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Stand der Technik
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In der
EP 3 159 254 A1 ist ein Fahrrad mit einer Datenfunkverbindungseinrichtung beschrieben.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Elektrofahrrad mit einer Antriebseinheit, mit einer Steuereinheit zur Steuerung oder Regelung des Elektrofahrrads, und mit einer Kommunikationseinheit zum Senden und/oder Empfangen von Daten, wobei die Kommunikationseinheit eine erste Funkschnittstelle zur Verbindung mit einem Funkmast aufweist. Es wird vorgeschlagen, dass die Kommunikationseinheit eine zweite Funkschnittstelle zur Verbindung mit einem Funkmast aufweist. Vorteilhaft kann dadurch der Datenaustausch zwischen dem Elektrofahrrad und dem Benutzer verbessert werden.
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Unter einem Elektrofahrrad soll im Zusammenhang dieser Anmeldung insbesondere ein Fahrrad verstanden, dass eine Antriebseinheit zur Unterstützung des Fahrers aufweist. Das Elektrofahrrad ist vorzugsweise als ein E-Bike, ein Pedelec, ein Lastenfahrrad, ein Klappfahrrad oder dergleichen ausgebildet. Die Antriebseinheit weist einen Motor auf, der beispielsweise als ein Mittelmotor oder als ein Nabenmotor ausgebildet sein kann. Der Motor ist vorzugsweise als ein Elektromotor ausgebildet. Die Antriebseinheit ist mit einer Energieversorgung insbesondere in Form eines Akkupacks zur Versorgung der Antriebseinheit mit Energie verbunden. Der Akkupack weist ein Gehäuse auf, das bevorzugt lösbar mit einem Rahmen des Fahrrads verbunden ist. Der Akkupack ist vorzugsweise als ein Wechselakkupack ausgebildet, der bevorzugt werkzeuglos lösbar mit dem Verbraucher ausgebildet ist. Alternativ ist auch ein fest integrierter Akkupack denkbar. Der Akkupack ist insbesondere verbindbar mit einer Ladevorrichtung zum Aufladen des Akkupacks ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich kann der Akkupack auch derart ausgebildet sein, dass er im mit dem Verbraucher verbundenen Zustand aufladbar ist, beispielsweise über eine Ladebuchse am Akkupack oder am Rahmen des Elektrofahrrads. Der Akkupack weist ein Gehäuse auf, in welchem zumindest eine Akkuzelle angeordnet ist.
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Das Elektrofahrrad weist eine Elektronik auf. Die Elektronik umfasst insbesondere eine oder mehrere Leiterplatten, auf denen elektronische Komponente angeordnet und miteinander verbunden sind. Die Elektronik kann eine Recheneinheit, beispielsweise in Form eines Prozessors, eine Speichereinheit zur Speicherung von Daten, eine Sensoreinheit zur Erfassung von Informationen, etc. aufweisen. Die Steuereinheit ist der Elektronik zugeordnet. Die Sensoreinheit kann beispielsweise Bewegungssensoren, Drehmomentsensoren, Geschwindigkeitssensoren, einen GNSS Empfänger, Magnetsensoren oder dergleichen aufweisen.
