DE10211946C1 - Steuer- oder Schaltelement für Fahrzeuge - Google Patents
Steuer- oder Schaltelement für FahrzeugeInfo
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Abstract
Beim Steuer- oder Schaltelement sind mechanisch, chemisch oder elektrisch den Tastsinn ansprechende Mittel (3), zum Beispiel im Lenkrad (1, 2), vorhanden, die eingesetzt werden, um den Fahrer, der diese Mittel berührt, mit Warnungen und/oder Informationen über den Zustand des Fahrzeugs oder des Verkehrs zu versorgen. Damit können interaktive Funktionen verbunden sein, die es ermöglichen, Antworten des Fahrers zu erfassen und zu verarbeiten. Der Fahrer kann so das Informationssystem des Fahrzeugs veranlassen, die Warnhinweise zu gewünschter Zeit auch noch optisch, z. B. in entsprechenden Kontrolllampen des Armaturenbrettes, wiederzugeben.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Steuer- oder Schalt
element für Fahrzeuge, das als Informationselement oder als
interaktives Informations- und Kommunikationselement ausge
bildet ist.
In Kraftfahrzeugen sind eine Reihe von Informationssystemen
eingebaut, die einen bestimmten Sensor oder Detektor und eine
zugehörige Anzeige, die üblicherweise im Armaturenbrett ein
gebaut ist, umfassen. Solche Anzeigen sind der Tachometer,
die Temperaturanzeige des Kühlsystems, Tankanzeige, Öldruck
warnlampe, Drehzahlmesser und eine Reihe von Kontrolleuchten
für Handbremse, offen stehende Türen und dergleichen. Außer
dem gibt es eine Reihe von Vorschlägen, allgemeine Gefahren
situationen im Blickfeld des Fahrers anzuzeigen. Dazu gehören
Anzeigen, die Abstandswarnsysteme (Abstandsradar) und Ähnli
ches betreffen.
Der Nachteil derartiger Systeme besteht darin, dass zum Er
kennen der optischen Signale Kopf- und Augenbewegungen erfor
derlich sind, sowie verstandesmäßige Leistungen erbracht wer
den müssen, da im Einzelfall erkannt werden muss, auf welche
Gefahrensituation oder welche Fahrzeugmängel durch die
betreffende Anzeige hingewiesen wird. In jedem Fall wird der
Fahrer durch die Wahrnehmung einer optischen Anzeige und die
Zuordnung deren Bedeutung vom Fahren abgelenkt oder zumindest
kurzfristig in seiner Aufmerksamkeit beeinträchtigt. Daraus
resultiert eine verlängerte Reaktionszeit auf geänderte Ver
kehrsbedingungen. Das ist insbesondere bei einer Fahrt im
Dunkeln oder im Regen mit erheblichen Nachteilen verbunden.
Von Spielzeugen und Spielautomaten her ist es bekannt, zu
sätzlich zu optischen Eindrücken auch Tasteindrücke zu ver
mitteln. Solche den Tastsinn betreffenden (haptischen) Reize
und Sinneswahrnehmungen werden bei Spielautomaten aber in der
Regel nicht simultan zu den optischen Eindrücken vermittelt.
Es handelt sich daher bei derartigen haptischen Reizen nicht
um Ergänzungen des optischen Eindruckes, sondern um zusätz
lich hervorgerufene Sinneseindrücke, die als Folge oder Be
gleitumstand der optischen Eindrücke wahrgenommen werden.
In der DE 100 01 263 A1 ist ein sprachbasiertes Fahrzeugin
formationsausgabesystem beschrieben und unter anderem ein so
genanntes aktives Gaspedal erwähnt, mit dem der Fahrer mit
tels einer haptischen Rückmeldung bei der Längsbewegungssteu
erung des Fahrzeugs unterstützt wird.
