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Die Erfindung betrifft ein Elektrofahrrad mit einer Funkschnittstelle zur direkten Verbindung des Elektrofahrrads mit einem mobilen Endgerät, wobei die Funkschnittstelle dazu ausgebildet ist, kontinuierlich ein Funksignal auszusenden. Es wird vorgeschlagen, dass das Funksignal derart ausgebildet ist, dass mittels des Funksignals eine Applikationssoftware auf dem mobilen Endgerät ausführbar ist. Vorteilhaft kann dadurch eine optimale Steuerung des Elektrofahrrads durch das mobile Endgerät sichergestellt werden. Insbesondere ist das Funksignal derart ausgebildet, dass mittels des Funksignals eine Applikationssoftware auf dem mobilen Endgerät ausführbar ist, die in einem Betriebssystem des mobilen Endgeräts nicht in einer Prozessliste gelistet ist. Die Prozessliste umfasst dabei alle ausgeführten und/oder aktiven Prozesse beziehungsweise Applikationssoftware.
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Unter einem Elektrofahrrad soll im Zusammenhang dieser Anmeldung insbesondere ein Fahrrad verstanden, dass eine Antriebseinheit zur Unterstützung des Fahrers aufweist. Das Elektrofahrrad ist vorzugsweise als ein eBike, ein Pedelec, ein Lastenfahrrad, ein Faltrad, ein Klappfahrrad oder dergleichen ausgebildet. Die Antriebseinheit weist einen Motor auf, der beispielsweise als ein Mittelmotor oder als ein Nabenmotor ausgebildet sein kann. Der Motor ist vorzugsweise als ein Elektromotor ausgebildet. Die Antriebseinheit ist mit einem Energiespeicher zur Versorgung der Antriebseinheit mit Energie verbunden. Der Energiespeicher ist vorzugsweise als ein Akkupack ausgebildet und weist ein Akkugehäuse auf, das bevorzugt lösbar mit einem Rahmen des Fahrrads verbunden ist. Das Elektrofahrrad umfasst eine Elektronik mit einer Steuereinheit zur Steuerung oder Regelung des Elektrofahrrads. Die Elektronik umfasst vorzugsweise eine Sensoreinheit, wobei die Sensoreinheit beispielsweise Bewegungssensoren, Drehmomentsensoren, Geschwindigkeitssensoren, einen GNSS Empfänger, Magnetsensoren oder dergleichen aufweisen kann.
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Zudem umfasst das Elektrofahrrad eine Kommunikationsschnittstelle zur drahtlosen Verbindung des Elektrofahrrads mit einer externen Vorrichtung, insbesondere dem mobilen Endgerät und/oder einem Server. Die Kommunikationsschnittstelle umfasst vorzugsweise eine kurzreichweitige Funkschnittstelle, wie beispielsweise Bluetooth, BLE, WLAN, RFID oder NFC und eine langreichweitige Funkschnittstelle wie beispielsweise eine Mobilfunkschnittstelle, zum Beispiel GSM, LTE oder 5G. Es ist allerdings auch denkbar, dass die Kommunikationsschnittstelle nur eine kurzreichweitige Funkschnittstelle oder nur eine langreichweitige Funkschnittstelle aufweist. Die Funkschnittstelle zur direkten Verbindung mit dem mobilen Endgerät ist dabei derart ausgebildet, dass die Verbindung ohne das Internet oder einen dazwischen geschalteten Server, Cloud-Dienst, etc. erfolgt.
