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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung für eine lösbar in einem Fahrzeuginnenraum festlegbare Transporteinrichtung mit mindestens einem vom Fahrzeuginnenraum aus zugänglichen Befestigungselement, das an einer Fahrzeugkomponente, wie Fahrzeugsitz oder Verkleidung, angeordnet ist und mit mindestens einem Aufnahmemittel, das an der Transporteinrichtung angeordnet ist, und durch das die Transporteinrichtung am Befestigungselement anordenbar und festlegbar ist und mindestens ein Führungsmittel aufweist, das dem mindestens einen Befestigungselement zuordenbar oder zugeordnet ist und durch das ein Anordnen und/oder Festlegen der Transporteinrichtung an dem Befestigungselement führbar ist.
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Derartige Befestigungsvorrichtungen sind beispielsweise bei Kraftfahrzeugen bekannt, um eine als Kindersitz ausgebildete Transporteinrichtung auf der Rückbank in einem Fahrzeuginnenraum festzulegen. Hierbei werden die an dem Kindersitz angeordneten Aufnahmemittel in einen Spalt zwischen Rückenteil und Sitzteil der Rückbank geschoben und mit den dort angeordneten Befestigungselementen gekoppelt.
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Bei den bekannten Befestigungsvorrichtungen hat es sich als umständlich erwiesen, dass zum Festlegen des Kindersitzes der Kindersitz oft mehrmals verrückt werden muss, bis die beiden Befestigungselemente und die beiden Aufnahmemittel derart miteinander fluchten, das ein Festlegen des Kindersitzes ermöglicht ist.
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Dieses Problem wurde versucht, durch eine Befestigungsvorrichtung gemäß
DE 197 38 802 C1 zu lösen, bei der die Befestigungselemente von einer Parkstellung in eine Gebrauchsstellung schwenkbar sind. Hierbei hat es sich jedoch als nachteilig erwiesen, dass bewegbare Befestigungselemente zu einer reduzierten Stabilität des Systems aus Transporteinrichtung und Befestigungselement führen können.
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Darüber hinaus ist bei den bekannten Befestigungsvorrichtungen eine Gefahr der Beschädigung, bzw. der Abnutzung der Fahrzeugkomponenten erhöht.
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Die
DE 199 08 197 C2 betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung der Verriegelungsstellung einer Einrichtung zur Befestigung eines Kindersitzes in einem Fahrzeug.
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Aus der
DE 10 2016 213 264 A1 ist eine Abdeckung für einen ISOFIX-Bügel bekannt, die es einem Bediener erleichtert, ISOFIX zu verwenden.
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Die
DE 600 00 655 T2 offenbart eine Sitzanordnung mit einem Sitzkissen und einem von dem Sitzkissen dargebotenen und zur Verankerung eines Kindersitzes ausgebildeten Anker. Die Sitzanordnung weist eine um den Anker angeordnete und zwischen einer eingefahrenen und geschlossenen und einer ausgefahrenen und vollständig offenen Position bewegbare Abdeckung auf, wodurch die Abdeckung entlang dem Anker in einer ersten Richtung gleitet und den Anker verbirgt, wenn sie sich von der vollständig offenen Position in die geschlossene Position bewegt, und die Abdeckung entlang dem Anker in einer zweiten Richtung entgegengesetzt der ersten Richtung gleitet und den Anker zur Befestigung an den Kindersitz freigibt, wenn sie sich von der geschlossenen Position in die vollständig offene Position bewegt.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist, eine Befestigungsvorrichtung vorzuschlagen, bei der das Koppeln der Transporteinrichtung mit dem Befestigungselement erleichtert ist.
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Diese Aufgabe wird bei einer eingangs genannten Befestigungsvorrichtung gelöst, bei der das Führungsmittel von einer Parkstellung, in der das Führungsmittel im Wesentlichen durch die Fahrzeugkomponente verdeckt ist, in eine Führungsstellung überführbar ist, in der das Führungsmittel und das Befestigungselement bezüglich ihrer Längserstreckungsrichtung im Wesentlichen parallel erstreckt sind und zumindest das Führungsmittel aus der Fahrzeugkomponente in Richtung Fahrzeuginnenraum ragt, indem das Führungsmittel um eine senkrecht zur Längserstreckungsrichtung des Führungsmittels und des Befestigungselements verlaufende Achse gedreht wird.
