DE102010046369B4 - Antischnarchvorrichtung - Google Patents

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Abstract

Intraorale Antischnarchvorrichtung (1), zur Vorverlagerung des Unterkiefers gegenüber dem Oberkiefer, mit einer Oberkieferschiene (4) und einer Unterkieferschiene (5), die U-förmig ausgebildet und an den beiden einander abgewandten Außenflanken (6) jeweils über Protrusionsbügel (7) mittels Fixierknöpfen (8) gelenkig miteinander verbunden sind, wobei die Ober- und die Unterkieferschiene (4, 5) Aufnahmen für einen ersten Teilbereich des Fixierknopfes (8) und der Protrusionsbügel (7) an seinen beiden Endabschnitten (9) je ein Rundloch (10) zur Aufnahme eines zweiten Teilbereiches des jeweiligen Fixierknopfes (8) aufweist und die Aufnahmen in Erstreckungsrichtung der Ober- bzw. der Unterkieferschiene versetzt zueinander angeordnet sind und wobei ein die Endabschnitte (9) verbindender Mittelabschnitt (11) des Protrusionsbügels (7) eine geschwungene Form aufweist, als Federelement ausgeführt und zumindest stellenweise mit einer Querschnittskontur ausgebildet ist, die eine temporäre Abstandsänderung der Rundlöcher (10) zueinander durch elastische Verformung des Protrusionsbügels (7) ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelabschnitt (11) der Protrusionsbügel (7) mindestens ein Langloch (12) aufweist, das...

Description

  • Die Erfindung betrifft eine intraorale Antischnarchvorrichtung, zur Vorverlagerung des Unterkiefers gegenüber dem Oberkiefer, mit einer Oberkieferschiene und einer Unterkieferschiene, die U-förmig ausgebildet und an den beiden einander abgewandten Außenflanken über Protrusionsbügel mittels Fixierknöpfen gelenkig miteinander verbunden sind. Dabei weisen die Ober- und die Unterkieferschiene Aufnahmen für einen ersten Teilbereich des Fixierknopfes und der Protrusionsbügel an seinen beiden Endabschnitten je ein Rundloch zur Aufnahme eines zweiten Teilbereichs des Fixierknopfes auf, wobei die einzelnen Aufnahmen in der Erstreckungsrichtung der Ober- bzw. der Unterkieferschiene versetzt zueinander angeordnet sind. Insbesondere weist ein die Endabschnitte verbindender Mittelabschnitt des Protrusionsbügels eine geschwungene Form auf, wobei der Mittelabschnitt als Federelement ausgeführt und zumindest stellenweise mit einer Querschnittskontur ausgebildet ist, die eine temporäre Abstandsänderung der Rundlöcher zueinander durch elastische Verformung des Protrusionsbügels ermöglicht.
  • In der Regel entsteht Schnarchen durch den schwachen Muskeltonus der Halsmuskulatur während des Schlafes. Es kommt dabei zu Engpässen der Atemwege bis hin zum Verschluss. Dies führt naturgemäß zu einem erhöhten Luftstrom und damit zu Geräuschbildung der in Bewegung geratenen erschlafften Strukturen. Bei den allermeisten Betroffenen tritt das Schnarchen abhängig von der Körperlage auf. So kommt es häufig in der Rückenlage zum Schnarchen, wenn der Unterkiefer des Schlafenden nicht gestützt ist, nach hinten sinkt und bzw. oder der Mund geöffnet ist.
  • Häufig haben Schnarchende keinen erholsamen Schlaf, da die Schnarchzyklen vor allem in den wichtigen Traum- und Tiefschlafphasen vorkommen. Abgeschlagenheit, Nervosität und Müdigkeit auch nach langem Schlaf sind im Wachzustand die Folge. Schwerwiegendere Schnarchleiden können, sofern sie langfristig auftreten und nicht erkannt werden, Beeinträchtigungen am Herz- und Kreislaufsystem (Bluthochdruck) mit Erhöhung des Infarkt- und Schlaganfallrisiko nach sich ziehen.
