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Die Erfindung betrifft einen Transportanker für ein Doppelwandbauelement mit zueinander im Abstand angeordneten Wandschalen aus Beton, umfassend:
- einen Haltebügel zur Aufhängung an einem Lasthalter, wobei die Bügelschenkel des Haltebügels in zueinander parallele Endabschnitte zur Einbettung in die Betonwandschalen übergehen,
- ein längliches, zwischen den Bügelschenkeln des Haltebügels angeordnetes Druckelement, das mit voneinander entgegengesetzten Stoßenden an jeweils einen der Bügelschenkel des Haltebügels heranreicht
- sowie das Druckelement an dem Haltebügel fixierende Verbindungsstücke, die einen Verbindungsabschnitt aufweisen, der an einem Ende mit dem Druckelement und am entgegengesetzten Ende mit dem betreffenden Endabschnitt des Bügelschenkels verschweißt ist.
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Ein Transportanker mit diesen Merkmalen geht aus der deutschen Patentanmeldung 10 2016 121 271.7 hervor. Die Verbindungsstücke dieses bekannten Transportankers verlaufen angrenzend an die Endabschnitte des Haltebügels und weisen an einem dem Druckelement abgewandten Ende jeweils eine von dem betreffenden Endabschnitt des Haltebügels weggerichtete Abwinklung auf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen neuen Transportanker der obengenannten Art zu schaffen, der eine festere Einbindung in den Beton der Wandschalen als der bekannte Transportanker ermöglicht.
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Der diese Aufgabe lösende Transportanker nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsabschnitte der Verbindungsstücke jeweils zumindest teilweise gerade im Winkel oder im Abstand parallel zu dem Endabschnitt des betreffenden Bügelschenkels verlaufen.
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Vorteilhaft ermöglicht diese Erfindungslösung bei gleichem Fertigungsaufwand und Materialeinsatz eine höher belastbare Verbindung zwischen dem Transportanker und den Wandschalen, indem die erfindungsgemäße Anordnung der Verbindungsabschnitte der Verbindungsstücke eine wirksamere Verhakung zwischen den Betonwandschalen und dem Transportanker als es die aus dem Stand der Technik bekannte Abwinklung der Verbindungsstücke erlaubt.
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Vorzugsweise schließen die Verbindungsabschnitte der Verbindungsstücke mit den Endabschnitten der Bügelschenkel jeweils einen spitzen Winkel zwischen 30° und 40° ein, wobei der Abstand der Endpunkte der Verbindungsabschnitte zum Knickpunkt des Haltebügels z.B. dessen 2 fachen Durchmesser beträgt. In der alternativen Ausführungsform mit im Abstand parallel zu den Endabschnitten der Bügelschenkel verlaufenden Verbindungsabschnitten kann der Abstand gering sein und zum Beispiel in der Größenordnung von Erhebungen einer für Baustahlstäbe typischen Oberflächenstruktur liegen. Ein nach außen gerichteter Endabschnitt des Verbindungsstücks kann allein durch beim Verschweißen von Verbindungsstab und Endabschnitt zugeführtes Schweißmaterial gebildet sein.
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Vorzugsweise erstreckt sich von wenigstens einem der beiden Enden des Verbindungsabschnitts ein nach außen gerichteter Endabschnitt der Verbindungsstücke, wobei vorzugsweise der Endabschnitt über den betreffenden Bügelschenkel nach außen übersteht.
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Es versteht sich, dass der Verbindungsabschnitt der Verbindungsstücke wenigstens teilweise geradlinig ausgebildet ist.
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Es versteht sich ferner, dass die an die Bügelschenkel heranreichenden Stoßenden nur lose an den Bügelschenkeln anliegen und insbesondere kein direkter Zugkraftschluss gegeben ist. Eine direkte Verschweißung des Druckelements mit den Bügelschenkeln wäre nachteilig, da an diesen besonders belasteten Stellen eine erhöhte Bruchgefahr besteht.
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Vorzugsweise liegt das Druckelement mit den Stoßenden jeweils am Übergang der Bügelschenkel in den Endabschnitt an dem Haltebügel an. Das Druckelement ist z.B. als Hohlkörper mit geringer Wärmeleitfähigkeit ausgebildet.
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Ein solcher Übergang ist vorzugsweise durch einen Knickbereich zwischen einem geraden Abschnitt des Bügelschenkels und dem Endabschnitt gebildet.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Schweißverbindung zwischen den Verbindungsstücken und dem Druckelement bzw. den Endabschnitten nur zwischen Mantelflächen der Verbindungsstücke und dem Druckelement bzw. dem Endabschnitt mit geringem Fertigungsaufwand herstellbar.
