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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Schaumformteils mit Klipselementen, einen Klipshalter für ein Klipselement, ein Schaumformteil mit mehreren integrierten Klipselementen sowie einen Fahrzeugsitz mit einem solchen Schaumformteil mit mehreren integrierten Klipselementen.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind Klipselemente (auch kurz Clip genannt) zur Befestigung eines Sitzbezuges an einem Schaumformteil eines Sitzpolsters allgemein bekannt. Diese Klipselemente werden bei der Herstellung des Schaumformteils des Sitzpolsters in das Schaumformteil eingeschäumt. Dabei kann es üblicherweise beim Einschäumen oder Umschäumen der Klipselemente aufgrund von stattfindenden chemischen Reaktionen zu einer Expansion von Gasen kommen, wodurch der Schaum zusammenbrechen kann und Hohlräume im fertigen Schaumformteil entstehen können.
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Aufgabe
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Herstellungsverfahren der eingangs genannten Art zu verbessern sowie einen verbesserten Klipshalter für das Herstellungsverfahren, ein verbessertes Schaumformteil und einen entsprechenden Fahrzeugsitz mit einem verbesserten Schaumformteil bereitzustellen.
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Lösung
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Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Schaumformteils, wobei ein Formwerkzeug bereitgestellt wird, in welchem ein Trägerelement mit einer Mehrzahl von Klipshaltern angeordnet, insbesondere positioniert, und/oder gehalten wird, wobei an dem jeweiligen Klipshalter ein Klipselement vorbefestigt wird und anschließend ein Schaummaterial in das Formwerkzeug eingebracht und ausgehärtet wird, wobei der jeweilige Klipshalter eingerichtet ist, ein beim Ausformen des Schaumformteils entstehendes Gas abzuführen. Mit anderen Worten: Der Klipshalter ist Teil einer automatischen Entlüftung des Formwerkzeugs. Mittels des Klipshalters werden beispielsweise nahezu 100% des entstehenden Gases abgeführt.
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Nach einem Schäumen und Aushärten des Schaumformteils kann dieses zusammen mit den, insbesondere teileingeschäumten oder vollständig eingeschäumten, Klipshaltern und den, insbesondere teileingeschäumten, Klipselementen aus dem Formwerkzeug entnommen werden. Mittels der Klipshalter mit integrierter Gasabführung oder integrierter Entlüftung kann ein Schaumformteil mit verbesserter, insbesondere homogener, Oberfläche hergestellt werden.
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Die zweitgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Klipshalter mit einer integrierten Entlüftung (auch Gasabführung oder innere Entlüftung genannt) gelöst.
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Der Klipshalter umfasst zum Beispiel einen hohlen Innenkanal. Ein nach außen offenes Ende des Klipshalters kann darüber hinaus als eine Aufnahme für das Klipselement ausgebildet sein. Zusätzlich kann der Klipshalter ein oder mehrere vom Innenkanal abgehende, endseitig offene Entlüftungskanäle aufweisen. Beispielsweise erstreckt sich der Innenkanal in Längsausdehnung des Klipshalters und die Entlüftungskanäle vom Innenkanal weg und radial nach außen hin zu einem offenen Ende.
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Die nach außen hin offenen Kanalenden mehrerer Entlüftungskanäle können vorzugsweise auf einer Ebene um den Umfang des Klipshalters symmetrisch verteilt angeordnet sein. Dies ermöglicht eine gleichmäßige Entlüftung, wodurch Hohlräume oder Einbrüche beim Ausschäumprozess reduziert oder vermieden werden können.
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Vorzugsweise kann der Klipshalter einen mehrteiligen und höhenverstellbaren Aufbau aufweisen. Hierdurch können gleiche Klipshalter für verschiedene Schaumformteile verwendet werden.
