Rinnen, insbesondere Entwässerungsrinnen, weisen in der Regel ein U-förmiges Profil auf,
bei dem die geöffnete Seite zur Einleitung der zur Abführung bestimmten Flüssigkeiten
dient. Aus Gründen der Verkehrssicherheit werden diese Rinnenöffnungen, je nach
Nutzungsart und Anlass, mit begehbaren und/oder befahrbaren Abdeckungen, z. B.
Gittern oder Schlitzaufsätzen, versehen. Rinnen können auf der geöffneten Seite auf den
beiden Schenkeln des U-förmigen Profils mit Zargen zur Auflage und Umfassung der
Abdeckungen versehen werden. Da die Abdeckung höhere Festigkeitsanforderungen
erfüllen und überfahrbar bzw. begehbar sein muss, ist es jedoch notwendig, dass die
Abdeckung fest und sicher mit der Rinne bzw. der Zarge verbunden wird. Zur Säuberung
der Rinne und zum Austausch von defekten oder unbrauchbar gewordenen Abdeckungen
sollte eine solche Verbindung lösbar sein.
Zur lösbaren Befestigung von Abdeckungen auf Rinnen sind verschiedene Methoden
bekannt. So können die horizontalen Flächen der Zargen Perforierungen aufweisen, durch
welche Befestigungselemente geführt werden, um die Abdeckung mit der Rinne zu
verbinden. Unterhalb der Perforierung befinden sich Taschen oder Aussparungen, in die
Befestigungsmittel eingesetzt werden können. Solche Befestigungsmittel können z. B. aus
einem Innengewinde zur Aufnahme von Schraubbolzen oder einer Bajonettführung zur
Aufnahme von Bajonettbolzen bestehen.
Aus der DE 43 40 410 A1 ist eine schraubenlose Befestigungseinrichtung bekannt, in der
das am Rinnenkörper befestigte Befestigungselement aus einer Federklammer besteht, die
einen, durch die Abdeckung geführten, Zapfen mittels eines Schnappsitzes hält. Der
Zapfen verfügt über eine konische, breite Spitze und ein verjüngtes Mittelteil, um welches
sich die Federklammer, nach vollständigem Einführen des Zapfens, schließt, um eine
formschlüssige Verbindung herzustellen. Zum Lösen dieser Verbindung ist in einer
Ausführungsform dieser Befestigungseinrichtung der Zapfen im Bereich des verjüngten
Mittelteils mit zwei gegenüberliegenden Spreizflächen versehen und der Zapfen um seine
Längsrichtung drehbar. Die gegenüberliegenden Spreizflächen haben die Aufgabe, bei
einer Drehung des Zapfens um 90° die Federklammer aufzuspreizen, so dass der Zapfen
nicht mehr formschlüssig von der Federklammer gehalten wird und die Abdeckung von der
Rinne gelöst werden kann.
Diese Anordnung hat, ähnlich wie ungesicherte Schraubverbindungen, den Nachteil, dass
sie sich durch äußere mechanische Einwirkungen auf die Abdeckung, z. B. durch
Straßenverkehr, eventuell selbst lösen kann. Ein weiterer Nachteil dieser Anordnung
besteht darin, dass der Zapfen, nachdem er in die Position zum Lösen der Abdeckung
gedreht wurde, immer noch von der Federklammer durch eine Klemmwirkung gehalten
wird und daher nur mit einem geeigneten Werkzeug oder durch Anheben der Abdeckplatte
entfernt werden kann. Bei letzterer Möglichkeit müssen jedoch alle Zapfen, von denen die
Abdeckplatte gehalten wird, in die Position zum Lösen gedreht werden, und die
Abdeckplatte darf beim Abheben nicht verkannten, da alle Zapfen gleichzeitig und
möglichst lotrecht aus ihren jeweiligen Führungen entfernt werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Rinne mit einer schnell montierbaren und
leicht lösbaren Abdeckung zu schaffen, welche die oben genannten Nachteile vermeidet
und insbesondere gegen ein selbsttätiges Lösen der Befestigung gesichert ist. Dieses Ziel
wird durch eine Rinne gemäß Anspruch 1 erreicht.