In der DE 197 30 791 A1 sind ein Verfahren zur Erstellung von
Warnhinweisen für Fahrer eines Kraftfahrzeugs und ein Ver
kehrswarngerät beschrieben, womit Warnhinweise in dem Kraft
fahrzeug selbst unter Auswertung der bordeigenen Sensordaten
erstellt und ausgegeben werden. Die Ausgabe der Warnhinweise
kann haptisch in Form von Vibrationen des Lenkrads erfolgen.
In der DE 38 22 193 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur haptischen Anzeige der Abstandswarnung im Kraftfahr
zeug durch Schwingungen an verschiedenen Einrichtungsteilen
im Fahrzeug, wie Lenkrad oder Fahrersitz, beschrieben.
In der DE 195 07 956 A1 ist eine Einrichtung zur Bestimmung
des Fahrzeugabstandes von einer seitlichen Fahrbahnmarkierung
beschrieben, mit der dem Fahrer ein Nagelbandrattergeräusch
dargeboten wird, um das Überfahren einer mit Nägeln oder ei
nem Profil versehenen Fahrbahnmarkierung vorzutäuschen.
In der DE 199 19 216 A1 ist ein Informationssystem in einem
Fahrzeug beschrieben, bei dem zu jedem Zeitpunkt höchstens
eine der vorgesehenen Fahrzeugführungs-Informationsquellen
eine optische, akustische, olfaktorische, haptische, ge
schmackliche oder temperatursensitive Information an den Fah
rer ausgibt.
In der DE 199 59 576 A1 ist eine Einrichtung zur Überwachung
des Fahrers eines Kraftfahrzeugs auf Fahr(un)tüchtigkeit be
schrieben, mit der physiologische Parameter des Fahrers, ins
besondere sein Hautwiderstand, Blutdruck oder Blutzuckerge
halt, erfasst und einer Auswertevorrichtung zugeleitet wer
den, die eventuell eine optische und/oder akustische Signal
ausgabe veranlasst.
In der DE 195 45 848 A1 ist eine Sicherheitsvorrichtung für
Lenker von Fahrzeugen beschrieben, bei der im Lenkrad Sensor
mittel vorhanden sind, die physiologische und/oder psychische
Parameter des Fahrers, wie Herzfrequenz oder Körpertempera
tur, in Kontakt mit der Haut ermitteln.
In der DE 195 45 392 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum Schalten und/oder Steuern beschrieben, wobei zur
Verhinderung des so genannten Sekundenschlafs eines Fahrers
dessen Gehirnströme als Reaktion auf Lichtblitze erfasst wer
den und der Fahrer bei Bedarf durch generierte Zündaussetzer
wachgerüttelt wird.
In: Perkert, Jutta: Computer erkennt Gesichter.
Bild der Wissenschaft online (11.03.2001).
Im Internet: www.wissenschaft.de/sixcms
wird beschrieben, wie im Bereich der PKW-Sicherheit Fahrüber
wachungssysteme mittels eines Computers ausgestaltet werden
können. Dabei werden der Lidschlag und Augenbewegungen des
Fahrers kontrolliert und möglichen Unfällen durch Sekunden
schlafvorgebeugt oder sonstige Beeinträchtigungen des Fah
rers vermieden. Das System verfügt über ein so genanntes Ge
sichtsmodell. Es vergleicht Bildpunkt für Bildpunkt gespei
cherte und aktuelle Gesichtsstrukturen in verschiedenen Auf
lösungen. Damit können Gesichter oder Teile des Gesichts be
stimmt und mit abgespeicherten Daten verglichen werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung
zur Übermittlung von Warnhinweisen und dergleichen an den
Fahrer eines Fahrzeuges anzugeben, bei deren Verwendung der
Fahrer von der Beobachtung des Verkehrs möglichst wenig abge
lenkt wird.
Diese Aufgabe wird mit einem Steuer- oder Schaltelement mit
einem haptischen Informationselement mit den Merkmalen des
Anspruches 1 bzw. mit den Anordnungen eines Steuer- oder
Schaltelementes mit den Merkmalen der Ansprüche 9 bzw. 10 ge
löst. Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprü
chen.
