DE1021221B - Hilfsgesteuertes Mehrwegeventil - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft ein Mehrwegeventil mit drei Anschlüssen, das durch ein Hilfsventil betätigt wird und zu seiner Betätigung infolgedessen nur geringe Kraft erfordert. Einer der Anschlüsse wird dabei wechselweise an eine Zuleitung oder an einen Auslaß, ζ. B. ins Freie, angeschlossen. Zum Steuern des Hauptventils dient ein Steuerkolben, der einerseits vom Druck auf der Ablaßseite, ζ. B. dem Druck der freien Atmosphäre beaufschlagt ist, andererseits vom Zuflußdruck, der durch eine Bohrung im Kolben der Steuerkammer auf der dem Hauptventil abgekehrten Seite zugeführt wird. Der Auslaß aus dieser Steuerkammer wird durch das Hilfsventil beherrscht.

Ein Druckluftventil dieser Art ist an sich bekannt. Wird das Hilfsventil dabei betätigt, dann strömt der Zuflußdruck in der Steuerkammer aus dieser durch das Hilfsventil ins Freie ab. Auch die durch die Bohrung im Kolben nachströmende Druckluft geht verloren, so lange das Hilfsventil offen ist. Das wird erfindungsgemäß vermieden, indem in der Steuerkammer ein Drosselstift vorgesehen ist, der in der Endlage des Kolbens bei geöffnetem Hilfsventil die Mündung der Bohrung im Kolben nahezu verschließt. Infolgedessen strömt bei offenem Ventil keine oder nur sehr wenig Druckluft in der Steuerkammer nach. Beim Schließen des Hilfsventil vergeht dann zwar etwas mehr Zeit, bis der Druck in der Steuerkammer so weit angestiegen ist, daß der Kolben beginnt, sich in Schließstellung zu bewegen; aber dann füllt sich die Steuerkammer sehr rasch, weil die Bohrung nicht übermäßig eng gehalten zu werden braucht, und der Kolben geht schnell wieder in die andere Lage.

An Hand der Zeichnung, die einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung darstellt, sei die Wirkungsweise der Erfindung näher erläutert.

Das in der Zuleitung unter Druck stehende Strömungsmittel tritt bei 1 ein und übt auf die mit 2 bezeichnete Randfläche des Kolbens 3 einen Druck aus. Gleichzeitig strömt es durch die Bohrung 4 des Kolbens hindurch und drückt auf die Rückseite 5 des Kolbens, deren wirksame Fläche größer ist als die Randfläche2, so daß der Kolben in seiner Ruhelage bleibt. Das bei 1 eintretende Strömungsmittel ist also durch die Dichtung 6 daran gehindert, weiterzuströmen. Wird der Knopf 7 gedrückt, so drückt der Stift 8 auf die Kugel 9, die hier das Hilfsventil bildet. Die Feder 10 drückt sich zusammen, und die Öffnung 11 nach außen wird freigegeben. Dadurch kann sich der auf dieser Seite des Kolbens befindliche Überdruck ausgleichen, und die Druckkraft auf der gegenüberliegenden Seite erhält das Übergewicht. Die Öffnung der Bohrung 4 ist so bemessen, daß das hierdurch entweichende Strömungsmittel keinen unnötigen Druckverlust verursacht. Der Kolben bewegt sich somit nach rechts, bis Hilfsgesteuertes Mehrwegeventil

Anmelder:

Franz Clouth
Rheinische Gummiwarenfabrik

Aktiengesellschaft,
Köln-Nippes, Niehler Str. 94-116

Peter Langen, Kendenich,
ist als Erfinder genannt worden

die Dichtung 12 auf die Randfläche 13 stößt und die Spitze des Drosselstiftes 14 in die Öffnung der Durchflußbohrung 4 tritt. Nun ist der ins Freie führende Weg 15 abgeschlossen, dagegen die Verbraucherleitung 16 mit der Druckleitung 1 verbunden.

Die Spitze des Drosselstiftes 14 ist, z. B. durch eine Längsnut oder eine in Längsrichtung verlaufende Abflachung des Konus, so gestaltet, daß sie die Bohrung4 nicht völlig verschließt, sondern ein geringer Teil des Strömungsmittels durchströmt und hinter den Kolben tritt. Ein Überdruck kann hierdurch nicht entstehen, solange durch die Öffnung 11 der Ausgleich möglich ist. Wird der Knopf 7 losgelassen, so entspannt sich die Feder 10, die Kugel 9 dichtet die Öffnung 11 ab, und es füllt sich die Steuerkammer rechts vom Kolben, bis auf dieser Seite die Druckkraft überwiegt und der Kolben wieder nach links in die Ruhestellung geht. Damit ist die Zuleitung 1 wieder verriegelt, die Ableitung 15 hingegen freigegeben, so daß der in der Leitung 16 stehende Überdruck sich über die Leitung 15 ausgleichen kann.

Wie naheliegt, eignet sich das Ventil besonders für große Querschnitte und hohe Drücke, bei denen auch der Verlust an Druckluft, der bei offenem Hilfsventil durch das fortdauernde Abblasen ins Freie entsteht, bereits eine Rolle spielt. Ein besonders vorteilhaftes Anwendungsgebiet der Erfindung ist deshalb z. B. die Betätigung von sogenannten Bunkerkissen, die an der Innenseite von Schüttgut enthaltenden Bunkern angebracht werden, um die Zusammenballung des Schüttgutes zu verhindern bzw. zusammengeballtes Schüttgut zu lockern. Durch das Aufblasen des Kissens wird dann auf das geballte Schüttgut ein hoher Druck aus-

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geübt, der es zum Bersten und damit zum Zusammenfallen bringt.

Claims (3)

Patentansprüche·.

1. Hilfsgesteuertes Mehrwegeventil mit drei An-Schlüssen, von denen einer wechselweise an einer Druckmittelzuleitung und an einen Auslaß angeschlossen werden kann, das durch einen Steuerkolben mit einer Bohrung darin betätigt wird, die den auf der einen Seite des Kolbens herrschenden Zuflußdruck der Steuerkammer auf der anderen Seite zuführt, deren Auslaß durch das Hilfsventil gesteuert werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß in der Steuerkammer ein Drosselstift (14) vorgesehen ist, der in der Endlage des Kolbens bei geöffnetem Hilfsventil (9) die Mündung der Bohrung (4) im Kolben (3) nahezu verschließt.

2. Mehrwegeventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drosselstift (14) durch eine Feder (10) nachgiebig abgestützt ist.

3. Mehrwegeventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (10), die den Drosselstift (14) abstützt, gleichzeitig als Schließfeder für das Hilfsventil (9) dient, das durch einen Stößel (8) mittels eines Druckknopfes (7) von außen betätigt werden kann.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 878 454;
französische Patentschrift Nr. 918 623.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

709 810/172 12.