Erfindungsgemäß besteht die Befestigung aus einem Keilschieber und einem dazu
passenden Befestigungsgegenstück, welches ein Federelement enthält. Das Federelement
kann aus Metall, Kunststoff oder ähnlichem hergestellt sein und weist vorzugsweise
wenigstens ein elastisches, bewegbares Teil zum Hinter/Durchgreifen des Keilschiebers
auf. Der Keilschieber kann dabei sowohl auf der Rinnenseite als auch auf der
Abdeckungsseite, und das Gegenstück dementsprechend auf Abdeckungsseite oder
Rinnenseite, angeordnet sein. In der arretierten Stellung wird der Keilschieber vom
Federelement gehalten, vorzugsweise jedoch formschlüssig hintergriffen. Zum Lösen der
Verbindung ist das Gegenstück mit einem Freigabeelement versehen, welches bei
mechanischer Betätigung den vorzugsweise vorgespannten Sitz des Federelements an dem
Keilschieber löst und den Keilschieber somit freigibt. Durch die massive Ausbildung des
Keilschiebers und seine formschlüssige Aufnahme in der Rinne bzw. Zarge ist die
Abdeckung wirksam gegen eine axiale Verschiebung gesichert.
In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß der Erfindung befindet sich das Gegenstück
in einer, in einer Tasche oder Aussparung im Rinnenkörper befestigten Kassette die ein
Federelement in Form einer Federklammer und ein Freigabeelement in Form eines
keilförmigen Federschiebers enthält. Die Rinne kann auf ihrer Oberseite mit Zargen zur
Aufnahme der Abdeckung versehen sein. Der Federschieber liegt zwischen den beiden
Schenkeln der Federklammer und spreizt diese bei einer Bewegung zur Federklammer hin
auf. Der Keilschieber wird von oben durch passende Öffnungen in Abdeckung und Zarge
in die Kassette gedrückt und durch eine geeignete Ausformung des Keilschiebers von der
Federklammer formschlüssig gehalten. Der Federschieber befindet sich, sicher vor äußeren
Einflüssen geschützt, unterhalb der Abdeckung und hat die Aufgabe, bei entsprechender
mechanischer Betätigung, die Federklammer aufzuspreizen und so den Keilschieber
freizugeben.
Vorzugsweise ist der Keilschieber an seinem vorderen Ende konisch spitz zulaufend oder
mit einer Rampe versehen ist, um beim Eindrücken des Keilschiebers in die Kassette das
Aufspreizen der Federklammer zu erleichtern. Oberhalb der konischen Spitze ist der
Keilschieber mit einem geeigneten Absatz versehen, über dem die Federklammer beim
völligen Eindrücken des Keilschiebers einrastet und so ein Zurückweichen des
Keilschiebers wirksam verhindert. Der Keilschieber kann auch kegelförmig ausgebildet
sein oder andere geometrische Formen, wie z. B. eine Kugel haben.
In die Kassette ist der Federschieber so integriert, dass sein eines Ende zur
Rinneninnenseite aus der Kassette vorsteht. Wenn der Federschieber zur Rinnenaußenseite
bewegt wird, kommt es zu einer Spreizung der Federklammer, was eine Freigabe des
Keilschiebers und somit der Abdeckung zur Folge hat. Die Betätigung des Federschiebers
erfolgt mittels eines geeigneten Werkzeuges, welches durch Öffnungen in der Abdeckung
zum Federschieber geführt wird. Ein solches Werkzeug kann z. B. ein einfacher
Schraubendreher oder eine dünne Metallstange sein. Die Öffnungen in der Abdeckung
werden vorzugsweise so ausgebildet und positioniert, dass sie das Werkzeug zu einem
Punkt am Federschieber führen, so dass der Federschieber vom Werkzeug in Richtung
Rinnenaußenseite bewegt werden kann.
