DE10212707A1 - Vorrichtung zum Komprimieren von Implantaten - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Komprimieren von Implantaten. Die Vorrichtung weist einen Komprimierkörper (26) in Form eines Zangenkörpers mit einem axial langgestreckten Aufnahmeraum (52) zur Aufnahme eines zu koprimierenden Implantats und einer den Aufnahmeraum (52) umgebenden Wandung (54) auf. Ein Betätigungsteil (16) in Form einer Zangenhülse wirkt mit dem Komprimierkörper (26) zur Veränderung der Größe des Aufnahmeraums (52) zusammen. Der Komprimierkörper (26) ist in dem Betätigungsteil (16) axial verschiebbar angeordnet. Durch Betätigungsmittel (76, 84) in Form von konischen Bereichen an dem Komprimierkörper (26) und an dem Betätigungsteil (16), ist die Größe des Aufnahmeraums (52) des Komprimierkörpers (26) bei einer axialen Verschiebung des Komprimierkörpers (26) relativ zu dem Betätigungsteil (16) veränderbar.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Komprimieren von Implantaten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Im medizinischen Bereich werden Implantate in den Körper eingesetzt, welche vorher komprimiert werden müssen. Beispiele für solche zu komprimierende Implantate sind Stents. Ein Stent ist eine Gefäßstütze, welche das Gefäß (z. B. ein Blutgefäß) von innen her abstützt und den Querschnitt des Gefäßes bei Verengung auf normale Größe aufweitet. Die Stents werden derzeit vorwiegend mittels entsprechend präparierten Röhrchen aus Metall oder Werkstoff verbunden bzw. Wickel- oder Flechtstrukturen aus Metall und/oder Kunststoff gefertigt. Bevor der Stent in das Gefäß eingeführt wird, wird er an einem Träger angeordnet und komprimiert. Dieses Komprimieren wird Crimpen genannt. Der Träger kann dabei ein Ballonkatheter sein, um welchen herum der Stent angeordnet wird. Der komprimierte Stent wird dann mittels des Katheters in das Gefäß bis zu der Stelle eingeführt, wo er wirken soll. Die Fixierung im Gefäß erfolgt durch Aufweiten des Stents, beispielsweise mittels eines Ballonkatheters, wobei der Innendruck des Ballonkatheters durch isotonische Kochsalzlösung beispielsweise mit einer Handpumpe erhöht wird. Dabei verformt sich die Struktur des Stents nach außen - er wird im Durchschnitt größer - und der Stent bleibt nach Entfernen des Katheters (Ablassen des Druckes) formstabil. Eine ähnliche Vorgehensweise wird bei der Einführung von sog. "self-expandablen" Implantaten bevorzugt verwendet. Hierbei entfällt jedoch die Druckbeaufschlagung. Der Stent öffnet sich entweder aufgrund vorhandener Rückstellkräfte oder aufgrund der herrschenden Umgebungsbedingungen (Strömung, Temperatur etc.) Das Gefäß wird durch die eingesetzten Stents zum einen aufgeweitet und zum anderen gestützt. Dadurch kann beispielsweise eine vorliegende Stenose beseitigt werden.
- Es ist eine Vielfalt von Implantaten bekannt, welche vor dem Einsetzen in den Körper komprimiert werden müssen. Weiterhin ist eine Vielfalt von entsprechenden Komprimierungsverfahren und -vorrichtungen zum Komprimieren von solchen Implantaten bekannt.
- Vorrichtungen zum Komprimieren von intravascularen Stents auf Ballonkathetern bestehen in der Regel aus Stiften, Ringen o. ä., welche mit dem Stent in Kontakt sind, durch Einwirkung mechanischer Kräfte ihre Position oder Form ändern und dadurch eine Durchmesserreduzierung des Stents hervorrufen und den Stent auf dem Ballonkatheter komprimieren (crimpen). Einige Beispiele für solche bekannte Vorrichtungen werden im folgenden aufgeführt.
