmetallische Nanopartikel. Unter oberflächenaktivierten
Nanopartikeln werden dabei Nanopartikel verstanden, die auf ihrer
Oberfläche
funktionelle Gruppen tragen, die löslichkeitsvermittelnd wirken,
oder die eine reaktive Gruppe umfassen, die beispielsweise eine
Reaktion mit einer weiteren Gruppe eingehen können, um so eine Verknüpfung der
Nanopartikel bewirken. Beispiele für geeignete Gruppen sind Hydroxy-,
Carboxy-, Amino oder Thiolgruppen oder auch polymerisierbare Doppelbindungen.
Diese Gruppen können in
geeigneten Molekülen
enthalten sein, die über
eine weitere Gruppe verfügen,
durch welche sie an die Oberfläche
des Nanopartikels gebunden werden. Das Nanopartikel wird dazu zunächst in
eine reaktive Form überführt, indem
es z.B. an der Oberfläche chloriert
wird, und dann mit der anzubindenden Verbindung umgesetzt. Unter
Abspaltung von Chlorid kann die die funktionellen Gruppe umfassende
Verbindung dann beispielsweise über
eine Hydroxygruppe oder eine Aminogruppe an der Oberfläche des Nanopartikels
fixiert werden. Diese Nanopartikel können dann durch die Starterkomponente
ausgefällt oder
polymerisiert werden und so eine Hartmaske ausbilden. Die Nanopartikel
können
dabei auch in eine Polymermatrix eingebunden werden, indem das Hartmaskenmaterial
zum Beispiel entsprechende polymerisierbare Monomere enthält.
Der
strukturierbare Fotolack, mit welchem die Gräben erzeugt werden, in denen
die Starterkomponente freiliegt, unterliegt an sich keinen besonderen
Beschränkungen.
Es können
handelsübliche
Fotolacke verwendet werden. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist der Fotolack ein fotoempfindlicher Negativlack. In der mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren
herge stellten Hartmaske bilden die belichteten Bereiche dann Gräben aus.
Es
ist jedoch auch möglich,
als Fotolack einen fotoempfindlichen Positivlack zu verwenden. In diesem
Fall bildet die Hartmaske eine negative Struktur aus, das heißt, die
belichteten Bereiche des Fotolacks entsprechen in der Hartmaske
Stegen. Diese Ausführungsform
ist besonders bevorzugt, da zu positiven Fotolacken eine große Erfahrung
insbesondere auch für
die industrielle Anwendung vorliegt.
1 zeigt ein zu strukturierendes
Substrat 1, das beispielsweise aus SiO2 aufgebaut
ist. Auf dem Substrat 1 ist eine Hartmaske 2 angeordnet,
die beispielsweise durch Plasma-CVD-Abscheidung
auf dem zu strukturierenden Substrat 1 aufgebracht worden
ist (CVD = Chemical Vapor Deposition; chemische Gasphasenabscheidung).
Das Hartmaskenmaterial kann beispielsweise aus Polysilizium bestehen. Auf
die Oberfläche
der Hartmaskenschicht 2 wird nun zunächst eine Antireflexschicht 3 aufgebracht,
indem beispielsweise eine Lösung
eines die Antireflexschicht 3 bildenden Materials auf der
Hartmaskenschicht 2 aufgeschleudert wird. Das Lösungsmittel wird
durch kurzfristiges Erwärmen
entfernt, so dass eine feste Antireflexschicht 3 erhalten
wird. Anschließend
wird ein Fotolackfilm aufgeschleudert, und durch erneutes Erwärmen das
Lösungsmittel
aus dem Fotolack entfernt. Der Fotolackfilm wird nun belichtet und
anschließend
entwickelt, wobei je nach verwende tem Fotolack (positiver oder negativer
Fotolack) die belichteten bzw. unbelichteten Bereiche abgelöst werden.
Es werden, wie in 1B dargestellt,
Stege 4 erhalten, zwischen denen Gräben 5 angeordnet sind.
In einem Plasmaätzschritt
wird zunächst
die am Grund der Gräben 5 freiliegende
Antireflexschicht 3 und anschließend die Hartmaskenschicht 2 entfernt.
Je nach den verwendeten Materialien kann dazu auch ein Wechsel des
Plasmasystems erforderlich sein. Man erhält die in 1C dargestellte Anordnung. Auf dem Substrat 1 sind
Stege 4 angeordnet, welche in ihrem obersten Abschnitt aus
dem Fotolackmaterial aufgebaut sind, unter welchem eine Schicht
aus der Antireflexschicht 3 und der Hartmaskenschicht 2 angeordnet
ist. In den Gräben 5 liegt
nun das Substrat 1 frei. Das Lackmaterial der Stege 4 sowie
der Antireflexschicht 3 wird nun entfernt, indem diese
Materialien beispielsweise durch ein geeignetes Lösungsmittel
abgelöst
werden. Auf dem Substrat 1 bleiben, wie in 1D dargestellt, nur die von der Hartmaskenschicht 2 gebildeten
Abschnitte der Stege 4 zurück, welche eine Hartmaske auf
dem Substrat 1 ausbilden. Mit einem geeigneten Plasma werden
nun die ungeschützten Abschnitte
des Substrats 1 anisotrop geätzt, so dass Gräben 6 erhalten
werden, welche beidseitig von Stegen 7 begrenzt werden,
welche in ihrem oberen Abschnitt vom Material der Hartmaskenschicht 2 und in
ihrem unteren Abschnitt aus dem Material des Substrats 1 gebildet
werden. Abschließend
wird das Hartmaskenmaterial 2 entfernt, beispielsweise
nasschemisch oder mit einem geeigneten Plasma, wobei die in 1F dargestellte Anordnung
erhalten wird. Die Stege 7 aus dem Substratmaterial 1 entsprechen in
ihren Dimensionen den Lackstegen 4, die durch Belichtung
in ihren Abmessungen definiert wurden. Die durch die Belichtung
des Fotolacks definierte Struktur ist also direkt in die Substratschicht 1 übertragen
worden.