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Die drittgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Schaumformteil, welches eine Vielzahl von integrierten, insbesondere teileingeschäumten oder teilumspritzten Klipselementen aufweist, welche mittels integrierter, insbesondere teileingeschäumter oder teilumspritzter oder volleingeschäumter oder volleingespritzter Klipshalter am Schaumformteil befestigbar sind, wobei die integrierten Klipshalter jeweils die integrierte Entlüftung, zum Beispiel in Form eines inneren Entlüftungskanals, aufweisen.
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Dadurch, dass der jeweilige Klipshalter eine integrierte innere Entlüftung aufweist, können zusätzliche Entlüftungskanäle im Formwerkzeug vermieden werden. Darüber hinaus ermöglicht ein solcher Klipshalter mit integrierter innerer Entlüftung in einfacher Art und Weise ein Entlüften rund um das Klipselement. Hierdurch werden Schaumeinbrüche und Hohlräume im Bereich der Klipselemente beim Ausschäumen des Schaumformteils vermieden.
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Das Formwerkzeug ist insbesondere ein Schaumwerkzeug. Zweckmäßigerweise umfasst das Schaumwerkzeug eine Gussform mit zumindest einer Kavität, welche mit einem Material des herzustellenden Schaumformteils ausgeschäumt wird, so dass das Schaumformteil aus dem Material, insbesondere aus einem Schaumstoff, mit eingeschäumten Klipshaltern mit integrierter Entlüftung und mit teilweise eingeschäumten Klipselementen ausgeformt wird.
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Nach dem Schäumen und Aushärten des Schaumformteils wird dieses dann zusammen mit den eingeschäumten Klipshaltern und Klipselemente aus dem Schaumwerkzeug entfernt. Ein Herauslösen der partiell eingeschäumten Klipselemente aus dem Schaumformteil während des Entnehmens des Schaumformteils aus dem Schaumwerkzeug ist vermieden. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird eine Herstellungszeit des Schaumformteils reduziert, da die Klipselemente einfacher und schneller im Schaumwerkzeug positioniert werden können. Zudem sind eine Abfallmenge und ein Ausschussanteil bei der Herstellung des Schaumformteils aufgrund der einfachen integrierten Entlüftung in den Klipshaltern deutlich reduziert. Zudem werden andere, wesentlich kompliziertere Entlüftungssysteme vermieden.
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Die viertgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß zudem gelöst durch einen Fahrzeugsitz, welcher das zuvor beschriebene Schaumformteil umfasst. Das Schaumformteil ist beispielsweise ein Sitzteil oder ein Rückenlehnenteil.
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Zusammenfassend und mit anderen Worten ausgedrückt ist durch die Erfindung ein Schaumformteil mit verbessert eingeschäumten Klipselementen bereitgestellt. Die Idee dieser Erfindung ist es, die Entlüftung in den Klipshalter zu integrieren. Der Klipshalter ist Teil der automatischen Entlüftung. Die beim Ausschäumen zu entlüftende Luft oder das zu entlüftende Gas wird somit sicher aus dem Formwerkzeug zur Entlüftung geleitet. Durch die Integration der Entlüftung in den Klipshalter erfolgt die Entlüftung unterhalb des Klipselements selbst. Der Klipshalter wird auf einen Träger oder einen Finger gesteckt. Das Klipselement wird in die Aufnahme des Klipshalters gesteckt. Somit kann eine Entlüftung rund um das Klipselement erfolgen.