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Die Kommunikationseinheit ist ebenfalls der Elektronik zugeordnet. Die erste Funkschnittstelle und die zweite Funkschnittstelle können als ein Chip oder als ein Modul ausgebildet sein, die vorzugsweise auf der Leiterplatte der Elektronik angeordnet sind. Beispielsweise ist denkbar, dass die erste Funkschnittstelle und die zweite Funkschnittstelle im gleichen Modul angeordnet sind. Die Funkschnittstellen sind zur langreichweitigen Kommunikation vorgesehen. Die Funkschnittstellen sind direkt mit den Funkmasten verbindbar. Insbesondere sind die Funkschnittstellen derart ausgebildet, dass die Funkschnittstellen, beispielsweise zwei erste Funkschnittstellen zweier Elektrofahrräder, nicht direkt miteinander verbindbar sind, sondern die Verbindung über einen Funkmast erfolgen muss. Die Funkschnittstellen sind vorzugsweise als Mobilfunkschnittstellen ausgebildet. Die erste Funkschnittstelle und die zweite Funkschnittstelle sind vorzugsweise unterschiedlichen Mobilfunktechnologien zugeordnet. Beispielsweise kann die erste Funkschnittstelle als eine GSM-Funkschnittstelle und die zweite Funkschnittstelle als eine LTE-Funkschnittstelle ausgebildet sein. Alternativ ist ebenso denkbar, dass die erste Funkschnittstelle und die zweite Funkschnittstelle der gleichen Mobilfunktechnologie zugeordnet sind, wobei sich die erste Funkschnittstelle und die zweite Funkschnittstelle in der Spezifikation beziehungsweise im Mobilfunk-Standard unterscheiden. Es ist ebenso denkbar, dass die erste Funkschnittstelle und die zweite Funkschnittstelle dem gleichen Mobilfunk-Standard zugeordnet ist, beispielsweise dem 3GPP-Standart, sich allerdings vorzugsweise in der Spezifikation unterscheiden. Zudem umfasst die Kommunikationseinheit zumindest eine Gerätefunkschnittstelle, die zur direkten Verbindung des Elektrofahrrads mit einem mobilen Endgerät oder einem Infrastrukturelement ausgebildet ist. Die Gerätefunkschnittstelle kann beispielsweise als ein RFID-Schnittstelle, eine Bluetooth-Schnittstelle, eine WLAN-Schnittstelle oder dergleichen ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Gerätefunkschnittstelle zur Verbindung unterschiedlicher Fahrradkomponenten, beispielsweise einem Boardcomputer mit einem Akkupack, eine Beleuchtungseinheit, eine Gangschaltung, etc. ausgebildet sein.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Kommunikationseinheit derart ausgebildet ist, dass entweder die erste Funkschnittstelle oder die zweite Funkschnittstelle mit dem Funkmast verbunden ist. Vorteilhaft kann dadurch eine effiziente Kommunikationseinheit bereitgestellt werden. Alternativ ist auch denkbar, dass die Kommunikationseinheit eine dritte Funkschnittstelle, eine vierte Funkschnittstelle und/oder weitere Funkschnittstellen aufweist. Vorzugsweise ist stets nur eine der Funkschnittstellen mit einem Funkmast verbunden. Alternativ ist ebenso denkbar, dass die zwei Funkschnittstellen oder auch mehrere Funkschnittstellen gleichzeitig mit einem Funkmast oder mehreren Funkmasten verbunden sind.
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Zudem wird vorgeschlagen, dass die erste Funkschnittstelle eine höher Datenübertragungsrate als die zweite Funkschnittstelle aufweist. Vorteilhaft kann dadurch je nach Datenübertragungserfordernis die Funkschnittstelle ausgewählt werden.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die erste Funkschnittstelle einen schnelleren Verbindungsaufbau als die zweite Funkschnittstelle aufweist. Unter einem schnelleren Verbindungsaufbau soll dabei insbesondere verstanden werden, dass ein Zeitraum oder ein gemittelter Zeitraum, der zum Aufbau einer drahtlosen Kommunikationsverbindung zwischen der ersten Funkschnittstelle und dem Funkmast nötig ist, kürzer als ein Zeitraum beziehungsweise gemittelter Zeitraum, der zum Aufbau einer drahtlosen Kommunikationsverbindung zwischen der zweiten Funkschnittstelle und dem Funkmast nötig ist, ausgebildet ist. Insbesondere ist die Verbindungsaufbau der ersten Funkschnittstelle um zumindest 25%, vorzugsweise um zumindest 50%, bevorzugt um zumindest 100%, schneller als der Verbindungsaufbau der zweiten Funkschnittstelle.