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Das mobile Endgerät ist vorzugsweise als ein Smartphone, eine Smartwatch, ein Laptop oder dergleichen ausgebildet. Das mobile Endgerät umfasst dabei vorzugsweise ein Betriebssystem, das zur Ausführung der Applikationssoftware für das Elektrofahrrad ausgebildet ist. Unter einer Ausführung einer Applikationssoftware soll im Zusammenhang dieser Anmeldung dabei insbesondere ein Starten der Applikationssoftware, eine Sichtbarmachung der Applikationssoftware in den Prozessen des Betriebssystems und/oder ein Aktivschalten der Applikationssoftware verstanden werden. Die Applikationssoftware für das Elektrofahrrad ist dabei insbesondere derart ausgebildet, dass über die Applikationssoftware eine Information des Elektrofahrrads anzeigbar ist. Bei der Information kann es sich beispielhaft um eine Information bezüglich des Herstellers oder des Typs des Elektrofahrrads, einen Ladezustand des Energiespeichers, eine Position oder ein Ort des Elektrofahrrads, ein Betriebsparameter wie die Geschwindigkeit, etc. handeln. Zudem ist die Applikationssoftware für das Elektrofahrrad bevorzugt derart ausgebildet, dass über die Applikationssoftware das Elektrofahrrad steuerbar ist. Beispielhaft ist denkbar, dass eine elektronische Funktion des Elektrofahrrads, wie beispielsweise ein Unterstützungsmodus der Antriebseinheit durch die Applikationssoftware einstellbar ist. Zudem ist die Applikationssoftware insbesondere derart ausgebildet, dass durch die Applikationssoftware das Elektrofahrrad, insbesondere eine Komponente oder mehrere Komponenten des Elektrofahrrads, aktivierbar, deaktivierbar oder entsperrbar sind. Das mobile Endgerät kann ebenso als ein weiterer Verkehrsteilnehmer, beispielsweise ein Auto, ein LKW, ein eScooter oder ein weiteres Elektrofahrrad, ausgebildet sein.
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Unter kontinuierlich ein Funksignal aussenden soll im Zusammenhang dieser Anmeldung insbesondere verstanden werden, dass das Elektrofahrrad sowohl im eingeschalteten als auch im ausgeschalteten Zustand, in welchem die Funkschnittstelle noch mit einem Energiespeicher verbunden ist, und/oder in einem Standby in im Wesentlichen regelmäßigen Abständen ein Funksignal aussendet. Unter regelmäßig soll dabei insbesondere ein Zeitraum von zumindest einem Funksignal pro Stunde, vorzugsweise zumindest ein Funksignal pro Minute, bevorzugt zumindest ein Funksignal pro Sekunde, verstanden werden.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass das Funksignal eine erste Protokollinformation mit einer ersten Kennung und eine zweite Protokollinformation mit einer zweiten Kennung aufweist. Insbesondere ist die Funkschnittstelle derart ausgebildet ist, dass die zweite Protokollinformation, insbesondere die zweite Kennung, nur nach einer erstmaligen Kopplung bereitgestellt wird. Alternativ oder zusätzlich ist die zweite Protokollinformation derart ausgebildet, dass diese durch das mobile Endgerät nur teilweise ohne vorherige Kopplung oder gar nicht ohne vorherige Kopplung auswertbar ist. Bei der Kopplung kann es sich beispielsweise um einen Pairing-Prozess handeln. Bevorzugt ist die erste Kennung derart ausgebildet, dass basierend auf der ersten Kennung die Kopplung beziehungsweise das Pairing erfolgt. Die Kopplung erfolgt vorzugsweise mittels einer Betätigung des Elektrofahrrads und/oder des mobilen Endgeräts, beispielsweise durch einen Knopf. Alternativ ist auch denkbar, dass die Kopplung über ein weiteres Gerät, beispielsweise ein weiteres mobiles Endgerät, erfolgt. Die erstmalige Kopplung ist dabei insbesondere derart ausgebildet, dass die Kopplung parallel zu einem Verbindungsprozess erfolgt. Im gekoppelten Zustand sind das Elektrofahrrad und das mobile Endgerät einander bekannt, beispielsweise durch Abspeicherung einer Protokollinformation des Elektrofahrrads in einer Speichereinheit des mobilen Endgeräts. Im verbundenen Zustand können das Elektrofahrrad und das mobile Endgerät Daten senden, empfangen oder austauschen. Durch die erstmalige Kopplung können das Elektrofahrrad und das mobile Endgerät einander bekannt gemacht werden und dadurch derart angepasst werden, dass ein zweiter Verbindungsvorgang schneller, insbesondere ohne einen Pairing-Prozess, erfolgen kann.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die zweite Kennung einen größeren Umfang als die erste Kennung aufweist. Vorteilhaft können dadurch eine größere Anzahl an einmaligen Kennungen generiert und verwendet werden. Unter einem größeren Umfang soll dabei insbesondere eine Länge oder eine Größe der zweiten Kennung verstanden werden.
