DE102022132624A1

DE102022132624A1 - Demontagewerkzeug für einen Hinterschnittanker, Hinterschnittanker und Verfahren zum Entfernen des Hinterschnittankers aus einem Ankerloch

Info

Publication number: DE102022132624A1
Application number: DE102022132624.1A
Authority: DE
Inventors: Martin Linka; Benjamin Echle; Daniel Hägele
Original assignee: Fischerwerke GmbH and Co KG
Current assignee: Fischerwerke GmbH and Co KG
Priority date: 2022-10-18
Filing date: 2022-12-08
Publication date: 2024-04-18
Also published as: CN117901037A; CN117905771A; DE102022132627A1

Abstract

Zu einem Entfernen eines in einem hinterschnittenen Ankerloch aufgespreizten Hinterschnittankers (2) schlägt die Erfindung ein Demontagewerkzeug (1) mit einem Auszieher (5) vor, der Haken (9) an einem vorderen Ende aufweist, die durch Schwenken in Eingriff in hakenförmigen Lastangriffsmitteln (21) an einem hinteren Ende einer Spreizhülse (18) des Hinterschnittankers (2) gebracht werden können. Durch Drehen einer Gewindestange als Widerlager (6), die sich an einem Ankerschaft (15) des Hinterschnittankers (2) abstützt, wird die Spreizhülse (18) von einem Spreizkörper (17) des Hinterschnittankers (2) gezogen, worauf der Hinterschnittanker (2) aus dem Ankerloch (3) gezogen werden kann.

Description

Die Erfindung betrifft ein Demontagewerkzeug für einen Hinterschnittanker mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1, einen mit dem Demontagewerkzeug lösbaren Hinterschnittanker mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 7 und ein Verfahren zu einem Entfernen des Hinterschnittankers aus einem Ankerloch mit dem Demontagewerkzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 8.
Hinterschnittanker sind zu einer formschlüssigen Verankerung in einer typischerweise kegelstumpfförmigen Hinterschneidung in einem Ankerloch in einen Ankergrund aus beispielsweise Beton, Mauerwerk oder Stein vorgesehen. Die Hinterschnittanker weisen einen Ankerschaft mit einem - typischerweise kegelstumpfförmigen - Spreizkörper an einem vorderen Ende des Ankerschafts auf, auf den eine Spreizhülse zum Aufspreizen aufschiebbar ist. Die Spreizhülse wird in der Hinterschneidung in dem Ankerloch aufgespreizt derart, dass sie die Hinterschneidung hintergreift und dadurch den Hinterschnittanker in dem Ankerloch verankert.
Das Patent DE 197 12 174 C2 offenbart einen derartigen Hinterschnittanker sowie ein Demontagewerkzeug für den Hinterschnittanker.
Das Demontagewerkzeug weist eine Hülse mit einem Innengewinde als Auszieher und einen in die Hülse geschraubten Gewindebolzen mit einem Sechskant zu einem Drehantrieb an einem hinteren Ende als Widerlager auf. An einem vorderen Stirnrand weist die Hülse an zwei einander gegenüberliegenden Umfangsstellen jeweils einen Haken auf, die in eine gleiche Umfangsrichtung gerichtet sind. Zu einem zugfesten Verbinden mit dem Auszieher weist die Spreizhülse an zwei einander gegenüberliegenden Umfangsstellen an einem hinteren Stirnrand jeweils eine hakenförmige, mit den Haken des Ausziehers korrespondierende Ausnehmungen als Lastangriffsmittel auf. Zum zugfesten Verbinden werden die Haken des Ausziehers nach Art eines Bajonettverschlusses axial in die Lastangriffsmittel im hinteren Stirnrand der Spreizhülse eingebracht und durch eine kurze Drehung in Eingriff gebracht. Anschließend wird der das Widerlager bildende Gewindebolzen in der den Auszieher bildenden Hülse durch Drehen axial nach vorn, das heißt in Richtung des Ankerschafts, bewegt, bis er sich an einem hinteren Stirnende des Ankerschafts abstützt. Durch Weiterdrehen des Gewindebolzens wird die Spreizhülse von dem kegelstumpfförmigen Spreizkörper des Ankerschafts des bekannten Hinterschnittankers gezogen und/oder der Spreizkörper nach vorn aus der Spreizhülse geschoben, wonach der Hinterschnittanker aus dem hinterschnittenen Ankerloch herausgezogen werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist, ein Demontagewerkzeug zu einem Lösen eines in einer Hinterschneidung eines Ankerlochs aufgespreizten Hinterschnittankers vorzuschlagen, das durch ein Schwenken um eine Querachse mit einer Spreizhülse des Hinterschnittankers zugfest verbindbar ist. Weitere Aufgabe der Erfindung ist ein Hinterschnittanker, der mit dem Demontagewerkzeug aus einem hinterschnittenen Ankerloch entfernbar ist und ein Verfahren zum Entfernen des aufgespreizten Hinterschnittankers mit dem Demontagewerkzeug aus dem hinterschnittenen Ankerloch.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1, 7 und 8 gelöst.
