DE10214229B4 - Schraubbuchse und Verfahren zur Herstellung eines Verkleidungselements und mit Schraubbuchsen versehenes Verkleidungselement - Google Patents

Abstract

Schraubbuchse zur Herstellung eines an einer Gebäudewand mittels Schrauben befestigbaren Verkleidungselements aus Tonklinkerriemchen im Verbund mit Polyurethan-Hartschaum, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubbuchse aus Polyamid hergestellt ist und aus einem zylindrischen Körper (1) zur Aufnahme einer Befestigungsschraube besteht, an welchem drei segelförmige, glatte Flügel (3) als Verdrehsicherung zu einem T angeordnet sind, wobei der zylindrische Körper (1) an seinem mit den breiten Flügelansätzen versehenen Ende eine erweiterte Bohrung zur versenkten Aufnahme des Befestigungsschraubenkopfs aufweist.

Description

• Die Erfindung betrifft eine Schraubbuchse zur Herstellung eines an einer Gebäudewand mittels Schrauben befestigbaren Verkleidungselements nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Verfahren zur Herstellung eines an einer Gebäudewand befestigbaren Verkleidungselements nach dem Oberbegriff des Anspruchs 2 und ein Verkleidungselement für Gebäudewände nach dem Oberbegriff des Anspruchs 3.
• Zur Isolierung von Gebäudewänden ist es bekannt, auf die Wandaußenseite vorgefertigte Verblendtafeln aufzubringen, die im Wesentlichen aus einer Polyurethan-Hartschaumplatte (PUR) mit vorgesetzten Ziegelriemchen besteht. Die einzelnen Riemchen sind gegeneinander durch Mörtelfugen abgetrennt. Auf diese Weise können Gebäudewände nachträglich isoliert werden, wobei sich die Gebäudewand im Aussehen nicht von einer verklinkerten Wand unterscheidet.
• Aus dem DE 82 01 949 U1 sind derartige Verblendtafeln bekannt. Sie werden mittels einer Verschraubung mit der Gebäudewand verbunden, wobei die Schrauben z. B. durch Bohrlöcher in den Fugenbereichen zwischen den Belagplättchen und der dahinter befindlichen Hartschaumisolierung geführt werden. Nach der Verschraubung der Verblendtafeln werden die Fugen außenseitig verfugt, so dass die Befestigungspunkte von außen nicht mehr sichtbar sind. Mit einer entsprechenden Anzahl von Schrauben werden die Fassadenelemente zur Aufnahme der Belastung aus Eigengewicht und Wind gesichert. Dadurch, dass die als Tragbereich für die Schrauben dienende Sandfugenstruktur zwischen den Belagplättchen in Bezug auf die Gesamtdicke der Verblendtafel relativ gering ist, ist eine kraftschlüssige Verschraubung der Verblendtafeln mit der Gebäudewand nicht immer gewährleistet, da Scherbelastungen der Schrauben ein Brechen der Sandfugenstruktur zur Folge haben können, zumal die rückseitige Hartschaumschicht einer Scherbelastung keinen entsprechenden Widerstand entgegen setzen kann. Die Stabilität der Schraubenbefestigung ist daher möglicherweise gefährdet.
• Aus der DE 101 39 261 A1 sind hülsenförmige Halteelemente zur Herstellung eines an einer Gebäudewand mittels Schrauben befestigbaren Verkleidungselements aus Klinkerriemchen im Verbund mit Polyurethanschaum bekanntgeworden. Diese Halteelemente haben eine kragenartige Verbreiterung, die mit Durchbrechungen zur besseren Verankerung im Schaumstoff versehen sind.
• Schließlich ist aus der DE 198 02 063 A1 ein hülsenförmiges Befestigungselement zum verbesserten Halten von Dämmplatten oder Matten an Fassaden bekanntgeworden, das mit einem als Plattenelement ausgebildeten Kopf versehen ist, auf dessen Rückseite Stege zum Eindringen in das Dämmplattenmaterial angebracht sind. Die Stege können zwar nach dem Eintreiben als Verdrehsicherung dienen; die Befestigungselemente sind jedoch zur integrierten Verwendung bei Verkleidungselementen aus eingeschäumten Klinkerriemchen auf Grund des als Plattenelement ausgebildeten Kopfs ungeeignet.
• Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei an einer Gebäudewand befestigbaren Verkleidungselementen aus Tonklinkerriemchen im Verbund mit Polyurethan-Hartschaum eine die Sicherheit gegen vertikales und horizontales Verschieben der Verkleidungselemente gewährende Schraubenbefestigung zu ermöglichen. Gleichzeitig soll einer unsachgemäßen Druckausübung auf die Sandfugenstruktur als auch auf die Wärmedämmung bei der Verschraubung der Verkleidungselemente vorgebeugt werden.
• Diese Aufgabe wird durch die Schraubbuchse nach Anspruch 1, das Verfahren nach Anspruch 2 und das Verkleidungselement nach Anspruch 3 gelöst.
• Die Erfindung sieht zur Verbesserung der Befestigungsstabilität der Verkleidungselemente vorgefertigte Schraubbuchsen aus Polyamid zur Aufnahme der Befestigungsschrauben vor. Die Schraubbuchse zeichnet sich durch einen zylinderförmigen Körper (Hülse) aus, der mit drei segelähnlichen, glatten Verdrehsicherungen im Winkel von je 90° ausgestattet ist. In der Draufsicht bilden die Verdrehsicherungen also drei zu einem T angeordnete Flügel, um das Einlegen der Schraubbuchsen in der Schäumform für die Verkleidungselemente in den Kreuzungspunkten der von den Klinkerriemchen gebildeten Fugen zu ermöglichen. Die Innenbohrung der Schraubbuchse hat eine zum erweiterten Kopfbereich hin für die Befestigungsschraube angepasste Kragenform, so dass eine versenkte Anordnung der Befestigungsschraube in der Schraubbuchse ermöglicht wird.
• Zur Herstellung der Verkleidungselemente werden in eine Schäumform erst die Klinkerriemchen eingelegt und dann die Schraubbuchsen auf dafür vorgesehene Justierbolzen in den Kreuzungspunkten des Fugennetzes gesteckt. Danach wird Quarzsand in das Fugennetz eingestreut. Dabei werden jeweils die drei Flügel der Schraubbuchsen von Sand umgeben bzw. hinterfüllt. Anschließend wird die Form an ihrer oberen Seite mit einer Deckschicht aus Mineralvlies oder B1-Papier bedeckt und der Zwischenraum dann mit einer Hochdruckdosiermaschiene mit PUR-Hartschaum gefüllt. Während der Reaktionszeit in der Form durchdringt der Schaum den Quarzsand und härtet diesen einschließlich der Flügel der Schraubbuchsen zu einer festen und schlagfähigen Masse aus.
• Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungsfiguren beschrieben. Es zeigt
• 1 einen Vertikalschnitt durch die Schäumform längs einer Fuge im Bereich einer Schraubbuchse,
• 2 eine Draufsicht auf eine Tonklinkerriemchenanordnung mit Schraubbuchse,
• 3 einen Vertikalschnitt durch die Schäumform vor einer Schraubbuchse.
• 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch ein in der Schäumform 7 befindliches Verkleidungselement nach dem Schäumvorgang. Dabei befindet sich die Basis der segelartigen Verdrehsicherungen oder Flügel 3 im Kreuzungspunkt der Fugen zwischen den auf dem Boden der Schäumform 7 liegenden Tonklinkerriemchen 4. Die Schraubbuchsen können auf mit der Form 7 verbundene Justierbolzen (nicht gezeichnet) gesteckt sein. Die Fugen sind mit Quarzsand 6 gefüllt. Im Bereich zwischen Sand 6 und PUR-Hartschaum 5 ist eine Schaum-Sand-Verbundschicht (nicht gezeichnet) ausgebildet. Die Flügel 3 und die Hülse 1 der Schraubbuchse sind vom Hartschaum 5 verdrehsicher umgeben. Bei der Montage des Verkleidungselements an einer Gebäudewand wird eine Befestigungsschraube durch die Schraubbuchse gesteckt und bis zum Anschlag an der konischen Bohrung 2 (Kragen) mit der Gebäudewand verschraubt. Dabei dient die Schraubbuchse als Abstandhalter im Bereich des Hartschaums 5.
• 2 zeigt eine Draufsicht auf die zwischen den Klinkerriemchen 4 auf dem Fugensand 6 sitzende Schraubbuchse mit T-förmig angeordneten Flügeln 3.
• 3 zeigt einen Vertikalschnitt durch die Schäumform 7 mit in die Form eingelegten Klinkerriemchen 4, deren Fugen mit Quarzsand 6 gefüllt sind, mit Blick auf eine Schraubbuchse vor dem Schäumvorgang.