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Zudem wird vorgeschlagen, dass basierend auf der zweiten Kennung das Ausführen, insbesondere ein Starten, der Applikationssoftware auf dem mobilen Endgerät erfolgt. Vorteilhaft kann dadurch sichergestellt werden, dass ein Starten der Applikationssoftware nur bei einem bereits bekannten Elektrofahrrad erfolgt.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die erste Kennung des Funksignals als eine Mac-Adresse ausgebildet ist. Die Protokollinformation ist vorzugsweise als ein Header ausgebildet.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die zweite Protokollinformation zumindest eine fahrradspezifische und/oder eine fahrerspezifische Information umfasst. Vorteilhaft können dadurch zusätzliche Informationen an gekoppelte, nicht gekoppelte oder verbundene mobile Endgeräte bereitgestellt werden. Bei der fahrradspezifischen Information kann es sich beispielsweise um eine Herstellerinformation, beispielhaft in Form einer Marke, einem Fahrradtyp, beispielhaft Mountainbike, eine Bike ID oder dergleichen handeln. Bei der fahrerspezifischen Information kann es sich beispielsweise um eine User ID handeln.
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Zudem wird vorgeschlagen, dass das Funksignal eine Abstandskenngröße umfasst, wobei basierend auf der Abstandskenngröße ein Abstand zwischen dem Elektrofahrrad und dem mobilen Endgerät ermittelbar ist. Vorteilhaft kann dadurch ein Abstand zwischen dem Elektrofahrrad und dem mobilen Endgerät ermittelt werden. Die Abstandskenngröße kann beispielhaft als eine Sendeleistung der Funkschnittstelle ausgebildet sein. Insbesondere ist die Abstandskenngröße als eine maximale Sendeleistung oder eine eingestellte Sendeleistung ausgebildet. Vorteilhaft kann dadurch durch das mobile Endgerät mittels eines Vergleichs der empfangenen Sendeleistung und der Abstandskenngröße einen Abstand ermitteln.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung ein System umfassend ein Elektrofahrrad wie zuvor beschrieben und ein mobiles Endgerät. Insbesondere wird vorgeschlagen, dass die Funkschnittstelle des Elektrofahrrads dazu ausgebildet ist, dem mobilen Endgerät eine Abstandskenngröße bereitzustellen, wobei das mobile Endgerät dazu ausgebildet ist, dem Elektrofahrrad ein Steuersignal zur Steuerung des Elektrofahrrads basierend auf der Abstandskenngröße bereitzustellen.
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Die Steuerung kann dabei abhängig von zumindest zwei Abstandsbereichen, vorzugsweise zumindest drei Abstandsbereichen, erfolgen. Einer der Abstandsbereiche kann dabei als „nicht verbunden“ beziehungsweise „nicht in der Nähe“ ausgebildet sein. Ein weiterer Abstandsbereich kann als „verbunden, aber nicht in unmittelbarer Nähe“, ausgebildet sein. Ein dritter Abstandsbereich kann beispielsweise als „verbunden und in unmittelbarer Nähe“ ausgebildet sein. Unter unmittelbarer Nähe kann dabei beispielsweise verstanden werden, dass das mobile Endgerät mechanisch mit dem Elektrofahrrad gekoppelt ist oder ein Fahrradfahrer mit dem mobilen Endgerät auf dem Elektrofahrrad aufsitzt.
