DE102022131102A1 - Zahnschiene - Google Patents

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Abstract

Eine Zahnschiene, die im Mund eines Benutzers zu tragen ist, weist einen Schienenkörper (12; 42) auf, der an einer Zahnreihe des Benutzers festlegbar ist, wobei der Schienenkörper (12; 42) einen nach vestibulär vorspringenden Steg (26; 50) aufweist, der sich zumindest über einen Teilbereich der Länge des Schienenkörpers (12; 42) entlang des Schienenkörpers (12; 42) erstreckt. Eine Oberseite des Stegs (26; 50) bildet ein Plateau (30; 52), um die Unterseite der Oberlippe des Benutzers auf dem Plateau (30; 52) liegend abzustützen. Alternativ oder kumulativ dazu weist der Schienenkörper (42) zumindest eine punktuelle Ausbuchtung (54, 56) auf.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Zahnschiene, die im Mund eines Benutzers zu tragen ist, mit einem gekrümmten Schienenkörper, der an einer Zahnreihe des Benutzers festlegbar ist.
  • Auf dem Gebiet der Zahnmedizin, insbesondere der Kieferorthopädie, sind Zahnschienen bekannt. Eine Zahnschiene ist allgemein eine dünne, die Zähne bedeckende oder umgreifende Kunststoffschiene, deren Grundgerüst hauptsächlich aus Folien im Tiefziehverfahren gefertigt wird. Zahnschienen sind für verschiedene Zwecke bekannt. So sind beispielsweise Zahnschienen bekannt, die zur Korrektur von Fehlstellungen von Zähnen eingesetzt werden, oder Zahnschienen, die zum Halten der Zähne in der vorhandenen Position, d.h. zur Prävention einer Verschlechterung der vorhandenen Position der Zähne, oder zur Stabilisierung des Ergebnisses einer kieferorthopädischen Behandlung eingesetzt werden. Eine Zahnschiene gemäß der vorliegenden Erfindung kann optional eine solche kieferorthopädische Wirkung haben, ohne dass dies im Rahmen der vorliegenden Erfindung zwingend ist.
  • Viele Menschen neigen dazu, beispielsweise bei physischer oder psychischer Belastung, die Lippen zusammenzukneifen oder auf sonstige Weise die Lippenmuskulatur anzuspannen. Dies ist nicht nur dem Wohlbefinden abträglich, sondern kann auch zu einer Falten- und Alterungsentwicklung im Bereich der Lippen und der perioralen Region führen. Häufig merken diese Menschen es auch nicht, wenn sie die Lippenmuskulatur anspannen.
  • In DE 38 23 603 A1 ist eine Vorrichtung zur Glättung der Gesichtshaut zum Zwecke einer gleichmäßigen Sonnenbräunung beschrieben. Die Einrichtung soll verhindern, dass bei Bräunungen der Gesichtshaut durch Sonneneinwirkung oder Solarien in den Mundfalten bzw. den Falten der Mund-Nasenpartie helle Stellen auftreten, wodurch diese noch auffälliger werden. Die bekannte Vorrichtung ist als Einsatz ausgebildet, der in den Mund zwischen Zahnfleisch und Lippe gesteckt wird, wodurch an der gewünschten Stelle eine leichte Ausbuchtung erreicht wird, die ausreicht, um eine Falte zu glätten. Eine ähnliche Vorrichtung ist in DE 297 14 998 U1 beschrieben, die als elastische Anti-Falten-Mundspange ausgebildet ist, die aus zwei spiegelbildlichen, sichelähnlich geformten Seitenteilen besteht, die durch einen schmalen Steg miteinander verbunden sind. Der schmale Steg wird zwischen Oberlippe und Oberkiefer platziert und glättet so die Falten an der Oberlippe.
  • Beide zuvor genannten bekannten Vorrichtungen können jedoch das oben beschriebene Problem eines Zusammenkneifens der Lippen oder einer angespannten Lippenmuskulatur und der dadurch verursachten Falten- und Alterungsentwicklung im Bereich der Lippen und der perioralen Region nicht lösen.
  • Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Zahnschiene der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass die Zahnschiene, wenn sie im Mund eines Benutzers getragen wird, eine Entspannung der Oberlippenmuskulatur bewirkt, und/oder die Aufmerksamkeit des Benutzers schult, die Lippe zu entspannen.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß einem ersten Aspekt durch eine Zahnschiene gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Zahnschiene gemäß dem ersten Aspekt weist einen vorzugsweise gekrümmten Schienenkörper auf, der an einer Zahnreihe des Benutzers festlegbar ist. Vorzugsweise ist die Zahnschiene an der oberen Zahnreihe des Benutzers festlegbar. Der Schienenkörper kann sich im an der Zahnreihe des Benutzers festgelegten Zustand entlang der gesamten Zahnreihe erstrecken, oder auch nur entlang eines Teils der Zahnreihe, vorzugsweise zumindest im Bereich der Vorderzähne. Der Schienenkörper ist vorzugsweise dazu ausgebildet, die Zähne zu umgreifen. Der Schienenkörper kann an der Zahnreihe festgelegt werden, wie dies bei Zahnschienen für kieferorthopädische Zwecke, insbesondere für therapeutische Zahnbewegungen oder für die kieferorthopädische Retention (Halten der Zähne in der vorhandenen Position der Zähne) der Fall ist. Erfindungsgemäß weist der Schienenkörper an seiner Vorderseite einen nach vestibulär vorspringenden Steg, d.h. einen Vorsprung auf, der sich zumindest über einen Teilbereich der Länge des Schienenkörpers entlang des Schienenkörpers erstreckt. Der Steg kann durchgehend ausgebildet sein oder Stegabschnitte aufweisen, zwischen denen eine Lücke vorhanden ist. „Nach vestibulär“ bedeutet hierbei die Richtung der Erstreckung des Stegs vom Schienenkörper weg zur Wange oder Lippe des Benutzers hin. Oberseitig bildet der Steg ein Plateau, auf dem die Unterseite der Oberlippe des Benutzers aufliegen kann, so dass sich die Oberlippe auf dem Plateau abstützen kann. Das Plateau ist eine im Wesentlichen horizontale Fläche, die so bemessen ist, dass sie die Oberlippe abstützen oder als Lageorientierung der Lippe dienen kann.
