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Die
Erfindung betrifft ein zweischaliges Wandbauelement mit zueinander
im Abstand angeordneten, durch Gitterträger miteinander verbundenen
Betonschalen und einer zwischen den Betonschalen angeordneten Dämmung.
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Aus
der
DE 22 16 559 A1 geht
ein Wandbauelement mit zwei, durch Gitterträger miteinander verbundenen
Betonschalen hervor, bei dem in die Betonschalen zusätzlich Stahlbewehrungsmatten
aus sich kreuzenden Gitterstäben
eingebettet sind.
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Bei
der Errichtung von Gebäudewänden mit Hilfe
von Wandbauelementen der eingangs erwähnten Art ohne Bewehrungsmatten
wird ein zwischen der Dämmung
und einer der Schalen verbliebener Zwischenraum mit Ortbeton ausgegossen.
Wegen der Dämmung
liegt der Ortbeton nur auf einer Seite gegen eine Betonschale an.
Auf der gegenüberliegenden
Seite ist der Anschluss zur Betonschale durch die Dämmung unterbrochen,
was die Belastbarkeit einer durch das Bauelement errichteten Gebäudewand
beeinträchtigt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues Wandbauelement
der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, das ebenfalls für
die Verfüllung
mit Ortbeton geeignet ist.
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Das
diese Aufgabe lösende
Wandbauelement nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
in eine der Betonschalen oder beide Betonschalen über die
Gitterträger
hinaus in den Schalenbeton lediglich mit ein oder mehrere, Versteifungsstäbe zur Abtragung
einer auf das Bauelement einwirkenden Biegelast eingebettet ist
bzw. sind.
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Vorteilhaft
erlaubt ein solches Bauelement nach der Erfindung die Errichtung
von Gebäudewänden ohne
eine durch das Bauelement vertikal durchgehende Ortbetonbewehrung.
Es genügen
aus einer Bodenplatte einreihig etwa 50 bis 70 cm nach oben vorstehende
Verbindungsstäbe.
Gegebenenfalls kann das Ausgießen
des Schalenzwischenraums mit Ortbeton auf bestimmte Wandteilbereiche
beschränkt
bleiben oder sogar ganz entfallen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann das Versteifungselement wenigstens teilweise in die
Betonschale eingebettet sein, wobei insbesondere eine Verbindung
zu einem der Gitterträger
hergestellt ist.
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Vorzugsweise
erstreckt sich der Stab parallel zum Gitterträger und ist an wenigstens zwei
Stellen mit dem Gitterträger
verbunden, vorzugsweise verschweißt. Schweißverbindungen können zwischen dem
Stab und dem Gitterträgergurt
hergestellt sein. Der Versteifungsstab lässt sich aber auch im Abstand zu
dem Gitterträgergurt
anordnen und mit Diagonalverstrebungen des Gitterträgers verbinden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung steht der Stab über
die unterste Verbindungsstelle hinaus nach unten vor.
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Verteilt über die
Schalenfläche
können
mehrere solcher, z.B. an jeweils zwei oder mehr Stellen mit einem
Gitterträger
verbundene Versteifungsstäbe vorgesehen
sein. Eine solcherart verstärkte
Schale bzw. verstärktes
Bauelement weist eine erhöhte
Biegefestigkeit auf, indem über
die Diagonalstreben des Gitterträgers
in erhöhtem
Maß vom
Ortbeton Kräfte auf
die entsprechende Schale übertragbar
sind. Insbesondere der nach unten überstehende Teil des Versteifungsstabs
sorgt für
eine Verankerung, die wirksam zur Drehmomentabtragung beitragen
kann.
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Die
Versteifungselemente können
auch mit sich über
einen Teil der Höhe
des Wandbauelements erstreckenden Gitterträgerstücken verbunden sein, wobei
die Versteifungselemente sowohl nach unten als auch nach oben über das
Gitterträgerstück hinaus vorstehen
können.
Insbesondere bei Anordnung der Gitterträgerstücke nahe dem unteren Rand des Wandbauelements
können
die Versteifungselemente die halbe Bauelementhöhe überschreiten.