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Figuren und Ausführungsformen der Erfindung
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt. Es zeigen:
- 1: eine Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes,
- 2: schematisch in Draufsicht ein gefertigtes Schaumformteil gemäß Stand der Technik,
- 3: schematisch in Draufsicht ein erfindungsgemäß gefertigtes Schaumformteil,
- 4: eine vergrößerte Darstellung der 3 im Bereich von zwei eingeschäumten Klipselementen,
- 5: in Draufsicht ein erstes Ausführungsbeispiel für einen Klipshalter,
- 6: eine Seitenansicht des Klipshalters gemäß 5,
- 7: eine Unteransicht des Klipshalters gemäß 5,
- 8: einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII in 6,
- 9: eine vergrößerte Darstellung der 8 im Bereich einer Aufnahme für das Klipselement,
- 10: eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels für einen Klipshalter,
- 11: eine Draufsicht eines Trägerelements vor einem Umschäumen,
- 12: eine perspektivische Teilansicht des ungeschäumten Trägerelements im Bereich eines Klipshalters mit vorbefestigtem Klipselement,
- 13: eine perspektivische Teilansicht des ungeschäumten Trägerelements im Bereich eines Klipshalters ohne vorbefestigtes Klipselement,
- 14: eine Draufsicht eines Trägerelements vor einem Umschäumen und mit teilweise eingesetzten Klipshaltern,
- 15: eine perspektivische Ansicht des Trägerelements gemäß 14 mit auf den Klipshaltern aufgesteckten Klipselementen, und
- 16: eine perspektivische Ansicht des Trägerelements gemäß 15 mit in das Trägerelement vollständig eingesetzten Klipshaltern und aufgesteckten Klipselementen.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Ein in der 1 zum Stand der Technik schematisch dargestellter Fahrzeugsitz 100 wird nachfolgend unter Verwendung von drei senkrecht zueinander verlaufenden Raumrichtungen beschrieben. Eine Längsrichtung x verläuft bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz 100 weitgehend horizontal und vorzugsweise parallel zu einer Fahrzeuglängsrichtung, die der gewöhnlichen Fahrtrichtung des Fahrzeugs entspricht. Eine zu der Längsrichtung x senkrecht verlaufende Querrichtung y ist im Fahrzeug ebenfalls horizontal ausgerichtet und verläuft parallel zu einer Fahrzeugquerrichtung. Eine Vertikalrichtung z verläuft senkrecht zu der Längsrichtung x und senkrecht zu der Querrichtung y. Bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz 100 verläuft die Vertikalrichtung z vorzugsweise parallel zu einer Fahrzeughochachse.
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Die verwendeten Positionsangaben und Richtungsangaben, wie beispielsweise vorne, hinten, oben und unten beziehen sich auf eine Blickrichtung eines im Fahrzeugsitz 100 sitzenden Insassen in normaler Sitzposition, wobei der Fahrzeugsitz 100 im Fahrzeug eingebaut, in einer zur Personenbeförderung geeigneten Gebrauchsposition mit aufrecht stehender Rückenlehne 104 und wie üblich in Fahrtrichtung ausgerichtet ist. Der Fahrzeugsitz 100 kann jedoch auch in abweichender Ausrichtung, beispielsweise quer zur Fahrtrichtung, verbaut oder bewegt werden. Soweit nicht abweichend beschrieben, ist der Fahrzeugsitz 100 spiegelsymmetrisch zu einer senkrecht zur Querrichtung y verlaufenden Ebene aufgebaut
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Die Rückenlehne 104 kann schwenkbar an einem Sitzteil 102 des Fahrzeugsitzes 100 angeordnet sein. Hierzu kann der Fahrzeugsitz 100 optional einen Beschlag 106, insbesondere einen Einstellbeschlag, Drehbeschlag, Rastbeschlag oder Taumelbeschlag, umfassen.
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Die verwendeten Positionsangaben und Richtungsangaben, wie beispielsweise radial, axial und in Umfangsrichtung, beziehen sich auf eine Drehachse 108 des Beschlags 106. Radial bedeutet senkrecht zu der Drehachse 108. Axial bedeutet in Richtung oder parallel zu der Drehachse 108.
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Der Fahrzeugsitz 100 kann optional eine Längsverstelleinrichtung 110 umfassen. Die Längsverstelleinrichtung 110 umfasst beispielsweise eine Schienenanordnung 112 mit einem ersten Schienenelement 114 und einem zweiten Schienenelement 116. Das erste Schienenelement 114 ist relativ in Längsrichtung x zum zweiten Schienenelement 116 verstellbar. Das erste Schienenelement 114 ist an dem Sitzteil 102 befestigt. Das zweite Schienenelement 116 ist an einem Strukturelement eines Fahrzeugs, zum Beispiel einem Fahrzeugboden, befestigt.