- Die EP 0 873 731 offenbart ein Werkzeug zum Komprimieren eines intravascularen Stents an einem Ballonkatheter. Das Werkzeug weist eine Schleifenaufnahme für einen Stent auf. Die Schleifenaufnahme wird von einem Blatt aus flexiblem Material gebildet. An einem ersten Ende weist das Blatt eine Mehrzahl von langgestreckten Streifen auf, welche umgebogen und in Öffnungen hineingesteckt werden, welche sich an dem anderen Ende des Blattes befinden, wodurch eine zylindrische Öffnung für den Stent gebildet wird. Durch Ziehen an den Streifen wird die Öffnungsweite vermindert und somit der in der Öffnung befindliche Stent komprimiert. Das Blatt aus flexiblem Material wird an einem Träger mit zwei gegeneinander schwenkbaren Teilen so befestigt, daß die Schleifenaufnahme zusammengezogen und der Stent komprimiert wird, wenn die beiden Teile gegeneinander verschwenkt werden.
- Die EP 0 938 880 A2 offenbart ein Werkzeug zum Komprimieren eines intravascularen Stents auf einem Ballonkatheter. Das Werkzeug enthält ein flexibles Schleifenteil, in welches der Stent zum Komprimieren eingebracht wird. Die freien Enden des Schleifenteils sind mit den Enden einer Zange verbunden. Durch mechanisches Betätigen der Zange wird das Schleifenteil verkleinert und somit der Stent komprimiert. Die EP 0 938 877 A2 offenbart ein Werkzeug zum. Komprimieren eines intravascularen Stents auf einem Ballonkatheter. Das Werkzeug enthält ein flexibles Schleifenteil, in welches der Stent zum Komprimieren eingebracht wird. Das eine freie Ende des Schleifenteils ist in einem Aufnahmeteil befestigt. Das andre freie Ende ist an einem Schieber befestigt, welcher in dem Aufnahmeteil verschiebbar geführt ist. Durch Hineinschieben des Schiebers in den Aufnahmeteil wird das Schleifenteil verkleinert und somit der Stent komprimiert.
- Die DE 198 51 846 A1 offenbart eine Crimp-Vorrichtung zum Komprimieren eines Stents um einen Katheter. Die Crimp-Vorrichtung weist einen Komprimierungsraum auf, in welchen der Stent eingelegt wird. Der Komprimierungsraum ist von einer Ausgangsgröße zum Einlegen des Stents auf eine Komprimierungsgröße zum Komprimieren des Stents verkleinerbar. Der Komprimierungsraum wird durch einen langgestreckten Basisbereich und einstückig mit dem Basisbereich ausgebildete Arme definiert. Die Arme sind halbkreisförmig ausgebildet und auf Lücke zu einander so angeordnet, daß der Komprimierungsraum einen langgestreckten, zylinderförmigen Raum bildet, welche mehrere Bereiche ohne Wandbegrenzungen aufweist. Durch diese Öffnungen kann dann der Vorgang des Zusammendrückens des Stents visuell überwacht werden, so daß eventuelle Unregelmäßigkeiten sofort während des Crimpens feststellbar sind. Die freien Enden der Arme bilden Aufnahmebereiche, in welche Fortsätze eingeführt werden, welche an Zangenbacken einer mechanisch wirkenden Crimp-Zange vorgesehen sind. Die Crimp- Zange weist zwei Zangenschenkel auf, welche beim Crimpen manuell betätigt werden. Zusätzlich kann noch ein weich-elastisches Rohr in den durch die Arme gebildeten Komprimierungsraum eingelegt werden, damit der Stent nicht direkt mit den Armen in Kontakt steht und eine gleichmäßige Kraftverteilung auf den Stent erreicht wird. Um den Stent beim Komprimieren vor Beschädigungen zu schützen, welche durch die undefinierte Kraftwirkung der manuell betätigten Crimp-Zange entstehen können, ist an jedem Arm eine Verengung ausgebildet, welche als Kraftbegrenzungsmittel dient, um die Kraft zu begrenzen, mit welcher der Stent komprimiert werden kann. Die Verengungen wirken als Sollbruchstellen bzw. Biegestellen, welche brechen oder nachgeben, wenn der Stent mit einer zu großen Kraft komprimiert wird.
