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Vorriciitung zur Verminderung des Schlafatemgeräusches Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Verminderung des Schlafatemgeräusches.
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Vorrichtungen dieser Art sind dazu bestimmt, störende Schlafatemgeräusche,
insbesondere das sogenannte Schnarchen, zu vermindern0
imine bekannte
Vorrichtung dieser Art ist als ein durch Schnallen zusamen£'ehaltener Kopfverband
ausgebiluet, durch den der Unterkiefer gegen den Oberkiefer gepreßt ist, so daß
die Kiefer in geschlossener Stellung fixiert sind.
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Diese bekannte Vorrichtung. hat den Nachteil, daß sie für Personen
nicht verwendbar ist, die gewohnbeitsmäßig oder deshalb durch den Mund atmen, weil
die Nasenatmung durch Verengungen der atemwege im Bereich der Nase behindert oder
gar verhindert ist. Bei diesen Personen wird das Schnarchen besonders häufig beobachtet.
Die bekannte Vorrichtung ist auch dann nicht anwendbar, wenn die Nasenatmung durch
zu starke Schleimabsonderung der Nasenschleimhaut, beispielsweise als Folge einer
Erkrankung, behindert ist.
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Ein weiterer Nachteil des bekannten Verbandes besteht darin, daß die
Durchblutung des Kopfes behindert wird, was zu Kopfschmerzen führen kann, und daß
schmerzhafte Druckstellen entstehen können, die einen erholsamen Schlag beeinträchtigen.
Ferner wird durch Zug und Druck gegen Wangen, Lippen und Mundboden das Gesicht physiognomisch
entstellt. Ein solches verschnürtes, bandagiertes Gesicht kann abstoßend wirken.
außerdem hat sich diese bekannte Vorrichtung in der Praxis als nicht besonders wirkungsvoll
herausgestellt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden. Diese
rufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorrichtung Littel zur Einhaltung
eines Mindestabstandes des Zungenrückens vom Gaumensegel aufweist.
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Die Erfindung hat dadurch, daß der Zungenrücken in einem Abstand von
Gaumensegel gehalten ist, den Vorteil, daß einerseits zwischen der Zunge und dem
Gaumensegel genügend Raum vorhanden ist, so daß auch bei ;.undataung die Luft in
die unteren Atemwege gelangen kann, ohne daß sie durch einen engen Spalt zwischen
dem Zungenrücken und dem Gaumensegel hindurchgepreßt werden muß, was zu den bekannten
Pfeif- und Rasselgeräuschen führen kann, und daß andererseits der Gaumensegel in
den Lundraum ungestört ausweichen kann, so daß auch bei Nasenatmung die Luft ungehindert
durch den Rachen in die unteren Atemwege strömen kann, ohne daß die durch ein erzwungenes
Flattern des Gaumensegels bedingten rasselnden Schnarchgeräusche entstehen müssen.
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Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird die Schlafatmung wesentlich
erleichtert und es können auch die bei Schnarchern bekannten Nebenerscheinungen
wie Halsschmerzen oder Halskratzen, die durch ein hustrocknen der Rachenschleimhaut
als Folge der schnelleren Luftströnung in den beengten Atemwegen bedingt sein kann,
und die durch behinderte Atmung verursachten zusätzlichen Herz-und Kreislaufbelastungen
vermieden werden.
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3ei einer Ausführungsform der Erfindung ist diese vorteilhaite Stellung
des Zungenrückens dadurch erreicht, daß der Unterkiefer in einer gegenüber seiner
liormalstellung vorgeschobenen Lage gehalten ist.
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Die Zunge wird dabei aufgrund der auch im Schaf nicht völlig aufgehobenen
Spannung der Zungenmuskulatur, insbesondere des sogenannten musculus genioglossus,
der von
der Innenseite des vorderen Unterkieferbogens aus fücherförmie
in die Zunge hineinstrahlt, aktiv-funktionell nach vorne verschoben und dadurch
der Abstand ihres Zungenrückens von dem Gaumensegel vergrößert.