Das erfindungsgemäße Demontagewerkzeug weist eine Längsachse, eine Querachse, einen Auszieher und ein Widerlager auf.
Die Querachse schneidet die Längsachse vorzugsweise radial oder verläuft parallel zu einer die Längsachse rechtwinklig schneidenden Geraden. Nicht ausgeschlossen ist auch eine schräg in einem anderen Winkel als einem rechten Winkel zur Längsachse verlaufende Querachse.
Der Auszieher weist insbesondere - zumindest in einem axialen Abschnitt beziehungsweise in einem Längsabschnitt - die Form einer Hülse oder eines Rohrs auf. An einem vorderen Ende weist der Auszieher zwei Haken auf, die einander bezüglich der Längsachse gegenüber angeordnet sind. Die Haken können einander exakt gegenüber oder auch in Richtung einer Seite einer Axialebene zur Längsachse versetzt sein. Als „vorderes Ende“ des Ausziehers wird hier das die beiden Haken aufweisende Ende bezeichnet, das bei einer vorgesehenen Verwendung des erfindungsgemäßen Demontagewerkzeugs zum Lösen eines aufgespreizten Hinterschnittankers aus einem hinterschnittenen Ankerloch dem Hinterschnittanker zugewandt ist oder wird.
Eine Spreizhülse des Hinterschnittankers, die und der keine Bestandteile des erfindungsgemäßen Demontagewerkzeugs sind, weist zu den Haken des Ausziehers des erfindungsgemäßen Demontagewerkzeugs korrespondierende Lastangriffsmittel an oder in einem hinteren Stirnrand der Spreizhülse auf. Als „hinterer Stirnrand“ wird ein die Lastangriffsmittel aufweisender Stirnrand der Spreizhülse bezeichnet, der einem Spreizkörper des Hinterschnittankers abgewandt und an oder in einer Mündung des Ankerlochs zu einem Ansetzen der Haken des Ausziehers des erfindungsgemäßen Demontagewerkzeugs zugänglich ist. „Korrespondierend“ bedeutet, dass die Lastangriffsmittel derart ausgebildet und an oder in dem hinteren Stirnrand der Spreizhülse angeordnet sind, dass die Haken des Ausziehers des erfindungsgemäßen Demontagewerkzeugs zu einem zugfesten Verbinden des Ausziehers mit der Spreizhülse in Eingriff mit, an oder in den Lastangriffsmitteln der Spreizhülse bringbar sind.
Das Widerlager des erfindungsgemäßen Demontagewerkzeugs ist beispielsweise ein Gewindebolzen oder ein stift-, stangen- oder bolzenförmiges Bauteil, das, beispielsweise durch Drehen in einem Innengewinde des Ausziehers, in Richtung der Längsachse in Bezug auf den Auszieher bewegbar ist. Um eine Zugkraft auf die Spreizhülse auszuüben, werden die Haken des Ausziehers in Eingriff mit, an oder in den Lastangriffsmitteln der Spreizhülse des Hinterschnittankers gebracht und das Widerlager in Bezug zu dem Auszieher in Richtung der Längsachse bis zu einer Anlage an einem hinteren Stirnende des Ankerschafts des Hinterschnittankers bewegt. Als „hinteres Ende“ des Ankerschafts wird hier das dem Spreizkörper des Hinterschnittankers ferne und dem Widerlager des erfindungsgemäßen Demontagewerkzeugs zugewandte Ende des Ankerschafts bezeichnet. „in Richtung der Längsachse“ meint eine zur Längsachse gleichachsige oder eventuell achsparallele Bewegung aber keine Bewegung in einem Winkel zur Längsachse beziehungsweise auf einer die Längsachse schneidenden Linie. Durch eine weitere Bewegung des Widerlagers in Bezug zu dem Auszieher in Richtung der Längsachse wird eine Zugkraft auf die Spreizhülse und eine Druckkraft auf den Ankerschaft ausgeübt, die die Spreizhülse von dem Spreizkörper zieht und/oder den Spreizkörper aus der Spreizhülse schiebt. Der Spreizkörper hält die Spreizhülse nicht mehr aufgespreizt, wodurch sich die Spreizhülse aus der Hinterschneidung des Ankerlochs beziehungsweise der Hinterschnittanker mit der Spreizhülse aus dem Ankerloch ziehen lassen.