- Bei allen diesen Vorrichtungen zum Komprimieren von intravascularen Stents wird der zu komprimierende Stent in einen Aufnahmeraum eines Komprimierkörpers eingebracht. Durch ein mit dem Komprimierkörper zusammenwirkendes Betätigungsteil wird dann die Größe des Aufnahmeraums verkleinert, wodurch der Stent komprimiert wird. Zum Herausnehmen des Stents aus der Vorrichtung wird der Aufnahmeraum wieder vergrößert und der Stent aus der Vorrichtung entfernt.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, durch welche der Komprimierungsvorgang schnell und sicher durchgeführt werden kann.
- Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche einfach im Aufbau, sicher in der Anwendung und simpel und preiswert in der Herstellung ist.
- Erfindungsgemäß werden diese Aufgabe durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmalen gelöst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Komprimieren von Implantaten ist damit ähnlich aufgebaut wie bekannte Spannzangen zur Positionierung und Halterung von Werkzeugen, bei welchen einen mit axialen Schlitzen versehenen, radial elastisch zusammendrückbaren Zangenkörper relativ zu einer Zangenhülse axial verschiebbar geführt ist, wobei eine Konusfläche an dem Zangenkörper mit einer Konusfläche an der Zangenhülse so zusammenwirkt, daß bei einer axialen Bewegung des Zangenkörpers relativ zu der Zangenhülse der Zangenkörper radial zusammengedrückt wird. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung handelt es sich jedoch nicht um das Einpannen von Werkzeugen, sondern um das Komprimieren von Implantaten.
- Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung kann der Komprimierungsvorgang einfach, sehr schnell und sicher durchgeführt werden. Beim Komprimieren eines Implantates durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird zunächst das Implantat in Axialrichtung in den Aufnahmeraum eingeführt. Anschließend wird der Komprimierkörper axial in eine erste Richtung relativ zu dem Betätigungsteil verschoben, wobei die Größe des Aufnahmeraums des Komprimierkörpers durch die Betätigungsmittel verkleinert und damit das Implantat komprimiert wird. Wenn dieser Komprimierungsvorgang abgeschlossen ist, wird der Komprimierkörper axial in eine zweite, der ersten Richtung entgegengesetzten Richtung relativ zu dem Betätigungsteil verschoben, wobei die Größe des Aufnahmeraums des Komprimierkörpers durch die Betätigungsmittel vergrößert wird, so daß das Implantat wieder aus der Vorrichtung in Axialrichtung herausgenommen werden kann.
- Dabei kann es vorteilhaft sein, das Implantat in mehreren Komprimierungsvorgängen hintereinander zu komprimieren, wobei das Implantat bei den verschiedenen Komprimierungsvorgängen unterschiedlich weit in den Aufnahmeraum hineingeführt wird (je nach Länge des zu komprimierenden Stents).
- Vorzugsweise wird die Grundform des Aufnahmeraums des Komprimierkörpers an die Form der zu komprimierenden Implantate angepaßt. Wenn die Vorrichtung beispielsweise zum Komprimieren von Stents mit zylindrischer Grundform ausgebildet ist, wird der Aufnahmeraum des Komprimierkörpers vorzugsweise im wesentlichen zylindrisch ausgebildet. Dabei kann der Komprimierkörper selbst im wesentlichen rohrförmig ausgebildet sein, wobei die Außenseite der Wandung des Komprimierkörpers besonderes ausgestaltet sein kann, wie später noch beschrieben werden soll.