Bei dem mit einem haptischen Informationselement ausgerüste
ten Steuer- oder Schaltelement des Fahrzeugs sind mechanisch,
chemisch oder elektrisch den Tastsinn ansprechende Mittel in
einem Bedienelement zum Steuern oder zum Schalten eines Fahr
zeugs oder Fahrzeugteiles vorhanden, die eingesetzt werden,
um den Fahrer, der diese Mittel berührt, mit Warnungen
und/oder Informationen über den Zustand des Fahrzeugs oder
des Verkehrs zu versorgen. Vorzugsweise sind diese den Tast
sinn ansprechenden Mittel in das Lenkrad oder andere zum
Steuern oder Schalten vorgesehene Räder, Griffe oder Hebel
integriert, die das eigentliche Steuer- oder Schaltelement
bilden.
Weitergehende Ausgestaltungen des Steuer- oder Schaltelemen
tes sehen vor, mit dem integrierten Informationselement in
teraktive Funktionen zu verbinden und Antworten des Fahrers
auf die gegebenen Informationen zu erfassen und zu verarbei
ten. Insbesondere ist es möglich, vorzusehen, dass der Fahrer
das Informationssystem des Fahrzeugs veranlasst, die betref
fenden Warnhinweise zu gewünschter Zeit auch noch optisch,
z. B. in entsprechenden Kontrolllampen des Armaturenbrettes,
wiederzugeben. Die Blickrichtung des Fahrers wird so nicht
durch das Aufleuchten roter Kontrolllampen abgelenkt; der
Fahrer erfährt vielmehr durch die haptisch übermittelte In
formation, dass eine besondere Bedingung eingetreten ist, und
kann in einem Moment, in dem das Verkehrsgeschehen nicht sei
ne völlige Aufmerksamkeit beansprucht, die betreffende Infor
mation optisch wiedergeben lassen und von den Anzeigen des
Armaturenbrettes ablesen.
Der prinzipielle Aufbau eines Steuer- oder Schaltelementes
mit einem integrierten, insbesondere interaktiven, haptischen
Informationselement umfasst vorzugsweise vier Teile, nämlich
ein Aktorelement, gegebenenfalls ein Sensorelement, ein Ge
häuse und eine elektronische Ansteuereinheit. Das Aktorele
ment hat die Aufgabe, zu der zu übermittelnden Information
analoge Reize zu erzeugen, die über den Tastsinn der Hand des
Fahrers registriert werden können. Das kann durch Druck, Zug,
elektrische Spannung oder durch eine Änderung der chemischen
Oberflächenbeschaffenheit des Aktors geschehen.
Ein für eine interaktive Funktion vorgesehenes Sensorelement
hat die Aufgabe, Druck- und Zugbewegungen sowie Änderungen
des Hautwiderstandes zu detektieren bzw. in analoge elektri
sche Signale umzuwandeln. Diese Signale dienen dazu, das
Steuerelement anzusteuern, und bilden gegebenenfalls die
Grundlage zu einer weiteren Datenverarbeitung.
Das Sensorelement und das Aktorelement können eine Einheit
bilden. Ein derartiges Element kann z. B. einen elektromagne
tisch bewegten Spulenkörper mit Eisenkern umfassen, der beim
Auftreten eines Druckwiderstandes, der einer zunächst ange
regten Bewegung entgegengesetzt ist, einen höheren Strom auf
nimmt. Diese Stromänderung wird ausgewertet und der Ansteuer
einheit als Signal zur Verfügung gestellt. Der Druckwider
stand kann vom Fahrer als Antwort auf eine haptische Informa
tion auf das kombinierte Aktor-/Sensorelement ausgeübt wer
den.
