DE10213398C2 - Werkzeug zum thermischen Zusammenfügen und zum Trennen - Google Patents
Werkzeug zum thermischen Zusammenfügen und zum TrennenInfo
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- A22C11/12—Apparatus for tying sausage skins ; Clipping sausage skins
Description
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum thermischen Zusammenfügen von eiweiß- und
kollagengewebehaltigen Hohlkörpern und zum gezielten Trennen innerhalb der Fügestelle,
insbesondere einsetzbar bei der Herstellung von Wursterzeugnissen.
Allgemein ist bekannt, dass zur Herstellung von Wursterzeugnissen das einzufüllende
Wurstbrät in natürliche Darmhüllen oder in künstliche Wursthüllen eingebracht wird und
die Naturdärme oder Wursthüllen dann an den gewünschten Stellen verschlossen werden.
Dies wird erforderlich, um zum einen Wursterzeugnisse in portionierter Weise
herzustellen und zum anderen, um die Enden der Naturdärme oder Wursthüllen zu
verschließen.
Dies erfolgt entweder durch das Verdrehen der Naturdärme oder Wursthüllen an den
entsprechenden Stellen oder durch einen sogenannten Clipvorgang.
Bei Naturdärmen oder deren Derivaten erfolgt das Verschließen oder auch das Verbinden
über beheizbare Werkzeugsysteme, die über die Zustellung der Werkzeuge in der Lage
sind, die Naturdärme oder deren Derivate durch thermische Denaturierung in der
Oberfläche von herausgebildeten Schichten miteinander zu verbinden. Die Verbindung
entsteht vor allem durch Zustandsänderungen der kollagenen Eiweißlagen in einer Art
Verschmelzung und der Entstehung eines irreversiblen Stoffzustandes. Dabei härtet die
thermisch behandelte Stelle aus und verfestigt sich in der bestehenden Form.
Eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Versiegeln und Auftrennen von Verbindungs
abschnitten zwischen Würsten einer Wurstkette ist mit der DE 201 03 309 U1 bekannt
geworden, bei der die funktionsbestimmenden Elemente in einem Gehäuse angeordnet und
die zwei beheizbare Stempel aufweist, die als Versiegelungs- und Schneidflächen
ausgebildet sind und mittels eines Antriebes relativ zueinander bewegbar sind. Dabei ist
diese Vorrichtung so ausgebildet, dass die zu teilenden Wursthüllen an bestimmten Stellen
miteinander verdrillt und nachfolgend getrennt werden.
Eine Trennung wird bisher so vollzogen, dass die Werkzeuge mit großer Kraft während
der Stoffzustandsänderung zusammengepresst werden und so eine Trennung an der
verschlossenen Stelle, in der Regel zwischen zwei Würsten, durch eine Stoffverflüssigung
mit Verdrängung auf Schichtdicke erzwingen. Diese Stellen brechen dann quasi durch, so
dass diese Trennstellen oft undicht sind, was zu Qualitätseinbußen der Wursterzeugnisse
führt, und zum anderen es oft zu Verbrennungsgraden an den Gewebeverschlussstellen
kommt, die gleichfalls negativ auf die Produktqualität einwirken.
Der Vollständigkeit halber sei noch auf die DE 100 19 288 A1 und die DE 197 46 402 A1
verwiesen, die zum einen eine Vorrichtung zum Verschweißen von thermoplastischem
Kunststoff beschreibt und zum anderen sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Verschweißen von Kunststofffolien, vorzugsweise von Polyolefin-Folien, bezieht.
Diese beiden Lösungen beziehen sich jedoch nicht auf das thermische Zusammenfügen
und Trennen von Wursthüllen für die Herstellung von Wursterzeugnissen.
Gleiches gilt für die DE 33 45 459 C2, die eine Vorrichtung zum Formen, Füllen und
Verschließen von Packungen beschreibt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Werkzeug zu schaffen zum thermischen Zusammenfügen
von mit Wurstbrät gefüllten Würsten, deren Wursthüllen aus Naturdärmen oder
kollagenem Gewebe bestehen und anschließendem Trennen, mit dem die Nachteile des
Standes der Technik beseitigt werden.
Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Besondere
Ausgestaltungen und vorteilhafte Lösungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
So wurde ein Werkzeug in Form einer der Gattung nach bekannten Darmzange mit
beheizbaren Heizbacken entwickelt, mittels der über die beheizbaren Elemente der
Darmzange die verdichteten Darmschichten in ihrer Form verbleiben und denaturiert
werden, wobei das Verschließen einer durch Verdrehen von zwei Würsten heraus
gebildeten Drillstelle sowohl oberflächlich und in den einzelnen Verdrillschichten als auch
unmittelbar an den Stirnflächen der Drillstellen, nach dem Trennvorgang, erfolgt.
Im weitesten Sinne erfolgt in diesem Drillbereich einmal eine Querschweißung und eine
Stirnschweißung, indem die Oberflächen der Drillstellen und die sich beim Trennvorgang
herausbildenden Stirnflächen der Drillstellen dauerhaft verschlossen werden.
Somit wird sichergestellt, dass ein verdrillter Darm aus Kollagenen und Eiweiß,
zeitversetzt mit zwei Schweißstellen versehen, verschlossen wird, dies dadurch, dass die
verdrillte Kollagen-Eiweiß-Schicht durch Wärmeeintrag in den Oberflächen- und
Stirnflächenbereichen einem irreversiblen Denaturierungs- und Faserschrumpfungsvorgang
unterzogen wird, welcher nach Wegnahme der Wärmequelle in einen Erstarrungsvorgang
übergeht, und somit ein dauerhafter qualitätsgerechter Verschluss von Würsten erzielt
wird, wobei der Erstarrungsvorgang durch eine zusätzliche Kühlung im unmittelbaren
Trennbereich der Drillstelle unterstützt wird. Dies erfolgt über eine Luft- oder
Wasserzuführung, aus der das jeweilige Kühlmittel über eine Düse austritt und auf den
Trennbereich der Drillstelle auftrifft.
Das Verschließen derartiger Därme bzw. das portionierte Abdrehen von mit Wurstbrät
gefüllten Naturdärmen, also von fertigen Wursterzeugnissen, und deren Trennung erfolgt
somit in vier Verfahrensschritten, die technologisch aufeinander abgestimmt sind und
weitestgehend in einander übergehen, dies in kürzester Zeitfolge, so dass die Taktfolge
des Füllens und Portionieren von Würsten positiv beeinflusst wird.
So erfolgt an der gewünschten Stelle ein Verdrehen der Würste zueinander. Es wird die
Drillstelle herausgebildet, indem die Darmhülle im Bereich der Drillstelle durch
schraubenförmige Verdrehung auf einen sehr kleinen Durchmesser gebracht wird und sich
in wechselnder Folge Unter- und Oberschichten der Darmhülle auf kürzestem Raum
ausbilden. Die mechanische Verdrehung der Würste unter Herausbildung der Drillstelle
bildet das Kraftaufnahmesystem, welches verhindert, dass durch Veränderungen des
Innendruckes in den Wursthüllen Wurstbrät durch diese Drillstelle hindurchtreten kann.
Nachfolgend wird diese herausgebildete Drillstelle über die Heizelemente der Darmzange
bis zu einer vorgegebenen Stoffumwandlungstemperatur mit zeitlicher Komponente
erwärmt. Danach wird die Wärmezuführung unterbrochen und nach Bedarf die
denaturierte Drillstelle gekühlt. Nun schließt sich der Trennvorgang an, wobei das
Trennwerkzeug, eine Messerklinge, beheizte bzw. erwärmte Seitenflächen besitzt, die
bewirken, dass unmittelbar beim Trennen die stirnseitigen Trennflächen der
Trenndrillstellen gleichfalls erwärmt und denaturiert werden, so dass hier der zweite
Schweißvorgang abläuft.
Es kann der jeweiligen Drillstelle Zusatzmaterial während des Erwärmungsvorganges
zugeführt werden, wodurch mehr Substanz für den Schweißvorgang, den
Denaturierungsvorgang, zur Verfügung steht und so die Haltbarkeit der Fügestelle erhöht
wird.