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Gleichzeitig wird der sogenannte musculus'styloglossus, der an den
Schläfenbeinen ansetzt und in Zusammenarbeit mit dem an dem oberhalb des Kehlkopfes
angeordneten Zungenbein angreifenden musculus hyoglossus die Zunge hängemattenartig
unterstützt, reflektorisch gespannt und dadurch eine Vorwärtsbewegung der Zunge
unterstützt.
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Durch die vorgeschobene Position des Unterkiefers wird eine Verspannung
der gesamten Zungenmuskulatur induziert, die die Zunge in der besonders vorteilhaften,
die Atmung ;begünstigenden Stellung hält. Außerdem wird durch diese Muskelspannung
eine Formveränderung der Zunge erzielt, die einer Bewegung der Zunge entspricht,
wie sie im Extremfall zum Herausstrecken der Zunge führt, und die erforderliche
Abstandsvergrößerung des Zungenrückens vom Gaumensegel unterstützt.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfaßt die Vorrichtung
eine vertikale Bißsperre, die die Winkelstellung des Unterkiefers gegenüber dem
Oberkiefer erweitert und den Kiefer in einer leicht geöffneten Stellung hält.
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Diese Kieferstellung führt zu einer Vergrößerung des Abstandes der
Zungenoberfläche von dem Gaumen und damit auch zu einer weiteren Vergrößerung des
Abstandes des
Zungenrückens von dem den harten und weichen Gaumen
in Richtung auf den Rachen zu fortsetzenden Gaumensegel, so daß auch bei'alten Menschen
oder besonders tief schlafenden Menschen, bei denen die Muskelspannung im Schlafzustand
besonders stark vermindert ist, ein hinreichend großer Abstand des Zungenrückens
von dem Gaumensegel gewährleistet ist. Außerdem läßt sich bei leicht geöffnetem
Kiefer die vorgeschobene Stellung des Kiefers besonders leicht und beschwerdefrei
erreichen.
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Die Mittel zur Einstellung der bestimmten vorgeschobenen Lage der
Zunge und/oder zur Öffnung des Bisses können in der verschiedensten Art und Weise
ausgebildet sein. Beispielsweise können mit geeigneten Anschlägen zur Erzielung
der vorgeschobenen Lage des Unterkiefers versehene Haltespangen mit von außen betätigbaren
Befestigungselementen benutzt werden, wie sie bei zahnärztlichen Behandlungen Anwendung
finden. Eine weitere Möglichkeit zur Erzielung der vorgeschobenen Lage des Unterkiefers
könnte darin bestehen, eine an der Außenseite der Zähne des Oberkiefers und an der
Innenseite der Zähne des Unterkiefers anliegende Abstandsplatte vorzusehen, die
durch einen flachen, zwischen den Lippen austretenden und an der Unterseite des
Kinns anliegenden U-förmig gebogenen Bügel in ihrer Stellung gehalten ist, wobei
der Unterkiefer und der Bügel zusätzlich durch einen geeigneten Verband, der den
Unterkiefer gegen den Oberkiefer drückt; in ihrer Stellung fixiert sein können.
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Auch ist es denkbar, mit Hilfe elektrischer Signale, die über geeignete
Elektroden den den Spannungszustand der Zugenauskulatur steuernden Nerven zugeführt
werden,
die Muskelspannung sö zu steuern, daß die Zunge allein dadurch
in ihrer vorgeschobenen Stellung gehalten wird.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Vorrichtung jedoch
als in den LIundraum einführbarer Einsatz ausgebildet.
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Ein solcher Einsatz kann auf die verschiedenste Art und Weise ausgebildet
und in dem Mundraum gehalten sein. Beispielsweise kann der Einsatz aus zwei im wesentlichen
starr miteinander verbundenen Drahtbügeln bestehen, die in geneigt gegeneinander
verlaufenden Ebenen angeordnet sind, und Befestigungselenente zur Befestigung an
den Zähnen beider Kiefer aufweisen. Dabei können die Befestigungselemente als Drahtschleifen
oder federnde Klemmbügel ausgebildet sein, wie sie zur Befestigung von Zahnprothesen
einzelner Zähne verwendet werden.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist der Einsatz durch an den
Innen- und Außenflächen der Zähne des Unterkiefers angreifende Stützflächen gehalten.