- Die den Aufnahmeraum umgebende Wandung der Komprimierkörper kann einen oder mehrere Längsschlitze aufweisen, welche sich in Axialrichtung des Aufnahmeraums des Komprimierkörpers erstrecken. In einer bevorzugten Ausführung weist die Wandung des Komprimierkörpers vier solcher Längsschlitze auf. Dadurch ergibt sich bei zylinderförmigen Stents eine gute Kreisförmigkeit des Stent-Querschnittes. Die Längsschnitte teilen die Wandung des Komprimierkörpers in Längsabschnitte, welche sich beim Komprimierungsvorgang radial auf einander zu bewegen und somit die Größe des Aufnahmeraums verkleinern.
- Vorzugsweise erstrecken sich die Längsschlitze von einem ersten Ende des Komprimierkörpers lediglich über einen Teilbereich des Komprimierkörpers. Dadurch sind die Längsabschnitten an dem anderen Ende miteinander verbunden, so daß der Komprimierkörner in dieser Art einteilig ausgebildet sein kann. In der Nähe des zweiten Endes, an welchem die Längsabschnitten miteinander verbunden sind, können dann Verbindungsmittel zum Verbinden des Komprimierkörpers mit einem Betätigungselement vorgesehen sein. Diese Verbindungsmittel können ein Gewinde enthalten, welches mit einem Gewinde an dem Betätigungselement zusammenwirkt. Das Betätigungselement kann einen Hebelmechanismus enthalten, wobei die Betätigung eines Hebels des Hebelmechanismus die axiale Verschiebung des Komprimierkörpers bewirkt, oder auch hydraulisch oder pneumatisch erfolgen kann.
- Die Betätigungsmittel zum Verändern der Größe des Aufnahmeraums des Komprimierkörpers bei einer axialen Verschiebung des Komprimierkörpers relativ zu dem Betätigungsteil können schräg verlaufende Flächen enthalten, ähnlich wie bei den oben genannten Spannzangen. Dabei kann eine am Komprimierkörper vorgesehene, konisch verlaufende Fläche mit einem Flächenteil am Betätigungsteil zusammenwirken, welcher ebenfalls konisch ausgebildet sein kann.
- Die Außenseite der Wandung des Komprimierkörpers kann so ausgebildet sein, daß ein konisch verlaufender Bereich an einem zylindrisch verlaufenden Bereich angrenzt. Bei einer solchen Ausführung hat es sich gezeigt, daß, bei mehrfacher Nutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, in dem Bereich des Übergangs zwischen dem konisch verlaufenden Bereich und dem zylindrisch verlaufenden Bereich durch Reibeffekte sich ein Grat sich bilden kann, welcher die Güte weiterer Komprimierungsvorgänge einschränken kann. Deshalb werden die Längsschlitze in einer bevorzugten Ausführung in dem Bereich des Übergangs zwischen dem konisch verlaufenden Bereich und dem zylindrisch verlaufenden Bereich erweitert. Dies kann dadurch erfolgen, daß eine kleine Bohrung oder kreisförmige Erodierung bei Verwendung von gehärtetem Stahl an dieser Stelle vorgesehen wird.
- Zu komprimierende Implantate weisen in vielen Fällen eine empfindliche Außenfläche auf. Dies ist beispielsweise der Fall bei beschichteten Stents. Damit der Komprimierungsvorgang möglichst schonend durchgeführt werden kann, wird vorzugsweise ein in den Komprimierkörper einsetzbarer Schutzeinsatz aus elastischem Material verwendet. Es kann sich dabei um einen Schlauchteil aus Silikon handeln. Neben dem mechanischen Schutz bietet der Schutzeinsatz ebenfalls einen Schutz des Implantates vor eventuellen Abriebpartikeln des Komprimierkörpers.