  • Das Schnarchgeräusch wird insbesondere auch für die personale Umgebung des Schnarchers als sehr störend empfunden. Dagegen ist Schnarchen für Schnarcher sogar gesundheitsgefährdend, beispielsweise wenn eine obstruktive Schlafapnoe vorliegt. Um die soziale Belästigung durch das Schnarchen zu beseitigen und um gesundheitliche Schäden beim Schnarcher zu vermeiden, sind eine Vielzahl von Geräten, Hilfsmitteln, Atemmasken einschließlich operativer Eingriffe bekannt, die das Schnarchen auf unterschiedlichste Weise mehr oder weniger wirkungsvoll verhindern.
  • Unter Anderem sind intraoral anzuwendende Antischnarchvorrichtungen bekannt geworden, die bei Mundatmung den Unterkiefer gegenüber dem Oberkiefer nach vorne verlagern, um eine Öffnung des pharyngealen Anteils der Atemwege zu erreichen. Mit dem Unterkiefer wird auch der Zungengrund mit nach vorne verlagert, wodurch die Öffnung der Atemwege möglich ist. Bei solchen Vorrichtungen handelt es sich in der Regel um zahnärztlich verordnete und vom Zahnarzt an die Kieferformation und an das Gebiss anzupassende Vorrichtungen.
  • Eine interorale Vorrichtung zur Schnarchtherapierung der eingangs genannten Art ist bereits beispielsweise aus dem Gebrauchsmuster DE 295 06 512 U1 bekannt. Das Gebrauchsmuster offenbart eine oral getragene Antischnarchvorrichtung, bestehend aus einer Ober- und einer Unterkieferschiene und einer flexiblen, jedoch nicht in Längsrichtung dehnbaren Verbindung beider Schienen, welche beim Absinken des Unterkiefers im Schlaf diesen automatisch weiter in eine anteriore Lage bringen.
  • Bei der bekannten Antischnarchvorrichtung sind die Ober- und die Unterkieferschiene jeweils als einteiliges zahnspangenartiges U-förmiges Mundstück ausgeführt, die an den Ober- und den Unterkiefer des Trägers angepasst sind und dessen Gebiss formschlüssig umfassen. Die beiden Schienen bestehen beispielsweise aus einem ausgehärteten Kunststoffmaterial, vorzugsweise aus PET, PMMA oder ähnlichem. Die beiden Schienen können dabei auch aus einer kombinierten weichen und einer harten Kunststoffschicht bestehen. Die Züge (Protrusionsbügel) sind an den jeweiligen Außenseiten der Ober- und der Unterkieferschiene mittels Fixierknöpfen drehbar befestigt. Durch den Einsatz von Protrusionsbügeln unterschiedlicher Länge lässt sich der Unterkiefervorschub leicht den Bedürfnissen des jeweiligen Trägers anpassen. Dabei sind die Züge an der Oberkieferschiene im Bereich der Eckzähne und an der Unterkieferschiene im Bereich der prämolaren Zähne angebracht. Der Protrusionsbügel besteht dabei aus einem flexiblen und in Längsrichtung nicht dehnbaren Kunststoff, wie beispielsweise Nylon.
  • Die bekannte Antischnarchvorrichtung besitzt den Nachteil, dass der Tragekomfort durch die in Längsrichtung nicht nachgiebigen Protrusionsbügel, die beim Öffnen des Mundes als Zugelement und beim Schließen des Mundes als Druckelement wirken, deutlich eingeschränkt ist. Die Bewegung des Unterkiefers bezüglich dem Oberkiefer ist durch die Länge der verwendeten Protrusionsbügel fest eingestellt und kann vom Träger der Antischnarchvorrichtung bei der Anwendung nicht im geringsten beeinflusst werden. Außerdem führen die in Erstreckungsrichtung nicht dehn- oder stauchbaren Protrusionsbügel für einen harten Stopp der Bewegung des Unterkiefers beim Erreichen der jeweiligen Endlage, was unvorteilhaft ist.