Das Gehäuse des Steuer- oder Schaltelementes ist vorzugsweise
ein Teil eines Lenkrades, eines Steuer- oder Schaltknüppels
oder dergleichen. Bei einem Nutzfahrzeug, bei dem Fahrzeug
teile wie z. B. Greifarme, mittels Steuerknüppeln bewegt wer
den, kann über eine ertastbare Informationsübermittlung z. B.
mitgeteilt werden, ob das betreffende bewegte Teil in einen
unzulässigen Zustand (z. B. Drucküberlastung bei Greifern)
gebracht wird. Insbesondere bei der Steuerung von Greifarmen,
Baggerschaufeln und dergleichen ist eine ständige optische
Kontrolle von Richtung und Geschwindigkeit der Bewegung er
forderlich, so dass es hier von besonderem Vorteil ist, wenn
der Fahrer nicht gleichzeitig auch noch optische Anzeigen im
Fahrzeug überwachen muss.
Die Übertragung aller notwendigen Datensätze, wie Aktorimpul
se, Sensordaten, jeweils aktive Aktor- und Sensorbereiche und
dergleichen, erfolgt vorzugsweise über ein geeignetes Netz
werk. Beispiele für eine haptische Informationsübermittlung
sind
- a) Lastwechseldetektion: Beschleunigungswächter signalisieren bei kritischen Lastwechselreaktionen des Fahrzeugs über das System eine dem Lastwechselgradienten entsprechend parametri sierte Schleudergefahr. Diese wird über mehr oder weniger pulsierende Vibrationen in der entsprechenden Lenkradhälfte dem Fahrer mitgeteilt.
- b) Eiswächter: Eiswächter signalisieren bei Frost und erhöh ter Geschwindigkeit über den haptischen Sensor die Glatteis gefahr. Das haptische Signal verstärkt sich mit steigender Geschwindigkeit.
- c) Abstandswarner: Bei Unterschreiten des Sicherheitsabstan des zum Vorderfahrzeug gibt ein Abstandswarnsystem je nach gemessener Entfernung unterschiedlich pulsierende Signale ab.
- d) Fahrbahnranderkennungssysteme: Bei Überschreiten der rech ten Fahrbahnmarkierung oder der Mittellinie gibt ein Fahr bahnranderkennungssystem über das haptische Steuerelement Warnsignale in die linke oder rechte Lenkradhälfte ab. Die Warnsignale intensivieren sich, je näher das Fahrzeug dem Fahrbahnrand kommt.
- e) Biometrische Fahrerüberwachungssysteme: Fahrerüberwa chungssysteme detektieren Lidschlag und Augenbewegung und ge ben bei Sekundenschlafan den Fahrer unangenehme Reizimpulse über das haptische Informationselement ab. Mit abnehmender Aufmerksamkeit des Fahrers nimmt die Intensität der Impulse zu.
Als Ausführungsbeispiele von Sensor- und Aktorsystemen, die
für das haptische Informationselement geeignet sind, kommen
insbesondere Drucknadelsysteme, Dehnungsnadelsysteme und Ex
zentersysteme in Frage. Bei einem Drucknadelsystem ist der
Aktor eine Matrix oder eine matrixartige Anordnung aus beweg
lichen, in elektromagnetischen Spulen gelagerten, unterseitig
gefederten Nadeln, die zeilenweise und spaltenweise angesteu
ert werden. Wird eine Spannung an eine elektromagnetische
Spule dieser Anordnung angelegt, so bewegt sich die Nadel aus
der Spule heraus und drückt gegen die Tastorgane in der Hand
des Fahrers. Die Bewegung kann von einem Ausgangszustand in
einen dazu alternativen statischen Endzustand erfolgen; oder
es kann eine ständige Vibration der Nadeln oder eines Teils
der Nadeln erzeugt werden. Der Fahrer empfindet dann einen
Druck beziehungsweise ein leichtes Kribbeln, das er als In
formationssignal interpretiert. Als Erwiderung kann der Fah
rer einen Gegendruck auf die vorgeschobenen Nadeln ausüben
und dadurch in den Spulen einen Induktionsstrom hervorrufen
bzw., im Falle einer Vibrationsbewegung, die Vibration so be
hindern, dass auch hier der Induktionsstromfluss verändert
wird. Die damit induzierte Spannung wird detektiert und als
Sensorsignal verwertet, um z. B. eine optische Anzeige zu ge
nerieren oder bereits eine Betriebsfunktion des Fahrzeugs zu
ändern.