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Das Steuersignal kann beispielhaft als ein Steuersignal für die Lichtsteuerung ausgebildet sein. Beispielhaft kann das Elektrofahrrad eine Beleuchtungseinheit in Form einer Rückleuchte, eine Vorderleuchte oder einer anderen Art von Beleuchtung aufweisen, die mittels des Steuersignals angesteuert wird. Es ist beispielhaft denkbar, dass die Beleuchtungseinheit bei einem Übergang von einem ersten Abstandsbereich zu einem zweiten Abstandsbereich aktiviert wird. Zusätzlich ist denkbar, dass die Beleuchtungseinheit bei einem Übergang von einem zweiten Abstandsbereich zu einem dritten Abstandsbereich deaktiviert wird.
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Ebenso ist denkbar, dass das Steuersignal als ein Steuersignal für eine Sattelstütze oder für eine Dämpfung des Elektrofahrrads oder für einen Unterstützungsmodus des Elektrofahrrads ausgebildet ist.
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Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Steuerung eines mobilen Endgeräts und/oder zur Steuerung eines Elektrofahrrads, wobei das Elektrofahrrad eine Funkschnittstelle zur direkten Verbindung des Elektrofahrrads mit dem mobilen Endgerät aufweist, wobei die Funkschnittstelle zur Aussendung eines Funksignals ausgebildet ist und basierend auf dem Funksignal eine Applikationssoftware des mobilen Endgeräts automatisch ausgeführt wird. Vorteilhaft kann dadurch das Elektrofahrrad optimal gesteuert werden.
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Zudem wird vorgeschlagen, dass die Applikationssoftware bei der Ausführung automatisch ein Steuersignal an das Elektrofahrrad sendet, wobei basierend auf dem Steuersignal eine Beleuchtungseinheit, eine Dämpfung oder ein Unterstützungsmodus des Elektrofahrrads aktiviert oder eingestellt wird. Vorteilhaft kann dadurch die Steuerung des Elektrofahrrads weiter verbessert werden.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass bei der Ausführung des Applikationssoftware automatisch ein Steuersignal zur Aktivierung oder Entsperrung des Elektrofahrrads, insbesondere zumindest einer Komponente des Elektrofahrrads, an das Elektrofahrrad gesendet wird. Vorteilhaft kann dadurch ein wirksamer Diebstahlschutz sichergestellt werden.
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Zeichnungen
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. Die Zeichnungen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht eines Systems mit einem Elektrofahrrad und einem mobilen Endgerät;
- 2 ein Flussdiagram mit einem Verfahren zur Steuerung eines mobilen Endgeräts und/oder eines Elektrofahrrads.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In 1 ist ein System 10 mit einem Elektrofahrrad 16 und mit einem mobilen Endgerät 100 in einer schematischen Ansicht gezeigt.
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Das Elektrofahrrad 16 ist beispielhaft als ein Mountainbike ausgebildet. Das Elektrofahrrad 16 weist ein Gehäuse in Form eines Rahmens 20 bzw. eines Fahrradrahmens auf. Mit dem Rahmen 20 sind zwei Räder 22 verbunden. Zudem weist das Elektrofahrrad 16 einen Energiespeicher 24 in Form eines Wechselakkupacks 23 auf. Zudem weist das Elektrofahrrad 16 eine Antriebseinheit 26 auf, die einen Elektromotor bzw. Hilfsmotor umfasst. Der Elektromotor ist vorzugsweise als ein Permanentmagnet-erregter, bürstenloser Gleichstrommotor ausgebildet. Der Elektromotor ist beispielhaft als ein Mittelmotor ausgebildet, wobei auch ein Nabenmotor oder dergleichen denkbar ist. Das Elektrofahrrad 16, insbesondere die Antriebseinheit 26 des Elektrofahrrads 16, wird über den Energiespeicher 24 mit Energie versorgt. Der Energiespeicher 24 ist beispielhaft von außen am Rahmen 20 befestigbar ausgebildet. Es wäre allerdings ebenso denkbar, dass der Energiespeicher im Rahmen 20 integriert und/oder als ein Festverbauakkupack ausgebildet ist.