  • Des Weiteren ist aus dem Gebrauchsmuster DE 20 2007 007 760 U1 eine Apparatur zur Protrusion (Vorverlagerung) und Fixierung des Unterkiefers (RP-Schiene) bekannt. Die Apparatur besteht aus je einer Zahnschiene für den Ober- und Unterkiefer, die mit Verbindungselementen auf der rechten und linken Seite miteinander verbunden sind. Die Verbindungselemente sind in der Zahnschiene für den Oberkiefer im Bereich der Eckzähne in der Zahnschiene für den Unterkiefer im Bereich der ersten Molaren befestigt. Die Verbindungselemente sind als Zug- und Druckfedern ausgebildet und aus Edelstahldraht gefertigt. Sie erlauben so eine Bewegung des Unterkiefers in begrenztem Rahmen. Als Nachteil wird bei dieser Apparatur angesehen, dass bei den sogenannten Propulsionsbewegungen, d. h. bei plötzlichen Unterkiefer-Vorverschiebungen der Bewegung des Unterkiefers ein zunehmender Widerstand aufgrund der Federeigenschaften der Verbindungselemente entgegenwirkt, was unerwünscht und sogar schädlich für den Anwender der Apparatur und für die Apparatur selbst ist. Die bei den Unterkiefer-Vorverschiebungen auftretenden Lastspitzen werden insbesondere nicht von der Ober- und der Unterkiefer-Zahnschiene ferngehalten.
  • Ausgehend von dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit vorzuschlagen, bei der die intraorale Antischnarchvorrichtung dem Träger eine komfortable Beeinflussung der Bewegung des Unterkiefers in begrenztem Rahmen ermöglicht, wobei die Protrusionsbügel beim Schließen und Öffnen des Mundes unterschiedlich wirken und zumindest die Vorverschiebung des Unterkiefers mit gleichbleibenden vorzugsweise geringem Widerstand dämpfen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Antischnarchvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
  • Der Erfindung liegt der Kerngedanke zugrunde, die geringe Beeinflussung der von der Antischnarchvorrichtung gesteuerten Bewegung des Unterkiefers gegenüber dem Oberkiefer durch den Anwender dadurch zu ermöglichen, dass beidseitig der Ober- bzw. Unterkieferschiene jeweils ein in Erstreckungsrichtung dehn- und/oder stauchbarer Protrusionsbügel zu deren gelenkigen Verbindung vorgesehen ist. Die Längenänderung der Bügel ist reversibel, indem die Protrusionsbügel elastisch verformt werden. Dabei ändert sich der Abstand der an den Endabschnitten angeordneten Rundlöcher, an denen die federnden Protrusionsbügel mittels den Fixierknöpfen gelenkig mit der Ober- und der Unterkieferschiene verbunden sind. Die Elastizität der Protrusionsbügel kann durch geeignete Formgebung und spezielle Materialauswahl beeinflusst werden. Ohne eine einwirkende Kraft befinden sich die beiden Protrusionsbügel der Antischnarchvorrichtung in einer entspannten Lage.
  • Bei der erfindungsgemäßen intraoralen Antischnarchvorrichtung, bei der der die Endabschnitte verbindende Mittelabschnitt des Protrusionsbügels eine geschwungene Form aufweist, als Federelement ausgeführt und zumindest stellenweise mit einer Querschnittskontur ausgebildet ist, die eine temporäre Abstandsänderung der Rundlöcher zueinander durch elastische Verformung des Protrusionsbügels ermöglicht, weist der Mittelabschnitt des Protrusionsbügels mindestes ein Langloch auf, das zwischen den Rundlöchern angeordnet ist und sich im wesentlichen in Längsrichtung des Protrusionsbügels unter Bildung von federfähigen Längsrandstegen erstreckt. Dabei sind die Endabschnitte sowie der Mittelabschnitt des Protrusionsbügels vorzugsweise aus einem elastischen thermoplastischen Kunststoffmaterial geformt. Die Langlöcher und die Längsrandstege weisen vorteilhafterweise wie die Außenkontur des Protrusionsbügels eine geschwungene Form auf, die idealerweise aneinander angepasst sind. Grundsätzlich, jedoch aufwändiger in der Herstellung, kann der Mittelabschnitt auch mehrere Langlöcher aufweisen, die hintereinander und/oder nebeneinander angeordnet und von mindestens einem Längs- oder Quermittelsteg voneinander getrennt sind.