Bei einem Dehnungsnadelsystem werden die Nadeln seitlich ge
kippt, so dass die Haut der aufliegenden Hand leicht gedehnt
wird. Der Fahrer ertastet somit eine Änderung der Oberflä
chenstruktur des Gegenstandes, z. B. des Lenkrades. Diese Än
derung wird als Signal übermittelt. Die technische Ausführung
entspricht ansonsten im Wesentlichen dem Drucknadelsystem.
Wird bei dem Dehnungsnadelsystem ein Druck auf die Nadeln
ausgeübt, so werden auch hier in den Elementen, die das Aus
richten der Nadeln bewirken, Spannungen induziert, mit denen
entsprechende Reaktionen des Systems ausgelöst werden können.
Bei einem Exzentersystem ist als Aktor ein motorisch betrie
bener rotierender Exzenter vorhanden. Der Exzenter, eigent
lich ein Rad mit einer außerhalb des Mittelpunktes angeordne
ten Drehachse, kann auch ein Ring oder eine Scheibe mit einer
gewissen Unwucht oder Unsymmetrie sein. Ein solcher Exzenter
kann z. B. in dem Lenkrad integriert sein. Über die Umdre
hungszahl des Antriebs kann der vermittelte Reizeindruck
(Vibrationsfrequenz) des Exzenters verändert werden.
Der aktive Teil eines mit einem Exzenter versehenen Lenkrades
oder Steuerrades besteht vorzugsweise aus einem elastischen
Material, einem Kunststoff oder Gummi oder dergleichen, durch
das die durch den unregelmäßigen Umlauf des Exzenters hervor
gerufenen Vibrationen in ausreichendem Maße nach außen auf
die Haut oder Muskulatur der Hand des Fahrers übertragen wer
den können und das leicht verformt oder zusammengedrückt wer
den kann. Auch bei dieser Ausführungsform ist vorzugsweise
vorgesehen, dass beim Auftreten eines externen Druckes auf
den vibrierenden aktiven Bereich des Exzenters und einer da
durch hervorgerufenen Behinderung der Exzenterbewegung ein
entsprechendes Sensorsignal an das System übermittelt wird
und als Folge davon eine das Fahrzeug betreffende Funktion
ausgelöst werden kann.
Es folgt eine genauere Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Fig. 1 bis 3.
Die Fig. 1 zeigt ein Schema eines Lenkrades mit einer Exzen
tervorrichtung.
Die Fig. 2 zeigt ein Schema einer Anordnung beweglicher Na
deln.
Die Fig. 3 zeigt ein Prinzipschaltbild einer Ansteuerung des
haptischen Informationselementes.
In der Fig. 1 ist im Schema das Lenkrad eines Fahrzeuges
dargestellt. Der Lenkkranz 1 ist wie üblich durch Stege,
Speichen oder dergleichen mit der Lenkradnabe 2 verbunden. In
dem Lenkkranz 1 sind, hier als verdeckte Kontur gestrichelt
eingezeichnet, Vibrationselemente 3 vorhanden, die über e
lektrische Zuleitungen 4 mit Spannung versorgt werden. Diese
Vibrationselemente 3 können an sich bekannte Bauteile sein,
die jeweils mit einem Exzenter oder mit einem eine Unwucht
aufweisenden Rotor versehen sind und Vibrationen erzeugen.