- Beim Herstellen eines Komprimierkörpers für eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann der zunächst kompakt ausgebildete Komprimierkörper aufgebohrt (erodiert) werden, wobei die Bohrung einen zylindrischen Aufnahmeraum für das Implantat bildet. Anschließend werden die Längsschlitze in der Wandung des Komprimierkörpers erzeugt. Bei Verwendung dieses Herstellungsprozesses hat es sich gezeigt, daß der Aufnahmeraum später im zusammengedrückten Zustand des Komprimierkörpers keine exakt zylindrische Form ausweist, so daß das Implantat nicht gleichmäßig über die gesamte Komprimierlänge komprimiert werden kann. Es hat sich gezeigt, daß dies behoben werden kann, wenn die Innenseite der Wandung des Komprimierkörpers in einem Zustand bearbeitet wird, in welchem die Größe des Aufnahmeraums des Komprimierkörpers der Größe des fertig komprimierten Implantats entspricht. Im Falle eines mit Längsschlitzen versehenen Komprimierkörpers ist dies der zusammengedrückte Zustand des Komprimierkörpers. Es hat sich weiterhin gezeigt, daß es für die zylindrische Ausbildung ausreichend ist, wenn die Innenseite der Wandung des Komprimierkörpers durch Bohren oder mittels Drahterodierung nachbearbeitet wird.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
- Fig. 1 ist eine schematische Darstellung und zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Komprimieren von Implantaten mit einem Komprimierkörper und einem Betätigungsteil zum Betätigen des Komprimierkörpers.
- Fig. 2A ist eine schematische Darstellung und zeigt den Komprimierkörper von Fig. 1 in einer Seitenansicht.
- Fig. 2B zeigt den Komprimierkörper von Fig. 1 in einer Frontansicht.
- Fig. 3 zeigt das Betätigungsteil von Fig. 1 in einer Seitenansicht.
- Zur besseren Übersicht sind übereinstimmende Teile in allen Figuren mit dem gleichen Bezugszeichen versehen.
- Mit 10 ist ein Gehäuse bezeichnet. Das Gehäuse weist einen um eine Achse 12 angeordneten Gehäusedurchgang 14 auf. An dem in Fig. 1 linken Ende des Gehäuses ist ein Betätigungsteil in Form einer Zangenhülse 16 vorgesehen. Über eine erste Gewindeverbindung 18 ist die Zangenhülse 16 mit einem Zwischenstück 20 (Gleitführung) verbunden. Über eine zweite Gewindeverbindung 22 ist das Zwischenstück 20 mit dem Gehäuse 10 verbunden. Der Innenraum der Zangenhülse 16 und der Innenraum des Zwischenstücks 20 sind koaxial um die Achse 12 angeordnet und bilden zusammen mit dem Gehäusedurchgang 14 einen durchgehenden Kanal 24.
- In dem Kanal 24 ist ein Komprimierkörper in Form eines Zangenkörpers 26 axial verschiebbar angeordnet. An dem in Fig. 1 rechten Ende ist der Zangenkörper 26 über eine Gewindeverbindung 28 mit einer Betätigungsstange 30 verbunden. Die Betätigungsstange 30 erstreckt sich aus dem in Fig. 1 rechten Ende des Gehäuses 10 heraus.
- Über eine Gewindeverbindung 32 ist eine Hebelvorrichtung 34 an dem in Fig. 1 rechten Ende des Gehäuses 10 mit dem Gehäuse 10 verbunden. Die Hebelvorrichtung 34 weist einen Betätigungshebel 36 auf, welcher in einem Lenkpunkt 38 an einem Hebelgehäuse 40 angelenkt ist. Der Betätigungshebel 36 ist in einem Lenkpunkt 42 mit einem Lenker 44 gelenkig verbunden. Der Lenker 44 ist weiterhin in einem Lenkpunkt 46 mit der Betätigungsstange 30 gelenkig verbunden. Die Betätigungsstange 30 ist gegen Lösen oder Verdrehen durch eine Kontermutter mit der Hebelvorrichtung 34 gesichert. Die Hebelvorrichtung 34 (bzw. die Betätigungsstange 30 oder der Betätigungshebel 36) stellt ein Betätigungselement dar, durch welches der Zangenkörper 26 axial in der Zangenhülse 16 verschiebbar ist.
