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Die Erfindung betrifft ein Koffersystem für ein Fahrzeug, sowie ein Fahrzeug mit einem solchen Koffersystem.
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Im Stand der Technik ist es bekannt, eine Hülle als Autozubehör zu verwenden, die zwischen die Mittelkonsole eines Autos und entweder dem Fahrersitz oder dem Beifahrersitz passt, um Gegenstände aufzufangen, die in den Raum zwischen dem Sitz und der Konsole fallen.
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Die
WO 2015/023436 A1 betrifft hierzu ein Kfz-Zubehör, bestehend aus einer Hülle aus spülmaschinenfestem, elastischem, flexiblem Material mit einem im Wesentlichen V-förmigen Querschnitt mit offener Oberseite, einer Basis, einer ersten Seite, einer zweiten Seite, einem ersten Ende und einem zweiten Ende; die Länge der Oberseite beträgt ca. 14 Zoll, die Breite der Oberseite an den Enden beträgt ca. 1 Zoll, die Breite der Oberseite in der Mitte beträgt ungefähr 3,5 Zoll, die Länge der Basis beträgt ungefähr 12,5 Zoll, die Breite der Basis beträgt ca. 0,75 Zoll, die Höhe der Seiten an den Enden beträgt ca. 4 Zoll. Die Höhe der Seiten in ihrer Mitte beträgt ungefähr 4,5 Zoll, wobei die Seiten die besondere Elastizität haben, eine Kraft von etwa 0,55 bis etwa 0,75 Pfund pro Quadratzoll in der Mitte der Seiten auszuüben, wenn sich die Hülle zwischen einem Fahrzeugsitz und einer Konsole befindet.
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Typischerweise wird außerdem in einem Fahrzeug wie einem Personenkraftwagen ein Handschuhfach vorgesehen, welches jedoch fest verbaut ist und ein begrenztes Volumen aufweist. Wird der Nachteil des festen Verbaus zugunsten eines beweglichen Gepäckstücks überwunden, besteht jedoch die Gefahr, dass das bewegliche Gepäckstück bei einer Kollision des Fahrzeugs im Innenraum des Fahrzeugs umherfliegt und durch seinen Impuls relativ zum Fahrzeug Insassen oder im Fahrzeug befindliche Tiere verletzen kann. Wird zur Verhinderung dieser Gefahr das Gepäckstück in einem geschlossenen Kofferraumvolumen untergebracht, ist es jedoch aus dem Innenraum des Fahrzeugs nicht unmittelbar zugänglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, kleinere Gepäckstücke wie einen Koffer im Innenraum, insbesondere einer Fahrgastzelle, eines Fahrzeugs sicher verstauen zu können.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem Koffersystem, aufweisend eine in einem Innenraum des Fahrzeugs angeordnete Haltevorrichtung und einen Koffer mit einem zur Haltevorrichtung passenden Halteelement, wobei die Haltevorrichtung und das Halteelement reversibel voneinander lösbar aneinander fixiert werden können, sodass der Koffer durch die Verbindung des kofferseitigen Halteelements an der fahrzeugseitigen Haltevorrichtung und damit am Fahrzeug während der Fahrt des Fahrzeugs gegen Lösen sicher fixiert werden kann.
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Bevorzugt weist der Koffer IATA-Standardmaße auf, um als Handgepäck in Verkehrsflugzeugen verwendet werden zu können. Ein solcher Handgepäckkoffer kann dem Fahrzeug entnommen werden z.B. für Flugreisen. Die feste Fixierung ermöglicht, dass der Koffer sicher in der Fahrgastzelle verstaut werden kann und sich nicht aufgrund der Fahrdynamik oder einer Kollision bewegt.
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Vorteilhaft ist der Koffer somit fest mit dem Fahrzeug verbunden, insbesondere während einer Fahrt des Fahrzeugs, jedoch bei Bedarf entnehmbar. Die Fixierung zwischen der Haltevorrichtung und dem Halteelement ist dabei so ausgestattet, dass der Koffer je nach Bedarf zügig und einfach vom Fahrzeug gelöst werden kann, oder für eine Fahrt des Fahrzeugs wieder fest fixiert werden kann. Vorteilhaft wird die Haltevorrichtung so im Fahrzeug angeordnet, dass ein daran befestigter Koffer und sein Inhalt von einem Fahrzeuginsassen gut erreichbar sind.
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Durch die Fixierung ist der Koffer somit gegen Umherfliegen im Innenraum des Fahrzeugs bei einer Kollision des Fahrzeugs zum Beispiel bei einem Auffahrunfall gesichert. Dies betrifft auch andere Fahrsituationen mit hoher Fahrdynamik, wie beispielsweise sehr schnelle Kurvenfahrten mit engen Kurvenradien, Notbremsungen oder sehr hohe Beschleunigungen zum Aufbauen höherer Geschwindigkeiten des Fahrzeugs bei entsprechender Motorisierung des Fahrzeugs.
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Weiterhin vorteilhaft ist durch die entsprechende Anordnung der Haltevorrichtung im Innenraum des Fahrzeugs auch der Inhalt des Koffers aus der Fahrgastzelle selbst für einen Insassen erreichbar, beispielsweise während der Fahrt des Fahrzeugs.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform erfolgt die Fixierung der Haltevorrichtung und des Halteelements aneinander mechanisch, pneumatisch, elektrisch, oder magnetisch.