Der aktive Bereich 5 des Vibrationselementes, in dem die O
berfläche oder Seitenfläche des Exzenters bei einer Rotation
periodisch stärker oder schwächer hervortritt oder fühlbare
Vibrationen auf eine Außenfläche des Vibrationselementes ü
bertragen werden, ist jeweils so angeordnet, dass die Vibra
tionen und deren Frequenzänderungen beim Angreifen des Lenk
rades deutlich gespürt werden. Bei dem Beispiel der Fig. 1
sind zwei Vibrationselemente vorhanden; deren Anzahl ist aber
grundsätzlich beliebig.
Das eigentliche Vibrationselement 3 kann zu der Außenfläche
des Lenkkranzes hin mit einem verformbaren, insbesondere e
lastischen, Material zur Verkleidung des Lenkkranzes 1 abge
deckt sein, durch das hindurch die Vibrationen nach außen ü
bertragen werden können. Es kann statt dessen auch eine Öff
nung oder ein Schlitz im Lenkkranz an der Stelle des jeweili
gen Exzenters vorgesehen sein.
Die Vibrationsfrequenz des Vibrationselementes wird vorzugs
weise elektronisch eingestellt und verändert. Ein Abbremsen
der Vibrationen beziehungsweise der Rotation des Exzenters
durch die Hand des Fahrers resultiert in einer geänderten
Stromaufnahme, die in einer Auswerteschaltung festgestellt
und, als Schaltbefehl interpretiert, in eine Änderung einer
Funktion oder Einstellung des Fahrzeugs umgesetzt werden
kann.
Es handelt sich bei der beschriebenen Anordnung nur um ein
mögliches Beispiel für eine Ausführungsform des weiter oben
beschriebenen Exzentersystems. Statt des Lenkrades kann ein
Griff oder eine andere Steuer- oder Schaltvorrichtung damit
ausgestattet sein.
In der Fig. 2 ist ein Schema einer Anordnung aus beweglichen
Nadeln dargestellt, die zum Beispiel statt der Vibrationsele
mente in die Außenfläche eines Lenkkranzes integriert sein
kann. Die Nadeln 6 sind mit Magneten 7 versehen, die im Mag
netfeld einer jeweiligen Spule 8 eines elektrischen Leiters
bewegt werden, insbesondere in Vibrationen versetzt werden.
Zur Erzeugung einer rückstellenden Kraft beziehungsweise zur
Anpassung einer Resonanzfrequenz sind vorzugsweise Federele
mente vorgesehen, die in der Fig. 2 durch vereinfacht einge
zeichnete Federn 9 angedeutet sind. Die genaue Ausgestaltung
einer derartigen Anordnung, für die auch andere Antriebsmit
tel in Frage kommen, zum Beispiel eine piezoelektrische Anre
gung, kann auf Grund der einschlägigen Fachkenntnis an die
Erfordernisse entsprechend dem jeweiligen Lenkrad, Griff oder
Schalthebel angepasst werden.
Bei der Realisierung eines Drucknadelsystems oder eines Deh
nungsnadelsystems kann ein kleiner Bereich der Außenseite des
Lenkkranzes mit einer matrixartigen Anordnung der miniaturi
sierten Nadeln versehen sein. Vorzugsweise ist jeweils eine
dieser Anordnungen aus Nadeln in Bereichen des Lenkrades an
gebracht, in denen der Fahrer das Lenkrad in der Grundpositi
on bei Geradeausfahrt des Fahrzeuges üblicherweise angreift:
z. B. zwischen den Positionen, die zwei Uhr und drei Uhr be
ziehungsweise neun Uhr und zehn Uhr auf dem Zifferblatt einer
analogen Uhr entsprechen.
In der Fig. 3 ist ein Prinzipschaltbild der Ansteuerung dar
gestellt. Die Datensätze werden über ein Netzwerk 10 übertra
gen. Ein Übertrager 12 (Schnittstelle, Interface) empfängt
die Daten und stellt sie dem programmierbaren Verarbeitungs
modul 14 zur Verfügung. Das Verarbeitungsmodul 14 bereitet
die übermittelte Information mit Hilfe des Speichers 11 auf.