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Durch das Vorsehen eines Führungsmittels ist ein langes und umständliches Suchen des durch die Fahrzeugkomponente im Wesentlichen verborgenen Befestigungselements erleichtert, wodurch die Summe der durchzuführenden Kopplungsversuche der Transporteinrichtung mit dem Befestigungselement reduziert ist. Hierdurch ist ein Verschleiß und eine Abnutzung der Fahrzeugkomponente reduziert.
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Das Befestigungselement ist derart an der Fahrzeugkomponente festgelegt, dass das Befestigungselement von außen nicht oder nur in einem geringen Bereich wahrnehmbar ist.
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Bei der Transporteinrichtung kann es sich um einen Kindersitz oder einen Sitz für körperlich benachteiligte Fahrzeuginsassen handeln. Darüber hinaus kann die Transporteinrichtung auch einen Tierbehälter, wie Hunde- oder Katzenkorb umfassen. Schließlich kann die Transporteinrichtung jegliche Art von Behälter umfassen, der bei einem abrupten Fahrmanöver, wie Beschleunigen, Bremsen oder enge Kurvenfahrten, gegen ein Bewegen im Fahrzeuginnenraum festgelegt sein soll.
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Es erweist sich als vorteilhaft, wenn das Führungsmittel lösbar oder unlösbar an dem Befestigungselement festlegbar oder festgelegt ist.
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Wenn das Führungsmittel lösbar an dem Befestigungselement festlegbar oder festgelegt ist, kann das Führungsmittel vor einer Benutzung der Transporteinrichtung an dem Befestigungselement festgelegt werden. Darüber hinaus ist es auf einfache Weise nach der Benutzung der Transporteinrichtung wieder entfernbar. Insbesondere können durch eine derartige Ausgestaltung des Führungsmittels herkömmliche Kraftfahrzeuge, bzw. Befestigungsvorrichtungen auf einfache Weise nachgerüstet werden. Wenn das Führungsmittel unlösbar an dem Befestigungselement festlegbar oder festgelegt ist, ist das Führungsmittel verliersicher angeordnet.
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Um ein unbeabsichtigtes Lösen des Führungsmittels vom Befestigungselement zu verhindern, erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Befestigungsvorrichtung mindestens ein am mindestens einen Führungsmittel angeordnetes Riegelelement umfasst, durch das das mindestens eine Führungsmittel bezüglich des Befestigungselements ortsfest festlegbar ist.
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Das Riegelelement kann sowohl bei einer vom Befestigungselement lösbaren oder unlösbaren Anordnung des Führungsmittels am Befestigungselements vorgesehen sein. Solchenfalls arretiert es das Führungsmittel in der Führungsstellung.
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Das Führungsmittel kann grundsätzlich beliebig ausgebildet sein, solange die technische Funktion erfüllt wird, ein Koppeln des Aufnahmemittels der Transporteinrichtung mit dem Befestigungselement durch Bilden einer Führung zu erleichtern. Hierbei erweist es sich insbesondere als vorteilhaft, wenn das Führungsmittel eine sich in Richtung auf das Befestigungselement verjüngende Kontur, insbesondere einen sich verjüngenden Querschnitt, umfasst.
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Wenn das Führungsmittel eine sich in Richtung auf das Befestigungsmittel verjüngende Kontur umfasst, ist das Führungsmittel zweidimensional oder dreidimensional trichterartig ausbildbar. Darüber hinaus sieht eine Ausführungsform der Befestigungsvorrichtung vor, dass das mindestens eine Führungsmittel einen schienen- oder kufenförmigen Abschnitt umfasst, auf dem das Aufnahmemittel der Transporteinrichtung geführt bewegbar, insbesondere gleitbar, ist.
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Solchenfalls kann das Führungsmittel kompakt ausgebildet sein.
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Bei einer Weiterbildung letztgenannter Ausführungsform erweist es sich als vorteilhaft, wenn das mindestens eine schienen- oder kufenförmige Führungsmittel auf einer einem Fahrzeugboden zugewandten oder abgewandten Seite des mindestens einen Befestigungselements angeordnet ist.