Erfindungsgemäß sind die Haken des Ausziehers derart ausgebildet und angeordnet, dass sie zu dem zugfesten Verbinden des Ausziehers des erfindungsgemäßen Demontagewerkzeugs mit der Spreizhülse des Hinterschnittankers durch ein Schwenken des Ausziehers um die Querachse in Eingriff mit, an oder in den Lastangriffsmitteln am oder im hinteren Stirnrand der Spreizhülse bringbar sind. Der Auszieher bildet zusammen mit der Spreizhülse eine Formschlusskupplung, die durch das Schwenken des Ausziehers in Bezug auf die Spreizhülse um die Querachse in Eingriff bringbar ist. Insbesondere wird das ganze Demontagewerkzeug geschwenkt, um die Haken seines Ausziehers in Eingriff mit, an oder in den Lastangriffsmitteln an oder in dem hinteren Stirnrand der Spreizhülse des Hinterschnittankers zu bringen. Im Vergleich zu dem aus dem Stand der Technik bekannten Demontagewerkzeug, bei welchem der Auszieher mit der Spreizhülse bajonettverschlussartig verbunden wird, weist das erfindungsgemäße Demontagewerkzeug durch die Schwenkbewegung im Vergleich eine für den Benutzer deutlich einfachere und schnellere Handhabung auf.
Um die Haken des Ausziehers in Eingriff mit den Lastangriffsmitteln der Spreizhülse zu bringen, wird der Auszieher oder das Demontagewerkzeug vorzugsweise aus einer zu dem Hinterschnittanker schrägen Position in eine mit dem Hinterschnittanker gleichachsige oder achsparallele Position geschwenkt.
Das Schwenken des Ausziehers oder des gesamten Demontagewerkzeugs, um den Auszieher zugfest mit der Spreizhülse zu verbinden, wird, wie bereits erwähnt, als vorteilhaft gegenüber einem Verbinden durch eine Axialbewegung und eine Drehung angesehen. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass sich die Spreizhülse in dem Ankerloch drehen lässt, wenn die Haken des Ausziehers in Eingriff mit den Lastangriffsmitteln der Spreizhülse stehen, wobei das Demontagewerkzeug als Hebel benutzt werden kann, wenn es um die Querachse zu einer Seite geschwenkt ist oder wird.
Die abhängigen Ansprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung zum Gegenstand.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weisen die Haken des Ausziehers des erfindungsgemäßen Demontagewerkzeugs in entgegengesetzten Umfangsrichtungen, um sie durch Schwenken des Ausziehers um die Querachse in Eingriff mit, an oder in den Lastangriffsmitteln der Spreizhülse des Hinterschnittankers bringen zu können. Radial zur Längsachse gesehen weisen die Haken bei dieser Ausgestaltung des Ausziehers in einer gleichen Richtung.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass radial zur Längsachse gesehen die Haken des Ausziehers deckungsgleich sind.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass Ränder der Haken des Ausziehers um Scheitel der Haken bogenförmig, insbesondere kreisbogenförmig und vorzugsweise viertelkreisbogenförmig sind. Gemeint sind Außenränder der Haken, die Innenseiten der Haken abgewandt sind. Die Bogenform der Außenränder der Haken erleichtert ein Einbringen der Haken in die Lastangriffsmittel der Spreizhülse durch das Schwenken um die Querachse.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist der Auszieher hülsenförmig oder rohrförmig und weist vorzugsweise ein mit der Längsachse gleichachsiges, das heißt axiales oder ein zu der Längsachse paralleles Durchgangsloch mit einem Innengewinde für ein Gewinde des Widerlagers auf, das ein Außengewinde ist, das auch als Schraubengewinde bezeichnet werden kann.