  • Das Plateau bewirkt nun, dass die Unterseite der Oberlippe des Benutzers auf dem Plateau ruhen kann, wodurch das Gewebe der Oberlippe mit reduzierter oder ohne Anspannung der Lippenmuskulatur gehalten wird. Ein Effekt der erfindungsgemäßen Zahnschiene ist somit das Halten bzw. Stützen des Gewebes der Oberlippe. Die Schwerkraftwirkung auf das Gewebe der Oberlippe wird somit verringert und die Muskulatur im oberen Lippenbereich relaxiert. Ein zweiter Effekt ist die Aufmerksamkeitsschulung beim Tragen der Schiene. So wird dem Benutzer der Zahnschiene durch die Lageänderung der Lippe ein Zusammenkneifen der Lippen erschwert und die Aufmerksamkeit des Benutzers geschult, die Lippe zu entspannen.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Steg zwischen einem ersten sich entlang des Schienenkörpers erstreckenden Rand des Schienenkörpers und einem zweiten sich entlang des Schienenkörpers erstreckenden Rand des Schienenkörpers angeordnet, und wobei die Höhenposition des Plateaus zwischen dem ersten Rand und dem zweiten Rand daran angepasst ist, die Oberlippe des Benutzers entgegen der Schwerkraft um einen vorbestimmten Betrag anzuheben.
  • Die vertikale Erstreckung des Schienenkörpers ist zweckmäßigerweise an die Länge oder durchschnittliche Länge der Zähne der Zahnreihe des Benutzers angepasst, der die Zahnschiene tragen soll. Die vertikale Erstreckung des Schienenkörpers kann in etwa gleich der Zahnlänge, kann aber auch kürzer als diese sein oder sich bis auf die Gingiva (Zahnfleisch) hinaus erstrecken. Die Höhenposition des Plateaus wird nun vorteilhafterweise daran angepasst, wie weit die Oberlippe des Benutzers entgegen der Schwerkraft angehoben bzw. getragen werden soll. Die Höhenposition des Plateaus wird individuell am Benutzer bestimmt. Dies kann von der Mund-, Kiefer- und Gesichtsmorphologie, der Form und Größe der Lippe, der Ausprägung der Lippenfalten und vom gewünschten Tragekomfort abhängig gemacht werden.
  • Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die Höhenposition des Plateaus zwischen dem ersten Rand und dem zweiten Rand so gewählt ist, dass die Oberlippe mit einer von null verschiedenen Auflagekraft auf dem Plateau aufliegt.
  • Eine solche Auflagekraft ist bspw. vorteilhaft, wenn die Zahnschiene, wie in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen ist, des Weiteren im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung für Zahnkorrekturen genutzt wird (Aligner-Therapie), da die Kraft, die durch die Auflage der Oberlippe auf dem Plateau auf die Zahnschiene wirkt, für Zahn- und Kieferbewegungen genutzt werden kann. Bei einem großen und hoch positionierten Plateau kann beispielsweise die Kraft, die durch das Aufliegen der Lippe auf die Zahnschiene wirkt, genutzt werden, dem Oberkiefer oder den Frontzähnen eine Wachstumsunterstützung nach unten zu geben (kaudale Nachentwicklung des Oberkiefers/Extrusion der Frontzähne). Der Schienenkörper kann zu diesem Zweck auch so bereitgestellt werden, dass er sich nur entlang der Vorderzähne erstreckt, während der Seitenzahnbereich frei bleibt. In diesem Fall wirkt beispielsweise die Kraft der Oberlippe nur auf den vorderen Zahnbereich, also nur den Bereich, der der Zahnschiene den Halt gibt.
  • Der Steg kann von dem Schienenkörper nach vestibulär um etwa 0,3 cm bis 1,5 cm vorragen. Auch hier gilt, dass die Erstreckung des Plateaus nach vestibulär am Benutzer bestimmt wird. Die vestibuläre Erstreckung des Plateaus kann dabei von der Mund-, Kiefer- und Gesichtsmorphologie, der Form und Größe der Lippe und vom gewünschten Tragekomfort abhängig gemacht werden.