- In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Komprimierkörper in Form des Zangenkörpers 26 im wesentlichen rohrförmig ausgebildet. Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich, weist der Zangenkörper 26 einen erweiterten Kopfteil 48 und einen Rumpfteil 50 auf. Der Zangenkörper 26 ist so ausgebildet, daß im Inneren des Zangenkörper 26 ein axial langgestreckter Aufnahmeraum 52 zur Aufnahme eines zu komprimierenden Implantats entsteht. Der Aufnahmeraum 52 setzt sich fort durch eine Bohrung in der Betätigungsstange 30, so daß auch lange Stents mit noch längeren Ballonkathetern eingeführt und komprimiert werden können. Das dargestellte Ausführungsbeispiel ist zum Komprimieren von zylinderförmigen Stents vorgesehen. Entsprechend ist der Aufnahmeraum 52 des Komprimierkörpers 26 im wesentlichen zylindrisch ausgebildet.
- In der Wandung 54 des Aufnahmeraums 52 des Zangenkörpers 26 sind vier axiale Längsschlitze 56, 58, 60 und 62 vorgesehen, von welchen in Fig. 2A lediglich die Längsschlitze 56 und 58 zu sehen sind. Die Längsschlitze 56, 58, 60 und 62 erstrecken sich von dem in Fig. 2A linken Ende des Zangenkörpers 26, an welchem sie offen sind, über einen axialen Teilbereich des Zangenkörpers 26 und enden in dem Rumpfteil 50 des Zangenkörpers 26. Durch die Längsschlitze 56, 58, 60 und 62 wird die Wandung 54 des Zangenkörpers 26 in vier Längsabschnitten 64, 66, 68 und 70 unterteilt. Da die Längsschlitze 56, 58, 60 und 62 sich nicht bis zu dem in Fig. 2 rechten Ende des Zangenkörpers26 erstrecken, sind die Längsabschnitte an dem in Fig. 2A rechten Teil des Rumpfteils 50 miteinander verbunden.
- In dem Aufnahmeraum 52 des Zangenkörper 26 ist ein Schutzeinsatz aus elastischem Material in Form eines Silikonschlauchs 72 eingesetzt. Der Silikonschlauch 72 liegt an der Innenseite der Wandung 54 an. Damit der Silikonschlauch 72 nicht nach rechts in Fig. 2A durch den Zangenkörper 26 durchrutschen kann, endet der Aufnahmeraum 52 in einer Schulter (Rezeß) 74 in der Wandung 54.
- An dem Kopfteil 48 ist der Zangenkörper 26 mit einer relativ zu der Achse 12 schräg verlaufenden Fläche in Form eines konischen Bereichs 76 der Außenseite der Wandung 54 versehen. Der konische Bereich 76 geht in einen zylindrischen Bereich 78 über. In dem Bereich des Übergangs zwischen dem konischen Bereich 76 und dem zylindrischen Bereich 78 sind die Längsschlitze 56, 58, 60 und 62 mit einer Erweiterung in Form einer Bohrung versehen. Eine solche Bohrung 80 ist beispielhaft in dem Längsschlitz 58 in Fig. 2A gezeigt. Die Bohrung 80 (Querbohrung) dient zur Verhinderung einer Gratbildung und damit einer negativen Veränderung des axialen Durchmessers.
- Das Betätigungsteil in Form einer Zangenhülse 16 ist gesondert in Fig. 3 gezeigt. An dem linken Ende in Fig. 3 ist die Zangenhülse 16 mit einer relativ zu der Achse 12 schräg verlaufende Fläche in Form eines konischen Bereichs 82 der Innenseite der Wandung 84 der Zangenhülse 16 versehen. Der konische Bereich 82 der Zangenhülse 16 ist komplementär zu dem konischen Bereich 76 des Zangenkörpers 26 ausgebildet.