In ebenfalls bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist der Auszieher einen ihn in einer Axialebene durchsetzenden Schlitz, ein Langloch oder eine axiale Nut zu einer Aufnahme des Ankerschafts des Spreizankers auf, wenn der Auszieher des Demontagewerkzeugs zugfest mit der Spreizhülse des Hinterschnittankers verbunden und dazu das Demontagewerkzeug gleichachsig oder achsparallel zu dem Hinterschnittanker ausgerichtet ist. Durch das Schwenken des Demontagewerkzeugs um die Querachse zum zugfesten Verbinden seines Ausziehers mit der Spreizhülse des Hinterschnittankers aus einer zum Hinterschnittanker schrägen Position zum Ansetzen der Haken des Ausziehers an oder in den Lastangriffsmitteln der Spreizhülse in die mit dem Hinterschnittanker gleichachsigen oder achsparallele Position, in der die Haken des Ausziehers in Eingriff mit, an und in den Lastangriffsmitteln der Spreizhülse sind, gelangt der Ankerschaft des Spreizankers in den Schlitz, das Langloch oder die axiale Nut des Ausziehers beziehungsweise umgekehrt der Schlitz, das Langloch oder die axiale Nut des Ausziehers auf den Ankerschaft. Der Schlitz, das Langloch oder die axiale Nut bildet einen Freiraum im Auszieher für den Ankerschaft. Somit muss der Auszieher nicht wie bei der bajonettartigen Verbindung des Stands der Technik zum Verbinden mit der Spreizhülse axial entlang des Ankerschafts geführt werden, was die Handhabung zusätzlich erleichtert.
Das Widerlager des Demontagewerkzeugs ist bei Ausführungen der Erfindung als Gewindestange, Gewindebolzen oder ein Außengewinde aufweisendes Element ausgebildet, das oder der in das Innengewinde des Ausziehers geschraubt ist. Durch Drehen des Widerlagers im Innengewinde des Ausziehers wird das Widerlager axial, das heißt in der Längsrichtung in Bezug auf den Auszieher bewegt, wodurch das Widerlager in Anlage an dem hinteren Stirnende des Ankerschafts gebracht und die Zugkraft auf die Spreizhülse und die Druckkraft auf den Ankerschaft ausgeübt beziehungsweise erzeugt werden kann.
Gegenstand des Anspruchs 7 ist ein Hinterschnittanker, dessen Spreizhülse Lastangriffsmittel für den Eingriff der Haken des Ausziehers des vorstehend erläuterten Demontagewerkzeugs an oder in ihrem hinteren Stirnende aufweist. Das „hintere Stirnende“ der Spreizhülse ist dem Spreizkörper des Hinterschnittankers abgewandt beziehungsweise bei in dem Ankerloch verankertem Hinterschnittanker an oder in einer Mündung des Ankerlochs zum Ansetzen der Haken des Ausziehers des Demontagewerkzeugs zugänglich. Die Lastangriffsmittel der Spreizhülse sind hakenförmige Ausnehmungen an oder in dem hinteren Stirnende der Spreizhülse. Sie korrespondieren zu den Haken des Ausziehers derart, dass die Haken des Ausziehers in die Lastangriffsmittel eingebracht und durch Schwenken des Ausziehers um die Querachse in Eingriff mit den Lastangriffsmitteln gebracht werden können. Insbesondere weisen die hakenförmigen Lastangriffsmittel in entgegengesetzten Umfangsrichtungen. Radial auf die Spreizhülse gesehen weisen die hakenförmigen Lastangriffsmittel also zur gleichen Seite und können deckungsgleich sein.
Die die Lastangriffsmittel bildenden Ausnehmungen an oder in dem hinteren Stirnende der Spreizhülse können hakenförmige, beispielsweise abgewinkelte Schlitze, Langlöcher oder dergleichen sein, die eine Hülsenwand der Spreizhülse durchsetzen. Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht hakenförmige Nuten an oder in dem hinteren Stirnende der Spreizhülse als Lastangriffsmittel vor. Die Nuten sind an einem Außenumfang oder an einem Innenumfang der Spreizhülse offen, durchsetzen die Hülsenwand der Spreizhülse aber nicht.
Als ein Gegenstand einer Ausführung der Erfindung ist auch die Kombination des vorstehend erläuterten Demontagewerkzeugs mit dem Hinterschnittanker anzusehen.
Zum Entfernen des in dem Ankerloch in dem Ankergrund aufgespreizten Spreizankers sieht das Verfahren des Anspruchs 8 vor, dass die Haken des Ausziehers des Demontagewerkzeugs insbesondere durch eine Bewegung des Demontagewerkzeugs axial zum Hinterschnittanker in Richtung des Hinterschnittankers in die Lastangriffsmittel am oder im hinteren Stirnende der Spreizhülse des Hinterschnittankers eingebracht und durch Schwenken des Demontagewerkzeugs oder zumindest seines Ausziehers um die Querachse in Eingriff mit den Lastangriffsmitteln der Spreizhülse gebracht werden. Auf diese Weise wird der Auszieher des Demontagewerkzeugs zugfest mit der Spreizhülse des Hinterschnittankers verbunden.
Vorzugsweise ist das Demontagewerkzeug gleichachsig oder achsparallele mit dem Hinterschnittanker, wenn sein Auszieher zugfest mit der Spreizhülse des Hinterschnittankers verbunden ist, das heißt die Haken des Ausziehers in Eingriff mit, an oder in den Lastangriffsmitteln der Spreizhülse stehen. Zum Einbringen der Haken des Ausziehers in die Lastangriffsmittel des Hinterschnittankers ist das Demontagewerkzeug oder zumindest sein Auszieher um die Querachse schräg oder rechtwinklig zur Längsachse des Hinterschnittankers geschwenkt.
Wenn die Haken des Ausziehers in Eingriff mit den Lastangriffsmitteln der Spreizhülse stehen und auf diese Weise der Auszieher zugfest mit der Spreizhülse verbunden ist, wird das Widerlager des Demontagewerkzeugs in Richtung des Hinterschnittankers bewegt. Das Widerlager gelangt in Anlage an dem hinteren Stirnende des Ankerschafts des Hinterschnittankers und übt bei einer Weiterbewegung eine Druckkraft auf den Ankerschaft und über den Auszieher eine Zugkraft auf die Spreizhülse aus. Die Zugkraft zieht die Spreizhülse von einem Spreizkörper des Hinterschnittankers oder die Druckkraft drückt den Spreizkörper aus der Spreizhülse heraus derart, dass die Spreizhülse nicht mehr aufgespreizt gehalten wird. Danach lässt sich die Spreizhülse allein oder zusammen mit dem Ankerschaft, in diesem Fall also der Hinterschnittanker als Ganzes, aus dem Ankerloch herausziehen.
Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen, Ausführungen und Ausgestaltungen der Erfindung, sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in einer Figur gezeichneten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen oder gezeichneten Kombination, sondern auch in grundsätzlich beliebigen anderen Kombinationen oder aber einzeln verwendbar. Es sind Ausführungen der Erfindung möglich, die nicht alle Merkmale eines abhängigen Anspruchs aufweisen. Auch können einzelne Merkmale eines Anspruchs durch andere offenbarte Merkmale oder Merkmalskombinationen ersetzt werden. Ausführungen der Erfindung, die nicht alle Merkmale des oder der Ausführungsbeispiele, sondern einen grundsätzlich beliebigen Teil der gekennzeichneten Merkmale eines Ausführungsbeispiels gegebenenfalls in Kombination mit einem, mehreren oder allen Merkmalen eines oder mehrerer weiteren Ausführungsbeispiele aufweisen, sind möglich.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:

1 ein Demontagewerkzeug gemäß der Erfindung in Ansicht;
2 einen Auszieher des Demontagewerkzeugs aus 1 in perspektivischer Darstellung;
3 einen Hinterschnittanker gemäß der Erfindung in Ansicht; und
4 ein Ansetzen des Demontagewerkzeugs aus 1 an einer Spreizhülse des Hinterschnittankers aus 3 zum zugfesten Verbinden.

Das in 1 dargestellte, erfindungsgemäße Demontagewerkzeug 1 ist zu einem Entfernen eines aufgespreizten Hinterschnittankers 2, den 3 zeigt, aus einem hinterschnittenen Ankerloch 3 in einem Ankergrund 4 aus beispielsweise Beton, Mauerwerk oder Stein vorgesehen. Das Demontagewerkzeug 1 weist einen Auszieher 5, der als Einzelteil in 2 dargestellt ist, und ein Widerlager 6 auf.
Der in 2 als Einzelteil dargestellte Auszieher 5 ist zylindrisch und weist ein axiales Durchgangsloch 7 mit einem Innengewinde 8 auf. Wegen des Durchgangslochs 7 kann der Auszieher 5 auch als hülsenförmig oder rohrförmig aufgefasst werden.