Bei dem Zusatzmaterial handelt es sich um gelierfähige Substanzen, die der
Grundsubstanz der Darmhüllen entsprechen.
Die Zuführung erfolgt unter einem gewissen Druck, wobei der Vorgang des Verbindens,
des Denaturierens, noch dadurch unterstützt wird, dass das Werkzeug für die Erwärmung
der Drillstelle, also die jeweilige Heizbacke, mit einem Nadelsystem ausgestattet ist,
welches bei Einsatz im Bereich der Drillstelle im weitesten Sinne eine Perforierung
vornimmt, somit quer zur Drillstelle Durchgangsöffnungen entstehen, in denen das
Zusatzmaterial einfließen kann, wodurch eine zusätzliche Denaturierung und somit ein
zusätzliches Verschließen/Verschweißen stattfindet.
Wesensmerkmale der Erfindung sind also, die Gewebeverschlussstelle von zwei
abzubindenden Würsten, die jeweilige Drillstelle, herauszubilden und substantiell zu
erhalten, umfänglich zu denaturieren, zu trennen und während des Trennvorganges
gleichzeitig die Stirnflächen der Drillstellen zu denaturieren, so dass zwei thermische
Verschlüsse herausgebildet werden, wobei diese Vorgänge durch eine gezielte Kühlung
der denaturierten Oberflächenschichten der Drillstelle und durch eine dosierte Zuführung
von Zusatzmaterial auf die Drillstelle positiv unterstützt werden.
Mit nachfolgendem Ausführungsbeispiel soll die Erfindung näher erläutert werden.
Die dazugehörige Zeichnung zeigt in
Fig. 1 die Ausbildung eines Darmzangenkopfes einer Darmzange in einer
Schnittdarstellung
Fig. 2 eine Stirnansicht des Darmzangenkopfes
Fig. 3 eine Seitenansicht nach Fig. 2
Fig. 4 den Darmzangenkopf mit zugeordnetem Druckspeicher für Zusatzmaterial
Fig. 5 eine weitere Ausbildung des Darmzangenkopfes mit einer Einzelheit X der
Darstellung es Nadeldenaturierers.
Aus der Darstellung nach Fig. 1 ergibt sich unmittelbar die Ausbildung des
Darmzangenkopfes 2 und dessen Anordnung in der Darmzange 1, wobei die
funktionswesentlichen Elemente der Darmzange 1 im Gehäuse 3 des Darmzangenkopfes 2
untergebracht sind. So Heizbacken 4; 4', welche je mit einer Heizpatrone 10 bestückt
sind. Die Heizbacke 4' ist dabei feststehend im Gehäuse 3 gelagert, während die
Heizbacke 4 beweglich angeordnet und mit einer Messerklinge 5 ausgebildet ist. Eine
Zustellung der Heizbacke 4 erfolgt über Zustellfedern 12, während ein Anheben der
beweglichen Heizbacke 4 über einen zu betätigen Rückzugshebel 9 erfolgt. Dieser
Rückzugshebel 9 befindet sich unmittelbar im Betätigungsbereich der Darmzange 1, so
dass der Rückzugshebel 9 durch den Bedienenden jederzeit betätigt werden kann.
In dieser Fig. 1 ist auch gezeigt, dass die Darmzange 1 mit einem Kühlsystem
ausgebildet ist, welches aus der Kühlleitung 16 mit zugeordneter Kühldüse 17 und einem
in der Kühlleitung 16 vorgesehenem Steuerventil 19 besteht. Die Anordnung der
Kühlleitung 16 und die Positionierung der Kühldüse 17 ist so gewählt, dass das aus der
Kühldüse 17 austretende Kühlmedium, vorzugsweise Luft oder Wasser, als Kühlstrahl 18
auf die Drillstelle trifft.
Gezeigt ist ferner, dass im Bereich der bewegliche Heizbacken 4; 4' ein Eindüsungskanal
14 angeordnet ist, über den im Bedarfsfall zusätzliches kollagenes Material zur Drillstelle
verbracht werden kann, was nachfolgend noch näher erläutert wird.