Diese Stützflächen können in einem solchen Abstand voneinander angeordnet sein,
daß sie, zumindest an einigen Stellen, unmittelbar an den Innenflächen (lingual)-und
den Außenflächen (bukkal) der Zähne des Unterkiefers anliegen, so daß der Einsatz
in der Ebene des Unterkiefers nicht verschoben werden kann. Die Stützflächen können
aber auch in einem geringfügig größeren Abstand voneinander angeordnet sein, so
daß bei eingesetztem Einsatz, wenn also der Unterkiefer in seiner vorgeschobenen
Lage gehalten ist, nur die lingualen Stützflächen des Einsatzes an den Innenflächen
der Zähne des Unterkiefers anliegen.
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in beiden Fällen kann die vorgeschobene Stellung des Unterkiefers
in einfacher Weise dadurch erreicht sein, daß-der Einsatz zumindest eine an der
Außenfläche von Zähnen des Oberkiefers angreifende, gegen die an dem Unterkiefer
angreifenden Stützflächen geeignet versetzte Stützfläche aufweist, die in Zusammenarbeit-
mit den bukkalen und lingualen Stützflächen für den Unterkiefer einen Anschlag bildet,
durch den eine Rückwärtsverschiebung des Unterkiefers verhindert ist.
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Venn neben den bukkalen und lingualen Stützflächen für den Unterkiefer
bukkal und lingual angeordnete Stützflächen für die Zähne des Oberkiefers vorgesehen
sind, so bilden diese einen Anschlag für die Vorwärts- und Rückwärtsbewegung des
Unterkiefers. Diese können wiederum so angeordnet sein, daß ein gewisses Spieliverbleibt,
oder aber nur eine einzige wohidefinierte Kieferstellung möglich ist.
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Die an den Zähnen anliegenden Flächen haben den Vorteil, daß die im
wesentlichen in der Ebene der Kiefer angreifenden ELräfte, die zu einer Rückstellung
des Unterkiefers in seine normale Ruhelage führen würden, gleichmäßig auf alle Zähne
verteilt werden, an denen die -Flächen anliegen, und nicht, wie bei der Benützung
von Drahtschlaufen oder dergleichen, nur auf wenige Zähne übertragen werden, die
unter dem andauernden Einfluß solcher Belastungen ihre Stellung verändern oder beschädigt
werden können.
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Es versteht sich, daß der Einsatz durch zusätzliche federnde oder
schlaufenartig ausgebildete Befestigungselemente an einer oder an beiden Zahnreihen
befestigt
sein kann, um ein lierausfallen des Einsatzes beim Öffnen
des Mundes zu verhindern oder die Gefahr, daß der Einsatz in den Rachenraum gelangen
kann, aus zu schließen.
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Solche Befestigungsmittel sind jedoch, wie aus der Kieferorthopädie
bekannt ist, selbst bei locker im Munde sitzenden dreidimensionalen Vorrichtungen,
wie sie auch der erfindungsgemäße einsatz darstellt, oft nicht notwendig, da solche
Einsätze eine Muskelspannung verursachen, die reflektorisch einen Reiz auf die Kaumuskulatur
ausübt, der dazu führt, daß die Kiefer gegeneinander gezogen werden, wobei sich
die Kauflächen auf der vorgesehenen Bißsperre abstützen können, so daß der einsatz
auch ohne zusätzliche Befestigungsmittel sicher im Munde festgehalten wird. Der
erfindungsgemäße Einsatz kann daher besonders einfach aufgebaut sein.
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Zur Erleichterung der Benutzung des Einsatzes kann es jedoch zweckmäßig
sein, daß gemäß einer Ausführungsform der Erfindung der Einsatz an dem Unterkiefer
gehalten ist, so daß er beim Sprechen nicht aus dem Munde genormen zu werden braucht.
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Gemaß einer Ausführungsform der Erfindung kann der Einsatz in einfacher
leise als eine zwischen den Kauflächen der Zähne des Ober- und Unterkiefers angeordnete
abstandsplatte ausgebildet sein. Dabei wird es in vielen Fällen ausreichend sein,
wenn der Einsatz nur in einem Teilbereich des Kiefers, etwa im Bereich der Seitenzähne
vorgesehen
ist, um die Größe und den Materialaufwand für den einsatz möglichst klein zu halten.
