DE1021545B

DE1021545B - Verfahren zur Regelung des Zuflusses der Schmelze zu Stranggiesskokillen

Info

Publication number: DE1021545B
Application number: DEB30828A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Rudolf Obauer; Dipl-Ing Bruno Tarmann
Original assignee: Gebrueder Boehler and Co AG
Current assignee: Gebrueder Boehler and Co AG
Priority date: 1953-05-02
Filing date: 1954-04-29
Publication date: 1957-12-27

Description

DEUTSCHES

Beim Stranggießen wird die Schmelze üblicherweise aus einer Pfanne in eine Rinne gegossen, von wo aus sie zu den Kokillen fließt. Die Zuflußmenge zu den einzelnen Kokillen ist erfahrungsgemäß nicht vollkommen gleich und auch die Absenkbewegung der Stränge ist nicht gleichmäßig, daher muß die zur Kokille zufließende Menge der Schmelze in verhältnismäßig weiten Grenzen genau regelbar sein. Zur Durchführung dieser Regelung wurden bisher verschiedene Verfahren vorgeschlagen, bei welchen entweder die Pfannenneigung geändert wurde oder die Gießrinne um einen Drehpunkt geschwenkt wurde, so daß die Verteilung der Schmelze auf die einzelnen Kokillen geändert werden konnte. Aber auch Stopfenpfannen und Rinnen mit einem Stopfenverschluß wurden vorgeschlagen, um den Schmelzfluß \^rerändern zu können.

Diese Einrichtungen haben den Nachteil, daß jener Rinnenarm, dessen Zufluß gedrosselt wurde, insbesondere beim Vergießen schwerschmelzender Metalle sehr leicht einfriert. Wenn dieser Rinnenteil nach einer kurzen Unterbrechung oder nach Verringerung der Zuflußmenge wieder geöffnet werden soll, so läßt er die Schmelze nicht mehr durchfließen, weil das Metall zu sehr erkaltet ist oder die Schlacke die Rinne verlegt.

Um diesen Nachteil zu vermeiden, wird gemäß der Erfindung der Ausfluß der Schmelze aus der Gießrinne durch Einwirkung eines Gasdruckes beeinflußt. Hierzu wird ein inertes Gas verwendet, mit dem die Schmelze gegebenenfalls auch aufgeheizt werden kann.

Der Gegenstand der Erfindung wird an Hand einer Zeichnung, die zwei Ausführungsbeispiele darstellt, erläutert.

Fig. 1 zeigt eine Einrichtung, wobei ein Staudruck erzeugt wird, während

Fig. 2 eine Einrichtung darstellt, wobei der Schmelzspiegel gesenkt wird.

Die Schmelze fließt aus dem Ofen oder der Pfanne in den Vorratsbehälter 1 und verteilt sich von dort in die die einzelnen Gießrinnenkanäle 2, von wo aus sie in die Kokille abfließt. Nach der Ausführung gemäß der Fig. 1 ist an einer Stelle im Gießrinnenkanal 2 eine Düse 3 vorgesehen, durch welche ein Bremsgas austreten kann. Dieses Bremsgas trifft auf den Schmelzfluß und staut ihn durch seinen Überdruck so sehr zurück, daß der Ausfluß der Schmelze entsprechend der jeweils geforderten Ausflußmenge verringert wird. Durch die Regelung der Stärke, d. h. durch Regelung des Drukkes, mit welchem der Bremsstrahl aus der Düse austritt, kann der Schmelzfluß entweder nur wenig oder auch gänzlich unterbunden werden. Dieser Bremsstrahl wird für jede Rinne gesondert vorgesehen und bedient, so daß, während die Schmelze in die eine Verfahren zur Regelung des Zuflusses der Schmelze zu Stranggießkokillen

Anmelder:

Gebr. Böhler & Co. Aktiengesellschaft, Wien, handelnd durch die Zweigniederlassung, Stuttgart-Untertürkheim, Benzstr. 19

Beanspruchte Priorität: Österreich vom 2. Mai 1953

Dipl.-Ing. Rudolf Obauer, Wartberg,

und Dipl.-Ing. Bruno Tarmann, Kapfenberg (Österreich), sind als Erfinder genannt worden

Kokille 4 mit ihrem vollen Strahlquerschnitt ausfließt, in einer oder mehreren der anderen Rinnen zum Teil oder gänzlich gedrosselt werden kann. Nach der Ausführung gemäß der Fig. 2 wird der Teil der Gießrinne von dem Schlackenabscheider 5 bis zum Ausfluß aus dem Gießrinnenkanal abgedeckt und auf den Vorratsbehälter 1 in der Gieß rinne ein Gasdruck zur Einwirkung gebracht. Durch den Gasdruck wird der Schmelzspiegel im Vorratsbehälter gesenkt und damit die Ausflußmenge, welche aus dem Vorratsbehälter in den Gießrinnenkanal abfließen kann, verändert.

Einen besonderen Vorteil bietet die Verwendung von Acetylen als Bremsgas, da dieses beim Verbrennen nach entsprechender Beigabe von Sauerstoff auch noch befähigt ist, die Schmelze aufzuheizen, zumindest aber das Einfrieren der Schmelze am Staupunkt verhindert.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Regelung des Zuflusses der Schmelze zu Stranggießkokillen, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuflußgeschwindigkeit der

709 846/420

Schmelze durch einen gegen die Ausflußrichtung der Schmelze in der Rinne gerichteten, regulierbaren Gasstrahl gebremst wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß det Gasstrahl durch eine nächst dem Ausfluß aus dem Vorratsbehälter in der Gieß rinne angeordnete Düse auf die Schmelze wirkt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Bremsgas Acetylen mit einer Sauerstoffbeigabe verwendet wird.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 209 617, 709 988; USA.-Patentschrift Nr. 2 383 310.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen