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Die
Erfindung betrifft einen Personenkraftwagen mit einem Rückhaltesystem
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
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Ein
solches Rückhaltesystem für einen Personenkraftwagen
ist beispielsweise bereits aus der
DE 196 50 940 A1 als bekannt zu entnehmen.
Das Rückhaltesystem umfasst dabei seitlich jeweils einen sich
im Wesentlichen im Bereich oberhalb einer Bordkante des Personenkraftwagens
erstreckenden Airbag, welcher üblicherweise auch als Windowbag bezeichnet
ist. Dieser Airbag ist dabei so ausgebildet, dass sowohl ein vorderer
Sitzinsasse wie auch ein hinterer Sitzinsasse bei einer unfallbedingten
Kraftbeaufschlagung des Personenkraftwagens in einer entsprechenden
Beaufschlagungsrichtung – im vorliegenden Fall der Fahrzeugquerrichtung – rückzuhalten
sind. Somit werden mit dem vorliegenden Airbag im Falle eines Seitenaufpralls
sowohl der hintere wie auch der vordere Sitzinsasse vor entsprechenden
Verletzungen, welche beispielsweise durch entsprechende Intrusionen
in die Fahrgastzelle bedingt sind, reduziert bzw. vollständig
unterbunden.
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Ein
weiteres derartiges Rückhaltesystem ist darüber
hinaus aus der
DE 43
04 152 C2 als bekannt zu entnehmen, bei welcher mittels
eines jeweils seitlich zugeordneten Airbags wiederum insbesondere eine
Seitenfensterscheibe oberhalb einer Bordwand abgedeckt werden soll,
um hierdurch bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Personenkraftwagens
in Fahrzeugquerrichtung entsprechende Verletzungen, insbesondere
Kopfverletzungen, des Sitzinsassen zu vermeiden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Personenkraftwagen mit
einem Rückhaltesystem der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei welchem der wenigstens eine Airbag universeller nutzbar ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Personenkraftwagen
mit einem Rückhaltesystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und
nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen
Patentansprüchen angegeben.
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Um
einen Personenkraftwagen mit einem Rückhaltesystem zu schaffen,
dessen wenigstens ein Airbag universell einsetzbar ist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
dass sowohl der vordere wie auch der hintere Sitzinsasse mittels
des Airbags in unterschiedlichen Beaufschlagungsrichtungen rückzuhalten
sind. Mit anderen Worten ist erfindungsgemäß wenigstens
ein Airbag vorgesehen, mittels welchem der vordere Sitzinsasse beispielsweise
bei einer durch einen Seitenaufprall bedingten Beaufschlagungsrichtung
in Fahrzeuglängsrichtung rückzuhalten ist, während
der hintere Sitzinsasse mittels ein und desselben Airbags in einer
beispielsweise durch eine Frontalkollision bedingten Beaufschlagungsrichtung
in Fahrzeuglängsrichtung rückzuhalten ist. Mit anderen
Worten ist es somit erfindungsgemäß vorgesehen,
dass ein und derselbe Airbag vorgesehen ist, um unterschiedliche
Sitzinsassen in unterschiedlichen Beaufschlagungsrichtungen – insbesondere
in Fahrzeuglängsrichtung bzw. in Fahrzeugquerrichtung – entsprechend
rückzuhalten und zu schützen. Es ist ersichtlich,
dass somit dem Airbag eine Doppelfunktion zukommt, so dass dieser
universeller einsetzbar ist und sich darüber hinaus die
Fertigungskosten für den Personenkraftwagen reduzieren.
Es ist nämlich im Unterschied zum bisher bekannten Stand
der Technik nunmehr lediglich ein Airbag erforderlich, um zwei unterschiedliche
Sitzinsassen in unterschiedlichen Beaufschlagungsrichtungen entsprechend
zu schützen.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als zudem vorteilhaft
gezeigt, wenn ein vorderer Fahrzeugsitz für den vorderen
Sitzinsassen in der Fahrzeugmitte des Personenkraftwagens positioniert ist.