Die Kassette kann sowohl lösbar, z. B. an einer Führung, als auch unlösbar mit der Tasche
oder Aussparung verbunden sein. Im ersten Fall kann die Kassette gegen ein anderes
Befestigungsgegenstück, vorzugsweise ein Innengewinde zur Aufnahme von
Schraubbolzen oder eine Bajonettführung zur Aufnahme von Bajonettbolzen, ausgetauscht
werden. Die Öffnungen in Zarge und Abdeckung sind vorzugsweise so ausgebildet, dass
sie sowohl für den Einsatz von Schraubbolzen und/oder Bajonettbolzen als auch eines
Keilschiebers geeignet sind. Ein weiterer Vorteil des Befestigungsmittels gemäß der
Erfindung ist, dass der Keilschieber und das passende Befestigungsgegenstück in
existierenden Rinnenabdeckungssystemen einsetzbar sind, insbesondere kann das besagte
Befestigungsmittel nachträglich in schon verbaute Rinnenabdeckungssysteme integriert
werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Keilschieber an
seinem konischen Ende mit einer Ausformung versehen, welche beim Entnehmen des
Keilschiebers aus dem Befestigungsgegenstück den Federschieber von der Federklammer
wegbewegt. Dadurch wird beim Entnehmen des Keilschiebers die Spreizung der
Federklammer wieder aufgehoben, so dass die Federklammer erneut zur sicheren
Umklammerung des Keilschiebers, d. h. zur erneuten Aufnahme einer Abdeckung bereit ist.
Der Einsatz des Befestigungselements gemäß der Erfindung kann auch im Zusammenhang
mit einem Querriegel, welcher zwischen den beiden Schenkeln der U-förmigen Rinne
angebracht und mit einer Aufnahme für die Kassette versehen ist, erfolgen. Auch in diesem
Fall ist eine lösbare oder alternativ unlösbare Befestigung der Kassette denkbar, wobei im
lösbaren Fall die Kassette auch durch andere Befestigungsmittel, z. B. ein Innengewinde
zur Aufnahme von Schraubbolzen, ausgetauscht werden kann. Die Öffnungen in Zarge und
Abdeckung sind vorzugsweise so ausgebildet, dass auch andere Befestigungsmittel, z. B.
Schraubbolzen, eingesetzt werden können.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Ausführungsform in Zusammenhang mit
den beiliegenden Zeichnungen beschrieben. Hierbei zeigt:
Fig. 1 eine Rinne mit aufgesetzten Zargen.
Fig. 2 einen Längsschnitt eines Details einer Verbindung von Zarge und Abdeckung
Fig. 3 eine Aufsicht von Fig. 3.
Fig. 1 zeigt eine Rinne 10, bestehend aus einem U-förmigen Betonkörper 12 und zwei auf
der Oberseite der Schenkel des Betonkörpers 12 angebrachten Zargen 14. Die Zargen 14
bestehen aus einem Winkelprofil, mit einer horizontalen Fläche 16 und einer senkrechten
Fläche 18. In die horizontalen Flächen 16 sind Perforierungen 20 angebracht, durch die
Befestigungselemente geführt werden können. Unterhalb der Perforierungen 20 sind
Aussparungen oder Taschen 22 angebracht, welche zur Aufnahme von
Befestigungselementen dienen. Auf die waagerechten Flächen 16 der Zargen kann eine
Abdeckung gelegt werden, welche von den beiden senkrechten Flächen 18 umrahmt wird.
Die Abdeckung ist zur Befestigung mit der Zarge bzw. der Rinne mit Öffnungen versehen,
die mit den Perforierungen 20 der Zarge korrespondieren, so dass Befestigungselemente
durch die Öffnungen in Abdeckung und Zarge in passende Gegenstücke der
Befestigungselemente in den Taschen 22 geführt werden können, um somit eine feste
Verbindung zwischen Abdeckung und Rinne herzustellen.