An einem Ende, das hier als vorderes Ende bezeichnet wird, weist der Auszieher 5 zwei Haken 9 an einander gegenüberliegenden Umfangsstellen des Ausziehers 5 auf, die in entgegengesetzten Umfangsrichtungen weisen. Radial zu einer Längsachse 10 des Ausziehers 5 gesehen sind die Haken 9 im dargestellten Ausführungsbeispiel deckungsgleich. Ränder 11 an Außenseiten der Haken 9 sind im Ausführungsbeispiel viertelkreisbogenförmig konzentrisch um Scheitel 12 der Haken 9. In der Umfangsrichtung sind die beiden Haken 9 zylindrisch entsprechend ihrem Abstand von der Längsachse 10 gewölbt.
Von dem als vorderen bezeichneten Ende des Ausziehers 5 erstreckt sich eine Nut 13 in einer Axialebene des Ausziehers 5 über - im Ausführungsbeispiel - etwa 2/3 bis 3/4 einer axialen Länge des Ausziehers 5 in Richtung eines gegenüberliegenden, hinteren Endes des Ausziehers 5. Die Nut 13 ist etwas breiter als ein Außendurchmesser des Innengewindes 8 und sie ist radial zum Auszieher 5 um etwa eine Hälfte des Außendurchmessers des Innengewindes 8 oder etwas mehr tiefer als eine Hälfte eines Durchmessers des Ausziehers 5. Axial zum Auszieher 5 gesehen befindet sich ein Nutgrund der Nut 13 in einer Tangentialebene des Außendurchmessers des Innengewindes 8 oder etwas weiter von einer Längsachse 10 des Ausziehers 5 entfernt. Die Nut 13 ist nach vorn zwischen den Haken 9 offen und hinten mündet das Durchgangsloch 7 in die Nut 13. Anstelle der Nut 13 kann der Auszieher 5 auch einen den Auszieher 5 quer durchsetzenden Schlitz in der Axialebene des Ausziehers 5 aufweisen (nicht dargestellt).
Das Widerlager 6 ist im Ausführungsbeispiel eine Gewindestange, die von einem dem vorderen Ende gegenüberliegenden Ende des Ausziehers 5 in das Innengewinde 8 des Ausziehers 5 geschraubt ist. Die das Widerlager 6 bildende Gewindestange steht aus dem hinteren Ende des Ausziehers 5 vor und weist dort einen Sechskant als Werkzeugsitz 14 zu einem durch Formschluss drehfesten Ansetzen eines nicht dargestellten Drehantriebswerkzeugs, wie beispielsweise einen Schraubenschlüssel, auf. Andere Werkzeugsitze sind möglich (nicht dargestellt). Vorn kann die das Widerlager 6 bildende Gewindestange aus dem Durchgangsloch 7 bis in die Nut 13 des Ausziehers 5 vorstehen oder innerhalb des Durchgangslochs 7 enden. Das Widerlager 6 reicht nicht bis zwischen die Haken 9, wobei das Widerlager 6 durch Drehen im Innengewinde 8 axial im Auszieher 5 bewegbar ist und auch bis zwischen die Haken 9 bewegt werden kann.
Der Auszieher 5 und das Widerlager 6 sind gleichachsig miteinander, das heißt die Längsachse 10 des Ausziehers 5 ist zugleich auch die Längsachse 10 des Widerlagers 6 und des Demontagewerkzeugs 1 insgesamt.
Der in 3 dargestellte, erfindungsgemäße Hinterschnittanker 2 weist einen stangenförmigen Ankerschaft 15 mit einem Gewinde 16 und einem kegelstumpfförmigen Spreizkörper 17 an einem Ende des Ankerschafts 15 auf, das hier als „vorderes Ende“ bezeichnet wird. Der Spreizkörper 17 weitet sich in Richtung seines freien, dem Ankerschaft 15 abgewandten Endes auf. Des Weiteren weist der Hinterschnittanker 2 eine Spreizhülse 18 auf, die axial verschieblich auf dem Ankerschaft 15 angeordnet ist. Durch Längsschlitze an einem vorderen, dem Spreizkörper 17 zugewandten Ende ist die Spreizhülse 18 in Spreizlaschen 19 unterteilt, die zum Aufspreizen auf den Spreizkörper 17 geschoben werden, der die Spreizlaschen 19 in eine schräg nach vorn außen stehende Stellung auseinander drückt. 3 zeigt die Spreizhülse 18 mit in einer konischen Hinterschneidung 20 des Ankerlochs 3 aufgespreizten Spreizlaschen 19.