1

Hülse (zylindrischer Körper)

2

konische Bohrung (Kragen)

3

Flügel

4

Tonklinkerriemchen

5

Hartschaum (PUR)

6

Quarzsand

7

Schäumform

Claims (3)

1. Schraubbuchse zur Herstellung eines an einer Gebäudewand mittels Schrauben befestigbaren Verkleidungselements aus Tonklinkerriemchen im Verbund mit Polyurethan-Hartschaum, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubbuchse aus Polyamid hergestellt ist und aus einem zylindrischen Körper (1) zur Aufnahme einer Befestigungsschraube besteht, an welchem drei segelförmige, glatte Flügel (3) als Verdrehsicherung zu einem T angeordnet sind, wobei der zylindrische Körper (1) an seinem mit den breiten Flügelansätzen versehenen Ende eine erweiterte Bohrung zur versenkten Aufnahme des Befestigungsschraubenkopfs aufweist.
2. Verfahren zur Herstellung eines an einer Gebäudewand befestigbaren Verkleidungselements aus Tonklinkerriemchen im Verbund mit Polyurethan-Hartschaum mit Hilfe von Schraubbuchsen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tonklinkerriemchen (4) in eine Schäumform (7) entsprechend einem Fugennetz eingelegt werden, wobei in der Schäumform (7) in T-förmigen Kreuzungspunkten der Fugen zwischen den Tonklinkerriemchen (4) Justierbolzen vorgesehen sind, die Schraubbuchsen auf die Justierbolzen zwischen die Tonklinkerriemchen (4) gesteckt werden, Quarzsand (6) in die Fugen eingestreut wird, so dass die Flügel (3) der Schraubbuchsen vom Quarzsand (6) hinterfüllt werden, nach Bedeckung des abschließenden Formstücks mit einer Deckschicht aus Mineralvlies der Polyurethan-Hartschaum (5) in die Schäumform (7) eingefüllt wird, wobei der Polyurethan-Hartschaum (5) den Quarzsand (6) oberflächlich durchdringt und einschließlich der Flügel (3) der Schraubbuchsen zu einer festen Masse aushärtet
3. Verkleidungselement für Gebäudewände aus hinterschäumten Tonklinkerriemchen, hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 2 mit Schraubbuchsen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubbuchsen mit ihren jeweils drei in T-Form angeordneten segelförmigen Flügeln (3) an ihren mit den breiten Flügelansätzen versehenen Enden in T-förmigen Kreuzungspunkten der Fugen zwischen den Tonklinkerriemchen (4) angeordnet sind und ihre zylindrischen Körper (1) in Polyurethan-Hartschaum (5) eingebettet sind.