Die Fig. 2 und 3 zeigen eine Stirnansicht und eine Seitenansicht des
Darmzangenkopfes 2, aus denen ersichtlich ist, wie die Heizbacken 4; 4' und die
Messerklinge 5 im Gehäuse 3 angeordnet sind. Ferner ist die Ausbildung einer Drillstelle 8
zwischen zwei abgedrillten Würsten 11 dargestellt.
Die obere bewegliche Heizbacke 4 ist mit der Messerklinge 5 ausgebildet, welche über
einen Fixierstift 7 innerhalb der Heizbacke 4 festgelegt ist. Die untere feststehende
Heizbacke 4' ist mit einem Amboss 6 ausgebildet, welcher vorzugsweise aus einem
Kunststoff besteht und während des Trennvorganges als Gegenmesser für die
Messerklinge 5 wirkt. Die Ausbildung des Amboss 6 aus einem Kunststoff, bzw. aus
einem Material geringer Wärmeleitfähigkeit, unterstützt unmittelbar den Abkühlprozess
der Drillstelle 8 nach deren Denaturierung. Die obere Heizbacke 4 ist über die
Heizpatronen 10 so ansteuerbar, dass die Seitenflächen der Messerklinge 5 mit erwärmt
werden bzw. auch nach dem Zurücksetzen der Heizbacke 4 eine Wärmezuführung
erhalten, so dass beim Durchschneiden der Drillstelle 8 die Stirnflächen der Drillstelle
zusätzlich erwärmt werden, was für den stattfindenden Denaturierungsprozess in diesem
Bereich förderlich ist.
Die Ausbildung des Darmzangenkopfes 2 mit einem Zusatzbehälter zur Aufnahme von
zusätzlichem gelierfähigen Material ist in der Fig. 4 gezeigt. Der Zusatzbehälter ist als
Druckspeicher 13 bezeichnet. Am Druckspeicher 13 ist ein Eindüsungskanal 14
angeschlossen, über den das zuzuführende Material zur Drillstelle 8 geführt wird. Die
zeitliche und mengenmäßige Zuführung sowie Dosierung des zusätzlichen Materials wird
über ein Steuerventil 15 vorgenommen, welches im Eindüsungskanal 14 angeordnet ist.
Durch die Zuführung dieses gelierfähigen Materials, welches in seiner Substanz dem des
Grundmaterials der Darmhüllen entspricht, wird das Verbinden der verdrillten Darmhüllen
und der Denaturierungsprozess im Bereich der Drillstelle 8 wesentlich unterstützt. Dabei
kann das Zuführmaterial sowohl in flüssiger als auch breiiger Form vorliegen. Die
Zuführung erfolgt durch Einspritzung des unter Druck stehende Zusatzmaterials. Somit
steht mehr Substanz zur irreversiblen Stoffänderung im Bereich der Drillstelle 8 zur
Verfügung, wodurch die Herausbildung und Haltbarkeit der Drillstelle 8 erhöht wird.
Die Einspritzung des Zusatzmaterials kann dabei in einer bevorzugten Ausführungsform
über ein Düsensystem erfolgen, welches durch die besondere Gestaltung des Werkzeuges,
der Heizbacke 4', herausgebildet wird, wie in der Fig. 5 dargestellt.
Bei dieser Ausführungsvariante ist die Stirnfläche der Heizbacke 4' mit einer Profilierung
ausgebildet, die durch Stempel 20 gebildet ist, wie in der Einzelheit X nach Fig. 5
dargestellt. Dabei können diese Stempel 20 auf der Wirkfläche, der Stirnfläche der
Heizbacke 4, herausgebildet oder als ein gesondertes Bauteil gestaltet sein, welches dann
Aufnahme in der Heizbacke 4' findet. Funktionsbedingt ist dieses Einzelbauteil gleichfalls
mit dem Eindüsungskanal 14 verbunden, wobei der Eindüsungskanal 14 mit mehreren
Austrittsöffnungen ausgebildet sein kann, wie in der Einzelheit X auch dargestellt.
