DE10216979C2 - Gewächshaus mit hängendem Foliendach - Google Patents
Gewächshaus mit hängendem FoliendachInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gewächshaus mit einem öff
nungsfähigen hängenden Foliendach. Ein Gewächshaus ist normaler
weise ein künstlich erwärmtes Glashaus, um Pflanzen wie Blumen,
Zierpflanzen, Gemüse unabhängig von den klimatischen Verhältnissen
an- und aufzuziehen. Gewächshäuser sind meist mit Lüftung und ge
legentlich mit Zusatzbeleuchtung und Beregnungsanlagen ausgestat
tet.
Kostengünstiger ist es, statt mit Glas ein Gewächshaus mit Folien
einzudecken. Dia Flexibilität der Folie ermöglicht es, das Dach
aufzufalten, um bei geeigneter Witterung die Pflanzen der natürli
chen Sonneneinstrahlung auszusetzen. Die hierfür bekannten Vor
richtungen zum Öffnen oder Schließen sind jedoch umständlich und
kostspielig und das Öffnen und Schließen ist oft zeitraubend. So
ist in der Deutschen Patentschrift 22 23 158 ein Gewächshaus mit
einem öffnungsfähigen hängenden Dach aus aufblasbaren Schlauchfo
lien beschrieben, die parallel an gespannten Drähten aufgehängt
sind. Werden die Schläuche mit Luft gefüllt, so berühren sie sich
an den parallelen Tangentiallinien und bilden dort, da sie tiefer
liegen, Einbruchstellen für Regenwasser. Außerdem behindert die
Luftfüllung das Durchdringen von Licht- und UV Strahlen auf die
Gewächshauspflanzen und durch die Luftfüllung wird es zu Konden
satbildungen kommen.
Eine andere hängende Foliendachkonstruktion gemäß Deutscher Pa
tentschrift 32 04 026 ist an einer Drahtseilkonstruktion aufge
hängt und lässt sich daran zickzackförmig falten. Auch bei dieser
Konstruktion ist die Folienhaut mehrschichtig und zwischen den
Schichten befinden sich Luftpolster und eine weitere untergehängte
Folie ist luftdurchlässig, um dem Problem der Feuchtigkeit bei geschlosse
nem Zustand Herr zu werden. Beim Bewegen der vielschichtigen Fo
lien und bei starkem Regen oder gar Schnee ist diese Eindeckung
mechanisch unsicher.
Aus der Französischen Offenlegungsschrift 2 488 102 ist eine ein
fache Aufhängung einer einschichtigen Folie zwischen zwei Pfosten
als Abdeckung für ein Gewächshaus bekannt, das zwar einen be
schwerten hängenden First aufweist, aber keine Öffnungsmechanik
kennt. Lediglich an Zwischenpfosten kann die Lage der Folie zur
Einstrahlungsrichtung geändert werden.
Die Französische Offenlegungsschrift 2 137 124 beschreibt ein Ge
wächshaus mit einem hängenden öffnungsfähigen Faltdach, das jedoch
aus mehreren unten gelenkig verbundenen Rahmen besteht, die im ge
schlossenen Zustand auf schräg verlaufende gespannte Seilen abge
legt werden. Jedes Einzelne Gelenk besteht aus zwei Gelenken im
Abstand zueinander, zwischen den eine Dachrinne verläuft. Die
Stützseile verlaufen oben über eine Reihe von vielen Stützen. Die
den Gelenken gegenüberliegenden Seiten der Rahmen, welche im ge
öffneten Zustand senkrecht stehen, sind mit wechselseitig mit hin-
und herbewegbaren Seilzügen verbunden, welche durch notwendiger
weise hochgestellte Rollen geführt sind, um die Klappbewegung der
Rahmen zwischen einer hochstehenden Offenstellung und einer etwa
45 Grad-Ablage auf den Spannseilen zu steuern. Der konstruktive
Aufwand ist groß, denn die Tragkonstruktion ist aufwendig und be
findet sich weder unter noch über dem Dach, sondern in der Bewe
gungsebene des Daches. Die Abschattung der Pflanzen ist sowohl im
offenen, wie im geschlossenen Zustand ebenfalls groß.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Folien-
Gewächshaus zu schaffen, dessen Dach sich leicht öffnen und
schließen und gegebenenfalls in verschiedene Zwischenpositionen
bringen lässt. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Dadurch kann die das Dach bildende Folienfläche in jeder
Stellung unterhalb einem leichten, aber stabilen Tragwerk verblei
ben, an dem sie aufgehängt ist. Auch in der völlig geschlossenen Stel
lung hängt die Folienhaut nach unten durch. Gebildet wird ein
straffer Dreiecksquerschnitt als ein nach unten gerichtetes, hän
gendes Satteldach, welches in zwei Aufhängungslinien an dem Trag
werk angebracht ist. Der nach unten gerichtete "First", also die
am weitesten nach unten durchhängende Mittellinie zwischen zwei
Aufhängungslinien hat hierbei in der Längsachse des Gewächshauses
ein Gefälle, damit Regenwasser in Längsrichtung abfließen kann und
ist, um die Folie straff zuhalten, beschwert. Bevorzugt wird hier
für ein auf der Längsmittelachse aufliegendes Rohr, das mit einem
Klemmprofil mit der Folie verbunden ist. Es kann aber auch eine
Stange oder ähnliches verwendet werden. Wesentlich ist ein ausge
wogenes Gewicht dieser Mittelachsenbeschwerung, was einerseits für
eine genügende Straffung sorgt, andererseits die Leichtigkeit des
Dachaufbaus nicht stört.