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Zur besseren Übersichtlichkeit wird das erste Schienenelement 114 in der nachfolgenden Beschreibung als Oberschiene 114 bezeichnet. Diese Oberschiene 114 (auch Laufschiene oder Schlitten genannt) ist dem Fahrzeugsitz 100 zugeordnet und eingerichtet, diesen Fahrzeugsitz 100 zu tragen. Das zweite Schienenelement 116 wird im Weiteren als Unterschiene 116 bezeichnet. Die Unterschiene 116 ist fest und beispielsweise mit dem Boden eines Fahrzeugs verbunden.
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2 zeigt schematisch in Draufsicht ein Schaumformteil 200, welches gemäß Stand der Technik gefertigt wurde. Das Schaumformteil 200 kann ein Polsterteil für den Fahrzeugsitz 100 gemäß 1 sein. Das Schaumformteil 200 kann beispielsweise ein Polsterteil für die Rückenlehne 104, das Sitzteil 102 oder eine Kopfstütze sein.
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Das Schaumformteil 200 umfasst integrierte Klipselemente 202 (auch kurz Clip genannt) zur Befestigung eines nicht näher dargestellten Sitzbezuges an dem Schaumformteil 200 (auch Polsterelement genannt). Diese Klipselemente 202 wurden bei der Herstellung des Schaumformteils 200 eingeschäumt. Aufgrund einer ungenügenden Entlüftung beim Einschäumen oder Umschäumen der Klipselemente 202 sind Hohlräume 204 im Bereich der Klipselemente 202 des gefertigten Schaumformteils 200 entstanden.
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Die Klipselemente 202 umfassen beispielsweise jeweils ein in das Schaumformteil 200 einzuschäumendes Fußelement 206 und ein Aufnahmeelement 208 zur Befestigung des nicht dargestellten Sitzbezuges.
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In das Aufnahmeelement 208 ist beispielsweise ein Sitzbezugbefestigungselement des Sitzbezuges einhakbar oder einklipsbar. Hierzu ist das zumindest eine Aufnahmeelement 208 beispielsweise als ein Haken oder Doppelhaken ausgebildet. In einer anderen Ausführungsform ist das zumindest eine Aufnahmeelement 208 beispielsweise als ein Steg ausgebildet, an welchem zumindest ein als ein so genannter Hogring ausgebildetes Sitzbezugbefestigungselement befestigbar ist. Ein solcher Hogring ist eine im Wesentlichen ringförmige Krampe oder Klammer, welche im Ringumfang eine Durchgangsöffnung zur Durchführung des Stegs aufweist, welche danach beispielsweise mittels einer Zange durch Zusammenpressen des Hogrings verschließbar ist.
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Das jeweilige Klipselement 202 umfasst beispielsweise als Fußelement 206 einen tellerartigen Bereich zum form- und/oder stoffschlüssigen Befestigen des Klipselements 202 in dem Schaumformteil 200 durch Einschäumen des tellerartigen Bereichs während der Herstellung des Schaumformteils 200. Das jeweilige Klipselement 202 ist somit während der Herstellung des Schaumformteils 200 mit Material zur Ausbildung des Schaumformteils 200 partiell umschäumbar, so dass das Klipselement 202 nach dem Aushärten des Schaumformteils 200 partiell im Schaumformteil 200 angeordnet ist und dadurch formschlüssig und/oder stoffschlüssig am Schaumformteil 200 befestigt ist.
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3 zeigt schematisch in Draufsicht ein erfindungsgemäß gefertigtes Schaumformteil 210. In das erfindungsgemäß gefertigte Schaumformteil 210 sind gleiche Klipselemente 202 eingeschäumt. Die Klipselemente 202 entsprechen den zuvor beschriebenen Klipselementen 202 hinsichtlich Aufbaus und Funktion.