  • Gemäß einem zweiten Aspekt wird die oben genannte, der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch eine Zahnschiene gemäß Patentanspruch 8 gelöst. Die Zahnschiene gemäß dem zweiten Aspekt weist einen vorzugsweise gekrümmten Schienenkörper auf, der an einer Zahnreihe des Benutzers festlegbar ist. Der Schienenkörper dieser Zahnschiene weist zumindest eine punktuelle, d.h. lokal begrenzte, Ausbuchtung auf, die sich von dem Schienenkörper weg ertstreckt. Die Zahnschiene gemäß dieses Aspektes eignet sich insbesondere dann, wenn eine Zahnschiene gemäß dem ersten Aspekt aus anatomischen, funktionalen oder Akzeptanz-Gründen nicht möglich oder unerwünscht ist. Die eine oder die mehreren punktuellen erhabenen Stellen bzw. Ausbuchtungen dienen als „Aufmerksamkeitspunkte“, wobei der Entspannungseffekt nicht durch die Entlastung der Oberlippe durch das Aufliegen auf einem Plateau entsteht. Vielmehr soll die Aufmerksamkeit des Benutzers durch Ertasten des oder der „Aufmerksamkeitspunkte“ geschult werden. Bei Ertasten der „Aufmerksamkeitspunkte“ mit der Zunge oder Lippe soll der Benutzer stetig an die bewusste Entspannung der Lippe erinnert werden. Wenn ein Gewöhnungseffekt eintritt, kann der „Aufmerksamkeitspunkt“ an eine andere Stelle des Schienenkörpers versetzt werden, bzw. es kann eine neue Zahnschiene mit einem „Aufmerksamkeitspunkt“ an anderer Stelle angefertigt werden.
  • Die Ausbuchtung kann sehr klein sein. Eine punktuelle Ausbuchtung ist eine Ausbuchtung, die bspw. einen Durchmesser von etwa 1 mm bis 4 mm und eine Höhe von etwa 1 mm bis 4 mm aufweist. Die Ausbuchtung kann gerade nur so groß sein, dass sie vom Benutzer mit der Zunge oder der Lippe spürbar ertastet werden kann.
  • Die punktuelle Ausbuchtung kann an einer dem Mundinnenraum zugewandten Rückseite (palatinal/lingual) oder an einer Vorderseite (vestibulär) des Schienenkörpers angeordnet sein. Wenn zumindest zwei punktuelle Ausbuchtungen am Schienenkörper vorhanden sind, kann eine an der dem Mundinnenraum zugewandten Rückseite und eine an der Vorderseite des Schienenkörpers angeordnet sein. Der an der dem Mundinnenraum zugewandten Rückseite des Schienenkörpers angeordnete „Aufmerksamkeitspunkt“ kann mit der Zunge ertastet werden, der an der Vorderseite des Schienenkörpers angeordnete „Aufmerksamkeitspunkt“ mit der Oberlippe, wenn Zahnschiene an der oberen Zahnreihe festgelegt ist, oder mit der Unterlippe, wenn die Zahnschiene an der unteren Zahnreihe festgelegt ist.
  • Die zumindest eine Ausbuchtung kann im Bereich eines Schneide-, Eck- oder Backenzahns oder bei längeren Schienenkörpern im Bereich der angrenzenden Gingiva oder am Gaumen angeordnet sein.
  • Weiterhin kann die zumindest eine Ausbuchtung eine aufgeraute oder raue Oberfläche aufweisen, so dass der „Aufmerksamkeitspunkt“ für die Zunge oder Lippe besser spürbar ist.
  • Der erste Aspekt („Plateau“) und der zweite Aspekt („Aufmerksamkeitspunkt“) sind auch miteinander kombinierbar. Das heißt, eine erfindungsgemäße Zahnschiene gemäß dem ersten Aspekt kann zusätzlich zumindest eine punktuelle Ausbuchtung aufweisen, wie sie dem zweiten Aspekt zugrunde liegt.
  • Des Weiteren kann sowohl die Zahnschiene gemäß dem ersten Aspekt als auch die Zahnschiene gemäß dem zweiten Aspekt an der oberen oder an der unteren Zahnreihe festlegbar sein.
  • Sowohl der erste Aspekt („Plateau“) als auch der zweite Aspekt („Aufmerksamkeitspunkt“) kann außerdem mit bekannten kieferorthopädischen Funktionen von Zahnschienen kombiniert werden. Beispielsweise kann die Zahnschiene gemäß beiden Aspekten eine Retentionsfunktion einnehmen, d.h. dem Halten der Zähne in der vorhandenen Position dienen, um eine Verschlechterung der vorhandenen Position der Zähne zu vermeiden oder das Ergebnis einer kieferorthopädischen Behandlung zu stabilisieren. Die Zahnschiene gemäß beiden Aspekten kann eine Zahnkorrekturfunktion im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung einnehmen (Aligner-Therapie). Im Fall der Zahnschiene gemäß dem ersten Aspekt kann dabei die Auflagekraft der Oberlippe auf dem Plateau die Zahnkorrektur unterstützen, oder sie kann die Zahnbewegung unterstützen. Des Weiteren kann die Zahnschiene gemäß beider Aspekte die Funktion einer Aufbiss- oder Zentrikschiene einnehmen, um fehlerhafte Kontakte zwischen den Oberkiefer- und den Unterkieferzähnen (Okklusion und Artikulation) zu korrigieren. Auch für diese Applikation ist eine Kombination mit dem Steg mit Plateau und/oder dem „Aufmerksamkeitspunkt“ einfach möglich.
  • Während die Zahnschiene gemäß dem ersten Aspekt vorzugsweise nachts getragen wird, kann die Zahnschiene gemäß dem zweiten Aspekt auch tagsüber getragen werden, da keine Einschränkungen der Ästhetik aufgrund des Stegs mit Plateau vorhanden sind.