An einem hinteren, den Spreizlaschen 19 fernen Ende weist die Spreizhülse 18 des erfindungsgemäßen Hinterschnittankers 2 zwei Lastangriffsmittel 21 an gegenüberliegenden Umfangsstellen auf, die mit den Haken 9 des Ausziehers 5 des erfindungsgemäßen Demontagewerkzeugs 1 korrespondieren. Im dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Lastangriffsmittel 21 hakenförmige Nuten in einem Außenumfang am hinteren Ende der Spreizhülse 18, die wie die Haken 9 in entgegengesetzte Umfangsrichtungen weisen. Die Haken 9 des Ausziehers 5 des erfindungsgemäßen Demontagewerkzeugs 1 und die hakenförmigen Lastangriffsmittel 21 der Spreizhülse 18 des erfindungsgemäßen Hinterschnittankers 2 sind derart aufeinander abgestimmt, dass sich die Haken 9 schräg stehend in die Lastangriffsmittel 21 einbringen und durch Schwenken um eine die Längsachse 10 radial schneidende Querachse 22 in Eingriff mit den Lastangriffsmitteln 21 bringen lassen derart, dass der Auszieher 5 zugfest mit der Spreizhülse 18 verbunden ist. Die Querachse 22 schneidet die Längsachse 10 zwischen den Haken 9.
Zum Entfernen des in dem hinterschnittenen Ankerloch 3 im Ankergrund 4 aufgespreizten Hinterschnittankers 2 wird das Demontagewerkzeug 1 mit seinem Auszieher 5 schräg um die Querachse 22 zu einer Seite geschwenkt und so an der Spreizhülse 18 des Hinterschnittankers 2 angesetzt, dass die Haken 9 des Ausziehers 5 in die Lastangriffsmittel 21 am hinteren Stirnende der Spreizhülse 18 des Hinterschnittankers 2 gelangen, wie es 4 zeigt. Durch ein Schwenken des Demontagewerkzeugs 1 beziehungsweise seines Ausziehers 5 um die Querachse 22 in eine mit dem Hinterschnittanker 2 gleichachsige Lage gelangen die Haken 9 des Ausziehers 5 in Eingriff in den Lastangriffsmitteln 21 der Spreizhülse 18, wodurch der Auszieher 5 zugfest mit der Spreizhülse 18 verbunden ist. Der Ankerschaft 15 gelangt dabei in die Nut 13 des Ausziehers 5 und die das Widerlager 6 bildende Gewindestange wird gleichachsig zu dem Hinterschnittanker 2 und dem Ankerschaft 15 ausgerichtet.
Anschließend wird die das Widerlager 6 bildende Gewindestange nach vorn bis in Anlage an einem hinteren Stirnende des Ankerschafts 15 gedreht derart, dass sich das Widerlager 6 am Ankerschaft 15 abstützt. Durch Weiterdrehen des Widerlagers 6 übt das Widerlager 6 eine Druckkraft auf den Ankerschaft 15 und über den Auszieher 5 eine Zugkraft auf die Spreizhülse 18 aus derart, dass die Spreizlaschen 19 der Spreizhülse 18 vom Spreizkörper 17 gezogen oder der Spreizkörper 17 nach vorn aus den Spreizlaschen 19 herausgedrückt wird, woraufhin der Spreizkörper 17 die Spreizlaschen 19 nicht mehr aufgespreizt hält. Durch Weiterdrehen des Widerlagers 6 wird die Spreizhülse 18 aus dem Ankerloch 3 herausgezogen oder es wird mit dem Demontagewerkzeug 1 der Hinterschnittanker 2 als Ganzes aus dem Ankerloch 3 gezogen.