Durch die mittige Positionierung des vorderen Sitzinsassen, üblicherweise
des Fahrers, ist der Raum zwischen diesem und den jeweiligen Seitenwänden der
Fahrgastzelle des Personenkraftwagens sehr viel größer,
so dass sich insgesamt ein günstigeres Rückhaltesystem
mit einem verbesserten Insassenschutz realisieren lässt.
Durch den großen Abstand kann darüber hinaus ein
großes Volumen des Airbags beispielsweise seitlich neben
dem vorderen Sitzinsassen bereitgestellt werden, um damit Kopf und
Thorax des Fahrers wirksam abzustützen.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der vordere Sitzinsasse
in einer zumindest im Wesentlichen in Fahrzeugsquerrichtung und
der hintere Sitzinsasse in einer zumindest im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung
orientierten Beaufschlagungsrichtung mittels ein und desselben Airbags rückzuhalten.
Der Airbag kann dabei beispielsweise als Dachairbag gestaltet sein,
welcher im Bereich des Fahrzeugdaches oder nahe einer korrespondierenden
Seitenwand der Fahrgastzelle austritt. Insbesondere bei der mittigen
des vorderen Fahrzeuginsassen und der seitlichen Anordnung des zugeordneten hinteren
Sitzinsassen ergibt sich somit ein Airbag, welcher universell einsetzbar
ist bzw. eine Doppelfunktion aufweist, nämlich unterschiedliche
Sitzinsassen in unterschiedlichen Beaufschlagungsrichtungen rückzuhalten.
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Zudem
vorteilhaft ist es, wenn der Airbag bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung
des Personenkraftwagens vom Fahrzeugsitz austritt. Hierdurch kann
eine besonders schnelle Rückhaltefunktion des Airbags gewährleistet
werden.
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Ein
besonders günstiger Personenkraftwagen kann darüber
hinaus geschaffen werden, wenn zwei hintere Fahrzeugsitze für
die hinteren Sitzinsassen seitliche des vorderen Fahrzeugsitzes
positioniert sind, wobei zwei jeweilige Airbags vorgesehen sind,
mittels welchen der vordere Sitzinsasse nach beiden Fahrzeugaußenseiten
hin in der zumindest im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung orientierten Beaufschlagungsrichtung
zu halten ist und die hinteren Sitzinsassen in der zumindest im
Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung orientierten Beaufschlagungsrichtung
rückzuhalten sind. Für den vorderen Fahrzeuginsassen
ergibt sich durch die beiden seitliche angeordneten Airbags somit
ein Rückhaltesystem, welches – in erheblichen
Abstand zu der jeweiligen Seitenwand der Fahrgastzelle – im
Fall insbesondere eines Seitenaufpralls entsprechend günstig rückhält.
Für die hinteren Sitzinsassen ergibt sich jeweils ein Rückhaltesystem,
bei welchem ein großvolumiger Airbag seitlich des vorderen
Sitzinsassen entfaltet werden kann, um eine entsprechend günstige
Rückhaltung insbesondere bei einer Frontalkollision zu
erhalten.
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Als
weiterhin vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn bei einem Seitenaufprall
lediglich der seitenaufprallseitige Airbag zu öffnen ist.
Mit anderen Worten wird je nach Aufprallseite nur der stoßseitig
beaufschlagte Airbag aktiviert. Hierdurch kann nach einer derartigen
Kollision eine kostengünstige Reparatur des Rückhaltesystems
vorgenommen werden.