  • Die geschwungene Form des Protrusionsbügels kann an sich beliebig gewählt werden, solange sie eine elastische Längenänderung des Mittelabschnittes bei gleichzeitiger Breitenänderung des Mittelabschnittes zulässt. Als ideal für die Haltbarkeit und den Tragekomfort der Antischnarchvorrichtung hat sich eine S-förmige Kontur für den Mittelabschnitt erwiesen. In Verbindung mit einem entsprechend ausgebildeten Langloch ergeben sich dabei zwei S-förmige federfähige Längsrandstege. Die S-Form des Mittelabschnittes kann sich bis in die Endabschnitte des Protrusionsbügels fortsetzen. Eine aufwändigere Variante kann beispielsweise auch zwei S-förmige Längsrandstege und einen dazwischen verlaufenden formgleichen Längsmittelsteg aufweisen, die zwei sich nebeneinder erstreckenden S-förmige Langlöcher seitlich begrenzen. Der S-förmige Mittelabschnitt des Protrusionsbügels der erfindungsgemäßen Antischnarchvorrichtung kann insbesondere eine einfache, doppelte oder mehrfache S-Form aufweisen.
  • Vorzugsweise weist der Mittelabschnitt bei einer Ausführungsform der Erfindung mindestens ein Langloch auf, das schmalseitig mit mindestens einem der Rundlöcher des Protrusionsbügels verbunden ist. Damit ist der die Ober- bzw. Unterkieferschiene mit dem Protrusionsbügel verbindende Fixierknopf von dem Rundloch zu dem Langloch hin und umgekehrt verschiebbar, so dass sich der Abstand der beiden den Protrusionsbügel haltenden Fixierknöpfe zueinander ändern kann. Damit wird erreicht, dass der Protrusionsbügel beim Schließen und Öffnen des Mundes unterschiedlich wirkt und im geöffneten wie auch im geschlossenen Zustand des Mundes die Position des Unterkiefers bezüglich dem Oberkiefer abhängig von der Länge des Langlochs und der Position des Fixierknopfes unterschiedlich sein kann und in diesem Rahmen vom Nutzer der erfindungsgemäßen Antischnarchvorrichtung beeinflussbar ist. Bei einer bestimmten Druckkraft auf den Protrusionsbügel rasten die Fixierknöpfe selbständig aus den Rundlöchern aus und gleiten in die Langlöcher, bis eine auftretende Zugkraft die Fixierknöpfe in entgegengesetzter Richtung zu den Rundlöchern bewegt und diese dort einrastet. Dies erhöht den Tragekomfort für den Benutzer ungemein.
  • Durch die Breite des Langloches gegenüber dem Durchmesser des Rundloches kann die Bewegungsfreiheit des verbindenden Fixierknopfes bestimmt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Antischnarchvorrichtung ist die Breite des Langloches kleiner oder gleich dem Durchmesser des Rundloches ausgebildet. Damit ergibt sich ein Gleitsitz für den Fixierknopf, der im ersten Fall von dem quer in ihrer Erstreckungsrichtung auslenkbaren Längsrandstegen und/oder Längsmittelstegen gehemmt und im zweiten Fall ungehemmt ist. Vorzugsweise ist an dem Übergang von dem Langloch zu dem Rundloch eine Stufe oder eine Engstelle ausgebildet, die einen Schnappeffekt bei der Bewegung des Fixierknopfes von dem Rundloch ins Langloch und umgekehrt bewirkt. Das Ausschnappen des Fixierknopfes aus dem bzw. dessen Einschnappen in das Rundloch ist von dem Träger der Antischnarchvorrichtung fühlbar und ermöglicht dem Träger eine bedingte Beeinflussung der Bewegung des Unterkiefers in einem begrenztem Rahmen.
  • Die gehemmte oder ungehemmte Verschiebbarkeit des Fixierknopfes von seiner Grundstellung im Rundloch zu der Ausweichstellung im Langloch beugt Außerdem der Beschädigung des Protrusionsbügels bei zu hoher axialer Druckkraft vor. Sie vermeidet zudem ein seitliches Ausweichen des Protrusionsbügels von der Ober- und Unterkieferschiene weg in Richtung der Wange des Benutzers und verbessert damit das Tragegefühl für den Anwender.