Die Zuführung des zusätzlichen Materials zur Drillstelle 8 erfolgt durch Einspritzung, da
dieses Zusatzmaterial im Druckspeicher 13 unter Druck steht und so mit einem gewissen
Druck über den Eindüsungskanal 14 zu dessen Austrittsöffnungen geführt wird, welche im
weitesten Sinne als Einspritzdüsen oder auch in Form von Düsennadeln ausgebildet sind.
Durch das vorgesehene Steuerventil 15 im Eindüsungskanal 14 kann das zuzuführende
Zusatzmaterial über diese Einspritzdüsen/Düsennadeln und in Abhängigkeit des
Erwärmungsgrades der Drillstelle 8 in gewünschten kleinsten Mengen zugegeben werden.
Die Ausbildung und Anordnung der einzelnen Stempel 20 stellen in der Gesamtheit ein
Werkzeug mit einem Mehrfachnadelsystem dar, welches bereits während der
Erwärmungsphase der Drillstelle 8 diese durchsticht und im weitesten Sinne so eine
zusätzliche mechanische Verfestigung der Verbindungsstelle sichert. Dabei tritt über die
so herausgebildeten Bohrungen das kollagene Gewebe in die zu verbindenden Würste 11
im Drillbereich ein, so dass in diesen Bohrungen zusätzlich ein Denaturierungsprozess
stattfindet. So werden nicht nur die einzelnen verdrillten Schichten der Darmhüllen in
Längsrichtung verbunden, sondern auch über die Bohrungen in Querrichtung, somit bilden
sich punktuelle Tiefenverbindungen über den gesamten Querschnitt der Drillstelle 8 aus,
die einer hohen Zugbeanspruchung Stand halten.
Das Abbinden bzw. Abdrehen von zwei Würsten 11 und die Herausbildung der Drill
stelle 8 sowie der Trennvorgang laufen wie folgt ab:
Durch Umsteuerung der Wurstfüllmaschine erfolgt ein Verdrehen der Würste zueinander, so dass die Drillstelle 8 durch mechanische Verdrehungen herausgebildet wird. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, kommt die Darmzange 1 zum Einsatz, indem die Darmzange 1 mit ihren Heizbacken 4, 4' so zur Drillstelle 8 verbracht wird, dass die Drillstelle 8 auf die notwendige Stoffumwandlungstemperatur erwärmt wird. Dabei gehen die Oberflächenschichten der kollagenen Gewebe der Drillstelle 8 ab 70°C in eine flüssige, breiige, strukturlose Masse über, die in die Struktur der Drillstelle 8 eindringt, dieses umschließt und dort von den inneren Schichten gekühlt wird und gleichzeitig erstarrt. Während diesen Vorganges wird die Beheizung unterbrochen.
Durch Umsteuerung der Wurstfüllmaschine erfolgt ein Verdrehen der Würste zueinander, so dass die Drillstelle 8 durch mechanische Verdrehungen herausgebildet wird. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, kommt die Darmzange 1 zum Einsatz, indem die Darmzange 1 mit ihren Heizbacken 4, 4' so zur Drillstelle 8 verbracht wird, dass die Drillstelle 8 auf die notwendige Stoffumwandlungstemperatur erwärmt wird. Dabei gehen die Oberflächenschichten der kollagenen Gewebe der Drillstelle 8 ab 70°C in eine flüssige, breiige, strukturlose Masse über, die in die Struktur der Drillstelle 8 eindringt, dieses umschließt und dort von den inneren Schichten gekühlt wird und gleichzeitig erstarrt. Während diesen Vorganges wird die Beheizung unterbrochen.
Die Heizbacke 4 wird dabei von der Drillstelle 8 abgehoben, während die beheizte
Messerklinge 5 auf die Drillstelle 8 einwirkt, welche auf der anderen Seite auf dem
Kunststoffamboss 6 aufliegt, der als Gegenlager für die Messerklinge 5 wirkt, somit eine
Punktbelastuag auf die verschmolzene Drillstelle wirkt. Somit wird eine Kühlung der
Oberflächenstruktur der Drillstelle 8 zugelassen, wodurch eine Gewebestarrheit der
Drillstelle erreicht wird.