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In einer weiteren Ausführungsform weisen die Stoßenden des Druckelements jeweils eine Einbuchtung zur Bildung eines die Stabilität des Transportankers erhöhenden Aufnahmesitzes für die Bügelschenkel auf.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die zueinander parallelen Endabschnitte der Bügelschenkel eine im Abstand zu dem jeweiligen Verbindungsstück angeordnete Aufweitung aufweisen, wobei die Aufweitung vorzugsweise durch ein zu dem Endabschnitt parallel oder im Winkel angeordnetes, mit dem Endabschnitt verschweißtes Stabelement gebildet ist.
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Die Aufweitung trägt merklich zur weiteren Verfestigung der Verbindung von Transportanker und Betonwandschalen bei.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich von dem jeweiligen Verbindungsabschnitt ein zu dem Endabschnitt des Bügelschenkels parallel verlaufender Endabschnitt des Verbindungsstücks. Bei insbesondere angrenzendem Verlauf trägt in Oberflächenstrukturierungen der Endabschnitte eingedrungener Beton wesentlich zur Erhöhung der Zugfestigkeit des Transportankers bei.
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Zweckmäßig sind zumindest der Haltebügel, die Verbindungsstücke und die Stabelemente aus Baustahl-Stabmaterial gefertigt. Auch das Druckelement kann aus solchem Material gefertigt sein, wobei insbesondere für dieses Stabmaterial ein größerer Durchmesser als für das Stabmaterial der übrigen Teile des Transportankers gewählt wird. Das Baustahl-Stabmaterial weist vorzugsweise eine Oberflächenstrukturierung auf. Insbesondere kann der Abstand zwischen dem Endabschnitt des Bügelschenkels und dem dazu parallel verlaufenden Verbindungsabschnitt des Verbindungsstücks durch Erhebungen dieser Strukturierung bestimmt sein. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Druckelement auf beiden Seiten einer durch den Haltebügel aufgespannten Ebene jeweils über ein Verbindungsstück mit den Bügelschenkeln verbunden, also auf jeder Seite über zwei Verbindungsstücke.
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Zweckmäßig ist zur weiteren Erhöhung der Belastbarkeit des Transportankers eine Verbindung, insbesondere Verschweißung, zwischen den Endabschnitten der Verbindungsstücke und dem betreffenden Bügelschenkel vorgesehen.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und der beiliegenden, sich auf diese Ausführungsbeispiele beziehenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 einen erfindungsgemäßen Transportanker in einer Seitenansicht,
- 2 eine die Verwendung des Transportankers von 1 erläuternde Darstellung, und
- 3 bis 5 weitere Ausführungsbeispiele für erfindungsgemäße Transportanker teilweise mit seitlich überstehenden Verbindungsstücken.
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Ein in den Figuren gezeigter, bezogen auf eine Achse 1 symmetrischer Transportanker aus Stahl umfasst einen aus rundem Stabmaterial gefertigten Haltebügel 2.
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Der Haltebügel 2 umfasst einen gebogenen Ösenteil 3 zur Aufhängung an einem Lasthalter (2) sowie sich von dem Ösenteil 3 erstreckende gerade Bügelschenkelabschnitte 4 und 4'. Die auseinanderlaufenden Bügelschenkelabschnitte 4,4' gehen in Knickbereichen 5,5' in zueinander parallele Endabschnitte 6,6' der Bügelschenkel über.
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Zwischen den Bügelschenkeln ist ein stabförmiges Druckelement 7 angeordnet, das mit Stoßenden gegen die Bügelschenkel in deren Knickbereich 5 bzw. 5' lose ohne Zugkraftschluss anliegt. An den Stoßenden sind Sitze für die Bügelschenkel bildende Einbuchtungen hergestellt, in welche die Bügelschenkel unter teilweisem Einschluss eingesenkt sind.
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Das Druckelement 7 ist mit dem Haltebügel 2 über Verbindungsstücke 8 und 8' verbunden. Die Verbindungsstücke 8,8' sind jeweils im Abstand von dem betreffenden Stoßende des Druckelements 7 mit dem Druckelement 7 verschweißt. Am anderen Ende der Verbindungsstücke 8,8' ist eine Verschweißung mit dem Endabschnitt 6 bzw. 6' hergestellt. In allen Fällen besteht eine Schweißverbindung lediglich zwischen den Mantelflächen der miteinander verbundenen Teile.
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Der vorangehend beschriebene Transportanker wird mit Doppelwandbauelementen im Zuge von deren Herstellung verbunden, wobei gemäß 2 eine Einbettung im Wesentlichen der Endabschnitte 6,6' in die einander gegenüberliegenden Betonwandschalen 9,9' des Doppelwandbauelements erfolgt. Der Ösenteil 3 liegt zwischen den Betonwandschalen frei, so dass eine Aufhängung des Doppelwandbauelements über das Ösenteil an einem Lasthalter 10, z.B. einem Kranhaken, erfolgen kann.