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Vorteilhaft wird ein entsprechender Auslösemechanismus vorgesehen, um die Haltevorrichtung von dem Halteelement in ihrem fixierten Zustand miteinander zu lösen. Je nach Art der Fixierung ist der Auslösemechanismus entweder ein eigenes Eingabeelement wie ein Knopf am Armaturenbrett oder ein Icon auf einem berührungsempfindlichen Bildschirm, oder ein vorgegebenes Kommando einer Sprachsteuerung.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform erfolgt die Fixierung der Haltevorrichtung und des Halteelements aneinander mechanisch durch eine Einhakung.
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Die mechanische Verbindung mittels einer Einhakung wird insbesondere so realisiert, dass ein drehbarer und/oder verschiebbarer Haken um ein fixes Halteelement so in einen umschließenden Zustand gebracht wird, dass eine formschlüssige Verbindung entsteht. Die Anordnung von Haken und Halteelement kann auch umgekehrt verwendet werden, sodass der Haken fest ist und das Halteelement beweglich. Die Einhakung weist den Vorteil einer hohen Robustheit und Zugfestigkeit auf, sodass auch bei einer schweren Kollision des Fahrzeugs der Koffer fest mit dem Fahrzeug verbunden bleibt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Fahrzeug ein Personenkraftwagen. Insbesondere für Fahrdienste wie Taxis weist das Koffersystem somit den Vorteil auf, bei der Anreise zu einem Flughafen oder bei der Abreise von einem Flughafen das Gepäck sehr schnell und sicher verstauen zu können.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Haltevorrichtung im Beifahrerfußraum an zumindest einer Sitzschiene eines Beifahrersitzes angeordnet.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Haltevorrichtung an zumindest einer Sitzschiene im Bereich einer Hinterseite eines Beifahrersitzes angeordnet.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Haltevorrichtung mit einem Cockpitquerträger des Fahrzeugs verbunden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist im Bereich des Handschuhfachs ein Stauraum für den Koffer vorgesehen, sodass der Koffer anstelle eines Handschuhfachs in den Stauraum einsetzbar ist und mit der Haltevorrichtung am Cockpitquerträger fixiert werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Haltevorrichtung an einem Innenraumboden des Fahrzeugs angeordnet, und damit unabhängig vom Beifahrersitz.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Fahrzeug keinen Beifahrersitz auf, wobei die Haltevorrichtung im Bereich einer üblichen Anordnung der Sitzschienen eines Beifahrersitz angeordnet ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
- 1: Ein Koffersystem in einem Fahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
- 2: Ein Koffersystem in einem Fahrzeug gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich.
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1 zeigt ein Koffersystem in einem Fahrzeug. Die Blickrichtung auf die Skizze der 1 zeigt auf einen Beifahrersitz in der linken Bildhälfte der 1, während der Koffer 3 im Bodenraum vor dem Beifahrersitz angeordnet ist. In der rechten Bildhälfte ist ein Armaturenbrett mit dem skizzierten Lenkrad auf der Fahrerseite angedeutet, während eine Mittelkonsole den Fahrerbereich vom Beifahrerbereich abtrennt. Das Koffersystem weist eine mechanische Steckvorrichtung auf, wofür eine am Fahrzeugboden angeordnete Haltevorrichtung 1 vor dem Beifahrersitz angeordnet ist. Am Koffer 3 selbst ist ein zur Haltevorrichtung 1 passendes Halteelement 5 angeordnet und weist ein entsprechendes mechanisches und magnetisches Gegenstück auf. Der mechanische Teil der Fixierung wird durch eine seitliche Führung mit einer magnetischen Einrast-Vorrichtung am Ende der Führung ausgebildet, sodass der Koffer in die Haltevorrichtung 1 des Fahrzeugs nur seitlich hineingeschoben werden kann und bei einer frontalen Kollision oder einem Aufprall von hinten durch die Führungen in Längsrichtung gehalten wird, welche nur ein zu den Seitentüren hin mögliches Verschieben des Koffers 3 erlauben. So sind die Haltevorrichtung 1 und das Halteelement 5 reversibel voneinander lösbar aneinander fixiert, sodass der Koffer 3 durch die Verbindung des kofferseitigen Halteelements 5 an der fahrzeugseitigen Haltevorrichtung 1 und damit am Fahrzeug während der Fahrt des Fahrzeugs gegen Lösen sicher fixiert werden kann.
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2 zeigt ein Fahrzeug mit einer weiteren Lösung zur Fixierung eines Koffers 3. Die Haltevorrichtung 1 (siehe 1) des Fahrzeugs ist hierbei im Beifahrerfußraum an zumindest einer Sitzschiene 7 eines Beifahrersitzes angeordnet. Die Skizze der 2 entspricht prinzipiell der aus der 1, jedoch ist hier der Koffer 3 anders am Fahrzeug fixierbar: Die Haltevorrichtung 1 umfasst eine verlängerte Sitzschiene 7 des Beifahrersitzes, auf die in Fahrzeug-Längsrichtung der Koffer 3 mit seinem auf die Sitzschiene 7 passenden Halteelement 5 aufgeschoben werden kann. Eine mechanische Arretierung analog zu der des Beifahrersitzes am Fahrzeugboden hält den Koffer 3 während der Fahrt des Fahrzeugs fixiert.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen, beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente, vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehende Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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