Zweckmäßig ist es, wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Abstandsplatte
eine dem Zahnbogenverlauf entsprechende U-förmige Form aufweist, um eine möglichst
große Abstützfläche und gleichmäßige Verteilung der durch die Spannung der Kaumuskulatur
ausgeübten Kraft auf die Zähne zu erreichen. Dabei kann die Form der Ober- und Unterseite
der Abstandsplatte an die Form der Kauflächen der Zähne angepaßt sein, so daß diese
flächenhaft und nicht punktörmig an dem Einsatz anliegen, was im Laufe der Zeit
zu Beschädigungen der Zähne und/oder zu Einkerbungen in den Anlageflächen der Abstandsplatte
führen tvürde und eine Veränderung der erwünschten Kieferstellung zur Folge haben
könnte.
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Bei hinreichend ausgeprägter Profilierung der Abstandsplatte, le auch
als Aufbißplatte oder--schiene bezeichnet werden kann, kann das dem Kauflächenprofil
der Zähne entsprechende Kauflächenrelierf der Abstandsplatte zur Abstützung des
Einsatzes völlig ausreichend sein.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung sind jedoch die an den Innen-
und Außenseiten der Zähne anliegenden Flächen des Einsatzes durch die Innenflächen
von von den Rändern der Abstandsplatte abstehenden Leisten gebildet.
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Diese Leisten, die sich über die gesamte Höhe der Zähne erstrecken
können, brauchen nicht an das Profil der
Außen- und innenflächen
der Zähne angepaßt zu sein und können in einer für die herstellung des erfindungsgemäßen
Einsatzes vorteilhaften Weise plattenförmig ausgebildet sein. Dabei können sich
die Leisten bukkal und lingual längs des gesamten inneren und äußeren Umfangs der
U-förmïgen Lbstandsplatte erstrecken, so daß der Einsatz im Querschnitt ein H-lJrofil-
aufweist.
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Zur sicheren Halterung des Einsatzes genügt es jedoch, wenn gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung die von den Rändern der Abstandsplatte abstehenden
Leisten nur abschnittsweise vorhanden sind, wobei gemäß einer Ausführungsform der
erfindung der Einsatz so ausgebildet sein kann, daß zumindest die nach oben absteheiiden
Leisten nur im Bereich der Backen- und Eckzähne angeordnet sind, so daß im Bereich
der Schneidezähne des Oberkiefers keine Stege vorhanden sind. Dies hat einerseits
den Vorteil, daß bei gewohnheitsmäßiger Mundatmung die Atempluft ungehindert in
den luftraum eintreten kann und andererseits den, daß die Zunge bis zur anlage der
Zungenspitze an den innenflächen der oberen Schneidezähne vorgeschoben werden kann,
und damit auch der Zungenrücken einen möglichst großen libstand vom Gaumensegel
einnehmen kann. Dabei kann die reflektorisch unter erhöhter Muskelspannung (Muskeltonus)
stehende Zunge mit ihrer Zungenspitze zusätzlich gegen die an den Zähnen des Unterkiefers
anliegenden lingualen Leiste des Einsatzes abgestützt sein und unter einem gewissen
Druck auf der Abstandsplatte aufliegen und dadurch zur sicheren Fixierung des Einsatzes
in der LIundhöhle ebenfalls beitrage. Dabei ist es nicht erforderlich, daß die die
Bißsperre bildende Abstandsplatte sich bis in den Bereich der letzten Mahlzähne
erstreckt.
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Wie erwähnt, wird durch den erfindungsgemäßen Einsatz als Folge der
vorgeschobenen Stellung des Unterkiefers und des durch die Bißsperre vergrößerten
Abstandes der Kauflächen der Zähne beider Kierfer voneinander reflektorisch eine
erhöhte Spannung der Kau- und Zungenmuskulatur erzielt, durch die der Zungenrücken
in einem grüßeren Abstand vom Gaumensegel gehalten und damit die Strömungsverhältnisse
für die Atemluft verbessert wld aus diesem Grunde die störenden Schnarchgeräusche
vermindert sind.