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Zudem wird vorgeschlagen, dass die erste Funkschnittstelle eine schnellere Wechselzeit zwischen zwei Funkmasten als die zweite Funkschnittstelle aufweist. Vorteilhaft kann dadurch im mobilen Betrieb des Elektrofahrrads eine optimale Kommunikation gewährleistet werden. Unter einer Wechselzeit zwischen zwei Funkmasten soll dabei insbesondere ein Zeitraum verstanden werden, der von einem Verbindungsabbruch oder einer Verbindungsbeendigung von einem ersten Funkmast und einer Herstellung einer Verbindung mit einem zweiten Funkmast aufgespannt wird. Insbesondere ist die Wechselzeit der ersten Funkschnittstelle um zumindest 25%, vorzugsweise um zumindest 50%, bevorzugt um zumindest 100%, schneller als die Wechselzeit der zweiten Funkschnittstelle.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die zweite Funkschnittstelle eine größere Durchdringung als die erste Funkschnittstelle aufweist. Vorteilhaft kann dadurch auch in abgeschlossenen Räumen eine Verbindung des Elektrofahrrads mit einem Funkmast realisiert werden. Unter einer Durchdringung soll im Zusammenhang dieser Anmeldung insbesondere eine Gebäudedurchdringung verstanden werden. Eine größere Durchdringung hat dabei zur Auswirkung, dass eine maximale Reichweite der Funkschnittstelle geringer durch Gebäude, Wände oder andere Infrastruktur beeinflusst wird.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, die erste Funkschnittstelle oder die zweite Funkschnittstelle basierend auf einem Elektrofahrradparameter, einem Steuerparameter und/oder einem Funkparameter zum Verbindungsaufbau zu bestimmen. Vorteilhaft kann dadurch stets eine optimale Verbindung gewährleistet werden. Unter einem Elektrofahrradparameter kann beispielsweise ein Ladezustand der Energieversorgungseinheit des Elektrofahrrads, ein Bewegungszustand des Elektrofahrrads, insbesondere ein Stillstand des Elektrofahrrads, ein Einschalten des Elektrofahrrads, etc. verstanden werden. Unter einem Steuerparameter soll dabei insbesondere eine Eingabe eines Benutzers des Elektrofahrrads, beispielsweise über ein mobiles Endgerät, insbesondere über ein Smartphone, oder mittels eines Boardcomputers des Elektrofahrrads verstanden werden. Unter einem Funkparameter kann beispielsweise das Vorliegen eines Verbindungsabbruchs oder eine Signalstärke des Funksignals des verbundenen Funkmasts verstanden werden.
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Zudem wird vorgeschlagen, dass die erste Funkschnittstelle und/oder die zweite Funkschnittstelle inaktiv schaltbar ausgebildet ist. Vorteilhaft kann dadurch in Einsatzfällen, bei denen im Wesentlichen permanent nur eine Funkschnittstelle benötigt wird oder eine der Funkschnittstellen nicht einsetzbar ist, die Kommunikationseinheit optimal angepasst werden. Eine inaktiv geschaltete Funkschnittstelle wird dabei von der Steuereinheit des Elektrofahrrads nicht zur Auswahl, welche Funkschnittstelle zum Verbindungsaufbau verwendet wird, herangezogen. Das inaktiv Schalten kann dabei durch den Benutzer, beispielsweise durch eine Eingabe am Boardcomputer oder einem mobilen Endgerät wie einem Smartphone erfolgen. Es ist aber auch denkbar, dass ein Steuersignal zum inaktiv Schalten einer Funkschnittstelle durch einen Funkmast direkt an das Elektrofahrrad oder indirekt über ein mobiles Endgerät an das Elektrofahrrad übertragen wird. Es ist auch eine automatische Aktivierung und/oder Deaktivierung basierend auf Geodaten denkbar.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Kommunikationseinheit zum Senden von Geodaten und/oder Betriebsdaten des Elektrofahrrads ausgebildet ist. Bei den Betriebsdaten kann es sich beispielsweise um einen Bewegungszustand des Elektrofahrrads oder um einen Ladezustand des Elektrofahrrads handeln.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, die Funkschnittstelle bei einem Verbindungsabbruch zu wechseln. Der Verbindungsabbruch kann dabei beispielsweise durch das Wegfallen eines Funksignals des Funkmasts oder durch eine Signalstärke unter einem Schwellenwert ausgelöst werden.