  • Die Zahnschiene gemäß dem ersten Aspekt oder die Zahnschiene gemäß dem zweiten Aspekt können auf verschiedene Weisen hergestellt werden: Der Steg mit dem Plateau oder die „Aufmerksamkeitspunkte“ können auf einem Modell für eine Zahnschiene platziert werden. Der Steg kann bei dieser Herstellungsmethode aus einem harten oder semiharten plattenförmigen Stück Kunststoff bspw. durch Zuschnitt oder Spritzguss vorgefertigt werden. Als Bauelement für den Aufmerksamkeitspunkt kann ein kleines zylindrisches, kegel-, kugel- oder ellipsoidförmiges Element aus Kunststoff auf dem Modell an der gewünschten Stelle platziert werden. Ebenso können Steg mit Plateau und die Aufmerksamkeitspunkte mit licht- oder selbsthärtendem Kunststoff modelliert und am Schienenkörper befestigt werden. Auf der Basis dieses so präparierten Modells wird die Zahnschiene durch Ziehen einer Tiefziehfolie, bspw. wie sie für die Herstellung von tiefgezogenen Zahnschienen üblicherweise verwendet wird, über das präparierte Modell gefertigt. Bei der digitalen Positionierung erfolgt dies mit speziellen 3D-Programmen und danach erfolgt die Schienenherstellung durch übliche Verfahren.
  • Alternativ zu dem obigen Verfahren kann zuerst der Schienenkörper hergestellt werden, beispielsweise durch Ziehen einer Tiefziehfolie über ein Modell, und in einem zweiten Schritt kann additiv flüssiger oder plastischer Kunststoff zur Gestaltung des Stegs mit Plateau und/oder des „Aufmerksamkeitspunkts“ auf den hergestellten Schienenkörper aufgetragen und ausgehärtet werden. Es können für die Fertigung „Aufmerksamkeitspunkte“ auch Zangen verwendet werden, die erhitzt werden, um die punktuellen Ausbuchtungen in den Schienenkörper zu ziehen. Hierfür können Thermozangen verwendet werden, die erwärmt werden und Knöpfe in den Schienenkörper stanzen/prägen.
  • Des Weiteren ist auch die Herstellung der Zahnschiene beider Aspekte durch 3D-Druck möglich.
  • Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
  • Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden mit Bezug auf diese hiernach näher beschrieben. Es zeigen:
    • 1 eine Zahnschiene in einer schematischen Ansicht von oben;
    • 2 die Zahnschiene in 1 in einer schematischen Vorderansicht;
    • 3 eine Zahnschiene in Abwandlung der Zahnschiene in 2 in einer schematischen Vorderansicht;
    • 3A die Stützfunktion der Zahnschiene in 3A zum Stützen der Oberlippe des Benutzers der Zahnschiene in einer schematischen Vorderansicht;
    • 4 eine Zahnschiene in Abwandlung der Zahnschiene in 2 und 3 in einer schematischen Vorderansicht;
    • 5 eine weitere Zahnschiene in einer schematischen Ansicht von oben;
    • 5A die Zahnschiene in 5 in einem Schnitt entlang der Linie VA - VA in 5;
    • 6 eine Zahnschiene in Abwandlung der Zahnschiene in 5 in einer schematischen Ansicht von oben;
    • 7 eine Zahnschiene in einer perspektivischen Ansicht, wobei die Zahnschiene an einer Zahnreihe eines Benutzers festgelegt ist;
    • 7A eine Einzelheit der Zahnschiene in 7;
    • 8 eine Zahnschiene in einer Ansicht von unten, wenn die Zahnschiene an einer oberen Zahnreihe eines Benutzers festgelegt ist, bzw. in einer Ansicht von oben, wenn die Zahnschiene an einer unteren Zahnreihe eines Benutzers festgelegt ist.
  • In 1 und 2 ist eine mit dem allgemeinen Bezugszeichen 10 versehene Zahnschiene gezeigt. Die Zahnschiene ist im Mund eines Benutzers zu tragen. Die Zahnschiene wird dazu an einer Zahnreihe eines Benutzers festgelegt, wie beispielsweise in 7 gezeigt und später noch beschrieben wird. In 1 und 2 ist die Zahnschiene 10 äußerst schematisch dargestellt, wobei insbesondere das durch die Zähne der Zahnreihe, an der die Zahnschiene 10 festgelegt wird, bedingte Oberflächenrelief der Zahnschiene 10 in 1 und 2 aus Gründen der Einfachheit nicht dargestellt ist.
  • Die Zahnschiene 10 weist einen Schienenkörper 12 auf. Der Schienenkörper 12 kann, wie in 1 gezeigt, in seiner Längsrichtung gekrümmt bzw. gebogen sein. Die Krümmung des Schienenkörpers 12 ist in 1 nur schematisch gezeigt, wobei es sich versteht, dass die Krümmung des Schienenkörpers 12 individuell an die natürliche Krümmung der Zahnreihe des Benutzers angepasst ist, an der die Zahnschiene 10 angebracht wird. Der Schienenkörper 12 weist eine Rückseite 14 auf, die, wenn die Zahnschiene 10 von einem Benutzer getragen wird, zum Mundinnenraum des Benutzers weist. Der Rückseite 14 gegenüberliegend weist der Schienenkörper 12 eine Vorderseite 16 auf.