Die Aufhängungslinien sind an dem Tragwerk quer zur Gewächs
hausachse ohne Gelenke und weitere Abstützungen aufeinander zu-
und von einander weg- bis in eine beliebige seitliche Endstellung
beweglich. Dadurch öffnet oder schließt sich das Foliendach mehr
oder weniger oder ganz, wobei die Dachfolie mehr oder weniger in
das Gewächshaus oder längs einer Seitenwand hineinhängt und das
volle Tages- oder Sonnenlicht in das Gewächshaus lässt. Treffen
die beiden Aufhängelinien an dem Tragwerk in dessen Mitte zusam
men, hängt die Folienfläche eng zusammen und das Dach ist geöff
net. Dieser "Foliensack" mit seinem unten liegenden Rohr, kann
auch zur völligen Öffnung des Daches nach oben um das Rohr aufge
wickelt werden.
Der wesentliche Unterschied zu den bekannten hängenden Foliendä
chern besteht darin, dass die Dachhaut nicht nur ständig gespannt
offen oder geschlossen nach unten durchhängt, sondern auch gegen
Wind, Regen und Schnee sicher ist.
Weitere Einzelheiten, vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Un
teransprüchen beschrieben und ergeben sich aus der folgenden Be
schreibung eines in der Zeichnung schematisch und perspektivisch
dargestellten Ausführungsbeispiels.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische perspektivische Übersicht,
Fig. 2 im schematischen Detail, wie sich Foliendach und Rohr
verbunden lassen und
Fig. 3 als weiteres Detail die geschlossene Verbindung
von Folie und Rohr.
Das beispielhaft dargestellte Foliengewächshaus 10 besteht aus
mehreren nebeneinander liegenden Feldern A, B, C und D. Jedes Feld
dieses Ausführungsbeispiels kann auch als ein eigenes Folienge
wächshaus mit eigenen Seitenwänden betrachtet werden. Wie üblich,
sind Stützen 12 auf Fundamenten 14 über einem Boden 16 aufgerich
tet und tragen jeweils einen mit oberer Verspannung 22 versehenen
leichten Gitterträger 20 als Tragwerk. An Gitterträgern 20 zu die
sen quer und zum Gewächshaus 10 axial ausgerichteten Schienen 28
befinden sich als Aufhängungslinien für eine zwischen ihnen aufge
hängte Folienbahn 30 als hängende Dachhaut. Als Beispiel ist im
Feld A das Foliendach geschlossen und die Schienen 28 befinden
sich in ihren äußerten von einander entfernten Positionen inner
halb des Feldes A. Die Folienbahn 30 hängt mit einem ihrer Mittel
linie angeordnetem Rohr 32 in der geschlossenen Stellung leicht
nach unten durch. Mit dem eingelegten Rohr 32 wird die Folienbahn
straff gehalten und ein Flattern vermieden. Um sicher zu verhin
dern, dass das geschlossene Dach bei Wind oder Sturm nicht nach
oben gesaugt wird, kann eine nicht eingezeichnete Sicherung bei
spielsweise in Form eines unten verankerbares Zugseiles eingezo
gen werden. Zum Verbinden von Folie 30 und Rohr 32 kann gemäß
Fig. 2 und 3 Rohr 32 eine sich längs erstreckende Kerbe 34 aufweisen
in welche ein Klemmprofil 36 passt und zwischen Kerbe 36 wird
die Folie 30 eingeklemmt. Statt des Rohres 32 kann auch eine Stan
ge oder ähnliches mit der Folie verbunden werden, um diese straff
zu halten. In jedem Fall hat diese innere Firstlinie ein Gefälle
in der Längsrichtung des Gewächshauses 10 nach hinten. Zum Auffan
gen des Regenwassers kann an der Rückwand eine querverlaufende
Auffangrinne angebracht sein.