Der Speicher 11 beinhaltet alle zum Betrieb des interaktiven
haptischen Informationselementes bzw. Steuerelementes notwen
digen Parameter und Daten, wie z. B. die fahrerspezifische
Reizschwelle, Vibrationsrhythmen und dergleichen, und stellt
sie mindestens einem vorhandenen Aktortreiber 15 und gegebe
nenfalls mindestens einem vorhandenen Sensortreiber 16 zur
Verfügung.
Ein Aktortreiber 15 ermöglicht die Steuerung des haptischen
Elementes 17; bei Matrixsystemen übernimmt ein Aktortreiber
insbesondere die Ansteuerung von Zeilen und Spalten der An
ordnung. Mindestens ein Sensortreiber 16 kann vorhanden sein,
um die vom haptischen Element 17 empfangenen Fahrerinformati
onen, z. B. einen ausgeübten Druck oder einen elektrischen
Hautwiderstand, in das Verarbeitungsmodul 14 zu übertragen.
Bei Matrixsystemen übernimmt er die Abfrage von Zeilen und
Spalten.
Die zum Betrieb des interaktiven haptischen Informationsele
mentes notwendigen Spannungen werden über ein Bordspannungs
modul 13 aus dem Bordspannungsnetz des Fahrzeuges übertragen
und aufbereitet. Die Spannungsversorgung ist in der Fig. 3
mit den abzweigenden einfachen Pfeilen angedeutet, während
die nicht ausgefüllten konturierten Pfeile die Informations
übertragung darstellen.
Das Informationselement kann in einer Anordnung mit mindes
tens einer Vorrichtung des Fahrzeuges verbunden sein, die zur
Erzeugung eines Informationssignals vorgesehen ist, das zur
Ansteuerung der den Tastsinn ansprechenden Mittel des Infor
mationselementes dient. Eine solche Vorrichtung ist insbeson
dere ein Sensor oder Detektor aus der Gruppe von Abstandsra
dar zur Kontrolle des Abstandes zu einem vorausfahrenden oder
nachfolgenden Fahrzeug, Abstandsradar für den Abstand zu ei
nem Fahrbahnrand, ein Lastwechseldetektor, ein Frostmelder
und ein biometrischer Sensor zur Überwachung des Fahrers.
Vorzugsweise wird eine elektronische Schaltungseinheit vorge
sehen, die es ermöglicht, Betriebsparameter des Informations
elementes auf den jeweiligen Fahrer abzustimmen. Es kann so
insbesondere eine individuelle Reizschwelle eines Fahrers er
mittelt werden und der Wirkungsgrad der den Tastsinn anspre
chenden Mittel des Informationselementes daran angepasst wer
den. Die Reaktion des Fahrers auf die haptischen Reize kann
so dem System einprogrammiert werden, wodurch eine individu
elle Einstellung der erforderlichen Reizintensität möglich
ist.
1
Lenkkranz
2
Lenkradnabe
3
Vibrationselement
4
elektrische Zuleitung
5
aktiver Bereich des Vibrationselementes
6
Nadel
7
Magnet
8
Spule
9
Feder
10
Netzwerk
11
Speicher
12
Übertrager
13
Bordspannungsmodul
14
Verarbeitungsmodul
15
Aktortreiber
16
Sensortreiber
17
haptisches Element
Claims (10)
1. Steuer- oder Schaltelement für Fahrzeuge, bei dem
ein Bedienelement zum Steuern oder zum Schalten eines
Fahrzeugs oder Fahrzeugteiles vorhanden ist und
Mittel zur Übermittlung von Warnungen und/oder Informatio
nen über den Zustand des Fahrzeugs oder des Verkehrs an
einen Fahrer vorhanden sind, dadurch
gekennzeichnet, dass diese Mittel so an
oder in dem Bedienelement angebracht sind, dass der Fahrer
während einer Bedienung des Fahrzeugs damit zumindest
zeitweise in Berührung kommt, und diese Mittel den Tast
sinn mechanisch, chemisch oder elektrisch ansprechen.