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Die
Erfindung soll nun anhand von Ausführungsbeispielen und der beiliegenden,
sich auf diese Ausführungsbeispiele
beziehenden Zeichnungen näher
erläutert
werden. Es zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
für ein Wandbauelement
nach der Erfindung in einer vertikalen Teilschnittansicht auf der
Baustelle,
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
für ein
andbauelement nach der Erfindung auf einem Betonfundamen auf der
Baustele
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3 ein
drittes Ausführungsbeispiel
für ein Wandbauelement
nach der Erfindung mit kurzen und langen Verbindungsgitterträgern.
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Das
in 1 dargestellte Wandbauelement weist eine erste
Betonschale 1 und eine im Abstand zu der ersten Betonschale
angeordnete zweite Betonschale 2 auf. In dem betreffenden
Ausführungsbeispiel
beträgt
die Dicke der ersten Betonschale 6 cm, die Dicke der zweiten Betonschale
5 cm und der Abstand zwischen den Betonschalen 19 cm. Bei der Errichtung
von Gebäudewänden mit
Hilfe des gezeigten Bauelements dient die erste Betonschale 1 als
Außenschale.
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Die
beiden Schalen sind über
Gitterträger 3 miteinander
verbunden, welche sich nahezu über
die gesamte Schalenhöhe
erstrecken. Über
die Schalenbreite sind mehrere solcher Gitterträger oder Gitterträgerstücke mit
Gurten 4 und 5 sowie Diagonalverstrebungen aus
Stahl oder Edelstahl 6 angeordnet.
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Angrenzend
an die erste Betonschale 1 ist eine Dämmlage 7 angeordnet,
welche die erste Betonschale vollkommen bedeckt. Bei den Gitterträgern ist
in der Dämmlage
ein Spalt von ca. 5 mm Breite vorgesehen, durch welchen hindurch
sich die Diagonalverstrebungen des betreffenden Gitterträgers erstrecken.
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Ein
zwischen der Dämmlage 7 und
der zweiten Betonschale 2 gebildeter Zwischenraum 8 wird bei
der Errichtung von Gebäudewänden mit
Ortbeton ausgegossen, wie bei 13 angedeutet ist.
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Die
Schalen 1 und 2 sitzen über Betonpolster 18 und 18' auf einem Fundamentboden 14 auf.
In einer Reihe angeordnete vertikale Verbindungsstäbe 23 sind
in den Ortbeton 13 und den Fundamentboden 14 eingegossen.
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Das
Bezugszeichen 9 weist auf einen in die erste Betonschale 1 eingebetteten
Versteifungsstab hin, welcher sich parallel zum dem ebenfalls in
die Betonschale 1 eingebetteten Gurt 4 des Gitterträgers 3 erstreckt.
Der Versteifungsstab ist an zwei Schweißstellen 10 und 11 mit
dem Gurt 4 des Gitterträgers 3 verbunden.
Der Abstand zwischen den Schweißstellen
beträgt
in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
20 cm. Der Versteifungsstab 9 steht über die untere Schweißstelle
hinaus nach unten vor, wobei sein freies Ende von dieser Schweißstelle
in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
etwa 10 cm entfernt ist.
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Über die
Höhe des
Gitterträgers
verteilt könnten
mehrere solcher Versteifungsstäbe 9 in
der gezeigten Art und Weise angebracht sein. Auch zu dem in 1 sichtbaren
Gitterträger 3 parallele
Gitterträger
des Bauelements weisen solche Versteifungsstäbe 9 auf.
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Bei
dem Versteifungsstab handelt es sich um einen Stahlstab mit einem
Durchmesser von 6 mm.