Fig. 2 zeigt ein solches Befestigungselement 24 mit dem zugehörigen Gegenstück 35 im
Längsschnitt. Ein Keilschieber 24, umfassend ein schlankes Mittelstück 26 und ein konisch
zulaufendes Ende 28, welches mit einem Absatz 30 versehen ist, ist an einer Abdeckung 32
befestigt und wird beim Verbinden mit der Rinne durch eine Aussparung 33 in der Zarge
14 geführt und in eine unter der Zarge angeordnete Kassette 34 gedrückt. Das in dem
Gegenstück 35 angeordnete Federelement ist in Form einer Federklammer 36 ausgebildet
und umgreift das Mittelstück 26 des Keilschiebers 24, wobei es über dem Absatz 30
einrastet. In dieser Position wird der Keilschieber 24 von der Federklammer 36
formschlüssig gehalten, so dass ein Zurückweichen des Keilschiebers verhindert wird.
Alternativ dazu können Federklammer und Mittelstück so dimensioniert sein, dass nach
Einrasten der Federklammer über dem Absatz keine Klemmwirkung besteht und die
Federklammer nicht unter Spannung steht. Dies hat den Vorteil, dass ein eventuelles
Nachlassen der Federspannung vermieden wird und somit die Auswahl der für die
Federklammer verwendbaren Materialien erweitern wird. Das spitze Ende des konischem
Endes 28 des Keilschiebers ist so ausgebildet, dass es beim Eindrücken in die Kassette
zwischen die beiden Schenkel der Federklammer passt und diese aufspreizt, bis die
Schenkel der Federklammer über dem Absatz 30 zurückspringen. Die Federklammer wird
in der Kassette durch eine Führung 38 gehalten, welche sicherstellt, dass die Federklammer
immer in der vorgesehenen Position verbleibt und auch in dieser Position verbleibt, wenn
der Keilschieber aus der Kassette gezogen wird.
Fig. 3 stellt eine Aufsicht auf die Anordnung in Fig. 2 dar. Die Federklammer 36 ist in
etwa U-förmig ausgebildet und liegt mit ihren beiden Schenkeln auf dem Absatz des
Keilschiebers 24 auf. Ein Freigabeelement in Form eines Federschiebers 40, ist an seinem
der Federklammer zugewandtem vorderen Ende keilförmig zulaufend ausgebildet und an
seinem anderen Ende rechteckig. Federschieber 40 und Federklammer 36 sind so
aneinander angepasst, dass die Federklammer bei einer Bewegung des Federschiebers in
Richtung Rinnenaußenseite, d. h. auf die Federklammer zu aufgespreizt wird. Zum Lösen
der Befestigung wird die Federklammer mittels des Federschiebers so weit aufgespreizt,
dass die Federklammer den Keilschieber freigibt und dieser leicht entnommen werden
kann. Es soll betont werden, dass die Federklammer den Keilschieber in diesem Fall
vollständig freigibt, d. h. es wird nicht nur die Formschlüssigkeit aufgehoben, sondern es ist
vielmehr auch keine Klemmfunktion zwischen Federklammer und Keilschieber vorhanden;
der Keilschieber kann also ohne Widerstand entnommen werden. Der Federschiebers
befindet sich in dieser Anordnung unterhalb der Abdeckung und ist somit vor
unerwünschten, äußeren mechanischen Einflüssen geschützt. Zur Bewegung des
Federschiebers zur Rinnenaußenseite, und damit Spreizung der Federklammer, kann ein
Schraubendreher oder ähnliches genutzt werden, welcher durch eine Öffnung in der
Abdeckung zum rechteckigen Ende des Federschiebers geführt werden kann und welcher
durch eine Hebel- oder Druckbewegung den Federschieber zur Rinnenaußenseite bewegt.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind Federklammer und Federschieber so
ausgebildet, dass der Federschieber, ohne mechanische Einwirkung von außen, von der
Federklammer in Richtung Rinneninnenseite gedrückt wird und somit die Federklammer,
wenn sie nicht vom Keilschieber beaufschlagt ist, jederzeit zur Aufnahme des
Keilschiebers bereit ist.
In einer alternativen Ausführungsform ist der Keilschieber mit einem, zur
Rinneninnenseite weisenden, kegelförmigen Noppen 42 versehen. Der Noppen 42 ist so
angeordnet, dass er den Federschieber 40 beim Entnehmen der Abdeckung von der
Federklammer wegbewegt und die Federklammer somit zur neuerlichen Umklammerung
des Keilschiebers bereit ist.