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Insbesondere sind die Klipselemente 202 aufgrund eines verbesserten Entlüftungsprozesses während der Fertigung des Schaumformteils 210 im Bereich der Fußelemente 206 ohne Hohlräume 204 (dargestellt in 2) und somit mit vollständig eingeschäumten Fußelementen 206 (dargestellt in 2) in das erfindungsgemäß gefertigte Schaumformteil 210 integriert. Mit anderen Worten: Die Fußelemente 206 sind vollständig vom Material, insbesondere vom Schaummaterial, überdeckt. Das Aufnahmeelement 208 ragt aus dem erfindungsgemäß gefertigten Schaumformteil 210 heraus.
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4 zeigt eine vergrößerte Darstellung der 3 im Bereich von zwei in das erfindungsgemäß gefertigte Schaumformteil 210 eingeschäumten Klipselementen 202. Das jeweilige Aufnahmeelement 208 ist als ein Doppelhaken ausgebildet und ragt aus dem erfindungsgemäß gefertigten Schaumformteil 210 heraus.
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5 zeigt in Draufsicht ein erstes Ausführungsbeispiel für einen Klipshalter 212. 6 zeigt eine Seitenansicht des Klipshalters 212 gemäß 5. 7 zeigt eine Unteransicht des Klipshalters 212 gemäß 5. Die 8 zeigt einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII in 6.
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Der Klipshalter 212 dient der Vorbefestigung des Klipselements 202 (dargestellt in 2 bis 4) vor einem Umschäumen oder Umspritzen des Klipselements 202.
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Der jeweilige Klipshalter 212 ist eingerichtet, ein beim Ausformen des Schaumformteils 210 entstehendes Gas abzuführen. Mit anderen Worten: Der Klipshalter 212 ist Teil einer automatischen Entlüftung eines nicht näher dargestellten Formwerkzeugs.
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Mittels des Klipshalters 212 werden beispielsweise nahezu 100% des entstehenden Gases abgeführt. Beispielsweise weist der Klipshalter 212 eine integrierte Entlüftung 214 (auch innere Entlüftung genannt) auf. Unter einer integrierten Entlüftung 214 wird insbesondere ein in den Klipshalter 212 eingebrachtes inneres Entlüftungssystems, insbesondere ein inneres Kanalsystem, verstanden.
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Der Klipshalter 212 umfasst zum Beispiel einen Innenkanal 216 (dargestellt in 8). Ein nach außen offenes Ende 218 (dargestellt in 5 und 9) des Klipshalters 212 kann zusätzlich beispielsweise als eine Aufnahme 220 (dargestellt in 8 und 9) für das Klipselement 202 ausgebildet sein.
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Zusätzlich kann der Klipshalter 212 ein oder mehrere vom Innenkanal 216 abgehende, endseitig offene Entlüftungskanäle 222 (dargestellt in 6) aufweisen. Beispielsweise erstreckt sich der Innenkanal 216 (dargestellt in 8) in Längsausdehnung des Klipshalters 212 und die Entlüftungskanäle 222 vom Innenkanal 216 weg und radial nach außen hin zu einem offenen Kanalende 224 (dargestellt in 6). Die Kanalenden 224 sind auf einer Ebene um den Umfang des Klipshalters 212 symmetrisch verteilt angeordnet.
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Der Klipshalter 212 weist gegenüber dem offenen Ende 218 ein geschlossenes Ende 226 (dargestellt in 6) auf.
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9 zeigt eine vergrößerte Darstellung der 8 im Bereich der Aufnahme 220 für das Klipselement 202.
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10 zeigt eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels für einen Klipshalter 312.
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Der alternative Klipshalter 312 unterscheidet sich vom Klipshalter 212 darin, dass der Klipshalter 312 in seinen Abmessungen einstellbar ist. Beispielsweise kann die Länge des Klipshalters 312 verändert werden. Zusätzlich oder alternativ ist ein Außenumfang, insbesondere ein Durchmesser, des Klipshalters 312 einstellbar. Der Klipshalter 312 weist in analoger Art und Weise wie der Klipshalter 212 eine innere integrierte Entlüftung 314 auf.