- Zur Stabilisierung der Vorrichtung kann das Gehäuse 10 an einer (nicht gezeigten) Halterung angebracht sein, die wiederum beispielsweise auf einem Tisch oder einer Grundplatte befestigt wird.
- Die beschriebene Vorrichtung kann in einen entspannten Zustand und in einen gespannten (oder zusammengedrückten) Zustand versetzt werden. In Fig. 1 ist die Vorrichtung im entspannten Zustand gezeigt. In diesem entspannten Zustand ist der Zangenkörper 26 in der Zangenhülse 16 nach rechts in Fig. 1 zurückgezogen. Der Zangenkörper 26 ist entspannt, so daß der Durchmesser des Aufnahmeraum 52 relativ groß ist. Um die Vorrichtung in den gespannten Zustand zu versetzten, wird der Hebel 36 in Fig. 1 im Uhrzeigersinn geschwenkt, wodurch der Zangenkörper 26 über den Lenker 44 und die Betätigungsstange 30 nach links in Fig. 1 verschoben wird. Bei dieser Bewegung des Zangenkörpers 26 wirken die konischen Bereiche 76 und 82 des Zangenkörpers 26 bzw. der Zangenhülse 16 zusammen, so daß die Längsabschnitte 64, 66, 68 und 70 sich radial auf einander zu bewegen, wodurch die Größe des Aufnahmeraums 52 verkleinert wird. Der verkleinerte Aufnahmeraum 52 ist in Fig. 2A durch gestrichelte Linien 86 und 88 angedeutet. Damit bilden die konischen Bereiche 76 und 82 des Zangenkörpers 26 bzw. der Zangenhülse 16 Betätigungsmittel, durch welche die Größe des Aufnahmeraums 52 bei einer axialen Verschiebung des Zangenkörpers 26 relativ zu der Zangenhülse 16 veränderbar ist.
- Die beschriebene Vorrichtung zum Komprimieren eines Implantats in Form eines Stents arbeitet wie folgt:
In dem entspannten Zustand (Fig. 1) der Vorrichtung wird der beispielsweise auf einem Ballonkatheter aufgebrachte Stent von links in Fig. 1 in den Aufnahmeraum 52 des Zangenkörpers 26 bis zu einer gewünschten Länge eingebracht. Der Hebel 36 wird dann im Uhrzeigersinn in Fig. 1 geschwenkt, so daß der Zangenkörper 26 nach links in Fig. 1 bewegt wird, wodurch der Aufnahmeraum 52 in gewünschter Weise verkleinert wird und den Stent um den Ballonkatheter komprimiert. Wenn die gewünschte Komprimierung erfolgt ist, wird der Hebel 36 entgegen dem Uhrzeigersinn in Fig. 1 zurückgeschwenkt, so daß der Zangenkörper 26 nach rechts in Fig. 1 bewegt wird, wodurch der Aufnahmeraum 52 in gewünschter Weise vergrößert wird, so daß der Stent wieder in den Aufnahmeraum 52 hineingeschoben werden kann. Dabei kann die gesamte Komprimierung des Stents in mehreren Arbeitsgängen erfolgen, wobei der Stent dann bei jedem Arbeitsgang immer weiter in den Aufnahmeraum 52 eingeführt wird. - Ein bestimmtes Herstellungsverfahren der Vorrichtung, insbesondere des Zangenkörpers 26 kann von besonderer Bedeutung sein. Ohne besondere Beachtung beim Herstellen des Zangenkörpers 26 hat es sich gezeigt, daß die Form des Aufnahmeraums 52 in gespannten Zustand nicht immer den Erwartungen entspricht. Eine vorteilhafte Formgebung bei zylindrischen Aufnahmeräumen kann dadurch erreicht werden, daß die Innenseite der Wandung 54 des Zangenkörpers 26 im gespannten Zustand bearbeitet, insbesondere nachgebohrt (bei gehärtetem Material erodiert) wird.