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Bei einer derartigen Anordnung des schienen- oder kufenförmigen Abschnitts des Führungsmittels kann die Transporteinrichtung beim Anordnen und/oder Festlegen der Transporteinrichtung an dem Befestigungselement auf dem schienen- oder kufenförmigen Abschnitt aufgesetzt und in Richtung auf das Befestigungselement geschoben werden. Hierbei dient der schienen- oder kufenförmige Abschnitt gleichzeitig als Verschleißschutz für die Fahrzeugkomponente, da die Transporteinrichtung beim Anordnen und/oder Festlegen an dem Befestigungselement auf dem Abschnitt entlanggleitet.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Befestigungsvorrichtung ist vorgesehen, dass das mindestens eine Führungsmittel eine quer zur Fügerichtung im Wesentlichen zumindest nahezu geschlossene Ummantelung umfasst, innerhalb der ein einen tunnelartigen Abschnitt bildender Hohlraum angeordnet ist, in dem mindestens ein Befestigungselement angeordnet ist und in dem das Aufnahmemittel der Transporteinrichtung geführt bewegbar, insbesondere gleitbar ist.
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Durch diese Ausgestaltung ist das Befestigungselement zumindest nahezu in Gänze umfangseitig durch das Führungsmittel umschlossen. Hierdurch ist auch ein Überführen der Transporteinrichtung von einer gelösten in eine festgelegte Anordnung am Befestigungselement von allen Richtungen umschlossen, wodurch eine Abnutzung oder ein Verschleiß der Fahrzeugkomponente weiter reduziert ist. Ferner ist hierdurch auf einfache Weise einem Verkanten beim Anordnen der Transporteinrichtung an dem Befestigungselement vorgebeugt.
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Das Führungsmittel kann grundsätzlich beliebig ausgebildet sein. Es lässt sich einfach und kostengünstig herstellen, wenn das Führungsmittel ein Blechbiegeteil und/oder ein Spritzgussteil umfasst.
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Ferner ist es denkbar, dass in dem Spritzgussteil der schienen- oder kufenförmige Abschnitt angeordnet ist.
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Das Befestigungselement kann grundsätzlich beliebig ausgebildet sein, solange es der Funktion nachkommt, das Aufnahmemittel im Wesentlichen ortsfest am Befestigungselement festzulegen. Hierbei kann das Befestigungselement bügelförmig ausgebildet sein und auf der dem Aufnahmemittel zugewandten Seite einen u-förmigen gebogenen Abschnitt umfassen. Solchenfalls kann das Befestigungselement eine unter der Bezeichnung „Isofix“ am Markt erhältliche Halterung umfassen.
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Schließlich ist bei einer Ausführungsform der Befestigungsvorrichtung vorgesehen, dass das Befestigungselement starr und relativ zum Fahrzeuginnenraum unbeweglich im Fahrzeuginnenraum, insbesondere an der Fahrzeugkomponente, festgelegt ist oder dass das Befestigungselement von einer Parkposition, in der das Befestigungselement im Wesentlichen durch die Fahrzeugkomponente verdeckt ist, in eine Gebrauchsposition überführbar ist, in der das Befestigungselement aus der Fahrzeugkomponente in Richtung Fahrzeuginnenraum ragt.
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Hierdurch können sowohl Befestigungselement als auch Führungsmittel durch die Fahrzeugkomponente verdeckt angeordnet werden, wenn das Befestigungselement nicht benötigt wird und nur im Gebrauchsfall in die Gebrauchsposition, bzw. Führungsstellung überführt werden.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen, aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Befestigungsvorrichtung.