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Zudem wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, die Funkschnittstelle bei Änderung eines Bewegungsstatus zu wechseln. Vorteilhaft kann dadurch die Kommunikationseinheit optimal an unterschiedliche Situationen angepasst werden. Der Bewegungsstatus wird vorzugsweise durch das Elektrofahrrad, insbesondere die Steuereinheit des Elektrofahrrads ermittelt. Dies kann beispielsweise mittels eines Bewegungssensors und/oder eines Geschwindigkeitssensors erfolgen. Alternativ kann der Bewegungszustand auch über einen Motorzustand der Antriebseinheit ermittelbar sein. Der Bewegungszustand kann beispielsweise als ein Stillstand, als eine Fahrt, insbesondere eine langsame Fahrt oder eine schnelle Fahrt, als ein Sturz oder dergleichen ausgebildet sein. Alternativ ist auch denkbar, dass der Bewegungszustand eine oder mehrere Bewegungskenngrößen, beispielsweise in Form einer Geschwindigkeit oder einer Beschleunigung umfasst.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, die Funkschnittstelle basierend auf einem Energiesparmodus zu wechseln. Vorteilhaft kann dadurch die Reichweite des Elektrofahrrads erhöht werden. Unter einem Energiesparmodus soll dabei insbesondere ein Zustand der ersten Funkschnittstelle und/oder der zweiten Funkschnittstelle verstanden werden, in welchem keine oder eingeschränkt Daten gesendet und/oder empfangen werden. Der Energiesparmodus kann als ein Energiesparmodus der Kommunikationseinheit, insbesondere ein Energiesparmodus der ersten Funkschnittstelle und/oder der zweiten Funkschnittstelle, ausgebildet sein. Der Energiesparmodus kann als ein inaktiver Zustand, als ein leichter Schlaf (englisch: light sleep) oder als ein Tiefschlag (englisch: deep sleep) ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, bei einem Wechsel in den Energiesparmodus zu der zweiten Funkschnittstelle zu wechseln. Weiterhin ist denkbar, bei einem Wechsel aus dem Energiesparmodus zu der ersten Funkschnittstelle zu wechseln. Der Energiesparmodus kann ebenso als ein Energiesparmodus des Elektrofahrrads ausgebildet sein, der durch den Benutzer einstellbar ist und/oder automatisch durch die Steuereinheit des Elektrofahrrads, beispielsweise bei einem Akkupack in der Reserve, aktiviert wird.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, die Funkschnittstelle basierend auf einem Ladezustand einer Energieversorgung des Elektrofahrrads zu wechseln. Insbesondere ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, bei einem Ladezustand des Akkupacks des Elektrofahrrads von unter 50%, vorzugsweise unter 25%, bevorzugt unter 10%, die Funkschnittstelle zu wechseln.
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Zeichnungen
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. Die Zeichnungen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines Elektrofahrrads mit einer Kommunikationseinheit;
- 2 eine schematische Ansicht eines Systems mit dem Elektrofahrrad nach 1, mit einem mobilen Endgerät, mit einem Funkmast und mit einem Server;
- 3 eine Flussdiagram mit einem Verfahren zum Wechseln einer Funkschnittstelle.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In 1 ist eine Seitenansicht eines Elektrofahrrads 10 mit einer Kommunikationseinheit 12 gezeigt. Das Elektrofahrrad 10 kann beispielsweise als ein Pedelec oder als ein E-Bike ausgebildet sein.
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Das Elektrofahrrad 10 weist ein Gehäuse in Form eines Rahmens 20 bzw. eines Fahrradrahmens auf. Mit dem Rahmen 20 sind zwei Räder 22 verbunden. Zudem weist das Elektrofahrrad 10 einen Energiespeicher 24 in Form eines Akkupacks 25 auf. Zudem weist das Elektrofahrrad 10 eine Antriebseinheit 26 auf, die einen Elektromotor beziehungsweise einen Hilfsmotor umfasst. Der Elektromotor ist vorzugsweise als ein Permanentmagnet-erregter, bürstenloser Gleichstrommotor ausgebildet. Der Elektromotor ist beispielhaft als ein Mittelmotor ausgebildet, wobei auch ein Nabenmotor oder dergleichen denkbar ist. Das Elektrofahrrad 10, insbesondere die Antriebseinheit 26 des Elektrofahrrads 10, wird über den Energiespeicher 24 mit Energie versorgt. Der Akkupack 25 ist mittels einer Verbindungsvorrichtung 28 mit dem Elektrofahrrad 10, insbesondere mit dem Rahmen 20 des Elektrofahrrads 10, verbunden. Die Verbindung erfolgt beispielhaft mittels einer Schwenkbewegung des Akkupacks 25 relativ zum Elektrofahrrad 10.