Bezugszeichenliste

1: Demontagewerkzeug
2: Hinterschnittanker
3: Ankerloch
4: Ankergrund
5: Auszieher
6: Widerlager
7: Durchgangsloch
8: Innengewinde
9: Haken
10: Längsachse Demontagewerkzeug
11: Rand
12: Scheitel
13: Nut
14: Werkzeugsitz
15: Ankerschaft
16: Gewinde
17: Spreizkörper
18: Spreizhülse
19: Spreizlasche
20: Hinterschneidung
21: Lastangriffsmittel
22: Querachse
23: Längsachse Hinterschnittanker 2

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 19712174 C2 [0003]

Claims

Demontagewerkzeug (1) für einen Hinterschnittanker (2), der einen Ankerschaft (15) und eine zu einem Aufspreizen des Hinterschnittankers (2) auf dem Ankerschaft (15) verschiebliche Spreizhülse (18) aufweist, wobei das Demontagewerkzeug (1) eine Längsachse (10) und eine Querachse (22), einen Auszieher (5) für die Spreizhülse (18) mit zwei einander bezüglich der Längsachse (10) gegenüber an einem vorderen Ende des Ausziehers (5) angeordneten Haken (9) zu einem Eingriff an zu den Haken (9) korrespondierenden Lastangriffsmitteln (21) an einem hinteren Stirnrand der Spreizhülse (18) und ein Widerlager (6) zu einem Abstützen insbesondere an einem hinteren Stirnende des Ankerschafts (15) des Hinterschnittankers (2) aufweist, wobei das Widerlager (6) zu einem Rückziehen der Spreizhülse (18) auf dem Ankerschaft (15) in Richtung der Längsachse (10) gegenüber dem Auszieher (5) bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zu einem zugfesten Verbinden des Ausziehers (5) mit der Spreizhülse (18) die Haken (9) des Ausziehers (5) durch Schwenken des Ausziehers (5) um die Querachse (22) mit den Lastangriffsmitteln (21) der Spreizhülse (18) des Hinterschnittankers (2) in Eingriff bringbar sind.
Demontagewerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haken (9) des Ausziehers (5) in entgegengesetzte Umfangsrichtungen weisen.
Demontagewerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Haken (9) des Ausziehers (5) radial zur Längsachse (10) gesehen deckungsgleich sind.
Demontagewerkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Haken (9) des Ausziehers (5) viertelkreisbogenförmige Ränder (11) um Scheitel (12) der Haken (9) aufweisen.
Demontagewerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auszieher (5) hülsenförmig oder rohrförmig ist, ein axiales Durchgangsloch (7) mit einem Innengewinde (8) und eine Nut (13) oder einen Schlitz in einer Axialebene des Ausziehers (5) aufweist, die am vorderen Ende des Ausziehers (5) offen ist.
Demontagewerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerlager (6) eine in das Innengewinde (8) des Ausziehers (5) geschraubte Gewindestange aufweist.
Hinterschnittanker (2) mit einem Ankerschaft (15) und einer Spreizhülse (18), die zum Aufspreizen auf dem Ankerschaft (15) verschieblich ist und die hakenförmige Ausnehmungen als Lastangriffsmittel (21) für den Eingriff von Haken (9) eines Ausziehers (5) eines Demontagewerkzeugs (1) an einem hinteren Stirnende der Spreizhülse (18) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Lastangriffsmittel (21) in entgegengesetzte Umfangsrichtungen weisen derart, dass die Haken (9) des Ausziehers (5) durch Schwenken um eine Querachse (22) in Eingriff mit den Lastangriffsmitteln (21) der Spreizhülse (18) bringbar sind und/oder dass die Lastangriffsmittel (21) hakenförmige Nuten (13) in einer Außenumfangsfläche oder in einer Innenumfangsfläche der Spreizhülse (18) aufweisen.
Verfahren zu einem Entfernen eines Hinterschnittankers (2), der einen Ankerschaft (15) und eine Spreizhülse (18) aufweist, die durch Verschieben auf dem Ankerschaft (15) in einer Hinterschneidung (20) in einem Ankerloch (3) in einem Ankergrund (4) aufgespreizt ist, wobei die Spreizhülse (18) Lastangriffsmittel (21) für Haken (9) eines Ausziehers (5) eines Demontagewerkzeugs (1) an einem hinteren Stirnrand der Spreizhülse (18) aufweist, mit einem Demontagewerkzeug (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Haken (9) des Ausziehers (5) in einer zu dem Hinterschnittanker (2) schrägen Position des Ausziehers (5) durch eine Bewegung des Ausziehers (5) axial zum Hinterschnittanker (2) und in Richtung des Hinterschnittankers (2) in die Lastangriffsmittel (21) am hinteren Stirnrand der Spreizhülse (18) eingebracht und durch Schwenken des Ausziehers (5) um die Querachse (22) in Eingriff mit den Lastangriffsmitteln (21) der Spreizhülse (18) gebracht werden, dass das Widerlager (6) des Demontagewerkzeugs (1) durch eine Bewegung in Richtung der Längsachse (10) gegenüber dem Auszieher (5) in Anlage an einem hinteren Stirnende des Ankerschafts (15) des Hinterschnittankers (2) gebracht und die Spreizhülse (18) in axialer Richtung auf dem Ankerschaft (15) des Hinterschnittankers (2) rückgezogen wird.