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In der Zeichnung zeigt:
- 1 Eine perspektivische Vorderansicht auf ein Ausführungsbeispiel der Befestigungsvorrichtung, bei der eine Transporteinrichtung an einer Fahrzeugkomponente angeordnet wird;
- 2 Eine perspektivische Vorderansicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel der Befestigungsvorrichtung;
- 3 Eine perspektivische Vorderansicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel der Befestigungsvorrichtung in einer Parkstellung;
- 4 Eine Draufsicht auf das zweite Ausführungsbeispiel gemäß 3 in einer Führungsstellung;
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Die Figuren zeigen eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 versehene Befestigungsvorrichtung für eine lösbar in einem Fahrzeuginnenraum (nicht dargestellt) festlegbare Transporteinrichtung 4. Die Befestigungsvorrichtung 2 umfasst ein vom Fahrzeuginnenraum aus zugängliches Befestigungselement 6, das an einer Fahrzeugkomponente 8, wie Fahrzeugsitz oder Verkleidung eines Kraftfahrzeugs, angeordnet ist. Darüber hinaus umfasst die Befestigungsvorrichtung 2 ein Aufnahmemittel 10, das an der Transporteinrichtung 4 angeordnet ist und durch das die Transporteinrichtung 4 am Befestigungselement 6 anordenbar und festlegbar ist. Ferner umfasst die in den Figuren ersichtliche Befestigungsvorrichtung 2 ein Führungsmittel 12, das dem Befestigungselement 6 zugeordnet ist und durch das ein Anordnen und/oder Festlegen der Transporteinrichtung 4 an dem Befestigungselement 6 führbar ist.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei der das Führungsmittel 12 lösbar an dem Befestigungselement 6 festlegbar ist. Hierzu umfasst das Führungsmittel 12 eine quer zur Fügerichtung, im Wesentlichen zumindest nahezu geschlossene Ummantelung 14, innerhalb der einen tunnelartigen Abschnitt 16 bildenden Hohlraum 18 angeordnet ist. Mit diesem ist das Führungsmittel 12 auf das Befestigungselement 6 aufschiebbar. Um ein unbeabsichtigtes Entfernen des Führungsmittels 12 vom Befestigungselement 6 zu verhindern, ist bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ein Riegelelement 20 am Führungsmittel 12 vorgesehen.
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2 zeigt das erste Ausführungsbeispiel der Befestigungsvorrichtung 2, bei der das Führungsmittel 12 in Erstreckungsrichtung des Befestigungselements 6 auf das Befestigungselement 6 aufschiebbar und mittels des Riegelelements 20 festlegbar ist. Zum Festlegen der Transporteinrichtung 4 wird das Aufnahmemittel 10 in dem deR tunnelartigen Abschnitt 16 des Führungsmittels 12 angeordnet und in Richtung auf das Befestigungselement 6 geschoben. Das Befestigungselement 6 ist hierbei starr und unbeweglich bezüglich des Fahrzeuginnenraumes festgelegt.
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Dahingegen ist bei dem in den 3 und 4 ersichtlichen zweiten Ausführungsbeispiel der Befestigungsvorrichtung 2 ein Führungsmittel 12 vorgesehen, das einen schienen- oder kufenförmigen Abschnitt 22 umfasst. Auf diesem Abschnitt 22 ist das Aufnahmemittel der Transporteinrichtung 4 geführt bewegbar, insbesondere gleitbar.
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Der schienen- oder kufenförmige Abschnitt 22 ist auf einer einem Fahrzeugboden (in den Figuren nicht gezeigt) zugewandten Seite des Befestigungselements 6 angeordnet.
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Bei einem Ausführungsbeispiel gemäß 3 und 4 ist das Befestigungselement 6 ebenfalls starr und unbeweglich bezüglich des Fahrzeuginnenraums festgelegt. Das relativ zum Befestigungselement 6 bewegbar festgelegte Führungsmittel 12 ist von einer Parkstellung (3), in der das Führungsmittel 12 im Wesentlichen durch die Fahrzeugkomponente 8 verdeckt ist, in eine Führungsstellung (4) überführbar, in der das Führungsmittel 12 und das Befestigungselement 6 bezüglich ihrer Längserstreckungsrichtung im Wesentlichen parallel erstreckt zueinander verlaufen und zumindest das Führungsmittel 12 aus der Fahrzeugkomponente 8 in Richtung in den Fahrzeuginnenraum ragt.
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Hierdurch ist das Führungsmittel 12 leicht zugänglich und die Transporteinrichtung 4 mit seinem Aufnahmemittel 10 an dem Führungsmittel anordenbar.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Befestigungsvorrichtung
- 4
- Transporteinrichtung
- 6
- Befestigungselement
- 8
- Fahrzeugkomponente
- 10
- Aufnahmemittel
- 12
- Führungsmittel
- 14
- Ummantelung
- 16
- tunnelartiger Abschnitt
- 18
- Hohlraum
- 20
- Riegelelement
- 22
- schienen- oder kufenförmiger Abschnitt