Der Erstarrungsvorgang des flüssig-breiigen Gewebes in der Drillstelle 8 geht mit einer
Faserverkürzung, einer Schrumpfung, der Darmhülle einher, die die Drillstruktur der
Drillstelle 8 quasi zusätzlich verspannt und dabei abbindet. Dieses erhöht die Dichtheit,
während die inneren Teile der Drillstruktur noch im naturbelassenen Zustand bleiben und
sich noch sogenannte Lecks bilden können.
Die fixierende Messerklinge 5 wirkt dabei nur punktuell auf die Drillstelle 8 ein. Die
Temperatur der Flächen der Drillstelle 8 ist sehr gering, gegen Null gehend, während die
Seitenflächen der Messerklinge 5 erwärmt sind. Damit kann bei der Fixierung durch die
Messerklinge 5 die kollagene Erstarrung des Gewebes im vorher erwärmten Bereich der
Drillstelle 8 ungestört ablaufen, wobei dieser Prozess durch zusätzliche Kühlung in Form
eines zugeleiteten Kühlstrahles 18 unterstützt wird.
Nach dem Abkühlvorgang wird die Messerklinge 5 mit ihren heißen Seitenflächen durch
die Drillstelle 8 gegen den Kunststoffamboss 6 gepresst und über die Seitenflächen der
Messerklinge 5 werden die Stirnflächen an der Trennstelle erwärmt, es findet eine
Stoffumwandlung, Denaturierung mit anschließender Erstarrung statt, so dass dieser
Mikroschweißvorgang während der Trennung der Würste 11 eine zweite unabhängige
Verschlussstelle herausbildet, wodurch die Verschlussqualität zusätzlich erhöht wird.
Claims (4)
1. Werkzeug zum thermischen Zusammenfügen und zum Trennen von eiweiß- und
kollagengewebehaltigen Körpern (11), insbesondere von Würsten, deren
Wursthüllen aus Naturdärmen oder kollagenen Geweben bestehen, das als eine
Darmzange (1) ausgebildet ist, wobei Branchen der Darmzange (1) einen
Darmzangenkopf (2) herausbilden, der im oberen sowie im unteren Teil mit
jeweils einem Gehäuse (3) ausgebildet ist, in dem Heizbacken (4; 4') sowie
Heizpatronen (10) gelagert sind und wobei die eine Heizbacke (4) als bewegliche
und die andere Heizbacke (4') als feststehende Heizbacke (4') ausgebildet ist,
wobei in der beweglichen Heizbacke (4) eine Messerklinge (5) und in der
feststehenden Heizbacke (4') ein Kunststoffamboss (6) vorgesehen ist und im
Bereich einer Drillstelle (8) die Darmzange (1) mit einer aus einer Kühlleitung
(16) mit zugeordneter Kühldüse (17) bestehenden Kühleinrichtung sowie einem
Eindüsungskanal (14) ausgebildet ist, wobei der obere Teil des Darmzangen
kopfes (2) mit einem Druckspeicher (13) ausgebildet ist, der über einen oder
mehrere Eindüsungskanäle (14), durch die feststehende Heizbacke (4') geführt,
mit der Drillstelle (8) der Würste (11) verbunden ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
im Eindüsungskanal (14) und in der Kühlleitung (16) Steuerventile (15; 19)
angeordnet sind.
3. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Messerklinge (5) über einen Fixierstift (7) vertikal verstellbar in der
beweglichen Heizbacke (4) angeordnet ist.
4. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Profilierung der Stirnfläche der feststehenden Heizbacke (4') und ein mit
Stempeln (20) ausgebildetes Bauteil als Nadeldenaturierer ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
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Publications (2)
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ID=7704679
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE10213398A Expired - Fee Related DE10213398C2 (de) | 2001-11-05 | 2002-03-26 | Werkzeug zum thermischen Zusammenfügen und zum Trennen |
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Families Citing this family (1)
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2002
- 2002-03-26 DE DE10213398A patent/DE10213398C2/de not_active Expired - Fee Related
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