  • Der Schienenkörper 12 weist einen ersten, hier oberen, Rand 18 und einen zweiten, hier unteren, Rand 20 auf. Seitlich begrenzt ist der Schienenkörper 12 durch einen ersten seitlichen Rand 22 und einen zweiten seitlichen Rand 24. Die Richtung der Erstreckung des Schienenkörpers 12 von dem Rand 22 zu dem Rand 24 ist die Längsrichtung des Schienenkörpers 12. Der Schienenkörper 12 ist dazu ausgebildet, die Zähne einer Zahnreihe oder eines Teils einer Zahnreihe eines Benutzers zu umgreifen. Der Schienenkörper 12 weist einen Abschnitt 23 auf, der die Kaufläche der Zähne übergreift und einen Abschnitt 21, der an der Rückseite der Zähne anliegt, d.h. dem Mundinnenraum des Benutzers zugewandt ist, und die Rückseite 14 aufweist. Ein Abschnitt 19 des Schienenkörpers 12 ist dazu ausgebildet, an der vestibulären, d.h vorderen Seite der Zahnreihe anzuliegen. Der Abschnitt 19 weist die Vorderseite 16 auf. Insgesamt kann der Schienenkörper 12 somit im Querschnitt etwa die Form eines U aufweisen.
  • Der Schienenkörper 12 kann so ausgebildet sein, dass er sich entlang der gesamten Zahnreihe des Benutzers erstreckt, oder sich beispielsweise nur entlang der Vorderzähne, bspw. von Eckzahn zu Eckzahn, erstreckt, während die seitlichen oder Backenzähne freigelassen werden.
  • Der Schienenkörper 12 ist beispielsweise aus einem Kunststoff gefertigt, der transparent sein kann. Der Schienenkörper 12 kann starr, semi-starr, semi-flexibel oder flexibel sein. Der Schienenkörper 12 kann eine Wandstärke von etwa 0,3 mm bis 2 mm aufweisen.
  • Der Schienenkörper 12 weist weiterhin einen nach vestibulär vorspringenden Steg bzw. einen Vorsprung 26 auf, der sich zwischen dem oberen Rand 18 und dem unteren Rand 20 entlang zumindest eines Teilbereichs der Länge des Schienenkörpers 12 erstreckt. Der Steg 26 springt von dem Schienenkörper 12 nach vestibulär vor, wie in 1 gezeigt ist. Der Steg 26 kann aus demselben Material wie der Schienenkörper 12 oder aus einem anderen Material gefertigt sein. Wenn der Schienenkörper aus einer Tiefziehfolie gefertigt ist, kann der Steg 26 das Folienmaterial aufweisen. Der Steg 26 ist vorzugsweise frei von eckigen oder gar scharfen Kanten. Der Steg kann an seinem vorderen, freien Ende gekrümmt bzw. bogenförmig ausgebildet sein. Die Krümmung kann dabei an die Krümmung einer Oberlippe angepasst sein. Der Steg und damit das Plateau 30 können wie gezeigt durchgehend ausgebildet sein oder zwei Stegabschnitte, bspw. einen linken und einen rechten, oder mehr als zwei Stegabschnitte aufweisen, zwischen denen eine Lücke vorhanden ist.
  • Der Steg 26 bildet auf seiner Oberseite 28 ein Plateau 30 aus. Das Plateau 30 dient dazu, die Unterseite der Oberlippe des Benutzers auf dem Plateau 30 liegend abzustützen, wie später noch mit Bezug auf 3A beschrieben wird. Das Plateau kann auch zur Lageorientierung der Lippe dienen. Das Plateau 30 ist im Wesentlichen horizontal ausgerichtet, kann aber auch leicht schräg zur Horizontalen, bspw. in vestibulärer Richtung leicht nach unten abfallend orientiert sein. Das Plateau 30 kann insgesamt gerade sein, kann aber auch zu seinen Enden hin nach unten gewölbt oder nach oben gewölbt sein.
  • Die Höhenposition des Stegs 26 bzw. die Höhenposition des Plateaus 30 zwischen dem oberen Rand 18 und dem unteren Rand 20 des Schienenkörpers 12 ist individuell an den Benutzer angepasst. Insbesondere ist die Höhenposition des Plateaus 30 zwischen dem oberen Rand 18 und dem unteren Rand 20 des Schienenkörpers 12 daran angepasst, die Oberlippe des Benutzers entgegen der Schwerkraft um einen vorbestimmten Betrag anzuheben. 2 zeigt eine Ausführungsform der Zahnschiene 10, bei der das Plateau 30 oberhalb der Mitte zwischen dem oberen Rand 18 und dem unteren Rand 20, d.h. näher zu dem oberen Rand 18 hin angeordnet ist. 3 zeigt eine Ausgestaltung der Zahnschiene 10, bei der das Plateau 30a etwa mittig zwischen dem oberen Rand 18 und dem unteren Rand 20 angeordnet ist. 4 zeigt eine Ausführungsform der Zahnschiene 10, bei der das Plateau 30b unterhalb der Mitte zwischen dem oberen Rand 18 und dem unteren Rand 20 des Schienenkörpers 12, d.h. näher zu dem unteren Rand 20 als zu dem oberen Rand 18, angeordnet ist. Bei der Ausführungsform der Zahnschiene 10 gemäß 2 ist die Hebewirkung auf die Oberlippe des Benutzers höher als bei den Ausführungsformen der Zahnschiene 10 gemäß 3 und 4. Bei der Ausführungsform der Zahnschiene 10 gemäß 4 ist die Hebewirkung des Plateaus 30b auf die Oberlippe des Benutzers am geringsten oder die Oberlippe liegt auf dem Plateau 30b ohne Auflagekraft auf.