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Die Antriebseinheit 26 umfasst eine Steuereinheit (nicht dargestellt), die zur Steuerung oder Regelung des Elektrofahrrads 16, insbesondere des Elektromotors, ausgebildet ist. Das Elektrofahrrad 16 weist eine Tretkurbel 28 auf. Die Tretkurbel 28 weist eine Tretkurbelwelle (nicht dargestellt) auf. Die Steuereinheit des Elektrofahrrads 16 ist mit einer Sensoreinheit (nicht dargestellt) verbunden. Die Sensoreinheit des Elektrofahrrads 16 umfasst beispielhaft mehrere Sensorelemente, wie einen Drehmomentsensor, einen Bewegungssensor, einen GNSS Empfänger und einen Magnetsensor.
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Die Steuereinheit und die Antriebseinheit 26 mit dem Elektromotor und der Tretkurbelwelle sind in einem mit dem Rahmen 20 verbundenen Antriebsgehäuse 27 angeordnet. Die Antriebsbewegung des Elektromotors wird vorzugsweise über ein Getriebe (nicht dargestellt) auf die Tretkurbelwelle übertragen, wobei die Größe der Unterstützung durch die Antriebseinheit 26 mittels der Steuereinheit gesteuert oder geregelt wird. Die Steuereinheit ist dazu ausgebildet die Antriebseinheit 26 derart anzusteuern, dass der Fahrer des Elektrofahrrads 16 beim Pedalieren unterstützt wird. Vorzugsweise ist die Steuereinheit durch den Fahrer bedienbar ausgebildet, sodass der Fahrer beispielhaft den Unterstützungsgrad einstellen kann.
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Die Steuereinheit und die Sensoreinheit sind einer Elektronik (nicht dargestellt) des Elektrofahrrads 16 zugeordnet. Die Elektronik umfasst beispielhaft eine Leiterplatte, auf der eine Recheneinheit in Form einer CPU, eine Speichereinheit und die Sensoreinheit angeordnet ist. Die Elektronik ist beispielhaft vollständig in dem Antriebsgehäuse 27 der Antriebseinheit 26 angeordnet. Es ist allerdings auch denkbar, dass die Elektronik nur teilweise im Antriebsgehäuse 27 angeordnet ist und Komponente der Elektronik an anderen Bereichen des Elektrofahrrads 16 angeordnet sind. Zudem ist auch eine Anordnung der Elektronik außerhalb des Antriebsgehäuses 27 denkbar.
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Das Elektrofahrrad 16 umfasst zudem beispielhaft einen Boardcomputer 30, der an einem Lenker 32 des Elektrofahrrads 16 angeordnet ist. Der Boardcomputer 30 ist beispielhaft mit der Elektronik, insbesondere der Steuereinheit, verbunden. Der Boardcomputer 30 ist teilweise lösbar mit dem Elektrofahrrad 16 ausgebildet. Der Boardcomputer 30 umfasst eine Anzeigeeinheit (nicht dargestellt), die zur Anzeige von Informationen ausgebildet ist. Der Boardcomputer 30 umfasst zudem ein Bedienelement (nicht dargestellt), über das der Benutzer beziehungsweise der Fahrer den Boardcomputer 30 und/oder das Elektrofahrrad 16 steuern kann. Das Bedienelement ist beispielhaft als ein berührungsempfindlicher Bildschirm ausgebildet, es ist aber ebenso denkbar, dass das Bedienelement aus Knöpfen oder Tasten ausgebildet ist. Der Boardcomputer 30 ist mit der Steuereinheit des Elektrofahrrads 16 derart verbunden, dass Informationen ausgetauscht werden können. Beispielsweise ist über die Anzeigeeinheit eine von der Steuereinheit ermittelte Geschwindigkeit, ein eingestellter Unterstützungsgrad des Elektromotors, eine Routeninformation einer Navigationseinheit und ein Ladezustand des Energiespeichers 24 anzeigbar.