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Schnarchen tritt auch auf, wenn eine Person von der Nasenatmung zur
Nundatmung übergeht und in einer bestimmten Schlafstellung oder -phase der Muskeltonus
der Lippenmuskulatur nicht mehr ausreicht, um die Lippengeschlossen zu halten, und
dadurch der Schlafende zumindest teilweise durch den Mund zu atmen beginnt.
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Zur Vermeidung des Schnarchens kann es daher zweckmäßig sein, daß
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung der Einsatz ein Lippenschild aufweist,
durch das die Spannung Qer Lippenmuskulatur vergrößert ist.
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in einfachsten Fall kann das Lippenschild durch im Bereich der Schneidezähne
angeordnete Abschnitte der bukkalen Leisten gebildet sein, die an den Außenflächen
beider Kiefer anliegen und den Abstand der Lippen von den Außenflächen der Zähne
vergrößern und dadurch die Lippenmuskulatur in einem gespannten Zustand halten und
einen reflektorischen Lippenschluß herbeiführen.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist als Lippen schild als
im Abstand von den Schneidezähnen des Oberkiefers bukkal angeordnete Platte ausgebildet,
die in keiner Stellung des Einsatzes an den Schneidezähnen des Oberkiefers zur Anlage
kommen kann, so daß diese nicht belastet werden.
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Auch kann gemäß einer Ausführungsform der Erfindung das Lippenschild
an dem Einsatz verschiebbar gehalten sein, beispielsweise dadurch, daß die das Lippenschild
bildende Platte Endabschnitte aufweist, die in an den Leisten des Einsatzes angeordneten
Laschen verschiebbar gehalten sind, so daß bei einer Verschiebung der Kiefer gegeneinander
oder bei einem sagittalen Vor- oder Zurückstehen der Schneidezähne, wobei die Schneidezähne
des Oberkiefers an dem Lippenschild zur Anlage kommen könnten, dieses sagittal verschoben
werden kann, so daß kein Druck auf die Schneidezähne ausgeübt wird. Die verschiebbare
Halterung des Lippenschildes hat den Vorteil, daß der erfindungsgenäße Einsatz an
die verschiedensten Zahnstellungen in einfachster Weise durch Verschieben des Lippenschildes
angepaßt werden kann.
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Zweckmäßig ist es, wenn das Lippenschild mit Sussparungen versehen
ist, durch die bei gewohnheitsmäßigen Mundatmern die Äteuluft in den Mundraum eintreten
kann, so daß der Einsatz mit Lippenschild auch für diese als Trainingsgerät für
die Lippenmuskulatur verwendbar ist.
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Bei einer husführungsform der Erfindung besteht der Sinsatz aus einem
flexiblen Material. Dies hat den Vorteil,
daß die Leisten entsprechend
der Formelastizität des Materials unter einer gewissen Spannung, die durch das muskuläre
Anlegen der Zunge und Wange entsteht, stehend an den 1;ußen- und Innehflächen der
Zähne anliegen, was zu einer sicheren Lage des Einsatzes beiträgt. Die hnwendung
flexibler Materialien ist auch für die rationelle und billige Fertigung der Einsätze,
die in weiterer Ausgestaltung der Erfindung als einstückige Kunststoffteile ausgebildet
sein können, von großem Vorteil, da diese dann in verhältnismäßig wenigen verschiedenen
Größen hergestellt werden können und nicht an jedes Gebiß besonders angepaßt werden
müssen.
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In besonderen Fällen, insbesondere bei Vorliegen schwerer Kieferschäden
oder komplizierter Zahnstellungen, kann es jedocil zur erhöhung der Stabilität des
Einsatzes zweckmäßig sein, wenn gemäß einer Lusführungsform der Erfindung die Abstandsplatte
aus einem verhältnismäßig starren Material gefertigt ist und gegebenenfalls an die
Form der Laufflächen der Zähne angepaßt ist.