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Die Antriebseinheit 26 umfasst eine Steuereinheit 11, die zur Steuerung oder Regelung des Elektrofahrrads 10, insbesondere des Elektromotors, ausgebildet ist. Das Elektrofahrrad 10 weist eine Tretkurbel 27 auf. Die Tretkurbel 27 weist eine Tretkurbelwelle (nicht dargestellt) auf. Die Steuereinheit 11 des Elektrofahrrads 10 ist mit einer Sensoreinheit (nicht dargestellt) verbunden. Die Sensoreinheit des Elektrofahrrads 10 umfasst beispielhaft mehrere Sensorelemente, wie einen Drehmomentsensor, einen Bewegungssensor, beispielsweise in Form eines Beschleunigungssensors, einen GNSS-Empfänger und einen Magnetsensor. Zudem ist die Kommunikationseinheit 12 der Steuereinheit 11 zugeordnet.
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Die Steuereinheit 11 und die Antriebseinheit 26 mit dem Elektromotor und der Tretkurbelwelle sind in einem mit dem Rahmen 20 verbundenen Antriebsgehäuse 29 angeordnet. Die Antriebsbewegung des Elektromotors wird vorzugsweise über ein Getriebe (nicht dargestellt) auf die Tretkurbelwelle übertragen, wobei die Größe der Unterstützung durch die Antriebseinheit 26 mittels der Steuereinheit 11 gesteuert oder geregelt wird. Die Steuereinheit 11 ist dazu ausgebildet, die Antriebseinheit 26 derart anzusteuern, dass der Fahrer des Elektrofahrrads 10 beim Pedalieren unterstützt wird. Vorzugsweise ist die Steuereinheit 11 durch den Fahrer bedienbar ausgebildet, sodass der Fahrer den Unterstützungsgrad einstellen kann.
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Die Steuereinheit 11, die Kommunikationseinheit 12 und die Sensoreinheit sind einer Elektronik (nicht dargestellt) des Elektrofahrrads 10 zugeordnet. Die Elektronik umfasst beispielhaft eine Leiterplatte, auf der eine Recheneinheit in Form einer CPU, eine Speichereinheit und die Sensoreinheit angeordnet ist. Die Elektronik ist beispielhaft vollständig in dem Antriebsgehäuse 29 der Antriebseinheit 26 angeordnet. Es ist allerdings auch denkbar, dass die Elektronik nur teilweise im Antriebsgehäuse 29 angeordnet ist und Komponente der Elektronik an anderen Bereichen des Elektrofahrrads 10 angeordnet sind. Zudem ist auch eine Anordnung der Elektronik außerhalb des Antriebsgehäuses 29 denkbar.
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Das Elektrofahrrad 10 umfasst zudem beispielhaft einen Boardcomputer 35, der an einem Lenker 34 des Elektrofahrrads 10 angeordnet ist. Der Boardcomputer 35 ist beispielhaft teilweise lösbar mit dem Elektrofahrrad 10 ausgebildet. Der Boardcomputer 35 umfasst eine Anzeigeeinheit (nicht dargestellt), die zur Anzeige von Informationen ausgebildet ist. Der Boardcomputer 35 umfasst zudem ein Bedienelement (nicht dargestellt), über das der Benutzer beziehungsweise der Fahrer den Boardcomputer 35 und/oder das Elektrofahrrad 10 steuern kann. Das Bedienelement ist beispielhaft als ein berührungsempfindlicher Bildschirm ausgebildet. Der Boardcomputer 35 ist mit der Steuereinheit 11 des Elektrofahrrads 10 derart verbunden, dass Informationen ausgetauscht werden können. Beispielsweise ist über die Anzeigeeinheit eine von der Steuereinheit 11 ermittelte Geschwindigkeit, ein eingestellter Unterstützungsgrad des Elektromotors, eine Routeninformation einer Navigationseinheit und ein Ladezustand des Akkupacks 25 anzeigbar.
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Die Kommunikationseinheit 12 umfasst eine erste Funkschnittstelle 30 und eine zweite Funkschnittstelle 32. Die erste Funkschnittstelle 30 und die zweite Funkschnittstelle 32 sind zur direkten Verbindung mit einem Funkmast 100 ausgebildet. Die erste Funkschnittstelle 30 und die zweite Funkschnittstelle 32 sind unterschiedlichen Funkstandards zugeordnet. Durch die unterschiedlichen Funkstandards unterscheiden sich die Funkschnittstellen 30, 32 in ihren Eigenschaften. Die erste Funkschnittstelle 30 ist beispielhaft derart ausgebildet, dass die erste Funkschnittstelle 30 eine höhere Datenübertragungsrate, einen schnelleren Verbindungsaufbau mit dem Funkmast 100 und eine geringere Wechselzeit zwischen zwei Funkmasten 100 als die zweite Funkschnittstelle 32 aufweist. Die zweite Funkschnittstelle 32 ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass die zweite Funkschnittstelle 32 eine größere Durchdringung als die erste Funkschnittstelle 30 aufweist. Die erste Funkschnittstelle 30 kann beispielsweise als eine LTE-M-Schnittstelle, insbesondere als eine LTE-CAT-M1-Schnittstelle, ausgebildet sein. Die zweite Funkschnittstelle 32 kann beispielsweise als eine Narrowband-loT-Schnittstelle ausgebildet sein.