  • Über die individuell an den Benutzer angepasste Höhenposition des Plateaus 30 kann eingestellt werden, mit welcher Auflagekraft die Oberlippe auf dem Plateau 30 aufliegt, wenn die Zahnschiene 10 vom Benutzer getragen wird.
  • 3A zeigt für die Zahnschiene 10 gemäß 3 schematisch die Abstützung der Oberlippe 32 eines Benutzers auf dem Plateau 30a des Stegs 26a. Im Fall der Zahnschiene 10 gemäß 2 würde die Oberlippe 32 entsprechend weiter angehoben als in 3A gezeigt, während im Fall der Zahnschiene 10 gemäß 4 die Oberlippe weniger als in 3A, oder ggfls. nicht angehoben würde. Die Tiefe des Stegs 26 bzw. des Plateaus 30, d.h. die Erstreckung des Plateaus 30 nach vestibulär, ist wie seine Höhenposition individuell auf den Benutzer angepasst. Das Plateau 30 kann je nach Benutzer nach vestibulär von dem Schienenkörper 12 um etwa 0,3 bis 2,5 cm, vorzugsweise bis 1,5 cm vorspringen.
  • Es wird also individuell bestimmt, inwieweit die Oberlippe getragen werden soll, wobei dies von der Mund-, Kiefer- und Gesichtsmorphologie abhängig ist, sowie von der Form und Größe der Oberlippe, der Ausprägung der Lippenfalten und vom gewünschten Tragekomfort.
  • Die Zahnschiene 10 gemäß 1 bis 4 ist vorzugsweise daran angepasst, an der oberen Zahnreihe angebracht zu werden. Es ist jedoch auch möglich, die Zahnschiene 10 zur Anbringung an der unteren Zahnreihe auszulegen. Um im letzteren Fall die Abstützung der Oberlippe zu gewährleisten, ist das Plateau 30 dann hoch an dem Schienenkörper 12 anzuordnen.
  • Die Zahnschiene 10 gemäß 1 bis 4 bzw. 3A wird vorzugsweise vom Benutzer nachts getragen.
  • Beim Tragen der Zahnschiene 10 gemäß 1 bis 4 wird das Gewebe der Oberlippe durch das Plateau 30 gehalten, wie in 3A veranschaulicht ist, wodurch die Schwerkraftwirkung auf das Gewebe verringert und die Muskulatur im oberen Lippenbereich relaxiert. Darüber hinaus kann durch Tragen der Zahnschiene 10 die Aufmerksamkeit des Benutzers geschult werden. So wird dem Benutzer durch die Lageänderung der Oberlippe ein Zusammenkneifen der Lippen erschwert und die Aufmerksamkeit geschult, die Lippe(n) zu entspannen.
  • 5 und 5A zeigen eine Zahnschiene 40, die einen Schienenkörper 42 aufweist, der an einer Zahnreihe eines Benutzers festlegbar ist. Der Schienenkörper 42 ist dazu ausgebildet, die Zähne einer Zahnreihe, an der die Schiene angebracht ist, zu umgreifen. Der Schienenkörper 42 weist einen Abschnitt 44 auf, der die Kaufläche der Zähne übergreift und einen weiteren Abschnitt 46, der an der Rückseite der Zähne anliegt, d.h. dem Mundinnenraum des Benutzers zugewandt ist. Ein vorderer Abschnitt 50 des Schienenkörpers 42 ist dazu ausgebildet, an der Vorderseite der Zahnreihe anzuliegen. Der Schienenkörper 42 weist einen oberen Rand 49 und einen unteren Rand 51 auf. Insgesamt kann der Schienenkörper 42 somit im Querschnitt etwa die Form eines U aufweisen. An dem Abschnitt 48 weist der Schienenkörper 42 zwischen dem oberen Rand 49 und dem unteren Rand 51 einen Steg 50 mit Plateau 52 auf, so wie der Steg 26 mit Plateau 30 der Zahnschiene 10, so dass auf die obige Beschreibung verwiesen werden kann. Der Abschnitt 48 ist in 5A höher dargestellt als der Abschnitt 46, was jedoch nur beispielhaft ist.
  • Der Schienenkörper 42 weist weiterhin zumindest eine punktuelle Auswölbung oder Ausbuchtung 54 auf. Die Ausbuchtung 54 ist hier an der Rückseite, d.h. der dem Mundinnenraum zugewandten Seite des Schienenkörpers 42, d.h. an der Rückseite des Abschnitts 46 des Schienenkörpers 42, ausgebildet. Beispielsweise ist es möglich, eine solche Ausbuchtung oder Auswölbung 54 durch Aufbringen eines erhabenen flüssigen oder plastischen Kunststoffpunktes auf den Schienenkörper 42 und anschließendes Aushärten des Kunststoffpunktes erzeugt werden. Andere Möglichkeiten der Herstellung werden unten noch beschrieben.
  • Die Ausbuchtung 54 hat den Zweck, die Aufmerksamkeit des Benutzers durch Ertasten eines „neuen“ Körpers an der Zahnschiene 40 zu schulen. Beim Ertasten der Ausbuchtung oder Auswölbung 54 mit der Zunge soll der Benutzer stetig an die bewusste Entspannung der Lippe erinnert werden. Die Ausbuchtung oder Auswölbung 54 kann daher auch als „Aufmerksamkeitspunkt“ bezeichnet werden. Wenn ein Gewöhnungseffekt eintritt, so dass die Ausbuchtung nicht mehr den gewünschten Effekt hat, den Benutzer an die bewusste Entspannung der Lippenmuskulatur zu erinnern, sollte der „Aufmerksamkeitspunkt“ an eine andere Stelle des Schienenkörpers 42 versetzt werden, wie in 5 mit unterbrochenen Linien und dem Bezugszeichen 54a veranschaulicht ist. Alternativ kann auch eine neue Zahnschiene 40 mit der Ausbuchtung 54a angefertigt werden.