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Der erfindungsgenäße Einsatz ist dadurch, daß er durch eine erzwungene
Stellung der Kiefer zueinander eine bestimmte Muskelspannung erzeugt, durch die
die Zunge im abstand von dem Gaumensegel gehalten wird, auch in hervorragender Weise
als Trainingsgerät zur Stärkung der Zungen- und Kiefermuskulatur geeignet, so daß
sich seine Benutzung nach einer gewissen Zeit, insbesondere bei jüngeren menschen,
in vielen Fällen vollständig erübrigen kann.
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Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können bei anderen
Ausführungsformen der Erfindung einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger
Kombination Anwendung finden. Es zeigen: Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Einsatz
mit im Bereich der Backenzähne angeordneten Leisten, Fig. 2 einen erfindungsgemäßen
Einsatz mit Lippenschild und Fig. 3 eine schematische Darstellung der Mund- und
Xachenhöhle bei eingesetztem Einsatz.
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Der in Fig. 1 dargestelltes erfindungsgemäße Einsatz 1 ist als einstückiges
Kunststoffteil ausgeführt und besteht aus einem flexiblen Kunststoff, aie Teflon,
Polyäthylen oder einem anderen mit den in der Iiundhöhle vorliegenden chemischen
Milieu verträglichen Plastikmaterial. Der Einsatz 1 weist eine entsprechend dem
Zahnbogenverlauf U-förmig ausgebildete Platte 2 auf, an deren Ober- und Unterfläche
in Schlafstellung die Kauflächen der Zähne des Ober- und Unterkiefers anliegen und
in einem der Dicke der Platte entspreshenden Abstand gehalten sind.
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Längs des äußeren Randes der Abstandsplatte 2 verläuft eine nach unten
abstehende Leiste 3, die bei eingesetztem Einsatz an den Außenflächen der Zähne
des Unterkiefers anliegt. Längs des inneren Randes der Abstandsplatte 2 verlauft
eine nach unten ragende Leiste 4, die in Arbeitsstellung an dan Innenflächen der
Zähne des Unterkiefers anliegt. Der Zinsatz 1 erstreckt sich nur über den vom den
Backenzähnen, den Eckzähnen und den Schneidezähnen eingenomnenen Bereich des Unterkiefers.
Der Einsatz 1 faßt also die Zähne des Unterkiefers lingual, okklusal, bukkal und
labial. Die okklusale (kauflächenwärts) Partie im Bereich der Backenzähne ist einige
Millimeter dünn, ohne kauflächenrelief, elastisch und anschniegsam, die nach unten
ragenden Leisten haben einen Abstand von ca. 2 nm von den Zahnflächen und überdecken
die Zahnkronen nur etwa zwei Drittel, ohne den Zahnfleischrand zu berühren. Diese
Fortsätze sind sehr dünn und anschmiegsau.
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Der Einsatz 1 weist im Bereich der Backenzähne längs des äußeren und
inneren Randes der Abstandsplatte zwei nach den ragende bukkale und palatinale Leisten
5, 6, 7, 8 auf, die aus dünnem, sich an die 1. Molaren und Praemolaren anschmiegendem
und dort abstützendem Plastikwerkstoff bestehen. Palatinalwärts (gaumenwärts) sind
die Leisten derart beschaffen, daß sich die Zunge dageSenlegt, wobei die Zunge reflektorisch
nach vorne beeinflußt wird.
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In Bereich der Schneidezähne des Oberkiefers weist der Einsatz 1 palatinal
und labial keine Leisten auf, so daß
bei Mundatmung in diesem Bereich
die Atemluft ungehindert in die Mundhöhle eintreten kann. Die Zunge findet also
im vorderen Teil im Bereich der Schneidezähne eine Auflage mit entsprechender Aussparung.
Der Einsatz 1 sperrt den Biß in vertikaler Richtung um mehrere Millimeter infolge
des die Sperre verursachenden Plastikmaterials auf den hauflächen. Die nach unten
ragenden Leisten 3 und 4 und die nach oben ragenden Leisten 5 bis 8 des Einssatzes
sind so angeordnet,. daß der Unterkiefer außerdem in einer gegenüber seiner normalen
Schlafstellung vorgeschobenen Lage gehalten ist, wobei der Einsatz 1 den beweglichen
Unterkiefer von selbst nach vorne führt, und sich der Einsatz an den oberen Zähnen
(und der Zunge) abstützt.