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Bei
Einwirkung von Windkräften
gemäß Pfeil 12 auf
eine durch das Bauelement errichtete Wand treten Biegemomente auf,
zu deren Abtragung wesentlich die Versteifungsstäbe 9 beitragen, die
mit ihrem nach unten über
die untere Schweißstelle 10 vorstehenden
Teil im Beton der ersten Schale 1 verankert sind. Die in
den Ortbeton 13 eingebetteten Diagonalverstrebungen sorgen
für eine
Kräfteübertragung
zwischen der versteiften ersten Betonschale 1 und dem Ortbeton 13,
welcher auf einer Seite gegen die zweite Betonschale 2 und
auf der anderen Seite gegen die weiche Dämmlage 7 anliegt.
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Beim
Ausführungsbeispiel
gemäß 2 und 3 sind
gleiche oder gleichwirkende Teile mit derselben Bezugszahl bezeichnet,
wobei der betreffenden Bezugszahl der Buchstabe a bzw. e beigefügt ist.
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Ein
in 2 gezeigtes Bauelement weist eine erste Betonschale 1a und
eine über
Gitterträger 3a mit
der Betonschale verbundene zweite Betonschale 2a auf. Zwischen
den Betonschalen ist angrenzend an die erste Betonschale 1a eine
Dämmlage 7a angeordnet.
Der Zwischenraum zwischen der Dämmlage 7a und
der zweiten Betonschale 2a ist mit Ortbeton 13a ausgegossen.
Das Wandbauelement sitzt mit seinem unteren Rand auf einem Fundamentboden 14a aus
Beton auf.
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Unter
der unteren Randfläche
der zweiten Betonschale 2a ist ein Betonpolster 18a angeordnet, das
sich über
die gesamte Länge
des unteren Randes des Wandbauelements erstreckt.
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Untere
den Randflächen
der Betonschale 1a sowie der Dämmlage 7a ist eine
20 × 20
cm große Stahlplatte 15 angeordnet,
deren Dicke in dem betrachteten Ausführungsbeispiel 2 cm beträgt. Über die
Länge des
unteren Randes des Wandbauelements verteilt könnten mehrere solcher Platten
angeordnet sein. Mindestens zwei Platten sind erforderlich.
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Die
Stahlplatte 15 ist an der Betonschale 1a an deren
unterem Rand über
einen Versteifungsstab 16 mit einem die Platte hintergreifenden
Kopf befestigt, welcher in die erste Betonschale 1a eingebettet ist
und sich in dem betrachteten Ausführungsbeispiel etwa bis zu
einer Höhe
von 50 cm in die erste Betonschale 1a hinein erstreckt.
Das Wandbauelement ist mit der daran befestigten Stahlplatte 15 vorgefertigt, d.h.
der Versteifungsstab 16 wird bei der Herstellung des Wandbauelements
in den Beton der Schale 1a eingegossen.
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Die
Stahlplatte 15 ist über
einen in den Fundamentboden 14a eingelassenen Versteifungsstab 17 mit
dem Fundamentboden 14a verbunden. Die Achse des Versteifungsstabs 17 ist
zur Achse des Versteifungsstabs 16 in bezug auf die Dicke
des Wandbauelements versetzt im Abstand von 3 cm von der Dämmlage 7a angeordnet.
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Bei
Biegebelastungen gemäß Pfeil 12a einer durch
solche Bauelemente errichteten Gebäudewand ist die an versetzten
Befestigungsstellen sowohl mit der ersten Betonschale 1a als
auch dem Fundamentboden 14a verbundene Versteifungsplatte 15 in
der Lage, ein die Biegebelastung abtragendes Drehmoment zu erzeugen.
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Ein
in 3 gezeigtes Wandbauelement weist vier Gitterträger 25 auf,
die sich jeweils über
die gesamte Höhe
des Wandbauelements erstrecken. Drei, jeweils zwischen den Gitterträgern 25 angeordnete
Gitterträgerkurzstücke 3e,
die sich nur über
einen Teil der Höhe
des Wandbauelements erstrecken, sind jeweils mit einem Versteifungsstab 9e verbunden.
Die Versteifungsstäbe
stehen sowohl nach unten als auch nach oben über das betreffende Gitterträgerstück hinaus,
wobei sie nach oben weiter als bis zur halben Höhe des Wandbauelements vorstehen.