  • Bei dem Ausführungsbeispiel in 5 wird somit eine Zahnschiene 40 mit sowohl einem Plateau 52 als auch einem Aufmerksamkeitspunkt in Form einer Ausbuchtung 54 bereitgestellt.
  • 6 zeigt eine Ausgestaltung der Zahnschiene 40 mit dem Schienenkörper 42 wie in 5, jedoch ohne den Steg 50 und damit ohne das Plateau 52. Der Schienenkörper 42 weist demnach nur die punktuelle Ausbuchtung, d.h. den Aufmerksamkeitspunkt 54 auf. Die Ausgestaltung der Zahnschiene 40 gemäß 6 ist dann bevorzugt, wenn der Einsatz eines Plateaus wie das Plateau 52 aus anatomischen, funktionalen oder Akzeptanz-Gründen nicht möglich ist, bspw. wenn die Zahnschiene 40 tagsüber getragen werden soll. Wie bereits oben beschrieben, entsteht der Entspannungseffekt nicht durch die Entlastung der Oberlippe durch das Aufliegen auf dem Plateau 52, sondern durch die Schulung der Aufmerksamkeit, die Lippenmuskulatur zu entspannen, durch Ertasten der Ausbuchtung 54.
  • In anderen Ausgestaltungen kann eine punktuelle Ausbuchtung 56 auch an der Vorderseite des Schienenkörpers 42 angeordnet sein, wie in 6 gezeigt ist. Die Ausbuchtung 56 kann dann beispielsweise mit der Oberlippe ertastet werden, wenn die Zahnschiene 40 an der oberen Zahnreihe getragen wird. Die Zahnschiene 40 kann auch für die Anbringung an der unteren Zahnreihe angepasst sein. Die Ausbuchtung 56 kann dann beispielsweise mit der Unterlippe ertastet werden.
  • Die Ausbuchtungen 54, 54a, 56 können eine aufgeraute oder raue Oberfläche aufweisen, um die Spürbarkeit dieser Aufmerksamkeitspunkte zu erhöhen. Wie bereits beschrieben, sind die Ausbuchtungen 54, 54a, 56 lokal begrenzt und können beispielsweise einen Durchmesser von etwa 1-3 mm und eine Höhe von 1-3 mm aufweisen.
  • 7 zeigt ein praktisches Anwendungsbeispiel der Zahnschiene 10 in 1 oder der Zahnschiene 40 in 5, wobei nur die Bezugszeichen der Zahnschiene 40 aus 5 verwendet werden. Die Zahnschiene 10 bzw. 40 in 7 ist an einer oberen Zahnreihe 60 eines Benutzers festgelegt und umgreift die Zähne vorderseitig, unterseitig und rückseitig. Der transparente Schienenkörper 42 wurde dabei mit Anpassung an die obere Zahnreihe des Benutzers gefertigt. Im Fall, dass in 7 statt der Zahnschiene 40 die Zahnschiene 10 in 1 an die Zahnreihe 60 angelegt ist, fehlen die Ausbuchtungen 54 und 54a, die in 5 gezeigt sind. Der Steg 50 erstreckt sich hauptsächlich entlang der Vorderzähne. Generell kann die Zahnschiene 40 durch Ziehen einer Tiefziehfolie über ein Modell des Oberkiefers des Benutzers gefertigt werden, wobei zur Realisierung des Stegs 50 mit dem Plateau 52 ein beispielsweise plattenförmiges Kunststoffelement 57 vorab an dem Modell in der individuell für den Benutzer geeigneten Höhenposition platziert wurde, und die Tiefziehfolie 59 entsprechend auch über den Steg 50 gezogen wird, so dass der Steg 50 von der Tiefziehfolie 59 eingehüllt wird, wie schematisch in 7A gezeigt ist. Alternativ kann zuerst der Schienenkörper 42 gefertigt werden, und in einem zweiten Schritt wird additiv Kunststoff zur Gestaltung des Stegs 50 mit dem Plateau 52 auf den Schienenkörper 12 aufgetragen und ausgehärtet.
  • Die Zahnschiene 40in 7 kann zusätzlich eine kieferorthopädische Funktion aufweisen, beispielsweise zum Halten der Zähne in der vorhandenen Position, oder zur Zahnkorrektur. Im letzteren Fall kann die Auflagekraft der Oberlippe des Benutzers auf dem Plateau 52 die Zahn- und Kieferbewegung unterstützen. Insbesondere wenn der Steg 50 und damit das Plateau 52 wie in 2 gezeigt hoch an dem Schienenkörper 12 ausgebildet ist, entsteht entsprechend eine größere Auflagekraft der Oberlippe auf dem Plateau 52, was auch dazu genutzt werden kann, dem Oberkiefer oder den Frontzähnen eine Wachstumsunterstützung zu geben. Ist der Schienenkörper 42 nur so lang ausgebildet, dass der Seitenzahnbereich frei bleibt, so wirkt beispielsweise die Kraft der Oberlippe nur auf den vorderen Zahnbereich, also nur den Bereich, der der Zahnschiene 40 den Halt gibt.