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Der Einsatz 1 kann auch, wenn erforderlich, von einem Zahnarzt mit
dentalen Kunststoffen in besonders gelagerten Fällen individuell angepaßt werden.
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Der in Fig. 2 dargestellte erfindungsgemäße Einsatz weist ein als
schmale U-förmig gebogene Platte ausgebildetes Lippenschild 9 (Lippenpelotte11)
auf, dessen Endabschnitte in Laschen 10 verschiebbar gehalten sind, die an den Außenseiten
der bukkalen Leisten 3, 5 und 6 angeordnet sind. Das Lippenschild 9, das den von
den bukkalen Leisten 5 und 6 freigelassenen Raum im Bereich der Schneidezähne des
Oberkiefers umgreift, weist Öffnungen 11 auf, durch die bei Mundatmern, deren Nasenatmung
behindert ist, die Atemluft eintreten kann.
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Das Lippenschild 9 ist so ausgebildet, daß es auch in seiner vollständig
zurckgeschobenen Stellung einen Abstand
von den Außenflächen der
Schneidezähne des Oberkiefers 12 aufweist und die Oberlippe in einem abstand von
den SuB«enflächen zur Schneidezähne und dadurch in einen gespannten Zustand lt,
durch den reflektorisch ein Reiz auf die Lippenmuskulatur ausgeübt wird, der den
Lunkeltonus vergrößert. Der mit einem Lippenschild versehene Einsatz eignet sich
damit auch zum Training der Lippenmuskulatur, beispielsweise bei Menschen' mit zu
kurzer Oberlippe, bei denen der Lippenschluß oft durch Stärkung der Lippenmuskulatur
erreicht werden kann.
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In der Fig. 3 ist die mit Hilfe des e'rfindungsgemäßen Einsatzes 1
erzeugte Schlafstellung der Kiefer dargestellt, in der der Unterkiefer 12 in einer
im Vergleich zu seiner normalen Stellung bezügLich des Oberkiefers 13 vorgeschobenen
Lage gehalten und der Zungenrücken 14 in einem Abstand von dem den Gaumen in den
Rachenraum hinein fortsetzenden Gaumensegel 15 gehalten ist. Die normale Schlafstellung
des Unterkiefers 12, des Zungenrückens 14 und des Gaumensegels 15 sind durch die
gestrichelte Linie 22 und die strichpunktierten Linien 24 und 25 dargestellt. In
dieser stellung ist der Abstand des Zungenrückens 24 von dem Gaumensegel 15 äußerst
gering, so daß die Luft bei Mundatmern mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit
durch den engen Zwischenraum gepreßt wird. Dies kann zur Bildung von Luftwirbeln
und zu einem erzwungenen Flattern des Gaumensegels 15 führen, das die störenden
Schnarchgeräusche bedingt. Ebenso ist bei Nasenatmern die laminare Luftströmung
dadurch behindert, daß das Gaumensegel 15 nur so weit in den Mundraum ausweichen
kann, bis es an dem
zurückängenden Zungenrücken 24 zur Anlage kommt
und daher ebenfalls zu erzwungenen Schwingungen angeregt werden kann. Wegen des
mit Hilfe des Einsatzes 1 erreichten abstands des Zungenrückens von der der lIundhöhle
zugewandten Innenfläche 17 des Gaumensegels kann dagegen bei überwiegender Mundatmung
die Luft ungehindert durch den Raum zwischen dem Gaumensegel 15 und dem Zungenrücken
in die unteren Atemwege 18 gelangen und es kann, wenn die Atmung überwiegend durch
die Nase erfolgt, das Gaumensegel 15 unter dem Einfluß der von der Nase her in die
unteren Atemwege 18 strömenden Atemluft ungehindert in den zwischen dem Zungenrücken
14 und der Innenfläche des Gaumensegels 15 vorhandenen Raum ausweichen, so daß in
beiden Fällen ein erzwungenes Flattern des Gaumens egels verhindert werden kann.