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Schließlich
hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn der jeweilige Airbag auch
bei nicht besetzten hinteren Fahrzeugsitzen zu öffnen ist,
um hierdurch dem vorderen Fahrzeugsitzinsassen eine entsprechende
Rückhaltewirkung zu gewährleisten.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine
schematische Seitenansicht auf einen Personenkraftwagen mit einem
schematisch angedeuteten vorderen Sitzinsassen eines vorderen mittleren
Fahrzeugsitzes und einem hinteren Sitzinsassen eines hinteren seitlichen
Fahrzeugsitzes, wobei ein Rückhaltesystem mit jeweils einem
seitlich zugeordneten Airbag vorgesehen ist, mittels welchem der
vordere und der hintere Sitzinsasse bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung
des Personenkraftwagens in einer entsprechenden Beaufschlagungsrichtung
rückzuhalten sind, wobei der vordere Sitzinsasse mittels
des jeweiligen Airbags in einer zumindest im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung und
der hintere Sitzinsasse in einer zumindest im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung
orientierten Beaufschlagungsrichtung rückzuhalten ist;
und in
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2 eine
schematische Draufsicht auf den Personenkraftwagen gemäß 1,
wobei insbesondere die Sitzpositionen des vorderen bzw. der beiden hinteren
Sitzinsassen erkennbar sind sowie das Rückhaltesystem,
welches vorliegend jeweilige seitliche, entfaltet dargestellte Airbags
umfasst, mittels welchen der vordere und der jeweilige hintere Sitzinsasse
in unterschiedlichen Beaufschlagungsrichtungen rückzuhalten
sind, und wobei zusätzlich ein vorderer Airbag erkennbar
ist, mittels welchem der vordere Sitzinsasse bei einer in Fahrzeuglängsrichtung orientierten
Beaufschlagungsrichtung rückzuhalten ist.
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In
den 1 und 2 ist in einer schematischen
Perspektivansicht bzw. einer schematischen Draufsicht ein Personenkraftwagen
dargestellt. Symbolisch sind dabei in den Kraftwagen drei Sitzinsassen – ein
vorderer Sitzinsasse 10 sowie zwei hintere Sitzinsassen 12 – auf
zugehörigen Fahrzeugsitzen 14 bzw. 16 eingezeichnet.
Demzufolge ist insbesondere aus 2 erkennbar,
dass der vordere Fahrzeugsitz 14 für den vorderen
Sitzinsassen 10 – hier den Fahrer des Personenkraftwagens – in
der Fahrzeugmitte des Kraftwagens positioniert ist. Die beiden hinteren
Fahrzeugsitze 16 der beiden hintern Sitzinsassen 12 sind
seitlich versetzt zum vorderen Fahrzeugsitz 14 nahe der
jeweiligen Seitenwand der Fahrgastzelle 18 des Kraftwagens
angeordnet.
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Die
mittlere Sitzposition des vorderen Sitzinsassens 10 hat
dabei den Vorteil, dass dieser in einem weitaus größeren
Abstand zu den Seitenwänden der Fahrgastzelle 18 positioniert
ist. Im Unterschied zu konventionellen Fahrzeugen, bei welchen die
vorderen Sitzinsassen meist asymmetrisch im Fahrzeug angeordnet
und demzufolge die Seitenschutzsysteme wie beispielsweise ein Windowairbag oder
ein Thoraxbag auf die asymmetrische Sitzposition abgestimmt ist,
ist demzufolge ein andersartiges Rückhaltesystem 20 erforderlich.
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Dieses
Rückhaltesystem 20 umfasst vorliegend im Wesentlichen
zwei seitliche Airbags 22, 24 sowie einen zentralen
vorderen Airbag 26, welcher sowohl in 1 als
auch in 2 in entfalteter Stellung gezeigt
wird.
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Mittels
jedem der seitlichen Airbags 22, 24 sind – wie
insbesondere aus 2 erkennbar ist – jeweils
sowohl der vordere Sitzinsasse 10 wie der zugehörige
hintere Sitzinsasse 12 bei einer entsprechenden unfallbedingten
Kraftbeaufschlagung des Personenkraftwagens in einer jeweiligen,
nachfolgend noch näher erläuterten Kraftbeaufschlagungsrichtung
rückzuhalten. Kommt es beispielsweise zu einer mit den
Pfeilen 28 angedeuteten, zumindest im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung
orientierten Beaufschlagungsrichtung des Personenkraftwagens, wie
dies beispielsweise bei einem entsprechenden Seitenaufprall der
Fall ist, so wird demzufolge der vordere Sitzinsasse 10 in
Fahrzeugquerrichtung entsprechend rückgehalten bzw. durch
den Airbag 22, 24 geschützt. Erfolgt
hingegen beispielsweise im Wesentlichen eine Frontalkollision des
Personenkraftwagens, so wird der jeweils dem entsprechenden Airbag 22, 24 zugeordnete
hintere Sitzinsasse 12 gegen die zumindest im Wesentlichen
in Fahrzeuglängsrichtung orientierte Beaufschlagungsrichtung,
welche mit dem Pfeil 30 dargestellt ist, rückgehalten.