  • In einer anderen Ausgestaltung der Zahnschiene 10 oder 40 kann diese zusätzlich zu der Funktion der Entlastung der Oberlippe die Funktion als Zentrikschiene oder Aufbiss-Zahnschiene einnehmen, um das Zusammenspiel von Kaumuskulatur und Kiefergelenken zu harmonisieren. Die individuell adjustierte Zentrik-Zahnschiene 40 kann fehlerhafte Kontakte zwischen den Ober- und den Unterkieferzähnen (Okklusion und Artikulation) korrigieren. Da eine solche Zentrik- oder Aufbiss-Zahnschiene üblicherweise nachts getragen wird, ist eine Kombination mit dem Plateau 52 oder den „Aufmerksamkeitspunkten“ 54 einfach möglich.
  • 8 zeigt ein praktisches Anwendungsbeispiel der Zahnschiene 40 in 6, wobei die Zahnschiene 40 den Schienenkörper 42 gemäß 6 aufweist. Wie bereits oben erwähnt, kann die Zahnschiene 40 mit den Ausbuchtungen oder Auswölbungen 54 und/oder 56 an der unteren Zahnreihe oder an der oberen Zahnreihe getragen werden, wenn die Zahnschiene an die betreffende Zahnreihe des Ober- oder Unterkiefers angepasst ist.
  • Die Auswölbung oder Ausbuchtung 54 wird in diesem Fall mittels eines kleinen zylindrischen, kugel- oder ellipsoidförmigen Elements 58 aus vorzugsweise Kunststoff gebildet, das auf dem Modell des Gebisses platziert wird und von der den Schienenkörper 42 insgesamt bildenden Tiefziehfolie 61 dann überzogen wird, wodurch die punktuelle Ausbuchtung 54 am Schienenkörper 42 hergestellt ist. Alternativ kann die Ausbuchtung auch nach Fertigung des Schienenkörpers 42 additiv durch Auftragen und Aushärten eines Kunststoffpunktes an der gewünschten Stelle realisiert werden, oder die Herstellung erfolgt durch spezielle zu erwärmende Prägezangen oder durch 3D-Design und -Druck.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 3823603 A1 [0004]
    • DE 29714998 U1 [0004]

Claims (12)

  1. Zahnschiene, die im Mund eines Benutzers zu tragen ist, mit einem Schienenkörper (12; 42), der an einer Zahnreihe des Benutzers festlegbar ist, wobei der Schienenkörper (12; 42) einen nach vestibulär vorspringenden Steg (26; 50) aufweist, der sich über zumindest einen Teilbereich der Länge des Schienenkörpers (12; 42) entlang des Schienenkörpers (12; 42) erstreckt, wobei der Steg (26; 50) oberseitig ein Plateau (30; 52) bildet, um die Unterseite der Oberlippe des Benutzers auf dem Plateau (30; 52) liegend abzustützen.
  2. Zahnschiene nach Anspruch 1, wobei der Steg (26; 50) zwischen einem ersten sich entlang des Schienenkörpers (12; 42) erstreckenden Rand (18) und einem zweiten sich entlang des Schienenkörpers (12; 42) erstreckenden Rand (20) des Schienenkörpers (12; 42) angeordnet ist, und wobei die Höhenposition des Plateaus (30; 52) zwischen dem ersten Rand (18) und dem zweiten Rand (20) daran angepasst ist, die Oberlippe des Benutzers entgegen der Schwerkraft um einen vorbestimmten Betrag anzuheben.
  3. Zahnschiene nach Anspruch 2, wobei die Höhenposition des Plateaus (30; 52) zwischen dem ersten Rand (18) und dem zweiten Rand (20) so gewählt ist, dass die Oberlippe mit einer von Null verschiedenen Auflagekraft auf dem Plateau (30; 52) aufliegt.
  4. Zahnschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Plateau (30; 52) nach vestibulär von dem Schienenkörper um etwa 0,3 cm bis 1,5 cm vorspringt.
  5. Zahnschiene nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schienenkörper (12; 42) zumindest eine punktuelle Ausbuchtung (54, 56) aufweist.
  6. Zahnschiene nach Anspruch 5, wobei die Ausbuchtung (54, 56) an einer dem Mundinnenraum zugewandten Rückseite oder an einer Vorderseite des Schienenkörpers (12; 42) angeordnet ist.
  7. Zahnschiene nach Anspruch 5 oder 6, wobei die zumindest eine Ausbuchtung (54, 56) eine raue Oberfläche aufweist.
  8. Zahnschiene, die im Mund eines Benutzers zu tragen ist, mit einem Schienenkörper (42), der an einer Zahnreihe des Benutzers festlegbar ist, wobei der Schienenkörper (42) zumindest eine punktuelle Ausbuchtung (54, 56) aufweist.
  9. Zahnschiene nach Anspruch 8, wobei die zumindest eine Ausbuchtung (54, 56) an einer dem Mundinnenraum zugewandten Rückseite oder an einer Vorderseite des Schienenkörpers (42) angeordnet ist.
  10. Zahnschiene nach Anspruch 8 oder 9, wobei die zumindest eine Ausbuchtung (54, 56) eine raue Oberfläche aufweist.
  11. Zahnschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Zahnschiene (10; 40) an der oberen oder unteren Zahnreihe festlegbar ist.
  12. Zahnschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Zahnschiene (10; 40) eine Zahnschiene zum Halten der Zähne in der derzeitigen Position, eine Zahnschiene zur Zahnkorrektur, oder eine Aufbiss-Zahnschiene ist.
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