- Die Abmessungen der einzelnen Teile werden sich im wesentlichen nach den Abmessungen der zu komprimierenden Implantate richten. Es liegt im Können eines Fachmannes solche Abmessungen geeignet zu wählen, so daß diese hier nicht im Einzelnen beschrieben werden.
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Komprimieren von Implantaten, enthaltend
a) einen Komprimierkörper (26) mit einem axial langgestreckten
Aufnahmeraum (52) zur Aufnahme eines zu komprimierenden Implantats und einer den
Aufnahmeraum (52) umgebenden Wandung (54), und
b) ein mit dem Komprimierkörper (26) zur Veränderung der Größe des
Aufnahmeraums (52) des Komprimierkörpers (26) zusammenwirkendes
Betätigungsteil (16),
dadurch gekennzeichnet, daß
c) der Komprimierkörper (26) in dem Betätigungsteil (16) axial verschiebbar
angeordnet ist, und
d) Betätigungsmittel (76, 84) vorgesehen sind, durch welche die Größe des
Aufnahmeraums (52) des Komprimierkörpers (26) bei einer axialen
Verschiebung des Komprimierkörpers (26) relativ zu dem Betätigungsteil
(16) veränderbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeraum
(52) des Komprimierkörpers (26) im wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Komprimierkörper (26) im wesentlichen rohrförmig ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die
den Aufnahmeraum (52) umgebende Wandung; (54) der Komprimierkörper (26) mit
zumindest einem Längsschlitz (56, 58, 60,62) versehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekemnzeichnet, daß der bzw. die
Längsschlitze (56, 58, 60,62) sich von einem ersten Ende des Komprimierkörpers (26)
über einen Teilbereich des Komprimierkörpers (26) erstrecken.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, gekennzeichnet durch ein
Betätigungselement (30; 34; 36), durch welches der Komprimierkörper (26) axial in dem
Betätigungsteil (16) verschiebbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Komprimierkörper (26) in der Nähe eines zweiten Endes Verbindungsmittel (32) zum
Verbinden des Komprimierkörpers mit dem Betätigungselement (30; 34; 36)
aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Betätigungsmittel zumindest eine am Komprimierkörper (26) und/oder am
Betätigungsteil (16) vorgesehene, schräg verlaufende Fläche (76; 84) enthalten.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseite der
Wandung (S4) des Komprimierkörper (26) zumindest über einen Teilbereich einen
konisch verlaufenden Bereich (76) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseite der
Wandung (S4) des Komprimierkörper (26) einen zylindrisch verlaufenden Bereich
(78) aufweist, welcher sich an den konisch verlaufenden Bereich (76) anschließt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die
Längsschlitze (56, 58, 60,62) in dem Bereich des Übergangs zwischen dem konisch
verlaufenden Bereich (76) und dem zylindrisch verlaufenden Bereich (78) der
Außenseite der Wandung (54) des Komprimierkörpers (26) eine Erweiterung (80)
aufweisen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-11, gekennzeichnet durch einen in den
Komprimierkörper (26) einsetzbaren Schutzeinsatz (72) aus elastischem Material.
13. Verfahren zur Herstellung eines Komprimierkörpers (26) für eine Vorrichtung nach
einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekemnzeichnet, daß die Innenseite der
Wandung (54) des Komprimierkörpers (26) in einem Zustand bearbeitet wird, in
welchen die Größe des Aufnahmeraums (52) des Komprimierkörpers (26) der
Größe des fertig komprimierten Implantats entspricht.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseite der
Wandung (54) des Komprimierkörpers (26) durch Bohren oder Erodieren
bearbeitet wird.
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