Während also der jeweilige Airbag 22, 24 für
den vorderen Sitzinsassen 10 als Schutz gegen einen Seitenaufprall
wirkt, dient dieser für den jeweils entsprechend hinteren
Sitzinsassen 12 als Schutz gegen eine Vorverlagerung in
Fahrzeuglängsrichtung. Mit anderen Worten hat jeder der
seitlichen Airbags 22, 24 abhängig vom
jeweiligen Unfallszenario eine entsprechende Doppelfunktion, nämlich
bei einem Seitenaufprall entsprechend den vorderen Sitzinsassen 10 zu schützen
oder bei einem Frontalaufprall den entsprechend zugehörigen
hinteren Sitzinsassen zu schützen. Somit sind die Airbags 22, 24 äußerst
universell gestaltet. Darüber hinaus können somit
die Fertigungskosten des Personenkraftwagens gesenkt werden, da
für ein und dieselbe Funktion lediglich ein Airbag 22, 24 erforderlich
ist.
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Der
weitere Airbag 26 des Rückhaltesystems 20 kann
beispielsweise in die Lenksäule bzw. das Lenkrad des Personenkraftwagens
integriert sein, um hierdurch den vorderen Sitzinsassen 10 bei
einer entsprechenden, durch den Pfeil 32 symbolisierten Vorverlagerung
zu schützen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind die beiden Airbags 22, 24 als Dachairbags
gestaltet, welche bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung
des Personenkraftwagens vom Fahrzeugdach 34 her austreten.
Dabei können die Airbags 22, 24 so ausgebildet
sein, dass bei einem Seitenaufprall – je nach Aufprallseite – lediglich der
seitenaufprallnahe Airbag 22, 24 geöffnet
bzw. aktiviert wird. Die Airbags 22, 24 die primär
zum Schutz der hinteren Sitzinsassen 12 bei einem Frontalaufprall
vorgesehen sind, bekommen dabei eine Doppelfunktion, wenn ein Seitenaufprall
erfolgt. Hierbei schützen sie in vorbeschriebenen Weise
den vorderen Sitzinsassen 10. Dabei ist es vorliegend vorgesehen,
dass der jeweilige seitliche Airbag 22, 24 auch bei
nicht besetzten hinteren Fahrzeugsitzen 16 zu öffnen
ist, insbesondere bei einem Seitenaufprall, um hierdurch den vorderen
Sitzinsassen 10 zu schützen.
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Bei
dem vorliegenden Fahrzeug kann das große Volumen seitlich
des vorderen Sitzinsassen somit mittels der Airbags 22, 24 genutzt
werden, damit Kopf und Thorax des Fahrers bzw. vorderen Sitzinsassen 10 in
optimaler Weise abgestützt werden können. Die
Airbaglösung mit großem Volumen erlaubt aufgrund
des großen Seitenabstandes zu den Außenseiten
der Fahrgastzelle 18 dem mittig sitzenden Fahrer eine optimale
Ausnutzung der bereitgestellten Räume, indem die Airbags 22, 24 entsprechend
voluminös gestaltet sind.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel können die Airbags 22, 24 auch
im Bereich von Dachstreben, welche sich in Fahrzeuglängsrichtung
erstrecken, positioniert bzw. untergebracht sein. Dabei werden die
Airbags 22, 24 bei einer Frontalkollision zum
Schutz der hinteren Sitzinsassen 12 und bei einer Seitenkollision
zum Schutz des vorderen Sitzinsassen 10 ausgelöst.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19650940
A1 [0002]
- - DE 4304152 C2 [0003]