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Der Klipshalter 312 umfasst eine in einer Höhe 328 verstellbare Aufnahme 320, einen in einer Länge 330 verstellbaren Innenkanal 316 und mehrere Entlüftungskanäle 322, deren Kanalenden 324 in Längsausdehnung des Klipshalters 312 übereinander angeordnet sind. Durch den in der Länge 330 einstellbaren Klipshalter 312 kann die innere integrierte Entlüftung 314 beim Ausschäumprozess im Formwerkzeug variiert und gesteuert werden. Beispielsweise kann die Anzahl der offenen Kanalenden 324 der Entlüftungskanäle 322 variiert werden.
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Dazu ist der Klipshalter 312 beispielsweise mehrteilig ausgebildet. Der Klipshalter 312 umfasst zum Beispiel mehrere ineinander steckbare und zueinander verstellbare Elemente 332. Dabei weisen die Elemente 332 unterschiedliche und zueinander korrespondierende Außenabmessungen auf, um teleskopartig zueinander beweglich ausgebildet zu sein. Hierdurch kann sowohl eine erste Außenabmessung 334, insbesondere ein Außendurchmesser, der Aufnahme 320 als auch eine zweite Außenabmessung 336 des geschlossenen Endes 326 des Klipshalters 312 variieren.
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Zur Verstellung, insbesondere Längsverstellung, der Elemente 332 können diese mit zueinander korrespondierenden Verstellmechanismen 338, insbesondere mit Gewinden, zum Beispiel zueinander korrespondierende Innengewinde und Außengewinde, versehen sein.
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11 zeigt eine Draufsicht eines Trägerelements 400 vor einem Umschäumen und einem Ausformen des erfindungsgemäß gefertigten Schaumformteils 210. Das Trägerelement 400 ist beispielsweise eine Trägerplatte oder eine Trägerschale für das Sitzteil 102 oder die Rückenlehne 104 (dargestellt in 1). Das Trägerelement 400 kann zum Beispiel aus einer Metalllegierung oder einem Metall oder einem Hybridmaterial, insbesondere aus einem faserverstärkten Kunststoffmaterial, gebildet sein.
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Das Trägerelement 400 umfasst eine Mehrzahl von Öffnungen 402. In die Öffnungen 402 ist eine der zuvor beschriebenen Klipshalter 212 oder 312 einsetzbar, insbesondere einsteckbar. Dabei ist der Klipshalter 212 hinsichtlich seiner Längsausdehnung festgelegt. Der Klipshalter 312 ist hinsichtlich seiner Längsausdehnung und/oder Querausdehnung variabel einstellbar.
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Die Klipshalter 212 oder 312 sind zunächst in eine der jeweiligen Öffnungen 402 vorpositionierbar und vorfixierbar oder vollständig einsteckbar und fixierbar. Die Klipshalter 212 oder 312 werden mit ihrem geschlossenen Ende 226 beziehungsweise 326 in die zugehörige Öffnung 402 eingeführt und fixiert. Der Klipshalter 212 oder 312 ist derart in der Öffnung 402 angeordnet und gehalten, dass das offene Ende 218 oder 318 und die am offenen Ende 218 beziehungsweise 318 ausgebildete Aufnahme 220 beziehungsweise 320 zur Positionierung und Fixierung des zugehörigen Klipselements 202 frei zugänglich ist.
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In 11 sind vier Öffnungen 402 gezeigt, in allen sind die Klipshalter 212 oder 312 angeordnet und fixiert. Insbesondere ist die Aufnahme 220 oder 320 bündig zur Oberfläche des Trägerelements 400 angeordnet. Nur in eine der Aufnahmen 220 oder 320 ist eines der Klipselemente 202 eingeführt, insbesondere eingesteckt und fixiert.