  • Es hat sich als günstig erwiesen, den Fixierknopf einstückig auszubilden. Dies erleichtert zum einen die Herstellung und die Montage des Knopfes und sorgt zum anderen für eine gute Stabilität des Knopfes, insbesondere bei der Bewegung zwischen dem Lang- und dem Rundloch. Der Fixierknopf ist vorteilhafterweise von der jeweiligen Innenflanke her durch die vorzugsweise runden Aufnahmen der Ober- bzw. Unterkieferschienen in das Rund- und/oder Langloch des mit seinen Endabschnitten an den Außenflanken der Schienen anliegenden Protrusionsbügel schwer lösbar mit geringem axialem Spiel einrastbar.
  • Kurz zusammengefasst weist die neu erfindungsgemäße Antischnarchvorrichtung gegenüber bekannten Vorrichtungen als wesentlichen Vorteil einen deutlich verbesserten Tragekomfort und damit verbunden eine weit höhere Akzeptanz auf, die dadurch bedingt ist, dass die gelenkige Verbindung der Ober- und Unterschale nicht vollkommen starr ausgebildet ist. Der Abstand der Angriffspunkte der Fixierknöpfe an den Protrusionschienen ist in einem vorgegebenen Rahmen variabel und abhängig von der in Längsrichtung auf die jeweilige Protrusionsschiene einwirkenden Kraft, die der Träger selbst beeinflussen kann. Bei einer ausreichenden Zugkraft werden die beiden Protrusionsschienen in Längsrichtung elastisch, d. h. reversibel gedehnt, bei einer übermäßigen Druckkraft rasten die Fixierknöpfe aus den als Lagerstellen vorgesehenen Rundlöchern aus und weichen in die Langlöcher aus. Dies geschieht in der Regel beim Erreichen der von der Antischnarchvorrichtung bestimmten Endpositionen des Unterkiefers bezüglich dem Oberkiefer bei geschlossenem und geöffnetem Mund. Die vorgeschlagene Antischnarchvorrichtung ist außerdem bedingt durch die einfache geometrische Form des Protrusionsbügels und die einstückige Ausbildung des zum einen einfacher und damit kostengünstiger herstellbar als vorbekannte gattungsgemäße Vorrichtungen und zum anderen gegenüber diesen aufgrund des gedämpften Stopps des Unterkiefers beim Erreichen der jeweiligen Endposition weitaus langlebiger.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels der Erfindung in Verbindung mit den Ansprüchen und der beigefügten Zeichnung. Die einzelnen Merkmale können für sich allein oder zu mehreren bei unterschiedlichen Ausführungsformen der Erfindung verwirklicht sein. Es zeigen in schematischer Darstellung:
  • 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Antischnarchvorrichtung, mit einer Ober- und Unterkieferschiene und dem an der Außenseite der Schienen befestigten Protrusionsbügels, eingesetzt im Mundraum eines Trägers:
  • 2 eine Draufsicht auf den Protrusionsbügel aus 1 in vergrößerter Darstellung; und
  • 3 die Antischnarchvorrichtung gemäß 1 mit vorverlagerter Unterkieferschiene (3a) und mit zurückverlagerter Unterkieferschiene (3b).
  • Die 1 zeigt eine erfindungsgemäße intraorale Antischnarchvorrichtung 1 zur Vorverlagerung des Unterkiefers gegenüber dem Oberkiefer, die in einem Mundraum 2 eines schematisch dargestellten Kopfes 3 eines Trägers eingesetzt ist. Die Antischnarchvorrichtung 1 weist eine Oberkieferschiene 4 und eine Unterkieferschiene 5 auf, die U-förmig ausgebildet und an den beiden einander abgewandten Außenflanken 6 über Protrusionsbügel 7 mittels Fixierknöpfen 8 gelenkig miteinander verbunden sind. Dabei weist die Ober- und die Unterkieferschiene 4, 5 Aufnahmen für einen ersten Teilbereich des vorzugsweise einstückig ausgeführten Fixierknopfes 8 und der Protrusionsbügel 7 an seinen beiden Endabschnitten 9 je ein Rundloch 10 zur Aufnahme eines zweiten Teilbereiches des Fixierknopfes 8 auf. Die Aufnahmen der Schienen 4, 5 sind in Erstreckungsrichtung der Ober- bzw. der Unterkieferschiene 4, 5 versetzt zueinander angeordnet. Ein die Endabschnitte 9 verbindender Mittelabschnitt 11 des Protrusionsbügels 7 weist in diesem Ausführungsbeispiel insbesondere eine S-förmig geschwungene Form auf.