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Zudem umfasst die Kommunikationseinheit 12 eine Gerätefunkschnittstelle (nicht dargestellt), die beispielhaft als eine BLE-Schnittstelle (Bluetooth Low Energy) ausgebildet ist. Die Gerätefunkschnittstelle unterscheidet sich dabei von der ersten Funkschnittstelle 30 und der zweiten Funkschnittstelle 32 insbesondere dadurch, dass keine direkte Verbindung mit dem Funkmast 100 möglich ist. Die Gerätefunkschnittstelle ist insbesondere dazu ausgebildet, das Elektrofahrrad 10 mit einem mobilen Endgerät 102, beispielsweise einem Smartphone 104, zum Datenaustausch zu verbinden. Zusätzlich ist die Gerätefunkschnittstelle beispielhaft dazu ausgebildet, das Elektrofahrrad 10 mit Zusatzkomponenten, wie beispielsweise einer Beleuchtungseinheit 40 und einer elektronischen Gangschaltung (nicht dargestellt) zu verbinden. Vorteilhaft kann dadurch eine Verbindung zwischen der Steuereinheit 11 des Elektrofahrrads 10 und den Zusatzkomponenten hergestellt werden, sodass diese durch die Steuereinheit 11 und/oder den Boardcomputer 35 des Elektrofahrrads 10 und/oder dem mobilen Endgerät 102 steuerbar sind und/oder Informationen, beispielsweise Statusinformationen, anzeigbar sind.
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Die Kommunikationseinheit 12 ist insbesondere zur Kommunikation des Elektrofahrrads 10 mit einem Server 106, einem Rechennetzwerk oder einer Cloud ausgebildet. Die Verbindung kann dabei direkt über die erste Funkschnittstelle 30 oder die zweite Funkschnittstelle 32 oder indirekt über die Gerätefunkschnittstelle des Elektrofahrrads 10 und das mobile Endgerät 102 erfolgen. Das mobile Endgerät 102 umfasst dabei ebenfalls zumindest eine Funkschnittstelle (nicht dargestellt). Die Funkschnittstelle des mobilen Endgeräts 102 kann dabei eine erste Funkschnittstelle und/oder eine zweite Funkschnittstelle und/oder eine weitere Funkschnittstelle mit einem anderen Funkstandard aufweisen.
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In 3 ist in einem Flussdiagramm ein beispielhaftes Verfahren zur Verbindung des Elektrofahrrads 10 mit dem Funkmast 100 gezeigt. Es wird dabei stets nur die erste Funkschnittstelle 30 oder die zweite Funkschnittstelle 32 mit dem Funkmast 100 verbunden und nie beide Funkschnittstellen 30, 32 gleichzeitig.
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Das Elektrofahrrad 10, insbesondere die Kommunikationseinheit 102, vorzugsweise die erste Funkschnittstelle 30 und/oder die zweite Funkschnittstelle 32, wird in einem Verfahrensschritt 200 eingeschaltet und/oder mit dem Akkupack 25 oder einer anderen Energiequelle verbunden.
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Die Steuereinheit 11 des Elektrofahrrads 10 ist dazu ausgebildet, beispielhaft die Funkschnittstelle 30, 32 in einem Verfahrensschritt 202 zur Verbindung vorzusehen, die zuvor mit dem Funkmast 100 oder einem anderen Funkmast verbunden gewesen ist. Vorzugsweise ist die Steuereinheit 11 dazu ausgebildet, zumindest den letzten Verbindungsvorgang oder eine Historie an Verbindungsvorgängen in einer Speichereinheit zu speichern. Alternativ wäre auch denkbar, dass eine der Funkschnittstellen 30, 32, beispielsweise die erste Funkschnittstelle 30 mit dem schnelleren Verbindungsaufbau, bei Aktivierung stets als erstes durch die Steuereinheit 11 des Elektrofahrrads 10 ausgewählt wird.