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12 zeigt eine perspektivische Teilansicht des ungeschäumten Trägerelements 400 im Bereich des Klipshalters 212 oder 312 mit vorbefestigtem Klipselement 202. Das Klipselement 202 wird mit seinem Aufnahmeelement 208 (dargestellt in 2 bis 4) in die Öffnung 402, insbesondere in die Aufnahme 220 oder 320 des in die Öffnung 402 gesteckten Klipshalters 212 oder 312, gesteckt. Das Fußelement 206 weist größere Abmessung als die Abmessungen der Öffnung 402 auf und erstreckt sich somit in radialer Richtung über die Abmessungen der Öffnung 402 des Trägerelements 400 hinaus.
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13 zeigt eine perspektivische Teilansicht des ungeschäumten Trägerelements 400 im Bereich des Klipshalters 212 oder 312 ohne vorbefestigtes Klipselement 202 (dargestellt in 11 oder 12) und mit der Aufnahme 220 oder 320 für das Klipselement 202.
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14 zeigt eine Draufsicht des Trägerelements 400 vor einem Umschäumen und mit teilweise eingesetzten Klipshaltern 212 oder 312.
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15 zeigt eine perspektivische Ansicht des Trägerelements 400 gemäß 14 mit auf den Klipshaltern 212 oder 312 aufgesteckten Klipselementen 202.
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16 zeigt eine perspektivische Ansicht des Trägerelements 400 gemäß 15 mit in das Trägerelement 400 vollständig eingesetzten Klipshaltern 212 oder 312 und aufgesteckten Klipselementen 202.
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Zur Herstellung des erfindungsgemäß gefertigten Schaumformteils 210 (dargestellt in 3 und 4) wird ein nicht näher dargestelltes Formwerkzeug bereitgestellt, in welchem das Trägerelement 400 anordenbar, positionierbar und/oder fixierbar ist.
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Das Trägerelement 400 weist die Öffnungen 402 (dargestellt in 11 und 12) auf. Die Öffnungen 402 sind zuvor in das Trägerelement 400 eingebracht, zum Beispiel gebohrt, worden. Die Länge der Bohrung für die Öffnung 402 wird beispielsweise derart gewählt, dass eine vorgegebene Höhe des Klipselements 202 im Formwerkzeug erreicht wird.
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In diesen Öffnungen 402 ist jeweils ein Klipshalter 212 oder 312 (dargestellt in 11 bis 13) anordenbar oder angeordnet, insbesondere positioniert und/oder fixiert. Der Klipshalter 212, 312 ist beispielsweise gegen eine Verdrehung gesichert in der Öffnung 402 angeordnet und fixiert. Der jeweilige Klipshalter 212, 312 kann entsprechend ausgerichtet in die zugehörige Öffnung 402 eingesetzt und fixiert sein.
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Es können unterschiedliche Typen von Klipshaltern 212, 312, zum Beispiel mit unterschiedlichen Facetten, und unterschiedliche Typen von Klipselementen 202, zum Beispiel mit unterschiedlichen Höhen, in das Trägerelement 400 vorpositioniert werden.
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Der Klipshalter 212, 312 umfasst die zuvor beschriebene innere oder integrierte Entlüftung 214, 314.
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An dem jeweiligen Klipshalter 212 oder 312 wird dann das Klipselement 202 vorbefestigt. Somit ist der Klipshalter 212, 312 mit der integrierten inneren Entlüftung 214, 314 unterhalb des Klipselements 202 angeordnet. Durch einen solchen Klipshalter 212, 312 mit integrierter innerer Entlüftung 214, 314 kann das jeweilige Klipselement 202 direkt entlüftet werden.