  • Wie der vergrößerten Darstellung des Protrusionsbügels 7 in der 2 zu entnehmen ist, ist der Mittelabschnitt 11 zumindest stellenweise mit einer Querschnittskontur ausgebildet, die eine temporäre Abstandsänderung der beiden Rundlöcher 10 für die Fixierknöpfe 8 zueinander durch elastische Längs- und Querverformung des Protrusionsbügels 7 ermöglicht. Der Protrusionsbügel 7 weist dazu günstigerweise die nachfolgend beschriebene typische Geometrie auf. Der Mittelabschnitt 11 ist mit einem Langloch 12 versehen, das sich zwischen den Rundlöchern 10 erstreckt. Das Langloch 12 ist mit den Rundlöchern 10 verbunden und bestimmt zwei Längsrandstege 13, die sich beidseits des Langloches 12 von dem einen zu dem andern Rundloch 10 erstrecken. Die Längsrandstege 13 und das Langloch 12 weisen die vorteilhafte S-Form der Außenkontur des Mittelabschnittes 11 des Protrusionsbügels 7 auf.
  • Als besonders günstig hat sich bei dieser speziellen Ausgestaltung für den Protrusionsbügel 7, der vorzugsweise aus einem Nylon-Kunststoffmaterial hergestellt ist, eine Dicke von 1,0 mm erwiesen, so dass mit einer typischen Stegbreite 14 der Längsrandstege 13 von zirka 1,3 mm in Verbindung mit einer typischen Lochbreite 17 des Langlochs 12 die gewünschten Federeigenschaften des Protrusionsbügels 7 problemlos erreicht werden. An den Endabschnitten 9 des Protrusionsbügels 7 entspricht die Stegbreite 15 an den Rundlöchern 10 typischerweise in etwa der Stegbreite 14 des Mittelabschnittes 11 beidseitig des Langloches 12. Der Durchmesser 16 der Rundlöcher 10 beträgt dabei vorzugsweise in etwa das Doppelte der Stegbreite 14 der Längsrandstege 13.
  • Die 2 zeigt den Protrusionsbügel 7 in entspannter Stellung. Der Bügel 7 kann für alternative Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Antischnarchvorrichtung unterschiedliche Gesamtlängen aufweisen. Diese bewirken einen unterschiedlichen Abstand der beiden Rundlöcher 10 zueinander, so dass der Zahnarzt, der die Antischnarchvorrichtung herstellt und an die Kieferformation und die Zahnstruktur des Trägers anpasst, in vorteilhafter Weise eine individuelle Einstellung des Unterkiefervorschubs durch den Einsatz von Protrusionsbügeln 7 unterschiedlicher Gesamtlänge vornehmen kann. Der Lochabstand 18 der Rundlöcher 10 des Protrusionsbügels 7 beträgt bei den verschiedenen Ausführungsformen des Bügels 7 typisch zwischen 21,0 und 25,0 mm in 1,0 mm Abstufung, er kann jedoch auch anders gewählt werden. Durch die spezielle Konstruktion wird erreicht, dass der Protrusionsbügels 7 sehr zierlich ist und nach genauer Anpassung an die Kieferformation des Trägers der Abstand der oberen und der unteren Frontzähne nur wenige Millimeter beträgt, was sich äußerst positiv auf den Tragekomfort und die Akzeptanz auswirkt. Die erfindungsgemäße Antischnarchvorrichtung 1 ist damit gleichzeitig für unterschiedlich große Kieferformationen geeignet.