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Die Verbindung zwischen dem Boardcomputer 30 und der Elektronik des Elektrofahrrads 16 kann dabei über eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle des Elektrofahrrads 16 oder drahtgebunden erfolgen. Das Elektrofahrrad 16 weist eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle 40 auf. Die drahtlose Kommunikationsschnittstelle des Elektrofahrrads 16 ist beispielhaft als eine kurzreichweitige Funkschnittstelle 42 in Form einer BLE (Bluetooth Low Energy) Schnittstelle ausgebildet. Alternativ sind auch andere kurzreichweitigen Funkschnittstellen denkbar. Alternativ oder zusätzlich ist ebenso denkbar, dass das Elektrofahrrad 16 eine langreichweitige Funkschnittstelle aufweist, die zur Verbindung des Elektrofahrrads 16 mit einem Server, beispielsweise einem Web-Server, ausgebildet ist. Die Funkschnittstelle 42 ist beispielhaft in dem Antriebsgehäuse 27 des Elektrofahrrads 16 angeordnet. Es wäre allerdings ebenso denkbar, dass die Funkschnittstelle 42 an einem anderen Ort im oder am Elektrofahrrad 16 angeordnet ist, beispielsweise in dem Boardcomputer 30.
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Das Elektrofahrrad 16 ist mit dem mobilen Endgerät 100 verbindbar ausgebildet. Im verbundenen Zustand ist insbesondere ein Austausch von Daten und Informationen zwischen dem Elektrofahrrad 16 und dem mobilen Endgerät 100 möglich. Die Verbindung erfolgt über die drahtlose Kommunikationsschnittstelle 40, insbesondere über die Funkschnittstelle 42. Das mobile Endgerät 100 ist beispielhaft als ein Smartphone 102 ausgebildet und weist einen berührungsempfindlichen Bildschirm 104 auf, über welchen das mobile Endgerät 100 steuerbar und Informationen anzeigbar sind.
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Das mobile Endgerät 100 weist ein Betriebssystem auf, welches zur Ausführung von Applikationssoftware vorgesehen ist. Das mobile Endgerät 100 weist zumindest eine Applikationssoftware auf, die zur Anzeige von Informationen des Elektrofahrrads 16 und/oder zur Steuerung des Elektrofahrrads 16 ausgebildet ist.
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Zudem weist das Elektrofahrrad 16 eine Beleuchtungseinheit 50 auf, die beispielhaft zumindest eine Vorderleuchte 52 umfasst. Die Beleuchtungseinheit 50 ist mit der Steuereinheit des Elektrofahrrads 16 verbunden und beispielhaft über den Boardcomputer 30 steuerbar ausgebildet.
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In 2 ist ein beispielhaftes Verfahren Verbindung zur erstmaligen Verbindung des Elektrofahrrads 16 mit dem mobilen Endgerät 100 in einem Flussdiagramm gezeigt.
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In einem Schritt 200 werden das Elektrofahrrad 16 und das mobile Endgerät 100 derart angeordnet, dass das mobile Endgerät 100 in einem Empfangsbereich der Funkschnittstelle 42 des Elektrofahrrads 16 und das Elektrofahrrad 16 in einem Empfangsbereich einer korrespondierenden Funkschnittstelle des mobilen Endgeräts 100 liegt.
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In einem weiteren Schritt 202 wird ein Kopplungsprozess initiiert. Der Kopplungsprozess ist beispielhaft als ein Pairing-Prozess ausgebildet. Der Kopplungsprozess wir beispielhaft mittels einer Betätigung eines Benutzers gestartet. Die Betätigung erfolgt beispielsweise über einen Kopfdruck eines nicht dargestellten Knopfs am Boardcomputer 30 des Elektrofahrrads 16. Alternativ wäre auch eine andere Positionierung des Knopfes oder eine andere Art der Betätigung denkbar. Alternativ oder zusätzlich wäre ebenso denkbar, dass der Kopplungsprozess durch das mobile Endgerät 100 oder durch ein weiteres mobiles Endgerät initiiert, beziehungsweise gestartet wird. Durch die Betätigung sendet die Funkschnittstelle 42 ein Funksignal, welches durch das mobile Endgerät 100 empfangen wird. Das Funksignal umfasst zumindest eine erste Protokollinformation mit einer ersten Kennung.