2. Steuer- oder Schaltelement nach Anspruch 1, bei dem
den Tastsinn ansprechende Reizsignale als Warnsignale oder
Informationssignale beim Eintreten vorgegebener Bedingun
gen in variabler Stärke übermittelt werden.
3. Steuer- oder Schaltelement nach Anspruch 1 oder 2, bei dem
ein Lenkrad (1, 2) vorhanden ist und die den Tastsinn an
sprechenden Mittel (3) so in das Lenkrad (1, 2) eingebaut
sind, dass die Hände des Fahrers diese Mittel (3) während
des Lenkens berühren.
4. Steuer- oder Schaltelement nach einem der Ansprüche 1 bis
3, bei dem die den Tastsinn ansprechenden Mittel (3) eine Sen
sorfunktion besitzen, durch die eine haptische Einwirkung
oder ein ausgeübter Druck in elektronisch verarbeitbare
Signale umgesetzt werden.
5. Steuer- oder Schaltelement nach einem der Ansprüche 1 bis
4, bei dem die den Tastsinn ansprechenden Mittel (3) eine mat
rixartige Anordnung beweglicher, in elektromagnetischen
Spulen (8) gelagerter und unterseitig gefederter Nadeln
(6) umfassen, die zeilenweise und spaltenweise angesteuert
werden.
6. Steuer- oder Schaltelement nach einem der Ansprüche 1 bis
4, bei dem die den Tastsinn ansprechenden Mittel (3) eine mat
rixartige Anordnung seitlich kippbarer Nadeln (6) umfas
sen, die zeilenweise und spaltenweise angesteuert werden.
7. Steuer- oder Schaltelement nach einem der Ansprüche 1 bis
4, bei dem die den Tastsinn ansprechenden Mittel (3) einen mo
torisch betriebenen rotierenden Exzenter umfassen, der für
die Erzeugung eines Reizeindruckes einer Vibration vorge
sehen ist.
8. Steuer- oder Schaltelement nach einem der Ansprüche 1 bis
4, bei dem die den Tastsinn ansprechenden Mittel (3) eine mat
rixartige Anordnung von Elektroden umfassen, die zeilen
weise und spaltenweise angesteuert und mit unterschiedli
chen elektrischen Potenzialen beaufschlagt werden.
9. Anordnung eines Steuer- oder Schaltelementes nach einem
der Ansprüche 1 bis 8, bei der mindestens eine Vorrichtung
zur Erzeugung eines Ansteuersignals für die den Tastsinn
ansprechenden Mittel vorhanden ist und diese Vorrichtung
einen Sensor oder Detektor aus der Gruppe von
Abstandsradar für den Abstand zu vorausfahrenden oder nachfolgenden Fahrzeugen,
Abstandsradar für den Abstand zu einem Fahrbahnrand,
Lastwechseldetektor,
Frostmelder und
biometrischer Sensor zur Überwachung des Fahrers
umfasst.
Abstandsradar für den Abstand zu vorausfahrenden oder nachfolgenden Fahrzeugen,
Abstandsradar für den Abstand zu einem Fahrbahnrand,
Lastwechseldetektor,
Frostmelder und
biometrischer Sensor zur Überwachung des Fahrers
umfasst.
10. Anordnung eines Steuer- oder Schaltelementes nach einem
der Ansprüche 1 bis 8, bei der
eine elektronische Schaltungseinheit vorhanden ist, die dafür
vorgesehen ist, eine individuelle Reizschwelle eines Fahrers
zu ermitteln und einen Wirkungsgrad der den Tastsinn anspre
chenden Mittel daran anzupassen.
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
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