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Ist die Verbindung zwischen beispielhaft der ersten Funkschnittstelle 30 und dem Funkmast 100 erfolgreich, können in einem Verfahrensschritt 204 Daten und Information an den Funkmast 100 gesendet oder von dem Funkmast 100 empfangen werden. Insbesondere ist eine Verbindung mit dem Server 106 möglich.
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Schlägt der Verbindungsvorgang fehl, so wird in einem Verfahrensschritt 206 die andere Funkschnittstelle, beispielhaft die zweite Funkschnittstelle 32 zum Verbindungsaufbau mit dem Funkmast 100 herangezogen. Ist in diesem Fall eine Verbindung mit dem Funkmast 100 möglich, kann wiederum ein Datenaustausch stattfinden.
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In einem Verfahrensschritt 208 erfolgt ein Verbindungsabbruch zwischen einer der Funkschnittstellen 30, 32 und dem Funkmast 100. Der Verbindungsabbruch kann beispielsweise aufgrund einer räumlich begrenzten Reichweite des Funkmasts 100 erfolgen. Alternativ ist auch denkbar, dass das Elektrofahrrad 10 an einem Lagerort, wie beispielsweise einem Keller oder einer Garage, abgestellt wird, der bei einer geringen Durchdringung der Funkschnittstelle den Verbindungsaufbau verhindert.
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Vorzugsweise steuert die Steuereinheit 11 des Elektrofahrrads 10 die Kommunikationseinheit 12 in einem Verfahrensschritt 210 derart an, dass die Funkschnittstelle 30, 32, die zuvor verbunden gewesen ist, einen neuen Verbindungsvorgang mit dem Funkmast 100 oder einem anderen Funkmast durchführt.
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Scheitert der Verbindungsvorgang, so wird in einem weiteren Verfahrensschritt 210 die Funkschnittstelle 30, 32 gewechselt und ein Verbindungsvorgang mit der anderen Funkschnittstelle 30, 32 durchgeführt.
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Die Kommunikationseinheit 12 ist insbesondere dazu ausgebildet, mittels der ersten Funkschnittstelle 30 oder der zweiten Funkschnittstelle 32 Geodaten, die über den GNSS-Empfänger des Elektrofahrrads erfasst werden, und Betriebsdaten des Elektrofahrrads 10, beispielsweise ein Ladezustand des Akkupacks 25 und ein Bewegungszustand des Elektrofahrrads 10, über den Funkmast 100 dem Server 106 bereitzustellen.
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Die bereitgestellten Daten und Informationen können durch den Server 106 verarbeitet und/oder an das mobile Endgerät 102 zur Bereitstellung und/oder Anzeige von Informationen an den Benutzer verwendet werden. Vorteilhaft kann dadurch der Benutzer den Aufenthaltsort des Elektrofahrrads 10 und den Ladezustand auch aus der Entfernung überprüfen. Zudem können die Information auch zur Nachverfolgung des Elektrofahrrads 10, beispielsweise bei einem Diebstahl, verwendet werden.
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Es ist ebenso denkbar, dass die Steuereinheit 11 des Elektrofahrrads 10 den Wechsel zwischen den Funkschnittstellen 30, 32 basierend auf einem Elektrofahrradparameter steuert. Beispielhaft ist denkbar, dass bei einem geringen Ladezustand von unter 25% die Funkschnittstelle mit dem geringeren Energieverbrauch ausgewählt wird. Zudem ist denkbar, dass ein Verbindungswechsel basierend auf einem Verbindungsstatus der Gerätefunkschnittstelle des Elektrofahrrads 10 erfolgt. Wird beispielhaft eine Verbindung zwischen dem Elektrofahrrad 10 und dem mobilen Endgeräte 102 getrennt und der Bewegungsstatus des Elektrofahrrads 10 ist ein Stillstand, so kann davon ausgegangen werden, dass sich das Elektrofahrrad 10 im Lagerzustand befindet. Vorteilhaft kann in diesem Fall die Funkschnittstelle mit der größeren Durchdringung und/oder dem geringeren Energieverbrauch ausgewählt werden. Der Bewegungsstatus wird vorzugsweise durch die Steuereinheit 11 des Elektrofahrrads 10 ermittelt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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