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Anschließend wird ein Schaummaterial in das nicht dargestellte Formwerkzeug eingebracht und ausgehärtet. Der Klipshalter 212 oder 312 ist derart eingerichtet, dass ein beim Ausformen des Schaumformteils 210, insbesondere im Bereich des Klipselements 202, entstehendes Gas, beispielsweise direkt über den Klipshalter 212, 312, abgeführt werden kann. Dazu ist der jeweilige Klipshalter 212, 312 Teil einer automatischen Entlüftung des Formwerkzeugs. Mittels des Klipshalters 212 oder 312 werden beispielsweise nahezu 100% des entstehenden Gases abgeführt.
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Beispielsweise weist der Klipshalter 212 oder 312 die zuvor beschriebene integrierte Entlüftung 214 oder 314 (dargestellt in 5 bis 10) mit dem Innenkanal 216 oder 316 und den Entlüftungskanälen 222 oder 322 auf.
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Dadurch, dass der jeweilige Klipshalter 212 oder 312 die integrierte Entlüftung 214 beziehungsweise 314 aufweist, können zusätzliche Entlüftungssysteme vermieden werden. Darüber hinaus ermöglicht ein solcher Klipshalter 212 oder 312 mit integrierter Entlüftung 214 oder 314 in einfacher Art und Weise ein Entlüften rund um das Klipselement 202. Hierdurch werden die aus dem Stand der Technik bekannten Schaumeinbrüche und Hohlräume 204 im Bereich der Klipselemente 202 beim Ausschäumen des erfindungsgemäß gefertigten Schaumformteils 210 vermieden.
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Das Formwerkzeug ist insbesondere ein Schaumwerkzeug. Zweckmäßigerweise umfasst das Schaumwerkzeug in nicht näher dargestellter Art und Weise eine Gussform mit zumindest einer Kavität, welche mit einem Material des herzustellenden Schaumformteils 210 ausgeschäumt wird, so dass das Schaumformteil 210 aus dem Material, insbesondere aus einem Schaumstoff, mit eingeschäumten Klipshaltern 212, 312 mit integrierter Entlüftung 214, 314 und mit teilweise eingeschäumten Klipselementen 202 ausgeformt wird.
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Nach dem Schäumen und Aushärten des Schaumformteils 210 wird dieses dann zusammen mit den weitgehend vollständig eingeschäumten Klipshaltern 212, 312 und den teilweise eingeschäumten Klipselemente 202 aus dem Schaumwerkzeug entfernt. Ein Herauslösen der partiell eingeschäumten Klipselemente 202 aus dem Schaumformteil 210 während des Entnehmens des Schaumformteils 210 aus dem Schaumwerkzeug ist vermieden.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Figuren offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein, soweit sie im Schutzbereich der Ansprüche bleiben.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Fahrzeugsitz
- 102
- Sitzteil
- 104
- Rückenlehne
- 106
- Beschlag
- 108
- Drehachse
- 110
- Längsverstelleinrichtung
- 112
- Schienenanordnung
- 114
- erstes Schienenelement/Oberschiene
- 116
- zweites Schienenelement/Unterschiene
- 200
- Schaumformteil nach dem Stand der Technik
- 202
- Klipselement
- 204
- Hohlraum
- 206
- Fußelement
- 208
- Aufnahmeelement
- 210
- erfindungsgemäß gefertigtes Schaumformteil
- 212
- Klipshalter
- 214
- integrierte Entlüftung
- 216
- Innenkanal
- 218
- offenes Ende
- 220
- Aufnahme
- 222
- Entlüftungskanal
- 224
- Kanalende
- 226
- geschlossenes Ende
- 312
- Klipshalter
- 314
- integrierte Entlüftung
- 316
- Innenkanal
- 318
- offenes Ende
- 320
- Aufnahme
- 322
- Entlüftungskanal
- 324
- Kanalende
- 326
- geschlossenes Ende
- 328
- Höhe
- 330
- Länge
- 332
- Element
- 334
- erste Außenabmessung
- 336
- zweite Außenabmessung
- 338
- Verstellmechanismus
- 400
- Trägerelement
- 402
- Öffnung
- x
- Längsrichtung
- y
- Querrichtung
- z
- Vertikalrichtung