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Die Last L des Doppelwandbauelements wird über den freiliegenden Teil des Haltebügels 2 auf den Lasthalter 10 übertragen. In den Knickbereichen 5,5' am Haltebügel wirksame horizontale Kräfte P,P' werden von dem Druckelement 7 aufgenommen. An den Stoßstellen in den Knickbereichen treten besonders hohe Belastungen auf, denen eine direkte Schweißverbindung zwischen dem Druckelement 7 und dem Haltebügel 2 nicht standhalten würde. Eine Verbindung zwischen dem Druckelement 7 und dem Haltebügel 2 ist daher indirekt über die Verbindungsstäbe 8,8' hergestellt.
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Vorteilhaft führt die Neigung der Verbindungsstücke 8,8' zu den Endabschnitten 6,6' zu einer Verhakung im Beton der Wandschalen 9,9' und damit zu einer festeren Verbindung des Transportankers mit dem Doppelwandbauelement.
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Auch auf der den Verbindungsstücken 8,8' abgewandten Seite des Transportankers könnten zusätzlich den Verbindungsstücken 8,8' entsprechende Verbindungsstücke vorgesehen sein.
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Auch können weitere Verbindungsstücke parallel und im Abstand zur Längsmitte des Druckelements 7 angeordnet sein.
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In dem in den 1 und 2 gezeigten Beispiel besteht der Haltebügel 2 aus Baustahl-Stahlmaterial, das eine für solches Stabmaterial typische Oberflächenstrukturierung aufweist.
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In den 3 und 4 gezeigte Ausführungsbeispiele für einen Transportanker unterscheiden sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß den 1 und 2 dadurch, dass die beiden Verbindungsstücke jeweils einen etwa geraden Verbindungsabschnitt 11 aufweisen, an den sich nach außen gerichtete Endabschnitte 12 und 13 anschließen. Der Verbindungsabschnitt 11 ist an seinen Enden mit dem geraden Endabschnitt des Bügelschenkels sowie dem Druckelement verschweißt. Die Endabschnitte 12, 13 können zusätzlich mit diesen Teilen verschweißt sein. Die nach außen gerichteten Endabschnitte 12, 13 stehen in dem gezeigten Beispiel über den betreffenden Bügelschenkel hinaus nach außen vor. Insbesondere diese vorstehenden Teile der Endabschnitte 12, 13 sorgen für eine zusätzliche Verankerung im Beton der betreffenden Wandschale. Die zusätzliche Verankerung durch die Endabschnitte 12, 13 im Beton der Wandschale gleichen Minderungen der Zugbelastbarkeit des Transportankers aus, die sich bei geringer Betondeckung der Bügelschenkel ergeben.
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Im Herstellungsprozess des Doppelwandbauelements kann es zu geringer Betondeckung kommen, in dem die Einbettungsposition einer bei 14, 14' angedeuteten Bewehrungsmatte innerhalb der Wandschale schwankt.
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Das in 4 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 dadurch, dass nur an einem Ende des geraden Verbindungsabschnitts 11 ein nach außen gerichteter Endabschnitt 12 gebildet ist.
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Bei einem in 5 gezeigten Ausführungsbeispiel für einen Transportanker sind Verbindungsstücke mit einem geraden Verbindungsabschnitt 11 und einem sich an den Verbindungsabschnitt 11 anschließenden Endabschnitt 15 vorgesehen, der sich entlang dem geraden Endabschnitt des Bügelschenkels erstreckt und mit dem Endabschnitt zumindest stellenweise verschweißt ist.
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Der Endabschnitt 15 des Verbindungsstücks sorgt für eine Aufweitung des Endabschnitts des Bügels. Die Aufweitung trägt zur Festigkeit der Verankerung des Haltebügels in den Betonwandschalen bei.
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Diese Wirkung ergibt sich auch durch weitere Aufweitungen der Endabschnitte der Bügelschenkel, die im Abstand zu den Verbindungsstücken durch ein mit dem Endabschnitt des Bügelschenkels verschweißtes Stabelement 20 bzw. 20' gebildet sind.
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Das in dem Ausführungsbeispiel parallel zu dem Endabschnitt des Bügelschenkels verlaufende Stabelement könnte auch im Winkel zu dem Endabschnitt angeordnet sein.
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Die weiteren, im Abstand zu den Verbindungsstücken angeordneten Aufweitungen tragen nochmals wesentlich zur festen Verankerung des Transportankers in den Wandschalen bei.
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Es versteht sich, dass auch die Ausführungsbeispiele gemäß den 3 bis 4 weitgehend aus Baustahl-Stabmaterial mit einer Oberflächenstrukturierung hergestellt sein können. Auch für das Druckelement kommt Baustahl-Stabmaterial in Betracht, insbesondere mit einem gegenüber dem Stabmaterial des Haltebügels erhöhtem Durchmesser.