  • Wie vorstehend ausgeführt ist das bevorzugt 1,2 mm breite Langloch 12 damit deutlich kleiner als der Durchmesser 16 der Rundlöcher 10, so dass die federnden Längsrandstege 13 die Bewegung des Fixierknopfes 8 von dem Rundloch 10 zu dem Langloch 12 nur hemmend, also mit Widerstand ermöglichen. Das bewirkt, dass der Fixierknopf 8 bei einer bestimmtem Druckbelastung des Protrusionsbügels 7 aus dem Rundloch 10 merkbar ausrastet. In umgekehrter Bewegungsrichtung schnappt der Fixierknopf 8 ohne Widerstand in das Rundloch 10 ein. Die 3b zeigt die Unterkieferschiene 5 gegenüber der Oberkieferschiene 4 zurückverlagert mit in die beiden Rundlöchern 10 aufgenommenen Fixierknöpfen 8, d. h. in der Normalstellung. Die Normalstellung des Protrusionsbügels 7 ist mit durchgezogenen Linien, die federnd gedehnte Stellung des Bügels 7 mit gepunkteten Linien veranschaulicht. Die 3a zeigt demgegenüber die Unterkieferschiene 5 bezüglich der Oberkieferschiene 4 vorverlagert, wie es bei geöffnetem Mund der Fall ist, wobei einer der Fixierknöpfe 8 aus dem zugeordneten Rundloch 10 in Längsrichtung des Protrusionsbügels 7 ausgerastet und im Langloch 12 positioniert ist.

Claims (9)

  1. Intraorale Antischnarchvorrichtung (1), zur Vorverlagerung des Unterkiefers gegenüber dem Oberkiefer, mit einer Oberkieferschiene (4) und einer Unterkieferschiene (5), die U-förmig ausgebildet und an den beiden einander abgewandten Außenflanken (6) jeweils über Protrusionsbügel (7) mittels Fixierknöpfen (8) gelenkig miteinander verbunden sind, wobei die Ober- und die Unterkieferschiene (4, 5) Aufnahmen für einen ersten Teilbereich des Fixierknopfes (8) und der Protrusionsbügel (7) an seinen beiden Endabschnitten (9) je ein Rundloch (10) zur Aufnahme eines zweiten Teilbereiches des jeweiligen Fixierknopfes (8) aufweist und die Aufnahmen in Erstreckungsrichtung der Ober- bzw. der Unterkieferschiene versetzt zueinander angeordnet sind und wobei ein die Endabschnitte (9) verbindender Mittelabschnitt (11) des Protrusionsbügels (7) eine geschwungene Form aufweist, als Federelement ausgeführt und zumindest stellenweise mit einer Querschnittskontur ausgebildet ist, die eine temporäre Abstandsänderung der Rundlöcher (10) zueinander durch elastische Verformung des Protrusionsbügels (7) ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelabschnitt (11) der Protrusionsbügel (7) mindestens ein Langloch (12) aufweist, das zwischen den Rundlöchern (10) angeordnet ist und sich im wesentlichen in Längsrichtung des Protrusionsbügels (7) unter Bildung von federfähigen Längsrandstegen (13) erstreckt.
  2. Antischnarchvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Protrusionsbügel (7) ein elastisches thermoplastisches Kunststoffmaterial aufweist.
  3. Antischnarchvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelabschnitt (11) mehrere Langlöcher (12) aufweist, die hintereinander und/oder nebeneinander angeordnet sind.
  4. Antischnarchvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Langloch (12) schmalseitig mit mindestens einem der Rundlöcher (10) des Protrusionsbügels (7) verbunden ist.
  5. Antischnarchvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem mit dem Rundloch (10) verbundenen Langloch (12), an einem Übergang von dem Langloch (12) zu dem Rundloch (10); eine Stufe oder eine Engstelle ausgebildet ist.
  6. Antischnarchvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (17) des Langloches (12) kleiner oder gleich dem Durchmesser (16) des Rundloches (10) ist.
  7. Antischnarchvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Protrusionsbügel (7) in Längsrichtung S-förmig geschwungen erstreckt.
  8. Antischnarchvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Längsseiten des Langloches (12) parallel zu der Außenkontur des Mittelabschnittes (11) erstrecken.
  9. Antischnarchvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fixierknopf (8) einstückig ist.
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