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In einem Schritt 204 erfolgt mittels des Funksignals des Elektrofahrrads 16 eine Kopplung des Elektrofahrrads 16.
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Das mit dem mobilen Endgerät 100 gekoppelte Elektrofahrrad 16 kann in einem Schritt 206 mit dem mobilen Endgerät 100 verbunden werden.
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In einem Schritt 208 wird auf dem mobilen Endgerät 100 eine Applikationssoftware zur Steuerung des Elektrofahrrads 16 installiert.
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Zur Installation erfolgt in einem Schritt 210 vorzugsweise eine Erstellung und/oder Benutzung einer User ID für den Benutzer des mobilen Endgeräts 100 und des Elektrofahrrads 16, die beispielsweise über einen nicht dargestellten Web-Server erfolgen kann.
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Die Applikationssoftware für das Elektrofahrrad 16 wird in einem weiteren Schritt 212 ausgeführt. Die Ausführung erfolgt beispielsweise durch eine Nutzerinteraktion mit dem Benutzer des mobilen Endgeräts 100, beispielsweise durch ein Drücken auf ein auf dem Bildschirm 104 angezeigtes Icon, das der Applikationssoftware für das Elektrofahrrad 16 zugeordnet ist.
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Ist das mobile Endgerät 100 mit dem Elektrofahrrad 16 über die Funkschnittstelle 42 verbunden und wird die Applikationssoftware auf dem mobilen Endgerät 100 ausgeführt, können in einem Schritt 207 Informationen zwischen dem Elektrofahrrad 16 und dem mobilen Endgerät 100 ausgetauscht und das Elektrofahrrad 16 durch die Applikationssoftware gesteuert werden. Beispielhaft kann durch das mobile Endgerät 100 eine Verbindung mit einem Web-Server zur Bereitstellung eines Firmware Updates des Elektrofahrrads 16 oder einer Komponente des Elektrofahrrads 16 hergestellt werden. Zudem ist beispielhaft denkbar, dass das Elektrofahrrad 16 dem mobilen Endgerät 100 Informationen zur Anzeige auf dem Bildschirm 104 des mobilen Endgeräts 100 oder zur Auswertung durch das mobile Endgerät 100 bereitstellt, beispielsweise eine Geschwindigkeit des Elektrofahrrads 16, eine aktuelle Position, eine gefahrene Strecke, einen derzeit gewählten Unterstützungsmodus und/oder einen aktuellen Ladezustand des Energiespeichers 24 oder eine damit verknüpfte Reichweite des Elektrofahrrads 16. Ebenso ist denkbar, dass durch das mobile Endgerät 100 eine Funktion des Elektrofahrrads 16 gesteuert wird, wie beispielsweise ein Ein- und Ausschalten der Beleuchtungseinheit 50 oder eine Einstellung der Leuchtstärke der Beleuchtungseinheit 50. Ebenso ist denkbar, dass ein Unterstützungsmodus durch das mobile Endgerät 100 eingestellt oder angepasst wird. Wird die Applikationssoftware durch das mobile Endgerät 100 nicht ausgeführt, findet insbesondere keine Steuerung des Elektrofahrrads 16 durch das mobile Endgerät 100 statt.