Im Feld B ist beispielhaft dargestellt, wie das Dach halb geöffnet
ist. Die Schienen 28 bewegen sich mit ihrer Längserstreckung auf
einander zu. Das Feld C zeigt beispielhaft eine zunächst geöffnete
Stellung in der die Foliebahnen 30 nahezu aufeinander liegen. Die
ser im Feld C dargestellte Foliensack 30, wird wie im Feld D dar
gestellt um das Rohr 32 nach oben bis an die Unterseite des Git
terträgers 20 zu einer Rolle 38 aufgewickelt. Für einen Wickelme
chanismus lässt sich das Rohr 32 axial etwas verlängern. Die Bewe
gung auf den Schienen 28 mit der Aufhängung der Folie ist aber
nicht auf die einzelnen Felder beschränkt. Vielmehr lassen sich
die Foliensäcke 30 aller Felder hängend oder aufgerollt seitlich
zusammenschieben.
Selbstverständlich lässt sich ein Gewächshaus 10 mit beliebig vie
len Feldern A, B, . . . aufbauen und die Dachstellungen können über
all gleich oder unterschiedlich sein. Ferner lässt sich diese
Dachgestaltung mechanisieren und automatisieren. Hier ist ledig
lich das Prinzip der Variabilität eines durchhängenden Daches be
schrieben. Wichtig ist jedoch die Kombination mit der an sich be
kannten Ausbildung von Leichtmetall Gitteträgern 20, 22.
Claims (9)
1. Gewächshaus mit einem hängenden öffnungsfähigem Foliendach
an einem auf Stützen aufgestelzten Tragwerk, dadurch gekenn
zeichnet,
dass das Foliendach von einer Folienhaut (30) gebildet wird,
die in jeder Stellung vollständig unterhalb des aus Gitter
trägern (20) gebildeten Tragwerks verbleibt, an dem sie an
Schienen (28), die auf der Unterseite der Gitterträger (20)
angeordnet sind, längs zu diesen zwischen einer Offen- und
einer Geschlossenstellung beweglich aufgehängt ist.
2. Gewächshaus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Folienhaut (30) an den Schienen (28) an Aufhängungslinien
quer zur Längsachse des
Gewächshauses beweglich angebracht ist und einen Durchhang
mit einem Dreiecksquerschnitt als ein nach unten gerichtetes,
hängendes Dach mit beschwertem First bildet.
3. Gewächshaus nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der nach unten gerichtete First, der die am weitesten nach
unten durchhängende Mittellinie der Folienhaut (30) zwischen
zwei Aufhängungslinien bildet, in der Längsachse des Gewächs
hauses ein Gefälle hat.
4. Gewächshaus nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, dass der nach unten durchhängende First
der Folienhaut (30) in der Längsachse des Gewächshauses mit
einem Rohr (32) beschwert ist.
5. Gewächshaus nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Aufhängungslinien der Folienhaut an
dem Tragwerk (20) quer zur Gewächshauslängsachse aufeinander
zu- und bis in eine oder zwei seitliche Endstellungen beweg
lich sind.
6. Gewächshaus nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass sich die vollständig nach innen durchhän
gende Folienhaut (30) bis unter das Tragwerk (20) um das Rohr
(32) zusammenrollen lässt.
7. Gewächshaus nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass eine Windsicherung in Form eines unten ve
rankerbaren Zugseiles eingezogen ist, um zu verhindern, dass
das geschlossene Dach bei Wind oder Sturm nach oben gesaugt
wird.
8. Gewächshaus nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, dass das Rohr (32) eine Längskerbe (34) auf
weist, in die ein Klemmprofil (36) passt, die Folienhaut (30)
zwischen Kerbe (34) und Klemmprofil (36) eingeklemmt ist.
9. Gewächshaus nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Breitseite des Gewächshauses (10) in
Felder (A, B, C, D, . . .) aufgeteilt ist, denen je eine Fo
lienbahn zugeordnet ist.
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