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In einem weiteren Schritt 214 wird die Verbindung zwischen dem Elektrofahrrad 16 und dem mobilen Endgerät 100 getrennt. Die Trennung kann beispielsweise durch ein Nutzerinteraktion am Elektrofahrrad 16 oder mobilen Endgerät 100 erfolgen oder durch eine räumliche Trennung des Elektrofahrrads 16 von dem mobilen Endgerät 100, beispielsweise eine Trennung von 100 m. Durch den Kopplungsprozess bleiben das Elektrofahrrad 16 und das mobile Endgerät 100 miteinander gekoppelt, sie sind sich somit bekannt, allerdings ist kein Austausch von Informationen möglich.
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In einem Schritt 216 wird die Applikationssoftware beendet und somit nicht mehr ausgeführt.
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Das Elektrofahrrad 16, insbesondere die Funkschnittstelle 42, ist derart ausgebildet, dass kontinuierlich ein Funksignal auszusenden. Das kontinuierliche Aussenden des Funksignals erfolgt dabei vorzugsweise auch in einem ausgeschalteten Zustand des Elektrofahrrads 16, beispielsweise wenn der Boardcomputer 30 ausgeschaltet ist und keine Informationen anzeigt, die Elektronik allerdings zumindest teilweise im Standby ist. Das Funksignal umfasst eine erste Protokollinformation mit einer ersten Kennung und eine zweite Protokollinformation mit einer zweiten Kennung. Das kontinuierliche Aussenden des Funksignals erfolgt beispielsweise im Sekundentakt, es wäre allerdings auch eine größere oder eine kleinere Frequenz denkbar. Die erste Protokollinformation umfasst beispielhaft einen Header und eine Mac-Adresse. Die zweite Protokollinformation umfasst beispielhaft einen Identifikator, durch den das Elektrofahrrad 16 identifizierbar ist, eine fahrradspezifische Information und eine Abstandskenngröße. Die fahrradspezifische Information ist beispielhaft als die Fahrradart, in dieser Ausführungsform - Mountainbike, ausgebildet. Die Abstandskenngröße ist beispielsweise als eine Sendeleistung ausgebildet, die im Wesentlichen einer Signalstärke in 1 m Entfernung entspricht.
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In einem Schritt 218 wird das Elektrofahrrad 16 und das mobile Endgerät in eine räumliche Nähe von beispielhaft unter 1 m zueinander geführt.
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In einem Schritt 220 empfängt das mit dem Elektrofahrrad 16 gekoppelte mobile Endgerät 100 das Funksignal der Funkschnittstelle 42 des Elektrofahrrads 16.
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In einem Schritt 222 erfolgt eine vorzugsweise automatische Verbindung des Elektrofahrrads 16 mit dem mobilen Endgerät 100 basierend auf der ersten Protokollinformation.
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Zudem erfolgt in einem Schritt 224 eine automatische Ausführung der Applikationssoftware des mobilen Endgeräts 100 basierend auf der zweiten Protokollinformation.
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Schritt 222 und 224 können im Wesentlichen gleichzeitig erfolgen oder in Abhängig der Abstandskenngröße der zweiten Protokollinformation des Funksignals durchgeführt werden. Beispielhaft ist denkbar, dass die Verbindung bereits bei einer Entfernung von unter 20 m erfolgt, wobei die Ausführung der Applikationssoftware nur in einer Entfernung von unter 5 m erfolgt.
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Durch die automatische Ausführung der Applikationssoftware kann vorteilhaft in einem Schritt 226 durch die automatisch ausgeführte Applikationssoftware eine automatische Entsperrung des Elektrofahrrads 16, beispielhaft der Antriebseinheit 26 und/oder des Energiespeichers 24 des Elektrofahrrads 16, erfolgen. Ebenso ist denkbar, dass das Elektrofahrrad 16 über die Funkschnittstelle 42 mit einem Schloss (nicht dargestellt) verbunden und angekettet ist, wobei die automatisch ausgeführte Applikationssoftware in einem Schritt 228 eine automatische Öffnung des Schlosses durchführt. Ebenso ist denkbar, dass in einem Schritt 230 durch die automatisch ausgeführte Applikationssoftware eine automatische Steuerung der Beleuchtungseinheit 50 des Elektrofahrrads 16 erfolgt.